Das Babylon-Projekt nach "Severed Dreams/Die Strafaktion" - SciFi-Forum

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Das Babylon-Projekt nach "Severed Dreams/Die Strafaktion"

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    Das Babylon-Projekt nach "Severed Dreams/Die Strafaktion"

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    momentan gönne ich mir einen neuen Durchgang Babylon 5. Jetzt bin ich bei Severed Dreams aus der dritten Staffel angelangt, der Folge, wo sich die Station von der Erde lossagt.
    Zum ersten Mal überhaupt stellt sich mir plötzlich die Frage: Wieso bleiben die Botschafter eigentlich auf B5 ? Das Projekt ist gescheitert, Sheridan spricht nicht länger für die Erde, prinzipiell ist es doch nutzlos für die Regierungen der Minbari und co, ihre Botschafter an Bord einer Meutererstation zu lassen. Sie können ja nicht mehr direkt mit der Erdallianz verhandeln, allerhöchstens noch untereinander (wobei man dann fragen kann, wieso sie die Autorität von Sheridan und der Station anerkennen sollten. Die Babylon-Charta wurde mit der Erdallianz vereinbart.)

    Warum wurden Mollari, Delenn, Kosh und die anderen Botschafter nicht von Babylon 5 abberufen, als die Station ihre Aufgabe und eigentlich auch ihre Neutralität aufgab ? Und wie sehen überhaupt die Beziehungen der Außerirdischen mit der Erde aus, nachdem das Babylon-Projekt gescheitert ist ?

    IIRC gibt die Serie selbst nie eine Begründung an. Denn eigentlich ändert sich mit Severed Dreams ja ALLES. Die bisherige Aufgabe der Station endet.
    Fear is temporary, regrets are forever.


    #2
    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
    Zum ersten Mal überhaupt stellt sich mir plötzlich die Frage: Wieso bleiben die Botschafter eigentlich auf B5 ? Das Projekt ist gescheitert, Sheridan spricht nicht länger für die Erde, prinzipiell ist es doch nutzlos für die Regierungen der Minbari und co, ihre Botschafter an Bord einer Meutererstation zu lassen.
    Also das Projekt war in dem Moment gescheitert als die Narn und Centauri gegeneinander Krieg führten und danach die Centauri alle anderen Völker angriff.
    Und Babylon 5 war ja eine UN im Weltraum. Sprich es war eine Plattform wo alle Völker miteinander verhandeln konnten. Natürlich hatte die Erdallianz sicherlich Hintergedanken hierdurch auch Erdpolitik über Babylon 5 durchsetzen zu können, aber in erster Linie ging es darum das alle Völker ihre Differenzen über dem Verhandlungsweg beilegen. Und dafür ist Babylon 5 der ideale Ort, selbst ohne den starken Arm der Erdallianz. Gerade in Kriegszeiten ist B5 ein guter Ort für die kleinen Völkern nach potentiellen Verbündeten zu suchen, als das sie dutzende von Botschaftern zu anderen Welten schicken muss. Die Frage die sich eher stellt ist ob Sheridan im Rat noch länger ein Vetorecht hat. Schließlich gründet sich das Vetorecht im Rat darauf das die 5 stärksten Mächte der Galaxis stark genug sind um sich nicht von den Bockfreien Mächten herumkommandieren zu lassen. Aber soweit ich das noch in Erinnerung habe wurden solche Abstimmungen nach der Lossagung von der EA nie wieder gezeigt.


    Sie können ja nicht mehr direkt mit der Erdallianz verhandeln, allerhöchstens noch untereinander (wobei man dann fragen kann, wieso sie die Autorität von Sheridan und der Station anerkennen sollten. Die Babylon-Charta wurde mit der Erdallianz vereinbart.)
    Es ging ja nicht in erster Linie darum mit der EA zu verhandeln. Ich bin sicher das auf der Erde jedes wichtige Volk (vielleicht außer den Vorlonen) eine Botschaft auf der Erde unterhält um bilaterale Beziehungen zu pflegen. In den USA haben souveräne Nationen einen Botschaft in Washington D.C. um mit den USA direkt zu verhandeln und einen Botschafter in der UN um auf internationaler Ebene verhandeln zu können. Babylon 5 war die UN und nicht der Ansprechpartner um direkt mit der Erde zu verhandeln.
    Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
    Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
    [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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      #3
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Also das Projekt war in dem Moment gescheitert als die Narn und Centauri gegeneinander Krieg führten und danach die Centauri alle anderen Völker angriff.
      Der Zweck des Projektes war Frieden, ja. Aber auch ein Krieg ist ja nicht sofort gleichzusetzen mit dem totalen Scheitern des Projektes. B5 konnte immer noch die Folgen des Krieges mildern und Verhandlungen führen.


      Und Babylon 5 war ja eine UN im Weltraum. Sprich es war eine Plattform wo alle Völker miteinander verhandeln konnten. Natürlich hatte die Erdallianz sicherlich Hintergedanken hierdurch auch Erdpolitik über Babylon 5 durchsetzen zu können, aber in erster Linie ging es darum das alle Völker ihre Differenzen über dem Verhandlungsweg beilegen. Und dafür ist Babylon 5 der ideale Ort, selbst ohne den starken Arm der Erdallianz. Gerade in Kriegszeiten ist B5 ein guter Ort für die kleinen Völkern nach potentiellen Verbündeten zu suchen, als das sie dutzende von Botschaftern zu anderen Welten schicken muss.
      Babylon 5 hört in Severed Dreams auf, eine diplomatische Station zu sein. Sie wird eine Piraten/Meutererstation, ohne wirklichen Einfluss außerhalb ihres Sektors. Ich sehe irgendwie nicht mehr den Vorteil für die Regierungen, dort Vertretungen zu haben. Die Rangers, Vorlonen und Sheridan und Delenn brauchen die Station natürlich, aber der Rest ? Wozu ?

      Die Frage die sich eher stellt ist ob Sheridan im Rat noch länger ein Vetorecht hat. Schließlich gründet sich das Vetorecht im Rat darauf das die 5 stärksten Mächte der Galaxis stark genug sind um sich nicht von den Bockfreien Mächten herumkommandieren zu lassen. Aber soweit ich das noch in Erinnerung habe wurden solche Abstimmungen nach der Lossagung von der EA nie wieder gezeigt.
      Vermutlich, weil keine mehr stattfanden. Was dann wieder die Frage aufwirft: Wozu Botschafter auf einer Meutererstation ?

      Es ging ja nicht in erster Linie darum mit der EA zu verhandeln. Ich bin sicher das auf der Erde jedes wichtige Volk (vielleicht außer den Vorlonen) eine Botschaft auf der Erde unterhält um bilaterale Beziehungen zu pflegen. In den USA haben souveräne Nationen einen Botschaft in Washington D.C. um mit den USA direkt zu verhandeln und einen Botschafter in der UN um auf internationaler Ebene verhandeln zu können. Babylon 5 war die UN und nicht der Ansprechpartner um direkt mit der Erde zu verhandeln.
      Okay, aber wenn die UN Militärisches Material der USA stehlen würde (nichts anderes ist im Prinzip Sheridans Weigerung, B5 abzugeben), dann würde die UN sicherlich nicht mehr unterstützt werden, oder ?
      Fear is temporary, regrets are forever.

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        #4
        Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
        Der Zweck des Projektes war Frieden, ja. Aber auch ein Krieg ist ja nicht sofort gleichzusetzen mit dem totalen Scheitern des Projektes. B5 konnte immer noch die Folgen des Krieges mildern und Verhandlungen führen.
        Wie kann B5 denn bitte schön die Folgen abmildern? Okay es gab da dieses Geheimabkommen zwischen Sheridan/Delenn/G'Kar über Medikamentenlieferungen und Evakuierung von Flüchtlingen. Aber dies geschah nicht in offizieller Mission als Botschafter ihrer jeweiligen Regierungen sondern war eine Privatangelegenheit. Und natürlich kann B5 weiterhin Verhandlungen führenk, was aber nichts daran ändert das das Projekt eines Galaxisweiten Friedens gescheitert war.


        Babylon 5 hört in Severed Dreams auf, eine diplomatische Station zu sein. Sie wird eine Piraten/Meutererstation, ohne wirklichen Einfluss außerhalb ihres Sektors. Ich sehe irgendwie nicht mehr den Vorteil für die Regierungen, dort Vertretungen zu haben. Die Rangers, Vorlonen und Sheridan und Delenn brauchen die Station natürlich, aber der Rest ? Wozu ?
        B5 war keine reine diplomatische Station. Es war sowohl militärischer Stützpunkt das in benachbarten Sektoren für Ordnung sorgen sollte, sowie Freihafen wo Händler, Konzerne und Staaten geschäftliche Beziehungen untereinander halten konnten. B5 ist eher mit New York zu vergleichen die auch aber nicht nur die UN beinhaltet.
        Einfluss hatte B5 auch vor der Abspaltung von der EA nicht gehabt. Die Diplomaten die die Verträge aushandelten konnten nur darauf hoffen das ihr Gegenüber sich auch an die Vertäge halten. Oder glaubst du die EA hätte bei einem Ratsbeschluss (der vielleicht sogar ungünstig für die Menschen aufällt) die Erdstreitkräfte dafür eingesetzt um diese Beschlüsse auch durchzusetzen. Natürlich hat die EA Druckmittel um die Außerirdischen Völker zu bestimmten Verhalten zu "motivieren" Diese setzt sie aber aus Eigeninteresse ein und nicht um Ratsbeschlüsse durchzusetzen.
        Und natürlich brauchen die Blockfreien Welten eine Plattform wo sie miteinander reden können. Diese Möglichkeit gibt man doch nicht so ohne weiteres auf nur weil die Station sich für unabhängig erklärt. Gerade durch diese Unabhängigkeit können sich die Außerirdischen sicher sein das die Station eine neutrale Position einnimmt da sie nicht mehr die Interessen der Erde vertreten muss.

        Vermutlich, weil keine mehr stattfanden. Was dann wieder die Frage aufwirft: Wozu Botschafter auf einer Meutererstation ?
        Natürlich finden Verhandlungen statt. Oder wie glaubst du kam das Bündnis gegen die Schatten zu Stande die schlussendlich zur Gründung der Interstellaren Allianz führten?

        Okay, aber wenn die UN Militärisches Material der USA stehlen würde (nichts anderes ist im Prinzip Sheridans Weigerung, B5 abzugeben), dann würde die UN sicherlich nicht mehr unterstützt werden, oder ?
        Wie schon oben gesagt ist Babylon 5 eher mit New York zu vergleichen. Man sollte die Station an sich und die Organisation die sich auf der Station befindet schon trennen. Die Frage ist ob die EA Druck auf die anderen Völker ausgeübt hat, damit sie von der Station verschwinden. Da liegen keine Informationen vor. Es scheint so als hätte die EA einfach nur außenpolitischen Isolationismus betrieben um von den Kriegen außerhalb ihrer Grenzen verschont zu werden. Ich frag mich warum die Schatten die Erde nicht dazu gebracht hat gegen die anderen Völker Krieg zu führen? Das ist schon eher ein Logikfehler.
        Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
        Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
        [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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          #5
          Geplant, andere Völker zu unterjochen und ihre Besitztümer zu rauben hatte die Clark-Administration sicher, wenn man sieht, wie weit sie Schattentechnologie in die Erdenstreitmacht integriert hatte, wie z.B. die modifizierten Omega-Zerstörer. Die Flotte muss schliesslich stark genug sein, um die Minbari und/oder Centauri-Armada besiegen zu können, wenn man sich an ihren Territorien aneignen will (von den Vorlonen redet man am besten gar nicht).
          Was ein Dämpfer war für Clark und sein Kabinett war sicherlich Ivanovas Beweis, welches den Erden-Senat dazu veranlasste, Untersuchungen gegen ihn zu starten, die Zerstörung des Schattenschiffes auf Jupiter, und den Verlust eines Teiles der Flotte.
          Clark musste zuerst den Senat ersetzen, und wieder für Ruhe und Ordnung auf der Erde sorgen nach seinem Militärputsch. Danach musste er die Flotte wieder aufrüsten, und die rebellierenden Kolonien re-annektieren.
          Den Schatten war das ja egal, da die Erden-Menschen immer noch Fortschritt erlangten durch ihre Technologie, die sie ihnen gaben, und im Gegenzug erhalten sie neues Frischfleisch für ihre Schiffe, die zudem noch alle Telepathen sind, was das Gleichgewicht wieder herstellen wird.

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            #6
            Die Riege rund um die Vorlonen und die Minbari hat B5 zu dem Zeitpunkt von "Die Strafaktion" schon längst als Dreh- und Angelpunkt erkannt. Diese bleiben natürlich da.

            Die Narn haben seit "Die Armee des Lichts" keine Regierung mehr. G'kar ist nur ein bedeutsamer Asylant in der Station, der eben deshalb auch nicht von da fort kann. Er erkennt ja auch später ihre enorme Bedeutung.

            Die Centauri, d.h. Londo haben ebenfalls ihr Interesse an diesem Ort. Londo fühlt sich auf B5 nach eigener Aussage am wohlsten. Alle Fäden laufen zusammen und die Frauen sind weit weg.
            Auch ist auf B5 G'kar, was sicherlich auch ein Grund ist zu bleiben. Ja, von guten Feinden kann man sich gar nicht mal so leicht trennen.

            Die Blockfreien Welten sehen in B5 die letzte Hoffnung auf eine friedlichere Erdregierung und auf einen Sieg gegen die Schatten, die zu dem Zeitpunkt immer offensiver vorgehen.

            Das macht schon alles Sinn und hat seine Berechtigung.
            "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
            die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
            (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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              #7
              Na gut, vielleicht macht es einen Sinn, ich finde es nur schade, dass die Serie selbst diese Fragen nie anspricht. Man hätte in der Folge nach Severed Dreams die politischen und diplomatischen Folgen des Austritts aus der Erdallianz zeigen sollen, und dann eben die von euch hier genannten Gründe für ein Verbleiben der Botschafter onscreen nennen sollen.

              Stattdessen wurde die Folge mit einer lahmen Entführungsstory um Delenn verschwendet
              Fear is temporary, regrets are forever.

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                #8
                Babylon 5 ist ja auch soweit ich das verstanden habe "neutrales" Gebiet, dass einfach von der EA verwaltet wurde. Denn die Station wurde ja auch von anderen Völkern mitfinanziert ( der Bau, vorallem von Minbari). Ich kann mir außerdem auch gut vorstellen, dass die ganzen Liga Völker ein Problem damit haben, dass sich die EA aus dem Krieg mit den Centauri raushält und sehen es als eine Art Rebellion an B5 weiter zu nutzen, und später sogar zu verteidigen. Der Einfluss der Minbari durch Deleen die ja Aktiv bei der Unabhängigkeit geholfen hat, dürfte dann wohl den Ausschlag gegeben haben. Den Vorlonen wars wohl egal, Narn gabs nichtmehr und Molari hat aus eigenem Interesse nicht gegen die Station gearbeitet. Was mich persönlich viel mehr wundert, dass nie eine Verfassung verabschiedet wurde nach der Unabhängigkeitserklärung, wo ein Bekentniss zur demokratischen Erde drin steht und als so kram. Weil so war B5 ja eigentlich eine Militärdiktatur.

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                  #9
                  Naja, die Station stand praktisch gesehen permanent im Ausnahmezustand, und trotz Minbari-Präsenz kann die Erd-Allianz immer noch gefährlich werden für die B5-Rebellen.
                  Zudem verstanden sich Sheridan und seine Mitverschwörer immer noch als Teil des Militärs der Erd-Allianz, nur dass sie (in ihren Augen berechtigt) legitim sich gegen die Regierung stellten, weil dieser die Verfassung verletzte.
                  Die Clark-Administration präsentierte Sheridans Gruppe in den Medien auch als einfach abtrünnige Soldaten, welche durch finstere Alien-Einflüsse verwirrt wurden, aber im Herzen doch der Erde treu sind.

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                    #10
                    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                    Na gut, vielleicht macht es einen Sinn, ich finde es nur schade, dass die Serie selbst diese Fragen nie anspricht. Man hätte in der Folge nach Severed Dreams die politischen und diplomatischen Folgen des Austritts aus der Erdallianz zeigen sollen, und dann eben die von euch hier genannten Gründe für ein Verbleiben der Botschafter onscreen nennen sollen.

                    Stattdessen wurde die Folge mit einer lahmen Entführungsstory um Delenn verschwendet
                    Das Thema "Was hat die Station den Mächten noch zu bieten" wird doch noch besprochen wenn es nach der Lossagung von der Erde zu finanziellen, militärischen und logistischen Engpässen kommt?!

                    Live long and prosper.
                    UNENDLICHE MANNIGFALTIGKEIT IN UNENDLICHER KOMBINATION

                    LOGIK IST DER ANFANG DER WEISHEIT, NICHT DAS ENDE!

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