[087]"Die Söhne von Mogh"/"The Sons Of Mogh"

[garakvsneelix]

Hier hörst du keine Widerrede von mir, Larkis. Du hast meine Begründung für meine Abneigung gegen das Ende nur noch um einen Punkt erweitert, an den ich noch nicht gedacht hatte.

[Larkis]

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Also gibts nur einen Stern.

[garakvsneelix]

Jetzt bleibt nur eine Frage: Woher kennst du schon den Spoiler?

[Larkis]

Ich hab vor Jahren mal hier und da ne Folge DS9 gesehen. Und das ist mir etwas im Gedächtnis geblieben.

[DefiantXYX]

Ich glaube ihr werft hier zwei Dinge durcheinander.
Zum einen gibt es die Ehre, die man im klingonischen Reich quasi besitzt. Wie wird man von anderen Klingonen angesehen und behandelt.
Zum anderen gibt es die persönliche Ehre, quasi was ein Klingone von sich selbst hält.

Nehmen wir Worf als Beispiel: In TNG wurde er vom Rat entehrt, er galt somit im ganzen klingonischen Reich und darüber hinaus als entehrt. Ein Leben unter Klingonen wäre somit undenkbar, für viele eben ein Grund sich ihr Leben zu nehmen und somit durch irgend ein Schlupfloch sich letztlich doch noch als ehrenhaft zu erweisen, um ins Sto'Vo'Kor ein zu ziehen.
Offiziell war Worf also entehrt, er selbst wusste aber, dass er nichts falsch gemacht hat. Zum Wohle des Reiches hat er diese Schande ertragen und er hatte die Möglichkeit sein Leben auf der Enterprise ganz normal weiter zu führen. Er selbst sieht seine Ehre als bewahrt an und sollte er mal abtreten wird sicherlich nicht irgend ein falsches Urteil des Rates über sein Schicksal entscheiden, sondern die Wahrhaftigkeit.

Auf den christlichen Glauben bezogen könnte man sagen jemand wird unschuldig als Mörder verurteilt, aber beim höchsten Gericht steht derjenige mit weißer Weste da, denn er hat nichts falsches getan.

Jadzia wird "unehrenhaft" sterben, da sie ohne großen Kampf einfach nur sinnlos ermordet wird. In diesem Fall kann durch eine ruhmreiche Schlacht in ihrem Namen ihre Schande egalisiert werden.

Bei Kurn ist es aber soweit ich mich entsinne wie bei Worf. Er hat nichts wirkich unehrenhaftes getan, wird aber von seinem Volk verstoßen. Er kann damit nicht umgehen, weil er kein anderes Leben hat und kennt. Er will so nicht weitermachen und da sinnloser Selbstmord unehrenhaft ist, sucht er ein Schlupfloch.

Durch seine neue Identität verurteilt Worf ihn also keineswegs zu einem Leben nach dem Tod auf der Barke der Toten (= Hölle), sondern er gibt ihm eine neue Chance als Klingone unter Klingonen weiter zu Leben.

[Deflektor]

* * * *

Ich muss sagen, diese Folge lässt mich nachdenklich zurück. Könnte hier eine höhere Weisheit vermittelt worden sein, als dem Suizidwilligen die Gedächtnisengramme gelöscht werden - und er so die Chance zu einem Neuanfang erhält? Oder wird hier nur einfach eine Identitätskrise gelöst, indem statt der Krise die Identität ausgemerzt wird?
Die Lösung ist kreativ; aber sie ist in einem Maße fremdbestimmend, wie es stärker gar nicht geht. Es grenzt ans Unglaubliche, dass das durch das Föderationsgesetz gedeckt wird.

Aber für den Klingonen - die ja alle ziemliche Sensibelchen sind - scheint es so gar keinen Sinn mehr zu geben. Therapien (und damit meine ich nichts mit "Tod") scheinen in dieser Hochkultur nicht zu existieren. Wie also vorgehen, wenn man sich plötzlich auf Föderationsgrund (mit entsprechendem Recht) befindet?

Fast bereue ich, nicht doch nur drei Sterne vergeben zu haben. Dass nämlich eine sinnstiftende psychiatrische Behandlung nicht mal Erwähnung findet, ist schon recht schwach. Immerhin ist eine Kernbotschaft der Folge, dass religiöse Befindlichkeiten keinen Mord rechtfertigen. Aber die Auslöschung der Identität schon? Ich glaube, da bewegt sich die Folge auf tönernen Füßen...

[ChrisArcher]

Ich denke, die Message dieser Folge besteht einfach darin, dass eine Identitätsauslöschung einem (rituellen) Mord vorzuziehen ist.

[Deflektor]

Ich denke, die Message dieser Folge besteht einfach darin, dass eine Identitätsauslöschung einem (rituellen) Mord vorzuziehen ist.

Das verstehe ich wohl. Aber darauf wären wir glaub ich auch vorher gekommen. Dass aber die Lösung - einem Individuum fremdbestimmt die Identität zu nehmen - als Erfolg verkauft wird, ist ärmlich.
Mir persönlich etwa könnte man nichts Schlimmeres antun. Wie entehrend ist denn das?

[ChrisArcher]

Das verstehe ich wohl. Aber darauf wären wir glaub ich auch vorher gekommen. Dass aber die Lösung - einem Individuum fremdbestimmt die Identität zu nehmen - als Erfolg verkauft wird, ist ärmlich.
Mir persönlich etwa könnte man nichts Schlimmeres antun. Wie entehrend ist denn das?

Aber wird das denn wirklich als Erfolg verkauft? Ich persönlich hatte den Eindruck, dass Worf diese Gedächtnis-Löschung eher als eine resignationsbedingte Notlösung gesehen hat, als dass er damit glücklich wäre.

[Deflektor]

Aber wird das denn wirklich als Erfolg verkauft? Ich persönlich hatte den Eindruck, dass Worf diese Gedächtnis-Löschung eher als eine resignationsbedingte Notlösung gesehen hat, als dass er damit glücklich wäre.

Du hast Recht, es wird ein nachdenklicher Worf zurückgelassen. Nichts desto trotz wurde dieser Schritt von allen Beteiligten (außer Kurn!) mitgetragen.

Das stimmt nachdenklich. Es schafft einen Präzedenzfall. Suizidgefährdete Individuen, die verzweifelt sind und in ihrem Leben nicht mehr weiter wissen, können nun ganz schnell "therapiert" werden, indem man ihnen ihre Persönlichkeit prägenden Erinnerungen nimmt - ohne sie einzuweihen.

[ChrisArcher]

Du hast Recht, es wird ein nachdenklicher Worf zurückgelassen. Nichts desto trotz wurde dieser Schritt von allen Beteiligten (außer Kurn!) mitgetragen.

Das stimmt nachdenklich. Es schafft einen Präzedenzfall. Suizidgefährdete Individuen, die verzweifelt sind und in ihrem Leben nicht mehr weiter wissen, können nun ganz schnell "therapiert" werden, indem man ihnen ihre Persönlichkeit prägenden Erinnerungen nimmt - ohne sie einzuweihen.

Was Kurns Haltung zu dieser Sache anbelangt: Er sagt ja am Ende der Episode noch zu Worf, dass er sein Schicksal komplett in Worfs Hand legen würde.

Worf wurde mMn nicht direkt nachdenklich zurückgelassen, sondern eher tief traurig. Das wird anhand seines Gesichtsausdruckes deutlich, als er am Ende zum Neo-Kurn sagt: "Ich habe keine Familie."

[Spocky]

Das ist genau so eine Folge, die mir jedes Mal wieder zeigt, warum ich kein Fan der Klingonen bin. Nach außen immer einen auf Ehre machen und im Endeffekt doch ziemlich intrigant.

3 Sterne müssen dafür vollkommen ausreichen...

[Tibo]

Was Kurns Haltung zu dieser Sache anbelangt: Er sagt ja am Ende der Episode noch zu Worf, dass er sein Schicksal komplett in Worfs Hand legen würde.

Worf wurde mMn nicht direkt nachdenklich zurückgelassen, sondern eher tief traurig. Das wird anhand seines Gesichtsausdruckes deutlich, als er am Ende zum Neo-Kurn sagt: "Ich habe keine Familie."

Ich frage mich da auch immer wieso man Kurn nicht irgendwelche Erinnerungen gab, damit er nicht so blöd da steht. Bei Kahless ging das ja auch in TNG. Was die Mönche im Kloster von dem Worf auf DS9 kam konnten wird Bashir auch hinkriegen.

[ChrisArcher]

Ich frage mich da auch immer wieso man Kurn nicht irgendwelche Erinnerungen gab, damit er nicht so blöd da steht. Bei Kahless ging das ja auch in TNG. Was die Mönche im Kloster von dem Worf auf DS9 kam konnten wird Bashir auch hinkriegen.

War Kahless nicht ein Klon? Und hat ein Klon dasselbe Erinnerungsvermögen wie sein Original?

[Tibo]

War Kahless nicht ein Klon? Und hat ein Klon dasselbe Erinnerungsvermögen wie sein Original?

Ja Kahless war ein Klon und er hatte nicht die Erinnerung des Originals (das wird espilizit gesagt) er hat die Erinnerung an das was in den Legenden steht, weil die Mönche ihm konkret diese Erinnerungen gaben.