Denkt Ihr wirklich wir sind ganz alleine im Universum? -
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Denkt Ihr wirklich wir sind ganz alleine im Universum?
Eine Kolonisation einer Galaxis, bei der um jeden Stern eine "Dyson-Sphäre" gebaut würde, müsste man doch erkennen können.
Ja - da wir das nicht sehen, können wir sagen, dass die Kolonisation von Galaxien per Dyson-Sphären nicht stattfindet... Das gilt auch für alle anderen, "sichtbaren" Szenarien.
Zitat von Pyromancer
passende Zahlenwerte einsetzen
Hier liegt das Problem. Frank Drake war sich dessen nur allzu sehr bewusst...
Das Problem ist doch seit 1960 kalter Kaffee. Drake-Gleichung nehmen, passende Zahlenwerte einsetzen, Ergebnis ablesen.
Ich glaube, die Drake-Gleichung funktioniert eher in die andere Richtung: Gewünschtes Ergebnis einsetzen und die Zahlenwerte der einzelnen Faktoren anpassen, damit das gewünschte Ergebnis herauskommt
Ich würde aber noch etwas anderes hinzufügen: prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass es ein gewaltiger Zufall wäre, wenn die Wahrscheinlichkeiten, die das Auftreten von Zivilisationen bestimmen, exakt so beschaffen wären, genau so konspirativ zusammenarbeiten würden, dass sie genau eine (dh, innerhalb Faktor 10 eine) Zivilisation pro Galaxis zulassen - das ist ein sehr enger "Bereich", und gemessen daran, dass wir keine Ahnung haben, wo der wahre Wert ist, darf man es als a priori unwahrscheinlich anschauen, dass dieser wahre Wert ausgerechnet in diesem winzigen Bereich liegt. Warum auch sollte es so sein, dass zwei Dinge, die überhaupt nichts direkt miteinander zu tun haben (Grösse von Galaxien und Häufigkeit von Zivilisationen), eine ähnliche Verteilung aufweisen? Die wahre Anzahl Zivilisationen wird also mit grosser Wahrscheinlichkeit entweder einige Grössenordnungen darüber (Zehntausende bis Millionen von Zivilisationen pro Galaxis?) oder einige Grössenordnungen darunter (eine Zivilisation pro Zehntausend, pro Million Galaxien?) liegen. Den ersten Fall können wir ziemlich sicher ausschliessen (ausser für den pessimistischen Fall, dass Zivilisationen generell früh aussterben) - mit dem zweiten liegen wir damit eher richtig.
Das ist alles recht interessant, noch mal zu meiner Frage: Wenn schon nicht in unserer Galaxis müsste es aber trotzdem in einer anderen Galaxis eine fortgeschrittene Zivilisation geben. Woran könnte man diese denn erkennen? Eine Kolonisation einer Galaxis, bei der um jeden Stern eine "Dyson-Sphäre" gebaut würde, müsste man doch erkennen können. Was wäre sonst noch ein denkbares Szenario? Es gibt ja auch das Schema der Typ I-III-Zivilisationen, und wenn es pro Galaxis auch nur eine Zivilisation schaffen würde, die Galaxis zu kolonisieren und wer weiß was damit anzustellen, müsste man doch bei all den vielen Galaxien wenigster an einer davon irgendetwas "Zivilisatorisches" bemerken?
Ich sprach von durchschnittlich einer Zivilisation pro Galaxie. Das kann dann bedeuten, dass zwischen zwei Zivilisationen in einer geeigneten Galaxie 50 Millionen Jahre liegen können, gleichwohl kann es aber innerhalb einer Galaxie auch mal zwei oder drei Zivilisationen zur gleichen Zeit geben, ehe wieder eine Durststrecke anbricht. Bleiben wir doch einfach dabei, dass es Zivilisationen unglaublich schwer haben in diesem Universum und daher auch sehr selten sind und noch selten oder gar nie jemals in Kontakt treten können. Hoffen möchte ich aber dennoch das Beste, und so hoffe ich, dass wir Kepler und nachfolgenden Missionen (Darwin) Erkenntnisse gewinnen werden, die Anlass geben, die Erwartungen und Wahrscheinlichkeiten eher nach oben als nach unten zu korrigieren.
Ich halte es lieber so, dass die wahrscheinlichste Antwort wahrscheinlich auch die richtige ist.
Nun - so lange wir diese Wahrscheinlichkeiten abschätzen können. Können wir aber nicht... und so lange sind wir mit den einfachsten Antworten am besten beraten.
Ich halte es aber für beinahe ebenso unwahrscheinlich, dass wir in den all den Milliarden Jahren unter den Milliarden Sterne die erste einzige Zivilisation sein soll
Nun, vielleicht sind wir auch nicht die erste - aber diejenigen, die es gab, haben sich alle selbst vernichtet oder sind überhaupt nie bis zur interstellaren Raumfahrt gekommen, bevor sie aus anderen Gründen wieder ausgestorben sind. Das heisst natürlich nichts Gutes für unsere eigene Zukunft...
Tatsächlich ist die Aussicht, dass Zivilisationen sehr viel seltener sind als gemeinhin angenommen, gerade in Bezug auf die Zukunft der Menschheit deutlich positiver! Dann nämlich erklärt sich das Fermi-Paradoxon durch die Seltenheit von Zivilisationen, und nicht durch deren Neigung, sich selbst zu zerstören, bevor sie interstellar werden. Aus dieser Perspektive betrachtet wäre die Entdeckung, dass sich auf dem Mars unabhängig von der Erde Leben entwickelt hat, oder die Entdeckung einer erdähnlichen, belebten Welt (mit Sauerstoffatmosphäre) um einen nahen Stern eine absolute Katastrophe...
Ich würde aber noch etwas anderes hinzufügen: prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass es ein gewaltiger Zufall wäre, wenn die Wahrscheinlichkeiten, die das Auftreten von Zivilisationen bestimmen, exakt so beschaffen wären, genau so konspirativ zusammenarbeiten würden, dass sie genau eine (dh, innerhalb Faktor 10 eine) Zivilisation pro Galaxis zulassen - das ist ein sehr enger "Bereich", und gemessen daran, dass wir keine Ahnung haben, wo der wahre Wert ist, darf man es als a priori unwahrscheinlich anschauen, dass dieser wahre Wert ausgerechnet in diesem winzigen Bereich liegt. Warum auch sollte es so sein, dass zwei Dinge, die überhaupt nichts direkt miteinander zu tun haben (Grösse von Galaxien und Häufigkeit von Zivilisationen), eine ähnliche Verteilung aufweisen? Die wahre Anzahl Zivilisationen wird also mit grosser Wahrscheinlichkeit entweder einige Grössenordnungen darüber (Zehntausende bis Millionen von Zivilisationen pro Galaxis?) oder einige Grössenordnungen darunter (eine Zivilisation pro Zehntausend, pro Million Galaxien?) liegen. Den ersten Fall können wir ziemlich sicher ausschliessen (ausser für den pessimistischen Fall, dass Zivilisationen generell früh aussterben) - mit dem zweiten liegen wir damit eher richtig.
Ja, ich habe schon vermutet, dass du hier ein wenig auf die Euphoriebremse trittst, vor allem weil sich die Artikel auf deiner Webseite (ich bin übrigens nicht der Paule ) auch ein wenig anders lesen als deine Beiträge hier. Nicht grundsätzlich anders sondern schon auf angenehme Weise bodenständig, aber eben auch hoffnungsvoller.
Bei mehreren Alternativen ist die einfachste Erklärung meistens die beste.
Ich halte es lieber so, dass die wahrscheinlichste Antwort wahrscheinlich auch die richtige ist. Das es in der Milchstraße vor lauter Zivilisationen nur so wimmelt, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Ich halte es aber für beinahe ebenso unwahrscheinlich, dass wir in den all den Milliarden Jahren unter den Milliarden Sterne die erste einzige Zivilisation sein soll, selbst wenn ich all die bekannten Einschränkungen das Entstehen von Zivilisationen betreffend, die die Möglichkeiten wirklich enorm einschränken (hast du die Möglichkeiten und Einschränken eigentlich schon mal auf deiner Webseite thematisiert?), berücksichtige. Ich hoffe, dass es zumindest einige Dutzend Zivilisationen geschafft haben.
Das Problem mit den Wahrscheinlichkeiten ist natürlich, dass man sie richtig einschätzen muss, was zunächst einmal nötiges Wissen voraus setzt, an dem es mir sicherlich immer wieder auch mangelt.
Um nochmal auf das Kommunikationsproblem zurück zu kommen: Kann nicht allein schon die Einschränkungen, die hinsichtlich der Kommunikation gegeben sind (ein Funkspruch kann auch nicht schneller als das Licht reisen), die Erklärung sein, warum sich Zivilisationen nicht ausbreiten? Man kann sich einige Möglichkeiten vorstellen, wie eine Zivilisation zu den Sternen reisen könnte, wenn eine Zivilisation jedoch untereinander in Kontakt bleiben möchte, dann sind die Individuen der Zivilisation sie ja zwangsläufig gezwungen, in einer gewissen Reichweite zu den anderen Inidviduen zu bleiben. Das Ausbreitungsgebiet bliebe so auf wenige Lichtjahre beschränkt, wenn es überhaupt so groß werden würde (vielleicht würde es sich auch nur auf Lichtmonate beschränken).
Das Szenario könnte so aussehen, dass eine Zivilisation auf Schiffen und Habitaten durch das All reist, dabei jedoch ledoglich ein Gebiet abdeckt, dass vielleicht nie größer als zwei Lichtjahre ist. Diese Zivilisationsblase könnte langsam durch die Galaxie wandern, könnte aber auch an die Heimatwelt gebunden bleiben (in dem Falle könnte es sich vielleicht auf fünf Lichtjahre bis zum nächsten Stern ausbreiten). Nehmen wir nun eine wandernde Zivilisationsblase mit einer Ausdehnung von zwei Lichtjahren an und gehen wir weiterhin davon aus, es habe bisher vielleicht ein Dutzend Zivilisationen in der Milchstraße gegeben, wie hoch ließe sich die Wahrscheinlichkeit benennen, mit der die Erde nicht nur entdeckt (dass wäre wohl um ein Vielfaches wahrscheinlicher) sondern auch erreicht wird?
Bei 100 bis 300 Milliarden in der Milchstraße und bei den enormen Zeiträumen kann ich mir kaum vorstellen, dass wir die ersten und einzigen sein sollen, die sich über die Milchstraße ausbreiten würde, wenn dies denn möglich wäre.
Von diesen 100 bis 300 Milliarden Sternen kommt nur ein winziger Bruchteil überhaupt erst in Frage. Und dann, wie gesagt: selbst ein erdähnlicher Planet, der einmal Leben, höheres Leben und schliesslich tatsächlich eine raumfahrende Zivilisation hervor bringt (nur für eine winzige Minderheit aller geeigneten Planeten wird dies zutreffen!!!), ist nur für einen winzigen Bruchteil seiner Existenzzeit bewohnt! Siehe z.B hier: Lounge of the Lab Lemming: Fermi paradox meets the timescale
Danke für das Lob zur Webseite, freut mich Wie du wahrscheinlich vermuten wirst, spiele ich hier auch etwas Advocatus Diaboli, einfach, weil man die Chance, dass sich intelligentes Leben, Zivilisation bildet, einfach allzu schnell überschätzt, wenn man sich nur die Erde allein ansieht. Ich hoffe ja auch, dass sich in der Geschichte der Galaxis zumindest ein paar dutzend Zivilisationen entwickelt haben, denen (oder deren Überresten) wir eines Tages begegnen könnten (wie im Artikel Final-Frontier.ch | Nester der Zivilisation und Sternnomaden beschrieben).
ist mir zu einfach
Bei mehreren Alternativen ist die einfachste Erklärung meistens die beste. Und auch die, die meistens zutrifft. Hat jemand den Film "He is just not that into you" (ich glaube, in der Synchronfassung heisst der "Er steht einfach nicht auf dich" oder so) gesehen? So wie dort ists auch in der Frage des Fermi-Paradoxons: Möglicherweise gibt es einfach nicht so viele Zivilisationen.
Das Problem dabei ist, dass auch die Kommunikation von Einstein betroffen ist. Ob eine Zivilisation 500 Jahre warten muss, bis eine Raumschiffcrew zurück meldet "Ist schön hier, bringt Frauen und Barbeque mit!" oder eine Sonde nach 500 Jahren zurück funkt "Die sind noch im Daily Soap-Zeitalter, schaut in 1000 Jahren nochmal vorbei!", macht ja keinen Unterschied: Eine umfassende Erschließung ausgehend von einer zentralen Heimtwelt ist so nicht möglich. Das ist ein weiterer Grund, warum ein Freund von dezentralen Lösungen mit Generationenschiffen und Habitaten bin, in denen eine langlebige Zivilisation als Gesamtes durch das All reist oder in denen die langlebigen Individuen relativ autark agieren.
Gibt es denn Ideen und Theorien, wie zumindest das Kommunikationsproblem gelöst werden kann?
Wir sehen das wohl alles viel zu sehr unter dem eingeschränkten menschlichen Blickwinkel - noch dazu mit Gedankengut aus den vergangenen Jahrhunderten durchdrungen: Der Kolonialismus sollte doch Vergangenheit sein!
Hinreichend fortgeschrittene Zivilisationen brauchen nichts, was wir haben.
Möglicherweise sind sie noch auf der Suche nach kultureller Abwechselung und Unterhaltung, die die Künstler anderer Zivilisationen zu bieten haben.
Dafür reichen ein paar kleine Sonden, die reine Beobachtungsfunktionen haben.
Es gibt unter den unerklärten Fälle der Ufo-Beobachtungen welche, die sich auch als Hinweise auf solche Sonden interpretieren lassen.
So gesehen könnte die Galaxis voller Zivilisationen sein. Manchen belauschen vielleicht unser Tun und denken sich ihren Teil
An der Stelle verlasse ich mich auf die Zahlen, mit denen wir jonglieren. Seit wie vielen Jahren kann die Milchstraße Leben gebären? Seit vielleicht 6 Milliarden Jahren? Wenn unsere Zivilisation einigermaßen durchschnittlich ist, dann braucht eine Zivilisation vielleicht 3 Millionen Jahre, um die Raumfahrt zu entwickeln. Bei 100 bis 300 Milliarden in der Milchstraße und bei den enormen Zeiträumen kann ich mir kaum vorstellen, dass wir die ersten und einzigen sein sollen, die sich über die Milchstraße ausbreiten würde, wenn dies denn möglich wäre.[...] Aufgrund dieser Überlegung bin ich ja überhaupt erst dazu gekommen, mich für Modelle zu interessieren, in denen sich Zivilisationen in der Milchstraße ausbreiten, dabei jedoch ihr Interesse an einer Besiedelung von Planet verlieren. Deine tolle Webseite hat meine Faszination für diese Möglichkeiten natürlich entscheidend geprägt und ich weiß auch, dass dir diese Zahlen und Überlegungen bekannt sind.
Mir geht es da ähnlich. Die Erklärung, dass einfach alles so unwahrscheinlich ist, dass wir dann tatsächlich die erste raumfahrende Zivilisation in der Galaxis sind, ist mir zu einfach, auch wenn es hier und da gute Argumente gibt. Eine andere Sache ist, angenommen, es wäre unwahrscheinlich, dass sich mehrere Zivilisationen um eine Galaxis streiten, kann ja sein, dann sollte es aber vielleicht doch irgendwo eine Galaxis in der Nähe geben, in der es eine Zivilisation geschafft hat, und die Frage wäre dann, ist es überhaupt theoretisch möglich, eine Zivilisation in einer anderen Galaxis nachzuweisen? Was müsste man da finden? Wenn man beobachten könnte, wie in einer Galaxis allmählich die Lichter ausgehen, weil die Zivilisation überall Dyson-Sphären aufbaut, okay, etwas naiv gedacht vielleicht. Aber was gibt es noch?
An der Stelle verlasse ich mich auf die Zahlen, mit denen wir jonglieren. Seit wie vielen Jahren kann die Milchstraße Leben gebären? Seit vielleicht 6 Milliarden Jahren? Wenn unsere Zivilisation einigermaßen durchschnittlich ist, dann braucht eine Zivilisation vielleicht 3 Millionen Jahre, um die Raumfahrt zu entwickeln. Bei 100 bis 300 Milliarden in der Milchstraße und bei den enormen Zeiträumen kann ich mir kaum vorstellen, dass wir die ersten und einzigen sein sollen, die sich über die Milchstraße ausbreiten würde, wenn dies denn möglich wäre. Und ich denke, ich setze mich schon pessimistisch mit den Möglichkeiten auseinander. All die Umstände, die wir als Voraussetzung zur Entstehung einer Zivilisation annehmen, sind mir weitestgehend bewusst.
Aufgrund dieser Überlegung bin ich ja überhaupt erst dazu gekommen, mich für Modelle zu interessieren, in denen sich Zivilisationen in der Milchstraße ausbreiten, dabei jedoch ihr Interesse an einer Besiedelung von Planet verlieren. Deine tolle Webseite hat meine Faszination für diese Möglichkeiten natürlich entscheidend geprägt und ich weiß auch, dass dir diese Zahlen und Überlegungen bekannt sind.
Dass wir in den zigmilliarden Jahren, die unserer Milchstraße hinter sich hat, die erste Zivilisation sein sollen, die es zur Raumfahrt geschafft hat, fällt selbst mir schwer zu glauben.
Und denoch könnte es so sein. Aber es könnte natürlich auch sein, dass es bisher nur eine Handvoll Zivilisationen gab, die alle irgendwie ausstarben oder sonstwie aus dem "Spiel" genommen wurden, bevor sie sich an die Eroberung der Galaxis machen konnten. Wenn die Anzahl Zivilisationen klein genug und die Wahrscheinlichkeit, lange genug zu überleben, gering genug ist, dann könnte es durchaus die eine oder andere Zivilisation gegeben haben. Ich zweifle etwas daran.
Du distanzierst dich aber nicht davon, sondern triffst eine Aussage darüber mit dem Anspruch, daß diese Aussage gültig sei.
D.h. du schließt die Möglichkeit die Gravitation irgendwann einmal beeinflußen zu können gänzlich aus ohne die Gravitation wirklich zu kennen.
Nein, ich kenne die Gravitation auch nicht, aber ich sage nicht, daß eine Beeinflußung dieser unmöglich wäre, sondern halte diese Option offen.
Ich glaube, wir laufen gerade auf einen handfesten Streit zu. Daher habe ich ich mir etwas Zeit mit der Antwort gelassen und werde mich bemühen, nicht mehr all zu provokativ zu antworten.
Nun, ich denke, wir sind uns beide nicht unähnlich. Beide müssen wir darauf hoffen, dass die Zukunft Entdeckungen und Entwicklungen bereit hält, die unsere Ideen erst ermöglichen. Ich hoffe darauf, dass man Werkstoffe erfinden wird, die nahezu beliebig im All überdauern können und dass man über die Genetik Lösungen finden wird, die eine umfassende Anpassung des Menschen an den Lebensraum Weltraum ermöglichen könnten. Du hoffst darauf, dass man nach der Entdeckung des Graviton bzw. des Mechanismus, der der Gravitation zu Grunde liegt, einen Weg finden wird, die Gravitation verwenden zu können, um ein Objekt auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen ohne dabei unendlich viel Energie aufwenden zu müssen.
Wir sind beide "Visionäre", allerdings bin ich wohl um mehr Bodenständigkeit bemüht. Für mich ist es schlichtweg befriedigender, auf etwas zu hoffen, auf dass man nicht mit "Aber Einstein hat gesagt ..." und ähnlichen harten Einwänden antworten kann. Unser beider Problem an der Stelle ist, dass wir beide Laien mit viel Halbwissen sind. Du scheinst einiges an der Graviation nicht richtig verstanden zu haben bzw. falsch zu verstehen (Bynaus hat das schon ausgeführt), und ich weiß sicherlich noch nicht genug über Prozesse, die mit der kosmischen Strahlung einher gehen oder auch über die Möglichkeiten der Genetik (vielleicht ist es schlicht weg unmöglich, den Menschen an geringe Schwerkraft anzupassen).
Die Sache ist nun die, sollte die Gravitation Wellencharakter haben, dann können wir hypothesen darüber treffen, was man damit machen könnte.
Von der Elektrodynamik oder von Schallwellen wissen wir z.B. daß sich ein Wellenhoch und ein Wellentief gegenseitig auslöschen und ein Wellenhoch und ein weiteres Wellenhoch sich gegenseitig verstärken.
Wenn es nun durch ein technisches Gerät möglich wäre den von Sternen und Planeten ausgesandten Gravitationswellen mit selbst erzeugten Gravitationswellen entgegenzuwirken, dann könnte man nach dieser Methode die Wellenhochs durch Wellentiefs auslöschen und umgekehrt, damit wäre die einwirkende Gravitation auf das Raumschiff 0.
Und wenn man beschleunigen will, dann müßte man die Wellenhochs die vorne auf das Raumschiff eintreffen einfach durch entsprechende Wellenhochs verstärken und man würde in diese Richtung beschleunigen.
In der Luftfahrt versucht man genau das bei Schallwellen und im Labor
konnte man damit schon aufzeigen, daß eine sich drehende Flugzeugturbine
nicht mehr Lärmt, wenn man deren Schallwellen mit entsprechenden Schallwellen aus einem Lautsprecher auslöscht.
Nein, denn das Objekt in einem normalen Teilchenbeschleuniger verliert von außen betrachtet ja nicht seine Masse.
Die Gravitation wirkt immer noch auf dieses Objekt ein und deswegen kann es dort nicht schneller als das Licht werden, egal wieviel Energie man reinsteckt.
Hast ja Recht, aber ich meinte auch nur den Mechanismus, vor dem Objekt eine Anziehungskraft wirken zu lassen. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Vielleicht weil es gar keine Aliens gibt?
Natürlich gibt es höchstwahrscheinlich sehr viel weniger Zivilisationen, als die Science Fiction glauben lassen möchte. Vielleicht beträgt die mittlere Dichte von Zivilisationen in einer Galaxie nur 1 oder noch weniger. Aber wir reden an der Stelle auch von Jahrmilliarden, in denen sich Zivilisationen hätten entwickeln können. Und da eine Zivilisationen nur wenige Millionen Jahre braucht, um von Höhlen zur (interstellaren) Raumfahrt zu kommen, hätte es selbst bei äußerst pessimistischen Grundannahmen unzählige Zivilisationen in unserer Galaxie geben müssen, die einen Weg gefunden hätten, die Lichtmauer zu überwinden und zur Erde zur gelangen (selbst ohne einen derartigen Antrieb hätten es viele Zivilisationen zur Erde schaffen müssen).
Dass wir in den zigmilliarden Jahren, die unserer Milchstraße hinter sich hat, die erste Zivilisation sein sollen, die es zur Raumfahrt geschafft hat, fällt selbst mir schwer zu glauben.
Siehst du, für dich ist es von vorn herein unmöglich.
Genau wie es für die Vorfahren unmöglich war, daß ein Mensch, der auf einer Kugel in Richtung Unterseite der Kugel läuft, dennoch nicht von der Kugel herunterfällt.
Mein Beispiel war also schon genau treffend und ich habe dich keineswegs falsch verstanden.
Du ordenst mich noch immer nicht ganz korrekt ein. Nehmen wir an, ich wäre ein Mensch, der glauben würde, dass die Erde eine Scheibe ist, und es käme jemand daher, der mir erzählen will, dass die Erde eine Kugel ist und dass es eine Kraft gibt, die uns an der Kugel festhält, dann wäre meine Antwort nicht "Du Spinner!" sondern "Ok, klingt plausibel. Beweise es!".
An der Stelle sollte ich erwähnen, dass ich von Theorien wie VSL sehr angetan bin. Und es gibt VSL-Theorien, in denen die Lichtgeschwindigkeit zwar nicht überwunden werden kann (was trotz des Namens der Theorie nicht der Kern der Theorie ist), in denen das Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit auch heute noch variabel sein kann, etwa entlang von theoretischen kosmischen Super-Strings. Dort könnte die Lichtgeschwindigkeit nicht 300.000 km/s betragen sondern 900.00 km/s und so wäre es möglich, mit deutlich weniger Energieaufwand zumindest 300.000 oder 600.000 km/s zu erreichen, ohne dass es dabei zu den gefürchteten relativistischen Effekte kommt. Allerdings bleibt VSL bislang einen Beweis schuldig (Planck und Fermi könnten die Theorie belegen oder widerlegen), und die erwähnte Möglichkeit der lokalen Variabilität der Lichtgeschwindigkeit ist im Rahmen einiger Theorien ohnehin nicht mehr als eine mathematische Möglichkeit. Ohne einen Beweis der Theorie und mit einer gesunden Portion Skepsis fange ich als auch nicht an, auf der Basis zu spekulieren.
Quatsch.
Ich schließe lediglich eventuelle Möglichkeiten nicht aus.
Aber du schließt scheinbar die Möglichkeiten aus, die dir unbequem erscheinen und greifst schneibar bevorzugt die Möglichkeiten auf, die dir genehm sind. Ich schließe Möglichkeiten schlicht aufgrund der Wahrscheinlichkeit aus, die ich ihnen beimesse, ganz egal ob mir die Möglichkeiten gefallen oder nicht. Ich würde es auch gerne sehen, wenn wir mit überlichtschnellen Raumschiffen reisen könnten, ohne dass wir uns mit relativitistischen Effekten herum ärgern müssten. Ich halte diese Möglichkeit leider schlicht für äußerst unwahrscheinlich (nicht nur wegen Einstein). Zumindest halte ich sie für unwahrscheinlicher als die Möglichkeit, Generationenschiffe und Habiate zu bauen.
Radioaktive Strahlung wirkt hauptsächlich auf die Atome ein, chemische Bindungen sind hier nicht das eigentliche Problem, daher wäre jeder Werkstoff betroffen, mag er noch so revolutionär sein.
Ein zukünftiger Werkstoffe müsste ja nicht die Fähigkeit haben, resistent gegen Strahlung zu sein. Es würde vielleicht schon reichen, wenn dieser Werkstoff extrem einfach in großen Mengen produziert und verarbeitet werden kann, um die ständige Erneuerung der Schiffe und Habitate deutlich zu vereinfachen.
Und jetzt setzt m = 0, denn eine Beeinflußung der Gravitation würde genau das erlauben.
Nein, das ist nicht der Fall. Gravitationsfelder sind Ausdruck der Masse/Energie, die sie erzeugt - am einfachsten durch Masse, da Masse eine enorme Energiedichte hat. Ein Raumschiff, das von A nach B fliegt, hat Energie (in Form von Masse), völlig unabhängig davon, ob man noch zusätzlich irgendwelche speziellen Gravitationsfelder erzeugt oder nicht.
Es gibt keinerlei Hinweise, NULL, dass eine Aufhebung der Ruhemasse irgendwie möglich wäre (nein, auch die Tajmar-Experimente gehen da in eine ganz andere Richtung!). Und selbst wenn: Photonen haben Ruhemasse = 0, aber sie fliegen auch nicht schneller als c. Jede Übertragung von Informationen mit v > c führt zu temporalen Paradoxien, bzw., kann dazu führen, wenn man es darauf anlegt. Damit v > c gelten könnte, IRGENDWO im Universum, müsste die Relativitätstheorie, bzw ihr grundlegendes Postulat, wonach alle Naturgesetze aus allen gleichmässig gegeneinander bewegten Bezugssystemen gleich sind, falsch sein. Und auch darauf gibt es zur Zeit keinen einzigen, NULL, Hinweis. Du operierst da also völlig in einer Fantasiewelt, ohne Verankerung in der Realität. Das ist okay, aber man sollte es so kennzeichnen.
Wenn es nun durch ein technisches Gerät möglich wäre den von Sternen und Planeten ausgesandten Gravitationswellen mit selbst erzeugten Gravitationswellen entgegenzuwirken, dann könnte man nach dieser Methode die Wellenhochs durch Wellentiefs auslöschen und umgekehrt, damit wäre die einwirkende Gravitation auf das Raumschiff 0.
Du verstehst das falsch: Gravitationswellen und Gravitationsfelder sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge. Das Erde-Mond-System sendet z.B. gemäss RT Gravitationswellen ab, mit einer Energie von mikrigen 300 Watt. Könnte man diese Gravitationswellen durch Interferenz auslöschen, wäre nichts gewonnen: die Erde und der Mond hätten immer noch die exakt gleichen Gravitationsfelder.
10 m dicke Bleiwände.
Grössenordnungsfehler. Bei der Intensität von Strahlung, von der wir hier sprechen, sind deine 10 m dicken Bleiwände in ein paar Nanosekunden verdampft.
Falsch. "Nichts was eine Masse hat kann sich schneller als die Lichtgeschwindigkeit bewegen."
Richtig, aber unvollständig. "Information kann nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit übermittelt werden". Darauf kommt es an.
. EDIT (autom. Beitragszusammenführung) : Bynaus schrieb nach 1 Stunde, 39 Minuten und 25 Sekunden:
Im Nachbarthread "Alles hing vom Nickel ab" wurde diese Meldung hier verlinkt:
Sie ist von astrobiologischem Interesse... Zusammenfassung: Die Abnahme der Vulkantätigkeit auf der Erde führte dazu, dass den Methanbildenden Bakterien, die damals existierten, das lebensnotwendige Nickel ausging - ihre Population ging zurück, und die Photosynthese-Bakterien bekamen ihre Chance.
Nun meine 50 cent dazu: Wäre das nicht so gewesen, so hätte die immer stärker werdende Sonne im Zusammenspiel mit dem von den methanbildenden Bakterien produzierten Treibhausgas Methan die Erde in eine Treibhaushölle verwandelt - das Wasser der Ozeane wäre verdampft, in der Hochatmosphäre wäre der Wasserdampf durch UV-Licht in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten worden, der Wasserstoff wäre aus dem Gravitationsfeld der Erde entwichen. Nur, weil die Erde exakt die richtige Grösse (bzw Masse) hat, dass ihre Vulkantätigkeit exakt zum richtigen Zeitpunkt abnehmen konnte / musste, ist sie überhaupt erst bewohnbar für Lebensformen geblieben. Auf unzähligen anderen Planeten, die es bis zu diesem Stadium geschafft hatten, muss genau dies passiert sein - und hopps, schon wieder sinds ein paar "Erden" weniger.
Zuletzt geändert von Bynaus; 20.04.2009, 14:56.
Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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