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The Wire (HBO):

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    #16
    Ich hab zwar keinen Beweis dafür, dass die wechselnde Fokussierung pro Staffel von Anfang an geplant war, jedoch gehe ich davon aus, da sich lt. David Simon "The Wire" weniger als Crimeserie denn als Gesellschaftskritik versteht.

    Erst gegen Staffel 4 habe ich dann richtig verstanden, worauf er eigentlich hinauswollte. Jetzt nicht im Sinne eines Megastorytwists, aber trotzdem habe ich dann begonnen, die vorigen Staffeln nur als Teil eines größeren Mosaiks zu begreifen. Ich kann nur den zitierten Satz aus meinem Eingangspost verweisen:

    „Die Show handelt vom Niedergang eines Imperiums. In unserem System sinkt an jedem Tag der Wert eines jeden Individuums - egal ob Dealer, Staatsanwalt, Journalist. Dies ist das Amerika, für das wir bezahlt haben. Nicht mehr und nicht weniger.“

    Diesen Anspruch wird man natürlich nur gerecht, wenn man die Gesellschaft möglichst unverzerrt wiedergibt. Und da alle Teile des Systems einen mehr oder weniger direkten, aber nicht immer offensichtlichen Einfluss aufeinander nehmen, ist es nur logisch und konsequent, den Schwerpunkt stets auf neue Dinge zu richten, ohne dabei die alten zu vergessen.

    Ich fand das ganze so bedrückend, weil ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, zu verstehen, warum wir in einer teils so beschissenen Welt leben, obwohl es IMO keine Bösewichte gibt. Ein System von gegenseitigen Abhängigkeiten eben, und die stellt The Wire tatsächlich erschreckend realistisch dar.

    PS: Die 2. Staffel ist anfangs auch wieder gewöhnungsbedürftig, allerdings finde ich rückblickend, dass sie der ersten nochmals um einiges überlegen ist. Wenn du dich nach den Charakteren und Handlungen in Staffel 1 sehnst, so kann ich dich beruhigen. In der nächsten Season rücken die wieder mehr in den Vordergrund.
    Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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      #17
      Aus aktuellem Anlass möchte ich diesen Thread mal kurz wieder ausgraben, und euch folgendes Special zeigen, in welchem die Groß - und Einzigartigkeit von "The Wire" wieder einmal hervorgehoben wird. Mir tut es einfach weh, dass jedes dümmliche Format 5 Seiten + hat, und diese Serie hier untergeht:

      Endlich auf DVD: "The Wire - Die komplette erste Staffel" - FILMSTARTS.de
      Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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        #18
        Zitat von Cotillion Beitrag anzeigen
        Aus aktuellem Anlass möchte ich diesen Thread mal kurz wieder ausgraben, und euch folgendes Special zeigen, in welchem die Groß - und Einzigartigkeit von "The Wire" wieder einmal hervorgehoben wird. Mir tut es einfach weh, dass jedes dümmliche Format 5 Seiten + hat, und diese Serie hier untergeht:

        Endlich auf DVD: "The Wire - Die komplette erste Staffel" - FILMSTARTS.de
        Ich werde erstmal von einem Kauf der Staffel absehen. 35,- bis 40,- für 750 Minuten ist mir etwas zu hochpreisig. Da haben andere Serien ein viel besseres Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem steht noch gar nicht fest, ob die anderen Staffeln jemals auf DVD veröffentlicht werden.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

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          #19
          Da ich jetzt öfters mal flüchtig auf den Titel und diverse Lobpreisungen gestoßen bin, mir die Serie aber sonst gar kein Begriff war, dacht ich ich schau mich auf Youtube mal ein bisschen rein. Das Bisschen, das ich da gesehen habe, hat mich von der Art her irgendwie an "The Shield" erinnert. Was meint ihr, ist dieser Vergleich angebracht? Wäre nämlich gut, da "The Shield" zur Zeit neben Dexter meine absolute Lieblingsserie ist mir "The Wire" dann bestimmt auch zusagen würde. Würdet ihr mir die Serie also empfehlen?

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            #20
            Zitat von Rotpest (Rev Bem) Beitrag anzeigen
            Das Bisschen, das ich da gesehen habe, hat mich von der Art her irgendwie an "The Shield" erinnert. Was meint ihr, ist dieser Vergleich angebracht?
            The Wire baut seine Story langsam auf und geht extrem stark auf die einzelnen Protagonisten ein. Es wird quasi "nur" die Vorbereitung und die Probleme von einer einzelnen Großrazzia gezeigt (jedenfalls in Staffel 1+2, weiter bin ich auch nicht), zunächst bei den Hochhäusern Baltimores, dann beim Hafen etc.
            Dafür wird jede Person gründlich durchleuchtet.
            When I feed the poor, they call me a saint.
            When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


            ~ Hélder Câmara

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              #21
              Zitat von Rotpest (Rev Bem) Beitrag anzeigen
              Da ich jetzt öfters mal flüchtig auf den Titel und diverse Lobpreisungen gestoßen bin, mir die Serie aber sonst gar kein Begriff war, dacht ich ich schau mich auf Youtube mal ein bisschen rein. Das Bisschen, das ich da gesehen habe, hat mich von der Art her irgendwie an "The Shield" erinnert. Was meint ihr, ist dieser Vergleich angebracht? Wäre nämlich gut, da "The Shield" zur Zeit neben Dexter meine absolute Lieblingsserie ist mir "The Wire" dann bestimmt auch zusagen würde. Würdet ihr mir die Serie also empfehlen?

              Was Realismus, das Verzichten auf Schwarz/Weiß - Malerei, Charakterisierung sowie Dilemmasituationen angeht, ist The Shield durchaus mit The Wire vergleichbar. Allerdings schielt ersteres doch eher auf den dramatischen Effekt, wohingegen The Wire versucht eine Art Milieustudie zu sein. Es spitzt sich weniger zu, ist dafür aber wesentlich informativer und aufschlussreicher als das temporeichere Shield.

              Ich persönlich mag beide Serien, auch wenn sie nur bedingt vergleichbar sind. The Wire ist außerdem "epischer" weil es sich nicht auf die Polizeiarbeit beschränkt, sondern im Grunde von dem Untergang des Imperiums USA erzählt. Dies umfasst in weiteren Staffeln eben auch das Bildungssystem, die wirtschatliche Lage, die Politik sowie den Journalismus.

              Was beide Serien nochmals verbindet, ist der grundsätzlich pessimistische Ton(The Wire war für mich am Schluss sehr verstörend), das Scheitern der Protagonisten und die einzigartigen Charaktere(wobei das "Warmwerden" in The Wire whs länger dauert).

              Wenn du im Fernsehen nur Unterhaltung, ohne jeglichen Erkenntnisgewinn suchst, dann ist die Serie wohl nichts für dich, da sie aufgrund ihrer Komplexität etliche Hürden für den Zuseher aufbaut. Wenn du Serien aber mehr als Semidokumentationen begreifst, kann ich dir The Wire wärmstens empfehlen. Neben Sopranos was sich eher dem Mikrokosmos der menschlichen Psyche widmet beleuchtet The Wire mehr den gesellschaftlichen Makrokosmos.

              Ich hoffe ich konnte dir helfen.
              Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                #22
                Ich hatte mir vor einiger Zeit schon die Box aus Großbritannien bestellt und bin heute endlich mal dazu gekommen, mit der Serie anzufangen.
                Ich habe gleich fünf Folgen am Stück gesehen.

                Ich habe es sonst nicht so mit Krimiserien, aber hier geht es auch mehr um's große Ganze.
                Es fällt gleich zu Anfang auf, das die Figuren allesamt recht vielschichtig sind und nach und nach mehr davon gezeigt wird. Es gibt auch keine Schwarzweißmalerei bzw. das übliche Gut-Böse-Schema sondern eine wirklich realistische Darstellung von Menschen mit glaubhaften Motiven und Problemen.
                Es geht zwar etwas gemächlich los, aber ich bin jedenfalls schon süchtig. ^^

                Gelegentlich sind einige Unterhaltungen aufgrund des verwendeten Slangs nicht hundertprozentig verständlich, aber das gehört wohl dazu. Ein bisschen übertrieben haben sie es mit den sonst im amerikanischen TV ausgebeepten four letter words. (Die Härte ist wirklich die Unterhaltung der beiden Cops an einem Tatort auf der Suche nach der Kugel, das ist allerdings so übertrieben, dass es schon wieder lustig ist. )
                "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                  #23
                  Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                  Es geht zwar etwas gemächlich los, aber ich bin jedenfalls schon süchtig. ^^
                  Wenn es jetzt schon mit der Sucht losgeht, wirst du spätestens ab Staffel 3 ins Nirvana gepustet.

                  (Die Härte ist wirklich die Unterhaltung der beiden Cops an einem Tatort auf der Suche nach der Kugel, das ist allerdings so übertrieben, dass es schon wieder lustig ist. )
                  Das war auch für Bunk und McNulty in dem Moment lustig, das ist ja das Geile.
                  When I feed the poor, they call me a saint.
                  When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


                  ~ Hélder Câmara

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                    #24
                    Auch ich habe mir kürzlich die ersten beiden Staffeln zugelegt. Ich bin wirklich begeistert, die Serie ist phantastisch!
                    Wie hier schon jemand anmerkte, wirkt The Wire wie ein Roman in bewegten Bildern. Das Serien-typische Episodenhafte ist ja fast auf die bloße Einteilung in Episoden reduziert, man könnte die ganze Staffel am Stück sehen, ohne recht zu merken, wo die Episoden einteilung eigentlich festgemacht wird. Dieser Stil gefällt mir als Romanleser natürlich ganz gut, das mochte ich auch bereits bei Mad Men, eine Serie, die nicht inhaltlich, aber stilistich auch sonst gewissen Ähnlichkeiten mit The Wire hat.
                    Der vielzitierte Realismus ist tatsächlich da und macht die Serie mMn auch so gut. Aber auch die eigentliche Story (oder vielmehr Storys, die alle glichzeitig stattfinden und quasi gleichberechtigt sind) ist, ebenso wie die Charakterzeichnung, absolut meisterhaft.
                    Was ich auch toll finde ist, dass der Fokus nicht nur auf den Cops oder den Dealern liegt, sondern auch die Junkies und/oder Informanten, also mehr oder weniger der "Dreck" der Gesellschaft, gleichberechtigt betrachtet werden.
                    Die erste Staffel war qualitativ schon ganz oben, aber auch die ersten vier Folgen der zweiten gefielen mir nicht minder gut als der Beginn der ersten, auch wenn der Fall etwas langsamer anläuft als der erste, aber deser ist ja eigentlich nicht das wichtigste, das sind nähmlich die durchgehend hervoragend geschriebenen Charaktere.
                    Also wenn sich The Wire in den nächsten Staffeln tatsächlich noch steigern sollte, würde ich den hochgesteckten ANspruch als beste Serie aller Zeiten mehr als verstehen.

                    EDIT: Ich habe nun auch die zweite Staffel durch. Auch sie war extrem gut, vielleicht besser als die erste. Die Sache mit den Hafenarbeitern und deren Verstrickung in Verbrechen fand ich gut, zeigt es doch, das hart arbeitende Männer durch Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne dazu getrieben werden, sich mit Beteiligung am Schmuggel- und Drogengeschäft etwas hinzu zu verdienen. Aber auch dass man die Dealer der ersten Staffel weiterbetrachtet, war gut.
                    Die neuen Figuren passen sich gut neben den alten ein. Der neue Fall ist sehr packend und es ist hoch interessant den Cops zuzusehen, wie sie immer neue Aspekte ermitteln, um ihn am Ende zu lösen.
                    Das Ende verspricht natürlich viel Potenzial für weitere Staffeln, vor allen mit allen Intrigen und Verwicklungen, die sich in dieser Staffel offenbart haben.
                    Jedenfalls freue ich mich schon auf die weiteren Staffeln dieser phantastischen Serie.
                    Zuletzt geändert von Marschall Q; 31.07.2012, 14:56.

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                      #25
                      Danke von damals noch an Cotillion.
                      Zur Serie selbst schreibe ich ein andermal mehr, gerade habe ich eine andere Frage:

                      Habe heute im Müller die Staffeln 1+2 recht günstig gesehen und gleich gekauft. Ich weiß zwar nicht was ich erwartet habe, aber irgendwie bin ich mittlerweile ziemlich misstrauisch was ein FSK16 angeht. Ich hoffe ich habe keine gekürzten Fassungen erwischt, wie damals fasbei The Shield Staffel 7. Ist immer blöd wenn man hinterher erfährt, dass es auch noch ungekürzte bzw. weniger gekürzte Fassungen auf dem deutschen Markt gibt (wobei ich die Folgen ja eh auf Englisch schaue).
                      Vor allem beunruhigt mich, dass die demnächst erscheinende "Die komplette Serie"-Box ab 18 ist, aber alle einzelnen ab 16!!
                      Ich dachte, die einzelnen seien mit denen in der Box identisch. :-/
                      Bei The Walking Dead wage ich mich an die DVDs hierzulande gar nicht heran, da sind die Folgen wahrscheinlich jeweils 10 Minuten lang.

                      Weiß bezüglich der Wire-Staffeln also jemand was genaueres?
                      Zuletzt geändert von Rotpest (Rev Bem); 17.10.2012, 11:33.

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                        #26
                        Laut Schnittberichte.com sind die beiden Staffeln ungekurzt.
                        "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                          #27
                          Die Komplettbox ist gerade bei Amazon noch für ca 1,3 Stunden im Angebot in der Aktionswoche für 57 Euro.
                          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                            #28
                            Danke Mondkalb! Was für ein geiler Preis, wenn man bedenkt wie viel die späteren Staffeln einzeln noch kosten

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                              #29
                              Habe recht günstig die erste Staffel auf DVD gekauft
                              War neugierig, da die Serie sehr gute Kritiken hat und bei verschiedenen rankings ziemlich weit oben zu finden ist.

                              Inzwischen habe ich auch die ersten 3 Folgen angeguckt und finde diese Klasse.
                              An die Darsteller habe ich mir schnell gewöhnt und die Handlung ist auch interessant.

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                                #30
                                So, nun habe ich die ersten drei Staffeln komplett durch und mir gefällt die Serie sehr gut. Zählt jetzt schon zu meinen Lieblings-Serien. Jede einzelne Staffel erzählt ihre eigene kleine Geschichte, aber das Hauptthema sind die Drogen. Mir gefällt es, dass man das ganze auch aus der Sicht von Junkies, Dealern, Polizei und Politiker zeigt.
                                Habe mir eine Doku über die Ghettos von Baltimore angeguckt und die Serie trifft die Realität schon erschreckend genau.
                                Keine einzige Folge war irgendwie mittelmässig oder langweilig. Alle Folge haben mir bis jetzt gut oder sehr gut gefallen und das kommt bei mir sehr sehr selten vor.
                                Besonders die dritte Staffel hatte ein unglaublich hohes Niveau und hatte ein paar unerwartete Überraschungen parat.

                                Die erste Staffel habe ich nicht bewertet, aber die zweite hatte ein ziemlich guten durchschnitt von 4,45/ 6*.
                                Die dritte hat mit 4,92/6* verdammt gut abgeschnitten.

                                Bin schon sehr auf die 4 und 5 Staffel gespannt.

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