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Gender-sensible Schreibweise - überflüssig oder sinnvoll?

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  • Nurara McCabe
    antwortet
    Streiche Gorillas, setze Schimpansen, ändert an deren Sozialverhalten nur wenig.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Wenn Jungs in der Schule bei gleicher Leistung schlechter benotet werden als Mädchen Studie von 2009, dann ist das definitiv eine Folge der derzeit betriebenen Genderpolitik.
    Nein, das kann zigtausend anderer Ursachen haben. Eine wäre zum Beispiel, die Tatsache, dass überwältigend viele Frauen im Bildungssektor arbeiten. Gerade das verdanken wir dem stark ausgeprägten Rollenbild der Geschlechter. Außerdem sind nicht perse Jungs, sondern ganz konkret insbesondere muslimische Jungs aus sozialschwachen Milieus mit Migrationshintergrund durch unser Bildungsystem stark benachteiligt. Früher waren es katholische Mädchen aus ländlichen Regionen, die die schlechtesten Bildungschancen hatten nun sind es eben diese Jungen. In beinden Fällen hängt das aber ganz eng mit dem Rollenbild ihrer Milieus zusammen. Will man nicht, dass das Geschlecht eine Facette von Heterogenität ist, die sich negativ auf die Bildungschancen auswirkt, muss man eine Genderpolitik betreiben.
    Natürlich ändert die Schreibung von Wortenden da wenig.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Das, was als Genderpolitik betrieben wird, ist nämlich die gewollte Bevorzugung des weiblichen Geschlechts. Das hat überhaupt nichts mit Gleichberechtigung geschweige denn Gleichstellung zu tun. Es ist im Prinzip die gleiche Diskriminierung und Benachteiligung wie die Bildung des katholischen Arbeitermädchens im 19.Jahrhundert.
    Nein, die jetzige Benachteiligung ist politisch nicht gewollt. Sicherlich schießen viele bei der Gleichstellungspolitik über's Ziel hinaus. Im Großen und Ganzen sind da aber Leute am Werk, die nicht schaden wollen.
    Generell finde ich es lächerlich wenn ich lese, dass Jungs schlechte Chancen im Berufsleben haben wie es die von dir verlinkte Studie eines Wirtschaftsverbandes unterstellt, wenn Männer deutlich besser verdienen als Frauen. Solche Studien verkehren einfach den Blick auf die Gesamtlage, indem sie punktuell andersgelagerte Probleme verallgemeinern.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Was ist so schwer bzw. so verfänglich daran, Unterschiede zwischen den Verhaltensweisen der Geschlechter als gegeben hinzunehmen?
    Die Frage ob sie gegeben sind stellt Genderpolitik nicht. Wichtig sind die Fragen sind Unterschiede gewollt? Das beantwortet unsere Verfassung und ob die Unterschiede überwindbar sind.
    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    In der Tierwelt gibt es zwischen Männchen und Weibchen ebenso unterschiedliche Verhaltensweisen, insbesondere bei den staaten- und gruppenbildenden Tierarten. Machen sich Gorillaweibchen Gedanken darüber, ob der alte Silberrücken mal die Kleinen nehmen soll? Nöh - funktioniert doch auch so!
    Du verkennst völlig die Realitäten. Während es von uns 7 Milliarden gibt sind die Gorillas vom Aussterben bedroht. So gut funktionieren die also nicht.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Zugegeben, das Beispiel ist hanebüchen, aber was ich damit sagen will ist: wir haben einfach zu viele Probleme in dieser Gesellschaft, die dort gemacht wurden, wo keine vorher waren. Eines davon ist die Frage, ob das Geschlecht anerzogen oder biologisch begründet ist.
    Nein, Genderpolitik befasst sich nicht mit dieser Frage. Sie muss lösungsorientiert sein.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen

    Ja, tut es. Siehe die Gorillafamilie oben - das sind unsere nächsten biologischen und genetischen Verwandten...
    Nein, das wären Schimpansen.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Und? Ist jetzt festgelegt, welchen Stellenwert die Biologie, und welchen die Sozialisation hat? Dass es im Gehirn Unterschiede gibt, ist landläufig bekannt. Aber da man noch nie eine Gruppe Menschen in einem Experiment so aufziehen wird und kann, wie ich es vorgeschlagen hatte, kann man sich da höchstens annähern. Dass Hormone menschliches Verhalten beeinflussen, ist natürlich richtig, aber Östrogen und Testosteron wirkt bei Männern und Frauen wiederrum ähnlich.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die gibt es schon und angesichts der organischen Unterschiede kann ich darin auch nichts Falsches erkennen. Gerade beim Verhalten scheinen die Individuen diejenigen Züge zu übernehmen, welche mit den biologischen Strukturen gut vereinbar sind.
    Beispiel?

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Man kann aber auch im Gegenteil auf bisherige Erfahrungen vertrauen und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erziehung vorgeben. Wird für die große Mehrheit schon passen.
    Ganz wirst du die Erziehungsunterschiede nie wegbekommen, wenigstens werden wir das nicht mehr erleben. Aber man kann sich da schon annähern. Für die große Mehrheit ist es übrigens selbstverständlich, dass man Mädchen und Jungs nicht mehr so extram verschieden erzieht. Das, wofür auf die Genderwissenschaftler eingeschlagen wird, ist längst schon Realität.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In erster Linie beschreibt es die Vielfalt von Meinungen und Ansichten. Eine funktionierende Gesellschaftsorganisation mit Hierarchien ist schon generell ganz gut.
    Aber es spricht nichts dagegen, diese Hierarchien so flach wie möglich zu halten. Und wenn sie ganz wegfallen können, ohne dass Godzilla und Nazis auf Dinosauriern in Berlin einrücken, was spräche da dagegen?

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Biologische Unterschiede habe ich nie verleugnet. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass
    a) wir nicht wissen, worin genau diese Unterschiede bestehen, und es deswegn die Genderforschung braucht
    Hier mal zwei Artikel, die ich dazu auf die Schnelle gefunden habe:
    Gender-specific brain formation of oestrogen in behavioural development
    Gender differences in cortical complexity - Nature Neuroscience

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    b) es offensichtlich anerzogene Unterschiede gibt, oder willst du das etwa abstreiten?
    Die gibt es schon und angesichts der organischen Unterschiede kann ich darin auch nichts Falsches erkennen. Gerade beim Verhalten scheinen die Individuen diejenigen Züge zu übernehmen, welche mit den biologischen Strukturen gut vereinbar sind.

    P.S.: Da haben sich wohl unsere beiden Beiträge überschnitten.

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Wenn die Einebnung aller "alten" Unterschiede, die "anerzogen" wurden, bedeuten würde, dass der Mensch in Zukunft seine Unterschiede aus eigenem Willen wählt, ist es notwendig. Genau das wollte ich mit meinem Text, den du zitierst, aussagen.
    Man kann aber auch im Gegenteil auf bisherige Erfahrungen vertrauen und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erziehung vorgeben. Wird für die große Mehrheit schon passen.

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Was ist Pluralismus? Wenn man dem Menschen die "aufgezwungenen" Unterschiede ausleben lässt, oder wenn man diese entfernt, um Raum für wahren Individualismus aka Selbstenfaltung zu lassen?
    In erster Linie beschreibt es die Vielfalt von Meinungen und Ansichten. Eine funktionierende Gesellschaftsorganisation mit Hierarchien ist schon generell ganz gut.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Nur mal so als Tipp: Ich spreche nicht von Mode.
    Ich weiß, aber das ist der offensichtlichste Unterschied zwischen den Geschlechtern, besonders heute, zumindest hier in Europa, wo so vieles angeglichen (und nicht "gleichgeschaltet") wurde.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Aufgrund kultureller Einflüsse ist es freilich schwierig, die biologischen Unterschiede zu isolieren.
    Du sagst es, deswegen bringt es auch gar nichts, eine Kriminalitätsstatistik zu zitieren.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Aber alles auf Sozialisation zurückzuführen, halte ich für einen gefährlichen Fehlschluss.
    Ich ebenso. Was ich die ganze Zeit schon schreibe, ist, dass wir Aussagen darüber nicht treffen können, solange wir nicht festgestellt haben, was jetzt Genetik und was Gesellschaft ist.

    Aber was ist damit? Das klang hier noch ganz anders.
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Das biologische Geschlecht ist Realität, das soziale Geschlecht ist ein ideologisches Konstrukt.
    Es ist ein Unterschied, ob man bezweifelt, dass ALLES Sozialisation ist, oder ob man das soziale Geschlecht als Ganzes als ideologisches Hirngespinst verwirft.


    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Die menschliche Evolution lässt sich nicht einfach "weg-gendern".
    Das versucht auch niemand. Die menschliche Evolution hat weiters keine geschlechtsspezifischen Spielzeuge hervorgebracht (wenn wir jetzt bei diesem Beispiel bleiben), das war die kulturelle.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Aber dass alles nur anerzogen sei, halte ich für ein unhaltbares Gerücht.
    Dem hat dir niemand widersprochen, und das werden auch Genderforscher nicht, solange sie noch auf dem Boden der Tatsachen stehen.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Und manche Vorschläge zu gender-sensiblen Schreibweisen sind wirklich absurd und gehen am Thema mMn vorbei.
    Ja, aber Überspitzungen widerlegen nicht die Sache an sich, genausowenig wie Feminismus die Emanzipationsbewegung widerlegt, oder linker Extremismus die gesamte linke Theorie, oder religiöser Fundamentalismus den Sinn von Religion.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Ist es überhaupt notwendig, die Unterschiede zwischen den Menschen komplett einzuebnen? Kann eine pluralistische Gesellschaft diese nicht akzeptieren?
    Wenn die Einebnung aller "alten" Unterschiede, die "anerzogen" wurden, bedeuten würde, dass der Mensch in Zukunft seine Unterschiede aus eigenem Willen wählt, ist es notwendig. Genau das wollte ich mit meinem Text, den du zitierst, aussagen. Was ist Pluralismus? Wenn man dem Menschen die "aufgezwungenen" Unterschiede ausleben lässt, oder wenn man diese entfernt, um Raum für wahren Individualismus aka Selbstenfaltung zu lassen?

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Immerhin gibst Du hier zu, dass Du die relevanten Aktivitäten einiger Sprachwissenschaftler ebenfalls für Mumpitz hältst. Dann sind wir uns in diesem Punkt ja einig.
    Natürlich sind sie das. Ich habe nichts gegen "Lehrer- und Lehrerinnen", aber damit sollte auch Schluss sein. Wobei ich eh glaube, dass das nur ein Hype ist. In einigen Jahren oder Jahrzehnten wird sich eine Regelung eingebürgert haben, die alle zufriedenstellt. Und sogar wenn es zum "-ix" kommt, ist das noch lange nicht der Untergang des liberalen Abendlandes, so wie das von einigen hier hochstilisiert wird. Di
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In der Tat gibt es konsistente Unterschiede in der Ausprägung der Hirnareale bei Männern und Frauen. Welche Schlussfolgerungen man daraus zieht, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber die Unterschiede existieren und sie dürfen sich sehr wohl in der Gesellschaft und der Erziehung bemerkbar machen.
    Da hast du natürlich recht.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Ach ja? Also steckt das patriarchalische Rollenbild in unserer genetischen Codierung? Dass Mädchen und Jungen unterschiedlich erzogen werden und deswegen wahrscheinlich unterschiedliche Verhaltensmerkmale zeigen, die nicht von der Natur vorgegeben worden sind, steck also in unseren Genen? Dass das Geschlechterbild in anderen Kulturen anders ist, ist also darauf zurückzuführen, dass verschiedene Menschengruppen genetisch total voneinander abweichen? Und dass noch vor 300 Jahren die Männer hautenge Strümpfe getragen haben, und das alls männlich galt, ist darauf zurückzuführen, dass sich seitdem die Menschheit genetisch rasend schnell weiter entwickelt hat? C'mon. Wenn die Unterschiede nicht biologisch/genetisch sind, müssen sie sozial sein. Außer natürlich, wir werden von Aliens/Illuminaten/Zionisten undwasweißich geformt.
    Ist ja interesant, was Du alles in meinen Worten hineininterpretierst. Deine "Feldanaylse" ist hier gänzlich fehlgeschlagen.

    Nur mal so als Tipp: Ich spreche nicht von Mode.

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Und du weißt natürlich genau darüber Bescheid, was die Unterschiede sind? Dann lass uns doch an deiner Weisheit teil haben.
    Was hälst Du davon, wenn wir uns auf Basis eines seriösen Nachschlagewerks unterhalten?
    Zitat aus Menschliche Geschlechtsunterschiede ? Wikipedia:
    Biologisch beeinflusste Verhaltens- und Persönlichkeitsunterschiede
    [...] Trotz des kürzlich eingetretenen kulturellen Wandels der Geschlechterrollen wird die Evolution des Menschen auch in Zukunft Verhalten beeinflussen.

    [...]

    Aggressivität
    [...] So waren in Deutschland laut polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2011 86,9 % der Tatverdächtigen in der Straftatengruppe „Mord und Totschlag“ männlich, in der Kategorie „Raubdelikte“ waren es 90,4 %. [...]
    Aufgrund kultureller Einflüsse ist es freilich schwierig, die biologischen Unterschiede zu isolieren. Aber alles auf Sozialisation zurückzuführen, halte ich für einen gefährlichen Fehlschluss. Die menschliche Evolution lässt sich nicht einfach "weg-gendern".

    Ich habe überhaupt nichst dagegen, sich von überalterten und überflüssigen "alten Zöpfen", wie strengen Mode-Regeln, zu trennen. Warum sollten Männer keine Röcke tragen dürfen?
    Aber dass alles nur anerzogen sei, halte ich für ein unhaltbares Gerücht. Und manche Vorschläge zu gender-sensiblen Schreibweisen sind wirklich absurd und gehen am Thema mMn vorbei.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Nurara McCabe
    Wenn Jungs in der Schule bei gleicher Leistung schlechter benotet werden als Mädchen Studie von 2009, dann ist das definitiv eine Folge der derzeit betriebenen Genderpolitik.
    Ja und? Widerlegt das die gesamte Genderpolitik? Wenn die Folge besserer medizinischer Versorgung ein starkes Bevölkerungswachstum ist, das die Ressourcen aufzehrt, ist damit medizinische Versorgung schlecht? Ist etwas "Gutes" schlecht, nur weil es neben positiven auch negative Folgen hat?

    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
    Die Theorie vom Unterschied "Sex" und "Gender" wird aber in den Gender Studies, obwohl bisher unbewiesen, als Fakt dargestellt.
    Es ist die Voraussetzung für Genderpolitik, genauso, wie für die Evolutionsforschung andere Sachen vorausgesetzt werden. Bewiesen wird in der Wissenschaft sowieso nichts, aber ich will jetzt nicht auch noch mit Wissenschaftstheorie anfangen.

    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
    Im gleichen Wikipediaartikel, den du verlinkt hast,
    Ich habe gar nichts verlinkt. Ich habe eine Definiton zitiert, die mir als ausreichend erschien.

    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
    Im gleichen Wikipediaartikel, den du verlinkt hast, findet sich dieses "aufschlussreiche" (eher tragische) menschenverachtende Experiment zum Beweisen der Theorie:

    offenbar ein grosser Fehlschlag, ausgetragen auf dem Rücken eines Menschen.
    Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Was ist so schwer bzw. so verfänglich daran, Unterschiede zwischen den Verhaltensweisen der Geschlechter als gegeben hinzunehmen?
    Du liest meine Beiträge nicht. Biologische Unterschiede habe ich nie verleugnet. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass
    a) wir nicht wissen, worin genau diese Unterschiede bestehen, und es deswegn die Genderforschung braucht
    b) es offensichtlich anerzogene Unterschiede gibt, oder willst du das etwa abstreiten?

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    In der Tierwelt gibt es zwischen Männchen und Weibchen ebenso unterschiedliche Verhaltensweisen, insbesondere bei den staaten- und gruppenbildenden Tierarten. Machen sich Gorillaweibchen Gedanken darüber, ob der alte Silberrücken mal die Kleinen nehmen soll? Nöh - funktioniert doch auch so!
    Und weil in der Tierwelt etwas so ist, muss es auch beim Menschen so passieren? Tiere haben ihrer Natur wegen nicht die Möglichkeit oder das Bedürfnis, solche Dinge zu erforschen und zu verändern. Der Mensch hat dieses Bedürfnis, also entspricht es seiner Natur.

    Wenn du damit anfängst, frage ich mich: warum bringt ein Löwenmännchen, nachdem es den alten Löwen aus der Gruppe vertrieben hat, die Kinder dessen um, und warum machen wir Menschen das nicht? Warum bauen wir Menschen Hochhäuser, obwohl die Tiere das nicht machen? Ist alles, was der Mensch tut und Tiere nicht, gleich unnatürlich, oder entspricht es einfach der besonderen Natur des Menschen?

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Zugegeben, das Beispiel ist hanebüchen
    Ja.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    wir haben einfach zu viele Probleme in dieser Gesellschaft, die dort gemacht wurden, wo keine vorher waren.
    Und genau das ist das richtige. Lange Zeit in der Menschheit war es uns egal, ob Homosexuelle diskriminiert werden. Ist das auch ein Problem, wo keines war, oder ist das ein Problem, das uns erst jetzt bewusst geworden ist? Nur weil ein Problem erst vor kurzem in Erscheinung getreten ist, bedeutetd das nicht, dass es es nicht gegeben hat. Die Unterdrückung der Frau war auch nicht erst dann ein Problem, als es im 20. Jahrhundert zur Emanzipationsbewegung gekommen ist.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Eines davon ist die Frage, ob das Geschlecht anerzogen oder biologisch begründet ist.
    Das ist sogar eine der wichtigeren Fragen der Gesellschaft. Nicht die wichtigste, aber eine, die für die Zukunft entscheidend sein kann.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Da hast du den Sinn der ganzen Genderthematik missverstanden, denn genau darum geht es. Es werden nicht biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern verleugnet. Es sollen die anerzogenen Unterschiede eingeebnet werden, damit eben jeder Mensch die Chance hat, sich unabhängig von dem, was die Gesellschaft von seinem Geschlecht fordert, zu betätigen. Vergleichbar ist das mit der Angleichung des Einkommens in der Gesellschaft, was auch dazu dienen soll, jedem Menschen sein Recht der gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.
    Ist es überhaupt notwendig, die Unterschiede zwischen den Menschen komplett einzuebnen? Kann eine pluralistische Gesellschaft diese nicht akzeptieren?

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Kinder lassen sich verbiegen, genau das nennt man Erziehung.
    Und dies ist für eine gesunde und gesellschaftskonforme Entwicklung auch notwendig.

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Wenn ein Mädchen Lust hat, mit Bauklötzen zu spielen, ihm diese aber nicht gegeben werden, weil es "unweiblich ist" (schlechtes Beispiel, ja), ist genau das der Zielpunkt der Genderpolitik. Du reduzierst das zu viel auf die Sprachpolitik, aber nur, weil es Leute gibt, die im Zuge der Genderpolitik die Sprache frisieren wollen, widerlegt das die Genderwissenschaften ebensowenig wie der (radikale) Feminismus die gesamte Frauenbewegung widerlegt.
    Immerhin gibst Du hier zu, dass Du die relevanten Aktivitäten einiger Sprachwissenschaftler ebenfalls für Mumpitz hältst. Dann sind wir uns in diesem Punkt ja einig.

    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Dass Mädchen und Jungen unterschiedlich erzogen werden und deswegen wahrscheinlich unterschiedliche Verhaltensmerkmale zeigen, die nicht von der Natur vorgegeben worden sind, steck also in unseren Genen? Dass das Geschlechterbild in anderen Kulturen anders ist, ist also darauf zurückzuführen, dass verschiedene Menschengruppen genetisch total voneinander abweichen?

    In der Tat gibt es konsistente Unterschiede in der Ausprägung der Hirnareale bei Männern und Frauen. Welche Schlussfolgerungen man daraus zieht, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber die Unterschiede existieren und sie dürfen sich sehr wohl in der Gesellschaft und der Erziehung bemerkbar machen.

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  • Nurara McCabe
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Bitte, weise nach!
    Dass unsere Bildungseinrichtungen Jungen nicht gerecht werden, ist übrigens kein Argument gegen Genderpolitik. Es ist ein Argument dafür!

    Wenn Jungs in der Schule bei gleicher Leistung schlechter benotet werden als Mädchen Studie von 2009, dann ist das definitiv eine Folge der derzeit betriebenen Genderpolitik. Das, was als Genderpolitik betrieben wird, ist nämlich die gewollte Bevorzugung des weiblichen Geschlechts. Das hat überhaupt nichts mit Gleichberechtigung geschweige denn Gleichstellung zu tun. Es ist im Prinzip die gleiche Diskriminierung und Benachteiligung wie die Bildung des katholischen Arbeitermädchens im 19.Jahrhundert.

    @halman

    Chapeau! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

    @feldanalyse

    Was ist so schwer bzw. so verfänglich daran, Unterschiede zwischen den Verhaltensweisen der Geschlechter als gegeben hinzunehmen? In der Tierwelt gibt es zwischen Männchen und Weibchen ebenso unterschiedliche Verhaltensweisen, insbesondere bei den staaten- und gruppenbildenden Tierarten. Machen sich Gorillaweibchen Gedanken darüber, ob der alte Silberrücken mal die Kleinen nehmen soll? Nöh - funktioniert doch auch so!

    Zugegeben, das Beispiel ist hanebüchen, aber was ich damit sagen will ist: wir haben einfach zu viele Probleme in dieser Gesellschaft, die dort gemacht wurden, wo keine vorher waren. Eines davon ist die Frage, ob das Geschlecht anerzogen oder biologisch begründet ist.

    Ach ja? Also steckt das patriarchalische Rollenbild in unserer genetischen Codierung?
    Ja, tut es. Siehe die Gorillafamilie oben - das sind unsere nächsten biologischen und genetischen Verwandten...

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  • Maritimus
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Ach ja? Also steckt das patriarchalische Rollenbild in unserer genetischen Codierung? Dass Mädchen und Jungen unterschiedlich erzogen werden und deswegen wahrscheinlich unterschiedliche Verhaltensmerkmale zeigen, die nicht von der Natur vorgegeben worden sind, steck also in unseren Genen? C'mon.
    Die Theorie vom Unterschied "Sex" und "Gender" wird aber in den Gender Studies, obwohl bisher unbewiesen, als Fakt dargestellt. Im gleichen Wikipediaartikel, den du verlinkt hast, findet sich dieses "aufschlussreiche" (eher tragische) menschenverachtende Experiment zum Beweisen der Theorie:

    Seine Theorie, dass das Identitätsgeschlecht eines Menschen erst mit etwa drei Jahren entwickelt und vorher beliebig veränderbar sei, versuchte Money 1966 an dem damals 22 Monate alten Bruce Reimer zu belegen, den er nach einer missglückten Genitalbeschneidung einer chirurgischen Geschlechtsumwandlung unterzog und von seinen Eltern als Mädchen Brenda aufziehen ließ. Als Brenda von ihrer Geschichte erfuhr, nahm sie den Namen David an und ließ die Umwandlung rückgängig machen. Er heiratete und adoptierte mehrere Kinder seiner Frau. David Reimer nahm sich 2004 das Leben. Das Experiment gilt weithin als gescheitert, wenn auch John Money es als durchschlagenden Erfolg im Sinne seiner Theorien sah.

    offenbar ein grosser Fehlschlag, ausgetragen auf dem Rücken eines Menschen.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Und das ist genau der Gender-Wahn. Das biologische Geschlecht ist Realität, das soziale Geschlecht ist ein ideologisches Konstrukt.
    Ach ja? Also steckt das patriarchalische Rollenbild in unserer genetischen Codierung? Dass Mädchen und Jungen unterschiedlich erzogen werden und deswegen wahrscheinlich unterschiedliche Verhaltensmerkmale zeigen, die nicht von der Natur vorgegeben worden sind, steck also in unseren Genen? Dass das Geschlechterbild in anderen Kulturen anders ist, ist also darauf zurückzuführen, dass verschiedene Menschengruppen genetisch total voneinander abweichen? Und dass noch vor 300 Jahren die Männer hautenge Strümpfe getragen haben, und das alls männlich galt, ist darauf zurückzuführen, dass sich seitdem die Menschheit genetisch rasend schnell weiter entwickelt hat? C'mon. Wenn die Unterschiede nicht biologisch/genetisch sind, müssen sie sozial sein. Außer natürlich, wir werden von Aliens/Illuminaten/Zionisten undwasweißich geformt.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Der Gleichschaltung der Geschlechter widerspricht unserer Natur und diese lässt sich nicht ideologisch ausmerzen.
    Und so etwas mit absoluter Gewissheit zu sagen, genau das ist Ideologie. Oder bist du so ein führender Experte auf diesem Gebiet, dass du das 100%ig festlegen kannst?
    Aber Hauptsache, andere Leute als Ideologen bezeichnen.

    Und von "Natur" brauchen wir gar nicht beginnen, denn wenn das nicht unsere Natur wäre, würde es uns gar nicht einfallen. Oder unterstellst du Genderwissenschaftlern und Feministinnen "unnatürliches" Verhalten? Da hätten wir gleich auf den Bäumen sitzen bleiben können, statt aufrecht in die Savanne zu ziehen, dann wäre alles "natürlich" und "gottgegeben" geblieben.

    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Vernünftiger wäre es, die Unterschiede gelten zu lassen.
    Und du weißt natürlich genau darüber Bescheid, was die Unterschiede sind? Dann lass uns doch an deiner Weisheit teil haben.
    Zuletzt geändert von Feldanalyse; 25.04.2014, 13:23.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Das ist das (biologische) Geschlecht. Gender steht für das soziale Geschlecht, oder, frei nach Wikipedia zitiert:
    Und das ist genau der Gender-Wahn. Das biologische Geschlecht ist Realität, das soziale Geschlecht ist ein ideologisches Konstrukt. Der Gleichschaltung der Geschlechter widerspricht unserer Natur und diese lässt sich nicht ideologisch ausmerzen. Das wird nicht funktionieren.
    Vernünftiger wäre es, die Unterschiede gelten zu lassen.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Nein, ich ziehe keine Parallelen mit Hitlerdeutschland, sondern eher mit der Welt aus dem Buch 1984. Auch hier ist die Gesellschaft gleichgeschaltet, inklusive Gedankenpolizei und "New Speak". Alles, was nicht politisch korrekt ist, wird unter Strafe gestellt.
    Ist das nicht die Sarrazin-These? Nur, weil meine Meinung kritisiert wird, bedeutet das, dass ich sie nich äußern darf? Du darfst gerne politisch unkorrekt sein und anecken, nur solltest du dich nicht wundern, wenn du dafür Kritik einsteckst, genauso, wie du dich nicht wunderst, wenn du Zustimmung erhältst.

    Außerdem bezweifle ich, dass Orwell, als er dieses Buch schrieb, im Sinn hatte, das bei jeder kleinen Angleichung gleich sein Horrorszenario heraufbeschworen wird. Zwischen "angleichen" und "gleichschalten" liegt ein großer Unterschied.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Wir leben in einer so vielfältigen, bunten Welt. Jeder Mensch ist anders, auch du. Und das ist gut so. Ich will nicht aus Gründen der Political Correctness gleichgeschaltet werden. Ich liebe den "kleinen" Unterschied. Wer behauptet, dass geschlechtsspezifische Unterschiede anerzogen sind und nicht biologisch begründet, hat einen an der Waffel.
    Und woher willst genau du wissen, was jetzt anerzogen ist und was nicht? Denn das es anerzogene Unterschiede gibt, das kannst nicht mal du verleugnen. Ich glaube kaum, dass es in unserem genetischen Code steht, dass Frauen/Mädchen Leggins tragen und mit Puppen spielen und Männer nicht. Dafür gibt es die "Pseudowissenschaftler", um solche Sachen herauszufinden.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Natürlich soll es und darf es männliche Weicheier sowie Mannweiber, die im Wald Holz hacken, geben. Das macht sie doch nicht schlechten Menschen? Schlecht und verwerflich ist nur, so etwas generell zu fordern und Kinder entsprechend zu erziehen. Mal ganz davon ab: Kinder lassen sich ohnehin nicht verbiegen. Sie machen das, was ihnen passt. Wenn ein Junge mit Puppen spielen will, soll er es tun.
    Sollen ja, aber kann er das auch? Ich verstehe nicht, wo da das Problem ist, genau darauf zielt moderne Erziehung ja ab.

    Kinder lassen sich verbiegen, genau das nennt man Erziehung.

    Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
    Und wenn schon? Individualismus ist und bleibt das Ziel. Blauen Mao-Drillich und schwarze Uniformen mit Totenkopf am Kragenspiegel brauchen wir nicht mehr.
    Da hast du den Sinn der ganzen Genderthematik missverstanden, denn genau darum geht es. Es werden nicht biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern verleugnet. Es sollen die anerzogenen Unterschiede eingeebnet werden, damit eben jeder Mensch die Chance hat, sich unabhängig von dem, was die Gesellschaft von seinem Geschlecht fordert, zu betätigen. Vergleichbar ist das mit der Angleichung des Einkommens in der Gesellschaft, was auch dazu dienen soll, jedem Menschen sein Recht der gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.

    Wenn ein Mädchen Lust hat, mit Bauklötzen zu spielen, ihm diese aber nicht gegeben werden, weil es "unweiblich ist" (schlechtes Beispiel, ja), ist genau das der Zielpunkt der Genderpolitik. Du reduzierst das zu viel auf die Sprachpolitik, aber nur, weil es Leute gibt, die im Zuge der Genderpolitik die Sprache frisieren wollen, widerlegt das die Genderwissenschaften ebensowenig wie der (radikale) Feminismus die gesamte Frauenbewegung widerlegt.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Du könntest natürlich auch versuchen, es zu erklären.

    Auf sprachlicher Ebene ist das im Deutschen aber doch schon eindeutig geklärt: es gibt "männlich", "weiblich" und "sächlich" für alles Unentschiedene.
    Das ist das (biologische) Geschlecht. Gender steht für das soziale Geschlecht, oder, frei nach Wikipedia zitiert:
    ... die soziale, gesellschaftlich konstruierte (somit herrschaftlich positionierte) oder psychologische Seite des Geschlechts einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Das deutsche Wort "Geschlechterpolitik" wird deshalb nicht verwendet, weil Gender nicht das biologische Geschlecht ausdrückt (dafür steht das deutsche Wort), sondern das soziale Geschlecht. Wenn man diese feinen Unterschiede nicht kennt, versteht man die ganze Problematik natürlich nicht.
    Du könntest natürlich auch versuchen, es zu erklären.

    Auf sprachlicher Ebene ist das im Deutschen aber doch schon eindeutig geklärt: es gibt "männlich", "weiblich" und "sächlich" für alles Unentschiedene.

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  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Natürlich sind immer die eigenen Ansichten falsch, wenn man etwas kritisiert, das ist schon klar.
    Jaja, spiel nur den Beleidigten. Aber wenn ich lese, dass du die Genderpolitik nur in Frage stellst, weil das Bild des harten Mannes und der zarten Frau hinterfragt wird, denke ich mir ein Übriges.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wir brauchen keine "Genderpolitik" (worin besteht eigentlich das Problem, dafür das deutsche Wort zu verwenden? ), sondern ein funktionierendes Zusammenleben.
    Das deutsche Wort "Geschlechterpolitik" wird deshalb nicht verwendet, weil Gender nicht das biologische Geschlecht ausdrückt (dafür steht das deutsche Wort), sondern das soziale Geschlecht. Wenn man diese feinen Unterschiede nicht kennt, versteht man die ganze Problematik natürlich nicht.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wenn Du selber schon einräumst, dass sich die Geschlechtervorstellungen mit der Zeit verändern, dann können sie das doch weiterhin tun - auf natürliche Weise.
    Das tun sie, dein Bild vom "harten Mann" und der "zarten Frau" ist nicht erst durch die Genderpolitik ins Wanken geraten.

    Was definierst du als natürlich? Wenn der Mensch ab einer bestimmten Erkenntnisstufe die Gestaltung seiner Gesellschaft aktiver betreibt, warum sollte das unnatürlich sein, wenn es doch für den Menschen natürlich ist, das zu tun?

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