Bayern: Landtagswahlen und Volksentscheide

[Hosenmatz]

So, mal den Walomat ausprobiert -> SPD auf dem letzten Platz ... alles andere hätte mich auch gewundert

[Redlum49]

Beim Bundestags-Wahlomat letztes Jahr war bei mir die SPD auch auf dem letzten Platz - und die V-Partei³ ganz vorne. Dass hat sich dieses Mal etwas geändert:

67,0%: Partei für Gesundheitsforschung
65,9%: Freie Wähler
62,5%: SPD, Die Partei, Die Humanisten
60,2%: CSU, Piraten, Partei für Franken
59,1%: Die Grünen
56,8%: Bayernpartei
54,5%: Linke, ÖDP, Liberal-Konservative Reformer
53,4%: FDP, Tierschutzpartei, V-Partei³
48,9%: MUT
46,6%: AfD

Gewählt habe ich jetzt aber die Partei, in der sich mein Bruder engagiert. Blut ist halt letztendlich doch dicker als Wahl-Blabla.

[Thomas W. Riker]

Und nun

CSU und Freie Wähler werden koalieren und trotz Wahldebakel der CSU ändert sich nichts in Bayern?

Die SPD tauscht nach einer quasi Annihilation zu einer Sub-10%-Partei den Platz mit den Grünen also von 2 auf 5 bzw umgekehrt.

FDP wieder drin, aber unbedeutend und die AfD kann lautes Getöse machen.

Da graut es mir schon vor der Wahl in meinem Bundesland Hessen in 2 Wochen.

[Infinitas]

Und nun

CSU und Freie Wähler werden koalieren und trotz Wahldebakel der CSU ändert sich nichts in Bayern?

Die SPD tauscht nach einer quasi Annihilation zu einer Sub-10%-Partei den Platz mit den Grünen also von 2 auf 5 bzw umgekehrt
FDP wieder drin, aber unbedeutend und die AfD kann lautes Getöse machen.

Da graut es mir schon vor der Wahl in meinem Bundesland Hessen in 2 Wochen.

Ich gehe auch stark davon aus das die Freien Wähler mit der CSU koalieren werden. Das Ergebnis der Landtagswahl überrascht nicht wirklich, auch war abzusehen das Barbara Stamm nicht mehr in den Landtag einzieht, der Grund dafür dürfte sein das sie diesmal lediglich auf der Bezirksliste Unterfranken stand. In meiner Heimaltstadt verliert die CSU ihren Stimmkreis an die Grünen. insgesamt verlieren Sie 6 Stimmkreise an die Grünen, die als Sieger aus dieser Landtagswahl hervorgehen. Die Linke wird weiterhin mit Bayern nicht warm und zieht auch nicht in den Landtag ein und die FDP schafft es gerade so. Der Große Verlierer ist die SPD, was mich nun auch nicht überrascht. Die AfD, obwohl keiner mit ihr koalieren möchte kann sich freuen, sie startet zweistellig als viertplatzierte Partei. Persönlich denke ich ,dass kleine Parteien auch wichtig für die Demokratie sind, so trat die Partei der Humanisten lediglich und auch gezielt in Oberbayern an. Barbara Stamms Tochter hatte sich mit MUT denke ich auch etwas mehr erhofft.

[Nelthalion87]

Das Ergebnis in Bayern hat mich nicht so überrascht. Wobei ich nicht gedacht habe, dass die SPD zum 5. Rad am Wagen wird...

Ich bin jetzt mal auf Hessen gespannt wie es da zwischen CDU und SPD ausgeht und ob die Grünen schon wieder so viele Prozente abstauben können.

[Keymaster]

Und nun

CSU und Freie Wähler werden koalieren und trotz Wahldebakel der CSU ändert sich nichts in Bayern?

Die SPD tauscht nach einer quasi Annihilation zu einer Sub-10%-Partei den Platz mit den Grünen also von 2 auf 5 bzw umgekehrt.

FDP wieder drin, aber unbedeutend und die AfD kann lautes Getöse machen.

Da graut es mir schon vor der Wahl in meinem Bundesland Hessen in 2 Wochen.

Du bringst es auf den Punkt, im großen und Ganzen wird sich nicht viel ändern.

Es ist (leider) vieles so eingetreten wie es prognostiziert wurde. Das Wahlergebnis der SPD überrascht mich am aller wenigsten.

Die CSU kann zufrieden sein, es hätte auch deutlich schlimmer kommen können.

[Gast]

Die CSU kann zufrieden sein, es hätte auch deutlich schlimmer kommen können.

Das stimmt allerdings. Im Vergleich zu den letzten Umfragen ist die CSU noch geradezu mit einem blauen Auge davon gekommen. Und es dürfte für die wahrlich schlimmeres geben als mit den FW zu koalieren. Z.B. mit den Grünen koalieren zu müssen.

€: Den Scharnagl scheint allerdings direkt der Schlag getroffen zu haben: https://www.zeit.de/politik/deutschl...kurier-csu-tot

Auch relativ betrachtet ist der Absturz längst nicht so krass wie 2008 - damals hat die CSU ein Drittel ihrer Wähler verloren. Wobei Vergleiche schwierig sind, da sich die absolute Zahl der Wahlberechtigten seitdem deutlich erhöht hat. Jedenfalls dürfte es auch für die CSU langfristig extrem schwer sein, über den 40% zu bleiben. Insofern sind 37% immer noch ein sehr starkes Ergebnis, insbesondere wenn der nächste Konkurrenz schon nur noch halb so viel kriegt.

Der Sieg der Grünen mag zwar auf den ersten Blick beeindruckend sein, ist ohne Regierungsbeteiligung aber erstmal nicht so mega viel Wert, insbesondere da der beste Verbündete mehr verloren hat, als man selber gewonnen hat. Mal sehen ob sie es schaffen, sich dauerhaft als mittelgroße Partei zu etablieren und sich evtl. noch weiter zu steigern. Wenn man es noch schafft, auf dem Land noch besser durchzudringen, dürften 20+x möglich sein. Wenn nun CSU und FW beide an der Regierung sind, könnten da gute Chancen bestehen, sich als Partei kommunaler Interessenvertretung zu profilieren.

[endar]

Das stimmt allerdings. Im Vergleich zu den letzten Umfragen ist die CSU noch geradezu mit einem blauen Auge davon gekommen. Und es dürfte für die wahrlich schlimmeres geben als mit den FW zu koalieren.

Die FW sind noch nur die CSU outgesourcet, oder? Das hätte die SPD mal so machen müssen.

[Garak23]

Herr Söders Gebaren nach der Wahl ist ja wirklich überheblich. Schade dass die Tendenz in den letzten Umfragen nicht bis zum Wahltag anhielten. Knapp über 37 % ist nicht das große Debakel wie befürchtet. 30 bis 32 % wären interessant gewesen. Da hätte in der CSU niemand mehr etwas schönreden können.

Die Grünen als zweitstärkste Partei ist eine kleine Zäsur. Damit haben sie der SPD den Rang abgelaufen. Zum Glück werden sie höchstwahrscheinlich nicht mit der CSU koalieren. Dafür bilden sie einfach in zu vielen Punkten ein Gegenpol zu deren Positionen. Auch wäre dann ein starker Rückgang in den Umfragen die Folge.

Ich hoffe dass die SPD in naher Zukunft sich soweit wieder erholt, damit Ergebnisse über 20 % nicht mehr unerreichbar sind. In Ba-Wü ging die Tendenz ja leider auch schon stark auf die 10 % zu. Wahrscheinlich geht das aber nur in der Opposition im Bund und nach viele Jahren der personellen und inhaltlichen Neuordnung.

[Gast]

Die FW sind noch nur die CSU outgesourcet, oder? Das hätte die SPD mal so machen müssen.

Also ich sag immer: Die FW sind CSUler, die nicht in der CSU sein wollen.

In kleinen Gemeinden auf dem Land gibt es oft nur CSU und FW und bei den FW sammelt sich halt alles, was nicht zur CSU möchte. Insofern sind die auf kommunaler Ebene öfter mal sehr heterogen unterwegs - was aufgrund ihrer Geschichte ja nicht weiter überraschend ist. Nach meinem Gefühl sind die FW etwas liberaler und sozialer als die CSU und in der Themensetzung mehr auf kommunale Anliegen fixiert, aber insgesamt erwarte ich da eine sehr reibungslose Koalition. Jedenfalls, was das Inhaltliche angeht. Kann natürlich sein, dass es da zu persönlichen Querelen kommt, weil der Hubert ja auch so ein Streithammel ist wie der Horst und der Markus.

[Thomas W. Riker]

Das Ergebnis in Bayern hat mich nicht so überrascht. Wobei ich nicht gedacht habe, dass die SPD zum 5. Rad am Wagen wird...

Ich bin jetzt mal auf Hessen gespannt wie es da zwischen CDU und SPD ausgeht und ob die Grünen schon wieder so viele Prozente abstauben können.

Im Thread zur hessischen LTW habe ich die neueste Umfrage vom 12.10. gepostet. Für schwarz-grün wird es wohl nicht reichen

Es bleiben dann eine gro-K.-O. mit ca 53% der Stimmen, rot-grün-rot mit knapp über 50% und Jamaika mit ca 52%, wobei wohl ca 48% gebtaucht werden, da ca 4% wegen der 5-Prozent-Klausel unter den Tisch fallen werden. Nach der Umfrage werden CDU und SPD gemeinsam ca 16% verlieren, AfD ca 12% erreichen und damit die 2. Partei sein, die in allen Landesparlamenten sitzt.

Gast

Freie Wähler hört sich nicht so "krachledern" an wie Bayern-Partei. Da ist man ja auch eher lokal orientiert. Ich denke, die werden von Söders Weltraumprogramm nicht so viel halten.

[_Atlanter_]

Ich bin froh, dass die AfD nicht genauso viel bayrische Wähler (relativ) wie bei der Bundestagswahl gewonnen hat und freue mich über die Erfolge der Grünen und der freien Wähler. Das Ergebnis der CSU war nicht so schlimm wie anfangs prognostiziert. Bei 35% wäre es unheimlich knapp gewesen, ob es überhaupt für eine Koalition mit den Freien Wähler reicht. Letztendlich hat es dann mehr als eindeutig gereicht, so dass die FW mit ziemlicher Sicherheit Koalitionspartner werden.

Eine Koalition mit den Grünen ist eher unwahrscheinlich, was aber hauptsächlich daran liegt, dass beide Parteien bei der Flüchtlingspolitik etwas zu drastische und gegensätzliche Positionen vertreten. Ich will damit keineswegs sagen, dass die Flüchtlingspolitik das wichtigste in Bayern wäre, aber es ist eines der Themen wo sich zwischen den Parteien die allertiefsten Gräben auftun. Wobei dieses Thema ja eigentlich nicht viel mit Landespolitik zu tun hätte, wenn nicht Söder seine bayrische Grenzpolizei ins Leben gerufen hätte.

Die Freien Wähler haben schon mal (überwiegend sinnvolle) Forderungen aufgestellt und zudem 3-5 Ministerien gefordert. Man darf gespannt sein ob die CSU nachgiebt. Vor allem der Punkt mit der Opposition zu sprechen und Ihr ggf. auch mal recht zu geben ist etwas was ich Sie nicht von erwarten würde.
https://www.merkur.de/politik/freie-...-10327163.html

Die FW sind noch nur die CSU outgesourcet, oder? Das hätte die SPD mal so machen müssen.

Ich kenne die FW zwar nicht bis ins Detail, aber soweit ich weiß stammt Sie aus einem Zusammenschluss von Komunalpolitikern, gehören zur politischen Mitte mit mehr oder weniger Tendenz nach rechts ähnlich der CSU, aber natürlich nicht AfD-Niveau.

Wie man in dieser schönen Übersicht der 2.platzierten Parteien https://www.sueddeutsche.de/bayern/d...urde-1.4171506 sieht, sind die Grünen in der Stadt, sowie vor allem in Oberbayern, Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken stark. Die FW dagegen auf dem Land sowie vor allem in Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz.

Der Sieg der Grünen mag zwar auf den ersten Blick beeindruckend sein, ist ohne Regierungsbeteiligung aber erstmal nicht so mega viel Wert, insbesondere da der beste Verbündete mehr verloren hat, als man selber gewonnen hat. Mal sehen ob sie es schaffen, sich dauerhaft als mittelgroße Partei zu etablieren und sich evtl. noch weiter zu steigern. Wenn man es noch schafft, auf dem Land noch besser durchzudringen, dürften 20+x möglich sein. Wenn nun CSU und FW beide an der Regierung sind, könnten da gute Chancen bestehen, sich als Partei kommunaler Interessenvertretung zu profilieren.

Ein Großteil der Grünenwähler kommt nunmal von der SPD (+ kleiner Teil von CSU und Nichtwählern). Wenn die SPD schwächelt (das Thema würde jetzt zuweit führen) wechseln wohl viele SPD-Wähler zu den Grünen. Die SPD hat in Bayern kaum mehr Stammwähler und Ihre möglichen Jungwähler hat Sie an Grüne und Linke verschenkt. Deswegen sind Großstädte nun auch keine roten Hochburgen mehr sondern grüne Hochburgen. Damit bleibt es wie eh und je, dass es in Bayern keine linke Mehrheit gibt, auch wenn die Linke/Grüne zugelegt haben.

[Keymaster]

Gast

Freie Wähler hört sich nicht so "krachledern" an wie Bayern-Partei. Da ist man ja auch eher lokal orientiert. Ich denke, die werden von Söders Weltraumprogramm nicht so viel halten.

Aus Bayern kommen immer wieder die futuristischsten Ideen.

Nach der Lufttaxi-Geschichte nun die Sache mit "Bavaria One"
Irgendwie finde ich es richtig klasse. vielleicht sollten wir die CSU mal auf das SFF aufmerksam machen, den es scheint besonders in der CSU viele SF-Nerds zu geben.
Oder ist das am Ende doch rein wirtschaftliches Kalkül ?!

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die neue bayrische Landesregierung zusammen setzten wird, auch wenn ich ein Exil-Pfälzer bin.
Die Bayern sollen in Rheinpfalz einmarschieren, damit ich auch die CSU wählen kann.

[Gast]

Ein Großteil der Grünenwähler kommt nunmal von der SPD (+ kleiner Teil von CSU und Nichtwählern). Wenn die SPD schwächelt (das Thema würde jetzt zuweit führen) wechseln wohl viele SPD-Wähler zu den Grünen. Die SPD hat in Bayern kaum mehr Stammwähler und Ihre möglichen Jungwähler hat Sie an Grüne und Linke verschenkt. Deswegen sind Großstädte nun auch keine roten Hochburgen mehr sondern grüne Hochburgen. Damit bleibt es wie eh und je, dass es in Bayern keine linke Mehrheit gibt, auch wenn die Linke/Grüne zugelegt haben.

Wenn man die Bruttowanderung zu den Grünen anschaut, dann kommt ca. 1/5 derer, die diesmal Grün gewählt haben, von der SPD. Setzt man das ins Verhältnis zum Nettozuwachs, ist es ein Drittel. Setzt man die Nettowandeurng von SPD zu Grün in Relation zum Zuwachs der Grünen, ist es 1/4. Das ist schon eine Menge, aber nur mit der Wanderung von Rot nach Grün kann man weder den Aufstieg der Grünen, noch den Absturz der SPD erklären.

[shootingstar]

Das Ergebnis in Bayern hat mich nicht so überrascht. Wobei ich nicht gedacht habe, dass die SPD zum 5. Rad am Wagen wird....

Doch, weil die Grünen die soziale Komponente für die die SPD ja steht auch ganz gut abdecken und eben auch noch die beim Bayern schon ausgeprägte Liebe zur Natur im Portfolio hat.