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Abgestumpfte Gesellschaft

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    #16
    Zitat von froeschli Beitrag anzeigen

    Weisst du zufällig, wie Hostel gerated wurde??
    Rated R in der USA

    das heißt, das kein unter 17 Jähriger OHNE Begleitung rein darf. Gibt nur ein Rating das Höher is (NC-17, niemand unter 18 darf rein auch nicht mit Begleitung)
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      #17
      Zitat von froeschli Beitrag anzeigen
      .....
      Ich habe diesen Thread wirklich im Bezug auf das abgestumpfte Konsumieren von immer härteren Formen der Gewalt in Filmen unserer Gesellschaft eröffnet. Will damit aber keineswegs andere Aspekte der gesellschaftlichen Abgestumpftheit aus der Diskussion ausschliessen. ....


      .....

      Wahr. Aber ich möchte auch keine Schuldzuweisung vom Zaun treten, sondern die Diskussion auf uns selbst legen.


      .....
      Meine Frage bezieht sich darauf, wieso wir heute so weit sind, dass wir uns derart abgedroschene Szenen ansehen und dann behaupten können, "es ist doch nur ein Film..."
      ......
      Die Frage nach dem "Wieso?" aber zielt doch auf einen Kausal-Zusammenhang, einen Auslöser. Und falls dieser "menschlich" ist, klingt das immer nach Schuldzuweisung - auch ohne als solche gemeint zu sein. Und meines Erachtens ist dieser Zusammenhang zweiteilig:
      1) Die Technik machts möglich, solche Szenen überhaupt zu drehen. "Brain Dead" hat früher ja auch völlig übertriebene Gewaltszenen gezeigt, war aber durch den technischen Stand der Dinge schon eingeschränkt, Trick blieb halt deutlich als Trick sichtbar. Heute kann man Effekte in ganz anderer Art und Weise präsentieren.
      2) Der Mensch nutzt es - das ist immer so, sobald eine Möglichkeit erstmal da ist.
      Die Summe ist: Wie können's so gucken, weil's heute da ist - und "ist doch nur ein Film" entspricht ja auch der realistischsten Einschätzung des gesehen. Auch kann man die Aussage unterschiedlich gewichten:
      "ist doch nur ein Film....sieht aber so toll echt aus!" als Anerkennung der Spezialeffekte. Diese Gruppe Film-Fans gibt es: Die Effekte sind denen wichtiger als die Story. Völlig OHNE Kritik, nur festgestellt. Diese Fans suchen einen optischen Reiz. Der ist auf einfacher zu produzieren als eine Story mit Tiefgang.
      "Ist doch nur ein Film.... Gott sei dank!" Steckt ein bisschen Selbstschutz hinter. Häufig Sichtweise von Kinogängern, die das Splatter-Genre gar nicht mögen und nur Freund/Freundin zu liebe den Film gucken. Vermutlich in dieser Gruppe wird dir Frage "Warum wird das produziert? Warum gucken Menschen das?" häufig gestellt.
      "Ist doch nur ein Film... Und mir wäre lieber gewesen, ein guter statt diesem Gemetzel..." Reaktion auf die Tendenz, übermässige Gewalt Genre-Übergreifend nutzen zu wollen. Reaktion von Fans, die lieber eine Story gesehen hätten - oder die wegen der schwachen Story schon während der Gewaltszene sagen können "Und der da ist als nächstes dran..."
      Die Liste ließe sich noch weiterführen (die medizinisch Bewanderten zum Beispiel, die den guten Trick gar nicht so gut finden.....) - die Gründe warum wir "ist nur ein Film" sagen, sind unterschiedlich. Warum wir das ruhig tun können, ist hauptsächlich: Das Medium Film hat seinen Zauber verloren - der Zuschauer wrd nicht mehr so "eingefangen" wie früher, die Trennung im Kopf zwischen Film und Realität, die gute Autoren zu brechen versuchen (nur so kann man Spannung erzeugen), ist stabil. Was hat's früher in Kinos nicht alles gegeben, um die Grenze wegzuwischen - ich erinner da mal and die Sitzreihen mit Schwachstrom, wie wir sie aus Reportagen heute kennen. Die Grenze steht - daher die Ruhe.
      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

      Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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        #18
        Zitat von Harmakhis
        Brutale Filme sind keine Ursachen für eine gewalttätige Gesellschaft, sondern eine gewalttätige Gesellschaft ist die Ursache für brutale Filme.
        Ich glaube, dass beide Zusammenhänge gleichzeitig richtig sein können. Brutale Filme sind eine Ursache für eine gewalttätige Gesellschaft und eine gewalttätige Gesellschaft ist eine Ursache für brutale Filme. Beide Phänomene (Filme und Gesellschaft) bedingen meiner Ansicht nach gegenseitig.
        Einerseits lässt sich beobachten, dass Filme das Verhalten ihrer Zuschauer beeinflussen. So erlebe ich erlebe es z.B. oft im Alltag, dass Kinder ihre Eltern mit Mom und Dad ansprechen oder andere, aus Filmen bekannte, Floskeln verwenden. Ein sehr drastisches Beispiel ist sicherlich die Ermordung eines 16-Jährigen durch Neonazis nach der aus dem Film "American History X" bekannten Methode.
        Andererseits richtet die Filmindustrie ihre Produkte selbstverständlich nach den Bedürfnissen der Zuschauer aus. Wenn es in der Gesellschaft einen großen Bedarf nach brutalen Filmen gibt, dann wird man versuchen, diesen auch zu decken.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

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          #19
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Ich glaube, dass beide Zusammenhänge gleichzeitig richtig sein können. Brutale Filme sind eine Ursache für eine gewalttätige Gesellschaft und eine gewalttätige Gesellschaft ist eine Ursache für brutale Filme. Beide Phänomene (Filme und Gesellschaft) bedingen meiner Ansicht nach gegenseitig.
          Das glaube ich eben nicht. Auch dein Beispiel spricht dafür... oder um mal die Tragödie von Erfurt zu nehmen. Auch hier war nicht Counterstrike schuld.

          Täter werden nicht durch Gewaltfilme/-spiele gewalttätig. Sie sind es aufgrund ihrer Sozialisations und/oder vielleicht auch Veranlagung. Medien stellen da höchstens den Auslöser dar, sie liefern Vorlagen für jemanden, der sich sowieso schon dafür entschieden hat anderen Gewalt zuzufügen.

          Gewalt ist in gewalttätigem Miteinander begründet und dieses gab es schon jahrtausende bevor es Medien gab. Es wird uns heute durch die Medien nur bewusster und Menschen werden bessere Vorlagen für ihr brutales Verhalten geliefert.

          @Sky: ich hab keine generelle Abschaffung von Regeln zum Jugendschutz gefordert, nur Zensur lehne ich ab.
          Allerdings ist es schon korrekt, dass IMO so Dinge wie die BPjM nur Symptom-Behandlung sind und nicht an die Probleme der Gewalt herangehen. Diese liegt nun IMO im sozialen Umfeld und wohl leider auch im Menschen selber zugrunde.

          EDIT: der neuste Amoklauf an einer deutschen Schule zeigt das IMO auch wieder.
          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
          Makes perfect sense.

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            #20
            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Meines Erachtens ist dieser Zusammenhang zweiteilig:
            1) Die Technik machts möglich, solche Szenen überhaupt zu drehen. "Brain Dead" hat früher ja auch völlig übertriebene Gewaltszenen gezeigt, war aber durch den technischen Stand der Dinge schon eingeschränkt, Trick blieb halt deutlich als Trick sichtbar. Heute kann man Effekte in ganz anderer Art und Weise präsentieren.
            2) Der Mensch nutzt es - das ist immer so, sobald eine Möglichkeit erstmal da ist.
            Du sprichst hier aber bloss die technische Machart an, wie solche Szenen gemacht werden können und darum auch geschaut werden. Aber woher kommt überhaupt dieses Bedürfnis, Gewalt in dieser Form zu konsumieren?? Sind wir Menschen von Natur aus derart sadistisch veranlagt??

            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            die Gründe warum wir "ist nur ein Film" sagen, sind unterschiedlich. Warum wir das ruhig tun können, ist hauptsächlich: Das Medium Film hat seinen Zauber verloren - der Zuschauer wrd nicht mehr so "eingefangen" wie früher, die Trennung im Kopf zwischen Film und Realität, die gute Autoren zu brechen versuchen (nur so kann man Spannung erzeugen), ist stabil.
            Ok, da muss ich dir Recht geben. Je mehr Behind-the-Scenes ich sehe, desto weniger können mich Filme noch mit neuem überraschen.

            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Ich glaube, dass beide Zusammenhänge gleichzeitig richtig sein können. Brutale Filme sind eine Ursache für eine gewalttätige Gesellschaft und eine gewalttätige Gesellschaft ist eine Ursache für brutale Filme. Beide Phänomene (Filme und Gesellschaft) bedingen meiner Ansicht nach gegenseitig.
            So was in der Art wollte ich auch schon formulieren

            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Einerseits lässt sich beobachten, dass Filme das Verhalten ihrer Zuschauer beeinflussen. So erlebe ich erlebe es z.B. oft im Alltag, dass Kinder ihre Eltern mit Mom und Dad ansprechen oder andere, aus Filmen bekannte, Floskeln verwenden. Ein sehr drastisches Beispiel ist sicherlich die Ermordung eines 16-Jährigen durch Neonazis nach der aus dem Film "American History X" bekannten Methode.
            Meinst du die halt-die-Fresse-auf-den-Randstein-und-ich-tret-dir-in-den-Nacken-Methode?

            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Andererseits richtet die Filmindustrie ihre Produkte selbstverständlich nach den Bedürfnissen der Zuschauer aus. Wenn es in der Gesellschaft einen großen Bedarf nach brutalen Filmen gibt, dann wird man versuchen, diesen auch zu decken.
            Aber woher kommt dieses Bedürfnis?? (ich weiss ich wiederhole mich, aber diese Frage interessiert mich nunmal... )

            Grüsse froeschli
            Gott gebe mir die gelassene Gemühtsruhe,
            die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
            den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
            und immer die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.

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              #21
              Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
              .....
              Täter werden nicht durch Gewaltfilme/-spiele gewalttätig. Sie sind es aufgrund ihrer Sozialisations und/oder vielleicht auch Veranlagung. Medien stellen da höchstens den Auslöser dar, sie liefern Vorlagen für jemanden, der sich sowieso schon dafür entschieden hat anderen Gewalt zuzufügen.

              ...
              Wenn er sich eh schon entschieden hat, war der Auslöser schon. Bleiben die Gewaltmedien also eher nur noch als Schablone.
              Und wir sind uns einig, der Auslöser liegt im Umfeld des Täters.

              @Froeschli
              War in meinem ersten Post vielleicht etwas zu versteckt, und auch nicht als direkte Antwort zu erkennen, und auch anders gemeint, aber ich geh hier nochmal auf die Gladiatorenkämpfe ein. Da floß dann sogar echtes Blut (mangels Tricktechnik ? ....kein Smiley für zynisch ....) zur Begeisterung der Massen. Das Bedürfnis kommt also nicht jetzt, es war da.
              Bedrucktes Papier oder Steintafeln mit Keilschrift - und mehr sind Gesetze nicht - ändern nunmal nicht die Veranlagung einer Spezies. Es wird verboten, Gewalt zu benutzen. Der Bevölkerung, heißt das - die hohe Politik darf Krieg jederzeit als "gerechtfertigtes Mittel" verwenden, wenn man seinen Willen sonst nicht kriegt (Grüße an George Walker....).
              Der Mensch an sich ist nunmal nicht so gut, wie wir es uns wünschen.
              (Die Kämpfe in Rom sind nur ein Beispiel. Das Opfern von Gefangenen unter Folter an aztekische Gottheiten wurde auch öffentlich zelebriert. Beide Kulturen haben sich völlig unabhängig voneinander entwickelt ....)
              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                #22
                @Karl Ranseier:
                Ich sehe jetzt worauf du hinaus willst. Trotzdem finde ich es extrem erschreckend, wie mörderisch wir Menschn (in unserer Veranlagung/Natur) doch sind.

                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Es wird verboten, Gewalt zu benutzen. Der Bevölkerung, heißt das - die hohe Politik darf Krieg jederzeit als "gerechtfertigtes Mittel" verwenden, wenn man seinen Willen sonst nicht kriegt (Grüße an George Walker....).
                Da kann ich dir vollkommen zustimmen. Aber diese Diskussion wird ja bereits im Politik Forum (Off Topic) behandelt.

                Grüsse froeschli
                Gott gebe mir die gelassene Gemühtsruhe,
                die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
                den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
                und immer die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.

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                  #23
                  Zitat von froeschli Beitrag anzeigen
                  @Karl Ranseier:
                  Ich sehe jetzt worauf du hinaus willst. Trotzdem finde ich es extrem erschreckend, wie mörderisch wir Menschn (in unserer Veranlagung/Natur) doch sind.
                  .....

                  Grüsse froeschli
                  Manchmal stellt man Fragen nur, weil einem die offensichtlich erscheinende Antwort nicht gefällt und man auf eine bessere hofft.....
                  Pauschalisieren sollte man aber auch bei dem Verweis auf die Veranlagung nicht, das räum ich selbst ein, bevor es jemand anders tut. Heute gibt's ja schon Menschen, die sich Gewaltfilme/Splatter usw. nicht angucken (können). Ich denke, auch die gab es zu allen Zeiten. Der Mensch hat immer in sozialen Gruppen (Stamm, Clan, etc.) gelebt. In der Veranlagung haben wir ja auch von immer Unterschiede bei Menschen gefunden. "Jäger und Sammler" ist die früheste Einstufung von Menschen, und schon eine zwei-geteilte. Wenn also heute jemand sagt, er gewinnt diesem "Zeugs" nichts ab, kann das durchaus bedeuten, daß seine Vorfahren eher zur Sammler-Gruppe gehörten. Medizinmann, Shamane, Heiler, Geschichtenerzähler......
                  Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                  "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                    #24
                    Zitat von froeschli Beitrag anzeigen
                    Aber woher kommt überhaupt dieses Bedürfnis, Gewalt in dieser Form zu konsumieren?? Sind wir Menschen von Natur aus derart sadistisch veranlagt??
                    Meine Theorie dazu: Überlebensangst im Zusammenhang mit Gewalt ist eine emotionale Urerfahrung, von der die meisten Menschen in der heutigen Gesellschaft isoliert sind, da sie es in den meisten Fällen nie am eigenen Leibe erfahren müssen (was ja auch nicht das Schlechteste ist ). Da aber doch klar ist, dass diese Grausamkeit irgendwie Teil unserer Welt und des menschlichen Wesens ist, suchen viele nach dieser Erfahrung in der Fiktion, speziell Filmen und Videospielen, die sich für eine solche "Ersatzerfahrung" besonders gut eignen. Das ist für mich nicht grundsätzlich ein Anzeichen für Abstumpfung und steigender Gewaltbereitschaft, in ähnlicher Form gab es so eine Kompensation - wie in vorherigen Posts erwähnt - auch schon früher. Nur tritt es vermutlich mittlerweile vermehrt auf, weil die modernen Menschen eben immer weniger persönlichen Bezug zur Gewalt haben, durch immer drastischere Nachrichten aber umso besser wissen, was für Grausamkeiten in der Welt existieren. Man kann auch beobachten, dass besonders brutale Filme vermehrt dann auftauchen, wenn das Weltgeschehen auch tatsächlich von Gewalt bestimmt wird. Das war zuletzt in den 70ern während des Vietnam-Krieges so und nun passiert das gleiche mit dem Irak-Krieg.
                    Dass sehr viele so genannte "Gewaltfilme" natürlich auch wichtige soziale und politische Botschaften beinhalten und nicht nur das reine Bedürfnis nach Gewalterfahrung befriedigen sollen, sehe ich allerdings auch so.


                    Die im Eingangspost erwähnten Trailer gehören übrigens zu den "8 Films To Die For". Das sind acht Filme, die im den USA als "not rated" (entspricht etwa dem dt. "keine Jugendfreigabe") klassifiziert wurden und deshalb nicht in normalen Kinos gezeigt wurden. Auf einem speziellen Festival werden die Filme nun erstmals gezeigt, deswegen tauchen zzt. vermehrt Trailer mit dem "too extreme to be rated"-Vermerk auf. Damit wäre auch das geklärt.
                    Mein Webcomic: http://www.hipsters-comic.com

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                      #25
                      Zitat von froeschli Beitrag anzeigen
                      Meine Frage bezieht sich darauf, wieso wir heute so weit sind, dass wir uns derart abgedroschene Szenen ansehen und dann behaupten können, "es ist doch nur ein Film..."
                      Die Filmemacher sind auch Teil der Gesellschaft, reflektieren diese gar. Genauso wie die Leute, welche sie mit grossem Trommelwirbel bewerben und jene, die entscheiden, ob das fertige Werk seinen Weg auf heimische Leinwände findet. Nicht ohne Grund entschied die Schweiz, diese Ehre dem Film Hostel zu verweigern.
                      Von daher habe ich die gemeinte Aussage "ist doch nur ein Film" in "Ach, machen wir doch einfach einen irre brutalen Film, wo Menschen wie käufliches Fleisch zerstückelt werden. Ist doch bloss Zelluloid und die Leute wollen sowas" umgedreht.
                      Schlussendlich steckt die "Verrohung" nicht nur in den, wie in diesem Thread thematisierten, blutrüstigen Filmen. Man kann sie auch auf politischer Ebene betrachten. Während in Deutschland nach jedem neuen Amoklauf erneut ein Computerspieleverbot (gewisser Titel) gefordert wird, tragen die jüngsten sexuellen Übergriffe an Schweizer Schulen zwischen gleichaltrigen Schülern ganz bizarre Blüten: Eine 13köpfige Schülergruppe vergewaltigt über längeren Zeitraum eine gleichaltrige, 13 Jährige Schülerin und da alle involvierten entweder die Kinder von Ausländern oder eingebürgerte Ex-Ausländer sind, fordert die Politik (Schweizer FDP und SVP), dass eben jene Schüler einfach vom Schulsystem auszuschliessen sind. Man will sie verdammen und mit ihrem Schaden alleine lassen. (Wir sprechen von 13jährigen!) Die Presse druckt solche dummen Forderungen auch noch unkommentiert ab. Zumindest weitgehend.

                      Wir wissen aber längst, dass es nicht zuletzt Faktoren wie Isolation, Vereinsamung und die damit verbundene Perspektivlosigkeit sind, die, in diesem Fall Jugendliche, letztendlich zu Amokläufen verleiten. Man schiebt das Problem, die Täter auf die Eltern, und die Eltern aus der Schweiz ab - ist zumindest die unappetitliche Forderung der genannten Parteien, die sich nicht weiter um die Ursachen kümmern wollen, weil in ihren Augen die Integrationspolitik der Sozialdemokraten sowieso versagt hat.
                      Nicht die Filme, nicht die Computerspiele und nicht die Handies oder das Internet sind alleine für die erhöhte Gewaltbereitsschaft verantwortlich, auch wenn sie nicht ganz wegdiskutierbare Faktoren sind. Ergo sind wir wieder an den Amokläufen angelangt. Aber das weicht jetzt zu sehr von diesem Thread ab.

                      Zitat von froeschli Beitrag anzeigen
                      Ich kenne das Lied zwar nicht, würde mich aber trotzdem interessieren, wie du den Text interpretierst!!
                      Kurz gesagt? Als Aufruf zur Rebellion gegen die Raubtierkapitalisten. Rage gehörten zu den furiosesten Gobalisierungs... sagen wir -Kritikern. Zack de la Rocha, der Sänger und Verfasser des Textes war und ist für seine wenig kompromissbereite Haltung bekannt und seine Wut bewegt sich oft an der Grenze zum Schlaganfall. Auch wenn die Zahl der sogenannten Windowshoppern in unseren Breitengraden stündlich zunimmt; von einer "Rebellion" sind wir sicher noch weit entfernt, aber ich vermute, Karl wollte in dem von ihm verfassten Abschnitt, auf den ich mich bezog, auf diesen Umstand hinaus.
                      Insofern wars mein Soundtrackbeitrag zur Hochrechnung.
                      Zuletzt geändert von Gast; 24.11.2006, 01:18.

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                        #26
                        klar ist unsere heutige Gesellschaft voll daneben. Solche völlig schwachsinnigen Filme wie SAW, SAW 2 (Oh Gott SAW 3 steht in den Startlöchern), Hostel oder The Hills have eyes, texas Chainsaw massacre, etc etc beweisen das. Wer guckt sich im Kino diese dummen Filme mit Freude an ? Wie dumm müssen die Menschen sein? Also da ist wirklich nur dümmliche bis keine Handlung vorhanden. Verdienen die Produzenten an diesen Filmen ? Ich kann mir das echt nicht vorstellen. Ich muss zugeben mir diesen Mist angeguckt zu haben, hab aber nur unter starken Schmerzen den Müll über mich ergehen lassen, Teil aus Liebe Teil, weil man in der Gruppe zusammengesessen hat. Die Menschen, die den Müll gut finden, haben wohl kein hohes Niveau, wenn es um Unterhaltung geht, den langt wohl schon 2 Liter rote Soße und sie applaudieren.
                        Was ist mit Filmen geworden, die Geist besitzen, ich liebe den Film "Club der toten Dichter" oder einfach nur eine Komödie wie "Top Secret", den ich klasse finde.
                        Immer diese Remakes, die meisten sind echt sau schlecht wie "The Fog", es gibt aber auch gute wie BSG.
                        Da kann man nur mit Beten anfangen und hoffen, dass uns in Zukunft so ein hohler Mist erspart bleibt, ich denke jedoch das die Gebete nicht erhört werden
                        Die Römer waren die Amerikaner der Antike.
                        Carolin Witt (*1983), Studentin

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