Lieblingselben

[Nicolas Hazen]

Fingolfins Ende ist wie das Schicksal der Noldor insgesamt: tragisch aber dennoch äußerst heroisch.
Eventuell hätte er seinem Volk anders mehr helfen können, aber auch durch den Song "Time Stands Still (at the Iron Hill)" von Blind Guardian ist dass Duell zwischen Morgoth und Fingolfin auch eine meiner persönlichen Lieblingsstellen im Silmarillion.

[Suder]

Fingolfins Ende ist wie das Schicksal der Noldor insgesamt: tragisch aber dennoch äußerst heroisch.

Ja dem schließe ich mich an. Die Noldor hatten eigentlich immer nicht so gute Chancen im Kampf gegen Morgoth, obwohl ja in der 5. Schlacht (oder der 4. ... ) sie eigenetlich beinahe siegten. Genau wegen diesem Aspeckt fand ich Fingolfin so gut, er war der hohe König der Noldor und führte sie in Zeiten des Sieges und der Niederlage und am Ende starb er tragisch, aber ungebeugt.

[Nicolas Hazen]

Nun, gute Chancen hatte sie eigentlich nie.
Der Fluch lag über ihnen , und Morgoth war ein Vala, und als solcher immer von seinen Möglichkeiten den Noldor schon überlegen. Auch wenn sie ihn teilweise in Bedrängnis bringen konnten, stand es durch den Fluch der über ihnen lag immer fest, dass sie selbst nicht zum Erfolg kommen würden.

[Suder]

Man kann natürlich darüber streiten, ob die Noldor Morgoth hätten stürzen können. Wenn z.B. Turgon von Anfang an mit seinem ganzen Heer dabei gewesen wäre, wenn auch die ganze Armee von Nargothrond gekommen wäre und wenn zu guter letzt ein teil der Menschen nicht Verrat geübt hätte.
Können wir das endgültig sagen? Ich denke nicht, aber ich neige dazu dir zuzustimmen.

[Nicolas Hazen]

Sicher kann man da schon spekulieren, aber ich denke man muss hier wie erwähnt nicht rein militärtaktisch argumentieren sondern den bereits angesprochenen Fluch mit einbeziehen.

Es war den Noldor einfach nicht bestimmt über Morgoth zu triumphieren.

[Suder]

Ja das stimmt auch. Wenn man es so betrachtet, war der Kampf der Noldor gegen Morgoth im Endeffekt sinnlos, aber das ist ja gerade das, was mir am Sil so gefällt: Dass man auch wenn man keine Aussichten auf den Sieg hat, trotzdem anstrengt und sein bestes gibt.
Man muss aber auch sagen, dass sich die Noldor recht lange gehalten haben, immerhin fast 500 Jahre.

[Nicolas Hazen]

Ja das stimmt auch. Wenn man es so betrachtet, war der Kampf der Noldor gegen Morgoth im Endeffekt sinnlos, aber das ist ja gerade das, was mir am Sil so gefällt: Dass man auch wenn man keine Aussichten auf den Sieg

Nun, letzlich denke ich hatten die Noldor auch keine andere Wahl als sich gegen Morgoth zu stellen. Es ist schwer vorstellbar, dass Morgoths Armeen und die Noldor auf Dauer in friedlicher Koexistenz gelebt hätten .

[Suder]

Ja natürlich, das ist schon klar. Als sie erstmal in Mittelerde waren, gings nicht anders als mit Krieg. Aber ich meinte ja vor allem den Entschluss zum Kampf ... wobei eben da unser guter Feanor sie aufgestachelt hat

[Nicolas Hazen]

OK, das stimmt.
Zu diesem Zeitpunkt wäre eine andere Entscheidung auch möglich gewesen, und auch der Eid des Feanor hätte vermieden werden können.
Dieser war es ja letzlich der die Noldor zum Scheitern verdammt hat.

[Suder]

Die Noldor haben sich ja größten Teils, einige blieben ja unter Finwes Führung, aus freien Stücken dafür entschieden. Natürlich zum Teil, weil sie sich durch Feanor beeinflussen ließen, der sowas ja anscheinend recht gut kann , zum anderen hatte aber auch schon Melkor das Gift in ihre und in Feanors Herz gestreut. Die "Schuld" für das ganze zu verteilen ist recht schwierig und einem kann man sie IMO sowieso nicht zuornen.

[Nicolas Hazen]

Nun, die Schuldfrage ist denke ich hier wirklich sehr schwierig , und letzlich ist das Handeln von Feanor irgendwie auch nachvollziehbar.

Und BTW blieben die Noldor nicht unter Finwe zurück. Der war zu dem Zeitpunkt als Feanor die Noldor ins Exil führte nämlich schon tot . Sie blieben unter Führung von Finarfin in Valinor.

[Suder]

Ja klar Feanors Handeln ist nachvollziebar, das ist meistens so, aber eben höchst fragwürdig, aber da sind wir uns ja, glaube ich einige Es ist eben so wie immer, ein klares Ja oder Nein gibts eben nicht.

Und BTW blieben die Noldor nicht unter Finwe zurück. Der war zu dem Zeitpunkt als Feanor die Noldor ins Exil führte nämlich schon tot . Sie blieben unter Führung von Finarfin in Valinor.

Ich wollte Finarfin schreiben, war aber dann anscheinend nicht so gant bei der Sache ...

[Nicolas Hazen]

Das ist denke ich auch das reizvolle an Charakteren wie Feanor.
Man kann sie weder pauschal für ihr Handeln verurteilen, noch kann man ihr Handeln komplett gut heißen.
Mein Bild von Feanor wurde BTW durch "The Curse of Feanor" von Blind Guardian etwas positiver als es nach dem Sil war. Sicher ist BG kein "canon" aber IMO ist der Text sehr anschaulich und man kann sich vorstellen dass Feanor wirklich so empfunden haben könnte.

[Suder]

Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung wer der gute BG ist Ich erinnere mich nur noch dunkel, dass du mir schonmal was über ihn gesagt hast. Kannst du mich aufklären?

Das ist denke ich auch das reizvolle an Charakteren wie Feanor.

Seh ich absolut genauso. Figuren die ganz klar böse oder gut sind, oder auch z.B. ein klares Ziel/Meinung haben und das im ganzen Film nicht ändern sind nicht besonders spannend. Wenn das ganze vielschichtiger wird und eben verschiedene Sichtweisen der Wirklichkeit (oder verschiedene Wirklichkeiten ) aufzeugt ist das wesentlich spannenderm, was bei Feanor, denke ich geamacht wurde.

[Nicolas Hazen]

Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung wer der gute BG ist Ich erinnere mich nur noch dunkel, dass du mir schonmal was über ihn gesagt hast. Kannst du mich aufklären?

Bei Blind Guardian handelt sich weniger um "den Guten" als um "die Guten".
Blind Guardian ist eine deutsche Metal-Band, die sich auf "Nightfall in Middle-Earth" ausschließlich mit dem Silmarillion beschäftigt.