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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
    Hättest du ev. ein paar Beispiele für aktuelle, gute SF?
    Also Frankreich und Belgien haben da nach wie vor ihre Comickünstler, während Japan sich in Sachen SF ebenfalls mit Mangas und Trickfilmen hervorhebt - aber eben auch mit Realverfilmungen selbiger. Aus Frankreich hat zuletzt Bilals "Immortal" großen Eindruck bei mir hinterlassen, auch wenn der mittlerweile schon nicht mehr der Neueste ist. Dann fällt mir noch "Dante 01" von Marc Caro ein. Die Japaner verfilmen doch soweit ich weiß gerade "Battleship Yamamoto", oder? Aber auch Filme wie "Battle Royale" können sich sehen lassen und haben vor allem auch etwas zu sagen.

    Großbritannien ist natürlich das SF-Mekka - zumindest im TV. Schließlich verdanken wir der Insel große Klassiker wie Blakes 7, Red Dwarf und eben auch Doctor Who, dessen Neuauflage ja seit 2005 seine Fans findet - und Ableger wie Torchwood. Dann war da noch "Hyperdrive". "Jeckyll" darf man getrost als SF-Serie bezeichnen. Und auch wenn man den Begriff "gut" dafür ein wenig dehnen muss, mag ich auch "Primeval" sehr gerne.


    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Das sind ja nicht alleine nur meine eigenen Ansichten. Z.B. habe ich von Andreas Eschbach neulich ein Interview gelesen, wo er sich ganz ähnlich äußert bzw. sich über den Zustand der Science-Fiction beklagt.
    Sich über den Zustand der SF zu beklagen ist aber doch noch etwas anderes, als gleich alle Genrekategorien umschmeißen zu wollen, oder?

    Natürlich hat Vieles in der heutigen SF nur noch wenig mit echter Science zu tun und ich bedauere das nicht weniger, wie du, aber auch pseudowissenschaftliche Erklärungen lassen sich eben noch unter SF fassen. Ob es gute SF ist, steht einfach auf einem ganz anderen Blatt.

    Andererseits willst du ja noch nicht einmal Arthur C. Clarke zur Hard-SF zählen und da hört der Spaß bei mir einfach auf.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Mein Ansatz ist rein naturwissenschaftlich begründet.
    Das ist aber das Problem daran.

    Science-Fiction ist ein literarisches Genre und muss nicht von Naturwissenschaftlern anhand deren Auffassung von Wissenschaft, sondern von Literatur- und Medienwissenschaftlern anhand literarischer Merkmale klassifiziert werden.

    Ich fange auch nicht an, naturwissenschaftliche Kategorien literarisch zu begründen.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    In den 70-er Jahren war es noch nicht ganz klar, welche Naturgesetze gelten und wie unumstößlich sie sind.
    Nur basiert ja SF nicht unbedingt immer gleich auf der Entdeckung neuer Naturgesetze, von denen ich ehrlich gesagt nicht wusste, dass sie sich seit den 70ern dermaßen gravierend geändert hätten, dass sich unsere heutige Situation dermaßen von der damaligen unterscheiden würde.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    An Aliens glaube ich auch nicht. Vielleicht gibt es irgendwo Bakterien und ein paar Pflanzen und Tiere, aber die Milchstraße ist definitiv nicht bevölkert wie in Star Trek, und es gibt keinen Warpantrieb.
    Und in den 70ern - 90ern hast du noch dran geglaubt?
    Ist das Universum in letzer Zeit geschrumpft?

    Die Wahrscheinlichkeit intelligenten Lebens irgendwo das draußen kann man meines Wissens nach immer noch nicht ausschließen. Aber abgesehen davon war die Vielzahl von Aliens, die man in ST antrifft - und die zufällig alle ähnlich aussehen wie wir - doch noch nie besonders glaubwürdig und hat trotzdem der Unterhaltsamkeit der ganzen Sache keinen Abbruch getan. Wieso sollte das denn heute anders sein?

    Abgesehen davon mussten sich ja J.J.Abrams und seine grenzdebilen Drehbuchautoren auch einen Dreck um wenigstens halbwegs physikalische Glaubwürdigkeit bemühen, um einem Millionenpublikum vorzugaukeln, einen tollen Film gesehen zu haben. Zeitreisen durch Schwarze Löcher - da hat man vor 30 Jahren schon Witze drüber gemacht. Trotzdem hat es den Leuten offenbar gefallen. Ob man das gutheißen muss sei mal dahingestellt, aber es zeigt in meinen Augen schon, dass die Popularität von SF nicht unbedingt mit der Entdeckung neuer Naturgesetze zu tun hat. Schließlich lassen sich ja die Alten schon prima ignorieren und ad absudum führen.


    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Dieses Verfremden hat Sinn, wenn man Kritik nicht direkt äußern kann, z.B. in Ländern, in denen solche Kritik verboten oder unerwünscht ist (also in fast allen). Z.B. erklärt sich so manches im Bereich SF aus der DDR usw. Komischerweise hat die deutsche, polnische oder russische SF heute nichts Relevantes mehr zu sagen.
    Vielleicht hat sie aber auch deshalb weniger zu sagen, weil es nicht mehr ganz so viel zu kritisieren gibt. Wer weiß?
    Verfremdung ist als Stilmittel jedenfalls nicht nur dann sinnvoll, wenn man etwas nicht direkt sagen darf und ich hatte dazu ja auch schon einiges ausgeführt.


    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ja, oder auch nicht. Wenn man einen Kommentar über die Situation auf der Erde abgeben will, soll man vielleicht doch versuchen, entsprechende Scifi zu machen, die auf der Erde spielt und Dinge, die man so und so meint, wirklich klar sagen.
    Dieser Pragmatismus stellt die typische, moderne Konsumhaltung dar, mit der heute alles Betrachtet wird. Bloß nicht mal selbst an der Oberfläche kratzen, um herauszufinden, was sich darunter befindet.

    Die Verfremdung präsentiert uns ein reich ausgeschmücktes Bild aktueller Probleme und wir werden uns an solche Gedankenbilder noch erinnern, wenn die Gründe ihrer Entstehung längst hinfällig sind. So und nicht anderes funktioniert Lernen - durch Bildlichkeit und selbsttätiges Entdecken. Sachen, die man allzu offensichtlich vorgekaut bekommt, vergisst man ganz schnell wieder.

    Was glaubst du, warum antike Kulturen ihre Stammesgeschichte und ihre Lebenserfahrungen und ihre Werte und Glaubensüberzeugungen in bildlich ausgestaltete Mythen verpackt haben, statt empirische Geschichtsbücher zu schreiben? Weil das Bildliche mehrere Sinne anspricht und damit in nachhaltigerer Weise im Gedächtnis gespeichert wird.

    Und in ganz besonders starker Erinnerung bleibt immer das Fremde, Ungewöhnliche, Staunenswerte. Natürlich hätte man die Gesellschaftskritik im "Planet der Affen" auch auf der Erde spielen lassen können und statt Affen verschiedene Menschen agieren lassen, aber durch die starke Verfremdung erinnert man sich besser und so bleibt auch die Botschaft nachhaltiger erhalten.
    Zuletzt geändert von Logan5; 31.08.2010, 13:31. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Albedo
    antwortet
    Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
    Sei nicht so negativ, man soll niemals nie sagen. Aber ich glaube auch, dass unsere Generation nicht mehr solche Ereignisse erleben wird.
    Ich bin Ende 20 und habe vielleicht das Glück doch das eine oder andere technische Wunder noch mitzuerleben. Zum Beispiel könnte bald der Quantum-Computer real werden, der alles was bisher an Rechenmaschinen existierte in den Schatten stellen wird. Genauer kann ich aber auch nicht viel dazu sagen, da der Quantum-Computer ein Thema der Physik ist und leider nicht der Informatik. Ist hier ein Quanten-Physiker anwesend?

    Den Warp-Antrieb könnte es mal geben oder mindest. eine Alternative dazu. Ich denke dann eher am Anfang des nächsten Jahrhundert (ca. 2100). Beamen & Co. bin ich noch skeptisch.

    Die Kolonisierung auf dem Mars oder anderen Planeten ist allerdings enorm wichtig für uns Menschen, da wir sonst aussterben werden. Das wollen wir doch nicht oder? Aber dafür gibt es noch genug SF-Themen, denn eine Art 1984 wird es geben - mit Sicherheit!

    @transportmalfunction
    Ich frage Dich ehrlich... Was machst Du hier? Es ist nicht böse gemeint, aber ich finde eine Affinität mit dem Genre Science-Fiction verbindet auch eine gewissene Glaubensfrage. Klar, man muss nicht alles glauben, was uns die SF so anbietet, aber träumen darf man und sollte man immer. Ein Krimi-Fan, der Krimi-Romane, Filme und Serien konsumiert und liebt, glaubt ja auch nicht das Morde und andere Verbrechen nicht gibt.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    In den 70-er Jahren war es noch nicht ganz klar, welche Naturgesetze gelten und wie unumstößlich sie sind. Heute fehlen noch die Quantengravitation und das Higgs-Boson, aber davon abgesehen werden heute keine fundamental neuen Naturgesetze mehr gefunden.

    Was war das letzte fundamentale Naturgesetz das entdeckt wurde ?
    Welches fundamentale neue Naturgesetz wurde erst in den 70-ern entdeckt?
    Es wurde vielleicht einige Elemantarteilchen entdeckt und spekuliert, wie weit sich Naturkräfte wohl quanteln lassen, aber diese Spekulation ist bis heute aktuell und unbewiesen.

    Zitat von transportermalfunction
    Mit Laien darüber zu diskutieren ist dann allerdings auch ziemlich sinnlos. Da kommen dann nur die Standardargumente: Man kann noch nicht alles wissen, und dass Max Planck im 19. Jhd vom Physikstudium abgeraten wurde, weil alles bekannt sei, usw.

    Das kommt immer auf dasselbe zurück. Über fundamentale Prinzipien der Natur wissen wir heute schon sehr viel. Über bestimmte Details in den Materialwissenschaften (Hochtemperatursupraleiter, Tarnkappenmaterialien usw.), Plasmaphysik (Kernfusion, starke Magnetfelder) usw. wissen wir noch zu wenig. Heute würde auch niemand vom Physikstudium abraten, weil es einfach noch eine Fülle von Details zu studieren gibt.
    Aber auch heute gibt es theoretische Ansätze, die eine Revolution der Physik bedeuten könnten.
    Das heißt natürlich nicht, dass unbedingt sowas wie ein FTL-Antrieb möglich wird.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja, dass es keinen Zweck hat, dich über die Eigenschaften aufzuklären, die das literarische Genre der Science-Fiction definieren, weil du da deine ganz eigenen Vorstellungen hast, an denen wohl nicht zu rütteln ist
    Das sind ja nicht alleine nur meine eigenen Ansichten. Z.B. habe ich von Andreas Eschbach neulich ein Interview gelesen, wo er sich ganz ähnlich äußert bzw. sich über den Zustand der Science-Fiction beklagt.

    Zu 80 % stimmen wir ja in unseren Ansichten überein, und auch mir ist klar, was andere alles zur Scifi zählen.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    mich würde schon interessieren, warum die Dinge, die du da aufzählst, heute mehr ins Reich der Fantasy (nach deiner Definition) gehören sollen, als sie es bereits in den 70ern oder 90ern getan hätten.
    Mein Ansatz ist rein naturwissenschaftlich begründet.

    In den 70-er Jahren war es noch nicht ganz klar, welche Naturgesetze gelten und wie unumstößlich sie sind. Heute fehlen noch die Quantengravitation und das Higgs-Boson, aber davon abgesehen werden heute keine fundamental neuen Naturgesetze mehr gefunden.

    Was war das letzte fundamentale Naturgesetz das entdeckt wurde ?

    Natürlich ist es unglaublich, was heute mit Dingen angestellt wird, die im letzten Jahrhundert konstruiert wurden: Transistoren, Laser, usw. aber all dies beruht auf der Quantenmechanik und Elektrodynamik, deren Grundprinzipien seit langem bekannt sind.

    Auch bei Neutronensternen und schwarzen Löchern weiß man eine ganze Menge. Wirklich echte Überraschungen im Weltraum sind in den letzten Jahren ausgeblieben. Wurmlöcher wurden nicht entdeckt.

    Von daher glaube ich, dass es wohl auch keine Raumzeitanomalien wie bei Star Trek geben wird, die es wenn überhaupt in den ersten paar Sekunden des Universums gab.

    An Aliens glaube ich auch nicht. Vielleicht gibt es irgendwo Bakterien und ein paar Pflanzen und Tiere, aber die Milchstraße ist definitiv nicht bevölkert wie in Star Trek, und es gibt keinen Warpantrieb.

    Und der Hyperraum wie bei Babylon 5 - reine Phantasie. Ebenso verhält es sich mit Zeitreisen, wo schon sehr bizarres Zeug an den Haaren beigezogen wird, wie z.B. ein rotierendes Universum, gigantische Röhren aus Neutronensternen usw. um geschlossene zeitartige Linien zu erhalten.

    Paralleluniversen: Wie soll man hinkommen, wenn es sie gibt ?
    Sie bleiben parallel.

    Telepathie, Telekinese: Wie passt das mit den vier fundamentalen Wechselwirkungen (schwache, starke, Gravitation und elektromagnetisch) zusammen ?

    Versuche mal zu all diesen Themen wissenschaftliche und auch pseudowissenschaftliche Literatur zusammenzubekommen. Die wissenschaftliche Literatur liest sich sehr ernüchternd, während die pseudowissenschaftliche Literatur wirres unbrauchbares Zeug auftürmt, was für Laien nur leider schwer als solches zu erkennen ist.

    Mit Laien darüber zu diskutieren ist dann allerdings auch ziemlich sinnlos. Da kommen dann nur die Standardargumente: Man kann noch nicht alles wissen, und dass Max Planck im 19. Jhd vom Physikstudium abgeraten wurde, weil alles bekannt sei, usw.

    Das kommt immer auf dasselbe zurück. Über fundamentale Prinzipien der Natur wissen wir heute schon sehr viel. Über bestimmte Details in den Materialwissenschaften (Hochtemperatursupraleiter, Tarnkappenmaterialien usw.), Plasmaphysik (Kernfusion, starke Magnetfelder) usw. wissen wir noch zu wenig. Heute würde auch niemand vom Physikstudium abraten, weil es einfach noch eine Fülle von Details zu studieren gibt.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir übrigens etliche SF-Stoffe vorstellen, die es wert wären, darüber zu schreiben oder sie zu verfilmen. Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Fragen mehr bezüglich unserer Zukunft und Weiterentwicklung mehr geben würde und solange die vorhanden sind, besteht weiterhin Potential, darüber Geschichten zu erzählen. Ich fürchte nur, dass uns derzeit der kritische Geist fehlt, der dazu nötig wäre.

    Beispielsweise halte ich das Subgenre Cyberpunk für längst noch nicht ausgereizt. Allerdings beinhaltet das auch wieder allzu gerne die heute so ungeliebte Gesellschaftskritik (bei der dann immer alle vor irgendwelchen Holzhämmern flüchten müssten, weil ihnen das Offensichtliche zwar durchaus bewusst ist, sie aber nicht daran erinnert werden wollen).
    Das stimme ich zu: Gerade Cyberpunk ist noch überhaupt nicht ausgereizt. Gerade hier gibt es noch viele Möglichkeiten.
    Nur, was tut sich auf diesem Sektor ?
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Auch in sachen Social-SF ist das letzte Wort nicht gesprochen. Wie auch? Hier würde ich z.B. gerne sehen, dass man sich mit dem Werk von Jack Womack auseinandersetzt o.ä.. Auch Filme wie der ZDF-Mehrteiler zum Thema Demographie gehen meines Erachtens in die richtige Richtung.

    Auch weitere Gesellschaftssatiren, wie etwa in dem Film "Idiocracy" - gerne auch mit etwas mehr Tiefgang - könnten dem Genre neue Facetten abgewinnen.
    Auch hier stimme ich dir zu. Da könnte man noch viel tun.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Dieser "Scifi-Mist" dient der Verfremdung, die wiederum den Zweck hat, etwas Bekanntes aus neuen Blickwinkeln aufzuzeigen und allgemeinere Aussagen über ein Problem möglich zu machen. Vielen realen Konflikten liegt ein allgemeines, menschliches Problem zugrunde, auf das sich prima eingehen lässt, wenn man ein fiktional-verfremdetes Szenario entwirft, das sich mit dem Kern der Sache beschäftigt, statt einfach nur ein spezielles Problem so darzustellen, wie es in der Realität aktuell auftritt.
    Dieses Verfremden hat Sinn, wenn man Kritik nicht direkt äußern kann, z.B. in Ländern, in denen solche Kritik verboten oder unerwünscht ist (also in fast allen). Z.B. erklärt sich so manches im Bereich SF aus der DDR usw. Komischerweise hat die deutsche, polnische oder russische SF heute nichts Relevantes mehr zu sagen.
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Der sechste Star Trek - Film ist beispielsweise nicht allein ein Kommentar zum Ende des Kalten Krieges, sondern gleichermaßen eine kleine Abhandlung über Vorurteile und sturen Reaktionismus. Das damals aktuelle Ereignis selbst hat heute kaum noch Bedeutung. Die allgemeingültigen Elemente kommen aber heute noch ebenso zum Tragen, wie in den frühen 90ern. So funktioniert gute Science-Fiction eben.
    Ja, oder auch nicht. Wenn man einen Kommentar über die Situation auf der Erde abgeben will, soll man vielleicht doch versuchen, entsprechende Scifi zu machen, die auf der Erde spielt und Dinge, die man so und so meint, wirklich klar sagen.
    Zuletzt geändert von irony; 31.08.2010, 06:51.

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  • Mr.Viola
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Einzige echte Hoffnungsträger in Sachen kreativen künstlerischen Ausdrucks sind in meinen Augen die Asiaten, die Franzosen und die Briten, die noch nicht vergessen haben, wie man gute, phantasievolle und zuweilen auch durchaus intelligente Science-Fiction macht. Von daher würde ich noch nicht gleich vom Aussterben der Art des Sci-Fi-Fans sprechen, aber die Gefahr, dass die allgemeine Volksverdummung auch der SF das Wasser abgräbt, halte ich für durchaus real.
    Hättest du ev. ein paar Beispiele für aktuelle, gute SF?


    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Fragen mehr bezüglich unserer Zukunft und Weiterentwicklung mehr geben würde und solange die vorhanden sind, besteht weiterhin Potential, darüber Geschichten zu erzählen. Ich fürchte nur, dass uns derzeit der kritische Geist fehlt, der dazu nötig wäre.
    Würde ich gar nicht so sagen, das Genre hat sicher immer noch genug Fans. Ich bin mir sicher, irgendwann hat SF auch wieder einen Aufschwung, denn wie gesagt, die Fanbasis ist ja hier. Und ich meine keine Popcorn-SF, sondern es wird auch wieder wirkliche gute SF kommen. Dieses Genre bietet einem Autor einfach eine unendliche Anzahl an Möglichkeiten, eine Story zu erzählen, wirklich gute Autoren können ein ganz phantastisches Universum erschaffen, welches im Kopf des Lesers zum Leben erwacht. Leider sind solche Geschichten momentan weder auf dem Buchmarkt oder im TV/Kino gefragt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es die nächsten Jahre so weitergeht, dass zig verschiedene Vampir-Teenie Geschichten die Bestsellerlisten anführen, bzw. dämliche Castingshows und Telenovelas das TV-Programm dominieren.


    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Auch in sachen Social-SF ist das letzte Wort nicht gesprochen. Wie auch? Hier würde ich z.B. gerne sehen, dass man sich mit dem Werk von Jack Womack auseinandersetzt o.ä.. Auch Filme wie der ZDF-Mehrteiler zum Thema Demographie gehen meines Erachtens in die richtige Richtung.
    Social SF ist sehr interessant, da kann man sicher noch einiges machen. Eben wie du sagst, die demographische Entwicklung ist interessant. Von diesem Genre kenne ich bisher eigentlich nur 2 Werke von Ursula K. LeGuen, die gehen zwar sehr ins politische, sind aber dennoch absolut lesenswert.



    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich denke, da wird nichts mehr kommen. Raumzeitanomalien wie bei Star Trek wird es wohl nicht geben, Aliens auch nicht, auch keinen Hyperraum, keine Zeitreisen, keine Paralleluniversen, keine Telepathie, Telekinese, usw.
    Sei nicht so negativ, man soll niemals nie sagen. Aber ich glaube auch, dass unsere Generation nicht mehr solche Ereignisse erleben wird.
    Meine Meinung ist, gerade solche Sachen wie Aliens, Zeitreisen oder Paralleluniversen sind Sachen, die die Menschheit einfach faszinieren. Auch wenn es (aktuell) unwahrscheinlich erscheint, der menschliche Geist denkt immer über solche Sachen nach, manche Autoren/Produzenten werden immer wieder solche Themen aufgreifen und damit immer wieder neue Fans gewinnen. Ich finde es nicht so wichtig, ob solche Themen wirklich realistisch sind, sondern es ist wichtig ob sie die Menschen immer noch begeistern können oder nicht.

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Albedo Beitrag anzeigen
    Science-Fiction hat nach meiner Meinung immer ein Schattendasein geführt. Wir SciFi-Fans werden leider häufig als Spinner abgetan oder gleich in einer Schublade gepackt und meistens als Trekkies beschimpft.
    "Schattendasein" halte ich für das falsche Wort, denn verkauft hat sich Science-Fiction eigentlich immer recht gut, ob in der Literatur oder in Film und Fernsehn.

    Gleichzeitig haftet dem Genre allerdings seiner Entstehungsgeschichte wegen (Pulp-Magazine, Low-Budget-Serials, B-Movies etc.) seit jeher der Ruf an, trivialer und billiger Schund zu sein, weshalb es von der Literatur- und Medienwissenschaft lange Zeit kaum beachtet wurde. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren durchaus in positiver Weise geändert, auch wenn das Genre dort immer noch eher am Rand wahrgenommen wird.

    Man muss natürlich auch unterscheiden, dass Sci-Fi in verschiedenen Ländern unterschiedliche Rollen spielt. Wenn man nur von Deutschland spricht, ist der Begriff "Schattendasein" dann doch wieder zutreffend. Da muss man nur einen Blick in unsere TV-Geschichte werfen, in der man entsprechende Filme und Serien mit der Lupe suchen muss.

    Insgesamt ist es aber so, dass es immer Phasen gegeben hat, in denen das Genre populärer war oder eben nicht.

    In den 30ern/40ern war SF der Hit, weil das Genre relativ neu war und die Fortschrittsgläubigkeit die Phantasie immens beflügelt hat.

    In den 50ern war SF besonders im Kino der absolute Renner und zwar hier besonders des allegorischen Potentials wegen. SF diente hier besonders als Ausdruck von Zukunftsängsten, wobei insbesondere der als Bedrohung angesehene Kommunismus eine große Rolle gespielt hat.

    In den 70ern hatten SF-Filme einen Aufschwung, weil gerade zu dieser Zeit soziale Fragen sehr aktuell waren und in SF-Filmen gut aufgegriffen werden konnten. Außerdem warnten diese Filme - besonders wegen des immer drohenden Schattens der Atombombe - vor der zerstörerischen Macht der Technologien und der Entmenschlichung durch selbige. Zusätzlich waren Umweltfragen sehr wichtig. Überhaupt hatte man es mit einer sehr politischen Zeit zu tun. Dazu kam die unglaubliche Kreativität einer jungen Generation, die auf Veränderung aus war. Da bot sich Science-Fiction perfekt als Sprachrohr an.

    Die 90er-Jahre erlebten dann einen SF-Boom im Fernsehn, eingeleitet vom Erfolg von "Star Trek - The Next Generation". Das lag sicher auch an den neuen technischen Möglichkeiten im Effektbereich. Ich denke aber auch, dass gerade diefolgenden Star Trek-Serien und ihre Epigonen durch ihr immer gleiches Schema, das einfach irgendwann abgenutzt war, letztendlich auch zu einer Übersättigung der Zuschauer geführt haben.

    Im Moment scheint wohl leider keine sehr gute Zeit für Science-Fiction zu sein, denn weder spielt in unserer derzeitigen Kultur besondere Kreativität eine Rolle (um ins Fernsehn zu kommen reicht heute die Bereitschaft, sich vor der Kamera zum Affen zu machen und im Kino ist das Publikum mit abgedroschenen Schablonenplots zufrieden, solange die Hauptfiguren ausführlich genug dargestellt sind und es an allen Ecken effektvoll kracht und schäppert), noch ist das Interesse an politischer oder gesellschaftlicher Veränderung besonders groß (obwohl es in meinen Augen dringend nötig wäre).

    Ich will jetzt nicht gleich die Dekadenz ausrufen, aber derzeit scheint es wichtiger zu sein, zu konsumieren, statt zu kritisieren. Wer braucht da ein Genre wie Science-Fiction, das besonders gerne kritische Töne anschlägt?

    Zitat von Albedo Beitrag anzeigen
    Doch ich denke mittlerweile scheint Science-Fiction oder zumindest das was uns das Kino & Fernsehen präsentiert (Star Gate, Avatar) immer mehr in Mode zu kommen, sodass die Science-Fiction NUR noch als reine Unterhaltung angesehen wird und die grundlegenden Gedanken und Vorstellungen komplett ignoriert wird.
    Apropos "Dekadenz" .

    Science-Fiction als reines Effektkino findet selbstverständlich nach wie vor ihr Publikum. Inhaltlich ist das oft nicht mehr gehaltvoller als eine hübsch bunte Zirkusvorstellung zu besuchen, aber ein Publikum, das Tag für Tag enthusiastisch hirnlose Kochsendungen , strunzdämliche Casting-Shows, blödsinnige Daily-Soaps und Telenovelas oder grenzdebile Doku-Soaps und Gerichtsshows, WOK-Rennen und ähnlichen Schwachsinn konsumiert, hat eben auch keine hohen Erwartungen mehr. Schließlich ist "Hirn abschalten" ja heutzutage Programm. Richtige SF, die etwas zu sagen hat würde solche Zuschauer derzeit eventuell komplett überfordern. Traurig, aber wahr.

    Einzige echte Hoffnungsträger in Sachen kreativen künstlerischen Ausdrucks sind in meinen Augen die Asiaten, die Franzosen und die Briten, die noch nicht vergessen haben, wie man gute, phantasievolle und zuweilen auch durchaus intelligente Science-Fiction macht. Von daher würde ich noch nicht gleich vom Aussterben der Art des Sci-Fi-Fans sprechen, aber die Gefahr, dass die allgemeine Volksverdummung auch der SF das Wasser abgräbt, halte ich für durchaus real.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich denke, da wird nichts mehr kommen. Raumzeitanomalien wie bei Star Trek wird es wohl nicht geben, Aliens auch nicht, auch keinen Hyperraum, keine Zeitreisen, keine Paralleluniversen, keine Telepathie, Telekinese, usw.

    Das bleibt alles Fantasy.
    Ich weiß ja, dass es keinen Zweck hat, dich über die Eigenschaften aufzuklären, die das literarische Genre der Science-Fiction definieren, weil du da deine ganz eigenen Vorstellungen hast, an denen wohl nicht zu rütteln ist , aber mich würde schon interessieren, warum die Dinge, die du da aufzählst, heute mehr ins Reich der Fantasy (nach deiner Definition) gehören sollen, als sie es bereits in den 70ern oder 90ern getan hätten.

    Ich könnte mir übrigens etliche SF-Stoffe vorstellen, die es wert wären, darüber zu schreiben oder sie zu verfilmen. Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Fragen mehr bezüglich unserer Zukunft und Weiterentwicklung mehr geben würde und solange die vorhanden sind, besteht weiterhin Potential, darüber Geschichten zu erzählen. Ich fürchte nur, dass uns derzeit der kritische Geist fehlt, der dazu nötig wäre.

    Beispielsweise halte ich das Subgenre Cyberpunk für längst noch nicht ausgereizt. Allerdings beinhaltet das auch wieder allzu gerne die heute so ungeliebte Gesellschaftskritik (bei der dann immer alle vor irgendwelchen Holzhämmern flüchten müssten, weil ihnen das Offensichtliche zwar durchaus bewusst ist, sie aber nicht daran erinnert werden wollen).

    Auch in sachen Social-SF ist das letzte Wort nicht gesprochen. Wie auch? Hier würde ich z.B. gerne sehen, dass man sich mit dem Werk von Jack Womack auseinandersetzt o.ä.. Auch Filme wie der ZDF-Mehrteiler zum Thema Demographie gehen meines Erachtens in die richtige Richtung.

    Auch weitere Gesellschaftssatiren, wie etwa in dem Film "Idiocracy" - gerne auch mit etwas mehr Tiefgang - könnten dem Genre neue Facetten abgewinnen.

    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich denke eher, dass es mehr Literatur geben wird, die sich mit den realen Verhältnissen auf der Erde beschäftigt. Warum irgendeinen Scifi-Mist mit Aliens erfinden, um etwas über UNS zu schreiben ?
    Dieser "Scifi-Mist" dient der Verfremdung, die wiederum den Zweck hat, etwas Bekanntes aus neuen Blickwinkeln aufzuzeigen und allgemeinere Aussagen über ein Problem möglich zu machen. Vielen realen Konflikten liegt ein allgemeines, menschliches Problem zugrunde, auf das sich prima eingehen lässt, wenn man ein fiktional-verfremdetes Szenario entwirft, das sich mit dem Kern der Sache beschäftigt, statt einfach nur ein spezielles Problem so darzustellen, wie es in der Realität aktuell auftritt.

    Der sechste Star Trek - Film ist beispielsweise nicht allein ein Kommentar zum Ende des Kalten Krieges, sondern gleichermaßen eine kleine Abhandlung über Vorurteile und sturen Reaktionismus. Das damals aktuelle Ereignis selbst hat heute kaum noch Bedeutung. Die allgemeingültigen Elemente kommen aber heute noch ebenso zum Tragen, wie in den frühen 90ern. So funktioniert gute Science-Fiction eben.

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  • DragoMuseveni
    antwortet
    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
    Ich denke eher, dass es mehr Literatur geben wird, die sich mit den realen Verhältnissen auf der Erde beschäftigt. Warum irgendeinen Scifi-Mist mit Aliens erfinden, um etwas über UNS zu schreiben ?
    Ganz einfach: Weil man so die Probleme viel abstrakter betrachten kann.
    Wenn man eine Geschichte in der realen Welt ansiedelt werden viel größere Ansprüche in Bezug auf Realismus gestellt und die Toleranz für unter Umständen notwendige "Abstraktion", also Vereinfachung, um etwas zu sagen, nimmt ab.

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  • Kirk James T.
    antwortet
    bin auch schon am überlegen ob ich mit über den winter den sci fi channel zu legen soll.
    im fern wird leider echt wenig übertragen.

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Der Nachwuchs ist da: Unsere 11 bis 14jährigen Jungs fahren total auf die Stargate Serien ab. Allerdings wird Sci Fi in Deutschland immer noch recht stiefmütterlich behandelt. Bis auf den Sci Fi Mittwoch bei RTL II ist da nix.

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Alcantor Beitrag anzeigen
    Ich kann mir vorstellen, dass es in der Zukunft eine Art Sci-Fi-Renaissance geben wird. Aber eben mit den für eine "Wiederaufarbeitung", bzw. "Wiederfaszination" typischen Ausprägungen.
    Retro-Scifi gibt es längst, z.B. auch Steampunk und Ähnliches.
    Zitat von Alcantor Beitrag anzeigen
    Gut erzählte Geschichten mit faszinierender Mischung werden wahrscheinlich niemals ganz aussterben. Ich sehe es aber ebenfalls so, dass Sci-Fi den Hauch den Unmöglichen, des Unbekannten und quasi heute noch Unerreichbaren braucht.
    Da müssen sich die evtl. ungeklärten Phänomene des Universums ganz schön ranhalten, um noch entsprechend faszinierenden Stoff zu liefern.
    Ich denke, da wird nichts mehr kommen. Raumzeitanomalien wie bei Star Trek wird es wohl nicht geben, Aliens auch nicht, auch keinen Hyperraum, keine Zeitreisen, keine Paralleluniversen, keine Telepathie, Telekinese, usw.

    Das bleibt alles Fantasy.

    Zitat von Alcantor Beitrag anzeigen
    Vielleicht sind die nächsten Lesergenerationen aber auch eher von einer Faszination für kulturelle Umschwünge inspiriert (also der Frage, wie wir Menschen miteinander umgehen und unser gemeinschaftliches Leben bewältigen) als von der Mischung zwischen Wissenschaft (und Technik) und Fiktion. Und dazu passt z.B. das Reisen in ferne Welten, Zivilisationen und Kulturen ja ganz gut.
    Ich denke eher, dass es mehr Literatur geben wird, die sich mit den realen Verhältnissen auf der Erde beschäftigt. Warum irgendeinen Scifi-Mist mit Aliens erfinden, um etwas über UNS zu schreiben ?
    Zitat von Alcantor Beitrag anzeigen
    Und solche Fantasiereisen werden vermutlich auch zukünftig viele Menschen weiterhin faszinieren.
    Ja, aber hauptsächlich als Flucht aus der realen Welt.
    Zitat von Alcantor Beitrag anzeigen
    Vielleicht entsteht da ja eine neue Gattung von Stoff mit einschlägigen Sci-Fi-Elementen..., so dass die Sci-Fi-Abteilungen in Buchläden nicht aussterben werden.
    Was soll das für eine neue Gattung sein ?

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  • Alcantor
    antwortet
    Profillöschung
    Zuletzt geändert von Alcantor; 28.08.2010, 09:13. Grund: Löschung der Mitgliedschaft

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Adm. Sovereign Beitrag anzeigen
    Der Erfolg des SciFis ist imo besonders auf die 50er bis 70er Jahre zurück zuführen. SciFi hat einfach einer Gesellschaft aus Konsumenten gefallen, welche sich von Tag zu Tag die Frage stellte mit welchen technischen Geräten sie morgen konfrontiert wird.
    Meine Vermutung ist, dass in früheren Jahrzehnten das Interesse an Naturwissenschaft und Technik allgemein höher war als heute.
    Zitat von Adm. Sovereign Beitrag anzeigen
    Heutzutage leben wir schon in der Zukunft. Der Zeitgeist unserer Gesellschaft hat sich geändert und man hat sich irgendwie darauf eingestellt, dass Elektronikfirmen uns stets mit neuen technischen Spielereien uns fasznieren zu versuchen. Man hat sich schlichtweg an den Fortschritt gewöhnt.
    Wobei dieser Fortschritt aber kaum noch Neues bringt: Das Grundprinzip des Lasers, eines Computers, der Aufbau der DNA, bemannte Raumfahrt, usw. all das ist bekannt und hat zwar auch immer mehr Anwendungen, aber es ist trotzdem nichts Neues mehr.

    Meinem Gefühl nach verfestigt sich bei vielen Menschen ein bestimmtes Bild von der Zukunft, was möglich sein wird, und was nicht. Mit einem Warpantrieb und einer Zukunft wie bei Star Trek mit vielen Aliens, die besucht werden, rechnet wohl kaum noch jemand.

    Der Aufbau einer Mondbasis: Vollkommen uninteressant.

    Man weiß, viele technische Gerätschaften werden immer weiter miniaturisiert, und ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass wir irgendwann in einer technisch bis in kleinste Details überwachten Welt leben und auch selbst etliche Implantate / Interfaces haben werden.

    Weil viele Leute dies nicht wahrhaben wollen, flüchten sie in Phantasiewelten, die auch dem 19. Jhd. hätten entspringen können.

    Science-Fiction, die sich hingegen auf der Basis unseres heutigen Wissens wirklich ernsthaft mit der Zukunft beschäftigt, gibt es praktisch kaum.

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  • Adm. Sovereign
    antwortet
    Der Erfolg des SciFis ist imo besonders auf die 50er bis 70er Jahre zurück zuführen. SciFi hat einfach einer Gesellschaft aus Konsumenten gefallen, welche sich von Tag zu Tag die Frage stellte mit welchen technischen Geräten sie morgen konfrontiert wird. Heutzutage leben wir schon in der Zukunft. Der Zeitgeist unserer Gesellschaft hat sich geändert und man hat sich irgendwie darauf eingestellt, dass Elektronikfirmen uns stets mit neuen technischen Spielereien uns fasznieren zu versuchen. Man hat sich schlichtweg an den Fortschritt gewöhnt.

    Ich schätze das der Post-20thCentury SciFi der gerade entsteht eine andere Stilrichtung einschlägt und nicht mit klassischem SciFi wie StarTrek vergleichbar sein wird. Der neue Volks-SciFi wird mehr Elemente aus der Realität vermischen und weit aus weniger abgespaced sein. Ich würde sagen StarGate könnte man in so etwa als Prototyp dieses neue SciFi's bezeichnen. Ich finde auch Avatar zeigt deutlich einige der obigen genannten Merkmale. (Ich gehe übrigens hier nur von Filmen und Serien aus und grenze Literatur aus.)

    Ich persönlich bin auch kein richtiger SciFi-Fan mehr. Ich schau zwar gelegentlich mal StarGate weil ich es einfach sehr unterhaltsam und unkompliziert finde, mehr aber auch nicht. Dagegen find ich es umso interessanter welche Möglichkeiten an Allegorien ein SciFi-artiges Setting liefern kann, ohne dabei selbstgeil zu sein.

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  • Albedo
    antwortet
    Science-Fiction hat nach meiner Meinung immer ein Schattendasein geführt. Wir SciFi-Fans werden leider häufig als Spinner abgetan oder gleich in einer Schublade gepackt und meistens als Trekkies beschimpft. Doch ich denke mittlerweile scheint Science-Fiction oder zumindest das was uns das Kino & Fernsehen präsentiert (Star Gate, Avatar) immer mehr in Mode zu kommen, sodass die Science-Fiction NUR noch als reine Unterhaltung angesehen wird und die grundlegenden Gedanken und Vorstellungen komplett ignoriert wird.

    Das wir SciFi-Fans aussterben glaube ich nicht. Das Thema vom "Ende der Science-Fiction", das vor einem Jahr oder zwei Jahre im Gespräch war, beziehte sich auf die Literatur und aus meinen Erfahrungen sieht es auch immer noch dort schlecht aus. In fast jedem Buchgeschäft findet man selten ausreichend Science-Fiction-Bücher oder sind rar zusammen mit der Konkurrenz (also Fantasy/Horror) vertreten.

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  • B. Spiner
    antwortet
    Denke nicht das die Fans von Scifi aussterben.
    Gerade im Bereich Kino gibt es seit Jahren einen großen Zulauf.
    Scifi ist ja auch nicht ein Genres nur für sich.
    Ganz im Gegenteil, es ist das Genre dass am meisten sich mit anderen verknüpft.
    Ob Horror, Thriller, Gesellschaftskritik, Action, Komödie, Trick und Animation, Fantasy, Drama, Krimi...
    Ob im Kino, Bücher, Tv, Hörspielproduktionen oder in Comics.
    SciFi wird es immer geben und auch die Fans die dies verfolgen werden.

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