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Allgemeine Überwachung in Startrek

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    #31
    Was heute in den eigenen 4 Wänden passiert, ist längst nicht mehr gänzlich privat, denn ein großer Teil der Kommunikation hat sich auf digitale Kanäle verlagert. Früher hat man mit Freunden kommuniziert, wenn man die Chance hatte, sie in Person zu sehen. Heute kommuniziert man viel häufiger, weil es Smartphones und das Internet gibt.

    Früher hat man nicht:
    • Jedes Telefonat mitgeschnitten
    • Jede SMS, jeden Chat und jede VoIP-Session mitgeschnitten und archiviert
    • Alle Posts in sozialen Netzwerken analysiert
    • Jeden deiner Schritte minutengenau verfolgt, um ein Bewegungsprofil deines ganzen Lebens zu erstellen
    • Alle deine Banktransaktionen überwacht
    • Dich an unzähligen öffentlichen Orten und im ÖPNV mit Kameras und biometrischer Gesichtserkennung verfolgt
    • Alle von dir getätigten elektronischen Einkäufe (Online, EC, Kreditkarte) und besuchten Websites protokolliert
    • Jeden deiner Briefe geöffnet und gescannt
    • Einen Zweitschlüssel von jedem deiner Passwörter für den Staat angefertigt


    Und vor allem hat man nicht alle diese Daten mit Hilfe automatisierter Algorithmen ausgewertet, um ein Profil von dir, deinen Vorlieben, deiner politischen Einstellung und deinem sozialen Milieu anzufertigen. Heute reicht es schon aus, wenn du dich mal irgendwo kritisch über US-Politik geäußert hast, um als potentieller Gefährder profiliert zu werden und bei Urlaubs-Einreise in die USA durchsucht zu werden, natürlich inklusive Beschlagnahme sämtlicher elektronischer Geräte.

    Privatsphäre gibt es nur noch, wenn du kein Bankkonto hast, nur noch mit Bargeld bezahlst, keinen Computer hast und mit anderen Menschen nur noch in vis-a-vis kommunizierst. Alles andere ist ein Totalverlust.
    Have you seen my force lance? Star Wars: The New Era | Scifi-Space.net
    "Screams of a billion murdered stars give lie to the night's peace, while we cling in desperation to the few fragile spinning stones we call worlds"
    Wayfinder First Order Hasturi aka "The Mad Perseid" 217 AFC

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      #32
      Zitat von Darth.Hunter Beitrag anzeigen
      Privatsphäre gibt es nur noch, wenn du kein Bankkonto hast, nur noch mit Bargeld bezahlst, keinen Computer hast und mit anderen Menschen nur noch in vis-a-vis kommunizierst. Alles andere ist ein Totalverlust.
      Leider wahr. Um so erschreckender, dass das kaum jemanden zu stören scheint und dass es praktisch kein Wahlkampthema ist. Normalerweise müsste das die Piraten in Nullkommanix in den Bundestag katapultieren.
      Aber dieses Land liegt schon wieder im Zauberschlaf, den der bleierne Mantel von Mutti verbreitet, den sie von Kohl geerbt hat.^^

      Was das allgemeinere Thema des Artikels angeht, gebe ich Dir Recht, deswegen hatte ich auch ursprünglich einen anderen Titel für den Thread gewählt.
      Ich habe mich auch über die Forderung nach positiver Science Fiction gefreut, die in Deutschland natürlich verpuffen wird. Der Artikel nennt ja genug Beispiele, wie sehr Star Trek eine ganze Generation beeinflusst hat und sich in unserer heutigen Welt mit technischen Gadgets verewigt hat.
      Das Problem scheint mir zu sein, dass den SF-Machern die (technisch-wissenschaftliche) Fantasie ausgegangen ist. Dass man in ein paar hundert Jahren Raumschiffe noch mit Touchscreens steuern wird, halte ich für unwahrscheinlich ... ^^ (Perry Rhodan hatte da vor Jahrzehnten schon bessere Ideen, wie z. B. die SERT-Haube; sowas in der Art ist heutzutage ja auch schon Gegenstand der Forschung.)
      "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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        #33
        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
        In ST braucht man kein Handy (aka Kontaktliste, Kalender, ...), weil es an jeder Ecke (in Raumschiffen sprichwörtlich) Computerterminals gibt, auf die man zugreifen kann. Man braucht kein technisches Gerät mit sich herumschleppen.
        Und trotzdem wandern die Daten dabei durch das Internet oder liegen schon in der Cloud, womit sie mitgeschnitten werden können. Dazu ist man eben nicht mehr erreichbar, wenn man den eigenen Kommunikator nicht dabei hat. Wenn auf der Enterprise jemand Kirk sprechen will, kann er noch eine schiffsweite Durchsage machen, woraufhin Krk dann zum nächsten Kommunikations-Terminal läuft. Wenn man die Freundin beim Einkaufen erreichen will (jaja, Replikatoren...), wird es aber schwierig.

        Die Tatsache, daß die Kommunikatoren noch externe Geräte sind (keine Implantate) werte ich dahingehend, daß die Menschen sie auch ablegen können wollen (Ansonsten hätten sie einer Implantation, die technisch ganz sicher sehr einfach wäre, schon längst zugestimmt).
        Das ist aber wohl eher nicht der Grund, aus dem wir das in ST bisher nicht gesehen haben. Mit der in ST verfügbaren Technologie wären wohl auch noch ganz andere Dinge möglich, aber ST ist eben kein Cyberpunk und will das auch gar nicht sein.
        Wobei man da zur Verteidigung der ST Schöpfer natürlich auch sagen muss, dass damals noch kaum einer an diese Problematik gedacht hat und sie das damit wohl nicht bewusst ignoriert haben, auch wenn das bei anderen Themen sicherlich der Fall war.

        Anhand deren Freizeitkleidung in TNG, DS9, etc, vermute ich, daß auch Sternenflottenangehörige in ihrer Freitzeit nicht verpflichtet sind, Kommunikatoren zu tragen.
        Das macht doch aber auch heute schon kaum noch einen Unterschied. Da, wo es keinen staatlichen Zwang zur Preisgabe irgendwelche Daten gibt, machen die Leute das freiwillig, einfach weil es bequem ist und inzwischen wirklich Arbeit erfordert, die Kontrolle über die eigenen Daten zumindest teilweise zu behalten.

        Edit: So langsam wird das zwar etwas für einen Politik-Thread, aber dieser Artikel zeigt, wohin die Reise geht: http://www.nytimes.com/2012/02/19/ma...ng-habits.html
        Zuletzt geändert von Machina Antarctica; 14.09.2013, 08:54.
        if in doubt, throw the first punch

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          #34
          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
          Die Tatsache, daß die Kommunikatoren noch externe Geräte sind (keine Implantate) werte ich dahingehend, daß die Menschen sie auch ablegen können wollen (Ansonsten hätten sie einer Implantation, die technisch ganz sicher sehr einfach wäre, schon längst zugestimmt).
          Die Kommunikatoren abzulegen bringt aber unter Umständen nichts, da eine Folge von Voyager ziemlich klar aussagt, dass der Computer zumindest auf diesem Schiff permanent alle Vitalzeichen der kompletten Crew überwacht und protokolliert - inklusive der Hirnaktivität!

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            #35
            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Die Kommunikatoren abzulegen bringt aber unter Umständen nichts, da eine Folge von Voyager ziemlich klar aussagt, dass der Computer zumindest auf diesem Schiff permanent alle Vitalzeichen der kompletten Crew überwacht und protokolliert - inklusive der Hirnaktivität!
            Das ist zwar richtig, aber kann der Computer die betreffenden Personen ohne einen Tricorder-Scan identifizieren?

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              #36
              Da bin ich mir gerade nicht sicher, aber soweit ich mich erinnere konnte man die Daten den jeweiligen Crewmitgliedern zweifelsfrei zuordnen und diese mit deren "Normalzustand" vergleichen.

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                #37
                Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                Die Kommunikatoren abzulegen bringt aber unter Umständen nichts, da eine Folge von Voyager ziemlich klar aussagt, dass der Computer zumindest auf diesem Schiff permanent alle Vitalzeichen der kompletten Crew überwacht und protokolliert - inklusive der Hirnaktivität!
                Wenn ich mich recht erinnere, dann geschah das nur in einer Episode, quasi als Notstandsmaßnahme.

                - - -

                Daß die Leute ihren Kommunikator ablegen können, um einer dauerhaften Ortung zu entgehen, ist mir schon klar. Was ich mit #10 insbesondere ausdrücken wollte, war, daß imho die Menschen in ST dies auch wollen.

                Ansonsten hätten sie schon längst implantierte Kommunikationsgeräte, die sicher sehr einfach zu realisieren wären, und wesentlich bequemer im Umgang wären.

                Zitat von Machina Antarctica Beitrag anzeigen
                Das macht doch aber auch heute schon kaum noch einen Unterschied. Da, wo es keinen staatlichen Zwang zur Preisgabe irgendwelche Daten gibt, machen die Leute das freiwillig, einfach weil es bequem ist und inzwischen wirklich Arbeit erfordert, die Kontrolle über die eigenen Daten zumindest teilweise zu behalten.
                Tatsächlich scheint ja jeder eine Art Zentralcomputer oder -netz zur Speicherung von persönlichen Daten zu nutzen. Diese Daten liegen wohl auch verschlüsselt in dieser "Cloud". Allerdings können wohl Offiziere auf den Schiffen und andere Authoritäten die Verschlüsselung scheinbar leicht umgehen.
                Ist dies, weil (a) man einen mathematischen Weg gefunden hat, alle Verschlüsselungen leicht zu knacken, oder (b), starke (wirksame) Verschlüsselungen nicht erlaubt sind?

                Edit: So langsam wird das zwar etwas für einen Politik-Thread, aber dieser Artikel zeigt, wohin die Reise geht: http://www.nytimes.com/2012/02/19/ma...ng-habits.html
                Dafür gibt es die hier:

                oder


                In diesem Thread geht es um die Überwachungsthematik in ST.
                .

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                  #38
                  Wenn man bedenkt, das bei einem Raumschiff dieses Technologiestandes wohl jeder Raum über diverse Sensoren (Mikrophone, Kameras, Infrarotdetektoren, Gasanalysatoren, etc.) verfügt. Sollte das Überwachen und Aufspüren von Personen ein Kinderspiel sein, fragt sich nur welchen Zugriff man hier auf Bereiche hat, die als Privat klassifiziert sind. Ein Sternenflottenraumschiff ist ein Ort das des öfteren auch Gefahrensituationen ausgesetzt ist, hier kann man erwarten das in so einem Fall, die Protokolle zum Schutz der Privatsphäre außer Kraft gesetzt werden können.
                  Bei Führungsoffizieren existiert womöglich auch die Einwilligung, dass das Computersystem den Standort der Person ständig überwacht, um diese möglichst schnell (auch ohne Kommunikator) kontaktieren zu können. Natürlich beinhaltet solch eine Infrastruktur auch die Möglichkeit des Missbrauchs.
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

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                    #39
                    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                    Wenn ich mich recht erinnere, dann geschah das nur in einer Episode, quasi als Notstandsmaßnahme.
                    Fast richtig. In der einen Folge wurde das angesprochen, aber da wurde auf Protokolle zugegriffen, die der Computer AFAIR laut dem Doktor grundsätzlich anlegt.

                    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                    Allerdings können wohl Offiziere auf den Schiffen und andere Authoritäten die Verschlüsselung scheinbar leicht umgehen.
                    Ist dies, weil (a) man einen mathematischen Weg gefunden hat, alle Verschlüsselungen leicht zu knacken, oder (b), starke (wirksame) Verschlüsselungen nicht erlaubt sind?
                    Wahrscheinlich ist da gar nichts verschlüsselt, sondern die Dateien jedes Nutzers sind nur über Zugriffsberechtigungen abgesichert. Und die wiederum darf der Captain (oder andere ranghohe Offiziere) bei Bedarf einfach übergehen.

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                      #40
                      Einschränkungen der Grundrechte sind für Angehörige des Militärs wohl weltweit ähm föderationsweit üblich.
                      Dies gilt in Deutschland auch für Angehörige der Bundeswehr: GG Art 17a.
                      Slawa Ukrajini!

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                        #41
                        Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                        Einschränkungen der Grundrechte sind für Angehörige des Militärs wohl weltweit ähm föderationsweit üblich.
                        Dies gilt in Deutschland auch für Angehörige der Bundeswehr: GG Art 17a.
                        Ein Beispiel, an das ich in diesem Thread immer wieder denken muss, sind die Blutuntersuchungen, die in DS9 häufig durchgeführt wurden. Das hat zwar nicht unmittelbar etwas mit Überwachung zu tun, stellt aber etwas dar, was der "normalsterbliche Kleinbürger" sicherlich nicht über sich ergehen lassen muss, wenn er nicht gerade zur Familie eines Sternenflottenmitarbeiters gehört oder in einer Sternenflotteneinrichtung lebt.

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                          #42
                          Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                          Ein Beispiel, an das ich in diesem Thread immer wieder denken muss, sind die Blutuntersuchungen, die in DS9 häufig durchgeführt wurden. Das hat zwar nicht unmittelbar etwas mit Überwachung zu tun, stellt aber etwas dar, was der "normalsterbliche Kleinbürger" sicherlich nicht über sich ergehen lassen muss, wenn er nicht gerade zur Familie eines Sternenflottenmitarbeiters gehört oder in einer Sternenflotteneinrichtung lebt.
                          Das ist ein interessantes Beispiel, weil es auch eine Folge von DS9 gibt, wo auf der Erde Menschen untersucht werden sollen, um Formwandler aufzuspüren. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, weigert sich Siskos Vater, sich untersuchen zu lassen.
                          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                            #43
                            Zuerst weigert sich Joseph Sisko, nach einem Sabotageakt stimmt er dann doch zu.
                            DS9: Die Front und Das verlorene Paradies

                            Joseph Sisko ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki
                            Slawa Ukrajini!

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                              #44
                              Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                              Im Allgemeinen wäre ich mir nicht so sicher, dass es nicht Menschen gibt, die so etwas eben doch ernst meinen. Frag mal die Befürworter der Totalüberwachung.

                              Ich habe mich im übrigen sehr wohl gefragt, ob seine Aussagen wirklich ernst gemeint sein können oder nicht. Leider habe ich den Eindruck, dass er das wohl doch ernst gemeint hat.
                              An dieser Stelle möchte ich kurz einwerfen, um wen es sich bei dem Autoren des Artikels handelt. Felix von Leitner ist Mitglied des CCC und betreibt einen (meiner Meinung nach hochinteressanten) Blog, in dem er sich insbesondere mit (Netz-)Politik beschäftigt. Hier ist übrigens sein Kommentar zu dem Artikel: Fefes Blog
                              Auch sonst ist der Blog sehr lesenswert.

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                                #45
                                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                                Wenn ich mich recht erinnere, dann geschah das nur in einer Episode, quasi als Notstandsmaßnahme.
                                Das bestätigt doch aber nur die Kernaussage des Artikels. Die technische Infrastruktur ist da, man ignoriert dieses Problem aber, weil man davon ausgeht, dass die Guten soetwas einfach nicht tun (und weil das Problem damals einfach nicht aktuell war).

                                Tatsächlich scheint ja jeder eine Art Zentralcomputer oder -netz zur Speicherung von persönlichen Daten zu nutzen. Diese Daten liegen wohl auch verschlüsselt in dieser "Cloud". Allerdings können wohl Offiziere auf den Schiffen und andere Authoritäten die Verschlüsselung scheinbar leicht umgehen.
                                Ist dies, weil (a) man einen mathematischen Weg gefunden hat, alle Verschlüsselungen leicht zu knacken, oder (b), starke (wirksame) Verschlüsselungen nicht erlaubt sind?
                                Was alles nichts bringt, wenn die Hintertüre schon im System ist und selbstverständlich ist die Verschlüsselung auch nichts mehr wert, wenn man von einem öffentlichen Computer auf diese Daten zugreift. Dazu lassen sich die Metadaten sowieso nicht verschlüsseln.

                                In diesem Thread geht es um die Überwachungsthematik in ST.
                                Eine gewisse Relevanz hat es schon, denn es veranschaulicht, wie man mit Hilfe statistischer Analysen Dinge über seine Kunden lernt, die diese einem nicht unbedingt mitteilen wollten. Und wenn man sich dann anguckt, zu welchen schier unglaublichen Leistungen die Computer in ST fähig sind, sind dann irgendwann einfach Hopfen und Malz verloren. Dazu tun sich in einer völlig vernetzten Welt auch ständig neue Möglichkeiten auf. Schon heute werden intelligente Stromzähler diskutiert, weil man über den Stromverbrauch auf die Nutzung schließen kann. Was sagt also der Energieverbrauch eines Replikators über seinen Nutzer?
                                Zuletzt geändert von Machina Antarctica; 16.09.2013, 09:20.
                                if in doubt, throw the first punch

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