Bella, wenn es nur das wäre. Nein, Schikanen sind an der Tagesordnung. Wenn jemand krankgeschrieben ist, kann er sicher sein, eine Einladung zu bekommen mit Sanktionsandrohung. AU wird nicht anerkannt, obwohl das damalige BSG Urteil eine Einzelfallentscheidung war, sondern es werden teure Fantasiebescheinigungen gefordert, deren Kosten nicht mal zu 1/3 übernommen werden. Die Mitarbeiter warten auf einen noch so kleinen Fehler, den der Arbeitslose macht, um gnadenlos sanktionieren zu können und damit das laut Grundgesetz und Urteil des BVerfG zugesicherte Existenzminimum zu unterbuttern. An Jobs wird nur noch angeboten: Zeitarbeitsfirma, Callcenter und wenn sie das nicht haben, dann gibts Sinnlosmaßnahmen, die den Steuerzahler einen Haufen Geld kosten und dem Arbeitslosen absolut NICHTS bringen, außer vielleicht Beschimpfung und Bedrohung von den Maßnahmeleitern.
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Keine Ankündigung bisher.
Die DDR lässt grüßen - Die Arbeitsverwaltung und ihre Statistik
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Ein Hinweis:
Dieser Thread, wie er von Bella eröffnet wurde, behandelt vornehmlich die Art, wie die verschiedenen Arbeitslosenzahlen definiert werden und wie Regierung(en) und Öffentlichkeit mit diesen Zahlen umgehen - oder umgehen sollten.
Diskussionen zB über die Höhe von ALG-II und über die Rechtmäßigkeit von Maßnahmen der Behörden gehören nicht hierher.
Das gilt besonders, wenn es sich dabei um unreflektierte Verallgemeinerungen handelt.
Da es bereits eine ganze Reihe von ALG-II Threads gibt, bin ich offengestanden gerade geneigt, diesen Thread mit einem der anderen Threads zusammenzulegen.
Ich bitte euch daher, beim Thema zu bleiben..
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenDa es bereits eine ganze Reihe von ALG-II Threads gibt, bin ich offengestanden gerade geneigt, diesen Thread mit einem der anderen Threads zusammenzulegen.
Mir ist es wichtig den Unterschied zwischen der Arbeitsagentur und den Jobcenter aufzuzeigen, wobei natürlich die Strategien der Arbeitsagentur mit denen der Jobcenter vergleichbar sind. Das, was die Bundesagentur umsetzt, wird z.T. auch in den Jobcentern umgesetzt. Jedoch oft zeitversetzt und manchmal eben auch gar nicht. Das Punktesystem, welches es in den einzelnen Agenturen bereits seit vielen Jahren gibt, hat sich erst sehr langsam in den Jobcentern durchgesetzt.
Eine Neuerung soll es wohl ab 2014 geben, die jetzt bereit dem Tagesspiegel bekannt ist. Es soll dann kein "Rosinenpicken" mehr geben. Die Vermittler, die schwer vermittelbare Kunden in Arbeit bringen, sollen demnach mehr Bonuspunkte erzielen. Wie genau das aussehen soll und was diese Bonuspunkte dem einzelnen Mitarbeiter bringen werden, bleibt abzuwarten. Ob diese neue Strategie dann auch in den Jobcentern umgesetzt werden, bleibt ebenfalls abzuwarten, denn diese haben grundsätzlich einen Personenkreis zu vermitteln, der grds. insgesamt als schwer vermittelbar gelten dürfte. Die Gründe hierfür sind sicher manigfaltig, sei es das die Arbeit fehlt oder das die Probleme bei der betreffenden Person selbst zu suchen sind.
An und für sich finde ich die Idee nicht schlecht, zumindest für die Mitarbeiter der Arbeitsagentur, da diese auch Bewerber vermitteln, die auch ohne Unterstützung in Arbeit gelangen würden. Bei den Mitarbeitern in den Jobcentern stellt sich die Frage, wie definiert man einen schwer vermittelbaren Kunden und gibt es in den Jobcentern überhaupt Kunden, die leicht vermittelbar sind? Und ist es nicht auch ein Rosinenpicken, wenn man sich ausschließlich um die schwer vermittelbaren Bewerber kümmert, die leicht vermittelbaren Kunden aber sich selbst überlässt? Hat nicht jeder Bürger ein Recht auf Beratung und Vermittlung?____________________
Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"
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Zitat von Bella' Beitrag anzeigenMir ist es wichtig den Unterschied zwischen der Arbeitsagentur und den Jobcenter aufzuzeigen, wobei natürlich die Strategien der Arbeitsagentur mit denen der Jobcenter vergleichbar sind. Das, was die Bundesagentur umsetzt, wird z.T. auch in den Jobcentern umgesetzt. Jedoch oft zeitversetzt und manchmal eben auch gar nicht. Das Punktesystem, welches es in den einzelnen Agenturen bereits seit vielen Jahren gibt, hat sich erst sehr langsam in den Jobcentern durchgesetzt.
In der Grundsache gebe ich dir Recht: Natürlich sollte jedem das gleiche Maß an Unterstützung angeboten werden - unabhängig von den Erfolgsaussichten.
Sicherlich ist es eine verkehrte Praxis, daß es bei einer Behörde Quoten und Erfolgsvorgaben gibt. Diese abzuschaffen, wäre ganz sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Ein anderer Schritt wäre die Einsetzung einer regierungsunabhängigen Einrichtung/Gruppe, die die aktuellen Arbeitsmarktdaten transparent verwaltet und differenziert veröffentlicht..
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenIch dachte, letzteres wären die ''Arbeits/Sozial-Ämter'' für kleinere Kommunen und freie Städte?Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!
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Zitat von TimeGypsy Beitrag anzeigen... Arbeitsagentur für die anderen Dinge..
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Also ich mußte da neulich hin, als es um ne Weiterbildung und Ausbildung ging, und mögliche Rente.
Für was die da noch so alles zuständig sind, weiß ich gar nicht so genau. Berufsberatung wohl noch. Aber sonst... kA, ich muß halt sonst immer zum Jobcenter.Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenIch bin gerade etwas verwirrt: Worin liegt denn nun der Unterschied in der Praxis zwischen (Bundesagentur,) Arbeitsagentur und Jobcenter. Ich dachte, letzteres wären die ''Arbeits/Sozial-Ämter'' für kleinere Kommunen und freie Städte?
Deswegen schrieb ich, dass die Kunden der Jobcentern, allein schon durch ihre lange Arbeitslosigkeit, grds. schwerer zu vermitteln sind, als Kunden aus den Arbeitsagenturen, die längstens ca. 12 Monate arbeitslos sind.
Jede größere Stadt hat somit eine Arbeitsagentur (Arbeitsamt) und auch Jobcenter.
Weitere Aufgaben der Agenturen sind zum Beispiel die Berufsberatung und viele andere Leistungen, deren Aufzählung zu lang dauern würde, die aber die Jobcenter nicht wahrzunehmen brauchen.
Sicherlich ist es eine verkehrte Praxis, daß es bei einer Behörde Quoten und Erfolgsvorgaben gibt. Diese abzuschaffen, wäre ganz sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
Nur, kann man aus einer öffentlichen Einrichtung, die staatliche, meist unrentable, Aufgaben wahrzunehmen hat, keinen konkurrenzfähigen Betrieb schaffen, der sich auf dem freien Markt durchsetzen soll. Demgegenüber stehen unzählige Gesetzen und Verwaltungsvorschriften nebst Ausnahmen der Ausnahmen, die alle zu beachten sind.
Ein anderer Schritt wäre die Einsetzung einer regierungsunabhängigen Einrichtung/Gruppe, die die aktuellen Arbeitsmarktdaten transparent verwaltet und differenziert veröffentlicht.____________________
Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"
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Zitat von Bella' Beitrag anzeigenDie Agenturen sind vor allem für Bürger da, die in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben und sich daraus einen Anspruch auf Arbeitslosengeld (ALG), später, nach Einführung der Jobcenter, Arbeitslosengeld I erworben habe.
Die Leistungen aus dem Jobcenter werden also nicht vorrangig durch Sozialversicherungsleistungen eingenommen sondern vor allem durch Steuergelder.
Ich glaube mich zu erinnern, dass McKinsey damit beauftragt worden war, aus der Behörde eine Dienstleistungsorganisation zu formen.
Nur, kann man aus einer öffentlichen Einrichtung, die staatliche, meist unrentable, Aufgaben wahrzunehmen hat, keinen konkurrenzfähigen Betrieb schaffen, der sich auf dem freien Markt durchsetzen soll. Demgegenüber stehen unzählige Gesetzen und Verwaltungsvorschriften nebst Ausnahmen der Ausnahmen, die alle zu beachten sind.
Eine gute Idee. Leider scheint mir, als würde die Politik zwar gern mit Arbeitslosenzahlen spielen und sie gern entweder positiv oder negativ zum Besten geben, an der eigentlichen Aufgabenorganisation und Aufgabenumsetzung der Behörde, scheint sich aber keiner die Finger schmutzig machen zu wollen. Hier geht es sicherlich auch und die Frage der Existenzberechtigung einer solchen monströsen Einrichtung und das es sich sicherlich um ein Mamutprojekt handelt würde, bei dem man sich so oder so nur ins eigene Fleisch schneiden dürfte.
Im Moment ist es ja eher so, daß es regelmäßig eine Pressekonferenz gibt, bei der die bereits ''presse-fertig'' aufbereiteten Daten der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Und diese Zahlen erscheinen dann in den Medien..
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