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Quote statt Qualität?

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    #16
    Zitat von Mainboand
    Was genau meinst du mit "glatten Hollywood Hochglanzstil"?
    Das hab ich mich auf gefragt. Die Charakterisierung ist für BSG total unpassend. Was ist da glatt oder Hochglanz? Und da die Serie in Kanada gedreht wird paßt auch Hollywood nicht. Ich schätze mal er hat nicht viel vom neuen BSG gesehen, musste aber was dazu schreiben, weil es auf seiner Liste stand?

    Zitat von Mainboand
    Schade, dass du mit dem Genre nichts anfangen kannst, denn wenn du nach Serien suchst,

    wäre BSG mein erster Tipp gewesen. Da werden zeitgenössische Probleme angesprochen, Fragen aufgeworfen und viel Stoff zum Diskutieren und Nachdenken geliefert.
    Dem schließ ich mich an. Außerdem hat der Threadstarter ja Bladerunner als positives Beispiel genannt und so weit ist BSG von der Thematik gar nicht weg. Ich denke BSG hat dem Thema "Künstliche Lebensformen, die mehr Mensch als Maschine sind" noch einige interessante Facetten hinzuzufügen. Eine weitere Gemeinsamkeit (wenn auch nur eine oberflächliche) ist einer der Hauptdarsteller von BSG: Edward James Olmos, der auch seinerzeit in Bladerunner mitgespielt hat.

    Wie einige zuvor schon richtig bemerkt haben sind Qualität und Anspruch zwei verschiedene Dinge und nemro benutzt sie auch nach meinem Empfinden zu stark als wären sie ein und das selbe.

    Für mich ist Qualität eher ein "handwerkliches" Kriterium. Also eher Dinge wie: Sehen die Special Effects gut aus (oder sieht man die Bindfäden an denen die Raumschiffmodelle aufgehängt sind), bringen die Schauspieler ihre Rollen gut rüber (oder schaffen sie es gerade mal ihren Text von einem Blatt Papier abzulesen), ...

    Anspruch hingegen sehe ich eher als ein "inhaltliches" Kriterium. Dazu gehört auch wie sehr der Zuschauer zum Nachdenken angeregt wird. Manche Filme/Serien kauen dem Zuschauer quasi alles haarklein vor oder drohen mit dem buchstäblichen moralischen Zeigefinger. Andere widerum geben dem Zuschauer die Möglichkeit selbst die Zusammenhänge zu erkennen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.

    Ich stimme insofern nicht mit nemros Meinung überein, als das eigentlich jede der in seiner Liste genannten Produktionen aus meiner Sicht allermindestens entweder Qualität oder Anspruch besitzt. Und ein paar davon sogar beides.

    Und zum Titel des Threads "Quote statt Qualität?" sag ich nur: Das ist doch schon immer so gewesen, oder nicht? Wenn es für Fernsehsender darum geht die Werbeeinnahmen zu maximieren, dann ist meist die erste Maßnahme die Kosten für die Produktion zu minimieren (was es schon mal schwer macht überhaupt noch Qualität oder Anspruch zu erzeugen). Wenn sie dann noch ein Format finden, dass billig zu produzieren ist und auch noch hohe Einschaltquoten liefert (Talk-, Richter- und Casting-Shows), dann bleibt natürlich die Qualität (und auch der Anspruch) auf der Strecke.

    Daraus schließe ich einfach mal, das mittelfristig im werbefinanzierten Free-TV nur noch Schrott zu finden sein wird. Schon jetzt scheint es mir als kämen die meisten guten US Serien, die ich in den letzten Jahren geschaut habe hauptsächlich von Pay-TV- oder kleinen Sendern, für die die Quoten nicht so wichtig sind, bzw. die eh nicht mit den Quoten der Großen mithalten können (als Beispiele: Battlestar Galactica, Farscape, Rome, Six Feet Under, Dead Like Me, Jeremiah, ...). In Zukunft wird man wohl für gute Unterhaltung (sei es nun Qualität oder Anspruch) zahlen müssen, entweder als Pay-TV, DVD oder kostenpflichtigem Download (analog zur Entwicklung bei Musikdownloads).

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      #17
      Zitat von endar
      Also bitte. Star Trek II ist doch keine belanglose Action.
      Star Trek II besitzt durchaus anspruchsvolle Seiten. So z.B. die Verwebung der Handlung mit Moby Dick. Ausserdem zieht sich die Frage nach Altern, Tod und Sterben durch den ganzen Film, was der Handlung durchaus verschiedene Ebenen verleiht.
      Es beginnt mit dem Test am Anfang, geht über Kirks "Ich verliere nicht gern" bis hin zu Spocks Tod. Der Schluss - eine entstehende Welt auf der einen, der sterbende Spock auf der anderen Seite - könnte glatt Carmen entnommen sein.

      St 10 - das ist in der Tat belanglose Action mit dummen Gebabbel und hanebüchenem Schwachsinn (dieses Argomobil oder wie das heißt).
      Schön, wie Du ST2 darstellst: Ich hätte es jetzt nicht so beschreiben können, da es für mich nicht direkt greifbar war. Aber es stimmt wohl schon. Auch wenn all diese Dinge weniger angesprochen, als mehr "einfach nur" gezeigt werden.

      Bei ST10 kann ich Dir nicht zustimmen. Sicherlich hat der Film merkbare Schwächen (Argo, etc.), die aber mehr Nebensache sind. Ich jedenfalls finde immer wieder deutlichen Gefallen und Momenten zum Nachdenken, wenn ich die Gespräche zwischen Picard und Shinzon bzw. über diese Thematik im Film mir anschaue.
      Da kann man wohl eher sagen, dass der von allen als bester ST-Film angesehene, Teil 8 (bin nach Teil 5 derselben Meinung), keine wirkliche diskutierwürdige Botschaft beeinhaltet. Da geht's ja schließlich einfach "nur" ums Loswerden und dem Kampf gegen die Borg. Teil 7 ist da nicht viel anders. Teil 9 dagegen hat wieder eine Aussage.
      Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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        #18
        Zitat von nemro
        ...
        Wie man sieht, unterhaltsame SF gibt es zwar einige, wirklich mutige und realitätsnahe SF gibt es wenige.
        Gerade SF die nicht Jahrhunderte oder Jahrtausende in der Zukunft spielen,
        keine Raumschiffe zeigen und auf der Erde spielen scheinen kaum beliebt zu sein.
        Wobei gerade eine Welt, die vielleicht 30 oder 40 Jahre in der Zukunft spielt und
        Themen wie Nano- und Gen-Technologie, Virtual Reality, KI behandelt, weitaus
        interessanter sein könnte, als jeder hochglanz Hollywood-SF mit den ewig gleichen
        Raumschlachten.

        MfG. nemro
        Ich finde solche Filme gibt es doch schon, wenn auch nicht in der breiten Masse. Neben den schon genannten und Blade Runner, z.b. Minority Report, I Robot, Equilibirum, Strange Days und Die Insel die in der nahe Zukunft spielen und noch relativ nahe an der heutigen Realtität sind. Die Themen sind auch nicht so extrem weit hergeholt: Klone, "Angezapfte" Erinnerungen, Gedankenkontrolle usw.

        Sehr gut und manchmal recht tiefgängig fand ich auch immer "Outer Limits" schade dass es die Serie nicht auf DVD gibt...

        Zum Qualitätsanspruch kann ich nur sagen, dass es auch im Sci-Fi Genre extreme Gurken gibt, die dem Kino und TV-Publikum zum Teil ganz erspart wurden (z.b. Battlefield Earth) und welten von dem entfernt sind, was hier aufgelistet wurde.

        In letzter Zeit fällt aber auf, das vieles kopiert wird. "Die Insel" ist zwar extrem gut gemacht und in der ersten hälfte halbwegs tiefgängig, aber fast alles war irgendwann schon einmal da, wirkt sehr zusammengeklaut. Auch bei ST:ENT wird oft gnadenlos bei TNG, DS9 oder VOY abgekupfert, z.B.
        "Doctors Orders" -> Voy: "One"
        "Oasis" -> DS9: "Shadowplay"
        "Vanishing Point" -> TNG: "So nah und doch so fern"
        "Observer Effect" -> Voy: "Scientific Method"

        DAS nervt mich viel mehr als fehlender Anspruch oder Tiefgang - wenn statt neuer Ideen nur altes neu aufgewärmt wird.

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          #19
          Finde du sprichst eher von deiner Meinung als von einer Objektiven Betrachtung, ich zb finde Star Wars nicht mehr als einen guten Aktionfilm, wobei ich die alten Filme auch sehr gerne geschaut habe, aber in einem Alter, als die Raumschlachten und Laserduelle viel toller waren, als Story oder drum herum, auch heute bin ich vielleicht eher ein simpler Typ, der schon mit wenig gut humorisierten SciFi was anfangen kann.
          Und zu den mutigen Ansätzen würde ich mein hier in jedem meiner Post gelobten Firefly auskramen, dort wurde Western mit SciFi gemischt, was ich vorher noch nie sah, sicher war es keine Bahnbrechende Story, aber sie hat Witz und Charme und das macht für mich schon viel aus, wenn ich die Charaktere mag und jede Folge kaum erwarten kann ist es für mich ein Zeichen von Qualität. Leider wird das oft in Hollywood nicht so gesehen, dort zählt ebend die Quote.
          Ich bin ein Synchronstimmen Gutfinder!

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