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Der Soldat James Ryan [und andere (Anti-)Kriegsfilme]
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Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013"Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)
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Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigenWird der Film dadurch Antikrieg? Dafür müsste er meiner Ansicht nach den Einsatz selbst, also die Landung der Alliierten in der Normandie, in Frage stellen und das macht Spielberg ja nicht. Er ruft die Opfer in Erinnerung die der Krieg hervorbrachte, aber argumentiert nicht gegen seine Notwendigkeit.
Denn es ist ja nicht das Schildern von harten Schicksalen, sondern - um beim Beispiel Private Ryan und der Anfangssequenz zu bleiben - ein realistischer, schonungsloser Blick auf die Gegebenheiten.
Es ist mitnichten eine übertriebene Gewaltdarstellung, sondern gerade durch dieses Draufhalten der Kamera auf Verletzungen wird doch auch die Brualität und Sinnlosigkeit des Krieges deutlich.
Dass, um ein paar Meter Land gut zu machen, man über den Haufen geschossen wird und dergleichen.
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Zitat von [OTG]Marauder Beitrag anzeigenDas Boot ist für mich wieder so ein "Typen" Film..im Prinzip auch nicht anders als der "Ryan Film..die Amis drehen "Hero" Filme,die den krieg als solches gar nicht erst hinterfragen,die deutschen dann solche wie Stalingrad,die Brücke oder halt das Boot,die immer nur "wir waren alle keine nazis und mussten deshalb ganz furchtbar leiden und ganz furchtbare dinge tun und erleiden und deshalb sind wir auch "Heros".."...das ist immer das gleiche
grade bei der "Boot" Thematik ist doch unheimlich intressant das man die absolut gleiche Geschichte genauso gut hätte ins jahr 1917 verlegen können,ohne daran was zu ändern..nur mit den Unterschied das man dann keine "pösen" Nazis als Führungsriege gehabt hätte die dann natürlich an allem Schuld sind,sondern das irgendwie alle "selber" schuld gewesen wären..und man damit der eigentlichen frage "Was,Für Wen und WARUm tun wir das alles denn hier" näher gekommen wäre..
so wird das ganze als "Klischee" abgehandelt.. man tuts für den "Bösen" Führer,mit dem man hinterher natürlich nie was zu tun haben wollte,aber ja gar nicht anders konnte..
Man hat sich weder von den Nazis großartig distanziert, noch gesagt, dass jeder ihnen bereitwillig gefolgt ist. Und dass die Führungsriege des deutschen Reiches Befehle gegeben hat, bei welchen die Männer sinnlos gestorben sind, ist historischer Fakt (siehe u. a. Russlandfeldzug)."But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain
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Zitat von Amaranth Beitrag anzeigenAls hätte man bei "Das Boot" auf die Nazi-Drüse gedrückt. Natürlich hatte man einen Fanatiker mit dabei, der von den anderen nicht ernst genommen wurde. Auch gab es da die "tollen" Offiziere, die sich ein Luxusleben gegönnt haben. Aber darum ging es in dem Film doch garnicht. Petersen hat gezeigt, wie das Leben der deutschen U-Bootfahrer während des zweiten Weltkrieges war - entweder langweilig oder man sank.
Man hat sich weder von den Nazis großartig distanziert, noch gesagt, dass jeder ihnen bereitwillig gefolgt ist. Und dass die Führungsriege des deutschen Reiches Befehle gegeben hat, bei welchen die Männer sinnlos gestorben sind, ist historischer Fakt (siehe u. a. Russlandfeldzug).
Da gibt tatsächlich ein US Film einen besseren Eindruck ins "deutsche" Soldatenleben im 2.WK,nämlich "Steiner,das Eiserne Kreuz" von Sam Peckinpah,obwohl der deutlich "schlechter" ist als die Romanvorlage "das geduldige Fleisch"
Der Film versucht aus deutscher Sicht zu verdeutlichen, wie die unterschiedlichsten Charaktere nicht mehr „für Führer, Volk und Vaterland“ kämpften und auf ihre Weise nur noch den Krieg überleben wollten. Er zeigt auch Karrieristen wie Stransky, die auf dem Rücken ihrer Männer unverdiente Auszeichnungen, hier das Eiserne Kreuz erlangen wollen. Der Roman von Heinrich arbeitet dies Motiv deutlicher heraus als der Film. Auch der klaustrophobische Charakter einiger Szenen des Buches (Hissen der Flagge auf der Fabrik) wird trotz einiger dramatischer Szenen nicht erreicht; Regisseur Peckinpah legt die Betonung auf Actionszenen. Durch seine oft extreme Zeitlupentechnik ästhetisiert er die Kampfszenen analog seines Stils von Westernfilmen wie z. B. The Wild Bunch, so dass die Russen oft wie angreifende Indianer wirken, denen sich die (hier deutsche) Kavallerie stellt..>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<
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Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigenWird der Film dadurch Antikrieg? Dafür müsste er meiner Ansicht nach den Einsatz selbst, also die Landung der Alliierten in der Normandie, in Frage stellen und das macht Spielberg ja nicht. Er ruft die Opfer in Erinnerung die der Krieg hervorbrachte, aber argumentiert nicht gegen seine Notwendigkeit.
Der Film schafft in den ersten 20 Minuten aber das sinnlose Sterben in einem Krieg generell darzustellen und erlebbar zu machen. Sowohl die Inszenierung auf der Bildebene (z.B. Hand-Kamera vermittelt einen Ego-Eindruck) als auch auf der Tonebene (z.B. Tonaussetzer bzw. Pfeifen bei Granateneinschlag) zielen darauf ab, dass man als Zuschauer mitten drin ist im Geschehen. Der Film macht in dieser einen Sequenz deutlich wie wahnsinnig eine Schlacht ist, wie zufällig ihr Überleben und wie menschlich die Teilnehmer sind.
Spielberg setzt in dieser Sequenz aus meiner Erinnerung heraus zu keinem Zeitpunkt auf irgendwelchen Pathos. Er glorifiziert nichts, denn der Zuschauer soll am Ende emotional genauso fertig sein wie die überlebenden Soldaten. Es gibt keine "Helden" die sich selbst feiern weil man den "Bösen" einen Tritt in den Hintern gegeben hat, es gibt nur durch den Zufall bestimmte Überlebende die zusammenbrechen, weinen oder mit den Händen zittern.
Der Rest vom Film ist dagegen schon wesentlich konventioneller, aber auch da spielt sich alles auf der menschlichen Ebene ab. Die Tragik um Ryans Brüder, der Brief des Soldaten der von dem Schafschützen erschossen wird, die Wetten um Millers Beruf oder die ganze Sequenz um den gefangenen deutschen Soldaten bis hin zur letzten Szene mit Ryan am Grab von Miller.
"Saving Private Ryan" wird zu keinem Zeitpunkt wirklich politisch. Indem die Schrecken des Krieges aber menschlich nachfühlbar inszeniert werden, kann die Sinnlosigkeit und der Wahnsinn eines Krieges besser transportiert werden, denn letztendlich kommt es nicht darauf an, ob Krieg politisch notwendig ist oder nicht, sondern dass man sich bewusst macht, dass im Krieg Menschen wie du und ich kämpfen und sterben.
All das stellt der Film vor allem in der Einleitungssequenz dar. Man kann sich dieser Sequenz in aller seiner Brutalität und Hektik nicht entziehen, gerade wenn man ihn auf Leinwand mit einer guten Soundanlage sehen kann und das macht den Film auch zu einem sehr guten Anti-Kriegsfilm."The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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Nur weil der Film den Krieg nicht glorifiziert, sondern ihn versucht so brutal und realistisch wie möglich darzustellen, macht ihn das meiner Meinung nach noch nicht zum Antikriegsfilm. Ich habe Saving Private Ryan damals auch im Kino gesehen und ich habe glaube ich nie wieder solche Anspannung im ganzen Saal erlebt, wie in diesen ersten 20 Minuten. Die Erleichterung als das Gemetzel dann vorbei war, war ebenfalls spürbar. Definitiv ein Erlebnis, welches ich nicht vergessen werde. Schade, dass der Film im weiteren Verlauf diese Intensität nicht mehr erreicht, aber er vermittelt weiterhin das Krieg eine verdammt hässliche Angelegenheit ist. Nur vermittelt er auch, dass Krieg sinnlos ist, was für mich in der Definition von Antikriegsfilm steckt?
Das tut er imo nicht. Es war notwendig Nazi Deutschland zu besiegen und die Landung in der Normandie war ein wichtiger Schritt dorthin. Manchmal muss ein Krieg geführt werden, um größeres Unheil zu vermeiden. Von dieser Prämisse wird ausgegangen. So grausam der Beginn des Films ist, so sehr die Soldaten die Hölle auf Erden erleben, der Film stellt nie die Frage, ob deren Opfer notwendig war. Damit wird sich schlichtweg nicht auseinandergesetzt. Das ist meiner Meinung nach aber elementar für einen Antikriegsfilm.Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013"Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)
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Warum fehlt in der Auflistung "Steiner, das Eiserne Kreuz 1"?
Wenn es um intensive Antikriegsfilme geht, dann gehört der auf jeden Fall dazu! Der Irrsinn an der Ostfront aus den Augen von deutschen Landsern in einem verlorenen Krieg.
Dazu noch sehr intensiv und halbwegs authentisch inziniert. Er war fast besser als das dazugehörige Buch.
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Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigenNur vermittelt er auch, dass Krieg sinnlos ist, was für mich in der Definition von Antikriegsfilm steckt?
Das tut er imo nicht. Es war notwendig Nazi Deutschland zu besiegen und die Landung in der Normandie war ein wichtiger Schritt dorthin. Manchmal muss ein Krieg geführt werden, um größeres Unheil zu vermeiden. Von dieser Prämisse wird ausgegangen. So grausam der Beginn des Films ist, so sehr die Soldaten die Hölle auf Erden erleben, der Film stellt nie die Frage, ob deren Opfer notwendig war. Damit wird sich schlichtweg nicht auseinandergesetzt. Das ist meiner Meinung nach aber elementar für einen Antikriegsfilm.
Die Inszenierung der Gewalt und Brutalität ist ein entscheidender Faktor bei der Unterscheidung zwischen einem normalen Kriegsfilm und einem Anti-Kriegsfilm. Einen Anti-Kriegsfilm macht daher u.a. aus, dass er die Brutalität vergangener Kriege nicht in Vergessenheit geraten lassen will. Der Zuschauer soll sich damit befassen und merken, dass ein Krieg eben nichts toll oder erstrebenswert ist. Die Gründe für den Krieg sind in der Regel egal. Im Krieg sterben Menschen auf brutalste Art und Weise und das muss man sich immer wieder vor Augen führen. Die Eröffnungssequenz von "James Ryan" ist für mich ein Musterbeispiel für Gewaltdarstellung im Sinne eines Anti-Kriegsfilm.
Ein Anti-Kriegsfilm kann natürlich auch versuchen die politische Notwendigkeit des historischen Konflikts zu beleuchten. Das würde dann auch von dir bevorzugt. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit einen Anti-Kriegsfilm zu drehen."The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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Ich habe mir am Wochenende Full Metal Jacket auf DVD angesehen und fand ihn einfach klasse. Sehr gut gemacht. Insbesondere Pyles Verwandlung vom leicht dusseligen Weichling zum "Harten Kerl" und Psychopathen fand ich interessant. Und wie Hartman ihn bis zum Schluss kontrollieren wollte, nur um dem von ihm selbst geschaffenen Monster erledigt zu werden fand ich auch sehr spannend. Ich hätte diesen Drill wohl keine Woche ausgehalten. Die Beschimpfungen und Erniedrigungen eines geistlosen und vulgären Ausbilders fände ich unerträglich. Ich meine, wie kann man soviel fluchen wie er? Jedes zweite Wort hatte etwas sexuelles an sich, und selbst wenn er über alltägliche Dinge sprach fand ich es obszön. Ich wüsste auch nicht, ob ich ihm standgehalten hätte oder ob ihn meine Renitenz nicht doch in den Wahnsinn getrieben hätte.
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Um noch mal auf FMJ zu sprechen zu kommen: Kommt mir das nur so vor oder ist der Soldat "Animal Mother" tatsächlich geistig arg zurückgeblieben? Ich meine die ganze Art dieser Dummnuss. Wie er redet, wie er sich aufführt, die Art, wie er sich in blinder Wut dem Vietcong entgegenwirft ohne nachzudenken..... Der Typ ist doch krank.
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Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigenAdam Baldwin war halt damals schon klasse und immerhin ist er The Hero of Canton
Kann es übrigens sein, dass Gene Roddenberry die Idee für die Borg bei diesem Film kam? Ich muss sagen, dass der Film bei mir mehrfach die Assoziation zum Assimilationsprozess der Borg geweckt hat.
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ANTI - Kriegsfilm? Wie geht das denn? Zeigt mann in einem Antikriegsfilm mehr gewalttaten damit sie einen abschrecken? Lächerlich... sag ich mal. Um so mehr ANTI desto mehr Gewalt und Granatene
inschläge gibt es doch. Was ist denn ANTI - Kriegsfilm?An alle Individuen..... " Nobody is Perfekt...und schon gar nicht ICH....!!! " wer das nicht verstehen will kann Blumen pflücken gehen...
Wer sein Fahrrad liebt schiebt, wer sein Fahrrad Ehrt, Fährt.
Ich bin der Wahn des Obi.
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Ich zitiere mich da mal wieder selber (auch um ein bisschen die Trommel zu rühren):
Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigenIch muss meine Wahl (Stalingrad) revidieren. Ich habe gerade "Geh und Sieh" gesehen.
Mich hat absolut noch nie ein Film so schockiert, getroffen und traurig gemacht! Wenn man denkt es kann nicht noch mehr gestorben werden, lacht einem Mord und Totschlag umso wahnsinniger nochmal entgegen....
Produziert wurde er 1985 in der UdSSR, Regisseur war Elem Klimow.
Ich muss sowieso sagen, dass, wenn es um ANTIKRIEGSFILME geht, die Filme aus dem ehemaligen Ostblock dem gerecht werden!Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen
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