[110] "Unbesiegt" / "Unvanquished" - SciFi-Forum

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[110] "Unbesiegt" / "Unvanquished"

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    #16
    Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
    Z.B. hat die Industrialisierung meiner Meinung nach die Grundlage dafür gelegt, das Sklaverei als überholt und sogar als unmoralisch angesehen wird.
    Da würde dir aber der Kommunist widersprechen
    Es ist kein Zufall, dass kommunistische Ideen gerade zur Zeit der Industrialisierung entstanden, die Arbeitsbedingungen im 19. Jhd. waren katastrophal.

    Gerade hier zeigt sich sehr schön, dass es nicht die Technik sondern der Mensch ist. Die Technik ermöglicht eine Verbesserung durch Automatisierung. Aber welche Möglichkeiten wie genutzt werden hängt am Menschen.

    Ein schönes Beispiel bietet hier ST Voyager, wo die Ferengi dieselbe Replikatortechnik, welche in der Föderation Armut und Kapitalismus überwinden ließ, dazu einsetzen ein primitives Volk zu versklaven, in dem sie ihnen zwar die Früchte des Replikators anbieten, aber die Replikatortechnik (Produktionsmittel) vorenthalten.

    Der Star Trek Mensch ist vielleicht eine sehr liberale Seele, aber er hat doch im Grunde keine moralischen oder kulturellen Einstellungen die mit unserer zuwiderlaufen.
    Was ist mit der Einstellung, dass nicht mehr nach Maximierung des eigenen Wohlstands gestrebt wird sondern der Mensch in ST freiwillig und unentlohnt arbeitet?
    Einen krasseren Unterschied zu unserer von Adam Smith ausformulierten Denkweise kann es ja kaum geben (in welcher der Bäcker nicht so früh morgens aufsteht und sich abmüht, weil er das Backen so toll findet sondern weil er damit Geld verdienen möchte)


    Darum geht es mir ja. Bisher habe wir noch in keiner SciFi Serie eine Menschheit gezeigt die sich so sehr von unserer unterscheidet. Caprica spielt hier meiner Meinung nach eine Vorreiterrolle.
    Wo unterscheidet sich die Caprica Menschheit denn grundlegend von unserer?

    Es ist doch vielmehr so, dass von einer Menschheit wie der unsrigen ausgegangen wird, und man sich dann fragt welche gesellschaftlichen Entwicklungen durch Einführung einer neuen Technologie angestoßen werden könnten, ohne aber wie in ST urmenschliche Motive und Impulse anzutasten.

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      #17
      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Es hieß aber auch mal, dass "Caprica" eigentlich nur durch irgendeinen zufälligen Umstand überhaupt erst "in Serie" gegangen ist. Ich weiß nicht mehr was das genau war und dies ließ damals definitiv darauf schließen, dass der Sender dem Konzept der Serie sehr sehr skeptisch gegenüber eingestellt wären.
      Eigentlich nicht. Eigentlich wollte man Caprica schon viel früher drehen und es wurde schon zur Zeit der 2. Staffel geplant. Dann kam aber der Quoteneinbruch der 3. Staffel und das Projekt wurde auf Eis gelegt. Später hat man sich nach dem Serienfinale dazu entschlossen die Serie doch noch zu produzieren.


      Das Konzept von "Caprica" verspricht das einfach nicht und selbst wenn da irgendwelche Action vorkommt, dann habe ich davon bis jetzt nichts mitbekommen und das könnte letztendlich auch der Tod der Serie sein.
      was mich wieder zu meiner ursprünglichen Frage führt warum SciFi wenigstens im TV und Film (Gott sei dank bietet da die Literatur abwechslungsreichere Kost) nur durch Krieg und Action erfolgreich sein kann?


      Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
      Der Rest der Serie zeigt nicht die Entwicklung der Cylonen, sondern die Probleme der Protagonisten, die alle ganz arg doll schrecklich sind sind (und an den Haaren herbeigezogen werden).
      Frage: Wo sind denn die Probleme an den Haaren herbeigezogen? Das einzige was mir da einfällt ist das plötzliche Auftauchen von psychischen Problemen von Amanda Greystone. Ansonsten sehe ich nicht wo die Probleme der Charakere nicht nachvollziehbar sind.

      Zitat von newman Beitrag anzeigen
      Da würde dir aber der Kommunist widersprechen
      Es ist kein Zufall, dass kommunistische Ideen gerade zur Zeit der Industrialisierung entstanden, die Arbeitsbedingungen im 19. Jhd. waren katastrophal.
      Na ja das Leben im Mittelalter war auch kein Zuckerschlecken. Wie hoch war die durchschnittliche Lebenserwartung? 30 oder 35 Jahre?

      Gerade hier zeigt sich sehr schön, dass es nicht die Technik sondern der Mensch ist. Die Technik ermöglicht eine Verbesserung durch Automatisierung. Aber welche Möglichkeiten wie genutzt werden hängt am Menschen.
      Aber die Technik ermöglicht die Entwicklung einer neuen Perspektive und verändert das Verhalten von Menschen. Bestes Beispiel wäre hierfür das Fortschreiten immer schnellerer Transportmöglichkeiten die es Menschen ermöglichen innerhalb kürzester Zeit an einen weit entfernten Ort zu gelangen oder die Kommunikationsmöglichkeiten angefangen vom Telegraphen bis zum Internet.

      Ein schönes Beispiel bietet hier ST Voyager, wo die Ferengi dieselbe Replikatortechnik, welche in der Föderation Armut und Kapitalismus überwinden ließ, dazu einsetzen ein primitives Volk zu versklaven, in dem sie ihnen zwar die Früchte des Replikators anbieten, aber die Replikatortechnik (Produktionsmittel) vorenthalten.
      Okay mit Voyager kenne ich mich nicht besonders gut aus, aber wäre die Ferengi nicht beinahe gelyncht worden?


      Was ist mit der Einstellung, dass nicht mehr nach Maximierung des eigenen Wohlstands gestrebt wird sondern der Mensch in ST freiwillig und unentlohnt arbeitet?
      Einen krasseren Unterschied zu unserer von Adam Smith ausformulierten Denkweise kann es ja kaum geben (in welcher der Bäcker nicht so früh morgens aufsteht und sich abmüht, weil er das Backen so toll findet sondern weil er damit Geld verdienen möchte)
      was aber meiner Meinung nach nicht ansatzweise thematisiert wurde. Es wurde eigentlich (im Kontext von hunderten Folgen von Star Trek), nicht ansatzweise thematisiert. Eigentlich immer nur in einem Nebensatz, wie es dazu kam kann man sich vielleicht denken, aber das man sich in mehreren Folgen konsequent mit dieser Fragestellung beschäftigt hat kann ich jetzt nicht behaupten.



      Wo unterscheidet sich die Caprica Menschheit denn grundlegend von unserer?

      Es ist doch vielmehr so, dass von einer Menschheit wie der unsrigen ausgegangen wird, und man sich dann fragt welche gesellschaftlichen Entwicklungen durch Einführung einer neuen Technologie angestoßen werden könnten, ohne aber wie in ST urmenschliche Motive und Impulse anzutasten.
      Das finde ich gerade das interessante. Gerade weil die Menschen von Caprica uns so ähnlich sind, kann man sehr schön zeigen wie eine solche Veränderung von statten geht. Wahrscheinlich werden wir nicht sehen wie sich die neue Technologie auf die ganze Bevölkerung auswirkt, aber wir können an den Protagonisten erkennen wie die neue Technologie ihr Verhalten verändert. Bestes Beispiel wäre hier Sister Clarice die mit ihrer Apotheosis schafft ihren Glauben als reales Phänomen umzuwandeln.
      Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
      Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
      [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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        #18
        Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
        Eigentlich nicht. Eigentlich wollte man Caprica schon viel früher drehen und es wurde schon zur Zeit der 2. Staffel geplant. Dann kam aber der Quoteneinbruch der 3. Staffel und das Projekt wurde auf Eis gelegt. Später hat man sich nach dem Serienfinale dazu entschlossen die Serie doch noch zu produzieren.
        Kann durchaus so sein das ich mich darauf beziehe. Ich kann mich nur an ein ziemliches HickHack im Vorfeld erinnern. Das hat bei mir nicht unbedingt den Eindruck erweckt, als ob SyFy noch so vollmundig hinter dem Projekt stand als vor dem Pilotfilm.

        Auf jeden Fall ist das auch ein Grund warum ich sehr skeptisch gegenüber Caprica eingestellt war.

        was mich wieder zu meiner ursprünglichen Frage führt warum SciFi wenigstens im TV und Film (Gott sei dank bietet da die Literatur abwechslungsreichere Kost) nur durch Krieg und Action erfolgreich sein kann?
        Das muss nicht per se so sein, aber in Bezug auf Battlestar Galactica würde ich einfach mal sagen, dass der militärische Konflikt Mensch vs. Cylon den Kern des Ganzen ausgemacht hat und immer ausmachen wird.

        Und dazu gehört auch Weltraum-Action. In nBSG hat man doch beides sehr gut miteinander kombiniert und es hat auch funktioniert. Es gibt sehr ruhige Folgen die sich auf die Charaktere konzentrieren und welche wo es auch mal richtig zur Sache geht und wo der Zuschauer auch etwas Action bekommt.

        Dadurch ist nBSG ja auch nicht stumpfer geworden. Der militärische Aspekt gehörte einfach zum Ursprungskonzept und das ist auch bis zum Schluss so geblieben.

        "Caprica" hätte meiner Meinung nach mehr Zuschauer, wenn man eben nicht soweit ausholen würde, sondern komprimiert innerhalb von ein paar Episoden zeigt wie die Cylons entstanden sind und sich dann mit den Folgen dieser Erschaffung beschäftigen würde. Inklusive dem Krieg um die Balance zwischen Handlungsoriente und Actionorientierte Episoden zu wahren.

        Ich habe als nBSG Fan aber auch nicht das Gefühl, als ob ich irgendetwas essentielles verpasst habe. Und mich interessiert es nach dem Serienende auch eigentlich nicht mehr wie die Cylons entstanden sind. Weswegen "Caprica" für mich in jeder Planungsphase wie ein zum scheitern verurteiltes Konzept erschien.

        Vielleicht würde Caprica mit einem anderen Zielpublikum z.B. auf einem anderen Sender besser laufen. Wenn es sich wie eine HBO Serie anfühlt, dann dürfte da auch deine Antwort versteckt sein. Wer erwartet wirklich soetwas auf einem Sender der jetzt hauptsächlich Wrestling zeigt und ansonsten eher stupide Sachen wie "Sharktopus" herstellt.

        Aber HBO-Serien sprechen auch ein sehr spezielles Publikum an und sind von den Quoten her auch keine Straßenfeger gewesen.
        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
        Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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          #19
          Okay mit Voyager kenne ich mich nicht besonders gut aus, aber wäre die Ferengi nicht beinahe gelyncht worden?
          Bis zum Eintreffen der Voyager war es glaube ich vergleichsweise stabil. (hab sie aber auch schon ewig nicht mehr gesehen)
          Bei nur zwei Tyrannen ist die Möglichkeit zum Widerstand natürlich auch eher gegeben als wenn es ein ganzes System betrifft.

          Bei ST werden Probleme ja oft metaphorisch behandelt. Ein Problem wird an Hand von Charakteren aufgezeigt und nicht an Hand eines Systems.
          Hier sehe ich den größten Unterschied. Caprica haftet eine Entwicklung nicht nur symbolisch an einen Charakter sondern versucht ein ganzes System zu skizzieren.

          was aber meiner Meinung nach nicht ansatzweise thematisiert wurde. Es wurde eigentlich (im Kontext von hunderten Folgen von Star Trek), nicht ansatzweise thematisiert. Eigentlich immer nur in einem Nebensatz, wie es dazu kam kann man sich vielleicht denken, aber das man sich in mehreren Folgen konsequent mit dieser Fragestellung beschäftigt hat kann ich jetzt nicht behaupten.
          Jedenfalls geht der Ansatz STs wesentlich weiter als jeder anderen Serie, die ich kenne.

          Man geht davon aus, dass nicht nur gesellschaftliche Veränderungen, vielleicht mit kommunistischen Theorien zum Vorbild, möglich sind sondern der mündige, aufgeklärte Mensch auch in der Lage ist sich selbst zum Besseren zu verändern. Das ist gerade am Beispiel Datas in ST auch permanent Thema, wie man mehr/besser werden kann als die Summe seiner Teile.
          Und diese individuelle Veränderung ist dann aggregiert Basis der gesellschaftlichen.


          Die Entstehung hätte man in Enterprise thematisieren können, was leider versäumt würde.
          Sie dürfte jedenfalls eine Nachwirkung zweier Schocks sein. Einmal des 3. Weltkriegs als gedankliche Grundlage, dass man sich auf kurz oder lang ausrottet, wenn man sich nicht verändert, und zweitens der Erkenntnis, dass man nicht alleine im Universum ist und im Austausch mit der stoischen Vulkanierphilosophie.

          Das Problem ist ein wenig, dass viele Autoren mit diesen Theman auch nichts wirklich anfangen konnten und meinten eine Utopie zu zeichnen sei gleichbedeutend mit Konfliktlosigkeit und Langeweile. RDM ist da sicher einer von. Weswegen vieles nach TNG nicht mehr fortgesetzt wurde und ein Nebensatz blieb oder in DS9 hinterfragt wurde (was allerdings ein positives Gegenkonzept ist und die Vielschichtigkeit STs zeigt).

          Das finde ich gerade das interessante. Gerade weil die Menschen von Caprica uns so ähnlich sind, kann man sehr schön zeigen wie eine solche Veränderung von statten geht. Wahrscheinlich werden wir nicht sehen wie sich die neue Technologie auf die ganze Bevölkerung auswirkt, aber wir können an den Protagonisten erkennen wie die neue Technologie ihr Verhalten verändert. Bestes Beispiel wäre hier Sister Clarice die mit ihrer Apotheosis schafft ihren Glauben als reales Phänomen umzuwandeln.
          Ja, das ist alles sehr interessant. Ich hoffe es gelingt den Autoren das vernünftig fortzusetzen.
          Es geht halt von einer ganz anderen Prämisse als ST aus.

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            #20
            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Das muss nicht per se so sein, aber in Bezug auf Battlestar Galactica würde ich einfach mal sagen, dass der militärische Konflikt Mensch vs. Cylon den Kern des Ganzen ausgemacht hat und immer ausmachen wird.

            Und dazu gehört auch Weltraum-Action. In nBSG hat man doch beides sehr gut miteinander kombiniert und es hat auch funktioniert. Es gibt sehr ruhige Folgen die sich auf die Charaktere konzentrieren und welche wo es auch mal richtig zur Sache geht und wo der Zuschauer auch etwas Action bekommt.
            Aber das bezieht sich doch nicht nur auf BSG alleine. Jedes erfolgreiche SciFi Franchise basiert irgendwo immer auf Krieg und Action. Selbst TNG hat seine Kriegs- und Actionfolgen. Das weckt bei mir einfach das Gefühl das dies nicht nur speziell an dem Konzept von Caprica liegt, sondern prinzipiell eine Actionarme SciFi Serie keinen guten Stand bei SciFi Fans hat.


            Vielleicht würde Caprica mit einem anderen Zielpublikum z.B. auf einem anderen Sender besser laufen. Wenn es sich wie eine HBO Serie anfühlt, dann dürfte da auch deine Antwort versteckt sein. Wer erwartet wirklich soetwas auf einem Sender der jetzt hauptsächlich Wrestling zeigt und ansonsten eher stupide Sachen wie "Sharktopus" herstellt.
            Glaube ich nicht, dafür bietet die Serie zu wenig Sex und Action. Ein Merkmal von HBO Serien. Ich meinte das auch eher von der Handlung her, die sich wie ein Buch anfühlt, etwas was nicht einmal BSG mit seinen Einzelepisoden und Einzelgeschichten geschafft hat.
            Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
            Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
            [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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              #21
              Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
              Aber das bezieht sich doch nicht nur auf BSG alleine.
              Natürlich nicht, aber du hast es ja aus der Nichtakzeptanz von Caprica geschlussfolgert, weswegen man das dann auch erstmal nur auf Caprica übertragen kann.

              Jedes erfolgreiche SciFi Franchise basiert irgendwo immer auf Krieg und Action. Selbst TNG hat seine Kriegs- und Actionfolgen.
              Nicht jedes, aber viele.

              Das weckt bei mir einfach das Gefühl das dies nicht nur speziell an dem Konzept von Caprica liegt, sondern prinzipiell eine Actionarme SciFi Serie keinen guten Stand bei SciFi Fans hat.
              Du musst dir bewusst sein, dass auch Sci-Fi Fans eine Serie unter ganz unterschiedlichen Geschichtspunkten schauen. Die einen wollen irgendeine futuristische Technik sehen, andere eine gute Geschichte, andere irgendwelche futuristischen Actionsequenzen (Ballerein), andere möchten gute Charaktere haben, andere etwas ernstes und wiederum andere möchten etwas lustiges haben usw.

              Je ausgewogener eine Serie die o.g. Elemente kombinieren kann, desto mehr Zuschauer spricht man letztendlich damit an und das entscheidet über den Erfolg. Serien wie SG-U oder Caprica scheitern quotentechnisch. Es ist durchaus möglich, dass es daran liegt, dass die Actionfans wegbleiben und man unterschätzt hat, dass das kein geringer Teil des Sci-Fi Fandoms ist oder die Gelegenheitszuschauer eher Actionserien bevorzugen und deshalb die Quoten sinken.
              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                #22
                Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                ... Frage: Wo sind denn die Probleme an den Haaren herbeigezogen? Das einzige was mir da einfällt ist das plötzliche Auftauchen von psychischen Problemen von Amanda Greystone. Ansonsten sehe ich nicht wo die Probleme der Charakere nicht nachvollziehbar sind. ...
                Alles, was mit Zoe zu tun hat, ist weit, weit jenseits von "nachvollziehbar". Dann hätten wir da noch Papa Adamas VR-Odyssee mit allerlei Charakerwendungen, Greystones hin- und herwendungen plus all die diversen Mafiaverbindungen. An den Sektenidioten finde ich rein gar nichts nachvollziehbar oder auch nur halbwegs einleuchtend. Und ich als Wh40k Fan bin, was so etwas betrifft, ganz sicher nicht überkritisch.
                "Vittoria agli Assassini!"

                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                  #23
                  Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                  Könntest du das bitte näher erläutern? Ich bin der Meinung das bis auf Krieg und die Flucht in der Hoffnung die Erde zu finden so ziemlich alle Bestandteile die BSG ausmachen auch in Caprica zu finden sind.
                  Hauptunterschied zwischen den Serie ist das Umfeld. Bei BSG stand der militärische Aspekt - eben alles auf und rund um den titelgebenden Kampfstern - im Mittelpunkt. So etwas ist man als SciFi-Fan gewohnt, militärische Hierarchien gibt's durchgängig bei allen Star Trek-Serien und Stargate-Serien. Das ist ein Anhaltspunkt für den Zuseher.

                  "Caprica" spart den militärischen Aspekt jedoch gänzlich aus. Es geht um Wirtschaft, Mafia, Technik und allen voran um Familie. Aber das alles muss sich dem Zuseher erst langsam - und teilweise mühsam - offenbaren. Der SciFi-Zuseher muss sich an die verschiedenen "Parameter" der neuen Aspekte, die in "Caprica" den militärischen ersetzen, erst gewöhnen.
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                    #24
                    Die Folge macht dort weiter, wo die letzte aufgehört hat: Sprich die Geschichte wird VORANGEBRACHT. Nett, dass der Cliffhanger so große Auswirkungen hatte. Hier wurden anscheinend die Karten einmal tatsächlich völlig neu gemischt. Auch geht die Serie dank der Wiederauferstehungsgeschichte von Schwester Clarice (nettes Design auf Gemini) einen Schritt weiter in Richtung nBSG.

                    Zoe dürfte nun eine Art Superheldin auf New Caprica City sein und macht sich auf die Suche nach Tamara. Ihr Schlusskampf gegen Tamaras Leute wirkte schon cool.

                    Das einzige, was mir weniger gefallen hat, ist dass Amanda überlebt hat. Hatte die ganze Folge über geglaubt, dass sie tatsächlich ins Gras gebissen hat. Hoffentlich ist sie in der zweiten Staffelhälfte nicht mehr ganz so nervtötend wie in der ersten.

                    5 Sterne und ich hoffe, dass die Serie dem eingeschlagenen Pfad treu bleibt!



                    @ Capricas Nichtakzeptanz?
                    Kurz zum hier ebenfalls gerade laufenden Thema, warrum "Caprica" zu wenig angekommen ist. Schätze das liegt, deben der neuen Perspektive, auch daran, dass eben die erste Staffelhälfte nicht von der Stelle kam. Sprich ähnich SGU ist hier einfach anfangs zu wenig passiert und man hat dadurch viele Zuseher vergrault.

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                      #25
                      Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                      @ Capricas Nichtakzeptanz?
                      Kurz zum hier ebenfalls gerade laufenden Thema, warum "Caprica" zu wenig angekommen ist. Schätze das liegt, neben der neuen Perspektive, auch daran, dass eben die erste Staffelhälfte nicht von der Stelle kam. Sprich ähnich SGU ist hier einfach anfangs zu wenig passiert und man hat dadurch viele Zuseher vergrault.
                      Das ist sicherlich mit ein Grund, warum die Serie weiter Zuschauer verloren hat, allerdings ist Caprica was die Zahlen anbetrifft auch mit ~ 1,5 Mio. Zuschauern nicht gerade glücklich gestartet. Dazu kommt noch der nach dem Finale von BSG recht gespaltene Fandom und einem recht eigenwilligen und für den normalen Syfy-Zuschauer wenig attraktiven Genremix aus Drama, Seifenoper und Scifi.

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                        #26
                        Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                        @ Capricas Nichtakzeptanz?
                        Kurz zum hier ebenfalls gerade laufenden Thema, warrum "Caprica" zu wenig angekommen ist. Schätze das liegt, deben der neuen Perspektive, auch daran, dass eben die erste Staffelhälfte nicht von der Stelle kam. Sprich ähnich SGU ist hier einfach anfangs zu wenig passiert und man hat dadurch viele Zuseher vergrault.
                        Jein! Caprica hatte von Anfang an schlechte Quoten. Während z.B. SGU wenigstens zu Anfang halbwegs gute Quoten hatte und die Zuschauer rüberholte die auch SG1 und SGA gesehen hatten (und erst später einen Quoteneinbruch hatte), wurde Caprica von Anfang an konsequent ignoriert. Ob man jetzt mit einem Folgenaufbau wie in der 2. Staffelhälfte erfolgreicher gewesen wäre wage ich zu bezweifeln. Ich denke man hätte nur dann Zuschauer gewinnen können wenn man den Krieg direkt in den ersten Folgen begonnen hätte. Aber dann wäre es nicht Caprica gewesen, sondern Blood & Chrome.
                        Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                        Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                        [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                          #27
                          Als wir gestern die Folge schauten, fragten mich meine Eltern, warum wir denn jetzt die zweite Staffel gucken können, wenn ich doch gesagt habe, dass es nur eine gebe. Das charakterisiert diese Folge wirklich sehr gut. Mehr denn je stellt der Midesason-Break tatsächlich einen Break dar. Man fühlte sich fast schon ein wenig an den Break zwischen den letzten Minuten der 2. und der 3. nBSG-Staffel erinnert. Allerdings ist das nicht das erste Mal, dass Caprica dann doch einen Schritt um Wochen macht. Anscheinend versucht man wirklich, Capricas Staffel ungefähr auf ein Jahr, vielleicht auch auf die von DS9 () üblichen 9 Monate (mit 3-Monats-Break zwischen den Staffeln) zu hieven. Da hat man von der allzu minutiösen Erzählweise der ersten nBSG-Staffeln gelernt.

                          Es ist einfach aufregend zu sehen, wie die Karten plötzlich nochmal ganz neu gemischt werden. Die Bekanntschaft zwischen Daniel und Joseph bekommt eine neue Ebene hinzu, weil sich beide nun mit der tauronischen Mafia verbünden bzw. Mtglied dieser werden. Zoe ist jetzt in New Cap und sucht nach Tamra. Lacy scheint über den Verlust von Zoe härter geworden zu sein und will nie wieder irgendwie kneifen. Und Clarice... ja, Clarice...

                          Mein Lieblingscharakter wird sie wohl nie wieder werden. Tatsächlich hatte sie aber dieses Mal erstmals den wohl besten Handlungsstrang der Folge. Das lag jedoch hauptsächlich an dem Setting auf Geminon. Eine weitere Genreverschmelzung, und auch hier gefällt es mir außerordentlich gut. Wer hätte schon gedacht, außerhalb einer Holodeckfolge wirkliches Mittelalterfeeling, welches über das SG-Standarddorf hinausgeht, zu erleben? Und in diesem Umfeld von Religion, Macht und Intrigen blüht Clarice dann auch auf.

                          Wer ebenso aufblüht, ist Bear McCreary. Der ist ja schon in der letzten Folge aufgefallen. Der nBSG-Soundtrack wird hier ja ob solcher Ausrutscher wie dem Pegasus'-Heimkehr-Thema öfter mal gelobt, und ja, das Adama-Thema ist immer wieder hörenswert, aber die bessere Bühne bietet sich ihm eindeutig bei Caprica, zumal man es dieses Mal auch wohl wirklich drauf ansetzt. Aber durch McCrearys Musik bekam der Kampf Zoes gegen die drei Männer eine sehr surreale Atmosphäre.

                          Das Ende hat ein wenig was von "Der Vorhang geht zu und alle Fragen bleiben offen". Allen voran drei: Wie kam Zoe nach NCC? Warum funktionieren die Roboter von Vergis? Und: War es wirklich nötig, am Ende Amanda wieder aus der Mottenkiste zu holen?

                          Ich schwanke zwischen 5 und 6 Sternen. Die Inszenierung war ja wirklich spitze und die Neuausrichtung gefällt mir auch sehr gut, aber irgendetwas fehlt. Zumal man mit der "Enthüllung", dass Amanda noch lebt, IMO den schlechtesten Schluss für diese Folge gefunden hat. Da wäre z. B. die Zoe-Szene ein viel besserer Abschluss und genauso eine "Enthüllung" gewesen. So ist der geplante Höhepunkt der Folge für mich kein Höhepunkt und die Folge verliert ein wenig das Höhepunkterische, welches eine Folge IMO braucht, um 6 Sterne zu bekommen.

                          Letztlich hängt es auch vom weiteren "Verlauf" der Serie ab, wie das mit Amanda gelöst wird. Weiter oben hat BluePanther eine interessante Idee geliefert, die dem ganzen wirklich Stil geben würden. Muss man einfach mal schauen

                          Egal ob

                          5 Sterne

                          oder

                          6 Sterne

                          Es war zumindest die bisher beste Folge.

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                            Als wir gestern die Folge schauten, fragten mich meine Eltern, warum wir denn jetzt die zweite Staffel gucken können, wenn ich doch gesagt habe, dass es nur eine gebe.
                            Ja das sind schon gewaltige Unterschiede, wenn man mitten in der Staffel den Showrunner austauscht.

                            Wie kam Zoe nach NCC?
                            Sie hat sich aus dem Centurion runtergeladen und hat von einem anderen Deathwalker gehört der genauso war wie sie.


                            Warum funktionieren die Roboter von Vergis?
                            Im Grunde genommen ist das einfach zu beantworten. Es wurde zwar so nicht gesagt, man kann es sich aber zusammenreimen. Philomon hat ja schon in den letzten drei Folgen darauf hingearbeitet und hatte dank Zoe die Idee dieses analogen Datenverarbeitungsprozesses, wodurch die KI intuitiv lernen konnte und Problemlösungsstrategien ausarbeiten kann. Vergis hat die Daten aus dem MCP des halb zerstörten Zylonen genommen sie mit Philomons Programm verbunden und sie dann in jedes MCP geladen, die Vergis Industries ja herstellt. Dadurch sind die Zylonen nicht annähernd so effektiv wie Zylonen mit einem Avatarprogramm, aber sie lernen und lernen und lernen.

                            Und: War es wirklich nötig, am Ende Amanda wieder aus der Mottenkiste zu holen?
                            Sie bekommt einen eigenen Handlungsstrang der für das Serienfinale extrem wichtig wird. Und sie wird nicht annähernd so schlimm wie in der 1. Hälfte, denn Jane Espenson hat ja nichts mehr zu sagen.
                            Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                            Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                            [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                              #29
                              Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                              Ja das sind schon gewaltige Unterschiede, wenn man mitten in der Staffel den Showrunner austauscht.
                              Wusste ich gar nicht. Wer war leicht vorher/nacher? Auf alle Fälle hat es der Qualität der Serie SEHR gut getan. War "Caprica" vorher eher gepflegte Langweile blüht die Serie in ihrer zweiten Hälfte regelrecht auf.

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                                #30
                                Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                                Wusste ich gar nicht. Wer war leicht vorher/nacher? Auf alle Fälle hat es der Qualität der Serie SEHR gut getan. War "Caprica" vorher eher gepflegte Langweile blüht die Serie in ihrer zweiten Hälfte regelrecht auf.
                                Für die erste Hälfte war Jane Espenson zuständig. Sie war in der 3. Staffel BSG an Bord gekommen. Ihre 1 Folge war 3X09 Die Passage, die Folge in der Kat stirbt. Ausserdem hat sie The Plan geschrieben. Danach hat Kevin Murphy die Verantwortung für die Drehbuchentwürfe übernommen. Der war vor allem für seine Arbeit bei Desperate Housewives und Reaper bekannt.
                                Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                                Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                                [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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