Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll?

[Tibo]

Zudem ist es kürzer und einfacher.

In dem Sinne müsste es folgende Formen geben:
das Bürg für geschlechtslose
der Bürger für die Herren
die Bürgin für die Damen (ich weiß Homonymalarm)
dir Bürgerin für Hermaphroditen und andere transgendere Leute
mit Bürgs als Plural müssten alle leben können.

[ChrisArcher]

In dem Sinne müsste es folgende Formen geben:
das Bürg für geschlechtslose
der Bürger für die Herren
die Bürgin für die Damen (ich weiß Homonymalarm)
dir Bürgerin für Hermaphroditen und andere transgendere Leute
mit Bürgs als Plural müssten alle leben können.

Das kann sich nun endgültig kein Mensch mehr merken. Ich persönlich käme dabei total durcheinander.

[Tibo]

Das kann sich nun endgültig kein Mensch mehr merken. Ich persönlich käme dabei total durcheinander.

Das kann man sich doch sehr gut merken du lässt bei jedem Nomen, nur den Wortstamm über und hängst für den Plural ein s dran. Das musst du dir merken. "er" für Männern "in" kennst du. Dass man für Menschen beider Geschlechter die Endungen für beide Geschlechter dranbaut ist logisch. Dass Menschen ohne Geschlecht keine Endung kriegen ebenso.

[newman]

Irgendwie erinnert mich das etwas an die Bürokratensprache der DDR.
Da musste ja auch alles ideologisch formuliert sein. Man denke nur an den "anti-faschistischen Schutzwall"

[Karl Ranseier]

Das kann man sich doch sehr gut merken du lässt bei jedem Nomen, nur den Wortstamm über und hängst für den Plural ein s dran. Das musst du dir merken. "er" für Männern "in" kennst du. Dass man für Menschen beider Geschlechter die Endungen für beide Geschlechter dranbaut ist logisch. Dass Menschen ohne Geschlecht keine Endung kriegen ebenso.

Wird der bestehende Begriff Frisör nach dieser Regelung zu Friser oder Frisörer? Und gibt es dann nur noch Frisörinnen oder weiter Frisösen/Friseusen ???

[Tibo]

das Fris
der Friser
die Frisin
dir Friserin
und für den Plural Friss.

[Zocktan]

Die Idee, dass man das so macht, wie Tibo es vorschlägt, finde ich doppelplusgut.

[Thomas W. Riker]

Als Kontrapunkt für das weibliche ...innen könnte man ja bei rein männlichen Gruppen ein ...außen anfügen.
Besonders faszinierend wären dann Innenministerinnen und Außenministeraußen

[Halman]

Zum Begriff "Bürger"

Umgekehrt aber ebenso. "Bürger" bezieht sich bereits auf alle Personen.

Nicht unbedingt. Es hängt davon ab, in welchem Sinne der Begriff Bürger verwendet wird. Laut Wikipedia kann der Begriff zwar im weiteren Sinne alle Menschen umfassen, aber im engeren Sinn ist dem nicht so.

Deshalb ist im Grundgesetz auch von Menschen die Rede und nicht von Bürgern. Staatsbürger sind nur Staatsangehörige. Da scheiden Ausländer begrifflich aus.

Im Kommunalrecht ist dies an die Bürgerrechte gekoppelt, insbesondere an das Wahlrecht. In meinem Bundesland sind Bürger Einwohner mit Wahlrecht, die mindestens seit sechs Wochen wohnhaft sind. Kinder und Jugendliche, die unter 16 Jahre sind, sowie sonstige nicht wahlberechtigte Menschen, scheiden da begrifflich aus.
Der Begriff Einwohner umfasst dann alle Menschen, die in der Gemeinde wohnen. Die Bürger sind die Gruppe unter den Einwohnern, die Bürgerrechte genießen.

In meinem Bundesland gilt gem. der Gemeindeordnung (GO):

§ 6
Einwohnerinnen und Einwohner, Bürgerinnen und Bürger

(1) Einwohnerin oder Einwohner ist, wer in der Gemeinde wohnt.

(2) Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde sind die zur Gemeindevertretung wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner. Die Bürgerrechte ruhen, solange die Bürgerin oder der Bürger in der Ausübung des Wahlrechts behindert ist.

QUELLE

Die Definition von "Bürgerinnen und Bürger" steht i.V.m. §3 GKWG.

Dies ist auch ein schönes Beispiel für die Political Correctness in Gesetzestexten.

Es ist schon ein Weilchen her, dass ich das mal in Kommunalrecht hatte (langweiliges Fach, dass sich bei mir nur auf das Landesrecht in Schleswig-Holstein bezog).

Mehr dazu - etwas allgemeiner - im Link:
Wer kann wählen? - Kommunalwahl-BW.de

[Tibo]

Statt deiner Ellenlangen Texte nehme ich den Duden zur Hand und der sagt mir zur Bedeutung von "Bürger":

1a Angehöriger eines Staates
1b Einwohner einer Gemeinde
2.Angehöriger des bestimmten Traditionen verhafteten Mittelstandes

[Seether]

Statt deiner Ellenlangen Texte nehme ich den Duden zur Hand und der sagt mir zur Bedeutung von "Bürger":

Der Duden ist frauenfeindlich und diskriminierend.

Offensichtlich fasst er keine Frauen unter den Begriff, er spricht Frauen also elementare Grundrechte ab und stellt sie hinter Männern zurück!(!!!)

[Tibo]

Der Duden ist frauenfeindlich und diskriminierend.

Offensichtlich fasst er keine Frauen unter den Begriff, er spricht Frauen also elementare Grundrechte ab und stellt sie hinter Männern zurück!(!!!)

Als wäre das nicht schon schrecklich genug, lernen auch Migranten genau diese Bedeutung wenn sie ihr Zertifikat am Goethe-Institut machen.
Wie Liopleurodon schon angedeutet hat muss man sich mal den DaZ-Lehrer vorstellen, der seinem Kurs jedes Nomen in drei verschiedenen Pluralformen vorstellen muss. Das muss der dann ja nicht nur in einer Sprache tun. Da sitzen dann Nigerianer, Türken, Irakis, Argentinier und Inder und keiner versteht was das alles soll, da das Wort eh immer dasselbe bedeutet. Als ich im Migrationsdienst arbeitete hat man Wert auf diesen Gendersensibilität bei allen Schreiben gelegt. Gleichzeitig bot man Elternkurse zur Integration an. In meiner ersten Woche war ich stolz, dass ich vier Teilnehmer zusammen hatte. Dann erfuhr ich, dass Männer da nicht rein dürfen. Der Elternkurs sei nur für Mütter evtl. noch für Frauen ohne Kinder wenn er voll werden muss aber nie für Männer.
So haben sich die Anbieter der Kurse die Klienten bei uns aufgeteilt am Ende kann jeder seinen Kurs machen. Aber lächerlich ist das schon, auf dem Papier darf ich niemanden diskriminieren aber im RL geht's.

[Karl Ranseier]

Vor allen ist es aber auch dann noch kackendreist, einen Begriff, der eindeutig beide Teile eines Elternpaares anspricht zu verwenden, um dann doch nur die weibliche Hälfte zu meinen. Da wird dann der geschlechtsneutrale Sprachgebrauch zum Etikettenschwindel.... und in Zusammenhang mit political correctness ist dieses Wort gerade hübsch doppeldeutig

[Halman]

Statt deiner Ellenlangen Texte nehme ich den Duden zur Hand und der sagt mir zur Bedeutung von "Bürger":

1a Angehöriger eines Staates
1b Einwohner einer Gemeinde
2.Angehöriger des bestimmten Traditionen verhafteten Mittelstandes

Die Erläuterung 1b ist fachlich falsch. Einwohner sind alle, die in einer Gemeinde wohnen. Bürger sind die wahlberechtigten Einwohner. Dies schließt z.B. Kinder aus.

Vor allen ist es aber auch dann noch kackendreist, einen Begriff, der eindeutig beide Teile eines Elternpaares anspricht zu verwenden, um dann doch nur die weibliche Hälfte zu meinen. Da wird dann der geschlechtsneutrale Sprachgebrauch zum Etikettenschwindel.... und in Zusammenhang mit political correctness ist dieses Wort gerade hübsch doppeldeutig

Ja, da hast du recht.

Die Eltern- und Familienbegriffe werden derzeit ja neu interpretiert. Daher soll künftig auch nicht mehr von Vater und Mutter die Rede sein, sondern von Elter 1 und Elter 2. Dass stört mich noch viel mehr, als die Gender-sensible Schreibweise Bürger_Innen.

[ChrisArcher]

Die Eltern- und Familienbegriffe werden derzeit ja neu interpretiert. Daher soll künftig auch nicht mehr von Vater und Mutter die Rede sein, sondern von Elter 1 und Elter 2. Dass stört mich noch viel mehr, als die Gender-sensible Schreibweise Bürger_Innen.

Das macht aber wiederum total Sinn. Es gibt zwar noch nicht viele Regenbogen-Familien, aber es werden doch immer mehr. In diesen Familien gibt es dann halt nicht Vater und Mutter, sondern zwei Väter und zwei Mütter.

Ich denke aber schon, dass es doch bessere Begriffe als Elter 1 und Elter 2 geben muss, die vielleicht etwas weniger gestelzt klingen.