Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll? - SciFi-Forum

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Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll?

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  • Dessler
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Und ist eine Antwort auf diese Entgleisung:

    Muss ich wirklich erklären was daren ekelhaft ist, Andersdenkenden die Menschlichkeit abzusprechen?
    Da die "Entgleisung" von mir stammt, weise ich darauf hin, dass sie eine Zusammenfassung des von Halman verlinkten Inhalts darstellt, in dem einige universitär bestellte Genderforscherinnen (eine Autorenliste ist im Dokument angegeben) es ausdrücklich von sich weisen, als Menschen bezeichnet zu werden. Wiederholung des Zitats:

    "Wie Perzeptionsstudien gezeigt haben (vgl. Kapitel 8), werden mit ‚man’ tatsächlich Vorstellungen von ... ‚Männern’ aufgerufen. Das gleiche gilt auch für die Benennung ‚Mensch’. Folglich sind ‚man’ und ‚Mensch’ keine neutralen Bezeichnungen ... Damit sind viele Personen, die sich in dieser Kategorisierung nicht repräsentiert fühlen, ausgeschlossen."
    Quelle: http://feministisch-sprachhandeln.or...te_auflage.pdf, S. 40
    Damit meinen sie sich selbst.
    Zuletzt geändert von Dessler; 23.06.2015, 07:44.

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  • Galactus
    antwortet
    @Tibo:

    Ich fühle mich dadurch geehrt, daß mein kleiner Exkurs in Sachen Meinungsfindung einen, für mich unerwarteten, sogar weiter reichenden Anklang fand. Was die Floskel "etwas spannend finden" angeht, bezog sich mein Post hauptsächlich auf Rückschlüsse bezgl. Deines beruflichen Backgrounds. Der Vollständigkeit halber habe ich den kleinen negativen Aspekt nicht aussparen wollen. Aber dem hast Du ja jetzt wiederum einen positiven hinzugefügt.

    Was die "Witzchen" über die Auswüchse gendersensibler Schreibweise angeht, muß auch ich so manches mal kieksen. Vieles davon bedarf überhaupt keiner Witzchen darüber, sondern ist in sich selbst witzig genug. Beispiele hatten wir ja schon reichlich.

    Von mir aus könnte der Thread auch einen anderen Namen bekommen, weil es hier ja mittlerweile inhaltlich um wesentlich mehr geht als nur um sprachliche Umgestaltung.
    Da sich mMn sehr viele Kritiker an Alfred C. Kinsey`s Lehren, die ja als eine der Grundlagen des GM angesehen werden (werden sie das?), festbeißen, ist das z.Zt. speziell meine Lektüre.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

    Und was ist an dem Satz ekelhaft oder besser undenkbar?
    Der Satz lautet:
    Wollen tun sie schon, sie wissen nur nicht wie.
    Und ist eine Antwort auf diese Entgleisung:
    Langer Rede kurzer Sinn: Feministinnen sind keine Menschen und wollen auch keine werden.
    Muss ich wirklich erklären was daren ekelhaft ist, Andersdenkenden die Menschlichkeit abzusprechen?
    Ich bin Deutscher schon deshalb ist solches Vorgehen nicht undenkbar. Daher ist der Begriff auch nicht besser. Das ist denkbar, das wurde gemacht, wird immer wieder gemacht und ist ekelhaft.
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

    Hast Du den zweiten Link angeklickt? Ich behaupte mal, nein.
    Das ist jetzt auch keine so spektakuläre Annahme, ich habe gesagt, dass ich nach dem ersten Satz aufgehört habe. Um deine Frage zu beantworten: Selbstverständlich nicht.
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    P.S. Auch wenn Gender- und Diversity Studies die psychischen Ursachen ausklammern, sehe ich sie als unabdingbar für Lösungsansätze an.
    Da liegst du falsch. Im Optimalfall können Hirnforscher irgendwann erklären, wieso sich es manches typisch männlich und manches typisch weiblich ist. Eventuell können Ärzte das sogar irgendwann medikamentös ändern. Aber das ist doch keine angemessene Reaktion. Die Unterschiede zu kennen reicht aus, um einer Benachteiligung für (v.a. atypische) Merkmalsträger zu verhindern.
    Also ganz einfach und simpel: Ne junge Frau will Mechatroniker werden und findet keinen Job, weil die Meister in der Umgebung Vorurteile haben. Inwiefern ist es für mich unabdingbar oder auch nur nützlich, wenn ich beim Einstieg ins Berufsleben helfen will, dass ich weiß wie das y-Chromosom sich auf Verhalten und Anatomie auswirkt?
    Mehr wird die Naturwissenschaft nie zum Thema beitragen können.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

    Mal ganz abgesehen davon, dass ich immer versuche zu verstehen, warum etwas ist wie es ist.
    Das ist ein Luxus, den man sich nicht leisten kann. Die Berufswelt ist arbeitsteilig. Ursachen erforschen die Hirnforscher und Genetiker.
    Das lese ich mir auch durch. Gerade das was Hüther sagt ist interessant zeugt aber oft von wenig Ahung über pädagogische Praxis.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Das ist beispielhaft ein Indiz für (Psycho-)Therapeutensprech, aber auch ähnlich gelagerte Berufe (Ich zähle pädagogische Berufe weitestgehend dem zugehörig). Dort finden sich sehr häufig Menschen, die überdurchschnittlich häufig etwas in/an einem Gespräch oder einer Sitzung "spannend" finden. Besonders wenn mehr als 2 Personen an der Diskussionsrunde teilnehmen.
    Das hat natürlich auch manchmal einen negativen Beigeschmack. Es impliziert, daß das Gegenüber auch ein Stück weit als Studienobjekt betrachtet wird.

    In den meisten Fällen wird der Gebrauch dieser Floskel aber lediglich allgemein Neugier und Interesse
    als Triebfeder haben.
    Die Implizierung trifft zu aber ich finde das nicht negativ. Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe und sehe wie ein Vater wirkungsvoll auf seine Kinder eingeht, finde ich das spannend und schau mir das an, denke drüber nach wie das funktioniert, was ich adaptieren kann.
    Bei dir fand ich tatsächlich spannend den Lernprozess zu beobachten, da stand das Interesse im Vordergrund. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass ich jemandem mal rate auf ähnliche Weise wie du Zugang zum Thema zu finden. Ich kann mir sogar vorstellen einen Vortrag zum Thema ähnlich aufzubauen, wie du deine Lernprozesse hier geschildert hast.
    Falls du das als negativ empfändest, täte mir das wirklich leid.
    Ich bin generell gerne hier im Forum, weil ich hier lernen kann und von dir habe ich einen interessanten Zugang gelernt.

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  • Galactus
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich fand beim letzten Beitrag den ersten Satz so ekelhaft, dass ich nicht weitergelesen habe.
    Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe da nichts Ekelhaftes.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Und was ist an dem Satz ekelhaft oder besser undenkbar? Hast Du den zweiten Link angeklickt? Ich behaupte mal, nein. Du bist Sozialpädagoge und wie ich gemerkt habe in Psychologie nicht gänzlich unbewandert.
    Da gehe ich ebenfalls von aus. Zumindest bedient sich Tibo desöfteren einer, sagen wir mal, berufsspezifischen Ausdrucksweise.
    Wie Komme ich dazu ? Weil Tibo schrieb:
    Also Gender Themen oder Gender Studies und Gender Management sind hier das Randthema. Ich fand die Schilderungen von Jobe und die Arbeit, die er sich gemacht sehr spannend...
    Das ist beispielhaft ein Indiz für (Psycho-)Therapeutensprech, aber auch ähnlich gelagerte Berufe (Ich zähle pädagogische Berufe weitestgehend dem zugehörig). Dort finden sich sehr häufig Menschen, die überdurchschnittlich häufig etwas in/an einem Gespräch oder einer Sitzung "spannend" finden. Besonders wenn mehr als 2 Personen an der Diskussionsrunde teilnehmen.
    Das hat natürlich auch manchmal einen negativen Beigeschmack. Es impliziert, daß das Gegenüber auch ein Stück weit als Studienobjekt betrachtet wird.

    In den meisten Fällen wird der Gebrauch dieser Floskel aber lediglich allgemein Neugier und Interesse
    als Triebfeder haben.
    Zuletzt geändert von Galactus; 22.06.2015, 18:39.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich fand beim letzten Beitrag den ersten Satz so ekelhaft, dass ich nicht weitergelesen habe.
    Danke. Eigentlich solltest Du mich inzwischen etwas einschätzen können. Ich mache mich über niemanden lustig, habe ich bewusst nie und werde ich bewusst hoffentlich auch nie. Wenn Du etwas nicht verstehst, frag nach.

    Und was ist an dem Satz ekelhaft oder besser undenkbar? Hast Du den zweiten Link angeklickt? Ich behaupte mal, nein. Du bist Sozialpädagoge und wie ich gemerkt habe in Psychologie nicht gänzlich unbewandert.


    Lieben Gruß,
    Viola


    P.S. Auch wenn Gender- und Diversity Studies die psychischen Ursachen ausklammern, sehe ich sie als unabdingbar für Lösungsansätze an.


    Mal ganz abgesehen davon, dass ich immer versuche zu verstehen, warum etwas ist wie es ist.
    Zuletzt geändert von Viola; 20.06.2015, 14:22.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Verstehst Du jeden meiner diesbezüglichen Beiträge, inklusive des letzten, in der Tat so?


    Lieben Gruß,
    Viola
    Ich fand beim letzten Beitrag den ersten Satz so ekelhaft, dass ich nicht weitergelesen habe.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    […], aber spätestens seit Viola sich eingeschaltet hat, geht es doch nur noch darum wer den dümmeren Witz zur gendersensiblen Schreibweise macht.
    Verstehst Du jeden meiner diesbezüglichen Beiträge, inklusive des letzten, in der Tat so?


    Lieben Gruß,
    Viola

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen

    Könnte der Thread in "Gender Themen" oder einen anderen Titel umbenannt werden?
    Die Schreibweise ist ja nur noch ein Randthema.

    Die anderen User im Thread können ja in den nächsten Beiträgen evtl dazu ihre Meinung schreiben.
    Also Gender Themen oder Gender Studies und Gender Management sind hier das Randthema. Ich fand die Schilderungen von Jobe und die Arbeit, die er sich gemacht sehr spannend, aber spätestens seit Viola sich eingeschaltet hat, geht es doch nur noch darum wer den dümmeren Witz zur gendersensiblen Schreibweise macht. Da wird Andersdenkenden die Menschlichkeit abgesprochen, polemisiert und beleidigt was man nicht versteht. Da sind die selben "diffusen Ängste" die wir von Ausländerfeinden, Homophoben etc. kennen.
    Ich finde man sollte Jobes Beiträge rausnehmen, die in einen neuen Thread stecken in dem die unsägliche Schreibdiskussion rausgelassen wird und diesen Thread hier in den PF verschieben. Dann können die Spaßvögel schimpfen, beleidigen und sich änglistlich hinter der vorgehaltenen Hand vor den tatsächlichen Zusammenhängen verstecken.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen

    Zählt der norwegische Gendernaut?
    Meinst du jetzt den Komiker und Soziologen aus dem Film? War der Gendernaut (Also ein Mensch, der sich dem binären Geschlechterschema entzieht und sich nicht auf ein Geschlecht festlegt sondern wie ein Astronaut durch das Weltall eben durch die Welt der Geschlechter und der Sexualität reist)?
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Dr. Jörg Dräger (Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung) sprach von Verdummungsprämie.
    Jörd Dräger ist also die höchste Ebene?
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen

    In Norwegen wurde beachtliche Erfolge in der Geschlechtergerechtigkeit erziehlt. Sie haben sich weitesgehend von dem tradierten Männlichkeitswahn freigemacht. Diese Leistung muss man anerkennen.
    Das bedeutet, dass Gender Management funktioniert.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen

    Zigfach? Könntest Du einen dieser Beiträge verlinken?
    Ungern:
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    [...]
    Unter dem Label "Gender" wird halt öffentlichkeitswirksam ne Menge Bullshit erzählt. Das ist deutlich interessanter und polarisierender als die Tatsache, dass man im Rahmen von Gender Studies/Management einfach guckt, wo auf Grund ihres Geschlechts Leute in ihrer Persönlichkeitsentfaltung auf Barrieren stoßen und wie man dagegen steuert.
    [...]
    Also der Mann am Ende (ich habe jetzt nur das Ende gesehen) lässt sich da in eine Diskussion drängen, die er nicht führen will. Am Anfang sagt er noch (sinngemäß), dass die Ursachen nicht wichtig sind. Er fragt auch warum der Soziologe/Komiker so viel Fokus auf die Ursache legt.
    Gender- und Diversity Studies sind lösungsorientiert. Die Ursachen werden ausgeklammert. Also wenn ich nen Rollstuhlfahrer im Unternehmen habe, muss ich gar nicht wissen wieso der im Rollstuhl sitzt ich muss nur machen, dass ihm das in meinem Unternehmen nicht zum weiteren Nachteil gereicht.
    Dieser Komiker/Soziologe will (in der Sequenz) einfach ne Diskussion führen, die in Gender Studies nicht geführt wird. Nach ner Unfallfahrt im Suff behandelt der Unfallchirurg ja auch nur meine Verletzungen, meinen Alkoholismus behandelt dann ein Psychotherapeut. Was bringt es jetzt dem Unfallchirurgen immer wieder zu sagen, dass ich depressiv bin und meine Depressionen mit Alkohol therapieren wollte?
    Gar nichts. Deshalb sollte man ihn seine Arbeit machen lassen.
    [...]
    Man unterstellt da jetzt pauschal, einer ganzen Disziplin nicht ordentlich wissenschaftlich zu arbeiten. Dabei lässt man außer acht, dass diese Disziplin sich auf Lösungen fokussiert und dass die Norweger da im Bereich Gleichstellung zwischen Mann und Frau riesige Erfolge haben. Entweder der Typ ist ne Ausnahme oder sie haben in der Mehrheit seine Hypothese. Wie auch immer, dass er diese Hypothese hat, hat die Norweger nicht daran gehindert erfolgreich zu arbeiten.
    Ich gehe trotz allem davon aus, dass auf er Studien gelesen und wahrscheinlich auch durchgeführt hat in denen Probanden sich so verhielten, wie es seine Hypothese erwarten ließ.
    Ich bin da aber auch nicht Experte genug um zu sagen inwiefern die unterschiedliche Struktur bei Hirnen und Spielzeugpräferenzen von Babys wirklich die Existenz eines biologischen Geschlechst über Athletik und Geschlechtsorgane hinaus belegen.
    [...] Was bleibt also? Man hat eine Hypothese und schaut dann zum Beispiel was passiert, wenn ich Mädchen stärker in Bereichen Technik und Naturwissenschaft fördere. Wären Geschlechterrollen rein biologisch begründet, müssten solche Maßnahmen keinen Erfolg haben. Aber sie waren damit in Norwegen sehr erfolgreich. Das ist aber nicht nur ein Erfolg von Gender Studies. In Skandinavien geht man generell besser mit Heterogenität um.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen


    Das soll bedeuten, dass vorrangig die Kinder und Jugendlichen die Zielgruppe für die gender-sensible Erziehung sind, da insbesondere die älteren Erwachsenen schon gefestigt sind. Damit beziehe ich mich auf den privaten Bereich.
    Im öffentlichen Bereich, insbesondere in Behörden, ist das Gender Mainstreaming voll angekommen. Dies ist z.B. im Jobcenter, in dem ich arbeite, der Fall. Dort geht es primär um die gendersensible Sprache.
    Ein Beispiel:
    Vermieden werden sollten Aussagen wie: Jeder ist eingeladen.
    Stattdessen sollte formuliert werden: Alle sind eingeladen.
    Schau wenn das Jobcenter in dem du arbeitest morgen ne Dienstanweisung rausgibt, dass du in Zukunft um dem Treibhauseffekt entgegen zu wirken alle Kühlschränke im Amt öffnen sollst, ist das nicht die Schuld der Klimaforscher, die vor globaler Erwärmung warnen.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    - Langer Rede kurzer Sinn: Feministinnen sind keine Menschen und wollen auch keine werden.
    Wollen tun sie schon, sie wissen nur nicht wie. Wie der unbeholfene Versuch, durch Sprachhandeln sich selbst (wieder) zu finden aufzeigt.

    Ich bin Gott dankbar, dass dieser Kelch an mir vorübergegangen ist. Dass ich (m)eine Identität gefunden habe, die in vieler Hinsicht im krassen Gegensatz zum elterlichen Vorbild steht.


    Als Tochter einer serbischen Mutter und eines österreichischen Stiefvaters glich meine Kindheit einem kulturellen Tanz auf dem Vulkan. Ich weiß nicht, ob meine unselbstständige Mutter je etwas besessen hat, was man annähernd mit (Geschlechts-)Identität umschreiben könnte. Sie war das schwarze Schaf ihrer Familie, das stets in Abhängigkeit von anderen lebte.

    Ihr erster Mann, mein leiblicher Vater, war ein Neandertaler () im wahrsten wie übertragenen Sinne des Wortes. Das hat man mir zumindest erzählt und das ist alles, was ich über ihn weiß. Nein, stimmt nicht ganz. Ich weiß auch, dass er seinerzeit bei der Waffen-SS gewesen ist. Das habe ich erfahren, als sie mir einmal an den Kopf warf, ich sei genauso schlecht wie er und dass sie mich lieber hätte abtreiben sollen. Als ich in die Pubertät kam, fühlte ich mich nur als halber Mensch, weil ich meine väterlichen Wurzeln nicht kannte. Dieses Gefühl überkommt mich bisweilen heute noch.

    Mein Stiefvater hatte eine glasklare Vorstellung von Geschlechterhierarchie – eine Frau, die sich Freiheiten herausnahm, die nur Männern zustanden, war eine Hure – basta. (Müßig zu sagen, dass ich mit 21 Jahren ab 18:00 Uhr Ausgangssperre hatte.) Und er hatte eine glasklare Vorstellung vom Homo sapiens – ein arischer heterosexueller Christ.


    Meiner langen Rede kurzer Sinn…
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    […] Und wenn es tatsächlich im Programm stehen sollte, frage ich mich ob die Bewegung da nicht von Antigendern unterwandert ist, die die Sache durch solche leicht hirnrissigen Behauptungen in Wahrheit diskreditieren wollen.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Wenn Tibo mit seiner Expertise richtig liegt (er kennt sich aus, das muss ich anerkennen), dann muss ich Jobe zustimmen, dass das Gender Mainstreaming schlecht "vermarktet" wird. Vielleicht liegt darin z.T. meine Skepzis bis Ablehnung begründet.
    Gender-Mainstreaming wird weder schlecht vermarktet noch ist es von Antigendern unterwandert… leider.
    Es sind die Akteure (sprich Akteurinnen) selbst, die ihre Bewegung unterwandern.


    Lieben Gruß,
    Viola
    Zuletzt geändert von Viola; 20.06.2015, 13:41.

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  • Dessler
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    So soll man auch nicht mehr "Schüler" sagen, sondern Lernende, und anstelle von "Lehrer" Lehrende.
    In Österreich, wie hier schon angeführt: "Deutschunterrichtende". Und Frau Merkel wird eine Bundeskanzelnde, Herr Dobrindt ein Verkehrsministernder und aus Gendern werden Gendelnde.

    Halman, über deine Broschüre habe ich Tränen gelacht.
    "Wenn ‚Bart‘ im Beispiel weiter oben mit einer männlichen Person assoziiert wird ...", werden Frauen diskriminiert. Ich hab's ja immer gewusst: Feministinnen tragen Damenbart! Conchita for Presidentx!
    Oder dies hier: "dass ich als eine Person mit einem konventionalisiert ‚deutsch‘ einlesbaren Namen nie gezwungen bin, Anderen kontinuierlich zu erklären, welche Assoziationen mein Name in Bezug auf meine Herkunft, regionale Zugehörigkeit und_oder StaatsbürgerInnenschaft haben könnte und ich auch nie gezwungen bin, seine Aussprache zu erläutern oder zu korrigieren." Ich weiß ja nicht, wie es der Dame geht, aber ich muss meinen Namen IMMER am Telefon buchstabieren und korrigieren, obwohl er nur aus einer Silbe besteht, die deutscher einlesbar nicht sein könnte.
    "Bildung von Substantiven: Alle ‚-er‘-Endungen werden durch die Endung ‚-a‘ ersetzt bzw. im Plural durch ‚-as‘. Die ‚-a‘-Endung lässt sich beispielsweise für Dinge produktiv nutzen, um konventionalisiert männlich assoziierte ‚-er‘-Endungen zu vermeiden, wie z.B. bei Türöffna, Computa oder Drucka." - Also mia Hesse mache des ja scho imma so, gelle, mia könne des gaa net anners. Also simma jetz so innowatief oda was?
    "Wie Perzeptionsstudien gezeigt haben (vgl. Kapitel 8), werden mit ‚man’ tatsächlich Vorstellungen von ... ‚Männern’ aufgerufen. Das gleiche gilt auch für die Benennung ‚Mensch’. Folglich sind ‚man’ und ‚Mensch’ keine neutralen Bezeichnungen ... Damit sind viele Personen, die sich in dieser Kategorisierung nicht repräsentiert fühlen, ausgeschlossen." - Langer Rede kurzer Sinn: Feministinnen sind keine Menschen und wollen auch keine werden. Alles klaa, Frau Kommissaa.

    Perzeptionsstudie: Man nehme ein Pfund Mehl, drei ausgeblasene Eia, drei Esslöffel Zucka, verrühre alles zu eina Pampe und schütte es da Autorin über den Kopf. Man vergesse nicht, vorha eine Schürze umzubinden.
    Zuletzt geändert von Dessler; 19.06.2015, 20:52.

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Heute Mittag habe ich im TV eine Sendung über und mit

    http://de.wikipedia.org/wiki/Laurie_Penny gesehen.

    Sie meint, dass emanzipierte Frauen oft ihre Stellung dadurch erreichen, dass sie andere Frauen ähnlich behandeln, wie sie von Männern behandelt werden und weniger angesehene Aufgaben an diese delegieren.
    Damit verwehren emanzipierte Frauen vielen anderen Frauen indirekt deren Emanzipation.
    ---
    Anfrage an die Moderatoren:

    Könnte der Thread in "Gender Themen" oder einen anderen Titel umbenannt werden?
    Die Schreibweise ist ja nur noch ein Randthema.

    Die anderen User im Thread können ja in den nächsten Beiträgen evtl dazu ihre Meinung schreiben.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Ja, weil der "Gender-Lehrstuhl" an der Universtität ja befugt ist, den Mitarbeitern im Jobcenter dienstliche Anweisungen zu geben

    Sorry, dass ich so direkt frage, aber wer soll dir so eine Sch... glauben?
    Das Gender Mainstreaming ist bei mir Jocenter inzwischen angekommen. Es gibt schon seit längerem politische Vorgaben:
    Mit dem Kabinettbeschluss der Bundesregierung vom 23. Juni 1999 wurde eine wichtige politische Voraussetzung für die Einführung von "Gender Mainstreaming" geschaffen, indem das Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit als durchgängiges Leitprinzip von Regierungshandeln anerkannt und bestimmt wurde, dieses mittels einer Einführungsstrategie zu fördern.
    Zitatquelle BMFSFJ - Gleichstellung

    Die Verpflichtung zu Gender Mainstreaming ist europarechtlich verankert.
    Zitatquelle Begrifflichkeiten, wie z.B. Gender Mainstreaming und Diversity Management - www.arbeitsagentur.de

    Mit einigen Beispielen zeigen wir Ihnen, wie Sie die Verpflichtung zu einer geschlechtergerechten und verständlichen Amts- und Rechtssprache im Behördenalltag gut umsetzen können.
    Der Leitfaden für eine geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung von Berlin ist dem, was ich aus meinem Jobcenter kenne, durchaus ähnlich:

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  • Whyme
    antwortet
    Ähm... natürlich stammt die Dienstanweisung nicht direkt von dem Inhaber (m/w) eines Lehrstuhls. Das steht auch nicht und das hat auch niemand behauptet. Aber sie entstehen natürlich dadurch, dass Ämter die Ergebnisse von Genderforschung umsetzen...

    LG
    Whyme

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Chancengleichheit ist sicher erstrebenswert, doch Gender Mainstreaming tritt - so meine persönliche Wahrnehmung - sprachlich als Gender-Gaga in Erscheinung. Solche absurden Vorgaben bekomme ich per email im Jobcenter, natürlich amtlich verbindlich und dahinter steckt auch nicht die Geschäftsführerin meines JC's, sondern meines Wissens die Gender-Forschung in den Universitäten.
    Ja, weil der "Gender-Lehrstuhl" an der Universtität ja befugt ist, den Mitarbeitern im Jobcenter dienstliche Anweisungen zu geben

    Sorry, dass ich so direkt frage, aber wer soll dir so eine Sch... glauben?

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    [ATTACH=CONFIG]89709[/ATTACH]
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Die Topbrass des Jobcenters hätte eine Egalitätsfeministin um Rat fragen sollen, kann sein, dass die auf »Jedermann und Jedefrau ist eingeladen« bestanden hätte.


    Jetzt mal im Ernst: Soll diese alberne Wortklauberei Jobhuntern das weekly resp. monthly Meetup mit dem kindly Caseworker versüßen? Grammatikalisch gesehen ist ›Jeder‹ nämlich kein männliches Fürwort, sondern wie ›Alle‹ ein geschlechtsneutrales Zahlwort. Aber was soll's, wenn die Leiterin/der Leiter eines Arbeitsamtes schon nichts Besseres zu tun hat, sollte der folgende Punkt unter allen Umständen ebenfalls berücksichtigt werden:
    Wenn Tibo mit seiner Expertise richtig liegt (er kennt sich aus, das muss ich anerkennen), dann muss ich Jobe zustimmen, dass das Gender Mainstreaming schlecht "vermarktet" wird. Vielleicht liegt darin z.T. meine Skepzis bis Ablehnung begründet.

    Chancengleichheit ist sicher erstrebenswert, doch Gender Mainstreaming tritt - so meine persönliche Wahrnehmung - sprachlich als Gender-Gaga in Erscheinung. Solche absurden Vorgaben bekomme ich per email im Jobcenter, natürlich amtlich verbindlich und dahinter steckt auch nicht die Geschäftsführerin meines JC's, sondern meines Wissens die Gender-Forschung in den Universitäten.

    So soll man auch nicht mehr "Schüler" sagen, sondern Lernende, und anstelle von "Lehrer" Lehrende. Schön, dass es Gender-Neusprech gibt.

    Schaut, wenn ihr mögt, doch einfach im Link rein:
    Was tun? Sprachhandeln ? aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. | Anregungen zum Nachschlagen Schreiben_Sprechen_Gebärden Argumentieren Inspirieren Ausprobieren Nachdenken Umsetzen Lesen_Zuhören antidiskriminierenden Sprachhandeln

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