James Bond 007 - Skyfall - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

James Bond 007 - Skyfall

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ich bin etwas zwiegespalten. Der Film hat mich zwar durchgängig unterhalten, aber letztendlich habe ich mir nach dem ganzen Lob der letzten Wochen deutlich mehr davon erhofft. Größtenteils ließ mich der Film auch etwas kalt. Letzteres mag an der Synchrofassung liegen, die zwar gut ist, aber viele Szenen aus dem Trailer waren synchronisiert gar nicht mehr so toll.

    Etwas verschwendet fand ich die Bondgirls. Das wirkte irgendwie teilweise schon als ob der Film minutenlang auf der Stelle treten würde damit man den Sexismus von Bond zelebrieren konnte. Fand ich unnötig und in dieser Form auch nicht mehr Zeitgemäß. Der Dirty Talk war mir dann doch etwas dick aufgetragen und es wirkte streckenweise in der Synchro schon etwas arg albern. Aber vielleicht ging das auch nur mir so.

    Über unzählige "Captain Obivious" Szenen habe ich mich auch geärgert. Offenbar wollte man auch sich nicht mehr wie in Casino Royale darauf verlassen, dass die Story auch einfach nur durch Bilder erzählt werden können. Fand einige Bemerkungen der Filmfiguren jedenfalls eher unnötig und störend, da die Information bereits durch die Bilder transportiert wurde.

    Insgesamt nimmt der Film erst in der zweiten Hälfte so richtig an Fahrt auf. Vieles aus der ersten Stunde des Films hätte man auch Ersatzlos streichen oder stark kürzen können.

    Richtig gut fand ich Javier Bardem als Bösewicht. Sobald er auftaucht wurde es plötzlich interessant. Hier hätte ich mir auch durchaus mehr Dialogszenen zwischen Bond und Silver gewünscht.

    Die Action war auch richtig klasse und dieses Mal konnte man auch erkennen was passiert.

    Die Story wirkte erst kompliziert und löste sich dann aber ganz einfach auf. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht war.

    Das Ende des Films fand ich etwas zu platt und ehrlich gesagt finde ich es sehr schade, dass M jetzt wieder ein Mann ist.

    Das sind jedenfalls mal so ein paar ungefilterte Eindrücke direkt nach dem Kinobesuch.

    Ich gehe davon aus, dass mir der Film in der Originalfassung um einige Ecken besser gefallen wird.
    "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
    Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

    Kommentar


      Ich gehe heute in den Film rein und werde mich deswegen jetzt erstmal ausklinken damit ich nicht das Ende vom Film jetzt schon weiß


      .
      EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

      Minbari Kommandant schrieb nach 9 Stunden, 20 Minuten und 59 Sekunden:

      EIN SUPER TOLLER GENIALER FILM



      ...



      Das wars dachtet ihr es gibt noch mehr zu sagen? also ich finde nicht
      Zuletzt geändert von Minbari Kommandant; 03.11.2012, 18:09. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
      "Es gibt Dinge im Universum, die sind Milliarden Jahre Älter als irgendeine unserer Rassen. Sie sind riesig, zeitlos. Und wenn sie Überhaupt von uns wissen, dann nur wenig mehr als von Ameisen. Und wir haben ebenso wenig die Chance, mit ihnen zu sprechen, als eine Ameise das mit uns könnte."

      Kommentar


        Ich war dann heute nachmittag auch im Kino. Und die Kritiken hatten mir ja wirklich Hoffnung gemacht, vor allem die Kommentare, der Film würde sich wieder um ein paar alte Traditionen bemühen.

        Kann mir mal einer sagen, woran man diese "alten Traditionen" erkennt? An der Oberflächlichkeit, oder was?! Außer ein paar winzigen Details (DB5 mit Schleudersitz und Maschinengewehren - Wo hat er den überhaupt her, ohne dass MI6 davon wusste? - und die letzten zwei Minuten mit Moneypenny und dem neuen M im alten Büro) war da nämlich nicht wirklich etwas zu spüren.

        Gut, die Pre-Title-Sequence war wirklich bondig, mit der Verfolgungsjagd mit Motorrädern über Dächer und mit dem Bagger auf dem Zug und solchen Sachen, aber danach wirkte das erstmal wieder eine Weile wie irgendein anderer x-beliebiger Agentenfilm mit Psycho-Touch (Bourne, Salt), und dann endet das Ganze in einem völlig Bond-untypischen "Sam Peckinpah trifft Kevin allein zu Haus"-Finale.

        Es war also wieder ein guter Actionthriller, aber verdammt nochmal schon wieder kein richtiger Bond-Film.

        Das hätte mir eigentlich schon klar sein müssen, als die Gunbarrel-Sequenz am Anfang fehlte und wieder ans Ende gehängt wurde. Das wurde bei "Quantum" ja noch damit gerechtfertigt, er sei ja bis zum Ende noch gar nicht der fertige Bond wie wir ihn kennen, aber jetzt am Ende sei er es. Bei "Skyfall" suggeriert uns nun die "Entlarvung" einiger Nebencharaktere als letztendlich bekannte Stammcharaktere, dass auch dies ein Origin-Film war, und Bond jetzt endgültig so ist, wie wir ihn kannten. Ich will es zumindest hoffen, denn drei verdammte Origin-Filme hintereinander sind verdammt nochmal genug!!!

        Naja, ich hoffe der nächste Bond ist dann endlich wieder ein "fertiger" Bond, und nicht so ein halbgarer. Ich gucke mir morgen zur Wiederaufmunterung jedenfalls erstmal "Mission Impossible: Ghost Protocoll" nochmal an. Der ist bondiger.
        Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
        Stalter: "Nope, it's all bad."

        Kommentar


          Ich fand ihn in Ordnung. Was mich störte war dieses krampfhafte Old Shit vs New Shit. Ich bin gut ohne einen Q und eine MP ausgekommen...auch die permanente Unterstellung er wäre zu alt, zu schwach, zu verletzt um noch effektiv zu sein...wird nach ner Weile einfach nur noch lästig, weil man sowieso weiß das er jede Situation meistert...denn er ist...TADAAAA der verdammte Titelheld. Nein da war ich was überrascht das er doch wieder toll schießen und alle Feinde überwinden konnte. lol
          Lächelnd scheidet der Despot;
          denn er weiß, nach seinen Tod
          wechselt Willkür nur die Hände,
          und die Knechtschaft hat kein Ende.

          Kommentar


            Zitat von Nathaniel Beitrag anzeigen
            Ich fand ihn in Ordnung.
            Diese Bewertung würde ich auch abgeben: "In Ordnung!". Und das ist nach den vielen positiven Kritiken in dem teilweise vom "besten Bondfilm" aller Zeiten die Rede war, dann doch ein ziemlich ernüchterndes Urteil für Skyfall.

            Dabei beginnt der Streifen wirklich viel versprechend mit einer sehr hübsch inszenierten PreCredit Verfolgungsjagd in Istanbul, bei der Regisseur Mendes gnädigerweise auf superschnelle Schnitte und die Wackelkamera aus Quantum of Solace verzichtet. Im Anschluss an den wenig inspirierten Titelsong wird dann auch ein ganz spannendes Rätsel aufgebaut in dem Bond und M herausfinden müssen, wer denn hinter den Angriffen auf den MI6 steckt. Ich fand es ziemlich klasse, wie der Film es schafft Javier Bardem's Silva schon in dieser Phase als ernst zu nehmender Bösewicht aufzubauen (etwa im Gespräch zwischen Bond und Sévérine), ohne das wir ihn in der ersten Hälfte überhaupt zu Gesicht bekommen. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Bond und Silva ist dann auch entsprechend spannungsgeladen. Tätsächlich funktionierte Skyfall für mich bis SPOILERzur Festnahme von Silva als Bondfilm ausgezeichnet.

            Leider wird er danach zum völlig generischen Thriller. SPOILERSilvas Flucht ist lahm und in der anschließenden Verfolgungsjagd durch den Londoner Untergrund, bewegt sich der Film auch auf völlig ausgetretenen Action Pfaden. Und dann der Ort des Finales? Ein altes Haus in den schottischen Highlands, in dem Bond seine Kindheit verbracht hat und in dem er nun gemeinsam mit M auf den Angriff durch Silva wartet. Es müssen ja nicht immer eine Vulkanbasis und Ninjas sein, aber das ist ganz einfach lahm. "Let Bond be Bond!" Da darf der Realismus auch gerne ein wenig auf der Strecke bleiben, ohne dass man gleich in die Absurditäten eines Moonraker oder Die Another Day abdriften muss.


            Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
            Das hätte mir eigentlich schon klar sein müssen, als die Gunbarrel-Sequenz am Anfang fehlte und wieder ans Ende gehängt wurde. Das wurde bei "Quantum" ja noch damit gerechtfertigt, er sei ja bis zum Ende noch gar nicht der fertige Bond wie wir ihn kennen, aber jetzt am Ende sei er es.
            Ich fand diesen Ansatz für die Geschichte auch sehr merkwürdig. Wir kennen Craig als Bond gerade mal zwei Filme lang in denen er noch ein unerfahrener Agent war und nun war er plötzlich schon ein ganz alter Hase, der seit Jahren mit M zusammenarbeitet und mal eine Auszeit braucht. Die Zeitlinie ist irgendwie komisch.
            Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
            "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

            Kommentar


              Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen (ich liebe Craig Parker als James Bond), aber das Lesen der Spoiler hat mich nicht ganz so optimistisch gemacht. Selber Schuld, halt...
              Letztens lief der Titelsong zu Skyfall von Adele im Radio. Der hat mir jetzt so gar nicht zugesagt, meiner Meinung nach nicht so bondmäßig wie die letzten.
              "Und falls du jetzt denkst, ich sei ein guter Mensch, ist es an der Zeit zu erkennen, dass du falsch von mir denkst - ich bin kein guter Mensch" Favorite

              Kommentar


                Zitat von Atiya Beitrag anzeigen
                Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen (ich liebe Craig Parker als James Bond), aber das Lesen der Spoiler hat mich nicht ganz so optimistisch gemacht. Selber Schuld, halt...
                Letztens lief der Titelsong zu Skyfall von Adele im Radio. Der hat mir jetzt so gar nicht zugesagt, meiner Meinung nach nicht so bondmäßig wie die letzten.
                Craig Parker als Bond ?
                Meinst bestimmt Daniel Craig

                Kommentar


                  Na ich hoffe mal das sie den meint, sonst wären das wichtige Informationen die man mir vorenthalten hat.
                  Lächelnd scheidet der Despot;
                  denn er weiß, nach seinen Tod
                  wechselt Willkür nur die Hände,
                  und die Knechtschaft hat kein Ende.

                  Kommentar


                    Ich habe den Film gestern gesehen und fand ihn wirklich ziemlich gut. Um Welten besser als "Ein Quantum Trost", aber doch etwas schwächer als "Casino Royale".

                    Die Anfangssequenz war schon mal wirklich top, ein wichtiger Einsatz für Bond, der sowohl action-mäßig sehr spektakulär aber auch spannend war und dramatisch endete. Die Intro-Sequenz fand ich dann solala. Ich mag das Lied von Adelle, aber die begleitende Animationssequenz wirkte manchmal etwas seltsam.

                    Auffallend war folgend, wie schön sich Regisseur Sam Mendes beim Aufbau der Story Zeit gelassen hat und nicht so hetzt wie Marc Forster in "Ein Quantum Trost". Mendes baut die Spannung schön langsam auf und tritt mal auf die Bremse, während die Auswirkungen der großen Action-Sequenz am Beginn noch nachhallen. Interessant fand ich, wie die Frage, ob der MI6 noch zeitgemäß sei, im Film verpackt war. Der Film liefert eine Antwort, die genauso auf die Frage, ob Bond-Filme noch zeitgemäß sind, umlegbar ist. Die Antwort ist, dass sich die Gegner ändern und deshalb muss sich auch der MI6 ändern. Und auch Bond musste sich ändern, wobei "Skyfall" hier nur ansetzt, wo "Casino Royale" den Grundstein gelegt hat. Dennoch interessant, wie viele klassische Bond-Elemente sich dennoch in "Skyfall" finden aber diese auch augenzwinkernd kommentiert werden.

                    Die Story selbst war wie erwähnt sehr schön aufgebaut. Silva tritt als Bösewicht relativ spät in Erscheinung, aber dank seiner Taten und Severins Reaktion auf Bonds Ansuchen, ihn zu treffen, wird seine Bedrohlichkeit schon viel früher vermittelt. Sein erster Auftritt wirkt dann im ersten Moment vielleicht nicht dazu passend. Aber dann wiederum merkt man schon, dass Silva eine Art "Proto-Bond" ist, was eine schöne Verbindung zu Bond selbst herstellt und zur Rolle, die M in ihren beiden leben spielt. Aus Silvas Sicht ist Bond wie er selbst, nur eben noch nicht an jenem Punkt angelangt, an dem er steht.

                    Javier Bardem bringt das wirklich gut rüber und spielt diese sicher nicht leicht definierbare Rolle mit hysterischen Untertönen gut rüber, so richtig gut wirkte er aber in der zweiten Hälfte des Films, bei seiner "Mission", M zu töten. Den Ausbruch fand ich sehr gut inszeniert und die beste Szene des Films ist wohl, als er sich mit seinen Gefolgsleuten in Polizeiuniform seinen Weg zur Anhörung bahnt, während M ihr Plädoyer pro MI6 abgibt und Bond versucht, ihn noch rechtzeitig einzuholen.

                    Das Finale des Films ist dann mal was ganz anderes für Bond-Verhältnisse, was meiner Meinung nach aber nichts Schlechtes sein muss. Wir hatten ja schon oft genug, dass sich Bond im Finale in die geheime Kommandobasis des Bösewichts schleicht oder zumindest zu dessen Aufenthaltsort gelangt. Hier ist es mal umgekehrt, denn Silva macht Jagd auf M. Und auch wenn Bonds Entscheidung, zusammen mit M auf dem Anwesen seiner Eltern unterzutauchen anstatt die Kapazitäten des MI6 zu nützen, ziemlich gekünstelt wirkt, passt es doch zum inhaltlichen Bogen des Films, dass sowohl M als auch Bond ihrer Vergangenheit gegenübertreten müssen.

                    Und auch wenn das Action-Finale von der Größenordnung her verglichen mit anderen Bond-Filmen "klein" wirkt, war es doch sehr gut in Szene gesetzt und in der Abenddämmerung und später in der nur durch Flammen erhellten Finsternis sehr atmosphärisch. Dass M das Ende nicht überlebt, war wirklich schade, vor allem ist es schade um die nun nicht mehr stattfindenden künftigen Auftritte von Judi Dench in dieser Rolle. Aber ein Ralph Fiennes ist ja auch ganz okay. Nein, ernsthaft: Auch Fiennes hat mir in seiner Rolle gut gefallen. Immer in leichter Opposition, aber immer dann einschwenkend, wenn es darauf ankam. Mit ihm, Moneypenny und einem neuen Büro samt Vorraum, das jenem der alten Bond-Filme extrem ähnelt, wurde hier wieder stark auf die alten Filme angespielt.

                    Bei all dem Lob für Bardem, Dench und Fiennes wirkt es ja schon fast so, als ob Daniel Craig gar nicht gut abgeschnitten hätte. Definitiv nicht der Fall, er macht wieder sehr solide Arbeit und bleibt "seinem" kantigen, härteren aber zugleich verletzlicheren Bond aus "Casino Royale" absolut treu. Nur eine Steigerung zu dem, was er bisher in der Rolle gezeigt hat, war es halt nicht unbedingt, aber eine solide Weiterführung.

                    Insgesamt hat mir der Film also sehr gut gefallen, aber ein paar negative Punkte gab es durchaus. Wie erwähnt fand ich es sehr lobenswert von Mendes, im Vergleich zu "Ein Quantum Trost" deutlich auf die Bremse zu steigen. Manchmal war das Tempo aber auch schon zu langsam, oftmals mit mehrsekündigen Pausen mitten in Dialogen oder recht plötzlichen und dafür kurze Action-Einlagen zwischen zwei eigentlich ruhigeren Szenen. Der Film erscheint dadurch manchmal zwar auf keinen Fall langweilig, aber doch etwas unrhythmisch.

                    Was ebenfalls schon negativ hier angemerkt wurde war der Aston Martin. Wenn das kein Dienstauto ist, woher hat es dann die ganzen Gimmicks? (Gut, man könnte es sich so erklären, dass der Vorbesitzer diese bereits einbauen ließ. Zumindest die MGs wirken dann nachvollziehbar, während der Schleudersitz doch etwas abgehoben wirkt.)

                    Und als dritten Negativpunkt würde ich ein paar unnötige Dialogstellen nennen (vor allem Q ist mir hier im Gedächtnis geblieben) in Szenen, die auch ohne Text selbsterklärend gewesen wären.

                    In Summe empfand ich "Skyfall" aber als ziemlich guten Film. Nicht perfekt und auch nicht so gut wie "Casino Royale", aber 8/10 Punkten bzw. 5/6 Sternen gebe ich.
                    Alle meine Fan-Fiction-Romane aus dem STAR TREK-Universum als kostenlose ebook-Downloads !

                    Mein erster Star Wars-Roman "Der vergessene Tempel" jetzt als Gratis-Download !

                    Kommentar


                      Dafuq?

                      Bin überrascht wie viele mittelmäßige bis enttäuschte Kritiken es hier gibt. Für mich war das der beste Bond ever! Vielleicht liegt es daran, dass ich generell nicht so der Ober-Bond-Fan bin, aber ich habe es abwechslungsreich gefunden, dass es auch im dritten Craig-Streifen mal nicht gegen einen genialen Größenwahnsinnigen geht, der die Weltherrschaft an sich reißen will. Dass Silva "nur" M töten will war da erfrischend bodenständig, gleichzeitig ist er aber wieder ein klassisches krankes Genie, wie wir es aus den (meisten) Filmen bis einschließlich Brosnan kennen.

                      Sehr gut gefallen hat mir, dass auch die Charaktere und ihre Vergangenheit mal etwas im Mittelpunkt standen. Schön. Nach der drögen, gehetzten Ballerorgie von Quantum Trost eine willkommene Abwechslung.

                      Vielleicht war der Film nicht der "bondigste", aber bondige Bonds gibt es schon 20. Da darf es ruhig mal was anderes sein.

                      Kommentar


                        Denn auch mal was von mir zu Skyfall. Ich werde hier spoilern, aber da das alle machen, spare ich mir die spoiler-tags.

                        Nach den ganzen überschäumenden Kritiken zu Skyfall im Vorfeld ("Der beste Bond seit langem") war ich auch etwas ernüchtert. Er ist klar besser als "Ein Quantum Trost" (den ich vor 4 Jahren in der Rückschau viel zu positiv bewertet habe - ich werde da später noch was zu schreiben), was allerdings keine so große Leistung ist. Allerdings finde ich "Casino Royale" doch besser, auch "Goldeneye" und einige der Connery-Bonds stehen noch darüber. Ich finde aber, dass Skyfall ist immer noch ein sehr guter Bond-Film ist und innerhalb der 23 Filme würde ich ihn irgendwo um den 8. Platz herum einordnen. Aber im Vorfeld wurde er meiner Meinung nach doch zu sehr hochgejubelt.

                        Ein dickes "Buuuhhh!" erstmal für das erneute Fehlen der Gunbarrel-Sequenz am Anfang. Das ist schon wie die Tagesschau ohne Gong und Titelfanfare. Nur eine Nicklichkeit, aber für mich ist das wichtig, da es ja mit ein Markenzeichen der Serie ist/war.

                        Die Pre-Sequenz in Istanbul ist auch sehr gut inszeniert und zeigt einen routinierten Bond mit gutem Action-Einsatz. Wie auch bei den anderen Craig Filmen ist Bond dabei nicht unverwundbar und fängt sich ein paar Wunden ein. Der Abschuss durch Friendly Fire ist denn auch ungewöhnlich, aber auch gut gefilmt und passt zum Thema.

                        Im Gegensatz zu den Meisten gefällt mir der Titelsong und der Vorspann sehr gut. Eine richtig klassische Bond-Melodie mit passend surrelaen Bildern.

                        Der Film ist denn auch über weite Strecken spannend. Der Bösewicht Silva wird gut aufgebaut und wird dem auch in den ersten Auftritten gerecht. Leider war der Teil in London denn doch eher vorhersehbar. Natürlich wird das Einstöpseln von Silvas Laptop an den MI6-Großrechner zum Auslöser für dessen Flucht und die folgenden Aktionen. Die Verfolgungsjagd war auch Standardware. Das Finale in Schottland fand ich hingegen wieder klasse. Der beste Comedy-Spruch des Films kommt denn auch von dem knurrigen Gutsverwalter (*ballert zwei Schergen mit einer abgesägten Schrotflinte um* - "Willkommen in Schottland!"). Schade, dass M dann am Ende in Gras beißen muss, aber ich denke mal, dass Judy Dench auch so langsam die Rolle nicht mehr spielen wollte / konnte. Dennoch macht das Ende Lust auf mehr.

                        Leider kommt am Ende auch mein größter Kritikpunkt an Skyfall zum Tragen: Die Bond-Nostalgie. Diese ist einfach an vielen Stellen zu bemüht umgesetzt und wirkt aufgesetzt, so als habe man sich gesagt: "Kommt, lasst uns noch was schön nostalgisch-Bondiges in den Film einbauen." Dazu gehört auch der Aston Martin DB5, der viel zu prominent in Szene gesetzt wurde (immerhin wird er von Silva noch zerballert). Gleiches gilt noch viel mehr für die letzte Szene des Films, die praktisch eins zu eins das alte M-Büro der Connery-Ära wieder aufleben lässt. Komplett mit Vorzimmer, Garderobenständer, Gegensprechanlage, Moneypenny (zur Abwechslung jetzt dunkelhäutig) und Holzvertäfelungen. Das ist zu viel der Guten und in meinen Augen ein unnötiger Rückschritt. Hoffen wir mal, dass es nur eine einmalige Hommage war. Einzig der neue Q trifft meinen Geschmack - es passt zum aktuellen Zeitgeist, eher einen Computerhacker zu beschäftigen als einen zerstreuten Erfinder. Auch der Bond-Zynismus war größtenteils in Ordnung, allerdings zündete nicht jeder lockere Spruch.

                        Die Schauspieler machen insgesamt einen guten Job, mir ist nichts negatives aufgefallen. Silva ist natürlich der Star des Films und einer der erinnerungswürdigsten Gegenspieler seit langem. Aber auch Craig ist nun in die Rolle des Bond reingewachsen, das merkt man an vielen Stellen.

                        Was bleibt ist ein guter Bond Film, den man sich auf jeden Fall anschauen kann, der aber den ausgiebig gestreuten Vorschusslorbeeren nicht ganz gerecht wird. Ich vergebe knappe 5/6 Sternen und 8/10 Punkten.

                        Kommentar


                          Ich muss auch sagen, dass ich die Anbiederung an die Bond-Nostalgie in dieser geballten Form und mit der Etablierung des klassischen Settings mit der Geschlechterverteilung der 60er-80er für sehr problematisch halte.

                          Ich hatte das Gefühl, dass man damit all das über den Haufen wirft, was an Fortschritt innerhalb seit "Goldeneye" in die Reihe Einzug gehalten hat. Ich hoffe zwar, dass der nächste Film einen Weg finden wird um Bond wieder modern und nicht rückwärtsgewandt erscheinen zu lassen, aber bei dem Drehbuchautor habe ich so meine Zweifel.

                          Wenn man sich von so einem Film nicht einfach nur berieseln lassen will, dann müsste man eigentlich sehr schnell merken, welche Faulheit dieser Retrofaktor zurück in die Reihe bringt. Bondfilme sind zwar immer sexistisch gewesen, aber diese geballte Form hätte ich in diesem Film dann doch nicht erwartet. Schon gar nicht, wenn es in Skyfall eigentlich drei größere Frauenrollen gibt und "Casino Royale" und "Quantum Of Solace" gezeigt haben, dass man in diesem Bezug weiterhin Fortschritte innerhalb der Bondreihe machen kann.

                          In meinen Augen passen viele der typischen Bondelemente überhaupt nicht zur Craig-Ära. Seine One-Liner waren teilweise Mist oder sehr unangebracht und diesen wurde auch wenig entgegen gesetzt Viele Elemente wirkten so als ob man sie auf Teufel komm raus eingebaut hat, obwohl diese für die Handlung eigentlich nicht nötig waren. Natürlich hat das auch mit dem Jubiläum zu tun, denn so ein Retrofest hatte auch "Die Another Day" vor 10 Jahren zu bieten, aber man wollte wohl hier wohl auch verprellte Fans in Verzückung bringen die einen Bondfilm ablehnen weil darin keine Moneypenny oder Q vorkommen.

                          Es ist wirkt schon sehr ironisch, wenn Judi Denchs M hier als Relikt der alten Ordnung dargestellt wird und augenscheinlich durch ein System ersetzt wird, welches durch ihre Besetzung damals in Goldeneye abgelöst würde und Bond modernisiert hat.

                          Durch ihr Ausscheiden entsteht ein Loch, welches die Autoren erst einmal wieder füllen müssen.

                          Daher muss ich ganz klar sagen, dass dieser Film für mich die falschen Signale sendet und jetzt die Gefahr besteht, dass Bond bei schlechten Autoren wieder zurück in die graue Vorzeit zurückfällt. Denn mit dem Ausscheiden von Judi Dench verliert die Reihe die einzige Frauenrolle in einer Machtpostion und es wird in diesem Film kein Ersatz eingeführt um dies zu kompensieren.

                          Für mich steht die Bondreihe mit dem Ende von Skyfall extrem auf der Kippe. Und der ganze Hype und die ganze Lobhudelei stimmen mich auch nicht gerade optimistisch darin, dass dies den Produzenten auffällt und dies beim nächsten Film korrigieren.

                          Das finde ich schade, denn die Story war abgesehen davon nicht wirklich schlecht und hatte Potential wenn man den Weg von "Casino Royale" und "Quantum Of Solace" konsequent weitergegangen wäre. Leider wirkt das Ende wie das Finale von Smallville, da hat man am Ende auch auf Teufel komm raus einen bekannten, erkennbaren aber gleichzeitig auch längst überholten Status Quo hergestellt. Damit hat fast jede Entwicklung innerhalb der Serie ad absurdum geführt alles über den Haufen geworfen was jemals in der Serie passiert.

                          Je länger über Skyfall nachdenke, desto verärgerter werde ich.
                          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

                          Kommentar


                            Zitat von human8 Beitrag anzeigen
                            Craig Parker als Bond ?
                            Meinst bestimmt Daniel Craig
                            Ahahaha Wie komm ich nur auf Craig Parker? Ja, ich meine Daniel Craig
                            "Und falls du jetzt denkst, ich sei ein guter Mensch, ist es an der Zeit zu erkennen, dass du falsch von mir denkst - ich bin kein guter Mensch" Favorite

                            Kommentar


                              So, auch gesehen.

                              Ja, es stimmt: Dieser Bond-Film geht in Ordnung. Ne, eigentlich geht er sogar mehr als in Ordnung. Denn das war ein richtig guter Film! Nicht ganz so gut wie Casino Royale, aber dennoch tolle Unterhaltung.
                              Sam Mendes hat ein tolles Auge dafür, wie man Bond inszeniert und ihn dabei trotzdem auch neu und frisch erscheinen lässt. Ungewöhnlich bei dem Thema, dass ja eigentlich "Back to the Roots" ist. In gewisser Weise ist Skyfall sogar eine konsequentere Fortsetzung als Ein Quantum Trost.

                              Bedingungslose Empfehlung von mir

                              Spoiler ab hier!


                              Ok, ab hier für alle mit Martinis:

                              Man merkt schon früh, dass dieser Film anders verlaufen wird als Quantum of Solace, denn im Gegensatz zum Vorgänger nimmt sich Mendes Zeit, eine Story und seine Charaktere zu etablieren. Und das kommt dem Rest der Handlung sehr zu gute.

                              Tatsächlich gefiel mir Daniel Craig hier sogar sehr gut. Und damit meine ich nicht nur als Bond: Es war finde ich insgesamt eine seiner besten Performances überhaupt! Er kann trocken sein wenn er will, draufhauen und dabei trotzdem genug Ausstrahlung haben. Sehr gute Arbeit! Das hätte so keiner der anderen Bond-Darsteller hinbekommen.
                              Und es ist auch der Film über M. Eine Ära geht zu Ende. Dame Judi Dench war seit GoldenEye Teil der Reihe, aber alles muss wohl irgendwann zu Ende gehen. Sehr interessant, dass ich mich jetzt daran gewöhnen muss, dass Ralph Fiennes einen von den guten Jungs spielt.

                              Javier Bardem greift ohne viel tun zu müssen den Preis für den besten Fiesling in den Craig-Bonds ab. Man merkte schnell, dass er im Grunde nur seine Chigurh-Rolle aus "No Country for Old Men" etwas abwandelt, aber das macht er immerhin ziemlich gut.

                              Die Damen spielten nur eine zweite Geige: Eve war nur eine Entschuldigung, einen weiteren permanenten Nebencharakter zu etablieren und Severine hätte man sich fast ganz sparen können.
                              Der neue Q wiederum war unterhaltsam. Mir gefielen die kleinen Anspielungen auf Desmond Llwelyn ("Bitte bringen Sie die Ausrüstung in einem Stück wieder zurück." - Natürlich verliert Bond seine modifizierte Walter in Macau ).

                              Auch für Actionfans gibt es viel zu sehen und alles übersichtlich genug geschnitten. Wieder ein krasser Gegensatz zu QoS.
                              Sogar ein wenig trockenen Humor bringt der Film rüber, z.B. der Running Gag mit der Porzellandogge.

                              Insgesamt ein sehr guter Bond-Film, aber wahrhaft nicht der beste aller Zeiten. Dafür war z.B. Silvas Flucht zu konstruiert und eindeutig von The Dark Knight und dem Joker abgekupfert.

                              Trotzdem wurde ich sehr unterhalten und gebe 7,5 Punkte und schwache 5*.
                              To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, to draw closer, to find each other and to feel - that is the purpose of life.

                              Kommentar


                                Hab den Film nun gestern auch gesehen und bin begeistert. Zwar ist er auch meiner Ansicht nach nicht der beste Bond (nicht einmal der Craig-Ära, das bleibt „Casino Royale“), aber doch mehr als überdurchschnittlich und zumindest in meinen Top5 zu finden.

                                Wer sich noch immer über fehlendes Bond-Feeling beklagt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Waren bereits „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ eine Art Back to the Roots der Connery-Ära, ist dies nun ein Bond-Film in Reinkultur: „Bond, James Bond“, Monnypenny, Q, M inkl. Büro, Aston Martin, Vodka Martini geschüttelt nicht gerührt (wenn auch nicht explizit als solcher erwähnt). All die liebgewonnen Elemente sind vertreten. Dazu gibt es die klassische Fiesling-Insel und eine nette Hommage an das Duell in „Der Mann mit dem goldenen Colt“.

                                Ursprünglich war ich bei Q als junger Nerd SEHR skeptisch. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Ist ein netter Gegenpart zu Bond und erinnert in seiner Art etwas an Bennedict Cumberbatch als „Sherlock“. Die neue Monnypenny scheint auch weitaus tougher als ihre Vorgängerinnen zu sein (war ein netter Schlussgag, dass sie es ist, auch wenn ich es am Ende schon vermutete). Und Ralph Finnes als Judi Dench Nachfolger kann vermutlich ebenfalls etwas (klar ist es um Dench schade, aber ich verstehe, dass nach 15 Jahren und 7 Filmen es Zeit für einen Wechsel wurde – einen Rückschritt in die alten sexistischen Tage sehe ich (noch) nicht – gerade wegen der starken Monnypenny).

                                Der Gegner gehört eindeutig zu den besten Bond-Schurken aller Zeiten (neben den dort zu schnell geschnittenen Actionszenen eine weitere Verbesserung zu „Ein Quantum Trost“, die Macher scheinen ihre Hausaufgaben gemacht haben). Wurde echt genial verkörpert und wirkte sehr bedrohlich. Gerade seine erste Szene („Sind Sie sicher, dass es um M geht“ ) oder die Szene mit ihm als Gefangenen und M seien hierbei erwähnt. Dazu kommt, dass es endlich mal einen Bond-Schurken gibt, der ein vernünftiges Motiv (kein Welteroberer Nr x) und einem so richtig schön leid tun kann.

                                Als 50jähriges Jubiläum geht die Handlung „alt vs. neu“ mehr als in Ordnung und wurde auch gut umgesetzt. Schade, dass Sean Connery nicht den schottischen Familienbutler gespielt hat. Die Rolle wäre ihm auf den Leib geschrieben gewesen.

                                Fazit: Freue mich schon auf den nächsten Bond mit der altvertrauten Figuren-Konstellation:
                                5 Sterne!

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X