Bundestagswahl 2013

[Wolfmoon]

Die SPD hat mit Peer Steinbrück einen unglaublichen Wahlkampf hingelegt.
Da gibt es nix zu meckern und "wurscht" ist der SPD gar nichts.

Zum Wahlkampf sag' ich lieber nix...

Es geht um soziale Gerechtigkeit, sichere Solidarrenten, einer Bürgerversicherung und um den Mindestlohn.
Mit Merkel sind diese Ziele nicht durchzusetzen.
Ich persönlich bin gegen die GroKo und hoffe, dass die SPD-Basis antworten wird.

Im Prinzip bin ich da Deiner Meinung ( allerdings haben imho die Schröderianer im Parteivorstand an den im Wahlkampf verkündeten Zielen eher nicht soviel am Hut) - aber was dann? Müßte dann nicht der komplette Parteivorstand zurücktreten? Für die SPD ist das eine Lose-Lose Situation: Mit Merkel geht's noch mal 10 % runter und ohne wäre die komplette Parteispitze untragbar...

Ich bin gespannt was da rauskommt.

[Gast]

In Ordnung, ich bin sicher dass man als Ortskundiger auch andere Verbindungen erreichen kann.

Das Ziel war Taufkirchen, jeweils morgens in der Zeit von 8-9 Uhr.

Na ja, aber man kann auch als nicht-ortskundiger Dinosaurier doch sicher mal ins Internet gucken, was die MVG so für Alternativen bietet.

Wobei Giesing-Taufkirchen wohl S-Bahn, wenn ich das auf die Schnelle richtig sehe, tatsächlich die einzige bzw. vernünftigste Option ist.

Zum Wahlkampf sag' ich lieber nix...

Zu welchem Wahlkampf solltest du auch was sagen wollen?

[lt_riley]

Da ich selbst im Wahlkampf für die Jusos dabei war, kann ich sagen, dass wir bei jedem Wetter verteilt haben, mies gelaunten Frühaufstehern um 6 Uhr morgens am Busbahnhof und vor Schulen Brötchen in die Hand gedrückt haben, bis spät in die Nacht Kneipentouren gemacht haben, um mit Besoffenen über Politik zu reden (Klappt besser als mit Nüchternen! ),
Mahnwachen,Märsche und Kundgebungen abgehalten haben.
Wir hatten nicht immer viel geschlafen, wir als Ortsverband waren unglaublich aktiv.
Peer Steinbrück hat sich durch die Veranstaltungen geackert wie nix.
Ich kann natürlich nicht für andere Ortsvereine der SPD sprechen.
Wenn du irgendwo wohnst, wo die SPD 5 Mitglieder hat, kann man nicht viel reißen....

[Gast]

Das ist sicher lobenswert, dass ihr euch den Arsch aufgerissen habt, nur ist medial wenig bis nichts vom sozialdemokratischen Wahlkampfengagement durchgekommen. Faierweise muss man sagen, dass das auch auf die anderen Parteien zutrifft. Wahlkampf ist heuer halt ausgefallen.

[lt_riley]

Wir hatten oft Probleme mit einseitiger Berichterstattung. Das WDR-Fehrnsehen hat uns zwischendurch begleitet, und dann die Statements zur GroKo gebracht, und nicht den Fokus auf den Wahlkampf gelegt.
Für die Medien war der Wahlkampf schon vor Beginn gelaufen.
Für die war die einzige Frage: GroKo-Ja oder Nein?

[Wolfmoon]

Wir hatten oft Probleme mit einseitiger Berichterstattung. Das WDR-Fehrnsehen hat uns zwischendurch begleitet, und dann die Statements zur GroKo gebracht, und nicht den Fokus auf den Wahlkampf gelegt.
Für die Medien war der Wahlkampf schon vor Beginn gelaufen.
Für die war die einzige Frage: GroKo-Ja oder Nein?

Also zunächst mal finde ich es toll, dass Ihr euch da so reingekniet habt - Chapeu!

Aber Ihr hattet einen Kandidaten der von nicht gerade wenigen als Knecht der Finanzwirtschaft wahrgenommen wird (Schönen Gruß von der HRE), und der zudem noch in aber auch wirklich jedes anzunehmende Fettnäpfchen getreten ist...
(Das ist unabhängig von seinem sicher hohen persönlichen Arbeitsaufwand zu sehen)

Für mich als ehemals langjährigen SPD - Wähler (der dank Schröders Agenda - Politik zu den Linken abgewandert ist) war der Mann ohnehin nicht wählbar.

Außerdem ist (so habe ich es zumindest medial wahrgenommen) seine Art nicht jedermanns Sache.

Es war meines Erachtens von vorneherein klar, dass P. Steinbrück nicht in der Lage sein wird, die im Volk (aus welchen Gründen auch immer) hochpopuläre Kanzlerin aus dem Amt zu drängen.

Das haben die Medien auch so kolportiert, und tatsächlich wohl etwas einseitig berichtet. Hat aber auch was damit zu tuin, dass SPD und CDU/CSU in der Öffentlichkeit inzwischen als ziemlich austauschbar wahrgenommen werden. Ich persönlich z.B. haben den Seeheimern aus dem Parteivorstand eben die (Rück-)Hinwendung zum Sozialen nicht abgenommen...

Ich habe aber auch schon vor Monaten eine GroKo vorausgesagt - wiewohl ich die (auch und besonders in der jetzt drohenden Form) für demokratieschädigend halte.

Aber ich würde gern noch mal zu meiner oben gestellten Frage zurückkommen, wenn Du erlaubst. Wäre eine Ablehnung der GroKo durch die Basis nicht zwangsläufig das Ende des derzeitigen Parteivorstands? Und würde die Union dann nicht auf Jahre/Jahrzehnte hinaus mit Hilfe der Medien die Karte "Die SPD ist unverantwortlich und regierungsunfähig" spielen?

[Mondkalb]

Der Hauptausschuss ist eigentlich eine Ohrfeige für Parlamentarier:
Hauptausschuss - Berufsverbot für 584 Abgeordnete - Politik - Süddeutsche.de

Recht hat der Prantl!

Anscheinend ist es den Abgeordneten aber egal. Warum auch nicht, bezahlt werden sie ja.

- - - Aktualisiert - - -

Wäre eine Ablehnung der GroKo durch die Basis nicht zwangsläufig das Ende des derzeitigen Parteivorstands? Und würde die Union dann nicht auf Jahre/Jahrzehnte hinaus mit Hilfe der Medien die Karte "Die SPD ist unverantwortlich und regierungsunfähig" spielen?

Das wäre die Quittung, die die Seeheimer-Kreis-Clique dringend mal braucht. Die müssten alle weggefegt werden, damit die SPD sich endlich wieder auf das S in ihrem Namen besinnen kann.

Was die CDU für Karten spielt, sollte einem relativ egal sein (zur Zeit holen einige Hinterbänkler ja mal wieder die Rote-Socken-Kampagne aus der Mottenkiste, um Gesine Lötzsch als Vorsitzende des Haushaltsausschusses zu verhindern; die lernen nie aus ^^)

[Spocky]

Mittlerweile gingen schon Drohanrufe bei kritischen SPD-Anhängern ein, die angeblich im Namen von Generalsekretärin Nahles eine Zustimmung zur großen Koalition erzwingen wollten.
Drohanrufe bei der SPD: Verschärfte Basisdemokratie - taz.de

Wer könnte da dahinter stecken? Das kann doch nur jemand sein, dem die GroKo auch was bringt, also scheiden alle anderen Parteien doch schon mal aus und unpolitisch wird derjenige offensichtlich auch nicht sein

[Seether]

Können wir bitte mal mit dem Mythos aufräumen, die Besetzung Peer Steinbrücks sei ein grundsätzlicher (!) strategischer Fehler gewesen, und die SPD hätte eh nie die Chance gehabt, den Kanzler zu stellen, aka Merkel abzulösen?

Als Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten gekürt wurde, lagen Union und SPD in allen Wählerumfragen vier, maximal fünf Prozent auseinander, und Rot-Grün alleine (!) hatte vor Schwatz-Gelb eine knappe Mehrheit.
Steinbrück selbst war mit Abstand der beliebteste dt. Politiker nach Merkel, mit sehr engem Abstand, und das durch pures Rumsitzen im Bundestag.

Die Fehler, die *danach* gemacht wurden, sind mittlerweile ausreichend beleuchtet worden; was hingegen immernoch zu kurz kommt, ist die Rolle der Medien beim Niederbrüllen der SPD und Steinbrücks. Es kann nicht sein, dass sich die MEdienlandschaft über Steinbrücks knappen Platz 1 in Sachen Nebenverdienste echauffiert, dann aber die Plätze 2- 15, die ausschließlich an Schwatz-Gelbe Funktionäre gehen, sowie die ohnehin weit aus größere, nennen wir es mal "Affinität" der Schwatz-Gelben Abgeordneten für Nebeneinkünfte, komplett ignoriert.
Von BILD, ZDF, FAZ und Springer ganz zu schweigen.

[Spocky]

Bild und Springer musst du nicht getrennt aufzählen

Was mir aber generell über die letzten Jahre und inzwischen auch Jahrzehnte aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass schwarz ein ungeheures Talent hat, die Fehler von rot an die große Glocke zu hängen, während rot eigentlich selten in der Lage ist, die ganzen Steilvorlagen zu nutzen.

Wann war das noch, als Merkel mit dem Spruch kam "Multikulti ist gescheitert"? Lt. Google war das 2010. Derselbe Spruch stand schon Mitte der 90er Jahre in einem Wahlkampfflyer von entweder Rep oder NPD. Leider find ich das nirgends mehr im Netz, aber damals hatten wir das auf Papier zur Belustigung in unserem Jugendtreff. Sowas fordert doch gerade dazu heraus, parodiert zu werden, so nach dem Motto: "Jetzt noch schnell braun wählen, bevor es schwarz wird" oder "Tolle Idee, lass uns das beim Essen besprechen, gehen wir zum Italiener, Griechen, Inder, Chinesen oder einfach schnell in ein Amerikanisches Fastfood-Restaurant?"

[Alius]

Da ich selbst im Wahlkampf für die Jusos dabei war, kann ich sagen, dass wir bei jedem Wetter verteilt haben, mies gelaunten Frühaufstehern um 6 Uhr morgens am Busbahnhof und vor Schulen Brötchen in die Hand gedrückt haben, bis spät in die Nacht Kneipentouren gemacht haben, um mit Besoffenen über Politik zu reden (Klappt besser als mit Nüchternen! ),
Mahnwachen,Märsche und Kundgebungen abgehalten haben.
Wir hatten nicht immer viel geschlafen, wir als Ortsverband waren unglaublich aktiv.
Peer Steinbrück hat sich durch die Veranstaltungen geackert wie nix.
Ich kann natürlich nicht für andere Ortsvereine der SPD sprechen.
Wenn du irgendwo wohnst, wo die SPD 5 Mitglieder hat, kann man nicht viel reißen....

Gelsenkirchen ist auch in NRW.

Ich war bis Ende 2003 Mitglied der SPD in Niederbayern.
Der Kreisverband Dingolfing-Landau war damals schon hoffnungslos veraltet.
Die große Stärke der SPD war früher, daß an jedem Stammtisch einer die SPD-Fahne hochhielt.

Als Florian Pronold 2002 für den Bundestag kandidiere, haben wir Jusos uns geweigert, Wahlkampf zu machen.
Was soll ich mit jemanden "Ich will in den Bundestag, aber weiß nicht warum", und der nie selbst Wahlkampf machen will, anfangen ?

Bei "Aussagen wie Leiharbeit ist toll, da haben wir (Abgeordnete) eine 20 Minutige Doku aus Dänemark gesehen",
schweigt man irgendwann einfach. Übrigens ein Original Zitat von Florian Pronold.

In Dingolfing, wo allein bei BMW über 20000 Leute arbeiten, und in seinem Wahlkreis liegt,
macht man natürlich kein Wahlkreisbüro, besser in Eggenfelden, wo alte Getreue sind..


Florian Pronold ist inzwischen Chef der Bayern-SPD.
Die Jusos, die nach mir kamen, sind aus der SPD rausgemobbt worden.
Mit Erststimmenergebnissen von 10-14% ist die SPD bedeutungslos
und lebt von Stammwählern.


Selbst die BP,ÖDP,Piraten,FW haben regionale Hochburgen,
und sind angesichts ihrer Mitgliederzahl/Geld/Aufmerksamkeit sehr erfolgreich.

Die CSU unter Seehofer ist echt das geringe Übel vgl. zur SPD,
eine sehr bittere Erkenntnis, die mir nicht einfach gefallen ist.

[Tibo]

Wann war das noch, als Merkel mit dem Spruch kam "Multikulti ist gescheitert"? Lt. Google war das 2010. Derselbe Spruch stand schon Mitte der 90er Jahre in einem Wahlkampfflyer von entweder Rep oder NPD. Leider find ich das nirgends mehr im Netz, aber damals hatten wir das auf Papier zur Belustigung in unserem Jugendtreff. Sowas fordert doch gerade dazu heraus, parodiert zu werden, so nach dem Motto: "Jetzt noch schnell braun wählen, bevor es schwarz wird" oder "Tolle Idee, lass uns das beim Essen besprechen, gehen wir zum Italiener, Griechen, Inder, Chinesen oder einfach schnell in ein Amerikanisches Fastfood-Restaurant?"

Das wurde doch von den Grünen parodiert mit dem Fake CDU-Plakat, "da wird bestimmt auch wieder ein Ausländer dran schuld sein." Direkt klar zu machen wie nah sich schwarz und braun inzwischen sind ist gefährlich das kann nicht nur schwarz Stimmen kosten sondern eben auch braun salonfähig machen.
Am Ende hast du dann NPD und Rep, die ganz offen sagen, liebe CDU-Wähler: Wir habens schon vor Jahren gewusst.

[La Forge]

'Ich versteh die SPD einfach nicht. Warum pochen die jetzt so auf die GorKo mit zwar 80% Bundestagsstimmen aber 100% nur Kompromiß und 0% Vernunft anstatt doch noch mit Linken und Grünen eine tatsächlich handlungsfähige Koalition für Deutschland zu schaffen. Direkt nach der Wahl hat die SPD ja getönt man könne oder wolle zukünftig auch mit den Linken. Also Ran an den Speck. Wie die Union ja sleber sagt: "Der Wählerwille ist klar". Genau, er ist klar . Klare 60% gegen CDU ;-)

[Thomas W. Riker]

Wie kommst Du auf 60% gegen CDU (bei 42% der Stimmen und 48% der Mandate?
Rot-rot-grün hätte gerade mal 9 Mandate mehr als die Unionsparteien?
Gerade auf nationaler und internationaler Ebene sehe ich zu viele Differenzen zwischen den 3 Parteien. Es besteht da kaum eine Chance, eine Legislaturperiode durchzuhalten.
Das Ergebnis wäre dann, dass die 3 linken Parteien jeweils zwischen 3 und 5 Prozent verlieren.

[lt_riley]

Da mir die Frage nach Vorwürfen zum Thema Nicht-Regierungsfähigkeit bei einem Nein der Basis gestellt wurde,möchte ich darauf antworten.
Ich lebe lieber mit diesem Vorwurf (der Linkspartei wird das ja auch immer nachgesagt), als mich mit der CDU kaputtzuregieren.
Aus einer GroKo wird nur die CDU als Gewinner hervorgehen.
Es ist auch klar, dass die SPD bei einem Nein eventuell interne Konsequenzen ziehen wird.
Trotzdem will man nicht als Parteimitglied über die Personalie Sigmar Gabriel abstimmen.
Ein Nein zur GroKo soll kein Nein zu Gabriel sein.