Warum ist DS9 so unbeliebt?

[Weyoun 5]

Für mich ist DS9 keine Kriegsserie. Leute, die sowas behaupten, haben sich wahrscheinlich nie wirklich mit der Serie auseinandergesetzt.

Wenn überhaupt, ist DS9 eine ANTI-Kriegsserie, die Krieg nicht gutheißt und die schmutzigen Seiten davon zeigt und was Krieg aus Personen machen kann.

Wie hätte man denn DS9 gestalten sollen ohne einen interessanten Gegner? Nur wieder mit dem typischen TNG-oder VOY-Konzept "Problem oder Alien der Woche"? (BTW: Ich mag TNG sehr gerne!). Da war die Idee einer Großmacht, die am anderen Ende des Wurmlochs lauert und auf Eroberung aus ist, doch geradezu ideal.

DS9 hat noch soviel mehr zu bieten als den Dominion-Krieg. Politische Ereignisse und Entwicklungen für das gesamte ST-Universum, tiefe Einblicke in die Kulturen und Lebensweisen anderer Spezies (Cardassianer, Bajoraner, Ferengi, Klingonen) wie in keiner der anderen ST-Serien, tolle Charakterentwicklungen, fantastische Nebencharaktere (die fehlten z. B. in VOY fast völlig).

DS9 war mutig genug zu zeigen, daß es auch in der von Gene Roddenberry dargestellten positiven Zukunft trotzdem immer noch Negatives gibt wie Neid, Zorn, Machtbesessenheit, Überheblichkeit, kurzum: kriegerische Völker, die auf Eroberung aus sind. Alles andere wäre schlichtweg unsinnig. Auch in noch so ferner Zukunft wird es nie nur Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung überall geben. Das ist unrealistisch.

Und DS9 hat halt die dunklen Seiten der Zukunft gezeigt, was IMO auch sein muß! Daß bei TNG und VOY am Ende fast jeder Folge alles immer gut ausging und die Enterprise oder Voyager weiterflog und die Captains und Crews sich um die Konsequenzen oder Folgen ihres Handelns keine Gedanken machen mußten, funktionierte bei DS9 nicht. Bevor DS9 kam, war ST zu sehr "heile Welt". Und das ist auf Dauer unrealistisch. Deshalb ist DS9 für mich die realistischte (und beste) ST-Serie von allen.

Just my 2 cents .

[Mr.Viola]

Und was auch noch sehr gut war an DS9, durch Sektion 31 wurde gezeigt, dass die Menschen auch in der Zukunft noch jedes Mittel einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen, egal welche Konsequenzen dies für andere Völker hat.

[Himmelsläufer]

DS9 war mutig genug zu zeigen, daß es auch in der von Gene Roddenberry dargestellten positiven Zukunft trotzdem immer noch Negatives gibt wie Neid, Zorn, Machtbesessenheit, Überheblichkeit, kurzum: kriegerische Völker, die auf Eroberung aus sind. Alles andere wäre schlichtweg unsinnig. Auch in noch so ferner Zukunft wird es nie nur Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung überall geben. Das ist unrealistisch.

Und DS9 hat halt die dunklen Seiten der Zukunft gezeigt, was IMO auch sein muß! Daß bei TNG und VOY am Ende fast jeder Folge alles immer gut ausging und die Enterprise oder Voyager weiterflog und die Captains und Crews sich um die Konsequenzen oder Folgen ihres Handelns keine Gedanken machen mußten, funktionierte bei DS9 nicht. Bevor DS9 kam, war ST zu sehr "heile Welt". Und das ist auf Dauer unrealistisch. Deshalb ist DS9 für mich die realistischte (und beste) ST-Serie von allen.

Das sehe ich weitgehend auch so! Das Zukunftsbild der bisherigen Star Trek-Serien war schon etwas "verklärt": Alle gegenwärtigen Probleme gelöst oder überwunden. Eine riesige große Familie im Weltraum. Mutig auf dem Weg, neue Rätsel zu lösen und Probleme zu überwinden ... und das ist in der Regel auch stets am Ende einer Episode (oder Doppelepisode) gelungen. Damit war bei DS9 absolut Schluss. Hauptcharaktere wie auch wichtige Nebenfiguren durften auch schlechte Charaktereigenschaften oder "dunkle Geheimnisse" haben (z.B. Dr. Bashir, der vordergründige "Milchbubi", oder Garak ... wer weiß, wen er schon auf dem Gewissen hatte). Das wurde mit der Zeit auch immer ausgeprägter dargestellt womit mich DS9 - nach Startproblemen - ja auch in seinen Bann gezogen hat. Wie gesagt: Ich bin eigentlich eher TNG-Fan, aber die guten Eigenschaften muss man halt der jeweiligen Serie unumwunden zugestehen!

Übrigens ist mir auch auf Anhieb "Voyager" eingefallen, wenn es um zu wenige bzw. fehlende interessante Nebencharaktere ging (da waren Riley, Chapel und Rand in TOS ja interessanter ).

[HanSolo]

Die vielen Nebencharaktere sind eindeutig einer DER Pluspunkte von DS9. Dadurch wirkte das Universum weitaus runder und komplexer. Ist ja in Wirklichkeit auch so, dass man immer wieder die selben Personen trifft. Wiederkehrende Charaktere gibt es zwar auch bei TNG (Lowxanna, Q, O'Brien, Keiko, Guinan, Barcley, Ro, Sela, Alexander, Gowron, Lorsa, Bethor, Duras, Kem'Pek, Tomalak, Admiral Natschajev) allerdings nicht in der Masse und mit der Komplexheit von DS9 (wo manche Nebencharaktere besser ausgearbeitet waren als einige vom TNG-Maincast wie z.B. Beverly Crusher).

VOY hat auch seine wiederkehrenden Charaktere (so werden Namen wie Hagroff oder Kiotto sehr oft erwähnt, manche Gegner wie Seska, Cular, Dr. Chaotika und die Borg-Queen tauchen wieder auf, und nicht zu vergessen Barcley, Q, Samatha und Naomi Wildman, Hogan, Carry, Admiral Paris) ... alles in allem ca. nicht mehr und nicht weniger wie TNG.

Einzig ENT scheint sich hierbei etwas abzuheben. Dank Soval, Silik, Daniels, Degra, Shran, dessen Geliebter, dem Futur-Guy, Admiral Forrest, jenem Reptilianer-Schurken, Archers Herzallerliebsten, Duras, Kos, T'Pols Mutter usw. gibt es doch ziemlich viele (tlw. sogar sehr komplexe) Nebencharaktere. Wenn man der Serie erlaubt hätte insg. 7 Staffeln weiterzulaufen hätte sie (was Nebencharaktere und Komplexität anbelangt) vielleicht sogar mit DS9 mithalten können.

[Himmelsläufer]

@HanSolo: Also bei Voyager würde ich einige davon nicht unbedingt zu wiederkehrenden Nebencharakteren zählen, insbesondere Besatzungsmitglieder, die es gerade mal geschafft haben, dass man ihre Namen kennt, an deren Gesicht oder ihren Beitrag zu einer Handlung sich keiner erinnern kann. Die Aufzählung war aber hilfreich. Danke. Es waren offenbar mehr, als ich dachte. Dass ich den "Denkanstoß" gebraucht habe zeigt aber - für mich persönlich -, dass viele dieser Nebenfiguren offenbar keinen besonderen Eindruck hinterlassen haben ... oder eben nicht besonders "gut" getroffen waren. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Ich gebe Dir Recht, was die Nebencharaktere in ENT betrifft. Mit Shran und insbesondere Soval gibt es da sogar dominante uns sehr komplexe Figuren! Exzellent. ENT kam für mich in dieser "Einschätzung" auch direkt nach DS9.

[Mr.Viola]

Die Nebencharaktäre von VOY finde ich aber schlecht. Einzig allein Seska war da ne Ausnahme, aber sie blieb ja auch nicht lange an Bord.
Bei ENT sind Soval und vor allem Shran wirklich gut getroffene Nebencharaktäre, die sieht man immer wieder gerne. Auch Admiral Forrest hat mir gefallen.

Mal ne Frage off-topic, wann kam denn Duras in ENT vor?

[MFB]

Duras tauchte in "Das Urteil" erstmals auf und hatte seinen - definitiv - letzten Auftritt in "Die Ausdehnung".

Dieser Duras soll angeblich ein Vorfahre des späteren Duras sein, den man in TNG sah.

[ElimGarak]

DS9 ist die einzigste Serie in ST die diese Dichte an Charakteren, Storys und Handlungssträngen erreicht.

Neben der Hauptcrew gibt es genug interessante Nebencharaktere, die immer wieder geschickt in die Haupterzählung eingebaut werden und immer wieder verschieden mit der Haupt-Crew agieren, z.B. die Ferengis, Garak, diverse Bajoraner, Martok usw.

Dazu kommen immer wiederkehrende Gegenspieler, z.B. Dukat,Damar, Dominion, die Formwandlerin oder auch Gowron.

So erreicht man viel mehr Tiefe als z.B. in TNG.

Dazu kommt der große Handlungsstrang mit dem Dominion und die daraus resultierenden in einander verschachtelten Folgen.

Ich für meinen Teil finde DS9 am Besten und kann nicht nachvollziehen, wie man zu der Aussage kommt, da viele DS9 mögen und VOY oder ENT mehr zerissen wurden und polarisieren.

[Himmelsläufer]

So erreicht man viel mehr Tiefe als z.B. in TNG.

Nun, TNG bleibt zwar meine "Lieblingsserie", aber da kann ich nur beipflichten.

Die wiederholenden Handlungs- wie Charakterelemente geben DS9 meiner Meinung nach eindeutig mehr Tiefe, als das noch bei TNG der Fall war. Dort gab es zwar auch einige solcher Elemente - so hat man's (recht spät) mit der Beziehung zwischen Troi und Worf "versucht" oder Alexanders Erziehung eingebaut -, aber eindringlich dargestellt war das eigentlich nicht. Es wirkte halt meistens "nur" wie "Randhandlung" und die Serie behielt daher im Groben den "Einzelfolgen"-Charakter (allerdings nicht mehr so deutlich wie bei TOS!!!), wohingegen DS9 von Anfang an auf Verbindungen über Folgen und Staffeln gebaut und das im Laufe der Serie deutlich ausgebaut hat. Daraus ergibt sich dann ein Großteil der "Tiefe" ... die ich sehr zu schätzen weiß!

[Jhechadon]

Um das late Thema wieder auf zu greifen:

(Zusammenhänge Stroys sorgen für wenig Zuschauer)

Sorry aber das passt nicht, denn eine zusammenhängende Storry gibt es mittlerweile bei fast jeder Serie.

Ich denke doch. Bei Buffy führte dies nachweislich zu einem Abfall der Einschaltquoten in den letzten Staffeln.
Und auchw enn man vor einige Folgen ein "Was zuletzt geschah" stellt, führt dies doch nicht dazu, dass man einen genauen Überblick hat, was denn nun ein "Gründer" ist, warum die hässlichen blauen Kerle weiße Schläuche im Hals haben und warum dies ihre Schwachstelle ist.
Oder wieso, wenn sie andere ST-Serien kennen, die Föderation sich nun tarnt. Und warum die Serie DS9 heisst und nicht Defiant (kleiner Scherz)


Punkto Beliebtheit: Mein absoluter Favorit unter den ST-Serien, vor allem da ein wenig die Patina des "Wir regeln alles mit Mitgefühl und Verhandlung", was mir doch etwas unrealistisch erscheint, angekratzt wurde. Die Menschen wurden menschlicher - ok, vielen gefiel das "Utopia" der alten Serien, ist auch nett, aber ich mags eben so Um es mal GANZ KANPP in wenige Sätze zu fassen, denn in DS9 steckt natürlich mehr.

[HanSolo]

Und warum die Serie DS9 heisst und nicht Defiant (kleiner Scherz)

Das kann man sich stellenweise tatsächlich fragen.

Wenn man z.B. zufällig bei "Der Widersacher", "Das Wagnis" oder "Das winzige Raumschiff" zu DS9 zappt. In den späteren Staffeln gibt es ziemlich viele Folgen, welche großteils auf der Defiant spielen.

[Jhechadon]

Das kann man sich stellenweise tatsächlich fragen.

Wenn man z.B. zufällig bei "Der Widersacher", "Das Wagnis" oder "Das winzige Raumschiff" zu DS9 zappt. In den späteren Staffeln gibt es ziemlich viele Folgen, welche großteils auf der Defiant spielen.

Ebend. Aber für den geneigten Zuschauer und bekennenden ST-Liebhaber wie mich ist das natürlich kein Problem. Auf wie vielen Partys bildeten sich um mich konzentrische Kreise der Leere, wenn ich begann, von den Serien zu reden...

[peterpan]

Ich weiß nicht so recht, ob Star-Trek-Deep-Space-Nine wirklich so unbeliebt ist. Ich habe sie nicht so regelmäßig geschaut, wie jetzt TNG, Enterprise und TOS. Das heißt aber nicht, dass ich DS9 nicht mag. Ich sehe halt lieber die Sendungen mit den Raumschiffen, als mit einer Station. Klar, DS9 bekam später die Defiant.

[Himmelsläufer]

Ich sehe halt lieber die Sendungen mit den Raumschiffen, als mit einer Station.

Mir ging das ganz ähnlich. Mich hat DS9 nach TNG vom Konzept her (Raumstation, Sternenflotten-Bajoraner-Mischmasch) auch erst überhaupt nicht interessiert, so dass ich's erst gar nicht angesehen hatte. Irgendwann habe ich dann reingesehen und war ganz angetan. Ich habe dann einfach eine Wiederholung angesehen und bei den ersten Staffeln gedacht "Ganz ok. Kannste ansehen." Und irgendwann dann - zur Mitte der Serie hin - fand' ich DS9 dann richtig klasse!

[Carla]

Mir gefällt DS9. Ich glaube, viele mögen es nicht, weil es in den Büchern und im Internet (nicht hier) fast immer schlecht gemacht wird. Wenn man sich mit diesem Hintergedanken vor den Fernseher setzt, dann ist es schwer nicht alles negativ zu sehen. Und manche denken sich vielleicht, sie hätten einen schlechten Geschmack, wenn ihnen DS9 gefällt. Nein, wem DS9 gefällt der hat einen guten Geschmack.