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    Ein Gast antwortete
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Hier, ich bin so einer. Mein Problem ist aber, dass ich eben zunächst eine bestimmte Normerwartung vom Stil habe. Wenn von dieser Norm abgewichen wird, dann benötige ich dafür eine Begründung. Und meist sind für mich Begründungen nur dann etwas wert, wenn sie auf den Inhalt des Films passen. Darum finde ich beispielsweise eine Wackelkamera bei der Darstellung eigentlich ruhiger Dialogszenen immer ziemlich ätzend.
    In letzter Zeit übertreibt man das in großen Hollywood-Produktionen zwar ganz gerne, allerdings hängt das tatsächlich alles stark vom Film ab. Wenn man einen authentischen bzw. dokumentarischen Look anstrebt, ist ein wenig Gewackel nicht unbedingt verkehrt, das man dann einfach auch komplett durchhalten muss, sofern kein eindeutiger Kontrast zwischen verschiedenen Szenen erwünscht ist. Und natürlich kann man so auch Unruhe und Spannung erzeugen. Wenn die Charaktere gerade beim romantischen Abendessen sitzen, ist die Wackelkamera aber natürlich nicht unbedingt angebracht.

    Paul Greengrass ist IMHO z.B. ein Spezialist für den sinnvollen Einsatz der Wackelkamera:

    Zuletzt geändert von Gast; 26.04.2014, 09:02.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Das war auch bereits meine Idee, meine Vorschlag wäre deshalb, einen Film zu wählen, den hier viele gut kennen. Um den dann mal genauer anhand von bekannten Kritiken zu analysieren, evtl kommen wir dann dem ganzen auf die Spur xD
    "The Avengers" vielleicht?


    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Ich verstehe was du meinst. Was ich aber speziell merkwürdig finde, dass man Stiländerungen nicht akzeptiert (also dort wo die eigentlich Filmkunst passiert), aber bei Handlungen immer neues erwartet wird.
    Hier, ich bin so einer. Mein Problem ist aber, dass ich eben zunächst eine bestimmte Normerwartung vom Stil habe. Wenn von dieser Norm abgewichen wird, dann benötige ich dafür eine Begründung. Und meist sind für mich Begründungen nur dann etwas wert, wenn sie auf den Inhalt des Films passen. Darum finde ich beispielsweise eine Wackelkamera bei der Darstellung eigentlich ruhiger Dialogszenen immer ziemlich ätzend.

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Nur kann man doch bei den Handlungen, vor allem was soziale Erzählstränge angeht, nach dem x-hundertsten Film einfach nicht mehr wirklich eine riesige Neuerung bringen. Die grundsätzlichen sozialen Muster finden sich doch in jedem Leben eines jeden Menschen, man muss nur mal darauf achten. Darum finde ich wie schon erwähnt Kritiken wie: "...die sozialen Strukturen liefen nach bekanntem Schema F ab. Neues gab es nichts zu sehen." einfach etwas unnötig. Ich frage mich dann immer, was habt ihr denn erwartet? Aber ist das jetzt schlecht, dass bekannte Muster vorkommen? Schauen wir nicht darum Filme, weil wir uns teilweise selbst darin wieder erkennen können?
    Kommt auf den Kontext drauf an, wie ich diese Aussage bewerten würde. Ich sage doch: Wir kommen an einen Bereich, wo selbsterdachte Beispiele nicht mehr ausreichen.

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  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Interessant wären aber in dem Falle richtige Beispiele. Wir können uns jetzt, so wie ich es getan habe, natürlich selbst Beispielsätze aus dem Gedächtnis zaubern, die wunderbar zu dem passen, was wir dem jeweils anderen vermitteln wollen. Notwendiger wäre aber wohl die Untersuchung von tatsächlichen Filmkritiken. Wenn du da ein Beispiel hast...
    Das war auch bereits meine Idee, meine Vorschlag wäre deshalb, einen Film zu wählen, den hier viele gut kennen. Um den dann mal genauer anhand von bekannten Kritiken zu analysieren, evtl kommen wir dann dem ganzen auf die Spur xD

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Ich verstehe deine Kritik, verstehe aber auch, warum es so schwer ist, anders an Filme heranzugehen. Ich betrachte Filme nämlich ähnlich: Ich möchte gern überrascht werden, habe gerne das Gefühl, etwas "Neues" zu sehen, aber an einem bestimmten Punkt sage ich auch, dass da so stark mit meinen Erwartungen gebrochen wurde, dass ich mich nicht mehr unterhalten gefühlt habe. Filme stecken eben in genau dieser Lage: Sie sollen sich weiterentwickeln, aber sie müssen auch bestimmte Erwartungen erfüllen.
    Ich verstehe was du meinst. Was ich aber speziell merkwürdig finde, dass man Stiländerungen nicht akzeptiert (also dort wo die eigentlich Filmkunst passiert), aber bei Handlungen immer neues erwartet wird. Nur kann man doch bei den Handlungen, vor allem was soziale Erzählstränge angeht, nach dem x-hundertsten Film einfach nicht mehr wirklich eine riesige Neuerung bringen. Die grundsätzlichen sozialen Muster finden sich doch in jedem Leben eines jeden Menschen, man muss nur mal darauf achten. Darum finde ich wie schon erwähnt Kritiken wie: "...die sozialen Strukturen liefen nach bekanntem Schema F ab. Neues gab es nichts zu sehen." einfach etwas unnötig. Ich frage mich dann immer, was habt ihr denn erwartet? Aber ist das jetzt schlecht, dass bekannte Muster vorkommen? Schauen wir nicht darum Filme, weil wir uns teilweise selbst darin wieder erkennen können?

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Bei Filmen habe ich auch meist ein solch treffsicheres Gefühl, aber bei einzelnen Episodenfolgen kann es nun einmal schon vorkommen, dass ich sie so ununterhaltsam fand, dass ich sie abgeschaltet habe.
    Och bei bei einzelnen Episoden gab es das durchaus, und die beschriebene Situation kenne ich zu genüge, gerade bei TNG, Babylon 5 und Stargate SG1 hatte ich öfters mal Folgen übersprungen.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Nun, mich würden eigentlich gerne mal interessieren, was sind denn nun grobe "Stilfails", wer definiert die und vorallem wer misst, bewertet die? Und anhand von was?
    An der Stelle kann ich dir nicht weiterhelfen. Das Komplex aus gesellschaftlichen Normen und dem, wie das einzelne Individuum diese stützt oder sich von ihnen abhebt, ist nun einmal... sehr undurchschaubar, möchte ich fast sagen. Aber ich denke, aus persönlicher Erfahrung kann man schon erkennen, wann einfach eine Meinung gesagt wird ("Die Handlung war blöd") oder etwas schlichtweg Falsches gesagt wird ("Der Film hatte keine Handlung").

    Interessant wären aber in dem Falle richtige Beispiele. Wir können uns jetzt, so wie ich es getan habe, natürlich selbst Beispielsätze aus dem Gedächtnis zaubern, die wunderbar zu dem passen, was wir dem jeweils anderen vermitteln wollen. Notwendiger wäre aber wohl die Untersuchung von tatsächlichen Filmkritiken. Wenn du da ein Beispiel hast...

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Stil aus meiner Sicht, hat mit Kunst zu tun, und die erschafft sich wie schon erwähnt immer wieder neu. Sprich: wir wollen etwas neues sehen, sind aber nicht bereit auch neues anzunehmen bzw. neue "Regeln". Hier wird meiner Meinung nach mit zweierlei Mass gemessen.
    Ich verstehe deine Kritik, verstehe aber auch, warum es so schwer ist, anders an Filme heranzugehen. Ich betrachte Filme nämlich ähnlich: Ich möchte gern überrascht werden, habe gerne das Gefühl, etwas "Neues" zu sehen, aber an einem bestimmten Punkt sage ich auch, dass da so stark mit meinen Erwartungen gebrochen wurde, dass ich mich nicht mehr unterhalten gefühlt habe. Filme stecken eben in genau dieser Lage: Sie sollen sich weiterentwickeln, aber sie müssen auch bestimmte Erwartungen erfüllen.

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Eigentlich interessant, ich kann tatsächlich sagen, ich habe mich noch nie nicht unterhalten gefühlt, klar gab es schon öfters mal Filme bei denen ich sagen musste "nicht gerade der riesen Hit" aber vor den Unterhaltungstieffliegern konnte ich mich interessanterweise immer in Deckung bringen. Am knappsten war es glaube ich bei White House Down, dort konnte ich mich gerade noch rechtzeitig in Deckung bringen
    Bei Filmen habe ich auch meist ein solch treffsicheres Gefühl, aber bei einzelnen Episodenfolgen kann es nun einmal schon vorkommen, dass ich sie so ununterhaltsam fand, dass ich sie abgeschaltet habe.

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  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Da hast du ja auch Recht und ich bin immer gegen Übertreibungen und ähnlichen Phänomenen, die dabei einhergehen. Hier im Forum lese ich über bestimmte Filme immer wieder, der entsprechende Film besäße keine Handlung. Ich weiß, was die Leute damit sagen wollen, weise aber, wenn ich bei entsprechender Laune immer auch mal gerne daraufhin, dass ein Film ohne Handlung vollkommen anders aussehen müsse.
    Da habe ich nichts hinzuzufügen, das sehe ich ähnlich.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    ...Die gröbsten "Stilfails" muss man sicherlich kritisieren (gerade bei Leuten, die das professionell machen wollen), aber vieles an der Alltagssprache ist einfach auch so fest verankert, dass es letztlich müßig ist, auf solche Dinge hinzuweisen...
    Nun, mich würden eigentlich gerne mal interessieren, was sind denn nun grobe "Stilfails", wer definiert die und vorallem wer misst, bewertet die? Und anhand von was? Das habe ich übrigens so ähnlich schon in Post #69 gefragt. Stil aus meiner Sicht, hat mit Kunst zu tun, und die erschafft sich wie schon erwähnt immer wieder neu. Sprich: wir wollen etwas neues sehen, sind aber nicht bereit auch neues anzunehmen bzw. neue "Regeln". Hier wird meiner Meinung nach mit zweierlei Mass gemessen.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Okay, damit wird es mir klarer. Damit wären wir quasi bei meinem Beispiel mit der Zeitung und dem Journalisten, der sich doch bitte an die Zielgruppe der Zeitung wenden möge, nur auf das Internet gemünzt.
    Jop, genau so war das gemeint.

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen
    Da wir jetzt schon eine ganze Weile über Kritiken bzw. Kritiker diskutieren würde ich gerne wissen Wer sich den an die Empfehlungen von Kritikern hält.

    Ich lese Kritiken zwar immer gerne durch (vor allem wenn ich den Film schon kenne ) aber daran halten tue ich ganz bestimmt nicht weil ich mir über Alles ganz gerne meine eigene Meinung bilde!
    Ich bin damit bis jetzt ganz gut gefahren und habe in all den Jahren nur einen Film im Kino gesehen der mir nicht gefallen hat, Hannibal aber ich fand auch schon Schweigen der Lämmer sterbenslangweilig!
    Ich lese auch oft Kritiken nach dem Film schauen, meist einfach so. Mittlerweile aber habe ich mir ein Spiel daraus gemacht, vorherzusagen, was drin stehen wird ist noch recht witzig, da die Kritiker wie gesagt sehr vorhersehbar agieren. Und grundsätzlich ist es doch auch so, dass mind. ein Haar in der Suppe gefunden werden muss, sei es noch so banal.

    Eigentlich interessant, ich kann tatsächlich sagen, ich habe mich noch nie nicht unterhalten gefühlt, klar gab es schon öfters mal Filme bei denen ich sagen musste "nicht gerade der riesen Hit" aber vor den Unterhaltungstieffliegern konnte ich mich interessanterweise immer in Deckung bringen. Am knappsten war es glaube ich bei White House Down, dort konnte ich mich gerade noch rechtzeitig in Deckung bringen

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  • Mr. Roboto
    antwortet
    Da wir jetzt schon eine ganze Weile über Kritiken bzw. Kritiker diskutieren würde ich gerne wissen Wer sich den an die Empfehlungen von Kritikern hält.

    Ich lese Kritiken zwar immer gerne durch (vor allem wenn ich den Film schon kenne ) aber daran halten tue ich ganz bestimmt nicht weil ich mir über Alles ganz gerne meine eigene Meinung bilde!
    Ich bin damit bis jetzt ganz gut gefahren und habe in all den Jahren nur einen Film im Kino gesehen der mir nicht gefallen hat, Hannibal aber ich fand auch schon Schweigen der Lämmer sterbenslangweilig!

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Es ist schon klar, dass das zum Teil so verankert ist aber wegen dem muss es nicht richtiger sein, oder?
    Da hast du ja auch Recht und ich bin immer gegen Übertreibungen und ähnlichen Phänomenen, die dabei einhergehen. Hier im Forum lese ich über bestimmte Filme immer wieder, der entsprechende Film besäße keine Handlung. Ich weiß, was die Leute damit sagen wollen, weise aber, wenn ich bei entsprechender Laune immer auch mal gerne daraufhin, dass ein Film ohne Handlung vollkommen anders aussehen müsse.

    Was sich aber nicht ändert, ist dann: Im Normalfall weiß man einfach, was die entsprechende Person sagen möchte. Die gröbsten "Stilfails" muss man sicherlich kritisieren (gerade bei Leuten, die das professionell machen wollen), aber vieles an der Alltagssprache ist einfach auch so fest verankert, dass es letztlich müßig ist, auf solche Dinge hinzuweisen. Wenn der Kritiker am Ende schreibt "Der Film hat 5 von 6 Sternen verdient", muss ich dem nicht zustimmen, aber ich identifiziere den Satz doch ganz leicht als die Bewertung des Kritikers.

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Tut mir leid, da habe ich mich etwas unpräzise ausgedrückt. Was ich so lapidar mit "Internet-Rezensionen" sagen wollte, waren hauptsächlich die bekannten Movieportale, die selbst nicht den Anspruch darauf erheben tiefgründig zu sein und auch eher die Funktion einer Datenbank haben, als der einer ernsthaften Bewertungsseite. Da denke ich mir würde eine kurze aussagekräftige Kritik reichen. Wer dann mehr über die Materie philosophieren will wird genügend entsprechende Plattformen finden.
    Okay, damit wird es mir klarer. Damit wären wir quasi bei meinem Beispiel mit der Zeitung und dem Journalisten, der sich doch bitte an die Zielgruppe der Zeitung wenden möge, nur auf das Internet gemünzt.

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  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Das ist neben ein paar anderen Dingen das, was ich beim Sprechen über Filme mit dem Punkt "Darstellung von Meinungen als Fakten" meinte. In den meisten Fällen sollte aber jedem klar sein, dass das in der Alltagssprache aber eben genauso verankert ist. Das wird ja schon von "kleinauf" in der Schule bei der Interpretation geübt. "Was wollte uns der Autor sagen?" ist die typisch genannte Lehrerfrage und nicht "Was könnte uns das möglicherweise geben?"
    Es ist schon klar, dass das zum Teil so verankert ist aber wegen dem muss es nicht richtiger sein, oder? Das ist ja genau das Problem, getan wird es dauernd und schon immer und geärgert hatte es mich auch schon immer, sei es früher in der Schule, sei es Heute wenn mir irgendwelche Bewertungen unter die Augen kommen.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Sollte Internet nicht für alle Zielgruppen etwas bieten? Ich lese auch mal gerne etwas tiefer in die Materie einsteigende Filmkritiken.
    Tut mir leid, da habe ich mich etwas unpräzise ausgedrückt. Was ich so lapidar mit "Internet-Rezensionen" sagen wollte, waren hauptsächlich die bekannten Movieportale, die selbst nicht den Anspruch darauf erheben tiefgründig zu sein und auch eher die Funktion einer Datenbank haben, als der einer ernsthaften Bewertungsseite. Da denke ich mir würde eine kurze aussagekräftige Kritik reichen. Wer dann mehr über die Materie philosophieren will wird genügend entsprechende Plattformen finden.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Das sehe ich auch so. Schlimm finde nicht mal das überhaupt etwas hinein interpretiert wird, sonder wie es gemacht wird. Ich habe noch keine Kritik gelesen in der, der Schreibende geschrieben hat: "möglicherweise sollte das und jenes damit ausgdrückt werden." Sondern immer nur: "Was der Regisseur damit ausdrücken wollte war dumm..." oder ähnliches.
    Das ist neben ein paar anderen Dingen das, was ich beim Sprechen über Filme mit dem Punkt "Darstellung von Meinungen als Fakten" meinte. In den meisten Fällen sollte aber jedem klar sein, dass das in der Alltagssprache aber eben genauso verankert ist. Das wird ja schon von "kleinauf" in der Schule bei der Interpretation geübt. "Was wollte uns der Autor sagen?" ist die typisch genannte Lehrerfrage und nicht "Was könnte uns das möglicherweise geben?"

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Mit dem zweiten kann ich dir nur zustimmen, erst Recht in Internet-Rezensionen brauch niemand so etwas.
    Sollte Internet nicht für alle Zielgruppen etwas bieten? Ich lese auch mal gerne etwas tiefer in die Materie einsteigende Filmkritiken.

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  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von Machina Antarctica Beitrag anzeigen
    Ansonsten glaube ich auch nicht, dass sich die Maßstäbe so grundsätzlich geändert haben, auch wenn man manches natürlich im jeweiligen Kontext sehen muss. Man kann einen Stummfilm einfach schlecht vorwerfen, dass man die Schauspieler so schlecht versteht oder dass das meist schrecklich theatralische Overacting nicht gerade natürlich wirkt. Entweder man kann einen Stummfilm als solchen akzeptieren oder nicht, aber etwas ist IMHO eben nicht automatisch schlecht, nur weil sich darauf heute nicht mehr jeder einlassen kann. Es ist dann zunächst mal einfach etwas anderes, genauso wie in der Malerei oder Musik ein Stil einen anderen auch nicht entwertet, nur weil der eine gerade trendig und kommerziell erfolgreich ist und der andere nicht mehr.
    Ach ich meinte eigentlich auch weniger, Dinge wie Qualitätsmerkmale die sich geändert haben oder Verhaltensdarstellungen in Filmen, die auf eine Änderung der Gesellschaft zurück zu führen sind. Dort verstehe ich es schon wenn man logischerweise neues an bestehendem misst.
    Konkret gemeint habe ich aber Dinge, die mit der "handwerklichen" Filmkunst zu tun haben, also mit dem Akt des Filme Schaffens, nicht primär mit dem Inhalt. Gewisse Mechanismen die man verwendet um dieses und jenes dem Zuschauer rüber zu bringen. Sei es Kameraführung, Schnittstile usw. Alles Dinge, die sich aber infolge von Stilveränderungen durch die Jahre ändern können.

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen
    Ich habe überhaupt nichts dagegen wenn in einer Kritik Fakten genannt werden bzw. Hintergrundinfo oder Anekdoten!
    Ich habe nur etwas dagegen wenn Jemand etwas in einen Film hineininterpretieren will das Er gar nicht wissen kann!
    ...
    Natürlich darf es auch diese Kritiken geben aber ich glaube das die breite Masse mit diesen Kritiken nichts anfangen kann und deshalb finde ich sollten solche Kritiken in solchen Publikationen stehen wo die Leser diese auch verstehen können!
    Es ärgert mich nur immer wenn eine Kritik die eigentlich für die breite Masse geschrieben ist sich so liest als wäre Sie eine Doktorarbeit!
    Wenn ich eine Kritik schreibe die möglichst viele lesen & verstehen sollen muss ich die Kritik eben so schreiben das diese für jeden leicht verständlich ist!
    Das sehe ich auch so. Schlimm finde nicht mal das überhaupt etwas hinein interpretiert wird, sonder wie es gemacht wird. Ich habe noch keine Kritik gelesen in der, der Schreibende geschrieben hat: "möglicherweise sollte das und jenes damit ausgdrückt werden." Sondern immer nur: "Was der Regisseur damit ausdrücken wollte war dumm..." oder ähnliches. Die Kritiker nehmen sich immer das Recht heraus, angeblich zu wissen was wirklich gemeint war und nicht nur zu spekulieren.
    Also sind es in der Realität eben nie Spekulationen sondern vermeintliche Fakten, die verbreitet werden.

    Mit dem zweiten kann ich dir nur zustimmen, erst Recht in Internet-Rezensionen brauch niemand so etwas.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Erfolgsrezepte haben nicht die Zielsetzung hohe Filmkunst zu produzieren, sondern einen möglichst großen kommerziellen Erfolg zu erzielen. Transformers ist erfolgreich, gilt aber unter Cineasten sicher nicht als gute Filmkunst.
    Ich verstehe, was du meinst. Im Prinzip ist das auch eine weit verbreitete Sichtweise von Filmkunst. Aber für mich ist die wahre Filmkunst, einen massentauglichen Film zu produzieren, der, wenn man sich aber genauer mit ihm auseinandersetzt, eine bestimmte Tiefe bekommt. "The Dark Knight" ist da sicherlich das Musterbeispiel, aber auch andere Filme wie "The Avengers" gehören da dazu - und im Grunde auch die neuen Trek-Filme. Die sind für mich viel lobenswertere Filmkunst als das, was im Allgemeinen als "Filmkunst" benannt wird.

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen
    Naja, die Spekulation fängt dort an wo die Fakten aufhören!
    Nur wo hören Fakten auf? Gerade was den Zusammenhang verschiedener Einzelelemente angeht, wird im Film selbst ja einiges nicht genannt und ist dennoch da. Dürfte ich das dann also deiner Meinung nach nur erwähnen, wenn ich auch eine gesicherte Aussage der Macher zu diesem Zusammenhang habe? Bedenke, was ein "Ja" an dieser Stelle alles ausrichtet: Den Zusammenhang zwischen Musik und Bildszenen dürfte ich dann nicht mehr in einer Review erwähnen, ohne zumindest den Komponisten (am besten aber gleich das gesamte Orchester) gefragt zu haben, ob sie auch wirklich eine traurige Melodie spielen, weil die dargestellten Geschehnisse traurig sind.

    Klar, das Musikbeispiel ist etwas überzogen. Mir fällt da noch ein passenderes Beispiel ein. Dazu müsste ich aber erstmal fragen, ob du den Film "Serenity" kennst. Wenn nicht, erkläre ich halt erstmal die Szene.

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen
    Ich habe nur etwas dagegen wenn Jemand etwas in einen Film hineininterpretieren will das Er gar nicht wissen kann!
    Ich habe auch schon erlebt (ich weiß nicht mehr bei welchem Film es war, nagelt mich bitte nicht darauf fest) das Kritiker etwas in einen Film hineininterpretiert haben das der Regisseur in mehreren Interviews nachdrücklich als "Schwachsinn" & "Blödsinn" bezeichnet hat!
    Na ja, es wäre ja keine Interpretation, wenn es sicheres Wissen wäre. An einer Interpretation zu bleiben, von der der Macher selbst sagt, dass er das niemals aussagen wollte, ist aber natürlich peinlich, ja.

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen
    Es ärgert mich nur immer wenn eine Kritik die eigentlich für die breite Masse geschrieben ist sich so liest als wäre Sie eine Doktorarbeit!
    Wenn ich eine Kritik schreibe die möglichst viele lesen & verstehen sollen muss ich die Kritik eben so schreiben das diese für jeden leicht verständlich ist!
    Da bräuchte es für mich jetzt quasi Beispiele dafür, wo und in welchem Kontext welche Kritik wie geschrieben wurde. Wenn aber ein bestimmter Artikel nicht so geschrieben ist, dass die bevorzugte Zielgruppe der Zeitung ihn nicht verstehen kann, hast du Recht: Das ist schlichtweg schlechter Stil - übrigens nicht nur bei Kritiken.

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  • Mr. Roboto
    antwortet
    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen

    Wenn es von den Machern so gewollt ist habe ich damit auch kein Problem aber wenn es unbewusst eingebaut wurde lässt es meiner Meinung nach viel zu viel Platz für Spekulationen um es in eine Kritik zu schreiben!
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Na ja, die Frage ist doch immer, wo die Spekulation beginnt. Viele Dinge greifen einfach ineinander über, weil man ein bestimmtes Konzept hat. Dass dann auch Einzelheiten, bei denen man gar nicht so genau darüber nachgedacht hat, intuitiv aber daran angepasst werden, was einem als Gesamtkonzept vorschwebt, ist ganz natürlich.
    Naja, die Spekulation fängt dort an wo die Fakten aufhören!
    Ich habe überhaupt nichts dagegen wenn in einer Kritik Fakten genannt werden bzw. Hintergrundinfo oder Anekdoten!
    Ich habe nur etwas dagegen wenn Jemand etwas in einen Film hineininterpretieren will das Er gar nicht wissen kann!
    Ich habe auch schon erlebt (ich weiß nicht mehr bei welchem Film es war, nagelt mich bitte nicht darauf fest) das Kritiker etwas in einen Film hineininterpretiert haben das der Regisseur in mehreren Interviews nachdrücklich als "Schwachsinn" & "Blödsinn" bezeichnet hat!

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen

    Mich stören hauptsächlich 2 Dinge:
    1. wenn man etwas beurteilt, egal ob Positiv oder Negativ, ohne das man es kennt!
    2. wenn sich Kritiken nicht wie Kritiken lesen sondern wie die Doktorarbeit eines Philosophen oder Psychologen!
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Ersteres finde ich auch sehr fragwürdig. Bei zweiterem aber stellt sich mir die Frage: Warum darf es nicht auch Kritiken geben, die sich wie Doktorarbeiten eines Philosophen oder Psychologen lesen? Im Endeffekt sind Kritiken auch nur das Produkt einer Unterhaltungsindustrie. Dass sich der Stil dann an eine bestimmte Zielgruppe richtet - beispielsweise die "Gelehrten" - ist doch legitim. Solange es auch "einfacher" geschriebene Kritiken gibt, sehe ich da kein Problem damit.
    Natürlich darf es auch diese Kritiken geben aber ich glaube das die breite Masse mit diesen Kritiken nichts anfangen kann und deshalb finde ich sollten solche Kritiken in solchen Publikationen stehen wo die Leser diese auch verstehen können!
    Es ärgert mich nur immer wenn eine Kritik die eigentlich für die breite Masse geschrieben ist sich so liest als wäre Sie eine Doktorarbeit!
    Wenn ich eine Kritik schreibe die möglichst viele lesen & verstehen sollen muss ich die Kritik eben so schreiben das diese für jeden leicht verständlich ist!

    Zitat von Mr. Roboto Beitrag anzeigen

    Ich finde eine Kritik sollte schlicht & einfach sein und dem Leser, also mir, in einfachen & verständlichen Worten erklären warum ich mir einen Film unbedingt ansehen sollte oder warum nicht!
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Das ist eben dein persönlicher Geschmack und der ist legitim. Dass es aber Texte gibt - auch Texte der Textsorte "Filmkritik" -, die diesem Geschmack nicht entsprechen, macht die jeweiligen Kritiken ja nicht illegitim. Zumal wir uns ja hoffentlich darauf einigen können, dass jede Meinung über Filme zählt.
    Da gebe ich Dir vollkommen recht und ich will ganz bestimmt niemandem seine Meinung verbieten!
    Geschmäcker sind nun mal verschieden & wenn es nicht so wäre, wäre das Leben sehr viel langweiliger!

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Erfolgsrezepte haben nicht die Zielsetzung hohe Filmkunst zu produzieren, sondern einen möglichst großen kommerziellen Erfolg zu erzielen. Transformers ist erfolgreich, gilt aber unter Cineasten sicher nicht als gute Filmkunst.

    Natürlich muss sich Erfolg und Qualität nicht gegenseitig ausschießen; mein subjektiver Eindruck ist aber, dass Filmkunst und mainsteamtaugliche Erfolgskonzepte immer weniger zusammenfallen (schaue Dir hierzu bitte den von mir verlinkten Beitrag von Logan5 an, der mir in vielen Dingen, auch wenn ich etwas anders denke, aus dem "Herzen" sprach).
    Die neuen ST-Filme empfinde ich durchaus als unterhaltsam - allerdings vermisse ich in ihnen irgendwie "Star Trek".

    Neulich sah ich den alten Chaplin-Film "Goldrausch" im TV. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Erfolg und hohe Filmkunst auch zusammenfallen können. Allerdings ist dies lange her.
    Filme, die künstlerischen Anspruch und kommerziellen Erfolg vereinen sind eigentlich gar nicht so selten, wenn man den Gewinn relativ zum Budget sieht und nicht absolute Zahlen vergleicht.
    Und Logan hat natürlich insofern Recht, dass es inhatliche Auswirkungen hat, wenn Filme auf die breite Masse zugeschnitten werden, was bei großen Budgets allerdings zwingend ist, und heute sind das nicht mehr nur unterschiedliche Schichten, sondern auch unterschiedliche Kulturen. Und wenn ein Film dann plötzlich die breite Masse in den USA, in Europa und in Asien ansprechen soll, dann ist man gezwungen auf relativ "simple" und universelle Themen zu setzen, da sich ein Chinese womöglich nicht für die Abstiegsängste der amerikanischen Mittelschicht oder ähnlich spezifische Themen interessiert.

    Blau ist eine warme Farbe hat letztes Jahr allerdings nicht nur die Goldene Palme in Cannes gewonnen, sondern auch 3,5-fache seines Budgets eingenommen und das obwohl die Charaktere u.a. darüber diskutieren, ob man jetzt Gustav Klimt oder Egon Schiele bevorzugt. Es geht also, nur eben nicht für 250 Millionen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Ich habe da mal eine Frage, wie seht ihr das mit der Filmkunst? Geht das nur mir so oder habt ihr euch auch schon mal gefragt weshalb man im Zusammenhang mit Filmkunst immer alte Filme als Referenz nimmt? Was bedeutet das jetzt konkret? Dass neue Filme nicht gleich wie alte sind, ist denke ich Fakt. Und nach den Massstäben die zur Zeit der alten Filme geherrscht haben wahrscheinlich tatsächlich schlechte Filmkunst. Aber wieso geht man eigentlich davon aus, das die damaligen Massstäbe noch heute gelten? Man erwartet doch schliesslich gleichzeitig auch dauernd, dass man etwa neues zu sehen bekommt, wie sollte man das aber nun umsetzten ohne alte "Regeln" zu missachten? Ist es nicht so, dass sich Kunst permanent neu erfindet?
    Nur mal so ein Gedanke auf den ich schon öfters gekommen bin im Zusammenhang mit dem Thema Filmkunst.
    Wenn man Filme als Beispiel aufzählen will, ist es einfach leichter auf solche zurückzugreifen, die bereits allgemein als gut oder künstlerisch wertvoll anerkannt werden. Oder weil man sie eben gerade im TV gesehen hat.

    Ansonsten glaube ich auch nicht, dass sich die Maßstäbe so grundsätzlich geändert haben, auch wenn man manches natürlich im jeweiligen Kontext sehen muss. Man kann einen Stummfilm einfach schlecht vorwerfen, dass man die Schauspieler so schlecht versteht oder dass das meist schrecklich theatralische Overacting nicht gerade natürlich wirkt. Entweder man kann einen Stummfilm als solchen akzeptieren oder nicht, aber etwas ist IMHO eben nicht automatisch schlecht, nur weil sich darauf heute nicht mehr jeder einlassen kann. Es ist dann zunächst mal einfach etwas anderes, genauso wie in der Malerei oder Musik ein Stil einen anderen auch nicht entwertet, nur weil der eine gerade trendig und kommerziell erfolgreich ist und der andere nicht mehr.

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  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Erfolgsrezepte haben nicht die Zielsetzung hohe Filmkunst zu produzieren, sondern einen möglichst großen kommerziellen Erfolg zu erzielen. Transformers ist erfolgreich, gilt aber unter Cineasten sicher nicht als gute Filmkunst.
    Ich habe da mal eine Frage, wie seht ihr das mit der Filmkunst? Geht das nur mir so oder habt ihr euch auch schon mal gefragt weshalb man im Zusammenhang mit Filmkunst immer alte Filme als Referenz nimmt? Was bedeutet das jetzt konkret? Dass neue Filme nicht gleich wie alte sind, ist denke ich Fakt. Und nach den Massstäben die zur Zeit der alten Filme geherrscht haben wahrscheinlich tatsächlich schlechte Filmkunst. Aber wieso geht man eigentlich davon aus, das die damaligen Massstäbe noch heute gelten? Man erwartet doch schliesslich gleichzeitig auch dauernd, dass man etwa neues zu sehen bekommt, wie sollte man das aber nun umsetzten ohne alte "Regeln" zu missachten? Ist es nicht so, dass sich Kunst permanent neu erfindet?
    Nur mal so ein Gedanke auf den ich schon öfters gekommen bin im Zusammenhang mit dem Thema Filmkunst.

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  • Halman
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Warum sollten sie das nicht?
    Erfolgsrezepte haben nicht die Zielsetzung hohe Filmkunst zu produzieren, sondern einen möglichst großen kommerziellen Erfolg zu erzielen. Transformers ist erfolgreich, gilt aber unter Cineasten sicher nicht als gute Filmkunst.

    Natürlich muss sich Erfolg und Qualität nicht gegenseitig ausschießen; mein subjektiver Eindruck ist aber, dass Filmkunst und mainsteamtaugliche Erfolgskonzepte immer weniger zusammenfallen (schaue Dir hierzu bitte den von mir verlinkten Beitrag von Logan5 an, der mir in vielen Dingen, auch wenn ich etwas anders denke, aus dem "Herzen" sprach).
    Die neuen ST-Filme empfinde ich durchaus als unterhaltsam - allerdings vermisse ich in ihnen irgendwie "Star Trek".

    Neulich sah ich den alten Chaplin-Film "Goldrausch" im TV. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Erfolg und hohe Filmkunst auch zusammenfallen können. Allerdings ist dies lange her.

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