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Herrscher der Zeit

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    #31
    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Weshalb evakuieren die nicht vorher alles?
    Vielleicht, weil der Planet eigentlich nicht bewohnt sein sollte. Warum sollte man auch einen bereits bewohnten Planeten besiedeln?

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Für mich geht aus dem Film hervor, dass sich Piels Familie auf dem Planeten einsiedlerisch ständig aufhielt. Der Beruf von Piels Vater wird nicht verraten, aber da wohl kaum ein Urlaubsbesuch anzunehmen ist, war er mit großer Sicherheit beruflich dort, z.B. als Minenbesitzer.
    Das sind natürlich alles nur Spekulationen und weder eindeutig am Film belegbar, noch wirklich relevant für die erzählte Geschichte, aber es besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass Claude, Anna und Piel auf Perdide notlanden mussten, oder? Das würde auch erklären, warum Claude Jaffar zunächst seine Position durchgeben muss, damit der ihn überhaupt finden kann. Wäre die Familie schon so lange auf Perdide wohnhaft, würde Jaffar sicher wissen, wo er seinen Freund finden kann.

    Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass man das mutmaßliche abgestürzte Schiff und die Leichen der Eltern geborgen hat, aber von Piel nichts ahnte. Das könnte erklären, warum man sich um näher kommende Raumschiffe sorgt, nicht aber um eventuelle Leute auf der Planetenoberfläche. So etwas hat ja unter Umständen, bei aller unterstellter Skrupellosigkeit, auch rechtliche Konsequenzen für die Planetengemeinschaft Herrscher der Zeit.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Die "Hornissen": Wohl niemand wäre das Risiko eingegangen, sich auf so einem von vorneherein so gefährlichen Planeten mit Kind und Kegel aufzuhalten.
    Ich persönlich würde mich mit Kind und Kegel auch nicht in Afghanistan oder im Gaza-Streifen aufhalten, aber es gibt trotzdem sehr viele Familien, die dort leben. Andererseits könnte Claudes Schiff wie gesagt auch abgestürzt sein.


    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Daraus wiederum folgt für mich, dass die Viecher vorher nicht so aufgebracht waren und grundsätzlich nur auf Provokationen derart massiv reagieren, wobei sie als unintelligente Tiere natürlich auch schon mal den Falschen erwischen. Nun aber scheinen sie die Menschen regelrecht zu hassen, obgleich diese als Aliens auf ihrem Planeten weder zu ihrem festen Speiseplan gehören noch eine erkennbare Bedrohung für sie darstellen. Ergo: Irgendetwas hat ihre Instinkte durcheinander gebracht. Preisfrage: Wie kam es dazu?
    Nach deiner Argumentation könnte ich mich im indischen Dschungel frei bewegen, denn ich stehe ja nicht auf dem festen Speiseplan eines Tigers. Dumm nur, dass diese Tiere erwiesenermaßen zu der seltenen Spezies gehören, die es wagen ohne jegliche vorherige Provokation einen Menschen anzufallen.

    Wären die Hornissen - ungeachtet der Tatsache, dass auf der Raumstation unmissverständlich erklärt wird, dass die Zeiteffekte keinerlei Einfluss auf die Lebewesen des Planeten haben - erst seit der Anwesenheit der Herrscher der Zeit so aggressiv, bin ich sicher, dass auf diesen Umstand explizit hingewiesen würde.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Die Jugenderinnerungen verlassen einen bekanntlich nie. Nur das Kurzzeitgedächtnis lässt im Alter erheblich nach. Abgesehen davon ist Silbad (biologisch zwischen 65 und 70) noch nicht so alt, dass er - zumal bei der wahrscheinlich sehr fortgeschrittenen Medizin der Zukunft - so vergesslich geworden sein sollte. Alzheimer wird man in der Zeit wahrscheinlich gar nicht mehr kennen.
    Dann erzähl doch mal ein Schwank aus deinem Leben, als du fünf Jahre alt warst. Wie hießen die anderen Kinder deiner Kindergartengruppe? Was für ein Auto hat euer Nachbar damals gefahren? Was hast du am dritten Tag deiner ersten Klassenfahrt gemacht und wer war dabei? Und hast du immer alles genau verstanden, worüber sich deine Eltern unterhalten haben? Und bist du ganz sicher, dass alles tatsächlich so war, wie du dich zu erinnern glaubst?

    Das ist nämlich so eine Sache mit dem Gedächtnis. Man vergisst viel mehr, als man glaubt und bei traumatischen Erlebnissen verdrängt man auch gerne mal so einiges. Dummerweise sind Erinnerungen auch alles andere als verlässlich. Eine Freundin von mir ist bis heute überzeugt, als Kind mal eine Star Trek - Folge gesehen zu haben, in der Mr. Spock seine Ohren abnimmt und ich war Jahre lang davon überzeugt, ich hätte damals den "Mann aus Atlantis" immer dienstags um 19 Uhr gesehen, obwohl er sonntags um 17 Uhr lief. Man kann sich erwiesenermaßen nie sicher sein, ob man sich richtig erinnert und je länger die Erinnerung zurück liegt, umso mehr Fehler schleichen sich ein.

    Jetzt rechne das mal hoch auf ein 60jähriges Leben und eine Erinnerung, die man nicht wirklich haben möchte und von der man längst nicht alles begriffen hat. Immerhin hielt Piel Mike für ein Spielzeug. Und dann eben der Schaden durch die Hornissen, aber den ignorierst du ja einfach.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Es ist chronologisch kompliziert, aber aus dem Gesamtgefüge - nicht aus einer einzelnen Stelle an sich - geht hervor, dass Silbads Erinnerungen keineswegs verschüttet waren. Das erscheint einen Augenblick lang zwar so, als die Gnomen nochmals seine Erinnerungen hervorrufen, während er im Sterben liegt. Beim Rekapitulieren hingegen fällt auf, dass das gar nicht sein kann. Also muss er die ganze Zeit über genau gewusst haben, dass er Piel war und hat seine Freunde an der Nase herumgeführt. Nur stellt sich die Frage, was er davon hatte.
    Ja, die Frage stellt sich dann und damit beantwortest du dir eigentlich schon selbst, dass das überhaupt keinen Sinn ergeben würde. Es wird auch an keiner Stelle etwas derartiges angedeutet und warum es nicht sein kann, da kann ich dir ehrlich gesagt überhaupt nicht folgen.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Silbads Erläuterungen: Seine detaillierten Kenntnisse über den Planeten, die er Piel voraus hat, stellen natürlich ein Zeitparadox, genauer gesagt einen Kausalkreis dar. Allerdings hier könnte man zur Erklärung anführen, dass es sich um später angelesenes Wissen handelt, das der Knabe Piel nach dem ersten Hören nicht in sein Langzeitgedächtnis aufnahm. Schließlich muss es ursprünglich ein Wissenschaftler (wohl ein Exobiologe) gewesen sein, der die vorhandene Flora und Fauna erstamls so fachmännisch untersuchte und benannte.
    Sorry, aber du biegst dir da wirklich Sachen zurecht, die durch filmische Belege nicht haltbar und schon gar nicht plausibel sind. Sicher könnte Silbad sich alles angelesen haben, aber was spricht denn gegen die wahrscheinlichere Variante, die ihn erst als Experten ausweisen würde, dass er noch ein paar mal dort gewesen ist. Genug Zeit dafür hatte er ja.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Die Begegnung Silbads mit den Herrschern der Zeit wäre zumindest dann unvermeidlich gewesen, wenn Deine Theorie stimmen würde, dass sich das Zeitprojekt auf den Planeten selbst beschränkt hätte. Weil dann ja die Besiedlung (oder meinetwegen auch nur Kultivierung) durch die "Herrscher" bereits begonnen hätte. Und anscheinend wollen die Herrscher den etwa erdgroßen Planeten für sich alleine haben. Wozu sonst der ganze Aufwand?.
    Dass der Effekt auf Perdide beschränkt ist, wird auf der Station genau so erklärt und ist keine Erfindung von mir. Kultivierung kann auch Bepflanzung und allmählicher Klimawandel o.ä. sein und muss nicht gleich bedeuten, dass da lauter Siedler herum laufen. Im Film wird auch ausdrücklich von Kultivierung gesprochen. So etwas lässt sich initiieren und läuft dann von selbst weiter. Wenn ich einen Baum pflanze stehe ich auch nicht jeden Tag daneben, um zu gucken, ob er auch hübsch wächst. Vielleicht gieße ich ihn am Anfang ab und zu mal, aber damit hat sich's auch schon.

    Und warum sollte die Versetzung des Planeten in die Vergangenheit für eine Spezies, die in der Lage ist, den Zeitablauf selbst zu bestimmen, ein großer Aufwand sein? Wie gesagt, es handelt sich um eine Planetengemeinschaft und wer da nun genau siedeln möchte, wird nicht konkret benannt.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Das seltsame Äußere der "Herrscher" tut dem Umstand keinen Abbruch, dass sie sich indiskutabel verhalten. Sie sind keine Götter, haben es zudem mit Menschen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu tun und müssen sich demgemäß verhalten. Ein Vergleich mit inhumanen Vertretern unserer eigenen Spezies bietet sich m.E. nicht an, weil hier auch eine Menge Propaganda mit im Spiel ist. Selbst der größte Spinner und Mörder hat irgendwo nachvollziehbare Motive, auch wenn er sich noch so verrechnet. Andere Leute kämen gar nicht an die politische Spitze. Und eben das fehlt mir hier..
    Ach komm, du willst mir doch nicht erzählen, dass es keine Menschen gibt, die aus purem Eigennutz und Desinteresse für andere über Leichen gehen, oder? Wer auf Perdide lebt trägt ja keinen ernsthaften Schaden davon, sondern befindet sich eben 60 Jahre in der Vergangenheit. Klar ist das nicht schön, wenn dann alle Freunde, die man hatte, noch nicht geboren sind, aber ich halte es für weitaus indiskutabler, wenn chinesische Kinder aus armen Familien entführt werde, um in Ziegelfabriken Zwangsarbeit zu leisten, bis sie in jungen Jahren sterben, während bestochene Behörden keinen Finger krumm machen, um es zu verhindern oder nach den Opfern zu suchen. Abgesehen davon ist die Hälfte von dem, was du über die Herrscher der Zeit zu wissen glaubst, wieder einmal nicht eindeutig am Film zu belegen.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Die Warnung ist jedenfalls unzureichend.
    In etwa so unzureichend, wie ein Warnschild mit geschriebenem Text für einen Analphabeten. Shit happens.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Da die Autoren es aber nun mal anders gewollt haben, frage ich hiermit nochmals: Wenn sie damit etwas ausdrücken wollte, dann um Himmels Willen WAS denn?
    Das lässt sich genau so wenig in zwei Sätzen beantworten, wie die Frage nach dem Monolithen in Kubrick's Odyssee im Weltraum. In aller Kürze kann ich sagen, dass ich denke, es geht um die Handhabung und die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Macht und die entsprechenden Auswirkungen, aber in diesem Zusammenhang auch darum, dass es auch immer höhere Kräfte zu geben scheint, die sich weniger leicht berechnen lassen.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    Persönlich kenne ich nur noch einen Film, der für mich noch furchtbarer war - ebenfalls ein Trickfilm, der die Umweltverschmutzung in den Meeren aufs Korn nahm. Das war an einem Samstagnachmittag im ZDF-Kinderprogramm, um 1990 herum.
    Das war Samson & Sally. Ein großartiger Film. Sehr empfehlenswert und wenn auch teilweise etwas schwarzhumorig, ab einem bestimmten Alter durchaus kindertauglich. Warum muss man Kinder denn von soziakritischen Themen fern halten und wieso müssen Themen wie Tod und Trauer für sie tabu sein? Wer schreibt denn so etwas vor? Es geht hier schließlich weder um brutale, sinnlose Gewaltdarstellungen, noch um ernsthaft gefährdende Szenen. Im Zweifelsfall kann und sollte man mit Kindern auch immer noch über so etwas reden.

    Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
    So um den gleichen Zeitstrich und an einem ähnlichen Sendeplatz in der ARD habe ich auch die Herrscher der Zeit gesehen. Ich war damals zwölf Jahre alt. Ich wagte nicht, mich den Großen anzuvertrauen, weil das vermutlich zu einer mehrmonatigen Fernsehsperre geführt hätte, an der mir denn doch nicht gelegen war. Ich habe keinen dieser Filme je wiedergesehen (wohl im Fernsehprogramm, aber weiter nicht).

    Ich glaube nicht, dass eine Konfrontationstherapie mir helfen würde. Die blutrünstigsten Horrorfilme (Halloween, Elm Street usw.) kann ich seltsamerweise bestens vertragen. War auch als Kind nicht anders, wenn sich die seltene Gelegenheit bot. Aber als ich Wul erfuhr, ging's mir wider die Natur.
    Also entweder willst du mich veralbern oder du hast eine sehr eigene Rezeptionsweise. Du kommst nicht mit den Motiven der Herrscher der Zeit klar, aber mit denen eines Michael Myers schon? Interessant.

    Wenn mir ein Film als Kind Angst eingejagt oder mich verwirrt hat, wollte ich später wissen, was es damit auf sich hatte und habe es mir dann als ich älter war noch einmal angesehen. Die meisten Pädagogen raten übrigens tatsächlich, genau das zu tun, aber das muss ja jeder selbst entscheiden.Trotzdem habe ich immer genug Abstand gehabt, um zu realisieren, dass ich als Kind manches ganz anders bewertet und auch längst nicht alles verstanden habe, um mir später ein umfassendes Bild davon zu machen. Aber auch das handhabt natürlich jeder anders.

    Trotzdem finde ich es ein bisschen seltsam, dass du hier einen Film verreißen willst, den du zuletzt mit 12 Jahren gesehen hast. Wie lange ist das her? Es ist ganz offensichtlich, dass du dir hier einiges selbst zurecht gelegt hast, was im Film auf diese Weise gar nicht vorkommt. Außerdem verbindest du damit wohl eine sehr negative Erfahrung und kannst den Film deshalb nicht leiden. Das ist aber alles kein Grund, ihm seinen Anspruch abzuerkennen und zu behaupten, er wäre generell unverständlich. Ich gehe stark davon aus, dass du den Film heute ganz anders wahrnehmen würdest, als vor was weiß ich wie vielen Jahren.

    Als Grundschüler habe ich die Captain Future - Serie auch völlig ernst genommen, während ich heute schon manchmal schmunzeln muss, wenn da Begriffe wie Stern und Planet synonym behandelt werden oder der Captain mal wieder einen ultrasexistischen Spruch, wie "Sie sind und bleiben eben einfach nur eine Frau" los lässt. Rezeptionsweisen verändern sich mit der Zeit. Als 14jähriger fand ich "Quatermain auf der Suche nach dem Schatz der Könige" besser als Indiana Jones, weil es mehr Action gab. Heute kann ich über diesen klischeebeladenen Blödsinn nur noch lachen, aber damals war ich mir dieser Klischees einfach nicht bewusst.
    Zuletzt geändert von Logan5; 06.05.2009, 03:01.

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      #32
      Memory

      Dass Claude mitsam Familie abgestürzt oder auch nur notgelandet sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Jaffar hielt dermaßen große Stücke auf seine Fähigkeiten, dass es sehr überraschend für ihn kam, dass Claude von ihm Hilfe benötigte und nicht umgekehrt. Außerdem hatte Claude wiederum sehr gute Kenntnisse von dem Planeten, die zu einem Schiffbrüchigen nicht so recht passen. Auch seine Ausrüstung - man denke an das Fahrzeug - war dafür zu gut und unbeschadet. Jaffar wusste im Übrigen sehr wohl, wo er seinen Freund zu suchen hatte. Woraus schließt Du das Gegenteil?

      Selbstverständlich sollte der Planet besiedelt und danach bewohnt werden. Welchen Sinn hatte das Projekt sonst?

      Wer siedelt sich denn als Europäer, Amerikaner oder was auch immer mit Kind und Kegel in Afghanistan an? Höchstens vielleicht ein paar Entwicklungshelfer oder Missionare. Und dafür muss man schon ein extremer Spinner sein. So ähnlich wie die Eltern von Annika Hansen alias Seven of Nine, die sich zu Forschungszwecken den Borg an die Fersen hefteten, was letztlich die Entdeckung und Assimilierung der gesamten Familie zur Folge hatte. Aber so ein Leichtfuß scheint mir Claude nicht gewesen zu sein.

      Was die Moskitos/Hornissen angeht, so möchte ich auf deren Unvergleichbarkeit mit Tigern hinweisen. Tiger wollen nur fressen, aber sie führen keinen Vernichtungsfeldzug. Dass der Effekt auf Perdida beschränkt ist, kann auf der Station noch so genau erklärt werden. So, wie Du es auslegst, haut es einfach nicht hin.

      Die Namen aus meiner Kindergartengruppe kenne ich noch alle, und das waren gar nicht wenige. Geschichten ereigneten sich allerlei. Aber was würde es bringen, die hier jetzt auszubreiten? Du würdest ja wahrscheinlich behaupten, das hätte ich mir alles nur ausgedacht.

      Welches Auto unser Nachbar damals gefahren hat? Da müsstest Du mir erst sagen, ob unser Nachbar zur linken oder zur rechten und sein erstes oder sein zweites Auto. Am dritten Tag meiner ersten Klassenfahrt (Schullandheim 4. Klasse in Ruppichteroth)? Da habe ich gar nichts gemacht, weil ich wegen hohen Fiebers die erste Woche zu Hause im Bett lag und nicht dabei sein konnte. Ätsch!

      Ich habe schon früh ziemlich viel von dem verstanden, worüber sich meine Eltern unterhielten. Und wo ich etwas nicht gleich verstand, da fragte ich dann eben. Als etwa das Wort "Elizabethan" fiel, dann verstand ich (weil ich als Zweijähriger noch kein Englisch konnte) beim ersten Mal "Elise Biene". Da habe ich denn halt gefragt, und ich war gleich klüger und konnte bald darauf schon mitreden. Habe später nicht umsonst zwei Klassen übersprungen.

      Das mit der Gedächtnistäuschung ist nicht immer eine Frage von falsch oder richtig, sondern vielmehr der Interpretation. Du bringst da gleich zwei Paradebeispiele. Die Folge mit den vermeintlich abgenommenen Ohren kenne ich zufällig. Es ist die Folge "Morgen ist Gestern" (wurde zufällig gerade nochmal auf Kabel wiederholt). Es sind allerdings nicht die Ohren, sondern ein technisches Gerät, einem Kopfhörer nicht unähnlich, das Spock abnimmt, als der Fliegerhauptmann Christopher gemeinsam mit Captain Kirk die Brücke betritt und staunend sagt: "Tolle Dinger haben Sie da!" Auch mit dem "Mann aus Atlantis" hat Dich Deine Erinnerung nicht wirklich getrogen. Du hast lediglich einiges durcheinander geworfen. Der Dienstag kommt von Dallas her, weil dort auch Patrick Duffy spielte. Das mit Sonntag 17 Uhr war noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen unter dem Serientitel "Der Mann aus dem Meer". Später wurde die Serie unter dem Titel "Der Mann aus Atlantis" um 19 Uhr bei RTL ausgestrahlt. Siehst Du?


      "Samson & Sally", das war ein Shit! So etwas zu verteidigen ist absolut indiskutabel.


      Bei Michael Myers ist es so, dass er schon seine Gründe haben wird, auch wenn die nie verraten werden. Es geht ja immer nur um das blutrünstige Katz und Maus-Spiel. Und es gefällt mir eben besser, wenn irgendwo schon mal ein Kopf rollt als wenn unter pädagogischen Vorwänden irgendein Soft-Schund läuft, der letztlich mehr Alpträume verursacht als jede rohe Gewalt.

      "Herrscher der Zeit" ist ein Mega-Schund, und ich werde es mir nicht antun, ihn noch einmal anzusehen. Wenn Du den Film Dir nicht genau angesehen oder nicht genau zugehört hast (denn nur so kann ich mir Deine Ableugnung recht wichtiger Eckpunkte erklären), dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.

      Wo ist denn der Unterschied zwischen Quatermain (in der Interpretation von Richard Chamberlain) und "Jäger des verlorenen Schatzes"? Selbst den Soundtrack hat der Quatermain von den Jägern geklaut. Einziger Lichtblick bei Quatermain war mein (seit dem Schatz im Silbersee) absoluter Lieblingsschauspieler Herbert Lom als Oberst Bockner. Den Captain Future habe ich niemals ernst genommen. Gerade deswegen hat er mir soviel Spaß gemacht. Seelentransplantation gefällig? Hahahahaha!

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        #33
        Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
        Und es gefällt mir eben besser, wenn irgendwo schon mal ein Kopf rollt als wenn unter pädagogischen Vorwänden irgendein Soft-Schund läuft, der letztlich mehr Alpträume verursacht als jede rohe Gewalt. "Herrscher der Zeit" ist ein Mega-Schund, und ich werde es mir nicht antun, ihn noch einmal anzusehen.
        Das kann ich so nicht nach vollziehen. Trotz all Deiner interessanten Gedanken zum Film. Wenn Du ein schweres Kindheitstrauma hast, bei dem der Film eine besondere Rolle spielt, ist es Dein gutes Recht andere vor diesem Film zu warnen. Mir scheint eine FSK-6 Altersfreigabe (gelbes Logo) auch etwas suspekt, einem Sechs- bis Achtjährigen würde ich den Film auf gar keinen Fall in die Finger geben, und auch einen Neun- oder Zehnjährigen würde ich den Film nicht alleine anschauen lassen.

        Trotzdem hat der Film immer noch ein gewisses Niveau, wirklicher Mega-Schund sieht dann doch noch mal anders aus. Ich finde es auch nicht in Ordnung, den Film dahin gehend runter zu putzen, dass er angeblich hohe Ansprüche stellt und dann an diesen selbstgestellten hohen Ansprüchen scheitert.

        Sicher, manche Filme nehmen sich weniger ernst, und man verzeiht dann auch mal eher was. Bei anderen Filmen sind die Erwartungen sehr hoch, und man verzeiht gar nichts. Aber möglichst objektiv betrachtet ist "Herrscher der Zeit" wohl nicht schlechter als eine "Captain Future"-Episode.

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          #34
          Zitat von Harald4244 Beitrag anzeigen
          "Herrscher der Zeit" ist ein Mega-Schund, und ich werde es mir nicht antun, ihn noch einmal anzusehen. Wenn Du den Film Dir nicht genau angesehen oder nicht genau zugehört hast (denn nur so kann ich mir Deine Ableugnung recht wichtiger Eckpunkte erklären), dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.
          Da hast du mal Recht. Alle weiteren Diskussionen erübrigen sich.

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            #35
            Zitat von Harald4244 :
            "Herrscher der Zeit" ist ein Mega-Schund

            Das sehen zum Glück einige Damen und Herren mit Kompetenz, und ohne Kindheits Trauma anders.

            Einige Auszeichnungen:

            „Bester Kinderfilm“ beim Fantafestival 1982.
            1983 nominiert als „Bester Zeichentrickfilm“ beim Saturn Award.

            Muss also schon was an dem Film sein.

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              #36
              Also ich finde sowohl Herrscher der Zeit als auch Samson und Sally gut.
              Und als Kind war Watership Down mein Lieblingsfilm.

              Bei Die Hunde sind los habe ich schon als Kind gemerkt das am Film etwas nicht stimmt und fand ihn nicht so toll. (Heute weiß ich das die deutsche Fassung um fast 20 min. gekürzt ist...)

              Aber ich finde ja sogar Zeichentrickfilme wie Wenn der Wind weht oder Das Glühwürmchengrab ganz toll. Letzteren habe ich allerdings erst als Erwachsenen gesehen (und trotzdem Alpträume davon bekommen...)
              Bei "Das Glühwürmchenchengrab" (Oder auch "Das Grab der Leuchtkäfer") wundert mich allerdings die Freigabe ab 6 Jahre. Der Zeichentrickfilm ist wirklich hart. Und die Schlusszene wo dann auch der ältere Bruder stirbt und der Passant noch einen dummen Spruch dazu lässt, ist heftiger als alles was in Die Herrscher der Zeit vorkommt. (In dem Film wird das langsame Verhungern von zwei Kindern nach dem zweiten Weltkrieg in Japan gezeigt, denen niemand helfen will. In Kleinkindgerechter Graphik und Sprache.)

              Allerdings war ich als ich "Die Herrscher der Zeit" das erste mal gesehen habe schon 12 und habe damals schon Comicmagazine wie Pilot und Schwermetall gelesen, die für mein Alter eigendlich garnicht gedacht waren. Und Jean Giraud (aka Moebius) kannte ich von daher schon, und war von dem Film deshalb kaum zu schocken.

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                #37
                Rausch

                Zitat von Stadtplaner Beitrag anzeigen
                Also ich finde sowohl Herrscher der Zeit als auch Samson und Sally gut.
                Ich steh mehr auf "Samson und Delilah". Daran fühlte ich mich erinnert, als in den Nachrichten die Meldung über das eingestürzte Kölner Stadtarchiv kam.

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                  #38
                  Registriert

                  Habe mich nur wegen euch Diskutierern registriert.

                  Hochachtungsvoll, wie man eine Streitdiskussion auf solchen hohem Niveau führen kann.

                  Wollte mir Informationen über den Film Herrscher der Zeit einholen und bin auf eure Diskussionsrunde gestossen.

                  Nun muss ich mir diesen Film angucken um mir selber ein Bild zu machen, ob es ein Tiefsinniger oder Hohler Film ist:-)

                  Selber hab ich ein etwas traumatisches Erlebnis mit dem Film, wo 2 ältere Menschen nach einem Atomkrieg "überleben" (Denke jeder weiss welchen Film ich mein). Ich war ca 8 oder 9 Jahre und habe danach unglaubliche Angst gehabt, und ich empfinde diesen Film als Erwachsener für sehr Lehrreich. Doch man sollte sich solche Filme nicht mit zu jungen Kindern angucken, da Kinder noch früh genug über Krieg und Gewalt bescheid bekommen. Das man natürlich darüber ab einem Zeitpunkt reden muss ist unstrittig.

                  Lange Rede kurzer Sinn.

                  Auf jeden Fall freu ich mich schon auf euch:-)

                  Mfg Moscher

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Moscher01 Beitrag anzeigen

                    Auf jeden Fall freu ich mich schon auf euch:-)

                    Mfg Moscher
                    Hallo Moscher,

                    hoffentlich bist Du nicht enttäuscht. Ab und zu habe ich meine kreativen Phasen, und danach kommt erst einmal gar nichts mehr. Bin hier jetzt schon länger nicht mehr gewesen, weil man für andere Meinungen doch ziemlich heruntergeputzt wird.

                    Im Gegensatz zu meiner Ankündigung habe ich mich mittlerweile überwunden und mir den Film in der ungarischen Fassung (als Youtube-Stream nur in dieser Sprache in einem Stück kostenlos zu bekommen) noch einmal angesehen. Schon die Stimme Piels ist dort wesentlich angenehmer als das gellende Geschrei Timmo Niesners, was seine Rufe nach Mike bzw. Mikki am Ende des Films um vieles erträglicher macht.

                    Noch eine Frage an die Allgemeinheit: Weiß jemand, wann Perdida genau in die Vergangenheit versetzt wurde? Der Kontakt bricht ja schon ab, als Piel sein Mikro in der Sarpillenhöhle verliert. Erst später, als er weinend am See sitzt (unmittelbar, bevor das Geräusch der ersten "Hornisse" zu hören ist), wird plötzlich das Licht fahl. Und weshalb trauen sich die Biester mit einem Mal dorthin? Piel war doch vorher auch schon an dem See gewesen, ohne von ihnen behelligt zu werden.

                    Viele Grüße

                    Harald4244

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von succo Beitrag anzeigen
                      Kenn ich auch noch. Wirklich ein wunderschöner Zeichentrickfilm, mehr was für Erwachsene.

                      Von René Laloux kenn ich auch noch einen anderen, sehr surealen Zeichentrickfilm. Der lief früher in der DDR als "Planet der Riesen" im Kino.

                      imdb

                      Leider finde ich darüber keine deutschen Seiten. Ist anscheinend im Westen nie gelaufen.

                      Ach ja, Ernest, den Vampir mit dem schlechten Schlaf finde ich natürlich auch klasse.

                      René Laloux ist übrigens letztes Jahr verstorben.

                      Gruß, succo
                      Beide Filme, Fantastic Planet und Herrscher der Zeit gibt's auf youtube, und wirken sehr eigenartig.

                      Fantastic Planet ist sehr seltsam, erinnert an Yellow Submarine und an psychedelisches 70er-Jahre-Zeugs. Darüber hinaus hat es sicherlich eine Grundkomponente der Gesellschaftskritik, die uns den Spiegel vorhalten will: Wir aufgeklärten moralisch überlegenen Menschen gehen aber a-moralisch und herablassend mit unseren Mitgeschöpfen um.

                      Wie man so sagt, just my 2 cents...
                      Der Physiker, allein gelassen, erhebt die eigene Existenz zum Zweifelsfall und ermittelt gegen sich selbst. - Juli Zeh, Schilf

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