Lockheed Martin verspricht kompakte Fusionsreaktoren in 10 Jahren -
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Lockheed Martin verspricht kompakte Fusionsreaktoren in 10 Jahren
Die gute Nachricht, sie arbeiten noch dran! Allerdings würde ich mich darauf einstellen, das man den prognostizierten Zeitrahmen, wohl nicht ganz einhalten wird. Ansonsten sind detaillierte Informationen zu den Projekt kaum verfügbar.
Discover our revolutionary approach to nuclear fusion, leveraging compact design and rapid development cycles to harness powerful energy comparable to the sun.
Ja das ist eine Absichtserklärung keine Erfolgsmeldung. Wobei hier Lockheed Martin in seiner Presseerklärung deutlich nüchterner bleibt, als Skunk Works. Ansonsten geizt man mit technischen Details zum Reaktor, das macht es schwer, ihn einzuschätzen. Prognosen zu Zeitrahmen, Effizienz und Größe sollte man deshalb auch mit Vorsicht betrachten, und sich mit den Kauf von Aktien noch zurückhalten.
Für den mobilen Einsatz darf auch nicht vergessen, das die Größenangaben für 100MW (23 X 43 ft) nur den Fusionsreaktor betreffen, Gasturbine, Generator und der Kühlkreislauf sind da noch nicht dabei. Für den Einsatz im Weltraum, braucht man dann noch einen ausreichend großen Radiator.
Zum besseren Verständnis der Größenverhältnisse, das Bild zeigt eine 150MW Dampfturbine (SST-600) mit Generator.
Von Polywell-Fusion gabs kürzlich einen Bericht, der etwas durchzogen aber dennoch positiv ausgefallen ist. Das Navy-Geld ist mittlerweile ausgelaufen, jetzt sucht man private Sponsoren für den Demonstrationsreaktor (man kann das natürlich auch so lesen dass die Navy nicht überzeugt genug vom Projekt war - aber vermutlich liegt es einfach daran, dass das Navy-Geld aus dem Stimulus-Fonds kam und jetzt nicht mehr erneuert wird). Während das Konzept als ganzes praktikabel scheint und sich die theoretische Skalierung von Fusionsleistung mit der Grösse tatsächlich so verhält, wie gedacht, sitzt der Teufel - wie immer bei solchen Dingen - im Detail.
Zur neuen Ankündigung von LM bin ich jetzt auch mal verhalten optimistisch. Der Vorteil ist sicher, dass LM eben keine exzentrischen Spinner wie Rossi anstellt, sondern Topleute mit solider Ausbildung, und die kommerzielle Anwendung sicher auch im Fokus steht. Die Energiedichte des angedachten Reaktors ist viel höher als bei anderen Konzepten wie ITER, aber ähnlich wie bei Polywell. Das macht es möglich, den Reaktor viel kompakter zu bauen als bei einem Tokamak. Im Artikel von Aviation Week gibts dann auch Referenzen auf Polywell: Wie es scheint, kombiniert das LM Projekt eine Reihe von Konzepten und Ideen zu etwas neuem - und das könnte vielleicht tatsächlich funktionieren. Bisher muss man das aber als das sehen, was es ist: eine Absichtserklärung. In 5 Jahren muss man weitersehen - das ist ja eine einigermassen überschaubare Zeit. Wenn sie bis dahin tatsächlich einen funktionierenden Prototypen hinkriegen, wäre das sicher ein sehr gutes Zeichen.
Aber toll wäre es schon, auch ausserhalb der Stromversorgung: man könnte alle Schiffe weltweit mit solchen Reaktoren ausstatten. Dann nur schon die Idee, Flugzeuge damit auszurüsten... sowas würde Elon Musk's angedachtem Traum vom elektrischen Überschalljet schon sehr nahe kommen. Und dann natürlich die Anwendungen in der Raumfahrt: ein nuklear-elektrisches Erde-Mars-Shuttle (LEO-LMO-LEO) mit Flugzeiten von ca. einem Monat (bei Opposition) würde plötzlich möglich, Flüge zu anderen Planeten, zum Asteroidengürtel und zu den Jupitermonden würden in den Bereich des denkbaren rücken.
Naja. Die Polywell Fusion wird ja auch (angeblich) von ECM2 unter Finanzierung durch die US Navy weiterentwickelt, davon hab ich seit Ewigkeiten nichts neues mehr gehört. Bin aber natürlich auch kein Physiker. Ich lasse mich beim Thema Kernfusion lieber von der Zukunft überraschen, so werde ich seltener enttäuscht. War nicht die Tage Rossi nochmal in den Medien? Ich meine da irgendwo Berichte aktuellen Datums gesehen zu haben, dass der wieder ankommt.
@Redphone: Ich träum ja mit und würde mir wünschen, wenn es in 10-20 Jahren zur Realität würde.
Ungeachtet dessen haben solche Ankündigungen meist ein kleines Problem: den Unterschied zwischen Netto- und Brutto-Energiezufuhr (Enas Yorl deutet das schon an).
Das bedeutet, das gerne mal all die Energiezufuhr unter den Tisch fällt, die zB für den Rahmenbetrieb einer Anlage notwendig ist. Und das kann eine Menge sein.
Bei einem bekannten Laserexperiment der LIF (zur Erzeugung einer Fusionsreaktion) war bzw. ist das ein Hauptkritikpunkt.
Daher bin ich auch sehr zurückhaltend mit Jubelgeschrei, bis mehr Daten zur Verfügung stehen.
Jaja, Fusionsreaktioren sind wohl die Technologie, die schon am längsten "kurz vor dem Durchbruch" steht. :-D
Nö, eigentlich nicht. Die Kernfusion stand nie "kurz vor dem Durchbruch", sondern war immer 20-50 Jahre entfernt.
Hier haben wir konkrete Pläne, in 5(!) Jahren einen Prototypen zum laufen zu bekommen, und nicht von einer dubiosen Klitsche oder von Signore Rossi, sondern von einem etablierten High-Tech-Großkonzern. Das ist ein völlig anderes Kaliber, meiner Meinung nach.
The device is conceptually safer, cleaner and more powerful than much larger, current nuclear systems that rely on fission, the process of splitting atoms to release energy. Crucially, by being “compact,” Lockheed believes its scalable concept will also be small and practical enough for applications ranging from interplanetary spacecraft and commercial ships to city power stations and, potentially, large aircraft.
Auf die Gefahr hin jetzt Hoffnungen zu zerstören. Nirgendwo in dem verlinkten Text steht, das diese Fusionsreaktoren eine positive Energiebilanz haben. Für Fusoren gibt es auch andere technische Anwendungen, z.B als Neutronenquelle.
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