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    Neue Oscar Regelungen für mehr Diversität


    https://www.esquire.de/news/gesellschaft/oscars-neue-regeln-mehr-diversitaet




    Ehrlich gesagt stehe ich den neuen Regelungen SEHR skeptisch gegenüber. Einfach weil bei manchen Settings die geforderte Diversität nicht möglich ist. Filme wie "Ben Hur", "Braveheart", "Gladiator", "Titanic" oder "Der Herr der Ringe") hätten damit keine Chance mehr auf den wichtigsten Oscar.

    #2
    Ben Hur ist jetzt gerade das falscheste Beispiel, weil es voller schwuler Anspielungen steckt. Das Drehbuch schrieb schließlich Gore Vidal. Nur Charlton Heston hat nichts gemerkt.
    Und bei Gladiator dürfte es auch kein Problem sein, z.B. einen schwulen Charakter einzubauen.

    Braveheart hatte, wenn ich mich recht entsinne, auch einen schwulen Charakter, nämlich diesen Edward. Die Darstellung war natürlich unerträglich schwulenfeindlich. Weibisch, tuntig, so wie es Hollywood noch vor zwanzig Jahren gut und gerne in jedem zweiten Film gemacht hat. Sowas trauere ich jetzt nicht hinterher.

    Insgesamt stehe ich dem aber auch kritisch gegenüber, denn ich befürchte, dass das genau so ein dümmliches Klischeefest werden könnte, wie anno dazumal, nur mit umgedrehtem Vorzeichen. Allerdings ist es das ja jetzt schon.

    Und: Die Regeln sind zudem vielleicht auch etwas dünn. 30% Frauen im Main Cast? Och Gott, das kriegen sie vielleicht noch gerade hin.

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      #3
      Zitat von endar Beitrag anzeigen
      Und: Die Regeln sind zudem vielleicht auch etwas dünn. 30% Frauen im Main Cast? Och Gott, das kriegen sie vielleicht noch gerade hin.
      Die "Mittelerde"-Filme hätten sich da schon mal schwer getan . Auch andere Schlachtepen wie "Gladiator" oder "Braveheart". Außerdem müssen 2 Kriterien erfüllt werden.

      Ob so ne kleine Nebenrolle wie Juba in "Gladiator" oder der schwule Sohn in "Braveheart" für das Diversitäts Kriterium ausreicht, bin ich mir auch nicht sicher.

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        #4
        Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen

        Die "Mittelerde"-Filme hätten sich da schon mal schwer getan . Auch andere Schlachtepen wie "Gladiator" oder "Braveheart". Außerdem müssen 2 Kriterien erfüllt werden..

        Ob so ne kleine Nebenrolle wie Juba in "Gladiator" oder der schwule Sohn in "Braveheart" für das Diversitäts Kriterium ausreicht, bin ich mir auch nicht sicher.
        Heute würden Gladiator und Co. ohnehin anders gemacht werden. Der Film ist ja nun auch bald 20 Jahre alt.
        Ich denke, dass diese Kriterien nur der Mode hinterherlaufen und hier in Regeln gefasst wurde, was eh gemacht wird. Oder was man mit ein bisschen Kosmetik gut hinbekommt.
        Die New York Times denkt auch, dass es nicht so eng werden wird.
        Although the initiative is meant to encourage major changes, the best-picture qualifications aren’t as strict as they may seem.


        Was Gladiator und andere Römer-Schinken anbetrifft: Die römische Sexualmoral lässt sich mit heutigen Maßstäben kaum vergleichen. Ob Homosexualität praktiziert wurde bzw. gesellschaftlich opportun war, war mehr eine Frage des Status, weniger der persönlichen Identität.

        Und das Problem hat man allgemein mit historischen Stoffen, was aber ja nun nicht neu ist. Geschichte wurde ja im Film grundsätzlich gerne so umgeschrieben, dass man z.B. moderne Charaktere in Mittelalter-Klamotten steckt und das ein "Historial" nennt. Wer da kritisch herangeht, bekam schon immer eine Krise. Interessant wird es erst, wenn man die Filme später schaut, denn sie sagen mehr über ihren Produktionszeitraum aus, als über die Zeit, die sie darstellen.

        Apropos Geschichtsklitterung: Ich hatte zu dem Zeitpunkt, als ich Braveheart sah, gerade ein Fachbuch zur britischen Geschichte gelesen und war von der verkitschten und falschen Darstellung ziemlich abgeturnt.

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          #5
          Ok, Hollywood setzt also den Quotenschwarzen / den Quotenlatino und den Quotenschwulen / die Quotenlesbe fest, damit man überhaupt noch für die Wahl zum besten Film zugelassen werden kann. Ich sehe das skeptisch, denn es gibt halt einfach Filme und topics, wo man diese Kriterien nicht wirklich erfüllen kann. Und wenn man solche Rollen nur in seine Filme packt, um diese Quote zu erfüllen, kann das schnell gezwungen wirken. Am Ende kommt dann sowas grusliges bei bei der Realverfilmung von die Schöne und das Biest heraus, wo sich in einem abgelegen französischen Dorf der Frührenaissance auf einmal alle Ethnien der Welt tummeln. Oder wo dann einfach ein klar erkennbarer homosexueller Charakter auftaucht, nur damit der Quote genüge getan wird.

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            #6
            Zitat von endar Beitrag anzeigen
            Und bei Gladiator dürfte es auch kein Problem sein, z.B. einen schwulen Charakter einzubauen.
            Die eigentliche Frage ist doch aber, warum baut man so einen Charakter ein? Damit man sich für den Oscar qualifiziert, oder hilft es dem Film irgendwie? Spielt es überhaupt eine Rolle, ob Char XYZ, schwul, lesbisch, bi, furry ist?
            Wenns nur wegen Quotenerfüllung fürn Oscar ist, ists doch auch banane, und am Ende ist niemandem geholfen, am wenigsten wohl demjenigen, der den Quotenchar spielen darf.

            Irgendwie scheinen die Oscarleute auch was zu verdrehen, oder werden Filme mittlerweile primär für die Oscarjury gedreht, und nicht mehr fürs Publikum und den Rest der Welt, oder einfach, weil man eine bestimmte Geschichte erzählen will?
            Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

            Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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              #7
              Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen

              Die eigentliche Frage ist doch aber, warum baut man so einen Charakter ein? Damit man sich für den Oscar qualifiziert, oder hilft es dem Film irgendwie? Spielt es überhaupt eine Rolle, ob Char XYZ, schwul, lesbisch, bi, furry ist?
              Wenns nur wegen Quotenerfüllung fürn Oscar ist, ists doch auch banane, und am Ende ist niemandem geholfen, am wenigsten wohl demjenigen, der den Quotenchar spielen darf.
              Ich habe diese Regeln jetzt weiter unten noch beurteilt, ansonsten kann ich die Frage zurückgeben - muss ein Film über das alte Rom die viktorianische Sexualmoral der heutigen USA spiegeln?

              Ansonsten spielt die sexuelle Orientierung im Alltag eine Rolle - zumindest für diejenigen Menschen, die in der Minderheitenposition sind. Warum sollte sie das nicht im Film tun? Dieses "das spielt doch keine Rolle" hat immer etwas übertolerantes an sich, man ist dann sooo tolerant, dass sexuelle Minderheiten wieder in der Unsichtbarkeit verschwinden.

              Mich stört nicht, dass es Schwule und Lesben in Filmen gibt, ich bin nur nicht immer mit der Darstellung durch Hollywood sehr glücklich.

              Irgendwie scheinen die Oscarleute auch was zu verdrehen, oder werden Filme mittlerweile primär für die Oscarjury gedreht, und nicht mehr fürs Publikum und den Rest der Welt, oder einfach, weil man eine bestimmte Geschichte erzählen will?
              Was heißt "nicht mehr"? Das war schon immer so, dass viele Filme für die Oscars zusammengeschustert wurden.
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                #8
                Zitat von endar
                Dieses "das spielt doch keine Rolle" hat immer etwas übertolerantes an sich, man ist dann sooo tolerant, dass sexuelle Minderheiten wieder in der Unsichtbarkeit verschwinden.
                o.O wenn du meinst...

                Mich stört nicht, dass es Schwule und Lesben in Filmen gibt, ich bin nur nicht immer mit der Darstellung durch Hollywood sehr glücklich.
                Mich störts auch nicht, ich bevorzuge nur eben die Variante, wenn sich eine Geschichte z.B. um einen gut geschriebenen Char dreht, der nebenbei noch schwul/lesbisch ist, anstatt das ein Char eingebaut wird, nur weil er schwul/lesbisch ist, und nicht, weil er irgendwas zur Geschichte beiträgt.
                Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

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                  #9
                  Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen

                  Mich störts auch nicht, ich bevorzuge nur eben die Variante, wenn sich eine Geschichte z.B. um einen gut geschriebenen Char dreht, der nebenbei noch schwul/lesbisch ist, anstatt das ein Char eingebaut wird, nur weil er schwul/lesbisch ist, und nicht, weil er irgendwas zur Geschichte beiträgt.
                  Generell fnde ich "gut geschriebene Charaktere" auch besser , ja, ansonsten kommt es doch auf das einzelne Drehbuch an. Wie gesagt, das ist in meinen Augen eher ein hinterherdackeln hinter aktuellen Trends. Wir sind in Zeiten von transsexuellen Robotern in Star Wars, also das ist doch hier keine "Revolution" oder großartige Umwälzung, als die es teilweise verkauft wird.

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                    #10
                    Ich habe mir mal die Kriterien auf der Oscarseite angesehen.
                    https://www.oscars.org/news/academy-...sr-eligibility

                    Ich frage mich aber ernsthaft, was das mit "bester Film" zu tun hat. Wie genau hilft diese Regel dabei einen guten FIlm zu machen?


                    Und ich frage mich wirklich, wie sehr man da tricksen kann und wird, um zugelassen zu werden. Da gibt es bestimmt einige Möglichkeiten.
                    Ich würde außerdem gerne wissen, ob man für LGBTQ+ in irgendeinem Verein sein muss, oder reicht es da bisexuell gemäß der Kinsey-Skala zu sein?

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                      #11
                      Zitat von endar Beitrag anzeigen

                      Und: Die Regeln sind zudem vielleicht auch etwas dünn. 30% Frauen im Main Cast? Och Gott, das kriegen sie vielleicht noch gerade hin.


                      In einem Kriegsfilm 30% Frauenanteil bei den wichtigen Rollen oder eine schwule Romanze? Ja wohl eher nicht...

                      Sie können ja ein paar Latino-Schauspieler engagieren, da gibt es genug die man auch für "weiße" Rollen casten kann weil sie einfach schwarzhaarig-europäisch aussehen.

                      Abgesehen davon zählt glaube ich auch, wenn die entsprechenden Minderheiten bei der Produktion beschäftigt waren.

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                        #12
                        Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen

                        In einem Kriegsfilm 30% Frauenanteil bei den wichtigen Rollen oder eine schwule Romanze? Ja wohl eher nicht...
                        Ja wohl eher doch.
                        Es gibt bestimmt dutzende Kriegsfilme mit 30% Frauenanteil. Ich habe mal die Cast-Listen bei imdb angesehen:
                        "Der Untergang" (der hier ja offensichtlich für die Filmindustrie auch herbeigeredet wird) z.B. hat in den ersten zehn Rollen drei Frauen und zwar die Rollen von Eva Braun, Magda Geobbels und Traudl Junge. Und das ganz ohne Quoten und ohne irgendwie was hinzubiegen. Kriege führen nicht nur direkt an der Front statt und ist seit dem Ersten Weltkrieg auch keine "Soldaten/Männersache" mehr, sondern eine Angelegenheit der Gesamtgesellschaft: Stichwort "totaler Krieg".

                        Gladiator kommt auch auf 20% in den ersten zehn Rollen, eine Frau und eine "Person of Colour".

                        Sogar der hier gern genannte Mel Gibson Film Braveheart liegt bei 15 bis 20%. Den habe ich nur überflogen, der ist nicht nach Wichtigkeit sortiert.

                        Ich kann die unüberwindbare Hürde, die hier befürchtet wird, nicht erkennen. Hollywood gibt sich schon keine Selbstauflagen, die man nicht ziemlich problemlos einhalten kann.
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                          #13
                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Wir sind in Zeiten von transsexuellen Robotern in Star Wars
                          Urks, damit hast du genau DAS EINE Beispiel rausgefischt, bei dem ich heilfroh war, als die geschrottet wurde und ich die nicht mehr hören und sehen musste ^.^ Nicht, wiel ich das Konzept schlecht fand, sondern weil die Umsetzung imo. so richtig grottig war
                          Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

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                            #14

                            Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen

                            Urks, damit hast du genau DAS EINE Beispiel rausgefischt, bei dem ich heilfroh war, als die geschrottet wurde und ich die nicht mehr hören und sehen musste ^.^ Nicht, wiel ich das Konzept schlecht fand, sondern weil die Umsetzung imo. so richtig grottig war
                            Ich habe mir den einmal angeschaut und nie wieder.

                            Wobei Star Wars oder sonstige SciFi Filme sich um diese Regeln überhaupt nicht kümmern müssen, denn es sind Regeln für die Kategorie "Best Picture". Wenn Star Wars das bis jetzt noch nicht bekommen hat, wird das auch nicht mehr passieren.

                            https://www.nytimes.com/2020/09/08/m...t-picture.html

                            Dasselbe gilt für die Kriegsfilme: Die meisten von denen - Saving Private Ryan, 1917 etc. - sind da auch leer ausgegangen und Schindlers Liste, der einzige Kriegsfilm, der mir dazu einfällt, hätte diese 30% Regeln locker erfüllt.


                            Hier mal eine Liste:
                            https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar/...1%E2%80%932020


                            edit: Braveheart hat den "Best Picture" gewonnen? Ich komm nicht drüber weg...
                            Zuletzt geändert von endar; 16.09.2020, 19:23.
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                              #15
                              Es bestätigt sich wieder "der Film ist gut - obwohl er einen Oscar bekommen hat"....

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