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    #61
    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
    und verrätst du uns auch, wie du zu diesem Verständnis gelangst?
    In einem Universum, in dem es keine fließende Zeit gibt, gibt es kein Entstehen, kein Vergehen, keine Veränderung, keine Bewegung. Das Universum wäre so zusagen ein vierdimensionales Standbild. ( minestens 4, können dank Stringtheorie noch ein paar dazu kommen )

    In dem von dir verlinkten Artikel geht es offenbar nur darum, dass in der Relativitätstheorie die Zeit mit dem Raum zur Raumzeit zusammengefasst werden. Daraus folgt aber nicht das Steady State Szenario. Dass die Zeit eine Koordinate der Raumzeit ist, bedeutet nicht, dass das Universum zu allen Zeiten gleich sein muss.
    Das Konzept der Raumzeit besagt ja gerade, daß "alle Zeiten" integraler Bestandteil des Universums sind. Daher kann man im Grunde auch nicht behaupten, es wurde eine Ausdehnung des Universums beobachtet. Astronomen beobachten Sterne und Galaxien die sich voneinander entfernen. Sie sehen diese Sterne als dreidimensionale Objekte. Daher kann man sagen, es wurde eine Expansion des Raumes ( 3d ) beobachtet. Aber es wurde keine Expansion der Raumzeit ( aka Universum, 4d ) beobachtet - wie auch, wir nehmen nichts vierdimensional wahr.Wir nehmen lediglich einen dreidimensionalen Querschnitt eines vierdimensionalen Universums wahr. Den Raum mit dem Universum gleichzusetzten ist im Grunde das Konzept von Newton ( Raum+Zeit ), nicht das von Einstein ( Raumzeit )



    Wie in dem Artikel erläutert (Seite 2), lässt sich die Raumzeit in einen Stapel raumartiger Hyperflächen zerlegen, von denen jede dem Universum zu einer bestimmten Zeit entspricht. Jede dieser Hyperfläche kann anders sein als die übrigen.
    Richtig

    Im Steady State Szenario gäbe es demgegenüber keine solche Urknall-Hyperfläche, dort wären alle Hyperflächen gleich. .
    Sagt wer ? Steady state heißt wörtlich übersetzt so etwas wie dauerhafter Zustand. MMn müssen eben nicht alle Hyperflächen gleich sein, sie müssen lediglich alle "ewig" bestand haben. Ohne eine fließende Zeit wäre das gewährleistet. Alle Hyperflächen sind auf einmal. Sie entsehen und vergehen nicht. Dann ist der Zustand des Universums schließlich auch "dauerhaft".

    Insofern ist es durchaus so, dass das Universum durch den Urknall entsteht.
    Wie soll etwas ohne einen ( objektiven ) Zeitfluß entstehen ?

    Kommentar


      #62
      Zitat von MRM Beitrag anzeigen
      In einem Universum, in dem es keine fließende Zeit gibt, gibt es kein Entstehen, kein Vergehen, keine Veränderung, keine Bewegung. Das Universum wäre so zusagen ein vierdimensionales Standbild.
      Deine Aussagen offenbaren fundamentale Mißverständnisse. Entstehen, Vergehen, Veränderung und Bewegung werden ja durch die Bewegung entlang der Zeitachse bestimmt.


      Das Konzept der Raumzeit besagt ja gerade, daß "alle Zeiten" integraler Bestandteil des Universums sind. Daher kann man im Grunde auch nicht behaupten, es wurde eine Ausdehnung des Universums beobachtet.
      Doch kann man. Die Behauptung lautet da nämlich sinngemäß, das die Gestalt des Universums von der Position auf der Zeitachse abhängig ist, von der man die drei Raumdimensionen aus betrachtet.

      Sagt wer ? Steady state heißt wörtlich übersetzt so etwas wie dauerhafter Zustand. MMn müssen eben nicht alle Hyperflächen gleich sein, sie müssen lediglich alle "ewig" bestand haben.
      Du verdrehst damit den Sinngehalt. Der Begriff ist anders definiert.



      Wie soll etwas ohne einen ( objektiven ) Zeitfluß entstehen ?
      Indem der Zeitfluss mitentsteht.

      Kommentar


        #63
        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Deine Aussagen offenbaren fundamentale Mißverständnisse. Entstehen, Vergehen, Veränderung und Bewegung werden ja durch die Bewegung entlang der Zeitachse bestimmt.
        Womöglich gibts nur keine Bewegung entlang der Zeitachse.

        Doch kann man. Die Behauptung lautet da nämlich sinngemäß, das die Gestalt des Universums von der Position auf der Zeitachse abhängig ist, von der man die drei Raumdimensionen aus betrachtet.
        Unsere Position auf der Zeitachse ist für das Universum selbst aber irrelevant. Sie ist nur für unsere Beobachtung von Bedeutung. Wenn man davon spricht wie sich das Universum verhält oder wie es enstanden ( oder eben nicht entstanden ) ist, dann mu8ß man IMHO versuchen daß Universum quasi von außen als ganzes zu betrachten. Wird uns in der Realität natürlich nie möglich sein, aber gedanklich geht das schon, denk ich.



        Du verdrehst damit den Sinngehalt. Der Begriff ist anders definiert.
        Wie ist er denn deiner Meinung nach definiert ?

        Indem der Zeitfluss mitentsteht.
        Die Aussage war ja gerade daß es einen Zeitfluß nicht gibt

        Zitat von Zeit ist nur eine Illusion
        „Veränderung, Vergehen, zeitliches Werden haben ihre gewöhnliche Bedeutung nur in der dreidimensionalen Welt“, sagt Petkov. Einstein, der Minkowskis Raumzeit zunächst als „überflüssige Gelehrsamkeit“ bezeichnet hatte, musste wenig später die Bedeutung der Erkenntnis seines ehemaligen Lehrers einsehen. 1916 gestand er ein: „Ohne Minkowskis wichtige Gedanken wäre die Allgemeine Relativitätstheorie vielleicht in den Windeln stecken geblieben.“ Später hatte sich Einstein den – damals noch nicht so genannten – Eternalismus ebenfalls zu eigen gemacht. 1952 betonte er im 5. Anhang zur 15. Auflage seines Buchs „Relativity: The Special and General Theory“, dass es natürlicher erscheint, die physikalische Realität als eine vierdimensionale Existenz zu denken statt wie bisher als Entwicklung einer dreidimensionalen Existenz. Und 1955 schrieb er – kurz bevor er starb – ineinem Kondolenzbrief anlässlich des Todes eines Freundes: „Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion.“ Wenn die Zeit also gar nicht existiert, sondern bloß eine Illusion ist, dann gibt es in Wirklichkeit gar keinen Ablauf von Ereignissen

        ...

        Das „Fließen“ der Zeit ist im Rahmen der Relativitätstheorie eine Illusion. Alles ist gewissermaßen „auf einmal“ in der Raumzeit fixiert.
        Zuletzt geändert von MRM; 27.02.2011, 23:16.

        Kommentar


          #64
          Zitat von MRM Beitrag anzeigen
          Womöglich gibts nur keine Bewegung entlang der Zeitachse.
          Das widerspricht der Erfahrung.

          Unsere Position auf der Zeitachse ist für das Universum selbst aber irrelevant. Sie ist nur für unsere Beobachtung von Bedeutung.
          Was bezweckst du mit dieser trivialen Aussage?



          Wenn man davon spricht wie sich das Universum verhält oder wie es enstanden ( oder eben nicht entstanden ) ist, dann mu8ß man IMHO versuchen daß Universum quasi von außen als ganzes zu betrachten.
          Nein, warum sollte man?


          Wie ist er denn deiner Meinung nach definiert ?
          Meine Meinung ist irrelevant. Aber wesentlich ist, dass das Universum zu allen Zeiten ungefähr gleich aussehen soll.


          Die Aussage war ja gerade daß es einen Zeitfluß nicht gibt
          Tja und doch muss ich schon wieder aufstehen.

          Kommentar


            #65
            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            In einem Universum, in dem es keine fließende Zeit gibt, gibt es kein Entstehen, kein Vergehen, keine Veränderung, keine Bewegung. Das Universum wäre so zusagen ein vierdimensionales Standbild.
            daraus folgt nicht, dass alle Hyperflächen, in die man die Raumzeit zerlegen kann, gleich sein müssen, wie vom Steady State Modell ausgesagt. Es ist ebenso möglich, dass die Materiedichte von Hyperfläche zu Hyperfläche abnimmt, so wie es die Urknalltheorie aussagt.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Das Konzept der Raumzeit besagt ja gerade, daß "alle Zeiten" integraler Bestandteil des Universums sind. Daher kann man im Grunde auch nicht behaupten, es wurde eine Ausdehnung des Universums beobachtet.
            beobachtet wurde eine Rotverschiebung des Lichts ferner Galaxien. Im Modell des expandierenden Universums wird das darauf zurückgeführt, dass die Abstände zwischen den Galaxien von Hyperfläche zu Hyperfläche zunehmen, auf einer früheren Hyperfläche die Galaxien somit näher beisammen waren als auf der heutigen. Das Urknallszenario leitet daraus ab, dass die Galaxiendichte auf einer Hyperfläche umso höher ist, je näher diese Hyperfläche an der Urknall-Hyperfläche liegt. Das Steady State Szenario besagt demgegenüber, dass die Galaxiendichte auf allen Hyperflächen gleich ist - der Abstand zwischen zwei Galaxien nimmt zwar von Hyperfläche zu Hyperfläche zu, zugleich tauchen aber neue Galaxien (aus dem Nichts) auf, die den freiwerdenden Platz einnehmen. Sind z.B. auf einer Hyperfläche zwei Galaxien 1 Mio. Lichtjahre voneinander entfernt und auf einer zweiten (späteren) Hyperfläche dieselben Galaxien 2 Mio. Lichtjahre, so ist auf der zweiten Hyperfläche eine dritte Galaxie hinzugekommen, die auf der ersten Hyperfläche noch nicht vorhanden war.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Daher kann man sagen, es wurde eine Expansion des Raumes ( 3d ) beobachtet. Aber es wurde keine Expansion der Raumzeit ( aka Universum, 4d ) beobachtet
            das ist trivial, und wird von niemandem bestritten.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Sagt wer ?
            Fred Hoyle, der Erfinder des Steady State Szenarios, außerdem alle Vertreter dieses Szenarios.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Steady state heißt wörtlich übersetzt so etwas wie dauerhafter Zustand.
            das interessiert nicht. Es gibt ein kosmologisches Modell, das 1948 von Hoyle vorgestellt wurde und seither unter dem Namen Steady State Modell bekannt ist. Dieses macht bestimmte Aussagen, insbesondere die, dass die Galaxiendichte auf allen Hyperflächen gleich ist. Kosmologische Modelle, die davon abweichende Aussagen machen - etwa das Urknallszenario - stimmen nicht mit dem Steady State Modell überein, völlig unabhängig davon, ob du der Meinung bist, die Bezeichnung "steady state" würde wörtlich übersetzt auch auf diese Modelle zutreffen.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            MMn müssen eben nicht alle Hyperflächen gleich sein
            wenn sie nicht alle gleich sind, dann trifft auch das Steady State Modell nicht zu, da dieses nämlich genau das aussagt.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            sie müssen lediglich alle "ewig" bestand haben.
            eine Hyperfläche entspricht einem Ausschnitt der Raumzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie existiert somit nur einen unendlich kurzen Augenblick lang, und somit sicher nicht "ewig".


            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Wie soll etwas ohne einen ( objektiven ) Zeitfluß entstehen ?
            der Begriff "entstehen" ist in der Tat beim Urknall nicht ganz passend, da er ja für gewöhnlich einen in der Zeit ablaufenden Vorgang beschreibt. Am Urknall aber beginnt die Raumzeit und damit die Zeit erst, so dass man nicht wirklich von einem Vorgang des Entstehens sprechen kann. Insofern ist die Sprechweise, dass das Universum durch den Urknall entstehe, unexakter Slang. Die zutreffendere, aber für den Laien sicherlich schwerer zu verstehende Ausdrucksweise wäre die, dass der Urknall der Rand der Raumzeit ist.


            .
            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

            Agent Scullie schrieb nach 9 Minuten und 34 Sekunden:

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Unsere Position auf der Zeitachse ist für das Universum selbst aber irrelevant.
            für den auf einer Hyperfläche herrschenden Zustand ist die Position dieser Hyperfläche auf der Zeitachse sicher nicht irrelevant.

            Zitat von MRM Beitrag anzeigen
            Sie ist nur für unsere Beobachtung von Bedeutung. Wenn man davon spricht wie sich das Universum verhält oder wie es enstanden ( oder eben nicht entstanden ) ist, dann mu8ß man IMHO versuchen daß Universum quasi von außen als ganzes zu betrachten.
            du meinst, wie es in einer Zeit, die zusätzlich zu der uns bekannten, mit dem Raum zur Raumzeit vereinigten Zeit, existiert, entstanden ist. In der Relativitätstheorie kommt keine solche zusätzliche Zeit (quasi eine zweite Zeitdimension) vor, entsprechend ist die Frage sinnlos. Wenn man in der Kosmologie von der Entstehung des Universums spricht, meint man immer die Entstehung in der konventionellen Zeit. Dass diese Sprechweise angesichts des Raumzeitbildes ungenau ist, sagte ich ja bereits.
            Zuletzt geändert von Agent Scullie; 28.02.2011, 10:51. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

            Kommentar


              #66
              Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
              Das widerspricht der Erfahrung.
              Das ist richtig, aber im Grunde ist ja die Aussage des Artikels der, daß unsere Erfahrung irreführend ist.

              Es gibt durchaus eine andere Überlegung, wieso wir eine fließende Zeit wahrnehmen, ohne daß diese real vorhanden ist.

              Time, consciousness and quantum events in fundamental spacetime geometry

              Grob vereinfacht zusammengefasst ( zumindest so wie ich das verstanden habe ) wäre demnach daß Universum eine Art Netzwerk von diskreten Quantenzuständen. Wir nehmen einen wahr, und haben Informationen ( in Form von Erinnerungen ) an weitere - daraus erzeugt das Bewußtsein eine Art Film. Diese Informationen sind nur in eine Richtung vorhanden ( "Vergangenheit" ), da sie in der anderen Richtung mehrdeutig sind. [/QUOTE]

              Was bezweckst du mit dieser trivialen Aussage?
              Wenn so etwas entscheidendes wie Zeit quasi nur in unserem Bewußtsein existiert, kommt es fast zwangsläufig zu fehldeutungen ( zumindest bei vielen ) Darauf führe ich zumindest solche Fragen wie, was war vor dem Urknall, was hat ihn ausgelöst etc zurück. Diese Fragen erscheinen viele naheliegend, eben aus der Erfahrung einer fließenden Zeit. Betrachtet man das Universum als vierdimensionales Standbild, sind sie witzlos.


              Nein, warum sollte man?
              s.o.




              Meine Meinung ist irrelevant. Aber wesentlich ist, dass das Universum zu allen Zeiten ungefähr gleich aussehen soll.
              Und was machen wir, wenns keine Zeit gibt ?

              Tja und doch muss ich schon wieder aufstehen.
              Da gäbe es im zeitlosen Universum eine (Horror?) Alternative für dich. All die Erinnerungen ans aufstehen sind die Erlebnisse anderer Quantenbewußtseine - deines wird nie etwas anderes machen als auf diesen Bildschirm zu starren - für alle Ewigkeit ...

              Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
              Fred Hoyle, der Erfinder des Steady State Szenarios, außerdem alle Vertreter dieses Szenarios.
              O.K., wußte nicht, daß es da eine festgelegte Definition gibt, ich bin einfach vom wörtlichen Begriff ausgegangen

              das ist trivial, und wird von niemandem bestritten.
              Doch, von dir zB weiter unten


              eine Hyperfläche entspricht einem Ausschnitt der Raumzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie existiert somit nur einen unendlich kurzen Augenblick lang, und somit sicher nicht "ewig".
              In einem Zeitlosen Blockuniversum wäre das so ähnlich wie mit einer Zwiebel. Größere Hyperflächen umschließen die kleineren, doch keine verändert sich oder wird größer oder existiert nur einen winzigen Augenblick. Bei einer Zwiebel ( sagen wir sicherheitshalber einer tiefgekühlten ) sagen wir ja auch nicht, daß die einzelnen Schichten sich ausdehnen. Die größeren umschließen einfach die kleineren. Die Vergangenheit wäre nicht wirklich vergangen, sondern nur ein anderer ( für uns nicht erreichbarer ) Ort.

              der Begriff "entstehen" ist in der Tat beim Urknall nicht ganz passend, da er ja für gewöhnlich einen in der Zeit ablaufenden Vorgang beschreibt. Am Urknall aber beginnt die Raumzeit und damit die Zeit erst, so dass man nicht wirklich von einem Vorgang des Entstehens sprechen kann. Insofern ist die Sprechweise, dass das Universum durch den Urknall entstehe, unexakter Slang.
              Ich denke halt nur, daß genau solche ungenauigkeiten zu falschen vorstellungen führen.


              Die zutreffendere, aber für den Laien sicherlich schwerer zu verstehende Ausdrucksweise wäre die, dass der Urknall der Rand der Raumzeit ist.
              Wobei ich mir ja eher vorstellen könnte, er "Urknall" wäre das Zentrum - wie halt das innerste der Zwiebel


              für den auf einer Hyperfläche herrschenden Zustand ist die Position dieser Hyperfläche auf der Zeitachse sicher nicht irrelevant.
              Die Hyperflächen sind im Grunde aber auch nur Hilfskonstrukte, sie sind ja nur "gedacht", so wie man sich unendliche viele, unendliche dünne Flächen in einen Würfel denken kann. Die Zeitachse hätte mehr den Status einer Raumdimension.

              du meinst, wie es in einer Zeit, die zusätzlich zu der uns bekannten, mit dem Raum zur Raumzeit vereinigten Zeit, existiert, entstanden ist.
              Nein, ich meine halt nur, das Universum als ein vierdimensionales Standbild zu betrachten. Das entsprechende Zitat hab ich ja schon weiter oben gepostet

              1952 betonte er im 5. Anhang zur 15. Auflage seines Buchs „Relativity: The Special and General Theory“, dass es natürlicher erscheint, die physikalische Realität als eine vierdimensionale Existenz zu denken statt wie bisher als Entwicklung einer dreidimensionalen Existenz.
              Wir nehmen alles dreidimensional wahr, aber ich denke genau das erschwert unser Verständnis. Es treten bei solchen Diskussionen ja immer Fragen auf, die bei einer vierdimensionalen Betrachtungsweise gar nicht erst entstehen. ( Ein paar hab ich oben genannt )


              Wenn man in der Kosmologie von der Entstehung des Universums spricht, meint man immer die Entstehung in der konventionellen Zeit. Dass diese Sprechweise angesichts des Raumzeitbildes ungenau ist, sagte ich ja bereits.
              Yep, unsere Sprache macht das halt sehr schwer, weil sie regelrecht mit Ausdrücken durchzogen sind, die sich auf die Zeit beziehen.

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                #67
                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                Es gibt durchaus eine andere Überlegung, wieso wir eine fließende Zeit wahrnehmen, ohne daß diese real vorhanden ist.

                Time, consciousness and quantum events in fundamental spacetime geometry
                das allerdings ist ein anderes, von dem Blockuniversum-Raumzeit-Bild aus deinem ersten Artikel abweichendes Raumzeit-Verständnis. Nämlich eines, das nicht auf der Relativitätstheorie, sondern auf der Loop-Quantengravitation beruht. Demnach sind Raum und Zeit wieder stärker getrennt als im Blockuniversum-Bild, was einen Tribut an die kanonische Quantisierung darstellt. Das bedeutet, dass es dann auch wieder eher ein Fließen der Zeit gibt: die Raumzeit ist nicht fundamental, sondern wird aus der Abfolge der Hyperflächen, von denen jede einem Spinnetzwerk entspricht, generiert. Das Fließen der Zeit ist dann zwar nicht kontinuierlich, sondern eher ein Ticken in Planck-Zeitschritten, aber immerhin vorhanden.

                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                Doch, von dir zB weiter unten
                sicher nicht.

                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                In einem Zeitlosen Blockuniversum wäre das so ähnlich wie mit einer Zwiebel. Größere Hyperflächen umschließen die kleineren,
                das ist übrigens auch nicht richtig. Die raumartigen Hyperflächen, die unterschiedlichen Zeiten entsprechen, bilden keine Zwiebel, sondern einen Stapel. Es gibt keine äußeren Hyperflächen, die innere einhüllen. In populärwissenschaftlichen Quellen findet man zuweilen das Bild des Universums als dreidimensionale Ballonoberfläche, die in einem vierdimensionalen Einbettungsraum einen vierdimensionalen Ballon umschließt. Dieser 4-dim. Einbettungsraum hat aber nichts mit der 4-dim. Raumzeit zu tun. Wollte man sowohl die Raumzeit als auch den Einbettungsraum berücksichtigen, bräuchte man einen mindestens fünfdimensionalen Einbettungsraum, in den die 4-dim. Raumzeit eingebettet wird. Raumzeitlich gesehen sind die raumartigen Hyperflächen Hyper-Ebenen, keine Hyper-Schalen.

                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                Wobei ich mir ja eher vorstellen könnte, er "Urknall" wäre das Zentrum - wie halt das innerste der Zwiebel
                das ist dann ebenfalls nicht richtig. In der Urknall-Theorie entspricht der Urknall eher einer Grundfläche des Block-Universums. Die übrige Raumzeit ist oberhalb der Urknall-Hyperfläche, nicht um sie herum.

                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                Die Hyperflächen sind im Grunde aber auch nur Hilfskonstrukte, sie sind ja nur "gedacht", so wie man sich unendliche viele, unendliche dünne Flächen in einen Würfel denken kann.
                im Bild der Loop-Quantengravitation würde das übrigens gerade nicht mehr gelten. Die Spinnetzwerke = Hyperflächen wären die primären Gebilde, die Raumzeit (Spinschaum) wäre dagegen eher nur noch "gedacht".

                Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                Nein, ich meine halt nur, das Universum als ein vierdimensionales Standbild zu betrachten.
                davon zu sprechen, dass ein solches entstehen könnte, würde aber nur dann Sinn machen, wenn es neben der uns bekannten Zeit, die ja eine der vier Dimensionen dieses "Standbildes" bildet, noch eine andere Zeit geben würde.

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                  #68
                  Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                  das allerdings ist ein anderes, von dem Blockuniversum-Raumzeit-Bild aus deinem ersten Artikel abweichendes Raumzeit-Verständnis. Nämlich eines, das nicht auf der Relativitätstheorie, sondern auf der Loop-Quantengravitation beruht. Demnach sind Raum und Zeit wieder stärker getrennt als im Blockuniversum-Bild, was einen Tribut an die kanonische Quantisierung darstellt. Das bedeutet, dass es dann auch wieder eher ein Fließen der Zeit gibt: die Raumzeit ist nicht fundamental, sondern wird aus der Abfolge der Hyperflächen, von denen jede einem Spinnetzwerk entspricht, generiert. Das Fließen der Zeit ist dann zwar nicht kontinuierlich, sondern eher ein Ticken in Planck-Zeitschritten, aber immerhin vorhanden.
                  Das klingt bei denen aber nicht so als ob sie von einem tatsächlichen fließen der Zeit ausgehen

                  An alternative explanation is that time does not exist as either a process or dimension, but that reality is a collage of discrete, disconnected and haphazardly arranged configurations of the universe, e. g. as described in Julian Barbour's "The end of time" [2]. In this view our perception of a unidirectional flow of time occurs because each moment, or "Now" as Barbour terms them, involves memory of other conceptually relevant moments, and the orderly flow of time is an illusion.
                  So wie ich das verstehe ist demnach unser Eindruck der Zeit ein rein ... ich nenne es mal "Informationstechnisches Problem." Es wohnt halt in jedem Zustand die Information anderer Zustände inne.

                  sicher nicht.
                  Für mich klang das so - aber es ist auch leicht bei so einem Thema aneinander vorbei zu reden - unsere Sprache ist dafür einfach nicht ausgelegt . Ich meinte es halt in dem Sinne, daß jede Hyperfläche "ewig" existiert weil jeder Raumzeitpunkt im Blockuniversum "ewig" existiert ( wie drückt man das nur aus, ohne wiederum ein Zeitwort zu verwenden )

                  In populärwissenschaftlichen Quellen findet man zuweilen das Bild des Universums als dreidimensionale Ballonoberfläche, die in einem vierdimensionalen Einbettungsraum einen vierdimensionalen Ballon umschließt. Dieser 4-dim. Einbettungsraum hat aber nichts mit der 4-dim. Raumzeit zu tun.
                  Bei diesem Modell wird der Ballon ja in der Regel aufgeblasen um die Ausdehnung mit der Zeit zu veranschaulichen. Würde man nun von das Bild vieler Zeitpunkte überlagern würde man doch so etwas wie eine Zwiebel erhalten, oder nicht? Andererseits, ist das Modell vielleicht so oder so falsch, weil es ja im Grunde von einer "universellen" ( und nicht einer relativen ) Zeit ausgeht *grübel*


                  Wollte man sowohl die Raumzeit als auch den Einbettungsraum berücksichtigen, bräuchte man einen mindestens fünfdimensionalen Einbettungsraum, in den die 4-dim. Raumzeit eingebettet wird.
                  Bräuchte man einen solchen Einbettungsraum, oder könnte das Universum nicht auch einfach "ohne" auskommen?

                  Raumzeitlich gesehen sind die raumartigen Hyperflächen Hyper-Ebenen, keine Hyper-Schalen.

                  das ist dann ebenfalls nicht richtig. In der Urknall-Theorie entspricht der Urknall eher einer Grundfläche des Block-Universums. Die übrige Raumzeit ist oberhalb der Urknall-Hyperfläche, nicht um sie herum.
                  Wie passt das damit zusammen, daß der Raum zwar nicht unendlich groß ist, aber dennoch keine Grenze hat. Deswegen ( dachte ich zumindest bisher ) wurde der Raum doch immer als Ballon da gestellt. ( Weil das dort gegeben ist ) Eine Fläche müßte doch entweder unendlich sein, oder irgendwo durch eine Grenze begrenzt werden.

                  davon zu sprechen, dass ein solches entstehen könnte, würde aber nur dann Sinn machen, wenn es neben der uns bekannten Zeit, die ja eine der vier Dimensionen dieses "Standbildes" bildet, noch eine andere Zeit geben würde.
                  Ich denke auch nicht, daß das Universum je "entstanden" ist, sondern in einem gewissen Sinne schon "immer" ( wieder ein Zeitwort ) war. IMO wäre das am stimmigsten. Jegliche "Entstehung" wirft ja wieder die Frage nach dem wie und warum auf ( und wie ein Entstehungsprozess ohne Zeit ablaufen soll )

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Das klingt bei denen aber nicht so als ob sie von einem tatsächlichen fließen der Zeit ausgehen
                    die betonen da lediglich die Diskretisierung der Zeit, dass also das Fließen der Zeit nicht kontinuierlich ist, sondern eher einem Ticken entspricht. Das hat nichts zu tun mit dem Blockuniversum-Bild, von dem du zuvor gesprochen hast.

                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Bei diesem Modell wird der Ballon ja in der Regel aufgeblasen um die Ausdehnung mit der Zeit zu veranschaulichen. Würde man nun von das Bild vieler Zeitpunkte überlagern würde man doch so etwas wie eine Zwiebel erhalten, oder nicht?
                    sicher, nur hätte diese Überlagerung wenig mit dem zu tun, was man in der Relativitätstheorie unter der Raumzeit versteht. Der 4-dim. Einbettungsraum mit der 3-dim. Ballonoberfläche entspricht immer nur dem Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Um die Raumzeit als Ganzes, d.h. alle Zeiten auf einmal, zu berücksichtigen, bräuchte man eine ganze Abfolge solcher 4-dim. Einbettungsräume, also insgesamt einen 5-dim. Einbettungsraum.

                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Andererseits, ist das Modell vielleicht so oder so falsch, weil es ja im Grunde von einer "universellen" ( und nicht einer relativen ) Zeit ausgeht *grübel*
                    keineswegs, innerhalb der kosmologischen Lösungen der allgemein-relativistischen Feldgleichungen ist durchaus eine universelle Zeit definiert. Entscheided ist nur, dass diese universelle Zeit eine Eigenschaft der jeweiligen speziellen Lösung ist und nicht der Relativitätstheorie an sich.

                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Bräuchte man einen solchen Einbettungsraum, oder könnte das Universum nicht auch einfach "ohne" auskommen?
                    es käme auch ohne aus. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der Riemannschen Geometrie, die der allgemeinen Relativitätstheorie zugrundeliegt. Ohne den Einbettungsraum funktioniert aber das Bild mit dem Ballon nicht. Es lässt sich dann lediglich sagen, dass jede raumartige Hyperfläche eine hypersphärische innere Geometrie hat, nicht aber dass diese mit einem Ballon mit der nächsthöheren Dimensionenzahl zusammenhängt.

                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Wie passt das damit zusammen, daß der Raum zwar nicht unendlich groß ist, aber dennoch keine Grenze hat.
                    ganz einfach: ohne Einbettungsraum ist das lediglich eine Eigenschaft der inneren Geometrie des Raumes (der raumartigen Hyperfläche). Die Einbettung der jeweiligen Hyperfläche in die Raumzeit ist davon unabhängig. Du musst bedenken, dass die Raumzeit - im Unterschied zum Einbettungsraum - selbst auch nochmal gekrümmt ist.

                    Zitat von MRM Beitrag anzeigen
                    Deswegen ( dachte ich zumindest bisher ) wurde der Raum doch immer als Ballon da gestellt.
                    dieser Ballon aber beschreibt den einbettenden Hilfsraum, nicht die Raumzeit. Du kannst dir das so klarmachen: die Raumzeit ist in einer Weise gekrümmt, dass ein flacher raumartiger Schnitt durch sie eine Hyperfläche mit hypersphärischer innerer Geometrie ergibt.

                    Anschaulich ist das natürlich schwer vorstellbar, da wir uns im Grunde nur zweidimensionale Räume als gekrümmt vorstellen können, Raum und Raumzeit aber um eine Dimension differieren. Stellen wir den Raum als gekrümmte 2-dim. Fläche dar, lässt die Raumzeit nicht mehr darstellen. Stellen wir umgekehrt die Raumzeit als gekrümmte 2D-Fläche dar, bleibt für den Raum nur noch eine einzige Dimension.

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