Zitat von Dannyboy
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Die Methoden der Wissenschaftsleugner
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Du bist im falschen Thread. Hier geht es nicht um Wissenschaft als moralische Instanz. Da kannst du gerne einen neuen Thread starten.
Also bleib on-Topic.
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Du kannst soviele deiner Kategorien vorstellen wie du willst. Tatsache ist das es auch in der Wissenschaft einen kollektiven Druck gibt wie überall sonst im Leben.
Mich würd mal interessieren ob du selbst Wissenschaftler bist. Du solltest die Wissenschaft nicht als die Moralische Instanz darstellen die sie genausowenig ist wie die Religion.
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Ah ja, danke für Beispiel der Kategorie 6.
Die Frage lautet aber weniger, ob Studenten der Naturwissenschaft so sind, sondern ob dieses Verhalten bei den Studenten mehr oder weniger stark ausgeprägt ist, wie im Vegleich zu anderen Bevölkerungsschichten.
Aber ich bezweifle mal, dass dein "Experiment" mit entsprechenden Kontrollgruppen gegengetestet war, daher passt dazu auch noch Kategorie 2. Das Ergebnis deines geschilderten Experiments lässt sich dann auch gut für Gruppen nach Kategorie 1 nutzen.
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Vor einiger Zeit gab es eine interessante Veranstaltung (in den USA) wo man auch Wissenschafts Studenten etwas auf die Schaufel genommen, man hat ein kleines Experiment gemacht.
Man stellte fest das der Großteil der Studenten Meinungen akzeptierte und auch vehement vertraten nur weil sie auch von ihren Professoren stammten.
Obwohl die Studenten teils weder eine Ahnung von diesem Wissenschaftsbereich hatten noch es vorher überhaupt überprüft hatten.
Sie haben letztlich nur mit den Wölfen geheult weil sie negative Auswirkungen befürchteten sollten sie anderer Meinung sein.
Nun das wirft auf die Wissenschaft auch nicht immer das beste Licht, vor allem wenn man bedenkt das diese Studenten die Wissenschaftler von morgen sind.
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Das Aufbauen von Strohmännern in einem anderen Sinn als dem von dir genannten fällt mir da spontan ein. Ich meine damit, ein bis zur Karikatur vereinfachtes wissenschaftliches Erklärungsmodell, das kaum jemand oder nur irgendwelche Extremgruppen so vertreten, als Strohpuppe aufzubauen und dann Frontalangriffe auf dieses Modell zu starten, wobei man behauptet, dies sei "die Aussage" der jeweiligen Disziplin.
Mir fallen da konkret zwei Beispiele ein. In der VWL ist dies die Chicago School of Economics, die lange Zeit einen völligen Marktradikalismus vertrat, der von wenigen in dieser Form geteilt wurde, aber wegen besonders marktschreierischen Auftretens der jeweiligen Protagonisten als "die Volkswirtschaftslehre" angegriffen worden ist. Das zweite Beispiel geht auf ein interdisziplinäres Projekt zurück, an dem ich mal beteiligt war, in dem es um Evolutionslehren in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (Biologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften) ging. Ich war überrascht, welche vielfältigen Erklärungsansätze in der Biologie zu finden sind (ich beziehe mich beispielsweise auf dieses Werk hier.) In der Diskussion wird seitens der Kreationisten aber meist gegen ein simples und uraltes Erklärungsmodell aus der Mitte des 20. Jahrhunderts argumentiert.
Das so etwas auf fruchtbaren Boden fällt, daran ist die Wissenschaft selber aber auch nicht ganz unschuldig. Denn nicht selten wird, u.a. um sich gegen Angriffe von Wissenschaftsleugnern zu immunisieren, nach außen - also gegenüber der nicht-wissenschaftlichen Gemeinde - ein Konsens suggeriert, der tatsächlich so nicht existiert. Ferner wird, ebenfalls um sich zu immunisieren, versucht, herunterzuspielen, welche Wissenslücken es gibt. Beides ist völlig untauglich, weil jeder halbwegs sich interessierende Laie mit etwas Engagement herausfinden kann, was Sache ist. Das Ergebnis ist dann, dass der Wissenschaft vorgehalten wird, es würden Unwahrheiten verbreitet, es würde vertuscht und dann wird gefolgert, dass das ja eh alles nicht stimme. Climate Gate ist ein Musterbeispiel, wo so etwas abgelaufen ist. Etwas weniger Elfenbeinturm, eine offenere Diskussion und besserer Transfer an die interessierte Öffentlichkeit könnte hier manchen Leugner-Versuchen recht schnell den Boden entziehen.Zuletzt geändert von Chloe; 15.04.2012, 21:08.
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Die Methoden der Wissenschaftsleugner
Egal ob Klimaskeptiker, Kreationisten, Impf-Gegner oder Tabak-Lobbyisten, immer wieder versuchen interessierte Kreise die Erkenntnisse moderner Wissenschaft mit zweifelhaften Methoden in Frage zu stellen. In der Regel werden sie aktiv, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse den Status Quo in Frage stellen.
Recht charakteristisch sind dabei fünf Vorgehensweisen.
1. Recht beliebt sind die Verschwörungstheorien.
"DIE WISSENSCHSFT" wird als monolithische Struktur dargestellt, die sich gegen die (armen Konzerne und Religionsgemeinschaften) Bürger verschworen hat und falsche Belege liefert, bzw. gegenteilige Belege unterdrückt. Eine gute Verschwörungstheorie liefert dabei die ideale Immunisierungsstrategie, denn natürlich kann man sich dagegen nicht erwehren.
2. Einflussreiche Kreise nutzen gerne "falsche Experten".
"Falsche Experten" zeichnen sich gerne dadurch aus, das sie irgendwelche anderen Meriten vorweisen. Da wird dann der Automobilbauingenieur zum Impf-Experten oder der Chemiker zum "Evolutionsexperten". Der "falsche Experte" lässt sich sehr gut mit 1. kombinieren. "Falsche Experten" tauchen auch häufig auf Unterschriftenlisten auf, die dann eine Kontroverse im Wissenschaftsbetrieb vorgaukeln sollen. Das geht sehr gut mit der typischen Vorgehensweise der Presse einher, für die der "Experte" sich dadurch auszeichnet, zu allem eine prägnante Meinung formulieren zu können.
3. Die allseits beliebte Rosinenpickerei.
Die wissenschaftliche Methode kann Erkenntnisse nur mit endlichem Wahrheitswert generieren. Und selbst bei 99,9%iger Sicherheit wird doch eine von tausend Studien zu einem gegenteiligen Ergebnis gelangen. Statt alle verfügbaren Informationen fair abzuwägen, wird der Rosinenpicker sich die unterstützenden Erkenntnisse völlig übertrieben zu nutze machen und alles andere ignorieren.
4. Unerfüllbare Erwartungen.
Um sich einen "wissenschaftlichen Anstrich" zu verleihen und um weniger dogmatisch zu erscheinen, werden gerne Strohpuppen errichtet und man fordert die Gegenseite auf, weitere Belege zu erbringen. Die Forderungen werden dann aber so gestellt, das sie praktisch-methodisch nie erfüllt werden können.
5. Logische Fehlschlüsse
Der absolute Klassiker stellen die logischen Fehlschlüsse dar. Kein Kreationist, ohne das "Argumentum ad Ignorantiam", das Argument der Unkenntnis. Eine wissenschaftliche Theorie kann nicht wahr sein, wenn sie nicht jeder Hanswurst sofort verstehen kann. Dazu noch jede Menge Strohmann-Argumente. Wer kennt nicht den Klimaskeptiker, der darauf hinweist, dass das Klima auch schon vor Millionen Jahren veränderlich war?
Kennt ihr noch weitere Beispiele?Stichworte: -
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