Nach dem Finale noch in LOST einsteigen ? (Spoiler)

[Cotillion]

Jetzt aber, wo die "Auflösung" bekannt und klar ist, dass viele Rätsel unbefriedigend oder gar nicht gelöst wurden, sollte man da noch neu in die Serie einsteigen und sich die Serie antun ?

Wenn dich Charakterstudien interessieren, schau Sopranos. Wenn dich ungewöhnliche Storys interessieren, schau Star Trek. Wenn du große Storyarcs und Mysterien magst, schau Twin Peaks. Wenn du dich verarschen lassen willst


L O S T

Nachdem gameone schon zum Start der sechsten Staffel ein Video veröffentlicht hatte, wo alle ihre Meinung zur Serie und dem bisherigen Verlauf erklärten, gibt es jetzt einen Podcast zu 6 Jahre Lost und dem Finale. Er ist lang aber stellenweise doch ziemlich spaßig und es ist viel wahres dabei.
Außerdem endet der Podcast genau mit der Frage, ob man Lost jetzt noch anfangen soll. In der Flash-Version fehlt bei mir jedoch die letzte Minute, in der mp3-download-Version ist sie jedoch da.

Laut dem Podcast beantwortet Lindelof im imdb-Forum übrigens ein paar Fragen. Selbst nachgesehen habe ich noch nciht, aber zu den Zahlen soll er z.B. gesagt haben, dass sie die nicht erklärt haben, weil sie sie nicht entmystifizieren wollten.
Und die ganze Geschichte um Walt hat man aufgegeben, weil der Schauspieler ihnen irgendwann einfach zu schnell gewachsen ist, OBWOHL sie sich da angeblich irgendwas ausgedacht hatten, das auch noch andere Dinge erklärt. Wer's glaubt.

Passend dazu haben sie auch gleich ein Bildchen gemacht:

[ADrian]

Ein Ko-Kriterium ist es für mich nicht. Bei nBSG kann ich ja auch so einigermaßen damit leben, dass es nie einen Plan gegeben hat, obwohl immer etwas anderes behauptet wurde.

Wenn du bei BSG damit leben kannst, sollte es auch bei Lost gehen. Für mich waren beide Serien am Ende enttäuschend und hatten Finale-Folgen, die die gesamte Serie rückblickend etwas abwerteten, aber der Weg dahin hat sich trotzdem gelohnt, weil die Serien abgesehen vom mangelhaften "Masterplan" einfach toll gemacht waren.

[HanSolo]

Wobei Rhiannon hier einem Irrtum unterlegen ist bzw. sich schlecht ausgedrückt hat. Denn die Abgestürzten sind die sechs Staffeln eben nicht tod. Die Ereignisse auf der Insel haben real stattgefunden.

[irony]

Es wurde ein Plan versprochen, aber diesen gab je nach Sichtweise gar nicht oder er war nur sehr dünn. Ich glaube man kann trotz diesen Punkten auch langfristig mit der Serien seinen Spaß haben. Für andere Leute ist das ein absolutes KO Kriterium.

Ein Ko-Kriterium ist es für mich nicht. Bei nBSG kann ich ja auch so einigermaßen damit leben, dass es nie einen Plan gegeben hat, obwohl immer etwas anderes behauptet wurde.

Aber um mein Problem zu verdeutlichen, zitiere ich mal

Ich bin bestürzt. Zwar hatten meine Freunde und ich schon nach dem Pilotfilm gedacht, dass am Ende vielleicht herauskommt, dass alle Tot sind. Jedoch haben wir den Gedanken schnell wieder verworfen. Unter anderem deswegen, da wir einhellig der Meinung gewesen sind, dass dies die weitaus un-innovativste Möglichkeit wäre.

So etwas habe ich mir auch gleich gedacht, als ich das erst mal von LOST hörte, weil es ja auch irgendwie nahe liegend ist.

Rhiannon sagt dann weiter:

Ich bin sehr froh, dass ich bis heute damit gewartet habe, mir die Serienboxen zu kaufen. Eigentlich wollte ich mir eine Gesamtbox nach dem Ende der Serie zulegen. Jetzt aber werde ich sie mir gar nicht mehr kaufen. Übertrieben gesagt, könnte ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Fan seine Silberlinge bereits aus dem Fenster geworfen hat. Um Geld zu sparen braucht man sie nur noch aufzusammeln.

Lost ist für mich daher eine der schlechtesten Serien überhaupt und damit vollständig gestorben. Klingt hart, ist aber so.

Da Rhiannon zum Beispiel so wie ich auch ein großer Fan von Mondbasis Alpha ist, denke ich, dass sich seine Sichtweise auf Science-Fiction von meiner nicht allzu radikal unterscheidet und es mir dann am Ende genauso gehen könnte .

Aber vielleicht kann ich mal einen Publikumsjoker einsetzen: Könnte man hier eine Umfrage einrichten, wer von denen, die das Finale gesehen haben, möchte sich die Serie noch ein zweites Mal anschauen ?

(Diese Frage steht ja im Grunde auch schon im Ausgangspost.)

Wenn es (nach einer Weile) mehr als 50 % sind, schaue ich mir LOST dann trotz Vorbehalten an.

[Ford Prefect]

Genau das bringt überhaupt nichts. Dass mir die erste Staffel gefällt ist zu fast 100 % sicher. Der Ärger kommt ja erst später. LOST ist nicht wie irgendeine Star Trek-Serie, wo man sagen kann, wenn einem die erste Staffel gefällt, dann gefällt einem auch der Rest.

Merkwürdige Aussage von jemandem der die Serie noch gar nicht gesehen hat. Wenn man vom Rest die sechste Staffel abzielt, trifft der Satz aber genauso auch auf Lost zu.

Ich kann auch für mich selbst sagen, dass mir das Ende nicht die ganze Serie vermiest hat und ich weiterhin ab und an meine BluRays einschieben werde. Schlussendlich ist es einfach eine Frage des Geschmacks, ob man mit dem Ausgang leben kann oder nicht. Du bekommst eine optisch wunderschöne Serie präsentiert mit tollen Darsteller, mit Humor und Spannung, mit ein paar grandiosen "Was zur Hölle?" Momenten. Nun wirst du einige finden, die sagen, dass das alles nicht viel wert ist, weil die übergeordnete Geschichte letztlich nicht richtig funktioniert hat. Es wurde ein Plan versprochen, aber diesen gab je nach Sichtweise gar nicht oder er war nur sehr dünn. Ich glaube man kann trotz diesen Punkten auch langfristig mit der Serien seinen Spaß haben. Für andere Leute ist das ein absolutes KO Kriterium. Blöderweise kann man das für sich selbst erst feststellen, wenn man die Serie gesehen hat.

[irony]

Ich würde dir raten, dir irgendwo die erste DVD der ersten Staffel auszuleihen und dann zu entscheiden, ob Dir die Serie gefällt.

Genau das bringt überhaupt nichts. Dass mir die erste Staffel gefällt ist zu fast 100 % sicher. Der Ärger kommt ja erst später. LOST ist nicht wie irgendeine Star Trek-Serie, wo man sagen kann, wenn einem die erste Staffel gefällt, dann gefällt einem auch der Rest.

Mit LOST ist das eher wie mit dem Frosch im Kochtopf, wo das Wasser nur allmählich wärmer wird, bis es zu spät ist. Wäre das Wasser von Anfang an zu heiß, würde der Frosch rausspringen

Genauso mit LOST: Wäre die Serie von Anfang an der letzte Schwachsinn, würden gleich alle Zuschauer abspringen. So aber erging es den LOST-Zuschauern wie dem Frosch .

[Ford Prefect]

Es wird eine durchgehende Geschichte erzählt. Steigst Du in einer späteren Staffel ein, wirst du wahrscheinlich große Probleme haben der Handlung zu folgen. Außerdem verpasst du damit Lost in Höchstform. Ich würde dir raten, dir irgendwo die erste DVD der ersten Staffel auszuleihen und dann zu entscheiden, ob Dir die Serie gefällt. Die erste Staffel gehört zu den besten Serie und daher sollte man sie auch nicht weglassen.

[irony]

Wobei man sagen kann, dass vor allem die Rätsel der ersten Staffeln im Nachhinein am meisten vernachlässigt wurden bzw. so aufgelöst, dass es keinen wirklichen Sinn macht

Wenn ich das so lese, dann wäre es fast am klügsten, erst mit der fünften Staffel einzusteigen, weil man dann von den ungelöst bleibenden Rätseln nicht mehr viel mitbekommt und sich dann auch nicht darüber ärgert.

Aber ich nehme an, das geht auch aus irgendeinem Grund nicht, mit einer anderen als der ersten Staffel einzusteigen.

Muss man mit der ersten Staffel einsteigen, oder mit welcher Staffel geht es auch noch ?

[HanSolo]

Was für ein Ding

Eine unerwartete Wendung, die einen alles aus einem anderen Blickwinkel sehen lässt (Stichwort "Ich bin dein Vater" bei Star Wars oder das Ende von "The Sixt Sense").

Noch weiß ich ja nicht genau, wie viel Prozent der Rätsel nicht aufgelöst wurden.
Waren es 20 % , 40 % , 60 % oder gar 80 % die nicht aufgelöst wurden ?

Das ist schwer zu sagen. Einige Rätsel kann man mit etwas Hineininterpretieren auch mehr oder weniger lösen. Von all den Rätseln, die im Laufe der Serie eingebaut wurden, würde ich sagen, wurden 50 % gut gelöst, 20 % ziemlich schwach bzw. sinnfrei und 30 % gar nicht.

Wobei man sagen kann, dass vor allem die Rätsel der ersten Staffeln im Nachhinein am meisten vernachlässigt wurden bzw. so aufgelöst, dass es keinen wirklichen Sinn macht (Stichwort das damalige Verhalten der Anderen und des Rauchmonstes, Schwangerschaftsproblematik, Walt).

[irony]

Die meisten Zuseher der Erstausstrahlung erwarteten am Ende einen Mind-Fuck.

Was für ein Ding ?

Außerdem glaub ich bei dem hohen Suchtfaktor, den "Lost" auslöst, sowieso kaum, dass man so leicht mittendrinnen aufhören kann .

Das ist aber vielleicht auch ein guter Grund, gar nicht erst anzufangen.

Fängt man erst mal an, will man sehen (wenn schon nicht wissen) wie es weiter geht. Und am Ende sitze ich auf einem Stapel teuer gekaufter DVDs wie auf einem Scherbenhaufen einer gescheiterten TV-Serie, die ihren übertrieben hohen Ansprüchen nicht gerecht wurde.

Noch weiß ich ja nicht genau, wie viel Prozent der Rätsel nicht aufgelöst wurden.
Waren es 20 % , 40 % , 60 % oder gar 80 % die nicht aufgelöst wurden ?

[HanSolo]

Und sich dann irgendwann beim Finale schwarz zu ärgern ?
Dass mir die erste Staffel gefällt kann ich mir ja noch vorstellen.

Die meisten Zuseher der Erstausstrahlung erwarteten am Ende einen Mind-Fuck. Die Autoren redeten oftmals von einer Art Masterplan, dass am Ende alles Sinn machen würde und tatsächlich machten die ersten Staffeln oftmals einen sehr durchdachten Eindruck. Da du gespoilert bist, hast du diese großen Erwartungen nicht. Von dem her glaub ich kaum an ein "schwarz ärgern".

Die Frage ist: Wo fängt es an zu nerven, dass die Rätsel nicht gelöst werden ?
Erst in der fünften Staffel oder schon vorher ?

Zum ersten Mal hatte ich in der fünften Staffel Bedenken, dass am Ende doch nicht alles so rund aussehen wird, ja.

Auch wenn ich persönlich mir Staffel 5 und 6 nicht auf DVD zulegen werde und mein persönliches Ende Ende Staffel 4 ist (eigent sich sehr gut als Serienfinale) würde ich dir bei Gefallen der ersten Staffeln schon auch die letzten beiden raten. Einfach um sich eine eigene Meinung bilden zu können und zu wissen wie's ausgeht. Außerdem glaub ich bei dem hohen Suchtfaktor, den "Lost" auslöst, sowieso kaum, dass man so leicht mittendrinnen aufhören kann .

[Nogath]

Auf jeden Fall würde ich nicht nach der vierten Staffel aufhören. Wenn du bis dorthin gekommen bist, dann kannst du den Rest ja auch noch anschauen und verpasst damit nicht die in meinen Augen beste Staffel (5).

Von "schwarz ärgern" nach dem Finale würd ich jetzt auch nicht unbedingt reden, vor allem weil du vorbereitet bist. Für die meisten entsteht die Enttäuschung ja Hauptsächlich aus den Erwartungen.

[ADrian]

Die Frage ist: Wo fängt es an zu nerven, dass die Rätsel nicht gelöst werden ?
Erst in der fünften Staffel oder schon vorher ?

Es gibt Leute, die hat das schon in der zweiten Staffel genervt.

Ich war mit dem Ende zwar auch recht unzufrieden, hatte aber bis Mitte der 6. Staffel sehr großen Spaß an der Serie und selbst die letzten paar Folgen sind trotz der unbefriedigenden Antworten zumindest sehr gut gemacht.

Ich würde mir die Serie fürs erste kein zweites Mal anschauen, aber ich denke, wenn man von der Erwartungshaltung, dass der Mystery-Part am Ende Sinn macht, Abstand nimmt, kann man den Rest auf jeden Fall genießen. Allein von Schauspiel, Regie, Musik und Kulisse her ist Lost sicher eine der besten Serien überhaupt.

[quest]

Die Frage ist: Wo fängt es an zu nerven, dass die Rätsel nicht gelöst werden ?
Erst in der fünften Staffel oder schon vorher ?

Es liegt daran, was du für Erwartungen hast. Es ist richtig, dass am Ende viele Rätsel nicht wörtlich explizit erklärt werden. Allerdings gibt dir die Serie, wenn du bis zum Finale schaust, einen Interpretationsspielraum für die meisten der Rätsel. (Und diverse Rätsel werden ja auch explizit aufgelöst).

Also wenn du anfängst und es dir gefällt, dann solltest du auch zu Ende schauen. Absolut sinnlos meiner Meinung nach, mittendrin irgendwann aufzuhören, nur weil man sich das Ende schon gespoilert hat. Zumal wie gesagt die Autoren dir am Ende ja mehr Interpretationsspielraum geben, dir die Rätsel zusammenzureimen (bei den meisten), als wenn du nach Staffel 4 einfach aufhörst.

Viele sind ja enttäuscht, nicht, weil am Ende nicht eine einzige Sache Sinn ergibt (derartiges hört man nur vereinzelt), sondern weil sie sich gewünscht haben, etwas von den Autoren vorgefertigtes zu bekommen, was alles passend zusammenfügt. Sie haben sich aber entschieden (vllt. auch weils nich anders ging ), dass die Zuschauer für sich selbst alles zusammeinterpetieren können.

Ich finde es zudem albern, jetzt zu sagen, ich schau es nicht oder nur Staffel so und so, weil vielleicht die Hälfte der Zuschauer vom Finale enttäuscht war. Bild' dir doch eine eigene Meinung! Wenn dir die erste Staffel gefällt, schau weiter. Und schau es auch zu Ende und entscheide dich selbst, ob dir das Finale gefällt. Es sind immerhin auch mindestens 50% der Zuschauer zufrieden mit dem Finale. Ist auch Geschmackssache (auch wenn einige denen einzureden versuchen, es sei ja nciht Geschmackssache, sondern diejenigen, denen das gefällt, lassen sich ja nur blenden ).

Klar hat u.a. das Miträsteln den Reiz ausgemacht. Da bist du jetzt aber auch selbst Schuld, wenn du dir das Finale spoilern lässt. Aber wenn dir die ersten Folgen gefallen, warum solltest du die Serie dann nicht zu Ende schauen? Weil das Finale die Zuschauer gespalten hat? Wie gesagt: Bild' dir doch eine eigene Meinung!