Chilling Adventures of Sabrina - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Chilling Adventures of Sabrina

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Chilling Adventures of Sabrina

    Wer kennt nicht die 90er Jahre Sitcom Sabrina - Total verhext! (Sabrina the Teenage Witch)? Diese neue Interpretation, die ebenfalls nach den Archie Comics angelehnt ist, ist erfrischend anders und schön düster. Um so erstaunlicher ist, dass es es noch keinen Thread dazu gibt.

    Die Serie erzählt die Geschichte der Halbhexe Sabrina Spellman, die ihre Identität als verwaiste Tochter eines Hexenmeisters und einer sterblichen Mutter finden muss. Dabei muss sie sich dunklen Kräften und Dämonen stellen, die ihr und ihrer Familie in der normalen Welt gefährlich werden.
    Durch die zum Teil expliziten Horror-Elemente und ihrer eher ernsten Story, ist die Serie tatsächlich nicht für Kinder geeignet. Deshalb sehe ich CAOS auch nicht als Remake von STTW. Jedenfalls hat sie zum teil mehr Atmosphäre als so mancher moderner Horrorfilm. das einzige was ich recht nervig finde, sind die unscharf gezeichneten Szenen. Es kommt einen so vor, als ober der Kameramann durch einen Flaschenboden gefilmt hat. Schade finde ich, dass Salem im Gegensatz zu Sitcom eine Art Schutzgeist Sabrinas ist, allerdings auch nicht sprechen kann. Die größte Frage die ich mir stelle, ob die Serie, wie "Stranger Things" in den 80er Jahren anzusiedeln ist, da Ausstattung, Technik, Autos, Kleidung, Frisuren etc. eher dafür sprechen. In der 7. oder 8. Folge liegt aber ein Smartphone auf dem Nachttisch von Harvey.

    Nun zu den Charakteren, die schon etwas Klischeehaft gezeichnet sind. Sabrina ist zwar ist zwar starke Persönlichkeit mit einem großen Selbstvertrauen. Allerdings kommt sie zum Teil auch recht naiv daher. Harvey ist da eher der Jammerlappen und nicht vergleichbar mit dem Harvey aus STTW. Die sterblichen Schul-Freundinnen von ihr sind aber sympathischer und vielschichtiger (die eine hat Visionen von der Vergangenheit und Zukunft und die andere sieht ihre verstorbene Tante). Auch werden einige gesellschaftliche Probleme angesprochen z.B. Mobbing in der Schule. Hilda, als gute Tante und Beraterin Sabrinas und Zelda, als eher kalte und reservierte Tante, die ebenfalls, wie die anderen Hexen nicht viel von Sterblichen hält, allerdings Sabrinas sterblichen Freund toleriert. Was ich von der Kirche des dunklen Lords (Satan) halten soll, weiß ich allerdings auch nach der 9. Folge noch nicht. Die Hexen scheinen weder "böse" oder "gut" zu sein sondern irgendwas dazwischen. Ziemlich befremdlich empfand ich in der Folge 7...

    SPOILER...den Kanibalismus der Hexen zum Fest der Feste, (WTF)

    ...sowie in der Folge 8...

    SPOILERdie rituelle Opferung der (Hexen) Schulkameradin durch Sabrina, die ursächlich für den Tod Harveys Bruder verantwortlich ist.

    Welches genaue Ziel Sabrinas "Vertrauenslehrerin" an der Schule verfolgt, scheint mir auch nicht so richtig klar zu sein. Will sie die halbsterbliche Hexe "zur dunklen Seite der Macht" verführen"?

    Sabrinas Cousin fungiert auch als Berater und hat muss irgendeine Strafe absitzen (Hausarrest). Gefühlt muss in jeder modernen Serien heutzutage irgendein homosexueller Charakter vorkommen. Ob das sinnvoll ist bzw. die Handlung weiterbringt bleibt das Geheimnis der Autoren. So wird die sexuelle Vorlieben von Sabrinas Cousin regelrecht mit der Holzhammermethode in die Zuschauer reingeprügelt. Nichts desto trotz ist der Charakter sympathisch geschrieben.

    Fazit: Mir gefiel die 1. Staffel von CAOS, mit ihrem düsteren, selbstironischen und frischen Konzept sehr gut.

    5*****
    Zuletzt geändert von Astrofan80; 17.11.2018, 05:46.
    R.I.P. SGU // R.I.P. STARGATE™
    ***
    "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein

    #2
    Nachdem ich von der neuen „Sabrina“-Serie gehört habe - und weil ich noch ein Netflix Konto habe - habe ich mir die jüngst erschienene erste Staffel die letzten zwei Wochen über angesehen. Als Teenager habe ich die "Sabrina"-Sitcom seinerzeit in den späten 90ern eher unregelmäßig verfolgt - fand die Show aber doch sehr witzig. Man muss aber klar sagen, dass "Chilling Adventures of Sabrina" mit der alten Sitcom bestenfalls noch die Namen der wichtigsten Hauptfiguren gemein haben. Es handelt sich hier nämlich nicht mehr um eine Sitcom sondern eher eine Horror-Serie mit einigen Elementen einer Teenie-Serie. Letzteres ist aber nicht so schlimm, denn normalerweise werde ich von so etwas immer recht schnell gelangweilt. Da das hier aber nicht der Fall ist, ist dies aus meiner Sicht ein gutes Zeichen.

    In jedem Fall ist die neuen "Sabrina"-Serie ziemlich düster - und streckenweise auch sehr brutal. Noch mehr als bei Harry Potter ist die Hexenwelt ein sehr gefährlicher Ort, in der das Leben des einzelnen wenig zählt - und in der ein theokratisches Regiment geführt wird. Mit den Abenteuern des englischen Zauberlehrlings gemeint hat die Serie auch die Geringschätzung der normalen Menschen, denn beinahe alle Hexen und Warlocks schauen auf die normalen Nichtmagier ziemlich hochnäsig herab.

    Erwähnenswert ist die sogenannte Kirche der Schatten (eine ziemlich offensichtliche Anspielung auf diverse Satanisten-Sekten), die nicht gerade zimperlich ist bei ihren Ritualen. Und Morde an Sterblichen sind ziemlich egal, solange man es nicht zurückverfolgen kann. Folgerichtig ist der christliche Gott dann auch der „falsche Gott“, während der Teufel leibhaftig auftritt - und der den Hexen mehr Macht verleiht, wenn sie sich ihm unterwerfen. Dieses Problem hat auch unsere Titelheldin, die sich zu Beginn der der obligatorischen Unterschrift im Buch des Teufels verweigert - und damit den Zorn der dunklen Kirche auf sich zieht.

    Hier sei mal gesagt, dass die Sabrina Darstellerin Kiernan Shipka ihren Job sehr gut macht und gut ausgesucht wurde. So kann sie die unschuldige Sabrina sehr überzeugend verkörpern, besticht aber auch in den dunklen Seiten, die diese Figur im Laufe der ersten Staffel immer wieder zeigt. Auch der Rest des Ensembles macht einen guten Job. Besonders hervorheben möchte ich mal Sabrinas Schulfreundinnen, die eine interessante Entwicklung durchmachen. So bekommt Rose eine Art zweites Gesicht, offenbar eine Art Hexenkräfte light, aber wohl eher der "hellen Seite" zuzurechnen, während Susie mit dem Geist ihrer lange verstorbenen Ahnin kommunizieren kann, die weiland auch schon eine Freundin der Hexen war.

    Der in der Sitcom sehr beliebte sprechende Kater Salem kommt auch hier vor, ist allerdings nur noch Sabrinas (bis auf die erste Episode) sprachloser Familiar. Den alten Salem Part übernimmt daher teilweise die neu geschaffene Figur von Sabrinas Cousin Ambrose, der als verurteilter Warlock an das Haus der Spellmans gebunden ist und als Sabrinas Berater und mahnende Stimme auftritt. Wobei erwähnt sein sollte, dass diese Figur im Laufe der Staffel eine deutliche Weiterentwicklung durchmacht.

    Viel mehr möchte ich über die Serie gar nicht verlieren, denn die Folgen bauen weitgehend aufeinander auf - und am Ende bleiben genug offene Punkte für die schon bestellte zweite Staffel offen. Diese werde ich dann bei Release definitiv verfolgen.

    Ok, was man noch erwähnen kann, ist die ziemliche politische Korrektheit der Serie. So ist Sabrinas Cosin Ambrose schwar und homosexuell, während Schulfreundin Susie deutlich queer rüberkommt. Ich würde das auch nicht als besonders bemerkenswert empfinden, wenn es nicht gefühlt nicht jede zweite Folge explizit erwähnt würde.

    -----------

    Edit noch ein bis zwei Sachen zu meinen Vorredner.

    Zitat von Astrofan80 Beitrag anzeigen
    Die Hexen scheinen weder "böse" oder "gut" zu sein sondern irgendwas dazwischen.

    Ziemlich befremdlich empfand ich in der Folge 7...
    SPOILER...den Kanibalismus der Hexen zum Fest der Feste, (WTF)

    ...sowie in der Folge 8...
    SPOILERdie rituelle Opferung der (Hexen) Schulkameradin durch Sabrina, die ursächlich für den Tod Harveys Bruder verantwortlich ist.

    Welches genaue Ziel Sabrinas "Vertrauenslehrerin" an der Schule verfolgt, scheint mir auch nicht so richtig klar zu sein. Will sie die halbsterbliche Hexe "zur dunklen Seite der Macht" verführen"?
    Zum ersten.
    Also ich empfinde den Hexenzirkel und die Kirche der Schatten schon als eher böse - nach normal-menschlichen Maßstäben zumindest.

    Zum zweiten
    Die Hexenversion von Thanksgiving ist so eine Sache, die auf dem Papier schaurig klingt, aber für mich kaum realistisch ist. Wir erfahren, dass Hexen und Warlocks zwar lange Leben, aber kaum mehr Kinder in die Welt setzen als normale Paare in der westlichen Welt. Und da will man es bei dem recht kleinen Hexenzirkel in Greendale schaffen, jedes Jahr eine Hexe auszusuchen, die rituell geopfert und dann verspeist wird. Dann wären nach 20 - 30 Jahren aber kaum mehr geeignete Kandidatinnen übrig.

    Zum dritten
    Sabrina versuchte hier ja, den Tod zu überlisten, in dem man die geopferte Hexe sogleich in der Lazarus-Grube der Spellmans wiederbelebte, was dann aber nicht geklappt hat.

    Zum vierten.
    Die Absicht von Mrs. Wardwell wurde doch geklärt. Das ist Lilith, die Mutter der Dämonen, die vom Teufel geschickt wurde, um Sabrina zur dunklen Seite zu verführen. Als Preis hofft sie, die Gemahlin des Teufels und Königin der Hölle zu werden
    Zuletzt geändert von Souvreign; 03.12.2018, 14:41.

    Kommentar


      #3
      Da ist mal ein "Reimagining" einer alten Serie tatsächlich gelungen. Ich muss mich nach zwei Folgen immer noch daran gewöhnen, aber ich bin sehr angetan.

      EDIT:
      Leider ist es letztendlich doch vor allem eine moderne PC-Teenie-Serie mit deutlichem Neo-Feminismuseinschlag, mit sehr düsterem Setting und doch erstaunlich viel expliziter Brutalität. Die Charaktere sind ausgearbeitet und machen eine deutliche Entwicklung über die Staffel hinweg durch.

      Sabrina selbst scheint primär immer ihren Kopf durchsetzen zu wollen. Wenn sie halt Hexenkräfte dafür braucht und dabei gegen alle Konventionen verstösst und viel Leiden verursacht, dann heult sie konsequenzfrei ein bisschen rum, aber die nächste Tat wartet schon. Anfangs noch mit Sprüchen wie "Freier Wille", scheint sie mir später doch eher als Mary Sue angelegt, der zwar nicht alles gelingt, die aber immer noch eins draufsetzen kann und selbst komplexeste Rituale einfach durchzieht. Der einzige Lichtblick dabei ist, dass sie dabei nicht immer erfolgreich ist.

      Die Hexen sollen zwar die mächtigere Hälfte des Hexen/Hexer Ensembles sein, aber sie sind trotzdem der (immer?) männlichen Priesterschaft untergeordnet. Und das ganze geht soweit, dass trotz der Botschaft "Frauenpower" sich die Hexen als blind-fanatische Gruppe begeistert für ein eigentlich abgeschafftes Ritual opfern würden. Hingegen die Hexer und vor allem der Hohepriester gerade zum Ende der 1.Staffel hin ja eindeutig als unantastbare Macht im Hintergrund etabliert werden.

      Entweder habe ich da etwas verpasst, oder wird da versucht, eine Feminismus vs. Patriarchats-Botschaft zu vermitteln?

      Mal sehen, wie es in der zweiten Staffel weitergeht.

      Zuletzt geändert von Vere Athor; 10.12.2018, 10:49. Grund: Ergänzt nach der 1. Staffel
      The cake is a lie. Always.

      Kommentar


        #4
        SPOILER im ganzen Text:

        Mir hat die Serie sehr gut gefallen. Tolles Setting. Auf der einen Seite wirkte alles durchgehend düster, geheimnisvoll und unbehaglich, auf der anderen Seite wurden keine Grenzen überschritten, so das ein Angsthase wie ich die Serie ohne Stressmomente genießen konnte ... Klar, Figuren wie der Alptraum Dämon waren schon recht creepy (also definitiv keine Kinderserie), auf der anderen Seite lag aber immer eine gewisse Ironie in der Luft, ohne dabei allerdings zu viele Stilelemente einer Komödie aufzugreifen - auch wurde vollständig auf "scare jumps" verzichtet. Das war irgendwie alles sehr stimmig. Manchmal hat mich die Serie dann doch ertappt: Beispielsweise als die eine Tante die andere umgebracht hat oder Sabrina das eine Mädchen eiskalt opfert. Das man die wiederbeleben kann, daran hab ich in diesem Moment gar nicht gedacht. Die Schauspieler waren generell gut gewählt. Jede Figur hat eine Entwicklung durchgemacht, bei Sabrina weiß ich nicht, wie düster sie noch wird. Ihr letztes Zwinkern am Ende war sehr doppeldeutig. Da bin ich gespannt.

        Am Anfang pletschert die Serie ein bisschen vor sich hin. Manchmal habe ich ein paar Übergänge vermisst. Beispielsweise als Sabrina das Rätsel ihres Vaters gelöst hatte, woran sich ja andere Hexer Jahrzehnte dran versucht hätten ... kein Wort der Anerkennung oder des Erstaunens? Das hat mich etwas verwundert, gehört aber vielleicht auch zu dieser verdrehten Ironie, die bei mir in dem Fall nicht ankam. Auch finde ich, hätte man das "Outing" von Sabrina zu einem interessanteren Höhepunkt verarbeiten können. Es war zwar nett wie ihre Freunde ihr langsam auf den Leim gehen, das ging aber dann irgendwie alles sehr schnell und wurde finde ich nicht durch genug Verdächtigungen gegenüber Sie und ihre Familie herausgearbeitet.

        Kurzum: Mir hat es gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Fazit: Bitte noch eine Staffel ...

        Kommentar


          #5
          Zitat von Vere Athor Beitrag anzeigen
          EDIT:
          Leider ist es letztendlich doch vor allem eine moderne PC-Teenie-Serie mit deutlichem Neo-Feminismuseinschlag, mit sehr düsterem Setting und doch erstaunlich viel expliziter Brutalität.
          ...
          Die Hexen sollen zwar die mächtigere Hälfte des Hexen/Hexer Ensembles sein, aber sie sind trotzdem der (immer?) männlichen Priesterschaft untergeordnet. Und das ganze geht soweit, dass trotz der Botschaft "Frauenpower" sich die Hexen als blind-fanatische Gruppe begeistert für ein eigentlich abgeschafftes Ritual opfern würden. Hingegen die Hexer und vor allem der Hohepriester gerade zum Ende der 1.Staffel hin ja eindeutig als unantastbare Macht im Hintergrund etabliert werden.

          Entweder habe ich da etwas verpasst, oder wird da versucht, eine Feminismus vs. Patriarchats-Botschaft zu vermitteln?
          Nun, so ähnlich scheint es wohl zu sein.

          Ich habe jetzt mit der ersten Folge der zweiten Staffel angefangen - und dort wird das Thema Gleichberechtigung und Diversity noch einmal auf eine ganz andere Ebene gehoben. So will sich Sabrina, gerade erst frisch an der Magier-Akademie aufgenommen, gleich zum "Top-Boy" wählen lassen. Zum stets männlich besetzten Vertrauensschüler. Und dabei ist sie sich nicht zu schade, bei den anstehenden Ausscheidungstests zu schummeln. Dies hätte nach hinten losgehen können, wird aber dadurch entschärft, dass ihr gegenüber auch nicht fair gespielt wird. Außerdem ist ich Konkurrent Nick Skratch ja bisher recht nett (und in Sabrina verknallt). Als beide dann am Ende zusammenarbeiten und so die letzte Prüfung sprengen, wird dann Ambrose als Kompromiss von Blackwood direkt zum neuen Top-Boy ernannt.

          Auch bei den Normalsterblichen steht das Thema Diversity auf dem Programm, denn Susi nennt sich jetzt Theo und will ins Jungen-Basketball-Team. Sabrina hilft zwar heimlich mit, aber das Thema wird doch etwas arg einseitig aufgebaut. So sind die Männer (Sportlehrer und Schüler) dem gegenüber sehr kritisch eingestellt, während die Frauen allesamt zu Susie/Theo halten.

          Nun ja. Ich denke, dass ich die Staffel weitersehen werde, aber der Auftakt hat mich doch etwas ernüchtert.

          Kommentar


            #6
            Ja, in der zweiten Staffel wird das Thema Frauenfeindlichkeit/ patriarchale Unterdrückung/ dagegen ankämpfen in der Handlung einer der zentralen Aspekte.

            Ich bin etwas zwiegespalten, weil einerseits finde ich den Cast schauspielerisch allgemein sehr gut, schade nur, dass Sabrina tatsächlich eine Auserwählte/ Mary Sue wird. Insgesamt durch die Subplots ist die Serie zwar interessant und macht auch Spass zu sehen, auch wenn einige Dinge wie die Hexenjäger primär Plotdevices darstellen und deshalb keinen weiteren Raum einnehmen.

            SPOILERDass der grosse Oberbösewicht am Ende der Staffel eigentlich unglaublich eindimensional dargestellt wird, dämlich handelt und so 100% antiklimaktisch auf den Spannungsbogen wirkt, war aber für mich dann der Todesstoss. Noch ein bisschen Zurücksetzen von getroffenen (Fehl-) Entscheidungen (Sabrina erhält die Hexenkräfte zurück) und Sieg der Frauen (Sabrina, Lilith, die Tanten und Schwestern) über die Männer (Pater XY, Satan himself) - puh.
            The cake is a lie. Always.

            Kommentar


              #7
              Ich habe am Wochenende auch die zweite Staffel von Sabrina beendet.

              Gesamt gesehen wurden die Folgen nach dem Durchhänger am Anfang doch stetig besser und steigerten sich. Mein Highlight war die 6. Episode mit den Hexenjägern, die Vere Athor hier schon erwähnt hat - Stichwort. "Ich bin des dunklen Lords Schwert!". Mir gefiel vor allem, dass uns diese Folge zeigt, dass auch die Anhänger der Gegenseite über starke Kräfte verfügen können, die auch den Hexen Paroli bieten. D.h. der christliche Gott ist im Rahmen des Serienuniversums jetzt kein zahnloser Tiger. Ich mochte aber nicht, dass die Hexenjäger als leicht durchgeknallte Jungevangelikale dargestellt wurden. Auch wechselten sie mir am Ende zu schnell die Seiten, während vorher die zwei Hexen bei deren Konvertierungsversuch beide lieber den Tod gewählt haben. Dennoch könnte man in Staffel drei ruhig noch etwas mehr auf diesem Handlungselement aufbauen und noch ein paar christliche Akteure mehr bringen.

              Die Finale der Staffel fiel denn tatsächlich leider wieder ab. Zunächst einmal ist da die große Enthüllung, dass Luzifer bei Sabrinas Zeugung seine Hände mit im Spiel hatte. Sabrina ist daher auch keine Halbhexe sondern eher zu einem drittel Dämon, zu einem Drittel Hexe und zu einem Drittel Mensch. Das spielt aber keine so große Rolle, denn Sabrina gibt ihre dämonischen Kräfte bald wieder bei dem vergeblichen Versuch auf, Luzifers Rückkehr zu verhindern.

              Der finale Auftritt der Höllenfürsten in seiner menschlichen Gestalt ist mir dann aber auch viel zu antiklimatisch, vor allem, weil er viel zu leicht überrumpelt und am Ende eingesperrt wird. Sabrina bekommt dann von der neuen Höllenkönigin Lilith zwar ihre Hexenkräfte zurück, aber höchstwahrscheinlich nicht ihre Dämonenkräfte.

              Das Finale der Serie kann man dann durchaus als feministische Botschaft verstehen. Der misogyne Pater Blackwood ist geflohen und hat beinahe den kompletten Zirkel von Greendale ausgelöscht, als seine Pläne zu scheitern drohten, die Männer zur dominanten Macht in der Hexengesellschaft aufzubauen. Außerdem will er seine Zwillingskinder zu einem Inzestpaar erziehen. Luzifer wurde in Nick Skratchs Körper eingesperrt und in der Hölle kaltgestellt. Die Kirche der Nacht ist jetzt die Kirche Liliths und Zelda die neue Hohepriesterin.

              Bei Sabrinas nichtmagischen Freunden fand ich die Handlungsstränge etwas durchwachsen. Susie ist jetzt Theo - komplett mit Buzzcut. Man gewöhnt sich aber bald daran - und von der gesamten Darstellung her wurde das Thema Transgender auch gut behandelt. Nur leider war man sich in einer Szene dann doch nicht zu schade, es so darzustellen, als sei ein queeres Mädchen der bessere Junge. Nun ja...

              Die Beziehung zwischen Rose und Harvey war mir persönlich total egal, zumal Sabrina eh eine viel bessere Chemie mit ihrem Hexerfreund Nick Skratch hat. Das hier aufgespannte Beziehungsviereck hat mich so gar nicht interessiert.

              Ob ich in Staffel 3 noch einmal reinschauen werde, kann ich jetzt auch nicht wirklich sagen. Ich denke aber schon, denn zumindest ist mir die Figur der Sabrina trotz alle Mar Sue Anleihen noch nicht komplett egal - und das Universum der Serie finde ich immer noch recht interessant.
              Zuletzt geändert von Souvreign; 06.05.2019, 22:33.

              Kommentar


                #8
                Ich weiß nicht so recht. Die Serie fing für mich recht vielversprechend an, weil sie zwar einen ernsten/düsteren, aber insgesamt eher harmlosen und satirischen Ton anschlug. Aber dann ging es ziemlich schnell los bin echt derben Gemetzel inklusive Kannibalismus und anderen abgedrehten Sachen. Dass man das jetzt zudem noch in so eine doch recht plumpe Feministen Show entwickelt... also ich gebe offen zu, dass mir was satirisch-humoristisches besser gefallen hätte, auch wenn es vielleicht etwas seichter geworden wäre.

                Kommentar


                  #9
                  Ich fand die Serie bis jetzt ziemlich gut ich mochte die Charaktere und die Handlungen. Aber ich muss sagen das ich es im zweiten Teil schöner gefunden hätte wenn sie mehr auf die anderen Schüler der Akademie der Unsichtbaren Künste eingegangen wären, wir lernten zwar Nicholas Scratch etwas näher kennen und auch Die Unheimlichen Schwestern waren wieder interessant aber es wäre schön gewesen noch andere Hexen kennenzulernen zwar gab es Melvin der mit Dorcas Die Lupercalien verbrachte und meiner Meinung nach die CAOS version von Neville Longbottom ist und Elspeth die in oft Lebensbedrohliche Situationen geraten ist aber immer von einem Mitglied der Spellman Familie gerettet wurde. Und ich bin mir nicht sicher ob Dorcas jemals ein Hauptcharakter wird, vor allem da Abigail Cowen für die Real Adaption von Winx Club als Bloom Besetzt wurde

                  Kommentar


                    #10
                    Mittlerweile ist auf Netflix die dritte Staffel von Sabrina erschienen. Ich habe sie mir jetzt angesehen und will mal meine Meinung dazu abgeben.

                    Handlungstechnisch muss sich Sabrina in der Staffel vor allem mit der von ihr initiierten Entthronung des Teufels aus dem Finale der Zweiten Staffel herumschlagen. Denn dadurch wurde die kosmische Ordnung durcheinander gebracht und die Hexen von Greendale verlieren langsam ihre Kräfte. Außerdem stehen die Kräfte der Hölle nicht hinter der neuen Königin Lilith, weswegen Sabrina sich denn doch dazu entschließt, den Thron ihres Vaters einzunehmen. Dafür muss sie aber die drei unheiligen Relikte der Hölle finden und gegen den von den Unterkönigen der Hölle favorisierten Prinzen Caliban antreten.

                    Greendale wird unterdessen von den Heiden bedroht, einer alten Magiersippe aus der Zeit vor der Hölle, die durch den vakanten Höllenthron an der Rückkehr der alten Götter arbeitet und dabei die Hexen und alle anderen Bewohner Greendales vernichten wollen.

                    Nun, ich sage es mal so. Die Staffel - im Grunde sind es nur 8 Folgen - beginnt eher gemächlich, sagen wir eher langatmig. Erst wenn die Heiden ab Mitte der Staffel hinzukommen, wird es besser und am Ende sogar noch richtig spannend.

                    Wie schon in Staffel 2 nervt mich aber vor allem die ganze Beziehungskiste zwischen Sabrina und Nick Scratch. Letzterer wird auch recht bald als körperliches Gefängnis für den Teufel abgelöst, aber dennoch kommen er und Sabrina nicht mehr zueinander. Ähnlich ist es bei der Harvey - Rose Geschichte. Immerhin haben die beiden nach endlosem lamentieren in der letzten Folge endlich Sex - der Verlust der Jungfräulichkeit von Harvey und Theo ist eine der Nebenhandlungen der Staffel.

                    A pros pos diversity. Trans-Junge Theo verliebt sich denn in der Staffel auch in einen Jungen - einer der Heiden, der aber rasch die Seiten wechselt, warum auch nicht. Und in der letzten Folge beginnt Tante Zelda eine Beziehung mit einer jamaikanischen Voodoo-Priesterin. Die Show wird ansonsten sowieso von den Frauen dominiert - aber das sollte mittlerweile keinen mehr überraschen, der die ersten beiden Staffeln kennt.

                    Wie gesagt, die Story um die Heiden ist noch der beste Teil der Staffel. Sabrinas Jagd nach den drei unheiligen Relikten ist leider nur mäßig spannend und recht trashig. Allen voran finde ich es komisch, dass Jesus Christus weiterhin stumpf als "Der Nazarener" bezeichnet wird - aber dass muss wohl so ein Satanisten-.Ding sein. Die drei Relikte sind auch mit Jesus Leben verknüpft, aber wenn das die drei übelsten Relikte der Hölle sein sollen - nun ja - König Herodes Krone, die Schüssel, in der Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld wusch und die 30 Silberstücke, die Judas für seinen Verrat an Jesus erhielt. Nun ja, die 30 Silberlinge lasse ich noch durchgehen, aber bei den beiden anderen Dingen hätte man sich etwas besseres ausdenken können. Eine richtige Bedrohung kommt von der Seite eh nicht mehr auf, denn die Hölle wurde ja schon in Staffel 2 entzaubert und wird es im Laufe der Staffel noch mehr.

                    Und über die Dummheit, die die Hauptfiguren an den tag legen, wollen wir lieber den Mantel des Schweigens decken. Nur so viel, wenn ich schon den Teufel in seinem menschlichen Kerker festhalte, denn sollte ich die Sicherungsmechanismen besser erst nehmen - aber die Schließen nicht mal die Kekertür ab. Kein Wunder also, wenn Satan dann doch noch befreit wird - wobei das auch egal ist, da Luzifer nach einer kurzen Rachetour auf einmal ziemlich passiv wird, als Sabrina ihren Anspruch auf den Höllenthron weiter betont. Lilith kann man eh kaum mehr ernst nehmen, kein Vergleich zu der bedrohlichen Figur aus der ersten Staffel - schade. Auch Sabrina begeht noch so viele Dummheiten mit ihrer Naivität, dass man sich an den Kopf schlagen will. Man sollte meinen, dass das Mädel nach 3 Staffeln mal langsam etwas gelernt haben müsste.

                    Und die große Geschichte um die verloren gehende Hexenkraft? Nun, nachdem 3 verschiedene Versuche in 3 Folgen, die Kräfte wiederherzustellen, scheitern, beten die Hexen ab jetzt halt einfach zu einer anderen Gottheit, die ihnen dann auch gleich mal ihre Kräfte zurückgibt. Lilith war offenbar ungeeignet, Satan will die Hexen nicht mehr, künstlich geht es nicht, also versuchen wir es jetzt mal mit Hekate, der griechischen Göttin der Magie. Der große Plot-Point verpufft damit in der letzten Folge leider ziemlich schnell.

                    Nun, wie gesagt, die Handlung um die Heiden sorgt noch für die meiste Spannung in der zweiten Hälfte der Staffel, der Rest ist leider nur Durchschnitt.

                    In der Gesamtheit gebe ich der 3. Staffel von Sabrina mit Mühen knappe 4 von 6 Sternen und 6 von 10 Punkten. Mehr ist da echt nicht drin gewesen.

                    Kommentar


                      #11

                      Kommentar


                        #12
                        Die 4. Staffel wird auch die letzte der Serie sein. Offenbar hätten die Macher und Schauspieler gerne weitergemacht, aber da die Verträge verlängert werden müssten, war dies halt die übliche Kostenfrage, so dass der Stecker gezogen wurde. Hoffentlich wurde das den Machern im Vorfeld lange genug bekanntgegeben, so dass man die Serie wenigstens noch zu einem guten Abschluss führen kann.

                        Wobei mir die 3. Staffel ja eh nicht so richtig gefallen hat. Aber gut, ich werde die Serie jetzt schon noch zu Ende schauen...

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von Souvreign Beitrag anzeigen

                          Wobei mir die 3. Staffel ja eh nicht so richtig gefallen hat. Aber gut, ich werde die Serie jetzt schon noch zu Ende schauen...
                          Im Vergleich zu den anderen Staffeln fand ich die dritte Staffel auch nicht wirklich gut. Die letzte Staffel fand ich tatsächlich am Beste. Auch wenn man sich über das Ende wahrscheinlich streiten könnte (werde jetzt nicht verraten, wie es geendet ist, um niemanden zu spoilern )

                          LG
                          Manches, das am Morgen noch Utopie war, ist am Mittag schon Science-Fiction und am Abend schon Wirklichkeit.

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X