[035] Wem gehört Data? - Episodenbewertung - SciFi-Forum

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[035] Wem gehört Data? - Episodenbewertung

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    Ein TNG-Juwel

    Bei der Folge "Wem gehört Data?" habe ich mich für die volle Puntzahl, also ******-Sterne entschieden.
    Sie gehört wohl zu den besten ST-Folgen aller Zeiten.
    Mit der Folge endet vorerst die Kontroverse um Datas "Menschlichkeit", insofern sie seit Beginn der zweiten Staffel u.a. auch aus den eigenen Reihen durch Pulaski in Frage gestellt wurde. Fortan weicht die rechtliche Statusfrage Datas Streben nach menschlicher Emotionalität.
    Dass Data plötzlich Eigentum sein soll und nicht als Individuum solche Rechte geniesst, dass er den Dienst der Sternenflotte quittieren kann, ist die einzige Umgereimhteit. Wobei sich die Frage stellt, ob es von den Autoren nicht Absicht war, den Schritt der Herabstufung vom Offizier zum Gerät bewusst auszublenden. Solange das Instrument Data gefügsam war und sich freiwillig in den Dienst der "Herrschenden" stellte, konnte die Sternenflotte (zumindest die Maddox-Fraktion) gönnerisch und herablassend Data ohne Bedenken gewisse Rechte zubilligen. Als es aber darum ging, dass Data sich dem Experiment widersetzte und somit den Fortschritt der Menschheit blockierte, wurde er stillschweigend zum Störfaktor herabgesetzt.

    Beste Szene während der Verhandlung: Picard besteht darauf, sämtliche Auszeichnungen und Belobigungen Datas anzuhören. Beim Zeugen Maddox kürzt er schroff ab: "Ja, genug, wir wissen, er ist ein Experte".
    Hier könnten in ferner Zukunft bedeutsame Dinge stehen.

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      Am Anfang sieht man zum ersten mal die berühmte Pokerrunde, und Data sah dabei mit seier Käppi abzulut dämlich aus, was mich etwas von der Handlung ablenkte
      Dann taucht Maddox auf, der Data auseinandernehmen will, um selber Androiden zu bauen. Die Szene, in der Data sagt: ,,Ich verstehe. Das Experiment ist nur möglich, weil ich kein Mensch bin." ist traurig, besonders dieser Spruch. Rührend dann auch die Szene, in der er seinen Kram zusammenpackt, süß wie er sich noch mal Tashas Hologramm ansieht. Man merkt, dass sie ihm wirklich viel bedeutet hat.
      Wie Riker dann einfach Datas Arm abtrennt ist absulut schockierend, geht aber viel zu leicht. Eigentlich hätte er vorher noch mit einem Skalpel und diversen Geräten herumhantieren müssen, aber dann wäre die ganze Sache nicht ganz so schockierend gewesen.
      Bei dem Gespräch zwischen Gunian und Picard krieg ich jedes mal eine Gänsehaut, genauso wie bei Picards Verteidigungsrede.

      Ich hab mir die Folge auf Youtube angeschaut, weil die Zentralbibliothek meiner Stadt die zweite Staffel nicht hat, und da gab es einen sehr interessanten Kommentar:
      ,, Wir werden auch mal diesem Problem gegenüberstehen, nur wird leider zu Gunsten der Menschen entschieden werden, davon bin ich überzeugt"
      Was meint ihr? Ich hoffe natürlich, dass es anders ist, aber ich glaube das auch. Die Menschen waren noch nie gut darin, Personen die anders sind (und in diesem Fall ja nicht nur anders aussehen oder eine andere Religion haben) zu akzeptieren.
      Meine Fanfiktion, hauptsächlich über Babylon 5 und Delenn und/oder Lennier (http://www.fanfiktion.de/u/TallysGreatestFan)

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        Zitat von Tally Youngblood Beitrag anzeigen
        ,, Wir werden auch mal diesem Problem gegenüberstehen, nur wird leider zu Gunsten der Menschen entschieden werden, davon bin ich überzeugt"
        Was meint ihr?
        Anfangs wird das sicherlich so sein. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass eines Tages, wenn dann unsere Androiden immer menschlicher werden bzw. wirken, auch denen entsprechende Rechte zugestanden werden. Diesen Kampf werden Menschen führen, denen ihr Android sehr ans Herz gewachsen ist.

        Mir stellen sich allerdings gerade ein zwei Fragen:

        1. Die Frage nach Rechten als empfindungsfähige Lebensform hätte doch eigentlich vor Datas Eintritt in die Sternenflotte geklärt werden müssen, oder nicht? Der Grund: Mal angenommen, Data müsste als reine Maschine ohne Bewusstsein angesehen werden. Wie kann es dann sein, das eine solche den Rang eines Lieutenant Commanders bekleiden und als dritter Mann auf dem Flaggschiff der Sternenflotte dienen kann?

        2. Wenn Data als reines Objekt gälte, gehört er doch dann Dr. Soong bzw. seinen Erben, oder nicht? Und selbst wenn er Staatseigentum wäre, dann wäre er doch Eigentum der Föderation und nicht, wie von Maddox postuliert, der Sternenflotte, oder verstehe ich das falsch?

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          Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
          Mir stellen sich allerdings gerade ein zwei Fragen:

          1. Die Frage nach Rechten als empfindungsfähige Lebensform hätte doch eigentlich vor Datas Eintritt in die Sternenflotte geklärt werden müssen, oder nicht? Der Grund: Mal angenommen, Data müsste als reine Maschine ohne Bewusstsein angesehen werden. Wie kann es dann sein, das eine solche den Rang eines Lieutenant Commanders bekleiden und als dritter Mann auf dem Flaggschiff der Sternenflotte dienen kann?
          Das stimmt und ist eigentlich das größte Plothole der Story.

          2. Wenn Data als reines Objekt gälte, gehört er doch dann Dr. Soong bzw. seinen Erben, oder nicht? Und selbst wenn er Staatseigentum wäre, dann wäre er doch Eigentum der Föderation und nicht, wie von Maddox postuliert, der Sternenflotte, oder verstehe ich das falsch?
          Du hast fast recht. Wenn Data ein Objekt ist, gehört es Dr. Soong bzw. dessen Erben. Wenn es keine Erben gibt, dann fällt er an die Regierung der Mitgliedswelt deren Bürger Dr. Soong war. Die Welten der Föderation haben ja ihre Souveränität nicht aufgegeben. Die Sternenflotte würde wohl so argumentieren, dass sie Data schließlich gefunden und damit Bergungsrechte an ihm hatte sofer ihn nieman beansprucht.

          LG
          Whyme
          "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
          -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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            Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
            Du hast fast recht. Wenn Data ein Objekt ist, gehört es Dr. Soong bzw. dessen Erben. Wenn es keine Erben gibt, dann fällt er an die Regierung der Mitgliedswelt deren Bürger Dr. Soong war. Die Welten der Föderation haben ja ihre Souveränität nicht aufgegeben. Die Sternenflotte würde wohl so argumentieren, dass sie Data schließlich gefunden und damit Bergungsrechte an ihm hatte sofer ihn nieman beansprucht.
            OK, das macht Sinn. Aber die Sternenflotte handelt doch im Auftrag der Föderation. Wenn sie im Dienste der Föderation etwas bergt, gehört das betreffende dann nicht erst einmal der Föderation?

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              Ich weiß nicht warum, aber ich habe dieser Folge irgendwann in einem rätslehaften Zustand nur 3 Sterne gegeben. Das möchte ich nun korrigieren: Ich gebe der Folge ganz klar 6 Sterne!

              Ich meinte die eigentlich überflüssige persönliche Beziehung von Louvois und Picard, die man wohl als Hassliebe bezeichnen kann.

              Sie hätten ja auch einander fremd sein können. Offenbar sollte Pfeffer in die Handlung gebracht werden, obwohl die Handlung ja schon ein großes und wichtiges Thema besitzt.
              Mir gefällt der 2. Handlungsstrang. Die Beziehung zwischen Picard und Louvois finde ich spannend. Diese unterschwellige Abneigung, die die ganze Zeit spürbar ist trotz Höflichkeitsfloskeln. Diese provozierende Arroganz, die beide an den Tag legen, die teilweise aber auch bewusst gespielt wirkt. Diese Szenen geben dem Charakter Picards mehr Tiefe. Gerade in der 1. Staffel kommt er sehr unnahbar und distanziert rüber und zu oft wird sein Unwohlsein in der Nähe von Kindern betont. Das machte ihn meiner Meinung nach unsympathisch. Man sieht ihn nur als Pflichtmensch ohne emotionale Qualitäten und Humor. In der 2. Staffel wird er viel menschlicher und der Zuschauer erfährt weitere Charaktereigenschaften. Die Folge "Das Herz eines Captains" ist da auch ein gutes Beispiel. Am Deutlichsten wird es aber nach seiner Assimilierung durch die Borg. Durch die darauf folgendenden Charakterszenen wurde er zu meinem "Lieblings-Captain".

              Mir gefallen auch die beiden Nebencharaktere Maddox und Louvois. Sie kommen sehr differenziert rüber und machen beide eine interessante Entwicklung durch. Erst wirken sie sehr unsympathisch, doch beide sind flexibel genug, ihre inneren Überzeugungen zu ändern.

              Die Highlights der Folge sind die Plädoyers von Riker und Picard. Beide sind sehr überzeugend. Auch die Szene, als Data seine Medaillen und Tashas Hologramm als Erinnerungsstücke mitnehmen möchte, ist sehr einprägsam.

              Kommentar


                Habe mir diese Folge in der Extended Edition angeguckt und einige der neuen Szenen sind durchaus interessant. Es ist eine gute Folge, aber zählt nicht zu meinen Favoriten in TNG.

                "Wem gehört Data" behandelt ein Thema, welches eigentlich kein Thema sein dürfte. Es sollte doch ausser Frage stehen, dass Data kein Eigentum von der Sternenflotte ist. Er ist zwar ein Androide, dennoch sollte er als ein Individuum mit Rechten angesehen werden. Nach der Folge wird er das auch zu Glück auch. Dass die Sternenflotte mehr solcher Androiden haben würde, ist klar. Data deswegen, ohne seine Zustimmung zu zerlegen und studieren, das geht nicht. Obwohl Riker ein paar interessante Tatsachen bei der Verhandlung vorgetragen hat, konnte Picard mit seiner Rede nur zu Recht gewinnen.

                4,5*

                Kommentar


                  Ich will ganz ehrlich sein...

                  Die Folge gefällt mir nicht.
                  Die Grundidee ist super und es wird ja auch einiges philosophiert über diese sehr wichtige und richtige Frage.

                  Mich stört dabei aber, dass man erst jetzt so eine Frage hervorkramt; so eine grundlegend wichtige Frage im Umgang mit einem Androiden an Bord eines Raumschiffes der Sternenflotte... die scheint ja offensichtlich schon beantwortet worden zu sein im Vorfeld! Anders lässt sich ja Datas Dasein an Bord des Schiffes gar nicht erklären.

                  Und vor allen Dingen:
                  Diese unsäglich plumpe Idee, dass Riker die Anklage vertreten musste...

                  Mann Mann Mann, das hat mich echt geärgert. Sollte das dem ganzen mehr Dramatik verleihen?!
                  Ich finde das unmöglich, weil da jedwede Glaubwürdigkeit abhanden geht.
                  Sehr schade, denn wie gesagt die Grundidee ist sowohl spannend als auch tiefgründig.

                  Ich gebe
                  3 Sterne

                  Kommentar


                    Hallo!

                    Personen des 24. Jh. beim Pokern. Naja, nicht so mein Ding! In „Die schwarze Seele“ wurde ja schon von Wetten gesprochen, mMn etwas völlig Sinnloses! Warum in dieser Folge also nicht auch noch so etwas wie Pokern zeigen.... Wie war das nochmal? Geld, Reichtümer, Gewinnstreben, u. ä. seien so unwichtig für Menschen des 24. Jh? Ja wozu dann Wett.- und Pokereinsätze? Das gibt’s doch nur dafür, um aus dem Nichts heraus ohne wirkliche Leistung an Geld oder sonstige Wertgegenstände zu kommen. Die Lust auf das Siegen, der Nervenkitzel beim Wetten... kommt mir auch nicht so im Einklang mit „geistig weiterentwickelten“ Wesen vor...
                    Ich bin ja auch kein Schachspieler, aber die Schachspielerei in TOS gefällt mir eindeutig besser, als dieses „ordinäre“ (im Kontext zur ansonsten gezeigten „höherentwickelten“ TNG-Welt) Gewette und Gepokere...

                    Picard trifft währenddessen auf eine alte Bekannte. Man erfährt Neues über Picards Vergangenheit, wie in „Die Schlacht von Maxia“ wird der Stargazer-Zwischenfall beleuchtet. Na puh, die Louvois hat ja eine interessante Flirtmethode, erst eine Beleidigung, dann ein Kompliment....

                    Dann wird’s sehr interessant. Man erfährt, dass es wegen Datas Bewerbung zur Aufnahme an der Sternenflottenakademie eine Aufnahmekommission gab. Und Maddox war das einzige Mitglied davon, welches sich gegen Datas Aufnahme an der Akademie aussprach, weil Data eben kein „fühlendes Wesen sei“. Dieser Hinweis darauf, dass es damals darüber Diskussionen gab, ist ja wirklich mal gut zu wissen. Als ich TNG das erste Mal sah, fand ich mich ja einfach mal damit ab, dass es also in dieser Zukunftsvision sehr hochentwickelte Androiden gibt und diese sogar wie „richtige“ Lebewesen in der Sternenflotte tätig sein können. Ich akzeptierte das halt mal, ich setzte schon solche Diskussionen und Meinungsbildungen voraus, warum Data also wie gezeigt auf der Enterprise arbeiten kann. Soweit ergänzt diese Szene nur meine Vorstellungen darüber, wie es dazu kam.

                    Maddox Wunsch nach Erforschung von Data und seine geplante Vorgehensweise klingen nicht wirklich schlimm, wenn man sein Denken berücksichtigt, dass er hier über eine Maschine spricht und er bezeichnet das ganze ja als „wenig riskant“ für Data. Das Prozedere, dass ein Sternenflottenoffizier von seinem Posten abberufen werden kann, um wo anders tätig zu sein, ist auch eigentlich normal. Nur der Grund der Versetzung klingt etwas „gruslig“, denn dieses „Auseinandernehmen des Androiden“ birgt laut Data ein viel höheres Risiko, das ruft bei Data und auch Picard ziemliches Unbehagen hervor, das ist verständlich.

                    Hier geht es also anfangs eigentlich darum, dass der Grund der Versetzung eventuell gegen Datas Rechte verstößt, Versetzungen von Sternenflottenoffizieren könnten aber eher normal sein. Geordis Visor im Vergleich zu Data als kompletter Android, also komplett technisch/künstlich.... Naja, das kann ich nicht so sehen. Datas Sichtweise, dass die Versetzung nur möglich ist, weil er kein „Mensch“ ist, stimmt nicht ganz, sein „Auseinandernehmen“ könnte deswegen möglich sein.
                    Ich sehe das eben wie Louvois es später deutlich ausspricht, „das Experiment könnte man verhindern, die Verlegung aber nicht“. Nicht-künstliche Sternenflottenoffiziere werden wohl auch mal verlegt/versetzt, das ist nun mal so in (militärischen) Organisationen. Das ist sogar in normalen Firmen so. Nur der Austritt der Sternenflotte, also eine Art Kündigung, gibt’s als Ausweg gegen manch unliebsame Entscheidungen von Arbeitsgebern.
                    Die Lösung ist also einfach, kann auch im Berufsleben der „lebenden“ Wesen geschehen, man quittiert den Dienst.

                    Data dann beim Packen. Beim ersten Mal anschauen stellte ich mich also auf eine rührselige Abschiedsfolge ein. Maddox, der ungefragt Datas Quartier betritt... Das ist schon respektlos. Bis dahin ist Data noch ein anerkanntes Sternenflottenmitglied gewesen, ein Arbeitskollege. Auch wenn Maddox mal gegen seine Aufnahme gestimmt hat, er muss die damalige Entscheidung der Aufnahmekommission akzeptieren und Data wie andere Sternenflottenmitglieder behandeln.

                    Ajaaaa, plötzlich kommt die Frage auf, ob Data den Dienst überhaupt quittieren kann... Ist er das Eigentum der Sternenflotte? Puhhhh, ab jetzt wird die Folge unlogisch, unrealistisch und einfach nur blöde!
                    Was passierte eigentlich damals, nachdem Data gefunden worden ist? Wurde er nie erforscht, wurde er nie in dem Blickwinkel betrachtet, ob er überhaupt als Androide frei in der Gegend herumlaufen kann, er hätte ja auch leicht ein Sicherheitsrisiko sein können. Er ist zufällig „nett“ programmiert worden, an Lore hat man ja gesehen, dass nicht alle gefundenen Androiden „lieb“ sein müssen und es daher verdienen, frei herum zurennen. Ob und in wie fern Data also eine „reale Person“ mit allen einhergehenden Personenrechten ist, muss doch schon sehr lange vor der Aufnahme an der Sternenflottenakademie geklärt worden sein! Nur mit realen Personen können (Arbeits)verträge abgeschlossen werden! Datas Status muss also schon längst komplett geklärt worden sein! Und auch nur deswegen, weil ich annehme, dass so ein Prozess schon stattgefunden hat, konnte ich Data bis dahin als Androidenoffizier akzeptieren.... Ich setzte gründliche Untersuchungen, Diskussionen und sonstige Vorhergehensweisen voraus, die das Ergebnis zur Folge hatten, dass dieser einzigartige Androide Data als gleichberechtigter Sternenflottenoffizier angesehen werden muss!

                    Louvois' Ergebnis ihrer Recherche finde ich merkwürdig. Data soll Eigentum der Sternenflotte sein?! Was steht denn in seinem Arbeitsvertrag drinnen? Machte er sich durch den freiwilligen Eintritt zur Sternenflotte zum Eigentum dieser? Steht das direkt in einem Paragrafen und hat Data das überlesen? Oder war das ein Arbeitsvertrag, wie ihn alle anderen Sternenflottenleute auch haben, sind die allesamt Eigentum der Sternenflotte. Welch Graus!
                    Und wie konnte Data überhaupt freiwillig ohne Personenrechte zu einem Dienstverhältnis in der Sternenflotte kommen? Nein, nein, völlig unlogisch!
                    Entweder Data war schon vorher niemals sein „eigener Herr“, weil er irgendwem gehört hat und sein Besitzer hat ihn an die Sternenflotte „vermietet“ und dieser den Dienstvertrag abgeschlossen, oder Data ist eben „sein eigener Herr“, der den selber unterschrieben hat! Somit hat sich aber diese Diskussion auch schon erübrigt!

                    Aber ja natürlich, jetzt plant man eine Verhandlung, um diese zu diesem Zeitpunkt sowieso unrealistische Frage zu klären. Selbstverständlich muss diese Entscheidung dann sofort auf dieser Raumstation ohne gutem Personal getroffen werden. Die Arbeitskollegen des „Objekts der Verhandlung“ (gibt’s nicht Regeln wegen Befangenheit?) müssen auch unbedingt wichtige Rollen bei der Verhandlung spielen, sonst hat Data ja gar kein Recht mehr auf eine Gerichtsverhandlung.....
                    WASSSSSSSS??????????
                    Totaler Blödsinn!!!!!
                    Man stelle sich das mal vor! Hier wird erstmals über den Status einer künstlichen Intelligenz, eines Androiden, verhandelt! Das muss doch der absolut wichtigste und größte juristische, philosophische, biologische, was weiß ich noch alles Präzedenzfall in der Geschichte der Föderation/Sternenflotte sein! Das gab es vorher noch nie (was ja eh schon unrealistisch ist, das hätte schon viel früher stattfinden müssen, spätestens bei Datas Bewerbung an der Sternenflottenakademie) und dann soll das innerhalb von ein paar Tagen auf einer unwichtigen Raumstation passieren, nur mit ein paar Sternenflottenoffizieren, die zufällig vor Ort sind?
                    Für so einen außergewöhnlichen Fall erwartet man sich mindestens monatelange Vorbereitungen, sowohl von Seiten der Leute, die Data nur als Maschine sehen und auch von Seiten der Leute, die Data als eigenständige Person mit Selbstbewusstsein, die ein Recht auf uneingeschränkte Personenrechte hat, ansehen.....
                    Da müssten Biologen, Techniker, Physiker, gar Philosophen, und was auch immer für Spezialisten in Fachgebieten, die es nur in dieser TNG-Zukunft gibt, aussagen!
                    Hier wird doch nicht um eine banale Angelegenheit verhandelt! Da lass ich mir dieses komische juristische Prozedere eventuell einreden....

                    Die Absurdität einer banalen Gerichtsverhandlung nimmt also seinen Lauf!
                    Riker, der gezwungen ist, gegen seinen Arbeitskollegen zu arbeiten....
                    Picard, der für Data kämpft....
                    Beide machen ihre Sache gut. Nur das Zustandekommen dieser Verhandlung ist so absolut absurd, dass ich die weiteren Szenen kaum mehr richtig würdigen kann.
                    Sowohl Riker, aber vor allem Picard hatten gute Szenen, die vor einem anderen Hintergrund durchaus hervorragend gewesen wären. Rikers Handlungen des Armabtrennens und Abschaltens sind aber wirklich nur möglich, wenn sowieso schon vorausgesetzt wird, dass Data keine Persönlichkeitsrechte auf Bestimmung über seinen eigenen Körper hat. Nicht-künstliche Lebewesen könnte man eigentlich auch leicht einen Arm abschneiden oder „abschalten“, nur das wäre nicht erlaubt, außer die würden das wirklich erlauben....

                    Pffff, Guinans Vergleich der Sklaverei ist für mich blanker Blödsinn. Das würde auch nur dann greifen, wenn Data bereits als empfindungsfähige, selbstbewusste Person angesehen wird, und erst nach dieser Erkenntnis würde man noch immer versuchen, Data und Data-identische Androiden zu Zwangshandlungen zu benutzen! So wie Guinan daherschwafelt, sollte man ja überhaupt gar keine Androiden oder sonstige Technik für die „Drecksarbeit“ erschaffen dürfen, auch wenn diese Androiden ganz simpel programmiert wären. Nur wozu erschafft man sonst Technik und eben auch Androiden, KIs, usw.? Weil man sich das Leben verbessern will, diese Erschaffungen die Arbeit erleichetern sollen. Deswegen gab, gibt es und wird es geben, den technischen Fortschritt! Ob da jetzt eine KI tatsächlich schon Bewusstsein und Empfindungsfähigkeit hat (wenn das überhaupt möglich sein kann), liegt doch am Programmierer und auch der Hardware. Androiden als Opfer der Sklaverei generell hinzustellen, ist also Schwachsinn! Vielleicht könnte man Data-Körper erschaffen, aber mit weniger fortschrittlicher Software, dann kann man die mMn doch schon für „Drecksarbeiten“ benutzen!
                    Naja, Picard greift diese Gedanken fasziniert auf und spinnt sich daraus sein weiteres Vorgehen in der Verhandlung....

                    Data hatte eine Affäre, tja, wie sagte er so schön zu Tasha, „mein Programm enthält multiple Techniken.......“ Er wurde also PROGRAMMIERT. Man kann also auch annehmen, dass er die Tätigkeiten und Verhaltensweisen für eine Affäre nur laut Programm abgespielt hat, somit das Verhalten von nicht-künstlichen Lebensformen einfach nur imitiert hat. Was soll das also beweisen?

                    Die Frage kommt auf, was sind die Kriterien für „fühlende Wesen“. Maddox spricht dabei von Intelligenz, Selbstbewusstsein und Bewusstsein. Naja, es gibt Beispiele von künstlichen Intelligenzen, die eindeutig nicht als „fühlende Lebensformen“ betrachtet werden, zB. schon Schachcomputer des 21. Jh. Eine Intelligenz muss nicht zwingend ein Kriterium eines „fühlenden Wesens“ mit Personenrechten sein! Selbstbewusstsein hat Data anscheinend schon, oder ist das auch nur ein sehr gut ausgeklügeltes Programm, das Data veranlasst, Selbstbewusstsein zu imitieren?
                    Ja, und dann kommt Picard mit dem Guinangeschwafel daher.... Arbeitsandroiden erschaffen soll die Erschaffung einer neuen Rasse sein, die dann versklavt wird? Naja......

                    Diese kleine Gerichtsverhandlung räumt bei mir nicht die Zweifel aus, dass Data als Androide mit hochentwickelter KI wirklich vollumfassende Personenrechte verdient hat. Ich akzeptierte Data bisher als Sternenflottenoffizier, weil ich mir vorstellte, dass vor seinem Dienst auf der Enterprise in super wichtigen und hochkomplexen Prozessen sein Status geklärt worden ist, mit Argumenten und Erkenntnissen, die ich mir nicht ausdenken kann, weil sie so hohe Zukunftsmusik sind.
                    Diese lächerliche Gerichtsverhandlung wird dann geboten und das überzeugt mich überhaupt nicht!

                    Und Louvois gibt es selber zu, sie ist nicht qualifiziert und kompetent genug, um zu wissen, was Data ist, aber sie muss trotzdem eine Entscheidung fällen! JA GENAU, das ist ja auch einer der größten Fehler in dieser Folge, sowas kanns doch niemals geben!
                    Warum auch immer jetzt genau, sie entscheidet sich zu Gunsten von Data, so muss das ja auch sein für diese Folge.


                    Nur die reine Grundidee der Folge ist gut und vor allem ST-mäßig, dass man sich eben mit der Frage befasst, ob ein Androide mit ausgereifter KI Persönlichkeitsrechte haben muss. Aber wie das ganze dann dargestellt wird, ist so ein absolut großer Blödsinn!

                    Wie bewertet man nur so eine Folge?
                    Gehe ich von dieser Folge aus und dem gezeigten Prozess, wie Data nun zu seinen Rechten gelangte und das er eigentlich vorher ohne große Untersuchungen wohl frei in der Gegend rumlaufen und Arbeitsverträge abschließen konnte, ruft ein sehr ungutes Gefühl hervor, wenn ich mich in diese Zeit als Föderationsbürger hineinversetze.
                    Gefundene Androiden dürfen frei herumlaufen ohne gründliche Hintergrunderforschungen. Die Sternenflotte nimmt Wesen auf, deren Status und Rechte noch nicht endgültig geklärt sind, also kann man dann als Sternenflottenoffizier seinem Arbeitskollegen wirklich vertrauen und akzeptieren? Ja, vielleicht war/ist Pulaski deswegen so seltsam zu Data gewesen, weil sie diese seltsamen Machenschaften der Sternenflotte auch kennt.... Die Justiz der Föderation/Sternenflotte mit diesen Schnellverfahren bei absolut wichtigen Fragen ist auch ordentlich schlecht!

                    Nein, diese Folge gehört mMn schnell verdrängt, sonst kommen mir noch gehörige Zweifel an Data, der Föderation, der Sternenflotte, einfach an sehr vielem, was ich interessant, erstrebenswert für die Zukunft finde und sogar mag!
                    Also “nicht weiter erwähnenswert“. Diese Folge hat (wie bisher) nichts in meinem Kopf verloren und soll keine Rolle beim weiteren Genuss von ST spielen!


                    2 Sterne

                    Kommentar


                      Hab die Folge erstmals nicht nur Remastered gesehen (gab es außer ein paar Aufnahmen von der Enterprise und der Station e nicht viel zu tun) sondern vor allem in der 1stündigen Fassung, welche die Folge nochmal klar verbessert (durch viele Anspielungen auf bisheriges - etwa die Sherlock Holmes Pfeife, wirkt die Folge noch mehr wie ne Highlight-Episode).

                      Die Gerichtsverhandlung ist klasse und regt zum Nachdenken an, ob KIs Leben sein können oder nicht. Was Leben denn ist. Heute wirkt die Folge natürlich nochmal eine Spur aktueller als damals in den 80ern.

                      Alles in allem waren es damals schon klare 6 Sterne. Die bessere Fassung bestätigt die Episode nur noch mehr als eine der besten 10 von ganz ST:
                      6 Sterne!

                      Kommentar


                        Wow, mein bisheriger Favorit der Serie!

                        Die Folge behandelt das Thema ob eine KI eine Persönlichkeit haben kann, an sich eine höchst interessante Folge! Der Kampf von Picard gegen Riker ist einfach nur spannend, und trotz der Spannung beinhaltet die Folge ein sehr philosophisches Thema. Das Ergebnis ist natürlich ein Happy End, auch wenn es zum Nachdenken anregt. Aber genau das macht ST ja aus! Diese Episode vereint für mich alles positive einer Star Trek Folge, Spannung, Philosophie und interessante Dinge zu sehen, welche im 24. Jahrhundert neu sind, allerdings wird trotzdem gezeigt, dass die Grundprobleme und philosophischen Fragen von heute auch in der Zukunft noch vorhanden sind. Alldas katapultiert die Folge in die Top 3 der ST Episoden, und deswegen gibt es natürlich auch
                        *** ***

                        Kommentar


                          Zitat von Narbo Beitrag anzeigen
                          Star Trek - The Next Generation

                          Episodenbeschreibung:
                          Die U.S.S. Enterprise nähert sich einer neu errichteten Sternenbasis, wo Captain Picard eine alte Bekannte wiedertrifft. Es ist Philipa Louvois, eine Juristin im Dienste der Sternenflotte. Philipa hatte vor vielen Jahren in einem Verfahren wegen des Verschwindens der Stargazer die Anklage gegen Captain Picard vertreten. Auf der Sternenbasis muss Captain Picard vernehmen, dass auf Anordnung der Sternenflotte der Android Data dem Kommando von Captain Maddox unterstellt wird. Maddox ist ein Spezialist für Kybernetik, der die Absicht hat, Data auseinanderzunehmen, um ihn als Prototypen für eine Reihe von Androiden zu nutzen. In einem Gespräch mit Maddox findet Data heraus, dass dieser nur sehr wenig Fachwissen über positronische Gehirne besitzt. Daher besteht die Gefahr, dass Data das Experiment nicht überleben wird...
                          Die Frage, warum man ihn nicht schon untersucht hat, nachdem man ihn in Einzelteilen fand um dann eine Prototyp Reihe zu starten ist überlegenswert. Die Moral von der Geschicht, überlass kampflos das Feld den inkompetenten Leuten nicht.

                          Kommentar


                            Sich thematisch der Frage die der Titel aufwirft und der Umgang mit diesem Dilemma und den Konsequenzen daraus anzunehmen fand ich absolut stark. Wie man sich der Lösung am Ende näherte und die inneren Konflikte der Protagonisten dabei. Ganz großes Kino!

                            Kommentar


                              6 Sterne, einer der allerbesten Star Trek folgen aller Zeiten... sie ist in meinem persönlichen top ten aller Star Trek Serien dabei...

                              Ein glanzlich das dass Star Trek franchise hervorgebracht hat ..

                              Auch fand ich das Dilemma von Commander riker sehr gut umgesetzt..

                              das ganze in Form einer gerichtsverhandlung zu thematisieren war zudem wirklich gute Idee
                              scotty stream me up ;)
                              das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
                              aber leider entschieden zu real

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