Tscheljabinsk: Tageslichtbolide / Meteorit über Russland

[spidy1980]

edit: Weiß einer, ob die Sichtungen über Kalifornien und Kuba am selben Tag entweder mit dem einen oder dem anderen zu tun haben, oder sind die ganz getrennt zu betrachten und normale sternschnuppen gewesen?

Das einzige was ich dazu finden kann ist die Widergabe einer Interview-aussage eines Robert Verish, seines Zeichens Meteoritenjäger in Kalifornien. Demzufolge scheint es seit 2009 gehäufte Fälle von Meteoriten in der Mitte Februars gegeben zu haben. Möglicherweise hat sich da vor kurzem ein neues Trümmerfeld gebildet das die Erdumlaufbahn kreuzt.

CONTRARY BRIN: From Glass-shattering Asteroids to Transparency...

We had a great radio interview this morning on KGO San Francisco with Robert Verish, a meteorite hunter from David's neck of the woods in San Diego. He says the fireball that flew over us last night was from the same debris field as the Russian fireball. Turns out there have been clusters of meteors around February 16th of each year since 2009. Appears some new cometary or asteroid debris has parked itself in our orbit. Should we start calling them the Februaroids?

[Spocky]

Ich hab mal gegoogelt und folgendes gefunden:
Alpha-Centauriden ? Wikipedia

Die würden von der Zeit auch passen. Die Sind in Mitteleuropa zwar nicht zu sehen, Kalifornien liegt aber doch ein deutliches Stück südlich. Zum Vergleich: Der größte Teil Deutschlands liegt auf der geographischen Breite von Kanada (selbst bereits Würzburg )

[xanrof]

Interessant finde ich , das die Wirkung des Überschallknalls bisher in kaum einem Meteoritenfilme thematisiert wurde.
Mir fällt da diese Szene in Depp Impact ein, als ein riesiger Meteor über Amerika rast, man aber kaum was hört.
Eigentlich wären wohl schon da alle Autofenster und Trommelfelle zerstört worden.

Und bei der Groesse noch einiges mehr.

Aber der eigentliche Impakt eines grossen Koerpers macht halt viel mehr 'Rums',
da spielt auf der Kinoleinwand die Schockwelle keine grosse Rolle mehr.

[Thomas W. Riker]

CONTRARY BRIN: From Glass-shattering Asteroids to Transparency...

Von mir als Mitgründer des SFF-Ordo Februarii ausdrücklich genehmigt.

25 Tage sind für so einen Schwarm eine beachtlich lange Zeit!

@Spocky

Sollen wir dann beim Süd-Stammtisch in Würzburg unter einem Ahorn-Baum "Oh Canada" singen?

[Spocky]

Weit laufen müssten wir da nicht, im Ringpark, der vom Bahnhof unterbrochen wird, gibts ja einige

Mittlerweile gibt es eine erste Bahnbestimmung des Asteroiden, die für eine Herkunft aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter spricht:

http://blogs.nasa.gov/cm/blog/Watch%20the%20Skies/posts/post_1361037562855.html

[EREIGNISHORIZONT]

Die Verschwörungstheoretiker feeiern ja wirklich ihre zweite Weihnacht!
Schon krass, wenn man sich so die jetzt aufkommenden Theorien mal anschaut. Ist alles dabei. Transdimensionaler Himmelskörper, fehlgeschlagenes Zeitexperiment, nordkoreanische Langstreckenrakete, usw usf.
Scheinbar meinen einige, unsere Welt sei sehr langweilig, da müsse mal ein wenig nachgewürzt werden.

[Thomas W. Riker]

Die Verschwörungstheoretiker feeiern ja wirklich ihre zweite Weihnacht!
Schon krass, wenn man sich so die jetzt aufkommenden Theorien mal anschaut. Ist alles dabei. Transdimensionaler Himmelskörper, fehlgeschlagenes Zeitexperiment, nordkoreanische Langstreckenrakete, usw usf.
Scheinbar meinen einige, unsere Welt sei sehr langweilig, da müsse mal ein wenig nachgewürzt werden.

Es fehlt noch "a cosmic game of chess"
Als Vereinsschachspieler schlage ich folgenden Namen für den Meteor vor:
2013 e7-e5.
Dies ist der charakterisierende Zug für die Tscheljabinsker Variante in der -> wie könnte es bei einer Verschwörungstheorie anders sein <- Sizilianischen Verteidigung.
Das Donnern des schwarzen Bauers auf den "Mütterchen Russland" darstellenden weissen Bauers e4 ist eines kosmischen Boliden würdig.

Sweschnikow-Variante ? Wikipedia

SCNR das Off-Topic

Edit:
Eine nordkoreanische Langstreckenrakete mit Mach 50 wäre allerdings alles andere als lustig

[Noir]

Die Verschwörungstheoretiker feeiern ja wirklich ihre zweite Weihnacht!
[...] Transdimensionaler Himmelskörper, fehlgeschlagenes Zeitexperiment, nordkoreanische Langstreckenrakete, usw usf.

Ein abgestürztes UFO war noch nicht dabei? Das wundert mich jetzt doch sehr. Mal schaun, wie lange es dauert, bis Spacejay und Konsorten ein brennendes Raumschiff in einem der Bilder entdecken.

[Thomas W. Riker]

Ein ESA-Satellit hat den Meteor zufällig genau beim Eintritt in die Atmosphäre "erwischt". Ein Sonargerät in Alaska spürte ihn als erstes Instrument auf, so dass der Gesamtflug durch die Atmosphäre mit 32,4 sec bestimmt werden konnte.

Sterne und Weltraum

[Nikita]

Zumindest ein Teilstück hat jetzt einen Namen: Der Brocken, der die Eisdecke des Sees durchbrochen hat heißt Tschebarkul, nach der nächstgelegenen Ortschaft.

Den Splittern auf dem Eis nach zu urteilen handelt es sich um einen Steinmeteoriten.

[EREIGNISHORIZONT]

Ist denn schon bekannt, wieviel von dem Meteoriten übrig geblieben ist? Also eine Schätzung.

[Spocky]

Nach dem Wikipedia-Artikel wurden bisher wohl erst die Partikel um den Eiskrater analysiert. Von einem Fund des Bruchstücks steht da nichts. Das eine Bild mit dem Lageplan spricht auch nur von möglichen Einschlagspunkten.

[Astrofan80]

Der Tscheljabinsk Bolide war mit 500 kT TNT-Äquiv. das stärkste Ereignis dieser Art seit Tunguska 1908. Mittlerweile sollen erste Fragmente des Meteoriten gefunden worden sein. Demnach gehört dieser zur Gruppe der Chondrite.

Meteorit: Der stärkste Bolide seit Tunguska - Spektrum.de
Tscheljabinsk: Forscher finden Fragmente des Meteoriten - SPIEGEL ONLINE

[Spocky]

In der Englischen Wiki gibts schon einen Artikel zum Meteoriten selbst (in der russischen auch, aber das kann ich nicht lesen ):
Chebarkul meteorite - Wikipedia, the free encyclopedia

Demnach bestand das Stück aus 10 % meteorischem Eisen, des weiteren aus Olivin und Sulfiten

[xanrof]

In der Englischen Wiki gibts schon einen Artikel zum Meteoriten selbst (in der russischen auch, aber das kann ich nicht lesen ): Chebarkul meteorite - Wikipedia, the free encyclopedia
Demnach bestand das Stück aus 10 % meteorischem Eisen, des weiteren aus Olivin und Sulfiten

Toll, in beiden Faellen bezieht sich der englischsprachige Wiki-Artikel auf deutschsprachige Zeitungen; fuer ne Originalquelle hat's wohl nirgends gereicht...

Aber diese Abbildung finde ich ziemlich anschaulich:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1c/Chelyabinsk_meteor_size_comparison.svg

zur Chemie:
also bei rund 10 % metallischem Eisen (i.Ggs. zu FeO) duerfte das tatsaechlich ein L-Chondrit (aus der Gruppe der Gewoehnlichen Chondrite) sein.

Ausserdem steht im Wikiartikel etwas von "sulfites", dies waeren uebersetzt aber Sulfite (-SO3). Oxidierte Schwefelverbindungen waeren aber extrem ungewoehnlich im Gegensatz zu Sulfiden (-S). Tatsaechlich enthalten Gewoehnliche Chondrite rund 5% FeS. Da auch bei den Zwischenquellen (den deutschen Zeitungen) "Sulfite" steht, duerfte es sich erst um einen (aus dem russischen kommenden) Uebersetzungs- und dann um einen Uebertragungsfehler handeln.

Olivin kommt in so ziemlich allen Stein- und Steineisenmeteoriten vor. Interessant, dass da nichts von Pyroxen steht...