[0308] "Dämonen" / "Demons"

[garakvsneelix]

Ja, das wäre ein nachvollziebarer Grund. Und ein Aufgreifen "zeitgenössischer" Gottheiten hätte ebenfalls eine ernsthafte Beschäftigung mit der Frage verlangt, inwiefern sich ein "wahrer Gott" von einem "falschen Gott" unterscheidet (für SG1 vermutlich zu anspruchsvoll). Aber wie du es mit Bezug auf die ganzen englischsprachigen Aliens angemerkt hattest, muss man nicht unbedingt noch zusätzlich auf seine logischen Lücken hinweisen, wenn sich deren Existenz schon nicht vermeiden lässt. Indem man Sokar zum Teufel und dessen Mond zur realen Grundlage der Hölle macht, wirft man automatisch mit die Frage auf, ob Jesus, Engel oder der Garten Eden auch einen realen Alienhintergrund besitzen.

Ja, das ist schon wahr. Allerdings ist Sokar auch in der ägyptischen Mythologie der älteste der Totengötter, also wird das mit dem Teufel nur eine Anspielung darauf sein, dass unheimlich viele Religionen so etwas irgendwie innehaben. (Sokar könnte beispielsweise auch Hades gewesen sein.)

Was sich aber nicht von der Hand weisen lässt, ist, dass man zumindest die Möglichkeit, ob man irgendwann einmal auch auf Gott treffen könnte, hätte erwähnen können, vielleicht MÜSSEN. Wie gesagt: Das Zeigen an sich mag ich nicht so, weil das immer etwas arg plakativ wirkt (so nach dem Motto: "Seht mal, wir trauen uns da an etwas raahan!") Aber die Möglichkeit sollte immer gegeben sein. Leider hatten die SGU-Macher ja doch keinen Plan (entgegen ihrer eigenen Aussagen). Da wurde ja eine Suche nach Gott angedeutet.

Ich meine, hey, das hätte man ja sogar mit Witzchen lösen können. So a la "Gott ein Goa'Uld? DANN hätten wir wirklich ein Problem!" In TNG hat man das ja IMO sehr gutr gelöst. In einer Folge lässt man Q sagen, er sei Gott (er inszeniert sich ja dann auch so, gemeint ist die Folge "Willkommen im Leben nach dem Tode"). Picard verneint das dann und sagt sinngemäß so etwas wie, dass er das nicht glaube, und es ist auch klar, dass man Q hier nicht glauben kann. Aber ab da war die Möglichkeit, dass irgendein Q (nicht unbedingt der Q) mal auf der Erde war und den jüdischen Glauben begründet hat, zumindest innerhalb des vorgestellten Universums tatsächlich gegeben.

Man muss sich bei so etwas halt immer vor einer endgültigen Antwort scheuen.

Stargate ist ja auch plakativ und stellt ägyptische und griechische Gottheiten durch die Bank als böse da.

Ja, aber die sind auch an sich kein "Tabu"-Thema. Was passiert, wenn SG-Autoren sich an ein "Tabu"-Thema wagen, haben wir zu Beginn von SGU mit der homosexuellen Beziehung gesehen: Die haben ja förmlich herausgeschrieen "Haha, schaut mal, wir sind doch soooo tolerant, wir zeigen jetzt mal 20 Minuten, wie sich zwei Frauen lieben". Da war das bei Caprica deutlich besser gelöst. Da wurde das gar nicht länger thematisiert, es WAR einfach so, dass Sam Adama einen Mann hatte. So, wie auch keiner tausend Mal hinschauen würde, um bei einem heterosexuellen Mann zu sagen "Hey, du hast ja eine Frau geheiratet!" Die SG-Autoren haben einfach nicht die nötige Subtilität, um so etwas zu machen. Da wäre dann Gott ein Quotenfänger geworden und damit hatte man dann schon wieder keine Intention dahinter.

[hismoom]

So sieht das finstere Mittelalter aus: düster und voller Aberglauben. Ein Geistlicher hat die Menschen im Griff. Die Untertanen sind ängstlich. Der Kanonicus hat leichtes Spiel, zumal er über Machtmittel der Goa'uld verfügt. Kirchliche Indoktrination lässt sich nicht so leicht abschütteln.

O'Neill und seine Truppe haben es schwer, hier für Aufklärung zu sorgen. Das SG1-Team wirkt ziemlich machtlos und setzt sich kaum zur Wehr. Teal'cs "Wiederauferstehung" kann man so oder so interpretieren. Der Kanonicus weiß es zu nutzen.

Realistischerweise kann man die Mentalität der Menschen nicht schnell ändern. Die Lösung vollzieht sich außerhalb des Dorfes. Der Unas und der Kanonicus sterben, das Stargate wird versiegelt, die Menschen leben weiter in ihrer Welt, aber hoffentlich nun ohne Teufeleien.

Ich gebe 5 Sterne.

[janus]

3 Sterne

Ich weiß nicht, aber irgendwie wurde ich mit dieser Folge nicht so richtig warm.
Gut, das Konzept eines Goa'uld der sich mal nicht als Gott, sondern als Teufel ausgibt ist zwar ganz nett, aber so wirklich das wahre ist es dann doch nicht. Wirkt halt nur nochmal etwas böser.

Zum anderen bin ich kein Freund solch biblisch angehauchter Dinge, von daher bin ich wohl eh etwas negativ vorbelastet, zumal die Story leider auch keine wirklichen Höhepunkte bot.