1. Staffel BSG Ein Rückblick - SciFi-Forum

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1. Staffel BSG Ein Rückblick

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    #46
    Warum sollte ich zB in ein Prison Break Forum gehn und dort den Muffel spieln?
    Ich bin hier seit 2001 Mitglied und habe über 9.700 Beiträge geschrieben, von denen sich nur der Bruchteil eines Promilles mit BSG beschäftgt. Da wollen wir doch mal ein bisschen bei der Realität bleiben. Davon, dass ich extra ein BSG Forum gesucht hätte, um dort zu mosern - wie du es hier darstellst - kann jawohl kaum die Rede sein.

    Ich hätte zB wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre dann Buffy/Stargate keine weitere Chance gegeben.
    Tja, da wäre mir was entgangen. Mein Interesse beschränkt sich nicht nur auf Dinge, die ich "ausnahmslos" toll finde. Ich interessiere mich für die Fernseh- und Filmlandschaft auch in weiterem Sinne.
    Republicans hate ducklings!

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      #47
      Dann will ich mal sagen, dass ich endars Meinung und Ausführungen ziemlich zustimmen muss!
      Obwohl BSG definitiv eine technisch gut gemachte Serie ist und auch einiges gefiel mir! Die Miniserie ist echt gut! Die erste Staffel hat einige Höhepunkte, aber viele mauere Folgen und vor allem etliche Plot-Fehler, wo man sehr deutlich merkt, das die Autoren einfach etwas wollten, der dramaturgische Verlauf und die Charaktere aber gar nicht dazu passen.

      Staffel 2 hat diese Fehler/Problematik merkbar verringert, sie trat aber immer wieder noch auf. Diese 2. Season ist aber deutlich besser, imo. Staffel 3 ist dagegen nur noch am rumdümpeln. Liegt imo deutlich unter dem Niveau von Staffel 1.

      Insgesamt sage ich das meist so: nBSG ist eine gut gemachte Serie mit klasse Effekten und modernem "Zierrat" (Kameraschwenks, -zooms, etc. - was es vorher schon in B5 oder Firefly gab), sehr düster ist (was ich meistens mag) und harte Themen beinhaltet.
      Aber gerade in Punkte Charaktere muss ich Endar zustimmen! Die Charaktere sind fast alle sehr fad. Zu Beginn der Serie würde ich höchstens noch klar Adama Sr. hervorheben, sowie Präsidentin Roslin. Katee Sackhoff's "Starbuck", teils sehr gut von ihr gespielt, hat mich nach einer Weile trotz anfänglicher Antipathie überzeugen können, nur um dann in S3 zur Hassfigur zu werden. Das gleiche ist mit den restlichen, bis dahin noch interessanten Charakteren passiert.

      Das größte Problem von BSG, für mich, ist eindeutig das, was endar als "unmotiviert" bezeichnet: Es berührt mich kaum, die Emotionalität bleibt fast ganz auf der Strecke! Schaffte Staffel 1 in manchen Folgen und Szenen bei mir noch große Berührung, war dies aber doch nicht allzu häufig und nahm im Verlauf der weiteren Staffeln immer mehr ab. Während das Soap-Gesülze in Staffel 3 schon wieder sehr platt, wie in vergangenen Jahrzehnten, verläuft.

      Zudem fehlt der Serie jegliches Quentchen Humor oder zumindest Auflockerung, Lichtblicke. Bei der Serie erwarte ich keine Humorparade! Aber wie zitierte Tuvok noch in Voyager: "Gäbe es das Dunkel nicht, wie würden wir das Licht erkennen?" Die Serie hat einfach keinen wirklichen Kontrast. Sie ist über fast die ganze Zeit sehr gleichbleibend, monoton! Und Staffel 3 hat mich so genervt und enttäuscht, dass ich derzeit überlege, ob ich nicht mehr weiterschauen soll. Wobei ich das wohl doch tun werde, weil es ja nur noch eine Staffel danach ist und gewisse Dinge, die so durchgesickert sind, mich auch ein wenig neugierig gemacht haben.
      Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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        #48
        Wie man zu der Einschätzung gelangen kann, die Charaktere wären fad, werde ich nie begreifen. Es ist mir einfach so unverständlich als ob jemand mit dem Finger auf einen roten Ball zeigt und unbeirrbar behauptet, der wäre blau.

        Viele andere Serien schwanken bei der Charakterisierung immer zwischen nicht vorhanden und völlig überzogen. Kann es sein, daß sich einige Zuschauer schon daran gewöhnt haben, daß Figuren entweder gar keine Persönlichkeit haben oder vollkommen lebensunfähige Exzentriker sind? So daß nun Persönlichkeiten, wie sie auch außerhalb einer Irrenanstalt vorkommen könnten, fad wirken?

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          #49
          @Valen: Das ist ja schön, dass ich nicht der einzige bin, der dass so sieht.

          Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
          Wie man zu der Einschätzung gelangen kann, die Charaktere wären fad, werde ich nie begreifen. Es ist mir einfach so unverständlich als ob jemand mit dem Finger auf einen roten Ball zeigt und unbeirrbar behauptet, der wäre blau.
          Dann ist der Ball halt blau. Was ist das überhaupt für ein Argument.
          Für mich sind die Handlungen der Personen eben einfach unmotiviert und berühren mich in keinster Weise.

          Viele andere Serien schwanken bei der Charakterisierung immer zwischen nicht vorhanden und völlig überzogen. Kann es sein, daß sich einige Zuschauer schon daran gewöhnt haben, daß Figuren entweder gar keine Persönlichkeit haben oder vollkommen lebensunfähige Exzentriker sind? So daß nun Persönlichkeiten, wie sie auch außerhalb einer Irrenanstalt vorkommen könnten, fad wirken?
          Soll das etwa heißen, dass Leute, die das so sehen wie ich, zu dumm sind, um die "anspruchsvolle" Charakterzeichnung von BSG richtig würdigen zu könnnen? Wenn, dann sage ich dir: Nein, das kann nicht sein.
          Republicans hate ducklings!

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            #50
            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Dann ist der Ball halt blau.
            Nein, rot.

            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Was ist das überhaupt für ein Argument.
            Das ist überhaupt kein Argument, sondern soll Euch lediglich verdeutlichen, warum ihr hier so wenig Verständnis bekommt.

            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Soll das etwa heißen, dass Leute, die das so sehen wie ich, zu dumm sind, um die "anspruchsvolle" Charakterzeichnung von BSG richtig würdigen zu könnnen? Wenn, dann sage ich dir: Nein, das kann nicht sein.
            Erstens ist es nur eine ganz grobe Theorie, warum Du und Valen zu einer so vollständig und grundlegend anderen Einschätzung gelangt als die meisten hier. Und zweitens wäre "dumm" ganz sicher nicht das Wort, welches ich wählen würde.


            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Wenn, dann sage ich dir: Nein, das kann nicht sein.
            Woher weißt Du das so genau?

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              #51
              Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
              Das ist überhaupt kein Argument, sondern soll Euch lediglich verdeutlichen, warum ihr hier so wenig Verständnis bekommt.
              Nun, das ist im Detail über das Medium Internet schwierig bzw. nur sehr aufwändig zu vermitteln. Ich habe meine Eindrücke ausgeführt, woran ich das nun im Einzelnen festmache, müsste ich dir zeigen.

              Erstens ist es nur eine ganz grobe Theorie, warum Du und Valen zu einer so vollständig und grundlegend anderen Einschätzung gelangt als die meisten hier. Und zweitens wäre "dumm" ganz sicher nicht das Wort, welches ich wählen würde.
              Nur sonderbar, dass bei diesen "Theorien" die zweifelnden Zuschauer immer die Bösen oder die Doofen sind und die jeweilige Serie immer ganz toll aussieht.

              Woher weißt Du das so genau?
              Weil ich mich persönlich noch gerade für intelligent genug halte, um eine Fernsehserie einschätzen zu können.
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                #52
                Valen und Endar sind hier mit Sicherheit nicht die einzigen. Ich für meinen Teil kann ihre Kritikpunkte auch nachvollziehen. BSG:TNS ist eine sehr gute Serie. Aber mit Sicherheit nicht das Meisterwerk für das es oft hingestellt wird.

                Auch ich konnte mich mit den Charakteren großteils nicht wirklich anfreunden. Und nein, das sind eben keine Menschen wie du und ich, sondern zu 99 % Psychopathen (die Präsidentin die sich für die Erlöserin hält, Baltar, Boomer), sonstige Unsympathler (Tigh, Sturbuck) oder total blass. Einzig mit Adama und dem Chief konnte ich mich bisweilen wirklich anfreunden.

                Dann sind viele Geschichten von anderen SF-Serien motiviert (etwa jene Gerichtsshow die fast 1:1 wie TNG "Das Standgericht" abläuft usw. - siehe die entsprechenden Episodentreads). Andere Unlogikkeiten (Sturbuck lernt binnen kürzester Zeit mit dem Zylonenschiff so gut zu fliegen um den besten Piloten der Flotte auszustechen und versiegelt ein Loch mit nem Raumanzug ) trüben den Gesamteindruck. Dazu die völlige Humorlosigkeit - kenne kaum eine Serie wo ich so selten gelacht habe wie bei BSG:TNS.

                Versteh mich nicht falsch. Mir gefällt die Serie trotzdem und ich sehe sie mir auch gerne an. Sie ist spannende, düstere Unterhaltung für zwischendurch und die kritischen Untertöne die dann und wann durchsickern sind (wie man es von Ron Moore schon bei TNG und DS9 gewöhnt war) vom Feinsten. Trotzdem gibt es eben - wie bei ziemlich jeder Serie (sogar B5 ist nicht über jeden Verdacht erhaben - ich sag nur Attentäter of the Week) - kritisierenswerte Punkte. Und Leute die diese äußern und die BSG:TNS nicht für DAS Meisterwerk schlechthin halten gleich zu "verdammen" ist sicherlich falsch. Immerhin ist das hier - wie Endar schon richtig gesagt hat - ein Diskussionsforum.

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                  #53
                  Zitat von endar Beitrag anzeigen
                  Nun, das ist im Detail über das Medium Internet schwierig bzw. nur sehr aufwändig zu vermitteln.
                  Nun, dafür sind wir ja hier, oder?

                  Zitat von endar Beitrag anzeigen
                  Nur sonderbar, dass bei diesen "Theorien" die zweifelnden Zuschauer immer die Bösen oder die Doofen sind
                  Wie kommst Du immer auf Attribute wie "böse" oder "doof"? Deiner Einschätzung ist mir schlichtweg vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Anders würde ich sie auch nie bezeichnen.

                  Zitat von endar Beitrag anzeigen
                  Weil ich mich persönlich noch gerade für intelligent genug halte, um eine Fernsehserie einschätzen zu können.
                  Gerade bei der Einschätzung von Werken - im weiteren Sinne - der Kunst sollte man sich seiner Sache nie zu sicher sein. Und meine Theorie, daß viele Zuschauer einfach an exzentrische Charaktere gewöhnt sind und realistisch(er) angelegte Figuren daher als "fade" empfinden, ist ganz bestimmt nicht als Beleidigung ihrer Intelligenz gemeint.


                  .
                  EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                  Stormking schrieb nach 3 Minuten und 18 Sekunden:

                  Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                  Auch ich konnte mich mit den Charakteren großteils nicht wirklich anfreunden. Und nein, das sind eben keine Menschen wie du und ich, sondern zu 99 % Psychopathen
                  Ja was denn nun? Psychopathisch oder fad? Und was hat der Sympathiewert damit zu tun?
                  Zuletzt geändert von Stormking; 13.12.2007, 12:06. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                    #54
                    99 % der Charaktere (ok 99 ist übertrieben, sagen wir 90) sind IMO Psychopathen, unspathisch ODER fad.

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                      #55
                      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                      99 % der Charaktere (ok 99 ist übertrieben, sagen wir 90) sind IMO Psychopathen, unspathisch ODER fad.
                      Nun, im Rahmen einer Geschichte ist für mich weder die Einschätzung "unsympathisch" noch "psychopathisch" negativ belegt. Lediglich "fade" sollten Figuren nicht sein.

                      Allerdings würde ich auch höchstens Cally, Kelly und den einen oder anderen Redshirt-Piloten als "fade" bezeichnen. Also alles andere als die wichtigen Figuren. Und "psychopathisch" erscheint mir ziemlich übertrieben, mit der Ausnahme eines Charakters, der Mitte der zweiten Staffel seinen großen Auftritt bekommt.

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                        #56
                        Zitat von endar Beitrag anzeigen
                        Die Charaktere sind in meinen Augen durch die Bank weg eindimensional und langweilig.
                        Das sehe ich etwas anders. Natürlich gibt es einige Figuren, die man so oder so ähnlich schon mal in anderen Serien gesehen hat (z.B. die beiden Adamas, den lieben Billy oder den netten Chief). Andererseits gibt es eben auch viele Figuren, die sich von dem, was man sonst gewohnt ist, durchaus abheben. Ich denke hier vor allem an Colonel Tigh, den ersten Offizier. Unseren Sehgewohnheiten entsprechend, hätte man diese Position wahrscheinlich mit einem jungen, aalglatten, aufstrebenden, karriereorientierten Offizier besetzen können/müssen (sozusagen als Gegenstück zum "alten Mann"). (Ich zumindest hätte das erwartet.) Stattdessen ist der erste Offizier ein alter, alkoholabhängiger, kaltherziger Sack ohne Ambitionen. Zwar bin ich nicht sehr kundig auf dem Science-Fiction-Sektor, aber ich finde das durchaus originell. Und auch Six, Boomer oder Starbuck sind z.B. nicht irgendwelche 08/15-Sexbomben, sondern weisen – meiner Ansicht nach – durchaus individuelle Züge auf.

                        Das einzige, was mir immer wieder negativ aufstößt, ist, dass alle Figuren einfach viel zu extrem sind. Aber das ist offenbar bei allen Serien so - von Soaps bis hin zu Weltraum-Abenteuer-Serien.

                        Zitat von endar Beitrag anzeigen
                        Was die "Charakterentwicklung" anbetrifft, kann in meinen Augen von "Entwicklung" nicht die Rede sein. Jeder Charakter hat gaaaanz viele Probleme, aber die werden nur narrativ abgehandelt. Das ist so wie mit einem schlecht geschriebenen Roman, in dem bloß "Er ist traurig" steht, aber die Trauer nicht beschrieben wird. Keiner von denen kann mich irgendwie berühren. Das was die so an Schlimmigkeiten durchmachen, bleibt weit weg und oberflächlich. Kein Charakter bewegt sich von der Stelle.
                        Also, dass sich Charaktere nicht weiterentwickeln, damit habe ich grundsätzlich erstmal kein Problem. Wo kommt das denn außerhalb der Welt des Films vor, dass sich erwachsene Menschen innerhalb einer kurzen Zeit charakterlich entwickeln?
                        Abgesehen davon gibt es doch einige recht ordentliche Entwicklungen. Zu Star-Trek-Zeiten wäre es z.B. noch undenkbar gewesen, dass man eine Figur aus der bestehenden Figuren-Konstellation herausnimmt und an anderer Stelle platziert. Da war es noch üblich, dass jede Figur über die gesamte Serie hinweg dieselbe Funktion (z.B. Chefingenieur) ausübt. BSG bricht aus diesem starren Schema aus. Beispielsweise übt Boomer in der zweiten Staffel eine völlig andere "Funktion" aus als noch in Staffel eins.
                        Was ich natürlich ähnlich problematisch sehe wie Du, ist, dass man in "Battlestar Galactica" viele bedeutungsschwere Andeutungen macht, das ganze dann aber nicht mehr im weiteren Verlauf der Serie verfolgt. Ich erinnere mich z.B. an eine Szene in der zweiten BSG-Staffel, wo Adama jr. im Raumanzug bewusstlos durchs All treibt und dabei von seiner ehemaligen Liebschaft träumt. Das Ende dieser Liebesbeziehung wird als ein traumatisches Ereignis in der Biographie von Adama dargestellt. Blöderweise gab es im Vorfeld dieser Folge niemals irgendwelche Hinweise darauf und auch nach der Episode wurde dieses Thema nie wieder aufgegriffen. So etwas ist in der Tat ziemlich ärgerlich und trübt den Gesamteindruck doch recht ordentlich. Die Autoren hätten sich da besser an der Prämisse "weniger ist manchmal mehr" orientieren sollen.

                        Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                        Dazu die völlige Humorlosigkeit - kenne kaum eine Serie wo ich so selten gelacht habe wie bei BSG:TNS.
                        Diesen Einwand kann ich z.B. überhaupt nicht verstehen. Warum muss man in jeder Serie oder jedem Film etwas zu lachen haben? Oder warum muss es in jeder Serie oder jedem Film Liebesbeziehungen geben?
                        Mein Profil bei Last-FM:
                        http://www.last.fm/user/LARG0/

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                          #57
                          Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                          Nun, dafür sind wir ja hier, oder?
                          Was ich damit sagen wollte, war, dass ich mir wohl ein, zwei Folgen ansehen könnte, um dann exemplarisch an ganz spezifischen Punkten zu zeigen, warum ich die Charaktere unmotiviert finde. Nur geht das kaum, wenn du nicht danebensitzt.

                          Wie kommst Du immer auf Attribute wie "böse" oder "doof"? Deiner Einschätzung ist mir schlichtweg vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Anders würde ich sie auch nie bezeichnen.
                          "böse" und "zu dumm" sind doch die Attribute, die Kritikern von Serien unterstellt werden. Was aber nicht heißt, dass DU mir jetzt Dummheit oder Bosheit unterstellt hättest.
                          Schließlich wurde ich ja auch gefragt, warum ich überhaupt Kritik üben ("mosern") würde. Dazu ist mir noch eingefallen: Ich habe die Serie nicht zuletzt deshalb geguckt, weil sie hier im Forum über alle Maßen gelobt wurde.
                          Deshalb auch der Thread "Was ist denn daran nun anspruchsvoll".

                          Gerade bei der Einschätzung von Werken - im weiteren Sinne - der Kunst sollte man sich seiner Sache nie zu sicher sein.
                          Solche Serien sind meist weit weniger "Kunst", denn handfestes Handwerk (was nichts schlechtes ist). Und nur weil die Leute immer eine Schnute ziehen, die Raumschiffe leiser sind als sonst und sich die Filmmusik unterscheidet, würde ich nicht von "Kunst" sprechen.
                          Ich halte allerdings von der typisch deutschen Unterscheidung zwischen "Unterhaltung" und "Kunst" (U und E) auch nicht viel, weil mir das zu grobschlächtig ist. Kreatives Schaffen hat mehr als nur zwei Aggregatszustände.

                          Davon abgesehen denke ich nicht, dass BSG eine Serie ist, für deren Verständnis man lange nachdenken muss.

                          Und meine Theorie, daß viele Zuschauer einfach an exzentrische Charaktere gewöhnt sind und realistisch(er) angelegte Figuren daher als "fade" empfinden, ist ganz bestimmt nicht als Beleidigung ihrer Intelligenz gemeint.
                          Ich empfinde die Personen und ihr Verhältnis zueinander überhaupt nicht als realistisch. Bspw. als Starbuck beichtet, dass sie den toten Sohn befördert hat. Adama Sohn warf dem Vater dies jahrelang vor und entwickelte einen regelrechten Hass. Aber als sich dann herausstellte, dass das alles gar nicht stimmte und dass tatsächlich Starbuck schuld ist, dann ist das plötzlich kein Thema mehr = weder für Starbuck, noch für die Adamas. Du magst das für eine realistische "Entwicklung" halten, ich nicht.
                          Im Gegenteil, ich frage mal zurück: Was macht diese Charaktere denn genau so "realistisch"? Z.B. den Gaius Baltar? Wieso ist das ein "realistischer" Charakter? Und welche "Entwicklung" macht dieser Tie konkret durch? Realistische Charaktere sollten in meinen Augen eine gewisse Mehrdimensionalität entwickeln und Facetten haben. Zähle mir doch mal die verschiedenen Facetten von Adama Vater und Adama Sohn auf, die sie bis Ende der 1. Staffel entwickeln.

                          Ja was denn nun? Psychopathisch oder fad? Und was hat der Sympathiewert damit zu tun?
                          Auch Psychopathen können fad wirken.
                          Republicans hate ducklings!

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                            #58
                            @Humorlosigkeit
                            Wenn man in einer Serie zwischendurch etwas zu lachen hat, dann sind die humorlosen/schicksalsschweren/whatever Aspekte umso niederdrückender.
                            Aber wenn man im Grunde von depressiver Stimmung zu depressiver Stimmung geht, dann ist das irgendwann eine schlichte Aneinaderreihung ohne sonderliche Abgrenzung. Und damit verliert es imo einiges von seinem eigentlichen Eindruck.

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                              #59
                              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                              DZwar bin ich nicht sehr kundig auf dem Science-Fiction-Sektor, aber ich finde das durchaus originell. Und auch Six, Boomer oder Starbuck sind z.B. nicht irgendwelche 08/15-Sexbomben, sondern weisen – meiner Ansicht nach – durchaus individuelle Züge auf.
                              Oh ja. Welche Facetten zeigt denn Boomer in der ersten Staffel?

                              Also, dass sich Charaktere nicht weiterentwickeln, damit habe ich grundsätzlich erstmal kein Problem. Wo kommt das denn außerhalb der Welt des Films vor, dass sich erwachsene Menschen innerhalb einer kurzen Zeit charakterlich entwickeln?
                              Auf dem ganzen Planeten. Jeden Tag. Es kommt natürlich auf die Definition von "kurz" an.

                              Abgesehen davon gibt es doch einige recht ordentliche Entwicklungen. Zu Star-Trek-Zeiten wäre es z.B. noch undenkbar gewesen, dass man eine Figur aus der bestehenden Figuren-Konstellation herausnimmt und an anderer Stelle platziert. Da war es noch üblich, dass jede Figur über die gesamte Serie hinweg dieselbe Funktion (z.B. Chefingenieur) ausübt. BSG bricht aus diesem starren Schema aus. Beispielsweise übt Boomer in der zweiten Staffel eine völlig andere "Funktion" aus als noch in Staffel eins.
                              Da gibt es aber auch eine Reihe von Gegenbeispielen, vor allem bei DS9, wo ja Moore auch mitgewirkt hat.

                              Was ich natürlich ähnlich problematisch sehe wie Du, ist, dass man in "Battlestar Galactica" viele bedeutungsschwere Andeutungen macht, das ganze dann aber nicht mehr im weiteren Verlauf der Serie verfolgt.
                              Ja, "bedeutungsschwer". Aber mit dem Holzhammer. Ich sehe das wie Valen. Man wollte gerne Dinge, die sich aber an und für sich nicht ergeben. Das ist mir alles zu dick aufgetragen.

                              Ich erinnere mich z.B. an eine Szene in der zweiten BSG-Staffel, wo Adama jr. im Raumanzug bewusstlos durchs All treibt und dabei von seiner ehemaligen Liebschaft träumt. Das Ende dieser Liebesbeziehung wird als ein traumatisches Ereignis in der Biographie von Adama dargestellt. Blöderweise gab es im Vorfeld dieser Folge niemals irgendwelche Hinweise darauf und auch nach der Episode wurde dieses Thema nie wieder aufgegriffen. So etwas ist in der Tat ziemlich ärgerlich und trübt den Gesamteindruck doch recht ordentlich. Die Autoren hätten sich da besser an der Prämisse "weniger ist manchmal mehr" orientieren sollen.
                              Ja. Genau wie die Geschichte mit dem toten Sohn.
                              Republicans hate ducklings!

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                                #60
                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Bspw. als Starbuck beichtet, dass sie den toten Sohn befördert hat. Adama Sohn warf dem Vater dies jahrelang vor und entwickelte einen regelrechten Hass. Aber als sich dann herausstellte, dass das alles gar nicht stimmte und dass tatsächlich Starbuck schuld ist, dann ist das plötzlich kein Thema mehr = weder für Starbuck, noch für die Adamas.
                                Weißt Du, wenn Du alle Geschehnisse der Serie derartig verzerrt aufgenommen hast, ist Deine Sichtweise plötzlich halbwegs plausibel. Wahrscheinlich hast Du also doch das schlechte BSG-Rip-Off für den asiatischen Martkt gesehen und nicht etwa die Produktion des Science-Fiction-Channels.

                                Zunächst einmal ist Apollos hauptsächlicher Vorwurf an seinen Vater dessen Erwartungshaltung gegenüber seinen Söhnen. Sprüche wie "a man isn't a man until he wears the uniform of his colony", die Zak überhaupt erst dazu gebracht haben, trotz mangelndem Talents eine Pilotenkarriere anzustreben.

                                Daß Adama senior dann wohl dank seiner Beziehungen einige Stolpersteine aus dem Weg geräumt hat, scheint da eher nebensächlich zu sein. Alles in allem ergab es in Apollos Vorstellung ein Gesamtpaket, welches zum Tod seines Bruders führte.

                                Mit Starbucks Geständnis zerfällt dieses Gesamtpaket. Ein großer Teil der Verantwortung bleibt auch weiterhin bei Adama senior und ich kann auch nicht sehen, daß die beiden plötzlich ein Herz und eine Seele sind. Apollo hat nur niemanden mehr, auf den er seine ganze Wut so eindeutig und vollständig richten kann.


                                .
                                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                                Stormking schrieb nach 18 Minuten und 36 Sekunden:

                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Im Gegenteil, ich frage mal zurück: Was macht diese Charaktere denn genau so "realistisch"? Z.B. den Gaius Baltar?
                                Allein schon die Tatsache, daß man ihn weder Den Guten noch Den Bösen zuordnen kann.

                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Und welche "Entwicklung" macht dieser Tie konkret durch?
                                Ursprünglich jemand, der sich aufgegeben hat und der nur noch auf den Ruhestand wartet, beginnt er wieder, Verantwortung zu übernehmen. Wobei es natürlich auch Rückschläge gibt.

                                Bitte vergiß nicht, daß zwischen Pilotfilm und Finale der ersten Staffel nur 51 Tage vergehen. Angesichts dieses Zeitrahmens halte ich die Entwicklung der Charaktere eben für durchaus glaubhaft.
                                Zuletzt geändert von Stormking; 13.12.2007, 14:21. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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