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Der erste Tag (2008)

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    Der erste Tag (2008)

    Vor einiger Zeit lief auf Arte der fürs TV hergestellte, österreichische Film Der erste Tag, von Andreas Prochaska. In dem Film geht es um einen schweren Zwischenfall in einem Atomkraftwerk nahe der Österreichischen Grenze zu Tschechien und die nachfolgenden Auswirkungen auf die Umgebung, insbesondere eine Kleinstadt. Es geht, wie der Titel schon sagt, zunächst mal nur um die ersten 24 Stunden, daß heißt also: Von den ersten vagen Anzeichen, daß es irgendwo einen Störfall gegeben hat, bis zum Zeitpunkt, wo klar wird, daß es ein GAU auf Tschernobyl-Niveau ist.

    Während des Filmes wird hin und hergeschalltet zwischen unterschiedlichen Progonisten, die ganz unterschiedlich mit dem immer ernster werdenden Geschehnissen klarkommen müssen. Leute in Einsatzzentralen, die versuchen aus den langsam einlaufenden Informationen eine Bild zu gewinnen. Entscheidungsträger auf ganz unterschiedlichen Ebenen, - der Familienvater, der Bürgermeister, der Innenminister -, müssen entscheiden. Gleichzeitig gibt es viele, die zunächst natürlich überhaupt nichts wissen, noch ahnen und einfach ihren Familiengeschäften nachgehen.

    Der Film ist kein Hollywood-Explosions oder -Sensatonsfilm und wir sehen auch keine brennenden oder leidenden Menschen oder Tote. Man sieht nur ganz normaler Menschen, für die die Welt ganz schnell eine andere wird.

    Was an diesem ersten Tag alle geschieht, ist wohl etwas übertrieben. "In Echt" würde die Ereignisse eher Tage dauern, nicht nur einen Tag. Das macht aber nichts, der Film übertreibt dabei nicht.

    Hintergrund: Es wurde Aufhebens darum gemacht, vor allem von den Tschechen, daß ja eine tschechisches Atomkraftwerk als Ursprung der Katastrophe ist. Mir scheint das wiederum eine Nebelgranaten/Phantomdiskussion zu sein, um mal wieder von der eigentlichen Gefahr die in der Atomkraft selbst liegt, abzulenken.

    Meine Meinung: Der nächste GAU in Europa kommt. Ist nur eine Frage der Zeit. Und bei der Kokain-, dicke Eier- oder sonstwie gesteuerten Hybris, die unsere Kraftwerksbetreiber EON, Vattenfall, RWE an den Tag legen, gehe ich (fast) davon aus, daß der GAU in Biblis, Krümmel oder irgend einem anderen deutsche Kraftwerk ensteht.

    Ich befürchte jedoch, daß es dann nicht so vergleichsweise organisiert abläuft, wie im "der erste Tag" dargestellt, denn bei einem GAU in Europa, vielleicht nahe einer Grossstadt würden wir ganz schnell Verhältnisse haben wie seinerzeit bei Hurricane Catrina in New Orleans. Vermutlich schlimmer. Denn niemand ist hier auf die mögliche Evakuierung von 100.000 Menschen vorbereitet. Oder hat das bei euch schon mal einer geübt?

    Wenn sich die Gelegenheit ergibt, sollte man sich den Film ansehen. Es lohnt sich, auch wenn es sehr erschreckt.

    Der Physiker, allein gelassen, erhebt die eigene Existenz zum Zweifelsfall und ermittelt gegen sich selbst. - Juli Zeh, Schilf
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