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    Ich bin mir sicher, dass der Osten uns gehörig an Sozialkompetenz und Pädagogische Alternativen vorraus war.

    Kollektives Lernen zum Beispiel, u.vm.

    Aber die Finnen haben sich auch nur die notwendigen Rahmenbedingungen abgeschaut. Sie haben sicherlich nicht ihre Kiddies in Spielzeugpanzer fahren lassen.
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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      Zitat von Sandswind
      ...auch mit modernen Unterrichtskonzepten und nicht nur durch die Organisation als Gesamtschule gepunktet.
      ...und wer sagt, dass die Unterrichtskonzepte in der DDR nicht modern waren? ...mal abgesehen von der idiologischen Prägung natürlich.

      Hier mal was zum nachgrübeln:
      Lassen wir zuerst einmal die nackten Zahlen sprechen: Die Schulkinder der DDR brachten es auf einen durchschnittlichen IQ von 102, die heutigen Schulkinder in der ehemaligen DDR schaffen nur noch 95, genauso viel wie die in den alten Bundesländern. Der Unterschied von sieben IQ-Punkten entspricht, so der Leipziger Intelligenzforscher Volkmar Weiss, einem Unterschied von 47 Punkten in der Pisa-Studie - eine gesamtdeutsche Schülerschaft mit dem Leistungsvermögen der Schüler in der DDR hätte also im Leseverständnis nicht Platz 22, sondern Platz 3 erreicht. Auch in Mathematik (Platz 3) und Naturwissenschaften (Platz 4) hätte diese hypothetische DDR-Schülerschaft in der Spitzengruppe gelegen.
      Quelle: http://www.taz.de/pt/2002/09/07/a0163.1/text

      Hier noch was zum Thema DDR-Schulsystem:


      Natürlich geht es mir auch nicht darum, die DDR-Schule zu verteidigen. Aufgrund mangelnder individueller Entwicklungsmöglichkeiten wurde vielen die Zukunft verbaut, bevor sie überhaupt begonnen hatte.
      Viele Westdeutsche verdanken schließlich ihr "Super-Abi" einem etwas seltsamen Kurs/Punkte-System, dass es in der DDR so gar nicht gab. Außerdem wurden spätere Abiturienten erst in der 9. Klasse ausgewählt und mussten sich durch sehr gute Leistungen in allen Fächern qualifizieren. Die Anforderungen in den naturwissenschaftlichen Fächern waren dazu deutlich höher, also in den Fächern, die heute am meisten abgewählt werden.
      Es gab einfach keine Abiturienten mit einer schlechten Mathe-Note, denn eine gute Mathe-Note war schlicht eine Grundvoraussetzung für's Abi.

      Die Frage ist aber, was man aus dem Vorhandenen hätte gemacht werden können.
      Immerhin haben fast alle Pisa-Sieger dem Schritt vom geteilten zum einheitlichen Schulsystem vollzogen.
      Im Osten Deutschlands hat man es genau umgekehrt gemacht.

      Gruß, succo
      Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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        Zitat von succo
        ...und wer sagt, dass die Unterrichtskonzepte in der DDR nicht modern waren? ...mal abgesehen von der idiologischen Prägung natürlich.
        Niemand, ich hatte ja auch nur zu bedenken gegeben, daß aus Erfolgen der finnischen Schulform nicht zwingend und sicher auf ein ähnliches Abschneiden der DDR zu schließen ist. Den Beleg kann man nicht mehr führen, das ist insoweit müßig.

        Zitat von succo
        Viele Westdeutsche verdanken schließlich ihr "Super-Abi" einem etwas seltsamen Kurs/Punkte-System, dass es in der DDR so gar nicht gab. Außerdem wurden spätere Abiturienten erst in der 9. Klasse ausgewählt und mussten sich durch sehr gute Leistungen in allen Fächern qualifizieren.
        Das mit dem Kurssystem mag zum Teil zutreffend sein, allerdings bedeutet das eben auch eine erhöhte Erwartungshaltung. Während früher, zu Zeiten eines "umfassenderen" Abiturs eine "befriedigende" Leistungen angemessen waren, muß es nun eben midestens "gut" sein. So gesehen muß man das auch in Relation sehen.

        Abgesehen davon: Mir sind Fälle aus der DDR bekannt, bei denen weiß Gott nicht nach Leistung, sondern nach Parteibuch und dergleichen ausgewählt wurde. In den Anfangsjahren wurden zudem bestimmte Bevölkerungsschichten erst gar nicht zum Abitur zugelassen, und zwar aus eben den von Dir genannten ideologischen Gründen.

        Zitat von succo
        Es gab einfach keine Abiturienten mit einer schlechten Mathe-Note, denn eine gute Mathe-Note war schlicht eine Grundvoraussetzung für's Abi.
        Die Legende, daß man Mathe "abwählen" könne, habe ich schon oft gehört - mir ist kein Bundesland bekannt, in dem man ohne Mathe durchkommt. Und "zu" schlecht darf die Mathenote auch nicht sein, da ansonsten der nötige Schnitt nicht erreicht werden kann, bzw. bereits wegen zu vieler "Untergrundkurse" nicht bestanden ist. Da gibt es genug Sperrklauseln, die eine vernünftige Grund- und Allgemeinbildung sichern sollen. So einfach ist es im Kurssystem dann auch nicht...

        Zitat von succo
        Die Frage ist aber, was man aus dem Vorhandenen hätte gemacht werden können.
        Immerhin haben fast alle Pisa-Sieger dem Schritt vom geteilten zum einheitlichen Schulsystem vollzogen.
        Im Osten Deutschlands hat man es genau umgekehrt gemacht.
        Richtig, vielleicht geht man ja bald wieder den Weg zurück. Ob es dann besser wird, wird man sehen - vielleicht brauchen wir auch einfach ein bißchen länger, als so manch anderer.

        Es gab allerdings auch einige westdeutsche Bundesländer, in denen man überhaupt nicht zufrieden mit den Gesamtschulen war. Von daher muß man die Sache dann auch ordentlich umsetzen und nicht einfach aus ideologischen Gründen alle in einen Raum setzen und meinen, daß jetzt alles von selbst klappt.
        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
        -Peter Ustinov

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          Ich persönlich erlebe im Studium, dass gerade das Kurssystem eine sehr vernünftige Basis ist, solange sie von Schülern entsprechend genutzt wird. Einwände ala: "Man kann doch von einem 11. Klässler nicht erwarten, dass er weiss, was er später werden will" lasse ich nicht gelten. Jedem sollten mit 16 Jahren seine Neigungen und Fähigkeiten bewusst sein. Wenn nicht, sollte eher da nachgesteuert werden. Was ich furchtbar finde, ist dieses immer mehr in die Allgemeinbildung Hineingequetsche. Warum sollte jemand, der später Informatik studieren möchte, gezwungen werden Bio bis zur 13. zu machen?
          IMO wird durch diese erzwungene Teilnahme an Fächern die einem eigtl. nicht liegen die Unterrichtsqualität ganz erheblich gesenkt. Nicht zuletzt, da ja auch nur ca. 34h pro Woche zur Verfügung stehen. Warum müssen da etliche Spezialfächer rein? Sollte man das Allgemeinwissen nicht schon in der 10. haben? Oder schickt unser Schulsystem etwa Realschüler bewusst unfertig in die Lehre?
          können wir nicht?

          macht nix! wir tun einfach so als ob!

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            Zitat von Sandswind
            Die Legende, daß man Mathe "abwählen" könne, habe ich schon oft gehört - mir ist kein Bundesland bekannt, in dem man ohne Mathe durchkommt. Und "zu" schlecht darf die Mathenote auch nicht sein, da ansonsten der nötige Schnitt nicht erreicht werden kann, bzw. bereits wegen zu vieler "Untergrundkurse" nicht bestanden ist. Da gibt es genug Sperrklauseln, die eine vernünftige Grund- und Allgemeinbildung sichern sollen. So einfach ist es im Kurssystem dann auch nicht...
            Nunja, ganz so abgesichert ist das mit Mathe denn un auch nicht - ich bin sozusagen der lebende Beweis... Also es ist bzw. war eigentlich schon möglich ein gutes Abi zu kriegen und trotzdem schlecht in Mathe zu sein: Vier Unterkurse (im Extremfall) waren ja erlaubt, und in der Endabrechnung zählte Mathe als Grundkurs genausoviel wie jedes andere "Abdeckerfach". Es kam halt darauf an das durch die anderen Noten auszugleichen - wenn man sich das entsprechend ausgerechnet hat (so wie ich ) kam man um Mathe (oder jedes andere Fach natürlich auch) schon halbwegs drum rum...
            Ich finde das ist auch nciht unbedingt ein entscheidendes Kriterium für die Qualität eines Bildungssystems. Natürlich sollte eine solide umfassende "Grundausbildung" vorhanden sein - aber dafür ist letztlich die Oberstufe nicht mehr da, denn dort soll man ja der Idee nach auf sein späteres Studium vorbereitet werden (jedenfalls war das früher mal so). Natürlich wird es mit diesem System in gewisser Weise einfacher, sich "durchzumogeln" - der Fehler daß dies mglw. kaum entsprechende Konsequenzen hat liegt dann aber später an einer unverhältnissmäßigen Überbewertung der Abi-Note wenn es etwa um die Zulassung zu einem Studium geht. Wer dann trotz vier Mathe-Unterkursen Wirtschaftsingenieurwesen studiert merkt halt einfach zu spät daß ihm da was fehlt.

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              Zitat von Jack Crow
              Nunja, ganz so abgesichert ist das mit Mathe denn un auch nicht - ich bin sozusagen der lebende Beweis...
              Ich wußte es - irgendwer mußte das ja jetzt sagen.

              Zitat von Jack Crow
              Ich finde das ist auch nciht unbedingt ein entscheidendes Kriterium für die Qualität eines Bildungssystems. Natürlich sollte eine solide umfassende "Grundausbildung" vorhanden sein - aber dafür ist letztlich die Oberstufe nicht mehr da, denn dort soll man ja der Idee nach auf sein späteres Studium vorbereitet werden (jedenfalls war das früher mal so).
              Das sehe ich an sich genauso. Insbesondere finde ich (hatte ich schon mal erwähnt) es fatal, wenn aus der "Nicht-PISA-Generation" pauschal gegen die heutigen Schulabgänger geschossen wird ohne jedwede Differenzierung nach dem Schulabschluß. Die Rechtschreibschwäche so mancher "Alteingesessener" läßt mich dann zum Teil zweifeln, ob früher alles so viel besser war.

              Darum kann es aber nicht gehen - Bildung ist ja notwendigerweise zukunftsorientiert. Es hilft daher nicht, den Leuten ihr (gutes) Abitur pauschal in Frage stellen zu wollen. Es geht vielmehr darum, die künftigen Schüler einer soliden und zeitgemäßen Bildung zuzuführen.

              Zitat von blueflash
              Einwände ala: "Man kann doch von einem 11. Klässler nicht erwarten, dass er weiss, was er später werden will" lasse ich nicht gelten. Jedem sollten mit 16 Jahren seine Neigungen und Fähigkeiten bewusst sein.

              (...)

              Sollte man das Allgemeinwissen nicht schon in der 10. haben? Oder schickt unser Schulsystem etwa Realschüler bewusst unfertig in die Lehre?
              Sehe ich ähnlich. Von einem 15jährigen Abgänger einer Hauptschule wird erwartet, daß er weiß, was er will, aber einem 17jährigen Gymnasiasten soll das nicht zumutbar sein? Ein Kurssystem fordert die Selbstverantwortung des Einzelnen, der sich über seine Stärken und Schwächen im Klaren sein muß. Da eben genau das an der Uni später verlangt wird und das Studium bei uns nicht den gleichen Grad an Verschulung wie in anderen Ländern aufweist, ist das Kurssystem tatsächlich als eine Art Vorstufe hierzu zu sehen - wenn auch in deutlich abgeschwächter Form.

              Das Risiko des "Durchmogelns" halte ich dennoch für relativ gering. Vor allem müße man dann auch konsequenterweise alle Magisterstudiengänge hinterfragen. Dort gibt es kaum einen einheitlichen Kanon, jeder belegt andere Seminare. Das wäre dann seit ewigen Zeiten ein entsprechendes "Durchmogeln".
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                Hat jemand gestern Hart aber Fair gesehen?

                Da ging es auch u.a. um Bildung.

                Die Bildungsministerin NRW schlägt da vor, dass in Zukunft die Lehrer eine Erstoption haben einen Versetzungsvorschlag nach der 4. zu geben. Wenn die Eltern dann dagegen sind, soll es einen sog. 6 tägigen Prognoseunterricht geben, der dann endgültig über die weitere Schulform entscheiden soll.

                Hintergrund sei, dass 37% der Schüler/innen, die auf Beharren der Elten aufs Gym gegangen sind, es nicht geschafft haben im letzten Jahr.

                Was haltet ihr davon?
                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                  Zitat von EREIGNISHORIZONT
                  Die Bildungsministerin NRW schlägt da vor, dass in Zukunft die Lehrer eine Erstoption haben einen Versetzungsvorschlag nach der 4. zu geben. Wenn die Eltern dann dagegen sind, soll es einen sog. 6 tägigen Prognoseunterricht geben, der dann endgültig über die weitere Schulform entscheiden soll.

                  Hintergrund sei, dass 37% der Schüler/innen, die auf Beharren der Elten aufs Gym gegangen sind, es nicht geschafft haben im letzten Jahr.
                  Allerdings gibt es auch mehr genug Fälle (habe aber gerade keine Zahlen), wo es eine falsche Empfehlung gegen das Gym gegeben hat.

                  Ich halte solche Massnahmen für vollkommen unzureichend, da die frühe Selektion und die Einteilung in Hauptschule, Realschule und Gym grundsätzlich falsch ist. Es ist aus zwei Gründen notwendig möglichst vielen Schüler zu ermöglichen das Abitur zu erreichen:

                  a) aus humanistischen und politischen Gründen ist eine höchst mögliche Bildung für alle anzustreben.

                  b) um eine möglichst hohe Produktivität und Fortschritte in der Grundlagenforschung und der Anwendung zu erreichen, ist ein möglichst hohes Bildungsniveau notwendig.

                  Momentan gibt es ein Bildungssystem, was in der Lage ist vielleicht einem Fünftel der Schüler eine entsprechende Bildung zu vermitteln. Das ist mangelhaft.
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                    @ max

                    Ja, das sehe ich auch so.

                    Interessant fand ich gestern diese evangelische Bischöfin (weiss den Namen jetzt nicht), die für mehr Liberalität im Schulsystem plädiert. Hauptsächlich soll Lernen gerade am Anfang mit Spaß verbunden sein und es sollte immer die natürliche Entwicklungszeit (z.B. Pubertät) mit einbezogen werden.
                    Also schlicht weg brauchen die Kids mehr druckfreie Zeit.

                    Diese Bischöfin hat mich schon desöfteren mit ihren Haltungen positiv überrascht. Komme einfach nicht auf den Namen!
                    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                      Zitat von max
                      Ich halte solche Massnahmen für vollkommen unzureichend, da die frühe Selektion und die Einteilung in Hauptschule, Realschule und Gym grundsätzlich falsch ist. Es ist aus zwei Gründen notwendig möglichst vielen Schüler zu ermöglichen das Abitur zu erreichen:

                      a) aus humanistischen und politischen Gründen ist eine höchst mögliche Bildung für alle anzustreben.

                      b) um eine möglichst hohe Produktivität und Fortschritte in der Grundlagenforschung und der Anwendung zu erreichen, ist ein möglichst hohes Bildungsniveau notwendig.

                      Momentan gibt es ein Bildungssystem, was in der Lage ist vielleicht einem Fünftel der Schüler eine entsprechende Bildung zu vermitteln. Das ist mangelhaft.
                      Max! Kalender raus und den Tag rot anstreichen! Ich muss dir nämlich recht geben

                      Abgesehen davon, dass es für eine moderne Gesellschaft wichtig ist, dass das Bildungsniveau hoch ist, ist die Forschung der wichtigste Punkt an dem ganzen Konstrukt.
                      Die verarbeitende Industrie hat in Deutschland kaum eine Chance, weil sie nicht so günstig arbeiten kann wie es andere Länder können. Deshalb muss Deutschland in Sachen High-Tech-Industrie/Forschung Boden Wettmachen. Ein Hochtechnologieindustriezweig der Dinge wie Kohleabbau, Automobilzusammenbau oder teilweise Agrarwirtschaft ersetzen könnte ist IMO die Industrie für erneuerbare Energien. Deutschland kann und muss Weltmarktführer hierbei werden.
                      Dabei sollte auch immer im Auge gehalten werden, dass diese "Kernkompetenzen" sich in dauernd wandeln. Während Deutschland im 20 jhdt. noch Autos, Stahl, Kohle usw. als Hauptindustrien hatte, ist es 2006 was anderes und 2020 fällt wieder ein Zweig weg und der nächste entsteht.

                      Um hier auf der Höhe zu bleiben ist Wissen das wichtigste Gut, dass wir aber selbst "anbauen" und "ernten" müssen.

                      Das Bildungsniveau wird aber IMO nie 100% ausgeglichen sein. Das müsste bedeuten, dass auch Kfz-Mechaniker und Bäcker Abitur haben. Interessant dabei ist, dass wenn Leute einen höheren Abschluss haben, selten solch eine Arbeit anfangen. Da aber die Gruppe der Nicht-Abiturienten die Größte in Deutschland ist, halte ich eine gute Allgemeinbildung schon für wichtig.

                      Vor kurzem habe ich mit einer Freundi aus Österreich geredet. Bei denen gibt es glaube ich im Schulsystem 3 verschiedene "Schwierigkeitsstufen". A,B,C.
                      Das klingt jetzt auf den ersten Blick schlimm. Aber was ich noch schlimmer finde ist, dass wenn in einer Klasse 20 Schüler sind. Davon sind 5 Schüler der Kategorie A. Die müssen dann in Sachen Leistung auf die restlichen 15 Schüler Acht geben und ihre Leistung drosseln. Ebenso ergeht es den 10 Schülern der Kategorie B, die auf die restlichen 5 Schüler der Kategorie C acht geben müssen.
                      Was ich damit meine ist, dass es falsch ist bewusst Klassen auf diese Art zu mischen. Es ist doch keine Diskriminierung wenn ich Schülern, die nicht so mitkommen gesondert und geziehlt fördere. Aber es wird jeder auf seine Art gefördert. Auch darf man nicht es auf das ganze Können des Schülers übertragen. Während er in Englisch vielleicht in der C Kategorie ist, ist er vielleicht in Mathe in der A Kategorie und in Geschichte in der B Kategorie.


                      Um es kurz zu machen - es muss mehr auf die Stärken und Schwächen eingegangen werden. Sie dürfen nicht plump vermischt werden. Wissen ist für ein arbeitstechnisch teures Land wie Deutschland sehr sehr wichtig. Wissen ist aber auch für unsere Gesellschaft wichtig (ich sag nur um die "Generation Klingelton" zu "bekämpfen" )
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        Das ist eben das Problem seit den 68ern, dass die moderne Linke postuliert hat: "Alle Menschen sind gleich und daher kriegen auch alle dieselbe Bildung". Mal abgesehen davon, dass es persönliche Neigungen gibt, kenne ich eine Menge Leute, die mit den Weihen der höheren Mathematik zB nichts zu tun haben wollen. Es gibt eben unterschiede zwischen den Menschen, der eine empfindet es als spannend, sich in extrem abstrakte Sphären zu erheben, der andere würde sich gruseln. Es bringt nichts, allen jungen Menschen das Abitur nahezulegen, damit würde nur das Niveau der "besten" deutlich gesenkt. Wenn wir ein Problem mit der Realschule haben, lösen wir es nicht, indem wir munter alle Kinder aufs Gymnasium schicken, sondern nur in der Realschule selber. Beispielsweise könnten man auch dort 11 Jahre einführen, wenn die Qualität der Lehre sonst nicht ausreicht.
                        können wir nicht?

                        macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                          @ blueflash

                          Das meinst du nicht ernst, oder?

                          Was in aller Welt haben denn die sog. Linken damit zu tun? Nicht nur sie waren in den 60´gern anwesend!

                          Keineswegs haben die Linken mit dem Gleichheitsprinzip gemeint, dass alle auch gleiche Interessen haben, wäre doch auch völlig blödsinnig!
                          Mit Gleichheit ist gemeint, dass ein jeder die gleichen Chancen haben soll und das gerade in Sachen Bildung.
                          Das Erschaffen elitärer Strukturen wird und wurde immer von den Konservativen gefördert.

                          Ein absolut abwegiges Argument.
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                            Zitat von blueflash
                            Das ist eben das Problem seit den 68ern, dass die moderne Linke postuliert hat: "Alle Menschen sind gleich und daher kriegen auch alle dieselbe Bildung". Mal abgesehen davon, dass es persönliche Neigungen gibt, kenne ich eine Menge Leute, die mit den Weihen der höheren Mathematik zB nichts zu tun haben wollen. Es gibt eben unterschiede zwischen den Menschen, der eine empfindet es als spannend, sich in extrem abstrakte Sphären zu erheben, der andere würde sich gruseln. Es bringt nichts, allen jungen Menschen das Abitur nahezulegen, damit würde nur das Niveau der "besten" deutlich gesenkt. Wenn wir ein Problem mit der Realschule haben, lösen wir es nicht, indem wir munter alle Kinder aufs Gymnasium schicken, sondern nur in der Realschule selber. Beispielsweise könnten man auch dort 11 Jahre einführen, wenn die Qualität der Lehre sonst nicht ausreicht.
                            Nun zur Zeit kommt es mir halt so vor, dass der Staat sagt, alle Schüler einer Klasse müssen beim "Hochsprung" die selbe Höhe nehmen. Wenn man es aber mit diversen "Mischklassen" aus Berlin usw. vergleicht. Muss man diese Latte um 2/3 niedriger legen, damit auch alle aus dieser Klasse über die Marke kommen. Dabei könnten ebenfalls 2/3 der Klasse aber eine höhere Hürde nehmen.
                            Ich finde es nicht falsch allen Menschen die selben Chancen zu gewähren. Ich selbst habe mich von der Hauptschule über Realschule (Wirtschaftsschule) über Bankkaufmann zum Abitur und Studiumsabschluss "hochgekämpft". In der siebten Klasse, wo ich die letzte Chance hatte auf die Realschule zu gehen, hatte ich keinen Bock darauf. Daher habe ich die "besondere" 9te in der Wirtschaftsschule gemacht.
                            Ebenso muss es auch für die anderen Leute funktionieren. Die machen vielleicht in Mathe keinen Abschluss, währen aber klug genug um ein Sprachenstudium zu machen. Da ist es doch dann kacke, dass man wegen Bio oder Geschichte vom Gymnasium gehen muss?!
                            Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                            Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                            Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                              Was in aller Welt haben denn die sog. Linken damit zu tun? Nicht nur sie waren in den 60´gern anwesend!

                              Keineswegs haben die Linken mit dem Gleichheitsprinzip gemeint, dass alle auch gleiche Interessen haben, wäre doch auch völlig blödsinnig!
                              Mit Gleichheit ist gemeint, dass ein jeder die gleichen Chancen haben soll und das gerade in Sachen Bildung.
                              Das Erschaffen elitärer Strukturen wird und wurde immer von den Konservativen gefördert.
                              Tut mir Leid, aber dann ist die Realität eben abwegig. Die ewige Gleichmacherei hat eben unser heutiges Schulsystem so geprägt.
                              Jeder, der gesagt hat, dass ein Kind eben nicht die gleiche Leistung bringt wie andere, war gleich ein böser Mensch.
                              Mann muss Leistung fordern, wenn man Leistung erreichen will. Da kann man nicht nach dem Gutmenschenprinzip rangehen und sagen: "Jeder Schüler ist gleich gut, egal wie die Noten aussehen". Leider wurden wir immer mehr in diese Richtung gedrängt. Ich predige ja nicht ungleiche Chancen, aber gleiche Chancen darf nicht bedeuten, dass Leistungsdifferenzen nicht zur Kenntnis genommen werden. Das hat übrigens auch mit "elitären" Strukturen nichts zu tun. Wir brauchen nunmal nicht 100% Akademiker. Sondern nur ca. 30%. Deshalb sind Akademiker noch lange keine Elite, aber es sollten doch bitte die bestmöglichen sein, oder? Ich würde ja auch auf dem Bau keinen Lehrling annehmen, der körperlich dazu nicht geeignet wäre.
                              können wir nicht?

                              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                                Zitat von blueflash
                                Jeder, der gesagt hat, dass ein Kind eben nicht die gleiche Leistung bringt wie andere, war gleich ein böser Mensch.
                                Es ist schade, dass du das so siehst, denn das geht an der Realität vorbei.

                                Zitat von blueflash
                                Mann muss Leistung fordern, wenn man Leistung erreichen will. Da kann man nicht nach dem Gutmenschenprinzip rangehen und sagen: "Jeder Schüler ist gleich gut, egal wie die Noten aussehen". Leider wurden wir immer mehr in diese Richtung gedrängt. Ich predige ja nicht ungleiche Chancen, aber gleiche Chancen darf nicht bedeuten, dass Leistungsdifferenzen nicht zur Kenntnis genommen werden.
                                Wo bitte haben denn die von dir genannten Linken das gepredigt?

                                Es ist erstaunlich, dass immer wieder behauptet wird, in den 60´gern hätten alle das Komunen-Leben gefordert mit Wollpulli und Latzhose. Die damalige Bewegung ist weitaus vielschichtiger, als du es zu erkennen scheinst.
                                Muss doch gleich mal nachschauen wie alt du bist!

                                Zitat von blueflash
                                Wir brauchen nunmal nicht 100% Akademiker. Sondern nur ca. 30%. Deshalb sind Akademiker noch lange keine Elite, aber es sollten doch bitte die bestmöglichen sein, oder? Ich würde ja auch auf dem Bau keinen Lehrling annehmen, der körperlich dazu nicht geeignet wäre.
                                Das bestreite ich auch nicht.

                                Menschen die auf fairen Wege zum Akademiker werden, sind gut!
                                Alleine das sie ihre Wünsche, welche in jungen Jahren entstehen und somit die Zukunft auch prägen sollten, ausleben ist ein Garant dafür.
                                Es ist die Fairness um die es geht.
                                Zuletzt geändert von EREIGNISHORIZONT; 09.03.2006, 15:04.
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