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Tod des Demonstranten beim G8

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    #31
    Soweit ich das mitbekommen habe, überlegt man JETZT, nach der Aktion in Italien die nächsten Gipfel in kleinerem Maßstab zu machen. In Italien wurde ja nicht zum 1. Mal so randaliert.
    Bei diesen nächsten Veranstaltungen soll dann nur ein kleiner Kreis derer vor Ort sein, die "wirklich notwendig" dafür sind.
    Wenn sie sie dann noch an einem Ort abhalten, der dafür besser geeignet ist, hat man ja schon fast gewonnen.
    Man wird die Randalierer, die das zum Spaß machen und nicht der Sache wegen auch in Zukunft nicht davon abhalten können, aber vielleicht hat man von Italien gelern, wie man es nicht machen sollte.
    Ich finde JEDES Leben ist zu wertvoll, um es für sowas aufs Spiel zu setzen, egal ob es sich dabei um einen Polizisten oder einen Demonstranten handelt.
    CU

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      #32
      Als neuen Ort würde ich das Nordcap Vorschlagen denn dieses Gebiet ist echt unzugänglich und leicht abzuschirmen
      und dort gibt es keine Zivilbevölkerung die bei autonomen Übergriffen zu Leiden hätte
      An manchen Tagen läuft halt alles schief

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        #33
        Also ich bin schwer dagegen mit den Gipfeln vor Polithooligans zu flüchten. Die würden Verlegungen doch als Sieg ihrer kranken Geisteshaltung auffassen. Bei den G8 ist ein back to the roots jedoch ganz wünschenswert. Vielleicht sollte man zu den ursprünglichen Kamingesprächen zurückkehren.
        LANG LEBE DER ARCHON

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          #34
          @ Bynaus
          Die sogenanten Globalisierungsgegner sind nicht generell gegen die Globalisierung, sondern nur gegen diese Art wie sie momentan abläuft und die Kluft zwischen Arm und Reich, Mächtigen und Machtlosen dabei verstärkt wird.

          Es sollte auch nicht vergessen werden, dass in Genua eine überwiegende Mehrheit der Leute friedliche Demonstranten waren. Die Randalierer stellten nur eine kleine Minderheit dar, zogen aber alle Demonstranten in den Schmutz.
          ... was natürlich auch an der Bildauswahl der zeitlich eingeschränkten Fersehmeldungen liegt.
          Er lächelte ein verklemmtes kleines Lächeln, in das Zaphod am liebsten mit einem Backstein reingehauen hätte. [...] "Im realen Universum", sagte er mit einem Lächeln, das noch sehr viel mehr nach einem Backstein schrie, "hätten Sie den Totalen Durchblicksstrudel niemals überlebt." [...] Er lächelte wieder das Lächeln, in das Zaphod am liebsten mit einen Backstein reingehauen hätte, und diesmal tat er's. - tu es!

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            #35
            Ich empfehle eine Bohrinsel. Da kommen die Autonomen (Anarchisten) eh nicht hin, weil Kohle haben die alle nicht. Höchstens geklaute.

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              #36
              Jaja, die Scheiß-Zecken die nur da hinfahren weil sie keinen Bock auf Arbeit haben...Vielleicht sollte man da ein wenig differenzieren.
              Aber was sagt das aus, wenn die Foren der Globalisierung sich auf einsamen Inseln verschanzen müssen, wenn die neoliberale Globalisierung doch angeblich so unheimlich toll für alle ist? Es ist doch ziemlich eindeutig, daß es (auch und v.a. abseits der Gewalttäter) einen beträchtlichen Widerspruch im Volk bzw. den Völkern dagegen gibt. Ist zwar typisch aber keine Lösung das Problem zu ignorieren anstatt sich mit ihm zu beschäftigen.

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                #37
                Originalnachricht erstellt von Lt.Cmdr. J.Crow
                Jaja, die Scheiß-Zecken die nur da hinfahren weil sie keinen Bock auf Arbeit haben...Vielleicht sollte man da ein wenig differenzieren.
                Aber was sagt das aus, wenn die Foren der Globalisierung sich auf einsamen Inseln verschanzen müssen, wenn die neoliberale Globalisierung doch angeblich so unheimlich toll für alle ist? Es ist doch ziemlich eindeutig, daß es (auch und v.a. abseits der Gewalttäter) einen beträchtlichen Widerspruch im Volk bzw. den Völkern dagegen gibt. Ist zwar typisch aber keine Lösung das Problem zu ignorieren anstatt sich mit ihm zu beschäftigen.

                Ich denke man könnte durchaus über die Forderungen einiger Demonstranten diskutieren. Ich meine damit jene, die nicht in den provinziellen Mief zurück wollen, sondern diejenigen, die eine andere Art von Globalisierung fordern, denn die Globalisierung an sich ist IMHO unumkehrbar.
                Ein Beispiel hierfür wäre ATTAC, die wohl die größte Organisation der Gegner ist. Auch wenn ihre Kernforderung nach einführung der Tobin Tax ziemlich kalter Kaffee ist. Ein demokratischer Staat nicht ignorieren, daß ein Teil der Bevölkerung offensichtlich Angst hat, vor der Globalisierung. Daher wird ein Dialog mit den Gegnern immer dringender. Aber solange die friedlichen Demonstranten, nichts gegen die Krawalltouristen unternehmen, sondern ihnen immer wieder eine Bühne und Deckung bieten, solange werden ihre Forderungen auch nicht wahrgenommen und bleiben unbeachtet. Ich denke man muß von diesen Leuten endlich einmakl ein klares Bekenntnis gegen die Autonomen verlangen, z.B. durch einsetzen von Ordnern, welche die Vermummten aussondern sollen.

                PS: Definiere doch bitte mal neoliberale Globalisierung
                LANG LEBE DER ARCHON

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                  #38
                  Die neoliberale Globalisierung ist diejenige, die momentan passiert, mit einem immer weiteren Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich, dem totalen Zurückbleiben der Entwicklungsländer in Afrika und tlw. Südamerika und der schleichenden
                  Machtübernahme der multinationalen Konzerne (unter den 100 größten Wirtschaftseinheiten sind inzwischen mehr Konzerne als Staaten).
                  Klar, im Grunde sind das Phrasen, aber du erwartest doch hier keine detallierte Erklärung über die Globalisierung, dafür gibt es genung Bücher.
                  Es geht den ernsthaften Globalisierungsgegnern wie gesagt nicht um ein Zurückspulen der Geschichte, sondern um eine anders, demokratisch kontrollierte Globalisierung. Daher ist der Begriff ´Globalisierungsgegner´auch falsch, zutreffend ist ´Globalisierungskritiker´, so wie man aich den Stat kritisieren kann ohne seine Abschaffung zu erwägen. Was die Gewalt angeht: Auch da muss man differenziern. Natürlich gibt es die sog. ´Krawalltouristen´, die Gewalt um dr Gewalt wegen anrichten. Es gibt aber auch eine Menge Leute, die einfach kein anderes Ausdrucksmitel haben. Immer dran denken: Gewalt ist das Ausdrucksmittel der Schwachen (sowohl in gesellschaftlicher als auch in geistiger Hinsicht). Und bei solchen großdemos eskaliert das dann, weil sich die Ereignisse hochschaukeln. Carlo Guliani, der erschossene Demonstrant, z.B. kann man weder so einfach als bösen Gewalttäter noch als harmloses Opfer oder, schlimmer, Märtyrer abstempeln. Da war ein interessanter Artikel dazu im SPIEGEL. Und ein weiteres Problem ist die Ambivalenz der Gewalt in Hinsicht auf ihre Wirkung. Wäre die Globalisierung Titelthema des SPIEGEL gewesen wenn einfach eine absolut friedliche Demonstration stattgefunden hätte? Sein wir ehrlich, die wäre Randnotiz geblieben. Die Geschichte zeigt leider, daß man mit Gewalt eben doch was erreicht. Das ist natürlich bedauerlich, aber es zu leugnen ist Heuchelei.

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                    #39
                    Mit Gewalt erreicht man nur unsägliches Leid. Das wiederum das entweder Mitleid mit den Opfern und / oder Wut bei den Gegnern bewirkt. Siegt das Mitleid mit den Opfern wird das Problem beigelegt - zu ungunsten derjenigen, die Nachgaben. Siegt jedoch die Wut, kommt es zu einem lang anhaltenden Konflikt, bei dem keine der beiden Seiten nachgeben will. Das bedeutet, dass man mit Gewalt nur unbefriedigende Lösungen finden kann, die nicht langfristig stabil sind. Nur der Dialog, so naiv das klingt, kann einvernehmliche Lösungen hervorbringen.

                    Ich bin für die Etablierung einer demokratisch kontrollierten Globalisierung (die Macht der Konzerne entsteht vor allem daraus, dass sie in ein Machtvakuum eingedrungen sind, das durch das fehlen einer planetaren Regierung und gesetzgebung entstanden ist), die aber auf einem strikt friedlichen Weg erreicht werden muss. Ich verurteile jede Form von Gewalt, auch wenn die Probleme, die sie herbeiführen berechtigt sind. Mahatma Ghandi hat ohne Gewalt 500 Mio Inder in die Freiheit geführt.
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                      #40
                      jaja, "...anger leads to hate, hate leads to suffering..."
                      Nein, ich wollte damit natürlich nicht sagen daß man durch Gewalt Probleme vernünftig lösen kann. Aber wo du Indien erwähnst, der Kolonialismus ist ein gutes Beispiel: Klar, Indien wurde durch passiven und friedlichen Widerstand befreit, und es beweist die letztendliche Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Aber so gut wie alle anderen Kolonien befreiten sich durch einen gewalttätigen Aufstand. Die Palästinenser hätten niemals eine Autonomie bekommen, wenn sie einfach friedlich mit Plakaten in ihren Camps demonstriert hätten. In diesen und vielen anderen Fällen wurde durch diese Gewalt keine endgültige brauchbare Lösung geschaffen, sondern oft sogar viele neue Probleme geschaffen, aber kurzfristig (und Menschen denken fast immer kurzfristig) erreichte man etwas.
                      Gewalt schafft Aufmerksamkeit (im Medienzeitalter immer wichtiger) und übt Druck aus. Sehr schön an dem folgenden Schlagwort aus dem Nahost-Konflikt zu illustriere: Land für Frieden. Währen die Palästinenser sowieso friedlich, gäbe es keinen Grund ihnen Land zu geben.
                      Ich bin auch gegen Gewalt, aber es bringt gar nichts, gewalttätige Demonstranten großspurig zu verurteilen und zu sagen, daß Gewalt keine Lösung bringt. Damit verkehrt man nämlich Ursache und Wirkung und lässt die Folgen falschen Handelns zum ursächlichen Problem werden, wärend man das eigentliche Problem ignoriert.
                      Nötig ist eine Wiederherstellung des Primats der Politik über das Primat der Wirtschaft (weswegen sich die Proteste gegen G8 und EU auch an die falsche Addresse richten)

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                        #41
                        Der Tod des Demonstanten ist sicherlich bedauerlich gewesen, aber der Polizist hat nur sein eigenes Leben verteidigt. An der mangelhaften Organisation hat er keine Schuld und das die "Demonstranten" zu einem gewissen Teil eben einfach nur Randalieren möchten, ist wohl auch allen bewusst.

                        Das Ganze wird das hübsch in politische Phrasen gepackt und letztlich sind die Randalierer doch nur Kämpfer für das Gute. Eigentlich sind sie nicht mehr als Skinheads die "Sieg Heil" gröllen und eine Synagoge anzünden!

                        Das der derzeitige Kurs den die Welt(wirtschaft) eingeschlagen hat ins Verderben führt, ist nicht zu bestreiten, aber grundsätzlich ist dies ein Problem der Staaten selbst und somit auch unser Problem. Den Konzernen wird viel zu viel Eigenständigkeit zugestanden, die diese dann ohne jedes Überlegen ausnutzen. Wer soetwas wie Vertantwortungsbewusstsein erwartet, wartet lange.

                        Lösung könnte eine globale Behörde/Regierung sein, hinter der ein Grossteil der Staaten steht und die auch Macht hat. Eine Mainzelmännchen-Organisation wie die UNO wird niemals etwas zu stande bringen, da sie keine wirkliche Macht besitzt.

                        Und da das liberale Witschaftsbild wieder einmal global versagt, brauchen wir wohl doch mehr Staat?!
                        Recht darf nie Unrecht weichen.

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                          #42
                          Originalnachricht erstellt von Narbo

                          Das der derzeitige Kurs den die Welt(wirtschaft) eingeschlagen hat ins Verderben führt, ist nicht zu bestreiten, aber grundsätzlich ist dies ein Problem der Staaten selbst und somit auch unser Problem. Den Konzernen wird viel zu viel Eigenständigkeit zugestanden, die diese dann ohne jedes Überlegen ausnutzen. Wer soetwas wie Vertantwortungsbewusstsein erwartet, wartet lange. .... Und da das liberale Witschaftsbild wieder einmal global versagt, brauchen wir wohl doch mehr Staat?!
                          Also ich bestreite das schon. Ins Verderben führt das ganze gewiß nicht, vielleicht in eine nicht erwünschte Richtung btr. der Wohlfahrtsverteilung, aber doch nicht ins Verderben. Du bist ja anscheinend der Ansicht, das der Staat besser in der Lage wäre, wirtschaftliche Prozeße zu organisieren, als der Markt. Das ist ein absoluter Irrglaube. Die zentralen Entscheidungsstrukturen des Staates, sind den dezentralen des Marktes fundamental unterlegen. Durch die staatliche Regelungswut entsteht lediglich ein massiver excess burden. Es ist IMHO die Aufgabe des Staates einen ordnungspolitischen Rahmen vorzugeben, der die Marktprozesse in gesellschaftlich gewünschte Richtungen lenkt, aber aus der eigentlichen Steuerung soll er sich gefälligst heraushalten. Es gibt übrigens kein liberales Wirtschaftsbild. Es gibt lediglich ein liberales MENSCHENBILD auf dem vor allem die neoklassische Wirtschaftstheorie aufbaut. Von einem globalen Versagen dieses Systems zu sprechen halte ich auch für gewagt, da der sichg der Wohlstand der Welt seit seiner Einführung um ein vielfaches Potenziert hat, während andere Systeme nur marginale Verbesserungen erreichten
                          oder gar zu Wohlfahrtsverlusten führten.


                          Lösung könnte eine globale Behörde/Regierung sein, hinter der ein Grossteil der Staaten steht und die auch Macht hat. Eine Mainzelmännchen-Organisation wie die UNO wird niemals etwas zu stande bringen, da sie keine wirkliche Macht besitzt.
                          Gibt es doch schon längst. WTO, IMF und Weltbank sind doch nichts anderes. Das Problem ist lediglich, das in den Gremien Vertrteter von Nationalstaaten sitzen, die stets Partikularinteressen verfolgen. Eine Weltregierung halte ich hingegen für ziemlichen Blödsinn. Selbst wenn man mal annimmt man würde sie irgendwie installieren können, so hätte man zahlreiche Regionen zu verwalten, die noch in der Steinzeit sind und andere die schon tief im Informationszeitaltert stecken. Logischerweise kann man keine einheitliche Politik für diese Regionen machen. Viel erfolgversprechender ist es da, Kompetenzen möglichst weit nach unten zu verlagern, damit effiziente Entscheidungen getroffen werden können.


                          @Crow
                          Nein eine komplette Erklärung der Globalisierung würde uns wohl alle überfordern (oder wir bekommen kollektiv den Nobelpreis im bnächsten jahr )
                          Ich rege mich nur immer über diesen Begriff Neoliberal auf. Er ist absolut Inhaltsleer und geht auf einen abgehalftterten Politiker zurück der Begriffe wie neoklassisch und liberal wohl nicht getrennt halten könnte. Der Sprachgebrauch ist doch einfach, alles schlechte ist neoliberal, aber kein Schwein weiß, was dieses Wort genau bedeutet.
                          Ach ja, der Zerfall der Afrikanischen Staaten hat ja wohl wesentlich mehr mit hausgemachten Problemen zu tun, als mit der Globalisierung oder den bösen Konzernen.
                          Zuletzt geändert von Direwolf; 06.08.2001, 13:02.
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