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Gegen Radikalismus / Marxismus ja/nein

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    Original geschrieben von Captain Proton

    Menschen können sich ändern! Aber nur, wenn man es versucht.
    Nur wenn sie die Notwendigkeit dazu sehen, dann würden sie das auch tun und da die meisten Leute den Sozialismus hierzulande nicht gerade als erstrebenswertes Ziel ansehen, werden sie sich auch unter Garantie dafür nicht änder, dessen bin ich mir sicher.

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      Die Deutschen identifizieren den Sozialismus leider viel zu sehr mit der DDR und sind deshalb sehr vorbelastet, weil "der Sozialismus uns den Osten geraubt hat". Ich kann nur immer wiederholen: Ich will keine zweite DDR und zweitens ist auch das Desaster in der östlichen Wirtschaft auf andere nicht systemimmanente Gründe zurückzuführen. Frag wirklich mal deinen Geschichtslehrer nach den von mir genannten Begebenheiten!

      Und nebenbei wird der Mensch sich ändern müssen, sonst wird er sich in den nächsten Hundert Jahren selbst auslöschen, was ich persönlich derzeit auch als beste Lösung für unseren Planeten ansehe...
      Recht darf nie Unrecht weichen.

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        Ich verstehe schon, was du willst Narbo, allerdings ist es doch eine große Kluft zwischen dem was du möchtest und was praktisch möglich sein würde und sich entwickeln würde.

        Insbesondere kann man nach dem jetzigen Stand den Sozialismus und die Demokratie nicht vereinen, denn dafür müssten die Leute frewillig den Sozialismus wählen, aber das werden sie nicht tun, nun bliebe einzig der Weg noch sie dazu zu zwingen, aber das führt eben so dem bekannten Ergebnis...

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          Das Problem @The Borg ist,dass du immer vom "jetzt" ausgehst.Aber mit politischer Arbeit wird man irgendwann die Sozialisten wählen.Das kann schon in 4 Jahren sein,aber auch erst in 8 Jahren.Aber es wird in naher Zukunft sein.

          Der Sozialismus ist möglich,aber er kann nur funktionieren,wenn Leute wie du ihm offener und ohne alte Vorurteile gegenüberstehen würden.
          Möp!

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            Natürlich gehe ich vom jetzigen Zustand aus, weil ich nunmal realistisch bleibe und denke, man kann nicht andauernd erzählen, dass dann mal irgendwann irgendetwas aus irgendeinem Grund passieren wird, sondern man muss den jetzigen Zustand miteinbeziehen und der sagt mir ziemlich sicher, dass wir in 10 Jahren keinen Sozialismus haben werden.

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              Nööö........in 10 jahren nicht. Da bin ich ja auch noch nicht Kanzler!

              Spaß beiseite... ich zumindest bin sehr wohl bewusst, dass der Sozialismus nicht morgen kommt, vielleicht nichtmal übermorgen, aber deswegen wird er nicht weniger erstrebenswert.

              Und solange es Menschen gibt, die an ihn glauben bzw. die glauben, dass alle Menschen frei und gleich sein sollen, dann hat er eine reelle Chance.
              Und abwarten ist die Devise - das 21. Jahrhundert beginnt gerade und der Kapitalismus hat eine Menge Probleme. Und die Erde auch, und diese Probleme werden größer, anstatt kleiner und das Kapital wird sie kaum lösen können oder lösen wollen.
              Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
              Makes perfect sense.

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                Original geschrieben von AsH
                .......sondern auf der Verbindung Intellegenzia + Proletariat basieren würde.
                Yo. Und genau deswegen wird der Sozialismus NIEMALS funzen.
                Der Mob ist DUMM und denkt nur an sich. Sein Motto ist: "Nach mir die Sinnflut". Oder glaubst du daß irgendein Prolet dein Posting rafft ?

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                  @Captain Proton
                  Du bist dir hoffentlich bewusst, dass der Kanzler den Sozailismus nicht eigenmächtig einführen kann, außer er würde ein Ermächtigungsgesetzt irgendwie durchbringen und die Verfassung damit außer Kraft setzen etc., aber das hatten wir doch schonmal nur mit umgekehrtem Vorzeichen.

                  Der Kapitalismus hat sehr wohl die Absicht, denn wenn er alles zerstört, dann zerstört er auch sich selbst und dazu wird es nicht kommen.

                  Kommentar


                    Naja, es gab schon oft Beispiele in der Geschichte wo etwas zerstört wurde was nicht zerstört werden wollte. Ich denke nicht das die oberen des Römischen Reiches sein Ende wollten z.B.

                    Der Kapitalismus ist auf einer Abwärtsspirale zur Zeit nur leider erwieße sich das Modell des Sozialismus bislang zumindest als nicht praktikabel und umsetzbar.

                    Es wird Zeit für neue Gegenmodelle, nur will auch mir leider keins einfallen !
                    “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
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                    Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

                    Kommentar


                      Original geschrieben von NicolasHazen
                      Naja, es gab schon oft Beispiele in der Geschichte wo etwas zerstört wurde was nicht zerstört werden wollte. Ich denke nicht das die oberen des Römischen Reiches sein Ende wollten z.B.

                      Der Kapitalismus ist auf einer Abwärtsspirale zur Zeit ...
                      Der Kapitalismus wird sicher irgendwann zerstört werden. Die Frage ist nur wie und was danach folgt. Die Haupttendenz der wirtschaftlichen Entwicklung im Kapitalismus ist der Fall der Profitraten. Sprich die notwendigen Investitionen werden im Verhältnis zum Gewinn immer grösser. Es gibt zwar auch Gegentendenzen (z.B. Vernichtung von Konkurrenten, Senken der Steuern für Unternehmen, Absenkung der Löhne), diese können die Tendenz nicht stoppen. Diese Entwicklung wurde in den letzten 25 Jahren deutlich. Die Angriffe auf den Sozialstaat und den Lebensstandard der ArbeiterInnen und Angestellten von Seiten der „Unternehmer“ werden immer heftiger, da sie versuchen ihre wachsenden Probleme auszugleichen. Ein weiteres Zeichen für diese Probleme waren die Aktienblasen. Es war profitabler die Kohle zu verzocken als sie eine Ausweitung der Produktion zu investieren, da dafür die Kosten heute sehr hoch sind (für Maschinen etc.). Dies bedeutet, dass langfristig die wirtschaftliche Entwicklung immer mehr abschwächt und die Angriffe auf den Lebensstandard der Mehrheit immer mehr zunehmen. Gleichzeitig werden die Gelder für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur immer knapper, da die Konzernen (und ihre Besitzer) immer weniger zur ihrer Finanzierung beitragen (Steuern). Der Rest der Bevölkerung kann diese Tendenz nicht ausgleichen, da ihr eigener Standard immer weiter gedrückt wird, sie also nicht so viele Steuern zahlen werden können. Die Tendenz wird also dazu führen, dass das System langfristig zerfällt.

                      Dies ist aber nicht automatisch positiv. Es kann auch zu einem Zusammenbruch der Zivilisation wie z.B. beim Ende des Römischen Reichs oder bei einer der chinesischen Mittelalter führen. Das Ende kann aber mit ähnlichen Folgen schon früher durch Kriege zwischen den wirtschaftlichen Hauptkonkurrenten samt ihren Massenvernichtungswaffen kommen (wie in Star Trek, nur wahrscheinlich schlimmer). Die Alternative ist natürlich die Schaffung eines besseren Systems (Sozialismus oder Barbarei).

                      Original geschrieben von NicolasHazen
                      nur leider erwieße sich das Modell des Sozialismus bislang zumindest als nicht praktikabel und umsetzbar.

                      Es wird Zeit für neue Gegenmodelle, nur will auch mir leider keins einfallen
                      Also ist die Frage, warum es nicht möglich war ein sozialistisches System zu errichten. Dies sollte eine Demokratisierung aller Entscheidungen in der Gesellschaft ermöglichen; die Kontrolle der Wirtschaft durch die alle Menschen (nicht durch einer kleine Minderheit von Grossaktionären und Topmanagern bzw. Staatsbürokraten à la UdSSR), die Produktion nach den Bedürfnissen der Menschen, also der Einsatz aller vorhanden Technologien und der Forschung um den Lebensstandard aller Menschen zu erhöhen und damit den Hunger und viele Krankheiten ausrotten; die Regulation des Zusammenlebens nicht durch Gewaltapparate, sondern durch Selbstverwaltung, keine eigenständigen Formationen wie Militär oder Polizei.

                      Es gibt grob gesagt drei Ansätze ein sozialistisches System zu errichten:
                      1.) ‚libertärer Sozialismus‘
                      2.) ‚Sozialismus von oben‘
                      3.) ‚Sozialismus von unten‘

                      zu 1.) Mit ‚libertärer Sozialismus‘ meine ich, den Ansatz ein sozialistisches System ohne politische Organisation zu erreichen (anarcho-syndikalistischer Ansatz). Das Problem bei diesem ist, dass sich die bewusstesten Anhänger des Sozialismus nicht organisieren und damit das Feld politischen Organisationen überlassen, die die alte Ordnung verteidigen. Ein Beispiel, wo dies unbewusst durchgeführt worden ist, wären die „demokratischen“ Revolutionen von 1989, die Revolution im Iran 1979 oder die Revolution in Indonesien 1997. Ein Beispiel für eine bewussten Anwendung wäre Spanien (1936-39). In jedem dieser Fälle gelang es organisierten konterrevolutionären Organisationen sich durchzusetzen, 1989 die „Post“-Stalinisten bzw. die CDU, 1979 die Islamisten, 1997 die loyale „Opposition“ von Suharto und in Spanien die Stalinisten. Letztere würgten die sozialistische Revolution ab und bahnten damit den Faschisten den Weg (s. Orwells ‚Mein Katalonien‘ oder der Film ‚Land and Freedom‘ ). Es ist notwendig, dass sich Anhänger des Sozialismus organisieren um die Unentschlossenen zu überzeugen.

                      zu 2.) Es gibt verschiedene Ansätze ‚Sozialismus von oben‘ einzuführen. Einmal durch eine kleine Anzahl von Guerilla (z.B. in Kuba oder die Stadtguerillas der 70er in der BRD oder Italien), die den Staat militärisch besiegen sollen und sich an dessen Spitze setzen. Ein anderer Weg ist, den Staat zu unterwandern, z.B. das Militär oder durch Übernahme der Regierungsgewalt auf demokratischen Weg. Letztere Ansätze wurden von der degenerierten II. und III. Internationalen benutzt. Dieser Weg führt dazu, dass sich die Sozialisten mit den bürgerlichen Staatsapparat identifizieren und schliesslich auch mit der kapitalistischen Ordnung. Die II. Internationale (Sozialdemokraten) haben erst den 1. Weltkrieg unterstützt (Ausnahme die Bolschewiki und die serbischen Sozialisten), die Freikorps (spätere Nazis) 1919 zu Verteidigung der bürgerlichen Ordnung aufgebaut, dann 1933 den Kampf gegen den Faschismus dem Staatsapparat überlassen, der die Nazis unterstützte und endeten schliesslich bei Leuten wie Schröder (dem Genossen der Bosse). Heute ist von den sozialistischen Ideen nichts mehr übrig und die Verteidigung des Sozialstaats, der Menschenrechte und einer friedlichen Aussenpolitik werden gleich mit über Bord geworfen. Die III. Internationale ging nach der Konterrevolution (also der Vernichtung aller sozialistischen Errungenschaften) Stalins in der UdSSR einen ähnlichen Weg. Erst unterstütze sie die Niederschlagung des Arbeiteraufstands in Schanghai durch die Kuomintang 1926, beteiligte sich selbst an der Unterdrückung der revolutionären Sozialisten (POUM) und Anarcho-Syndikalisten in Spanien und verteidigte die kapitalistische Ordnung auf Befehl Stalins in den 40ern in Frankreich und Italien. Die heutigen Französischen Stalinisten unterscheiden sich durch nichts von den scharf nach rechts gegangenen Sozialdemokraten. Alle diese Versuche sind gescheitert, das Ergebnis ist eine Desorientierung vieler und die Identifizierung linker Ideen mit den stalinistischen Diktaturen.

                      zu. 3) ‚Sozialismus von unten‘: Marx sagte, dass der Sozialismus nur das Werk der Arbeiterklasse selbst sein kann. Also nicht das Werk irgendwelchen erleuchteter Stellvertreter (sei es Guerilla, Intellektuelle oder Parlamentarier) oder russischer Panzer (wie die DDR). Dies ist wichtig, dass die Menschen lernen, dass sie selbst die Möglichkeit haben die Gesellschaft zu lenken, sie selbst kontrollieren können. Dies ist wichtig um ein wirklich demokratisches System aufzubauen. Nur Menschen, die sehen, dass sie selbst etwas erreichen können, sind eine Garantie dafür, dass sich nicht wieder eine Minderheit an die Spitze stellt. Die III.Internationale verfolgte bei ihrer Gründung diesen Ansatz. Allerdings scheiterten sie z.B. in Deutschland (1919 und 1923, vor allem an der Unerfahrenheit der KPD) und Mitte der 20er in der UdSSR selbst (durch die Schwächung im Bürgerkrieg, die die stalinistische Konterrevolution begünstigte). Der Neustart mit Trotzkis IV. Internationale gelang nicht, aber ein Grossteil der trotzkistischen Organisationen ist heute ein bedeutender Teil der antikapitalistischen Bewegung, die nach der Demonstration 1997 in Seattle weltweit immer stärker wird (oft widersinnig als Anti-Globalisierungsbewegung bezeichnet). Ein Beispiel wäre die britische SWP, die französiche LCR und LO und die (viel kleinere) deutsche SAV und Linksruck. Nur dieser Ansatz kann ein sozialistisches System aufbauen. Ein Sozialismus ohne Freiheit (Menschenrechte) und Demokratie kann es nicht geben.
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