Elysium - Neill Blomkamps Sci-Fi-Thriller - SciFi-Forum

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Elysium - Neill Blomkamps Sci-Fi-Thriller

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    #46
    Zitat von textor Beitrag anzeigen
    Ich fand sie eigentlich ideal besetzt, eine kalte "Aussenministerin", die kein Problem damit hat ein paar Dutzend Menschen in den Tod zu schicken, bzw. "auf den Knopf zu drücken".
    Ich sage ja auch nicht, dass sie schlecht gespielt hat; wenn man eine so gute Schauspielerin wie Jodie Foster hat, sollte man das Talent auch nutzen und nicht wie hier in ein paar Szenen einer Klischeefigur verschwenden.
    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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      #47
      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
      Ich sage ja auch nicht, dass sie schlecht gespielt hat; wenn man eine so gute Schauspielerin wie Jodie Foster hat, sollte man das Talent auch nutzen und nicht wie hier in ein paar Szenen einer Klischeefigur verschwenden.
      Im Prinzip muss ich Dir da zustimmen. Ich meine, ich finde es nicht schlimm, aber Jodie ist super und kann wesentlich mehr!
      Wer im Grunde von seiner Rolle mehr rüberbringen konnte war mal wieder William Fichtner! Fand ich klasse, wie er den Chef gespielt hat!

      Insgesamt ist der Film ja auch nicht schlecht! Im Gegenteil: Ein ganz guter Film mit cooler Idee/Setting. Insbesondere in der ersten Hälfte auch praktisch nix zu bemängeln. Dann aber auf Elysium... da hätte man soooooo viel draus machen können! Stattdessen 2 Häuser besucht und rumgeballert. Schade!

      Ich kann auch nicht umhin, als Blomkamp das etwas anzulasten, wenn er schon sowas wie D9 zuvor gemacht hat, sollte man eigentlich den Sinn für Feinheiten der Story haben.
      Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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        #48
        „Elysium“ ist einer jener Sci-Fi-Filme, welche kaum nennenswerte Eindrücke hinterlassen. Es würde mich wirklich interessieren, ob in 10 Jahren noch jemand an diesen Streifen denkt – warten wir es ab.

        Die Story der extremen Teilung zwischen Arm und Reich ist altbekannt und die wenigen Anleihen auf das Problem der Wirtschaftsflüchtlinge machen das Werk auch nicht unbedingt besser. Handwerklich ist aber nur wenig zu meckern. Die Station ist sehr gelungen und erzeugt – wie es sich gehört – Schwerkraft durch Rotation. Besonders nett fand ich die Tatsache, dass die Heimat der Reichen doch sehr an den Mercedes-Stern erinnert. Die Erde ist ordentlich versifft und die dargestellten Technologien insgesamt alle vorstellbar. Großzügige Dehnungen der bekannten Raumfahrtphysik habe ich keine finden können. Es war zudem schön und realistisch zu sehen, dass die englische mit der spanischen Sprache hier koexistiert und teilweise verschmilzt. Ein guter Einfall, insbesondere im Großraum von L.A..

        Schauspielerisch war es da schon um einiges schlimmer. Die Figuren wirken insgesamt recht blass. Am überzeugendsten fand ich persönlich noch den Gangster-/Hackerkerl, der von Diego Luna gemimt wurde. Matt Damon hatte schon bessere Leistungen erzielen können und auch die sonst so geniale Jodie Foster kam recht dröge daher.

        Die eigentliche Story ist im Grunde recht simpel und wurde von anderen Usern schon umfassend dargelegt. Es war aber interessant, dass die Hauptfigur anfangs mit der sozialen Lage weniger Probleme hatte und eigentlich nur seine eigene Haut retten wollte. Unglaublich schwach war hingegen die Auflösung. Ich möchte hier nicht spoilern, aber eine soziale Konfliktbewältigung sieht dann doch anders aus.

        Leider gab es einige Sonderlichkeiten, die nicht hätten sein müssen. Es folgt eine Auswahl:

        - die „Elysium“-Station hat offenbar keine eigenen Waffen. Immer wieder kann man im Film dort einfach so landen. Was sollte einen Wutbürger davon abhalten, das Ding einfach mal mit Vollgas zu rammen? Die Verteidigung über Agenten, die von der Erde aus (!) mit Raketenwerfern herumfuhrwerken, war ein schlechter Scherz.


        - die Exoskelete des Films erhöhen zwar Körperkraft und Geschwindigkeit, aber sie bieten dennoch nur minimalen Schutz. Immer wieder fragt man sich bei den Kampfszenen, warum man nicht einfach auf die ungeschützten Stellen zielt. Es gibt auch so eine Art von Energieschilden, die aber mehr ein cooles Gimmick, denn nützlicher Teil der Handlung sind.

        - der soziale Konflikt wird vollkommen auf die medizinische Versorgung reduziert. Sicherlich ist das bei den Konflikten zwischen Arm und Reich ein wichtiger Streitpunkt, aber andere Dinge gehen beinahe völlig unter. Gerechte Löhne? Chancengleichheit? Arbeitsschutzmaßnahmen? Verbesserung der Nahrungsversorgung? Zugang zu Bildung? Alles kein Thema.


        Fazit: das kann Blomkamp aber viel besser. Nach „District 9“ war ich regelrecht enttäuscht. Abschließend würde ich Elysium als „mittelmäßig“ bezeichnen wollen. Es reicht für 3 von 6 Sternen. Viele gute Ideen werden kaum genutzt und alles kommt recht blutarm daher. Schade um das an sich gute Setting.
        "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
        die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
        (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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