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Sachbuch "Star Trek – Designing the Final Frontier"

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    Sachbuch "Star Trek – Designing the Final Frontier"

    „How Midcentury Modernism shaped our View of the Future“. Also konkret ausgedrückt, beschäftigt sich dieses Hardcover-Sachbuch mit der Verwendung von Designs des Modernismus in der klassischen „Star Trek“-Serie der 1960er-Jahre. Ich hatte anfangs etwas gezögert, mir dieses Buch zu holen, denn trotz des Design-Themenschwerpunkts – der mich so gut wie immer im Zusammenhang mit „Star Trek“ anspricht – geht es hier eigentlich nicht um Designs, die speziell für die Serie erschaffen wurden. Hauptsächlich geht es darum, wie die Sets der klassischen Serie einst von den Dekorateuren eingerichtet wurden. Und zwar unter Verwendung von Möbeln und dekorativen Artikeln, die in den 60er-Jahren kommerziell erhältlich waren.

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ID: 4588955




    Welches Möbelstück den Fans der klassischen Serie wohl sofort in den Sinn kommt, ist der sogenannte „Burke“-Stuhl, der nach den Pilotfilmen etwas adaptiert überall auf der Enterprise zu sehen war. Wie ich nun weiß, ist dies nur ein Beispiel modernen Designs der 60er. Leider wird der Begriff „Midcentury Modernism“ im Buch nicht ganz eindeutig definiert, außer vielleicht am besten damit, dass es sich um Designstücke handelt (man bedenke, dass wir hier von einer Ära sprechen, die ganz anders war als die heutige mit ihrer Inflation an Fertigteilmöbelanbietern), die nicht auf ihre Funktionalität ausgerichtet war. Solche Stücke wurden kommerziell vertrieben – und von den Star Trek-Dekorateuren zumeist gemietet. Aber es handelte sich nicht um die üblichen Dinge, der der durchschnittliche Zuschauer damals bei sich daheim rumstehen gehabt hätte. Insofern waren diese Möbel ideal geeignet, um der Serie einen gewissen Futurismus zu verleihen. Etwas, das man heutzutage wohl als „Retro-Futurismus“ bezeichnen würde.


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ID: 4588956




    Das Hardover-Buch hat das Querformat 28 x 24,5 cm, wobei der Einband bedruckt ist und keinen Schutzumschlag hat. Das Papier hat eine angenehme Dicke und einen schönen, matten Glanz und ist sehr gut gewählt, denn es ist wirklich stark illustriert. Der Textanteil auf den rund 170 Seiten ist vergleichsweise gering, was mir aber erst nachträglich auffiel, als ich nach überraschend kurzer Zeit mit dem Buch durch war. Manchmal mag das damit zusammenhängen, dass zu einigen der dargestellten Stücken zu wenige Informationen vorhanden waren, aber insgesamt fand ich den Text ausreichend ausführlich und oft sogar mit mehr Hintergrundinformation, als ich erwartet hätte. Lange vor der heutigen globalisierten Welt, wie wir sie heute kennen, war es schon interessant zu lesen, aus welchen Teilen der Welt einige Stücke ihren Weg nach Hollywood gefunden haben.


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ID: 4588957



    Gegliedert ist das Buch nach der chronologischen Reihenfolge der Episoden, die thematisiert werden. Nicht jede Episode hat – abgesehen von den stets präsenten Enterprise-Sets, die gleich am Beginn thematisiert werden – Beispiele für modernes Design zu bieten, aber die Autoren haben sich detailliert die 13 am meisten von diesem Stil beeinflussten Folgen vorgenommen. Die Stücke werden jeweils sowohl mittels zumindest einer Aufnahme aus der jeweiligen Folge dargestellt, als auch zumeist noch in anderer Form – sei es ein aktuelles Bild oder eine alte Werbung, in der das Möbelstück angepriesen wurde. Vor allem Letzteres war ganz interessant zu sehen und ermöglichte einen Blick auf andere Stücke des jeweiligen Designers oder Händlers, die auch Potenzial gehabt hätten, in „Star Trek“ verwendet zu werden.

    Zwischendurch eingestreut werden Biographien. Vor allem natürlich die des legendären „Star Trek“-Art Directors Matt Jeffries. Ich muss sagen, ich kenne seine Skizzen seit inzwischen wohl gut 20 Jahren, aber erst durch dieses Buch ist mir bewusst geworden, dass er nicht nur die großen Set-Konstruktionen auf seinen Zeichnungen berücksichtigt hatte, sondern auch immer wieder Mal Interieur recht detailliert gezeichnet hat und manchmal sogar Anmerkungen dazu schrieb. Auch Requisiteur Irving Feinberg sowie die Dekorateure erhalten Sektionen mit biografischen Informationen. Tatsächlich waren mir die Namen letzterer kaum bekannt, mit einer nennenswerten Ausnahme: John Dwyer. Er war mir ein Begriff, da ein Interview mit ihm Teil des Bonusmaterials der 3. „Star Trek“-Staffel auf DVD bzw. Blu-ray ist. (Dieses Special möchte ich an dieser Stelle auch sehr empfehlen; wann immer ich die Serie auf Disc schaue, gehört diese kleine Doku für mich zum Pflichtprogramm.)

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    Neben den Werbungen gehört zum Anhang auch ein Katalog der im Buch beschriebenen Objekte, sofern sie identifiziert werden konnten. Im Buch wird bei einigen erwähnt, dass sie sogar immer noch produziert werden. Diesen Hinweis hätte ich mir im Katalog nochmal der Übersichtlichkeit halber ebenfalls gewünscht. Sicher hilfreich für den einen oder andern Trekkie, der sich nach der Lektüre dieses Buches ein paar „Star Trek“-Möbel anschaffen möchte.

    Bewertung: Das Buch war eine schnelle und überraschend interessante Lektüre. Natürlich inhaltlich nicht so speziell als ginge es um maßgeschneidert für die Serie selbst erstellte Designs, aber schon erstaunlich, wie man durch die Betrachtung der einzelnen Folgen erkennt, dass die Dekorateure sich sichtlich thematisch etwas dabei gedacht haben und für die – budgetär nicht immer gerade gut ausgestattete – Serie nicht einfach das Erstbeste verwendet haben, was sie finden konnten. Ich bin wirklich erstaunt, dass man manchmal zwar ähnliche Objekte sieht, aber es sich tatsächlich kaum um Wiederverwendungen handelt und das meiste oft nur in jeweils einer einzigen Folge zu sehen war. Man kann sagen, dieses Buch hat mir tatsächlich in dieser Hinsicht die Augen geöffnet. Ich verleihe dem Buch daher gute 4 Sterne. Eine schöne Ergänzung meiner Star Trek/Design-Bibliothek.


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