Kryonik - eiskalt in die Zukunft? - SciFi-Forum

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Kryonik - eiskalt in die Zukunft?

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  • Harmakhis
    antwortet
    Naja, ich glaube ja, dass Cryonik nur in ganz selten Fälle eine Zukunft hat - z.B. wirklich für Tiefschlaf-Mission im Weltall.

    Zur wirklichen Lebensverlängerung wird Cryonik kaum nützlich sein bzw. bevor die Technik da soweit ist, dass sie wirklich sicher hat, wird man schon längst andere - bessere - Methoden mithilfe der Genetik & Co. gefunden haben, um ein langes Leben zu ermöglich.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
    Dann müsste man aber den ganzen Körper, inklusive Gehirn, ersetzen
    Genau darin liegt ja auch die Schwierigkeit. Das Einfrieren des Körpers liefert im Grunde eine Momentaufnahme. Wenn die man die neuralen Verbindungen einigermaßen wieder herstellen kann, hat man wohl auch einen Teil der Persönlichkeit wieder hergestellt. Ist halt schwierig, sollte aber mit modernster Bio- und Nanotechnologie bzw. Medizintechnik im Jahr 3000 möglich sein. Die Frage ist nur, was macht einen Menschen aus ? Wie funktioniert überhaupt unser Gedächtnis auf Hardware- oder besser Wetware-Ebene ? Wo und wie ist die Persönlichkeit im Gehirn / Körper "gespeichert" ?

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Im Prinzip spielt es keine große Rolle, ob die Zellen zerstört werden oder nicht, da man in einer sehr weit fortgeschrittenen Zukunft die kaputten Zellen durch neue Zellen ersetzen kann.

    Dann müsste man aber den ganzen Körper, inklusive Gehirn, ersetzen

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  • irony
    antwortet
    Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
    Afaik ist das medizinische Hauptproblem beim Einfrieren die Kristalbildung der Zellflüssigkeit. Diese Eiskristalle zerstören die Zellwände.
    Im Prinzip spielt es keine große Rolle, ob die Zellen zerstört werden oder nicht, da man in einer sehr weit fortgeschrittenen Zukunft die kaputten Zellen durch neue Zellen ersetzen kann. Der Grundgedanke der Kryonik ist, so viel zu bewahren, wie möglich und auf eine weit fortgeschrittene Technologie zu hoffen.

    Es geht nicht darum, Leute 2010 einzufrieren und sie 2020 wieder aufzutauen. Wer Kryonik als letzte Hoffnung ansieht, wird wohl auch zur Not auf seinen Originalkörper verzichten und seine Hoffnung auch auf die (Nano?)Technologie im Jahr 3000 setzen. Eine Alternative wäre ja, dass man sein Bewusstsein auf einer "Festplatte", oder auf Disketten oder sonstigen Speichermedien speichern könnte, aber da glaube ich noch viel weniger dran.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Afaik ist das medizinische Hauptproblem beim Einfrieren die Kristalbildung der Zellflüssigkeit. Diese Eiskristalle zerstören die Zellwände.
    Man müsste also den ganzen Körper bis in die letzte Zelle mit Frostschutzmittel anreichern (und zwar vor dem Kreislaufstillstand und dem Kühlprozess) um dies zu verhindern.
    Jedoch gibt es schlicht kein Frostschutzmittel, welches nicht schon lange vor Erreichen der nötigen Konzentration für den Körper toxisch wäre.
    Es gibt einige Tiere und Pflanzen, welche ein Einfrieren überleben können, in dem sie ihre Körperflüssigkeiten mit Glukose anreichern.
    Allerdings könnte der Mensch afaik die nötige Konzentration mit Glukose nciht überleben.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Oder auch ganz allgemein gefragt: Was soll man von der Kryonik halten? Ist sie ein Schwindel, eine Ersatzreligion oder gar "die Zukunft"?
    Ein Schwindel ist sie vermutlich nicht. In einer technologisch sehr weit fortgeschrittenen Zukunft wird man vermutlich tiefgefrorene Körper auftauen und reparieren können, z.B. auch Krebs heilen, usw. Das Problem, was ich sehe, ist, dass sich zwar ein gesunder Körper wieder herstellen lässt, aber vermutlich nicht die originäre Persönlichkeit mit den ganzen Erinnerungen, usw. D.h. die Person, die letztlich auf Basis der tiefgefrorenen Leiche zum Leben erweckt wird, ist nicht mehr derselbe Mensch, der eingefroren wurde, genauer gesagt, der er war, kurz bevor er eingefroren wurde. Auf der anderen Seite: Wenn man ganz sicher stirbt, hat man durch die Kryonik nichts zu verlieren. Würde sich aber jeder nach seinem Tod einfrieren lassen, bräuchte man bald ganze Städte für die Toten oder man müsste sie im Weltraum bestatten. Oder zumindest in der Antarktis.

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  • KennerderEpisoden
    hat ein Thema erstellt Kryonik - eiskalt in die Zukunft?.

    Kryonik - eiskalt in die Zukunft?

    Ich hab vor einigen Tagen das Buch "The first Immortal" von James Halperin gelesen. Es handelt sich nicht gerade um ein überragend gutes Buch (die Charaktere sind schwach und gegen Ende hat man teilweise das Gefühl Werbematerial einer Cryonik-Firma zu lesen), aber die Handlung sollte gerade in einem SciFi-Forum doch viel Diskussionsstoff bieten. Der Hauptcharakter wird nach seinem natürlichen Tod eingefroren, um knapp 100 Jahre später wiederauferweckt zu werden (natürlich im Adoniskörper eines 20- Jährigen). Bald darauf wird auch der Rest der Famile aufgetaut ( bzw. in einem Fall nachgeklont) und alles läuft in gewohnten Bahnen weiter. Am Ende stößt man beim Geburtstag des Hauptcharakters (200 Jahre) noch einmal auf das Leben an, und bedauert die armen Tölpel, die ihre Zukunft verspielt haben, weil sie an mytischen Konzepten wie dem "Leben nach dem Tod" festhielten.

    Schwenker in die Realität:

    Offensichtlich setzt sich der Glauben der auch real vorhandenen Kyroniker aus folgenden Elementen zusammen:

    1. Sofern das Gehirn einer Person nicht völlig Matsch ist, ist diese Person nicht tot.

    2. Durch Tiekühlung lässt sich der Zerfall des Gehirns eine sehr lange Zeit aufschieben.

    3. Sowohl die bei der Tiefkühlung auftretenden Schäden als auch sämtliche körperlichen Schäden, die ursprünglich zum (klinischen) Tod der Person geführt haben, lassen sich mit einer zukünftigen medizinischen Technik heilen.

    4. Die Anwender dieser zukünftigen Technik haben ein Interesse daran, ihre Vorfahren wiederzubeleben.

    Daraus folgt, dass man seinen Tod dadurch verhindern kann, dass man für einige Zeit von einem lebenden in einen latenten Zustand wechselt, um anschließend wieder ins Reich der Lebenden zurückzukehren.


    Dann stellen sich mir nun aber einige Fragen:

    1. Wenn das alles so einfach ist, wieso tut es dann fast keiner? Die Nachfrage nach dem Kühlschrank müsste doch riesig groß sein, wo doch jeder dem Sensenmann nur zu gern ein Schnippchen schlagen möchte.

    2. Sind die Prämissen (insbesondere 1,3 und 4) überhaupt realistisch?

    3. Sollte man überhaupt danach steben, dem Tod auf unbestimmte Zeit zu entegehen?

    4. Sollte sich die Idee durchsetzten: Zahlt das dann auch meine Krankenkasse?

    Oder auch ganz allgemein gefragt: Was soll man von der Kryonik halten? Ist sie ein Schwindel, eine Ersatzreligion oder gar "die Zukunft"?



    (Und ein Hinweis an die fleißigen Nekroposter: Ja, es gibt einen uralten "Einfrier-Thread", aber der drehte sich um eine andere, mehr technische Fragestellung.)
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