Walt Disney's Lone Ranger

[Skeletor]

Ich dachte eigentlich daß Zahlen über die Einnahmen an einem Film die man zB auf Box Office Mojo findet schon um die Summe die bei den Kinobetreibern bleibt bereinigt sind.

Nein, das ist nicht der Fall.

[shootingstar]

Ah, interessant.

Und wie viel Prozent der Einnahmen bleibt bei den Kinobetreibern? Das würde mich echt mal interessieren wieviel von dem eingenommenen Geld wohin geht.

[Skeletor]

Ah, interessant.

Und wie viel Prozent der Einnahmen bleibt bei den Kinobetreibern? Das würde mich echt mal interessieren wieviel von dem eingenommenen Geld wohin geht.

Das kann man pauschal nicht sagen. Das ist von den einzelnen Verträgen mit den Kinoketten abhängig und kann von Film zu Film unterschiedlich ausfallen. Hinzu kommt dann noch, dass die Rückflüsse ans Studio gestaffelt sein können. Sprich als Beispiel: In der ersten Woche könnte ein Studio mehr Geld aus den Eintrittskartenerlösen bekommen als in Woche 2 oder 3. Wie das dann ausgehandelt wird ist unterschiedlich.

[Wolf4310]

Also für über 250mio Dollar hätte ich einen besseren Film erwartet.
Wenn man bedenkt das Sergio Leone für "The Good, the Bad, the Ugly" lediglich ein Budget von 1,3mio hatte und an den kommt Lone Ranger nicht mal anähernd ran.

[Karl Ranseier]

Also für über 250mio Dollar hätte ich einen besseren Film erwartet.
Wenn man bedenkt das Sergio Leone für "The Good, the Bad, the Ugly" lediglich ein Budget von 1,3mio hatte und an den kommt Lone Ranger nicht mal anähernd ran.

Nenn mir irgendeinen einen Western ohne Eastwood, der das wenigstens annähernd schafft Leone war ein Gott des Western-Genres.

Trotzdem muss man die Summen natürlich in Relation setzen. The Good, the Bad and the Ugly hat am US-Markt auch nur knapp 26 Mio Dollar eingespielt, Lone Ranger knapp 86 Mio - der Dollar hat ja inzwischen eine ganz andere Kaufkraft.

(Übrigens hat Lone Ranger lauft Box Office Mojo weltweit tatsächlich das Break even geschafft, mit insgesamt 260 Mio Dollar sogar überschritten. Box Office Mojo listet aber auch "nur" 215 Mio Dollar als Budget)

[Wolf4310]

Nenn mir irgendeinen einen Western ohne Eastwood, der das wenigstens annähernd schafft

Spiel mir das Lied vom Tod, Nobody, Todesmelodie, Die rechte und die linke Hand des Teufels, fallen mir da auf Anhieb ein.

Und zu den Einspielergebnissen, Zwei gloreiche Halunken hatte am Ende ein dickes Plus, Lone Ranger ein riesiges Minus

[Karl Ranseier]

Spiel mir das Lied vom Tod, Nobody, Todesmelodie, Die rechte und die linke Hand des Teufels, fallen mir da auf Anhieb ein.

Und zu den Einspielergebnissen, Zwei gloreiche Halunken hatte am Ende ein dickes Plus, Lone Ranger ein riesiges Minus

Spiel mir das Lied vom Tod laß ich gelten, auch wenn der auch von Leone ist und Bronson die Rolle nur bekommen hat, weil Leone und Eastwood Zoff hatten

Nobody und Trinita eher nicht, die haben nicht die starke Symbolik usw. - aber sind ohne Frage sehr unterhaltsam. Trotzdem - oder vielleich wegen der deutschen Klamauk-Synchro - stehen die bei mir deutlich zurück

Todesmelodie steht in meiner Leone-Skala unter der kompletten Dollar-Trilogie und auch hinter Spiel mir das Lied vom Tod. Das ist wohl Geschmackssache. War zu leicht, hätte wohl Leone und Eastwood ausklammern sollen

Was die Einspielergebnisse angeht - auf die wollte ich gar nicht hinaus, sondern darauf, daß 1,3 Mio Dollar damals zwar wenig, aber nicht "so wenig" waren, wie das im Vergleich zu heute klingt. Die Glorreichen Sieben hatten zB auch "nur" 2 Mio Dollar Budget.

[Wolf4310]

War zu leicht, hätte wohl Leone und Eastwood ausklammern sollen

Der mit dem Wolf tanzt, Wyatt Earp, Open Range, Butch Cassidy and Sundance Kid, Maverik, Todeszug nach Yuma...

Nobody hat doch jedemenge Symbolik, z.B. der alte amerikanische Western, verkörpert von Fonda, wird verdrängt vom Spagettiewestern und Klamaukwestern->Hill

[shootingstar]

(Übrigens hat Lone Ranger lauft Box Office Mojo weltweit tatsächlich das Break even geschafft, mit insgesamt 260 Mio Dollar sogar überschritten. Box Office Mojo listet aber auch "nur" 215 Mio Dollar als Budget)

Da ist aber nicht das Werbebudget eingerchnet das bei so einem Film anscheinend noch mal annähernd die selbe Summe wie die Produktionskosten ausmachen kann. Also kein break even.

[Karl Ranseier]

Da ist aber nicht das Werbebudget eingerchnet das bei so einem Film anscheinend noch mal annähernd die selbe Summe wie die Produktionskosten ausmachen kann. Also kein break even.

Break even ist nicht "Film macht keinen Verlust" sondern Einspielergebnisse gleich Filmbudget. Wenn das Studio das Budget "schönt" und den Werbeetat nicht einrechnet, ist das ja Sache des Studios (das in den meisten Fällne kaum wirkliche Werbekosten hat, weil die bei sich selbst Werbeplätze kaufen ). Selbst Harry Potter mach ja nach den Warner-Rechnungen trotz mehrfachem Übertreffen des Filmbudgets noch Verlust, siehe weiter oben

[Skeletor]

Sorry, Karl, sorry shootingstar aber das ist beides Blödsinn.

Der Break Even Point eines Films ist niemals "Einspielergebnis gleich Filmbudget". Der Break Even Point ist der Punkt ab dem das Studio keinen Verlust mehr macht. Der Punkt an dem der Ertrag, als der Teil des Einspielsergebnisse, der an das Studio tatsächlich zurückfließt die Kosten für die Erstellung dieses Produktes deckt.

Da eben nicht 100% des Einspielergebnisses an das Studio fließt, sondern von diesem Betrag noch die Kinos, Filmverleihe, Filmeinkäufer usw. bezahlt werden müssen, kann deine Rechnung nicht aufgehen.

Der Betrag, der an das Studio zurückfließt ist also deutlich kleiner als der Betrag, der beispielsweise auf Boxofficemojo als "Einspielergebnis" gelistet wird.

Beispiel (wir ignorieren das Marketing):

Ein Film kostet in der Herstellung 100 Mio $ und es wird ein Einspielergebnis von 100 Mio. $ gemeldet. Klingt gut, klingt nach Break Even, aber tatsächlich bekommt das Studio davon nur 60% (meist weniger) zurück überwiesen. Das wären in diesem Beispiel 60 Mio. $.

Von restlichen 40 Mio $ sieht das Studio keinen Cent und können daher auch für die Errechnung des Break Even Points.

Das Studio hat den Break Even Point also um 40 Mio. $ verfehlt. Um den Break Even Point in diesem Beispiel zu schaffen, hätte ein Einspielergebnis von 166,66 Mio. $ geschafft werden müssen.

Dann wären 66,66 Mio. $ an die Kinos usw. gegangen und 100 Mio. $ zurück ans Studio geflossen. Das ist der Break Even Point.

[HanSolo]

Von der Gewinnschwelle ist "Lone Ranger" vermutlich wirklich noch weiter entfernt. Denke aber, dass diese dank DVD-Verkäufe und Verkäufe an TV-Sender knapp erreicht werden kann. Trotzdem alles andere als ein passables Ergebnis.

[Tibo]

Von der Gewinnschwelle ist "Lone Ranger" vermutlich wirklich noch weiter entfernt. Denke aber, dass diese dank DVD-Verkäufe und Verkäufe an TV-Sender knapp erreicht werden kann. Trotzdem alles andere als ein passables Ergebnis.

Dazu kommt natürlich auch noch der Deal mit Lego und andere Merchandiselizenzverkäufe.

[Grohm]

Wird doch eh erstmal alles abgeschrieben was im Produktionsjahr nicht wieder in die Kasse kam. Solange genug Gewinn auf der einen Seite reinkommt. Kann sich ein Unternehmen wie Disney sowas ohne große Probleme erlauben.

[Skeletor]

Diese Rechenspielchen sind doch auch völlig egal. Lone Ranger wird Disney nicht in den Ruin treiben, dafür haben die viel zu viele andere sehr erfolgreiche Projekte am Start. Aber das Einspielergebnis und die Reaktionen auf den Film wird Disney mit Sicherheit nicht veranlassen, dass sie jetzt mit Hochdruck an einer Fortsetzung arbeiten werden.

Ansonsten sind die Erlöse aus den Blu-Ray/DVD auch nicht mehr so hoch wie früher.