Alles auf Anfang! - Das Allheilmittel für schwächelnde Film-Serien?

[Tordal]

@Captain Sheridan

Danke für die Info.
Da kannst du mal sehen wie sehr mich die beiden letzten Teile angeschreckt haben. Denn das habe ich noch gar nicht gewusst, da mein Interesse an Blade doch ziemlich erlahmt ist.
Wobei die Serie ja wohl inhaltlich nach dem 3. Teil ansetzt und nicht alles auf Anfang setzt (um beim Thema zu bleiben ).

[Karl Ranseier]

Das Phänomen ist ja auch nicht so neu. Denn ich kann mich da zum Beispiel an die Abenteuer des jungen Sherlock Holmes als Spielfilm und "young Indy" als Serie erinnern.
Es wird ja schon länger versucht mit erfolgreichen Marken neue Wege zu beschreiten. So etwas kann gut aber auch schlecht sein. Deshalb habe ich dazu keine Pauschalmeinung.

Neue Wege im allgemeinen wären ja als jeweils eigenständige Idee grundsätzlich positive bewerten - auch wenn der positive Teil wegen grober Mängel dann nicht über "wenigstens versucht" herauskommt. Die Frage hier im Thread ist aber, wie man den Trend findet. Und Trend heißt einer machts vor und andere nach. Und diesen Trend finde ich pauschal schlecht:
Erstens, weil, wie hier schon gepostet wurde, den eingefleischten Fans gezielt vor den Kopf gestoßen wird, um ein imaginäres, größeres Publikum zu erreichen - die Macher dahinter also mehr oder weniger offenkundig eingestehen, das nur noch der kommerzielle Erfolg zählt.
Zweitens, weil durch das übermäßige durchkauen erfolgreicher Marken diese an Qualität verlieren.
Drittens, weil dieser Trend zeigt, daß einer Markenweiterführung höhere Chancen auf Erfolg eingeräumt werden - und daher wirklich neue Produktionen zugunsten des "Markenabfalls" keine Mittel zugeteilt werden/komplett abgelehnt werden.

Es würde mich auch nicht wundern wenn Blade mal eine solche Neuauffrischung bekäme. Denn es zieht ja nicht in jedem Film immer noch größere und üblere Gegner aus dem Hut zu ziehen, von denen vorher nie die Rede war. Auf die Dauer ist so etwas unglaubwürdig.
Deshalb könnte ich mir da zum Beispiel auch mal einen Film mit seiner Vorgeschichte vorstellen. Wobei es natürlich auch da von der Qualität der Story abhängt ob es erfolgreich wäre.

Warum also nicht mal eine Serie schlummern lassen, bis einem kreativen Kopf mal wieder was richtig Gutes einfällt - statt dieser noch superer Supergegner-Methode, die nicht ewig funktioniert.

"Batman Begins" hat mich tatsächlich überrascht - aber die Story hätte mit nur wenigen Änderungen auch funktioniert, ohne die Vorgeschichte anrühren zu müssen. Hier wurde gezielt ein Marketingmechanismus gezogen - und wo Marketing über Kontinuität geht, geht Marketing zu weit.

Daher sollte dieser Trend IMO schnellstens gestoppt werden.
Der nächste Film, auf den ich mich freue, ist übrigens "300". Der hat nahe null Fortsetzungspotential - und trotzdem eine epische Story. Hoffe, der wird nicht aus Vermarktungsgründen gezielt unter/auf ca. 120 Minuten geschnitten....

[AdamTM]

Hab von "300" noch nichts gehört. Hast nen Link? Würd mich jetzt doch interessieren.

@topic
Auf jeden fall sollte der Trend schnell enden, allerdings dürfen wir nicht drauf hoffen weil eben der kommerzielle Erfolg mehr zählt als alles Andere!

[CaptainSheridan]

Hab von "300" noch nichts gehört. Hast nen Link? Würd mich jetzt doch interessieren.

300 ist eine Adaption von Frank Millers Comic. Geht über den Sparta Krieg u.a. soviel ich jetzt noch in Erinnerung habe.

gehe mal auf www.moviefans.de und schau dich dort um, da findest du bestimmt ein Link zur 300 HP sofern die schon on ist

[Tordal]

Die Frage hier im Thread ist aber, wie man den Trend findet. Und Trend heißt einer machts vor und andere nach. Und diesen Trend finde ich pauschal schlecht:

Aber genau da kann ich keine pauschalisierte Antwort geben. Denn wie ich schon geschrieben habe, ist es von der Qualität der Story, der Dialoge usw. abhängig. Da spielt es für mich nur eine absolut untergeordnete Rolle, ob es sich um ein Sequel oder ein Prequel handelt.
Wenn der Film gut ist schaue ich ihn mir auch gerne an. Natürlich entsteht dabei auch mal Mist, aber das gilt definitiv nicht für alles.
Deshalb kann ich hier nicht verallgemeinern und sagen so etwas sei grundsätzlich schlecht oder gut.
Sollte Peter Jackson den kleinen Hobbit verfilmen, würde dieser übrigens unter alles auf Anfang fallen. Darin wird auch die Vorgeschchte zu Bilbo und den HDR Filmen erzählt. Das die Geschichte als Buch schon längst existiert spielt dabei keine Rolle. Denn es geht hier ja darum, dass Produzenten und Filmstudios Im Kino/ Fernsehen auf bewährtes zurück greifen um so die Möglichkeit eines Blockbusters zu erhöhen. Nur wer wird etwas dagegen haben?
Wie gesagt, in vielen Fällen stehe ich diesem Trend zumindest kritisch gegenüber. Doch ich persönlich treffe deshalb trotzdem keine verallgemeinernde Entscheidung.

[Karl Ranseier]

... Denn wie ich schon geschrieben habe, ist es von der Qualität der Story, der Dialoge usw. abhängig. Da spielt es für mich nur eine absolut untergeordnete Rolle, ob es sich um ein Sequel oder ein Prequel handelt......
.....auf bewährtes zurück greifen um so die Möglichkeit eines Blockbusters zu erhöhen. Nur wer wird etwas dagegen haben?
...

Die Sicht der Dinge vom Prinizip her trennt uns da. Ich akzeptiere eine gute Story auch - habe wie gesagt Batman Begins gesehen, und war wie gesagt auch sehr positive überrascht. Aber wenn sich jemeand Zugang zu einer Lizenz verschafft, erwarte ich Kontinuität. Mit dieser Erwartung wird ja auch auf den Blockbuster spekuliert - daß Leute/Fans sich den Film auf jeden Fall angucken, weil es zu einer Serie gehört, die man insgesamt mag. Und ob mir die Story gefallen hat, weiß ich ja erst, nachdem ich den Film geguckt hab. Und zu diesem Zeitpunkt hab ich bei der Entstehung des Blockbusters schon mit geholfen, habe schon mein Geld an der Kasse gelassen. Da ist dann nämlich mein Problem mit dem Trend generell: Wenn der Autor/die Gruppe von Autoren nicht in der Lage sind, eine Story aufzustellen, die "paßt", zieht das verlegende Fimstudio die Lizenz doch nur zur Abzocke - des schnellen Geldes wegen. Und in der Zeit von Quantität statt Qualität habe ich da sehr wohl etwas gegen - gegen diese Abzockermentalität generell.

Ich sage wie gesagt nicht, daß ich die sich ergebenden Stories von vornherein ablehne, dadurch daß ich den Trend generell ablehne. Ich verweigere aber den leichten Weg zum Erfolg für die Medienmacher. Bei den Millionen, die da im Umlauf sind, werden die ihre "kreativen" Köpfe ja wohl so weit anstrengen können, eine 95% (ganz klappt's eh nie, aber das Bemühen möchte ich erkennen können) stimmige Story zu präsentieren - gewählter Rahmenbereich eingeschlossen - und nicht nur 75% oder weniger. Ich seh mich da als Kunde - und eine Mikrowelle, die das Essen nicht richtig wieder aufwärmt, reklamiere ich ja auch - oder kauf ich gar nicht erst.

Ob man die Verfilmung vom "Kleinen Hobbit" so hundertprozentig in den Trend einordnen kann, weiß ich nicht. Es ist eine Literaturverfilmung, und das Kontinuitätsproblem wird da nicht zum Problem des Studios. Tolkiens Werke sind ja auch nicht innerhalb dieses Trends entstanden, sondern schon viel früher. Der Verleih allerdings hat sich da in eine gute Position gebracht, da er jetzt auf eine "Modewelle" aufspringen kann, ohne die inhaltlichen Probleme vieler ihrer Konkurrenzprodukte zu haben.
(Wenn hypothetischerweise Rowling aber plötzlich "Harry Potter 0 - Das Schreckensreich Valdemorts" schreiben würde und die Filmrechte auch gleich erweitert würden, hätten wir wieder ein vollständiges Trendprodukt.)

@300 - die Leonidas-Saga läßt sich bis Simonides von Keos (um 500 v Christus), der zum Kanon der 9 Lyriker gehörte, zurückverfolgen. Ob die Legende vorher schon niedergeschrieben wurde, kann man heute ja nicht 100% sagen, aber von Simonides ist Halt erhaltenes Material gefunden worden.

http://300themovie.warnerbros.com/

Frank Miller hat auf der Legende basierend dann seinen Comic erstellt, und
dieser Film wird sich also dem "Trend" der Comicverfilmungen anschließen

[Skymarshal]

@300 - die Leonidas-Saga läßt sich bis Simonides von Keos (um 500 v Christus), der zum Kanon der 9 Lyriker gehörte, zurückverfolgen. Ob die Legende vorher schon niedergeschrieben wurde, kann man heute ja nicht 100% sagen, aber von Simonides ist Halt erhaltenes Material gefunden worden.

http://300themovie.warnerbros.com/

Frank Miller hat auf der Legende basierend dann seinen Comic erstellt, und
dieser Film wird sich also dem "Trend" der Comicverfilmungen anschließen

Guck mal hier: Frank Miller´s 300.

Der Film wird bestimmt genial. Freue mich schon!

Die Geschichte ist so geil-episch.

[Dalek]

Aber wenn sich jemeand Zugang zu einer Lizenz verschafft, erwarte ich Kontinuität.

Wobei. was 'Batman begins' betrifft: Auch die Vorlage hat schon den ein oder anderen Reboot hinter sich. Insofern stellt der Reboot durch Batman begins eine höhere Ähnlichkeit zum Comic dar.



mfg
Dalek

[Karl Ranseier]

Wobei. was 'Batman begins' betrifft: Auch die Vorlage hat schon den ein oder anderen Reboot hinter sich. Insofern stellt der Reboot durch Batman begins eine höhere Ähnlichkeit zum Comic dar.



mfg
Dalek

Touché.
Aber Batman Begins hab ich ja auch schon ein paar mal als "positiv" in diesem Thread betrachtet.

[Tordal]

Touché.
Aber Batman Begins hab ich ja auch schon ein paar mal als "positiv" in diesem Thread betrachtet.

Das ist es eben. Sofern das Drehbuch gut geschrieben und die Geschichte somit interessant ist, spielt es für mich keine Rolle ob hier diesem Thread gemäß alles auf Anfang gesetzt ist.
Es zählt einzig und allein die Qualität des Films. Allerdings sollte man sich überlegen ob und wie man die Reihe danach fortsetzen will.
Denn bei einigen Serien dürfte es schwer sein nach so einem Neuanfang die Story weiter zu erzählen. Es gibt sicherlich auch viele Projekte bei denen die Filmemacher mit so schlechten Filmen und dem Blick nur auf das Konto gerichtet das Ende der Serie herbeiführen können.
Doch wenn man es richtig angeht, kann so etwas eben auch ein Wiederbelebung der Serie bewirken.