TORWÄCHTER
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Timy saß genervt auf dem Kommandantensessel,
(inzwischen sollte ich mich an diese irritierenden menschlichen Gefühle gewöhnt haben), arbeitet es in Ihm.
Auch daran für die anderen nun als Mann zu gelten,
(Beim Bau meines Wiederauferstehungs Hubs, schien mir das eine logische Schlussfolgerung zu sein).
Nun allerdings hatte er doch seine Probleme damit. Die Besatzung kam damit klar, wenn er im Kilt zum Dienst erschien, allerdings waren Maschinenmenschen in Sachen modische Trends und Dienstkleidung auch nicht unbedingt sehr kompetent und für die menschlichen Besatzungsmitglieder sind die Marotten der Schiffsführung sowieso nur willkommene Abwechslung im Schiffalltag.
Die wussten genau, was sie an ihren Capitan hatten und dass er im Ernstfall eine unerbittliche gerissene Kampfmaschine darstellte und dies sowohl auf dem Kommandosessel als auch im Außeneinsatz.
Sie waren gerade von einem Einsatz in der
EXO-DOMÄNE zurückgekehrt das Schiff und Besatzung alles abverlangt hatte.
Ihr Gegner ein ebenso mächtiger wie durchtriebener Vampirfürst, hatte alle Register gezogen, um seine verrückten Pläne durchzuziehen.
Dabei hatte er vor nichts zurückgeschreckt und jedes imperiale Tabu betreffend Einsatz von Zombies und Wiedergängern gebrochen.
Der angerichtete Schaden hatte Millionen das Leben gekostet und hätte sogar eine existenzielle Krise des Imperiums auslösen können.
Nur die Tatsache das Timy als Cyborg, trotz seiner menschlichen Erscheinung immer noch berechnend und schnell, wie eine Maschine handeln konnte, durchkreuzte seine Pläne.
Nicht zuletzt war Timy auch maßgeblich an der Konstruktion sowie den Bau dieses fantastischen Schiffs; der „Lydia van Dyke“ beteiligt und kannte es daher in- und auswendig.
Die war erste Highliner der JTG welcher speziell für Kampfeinsätze konzipiert war.
Mit seinen 1200 Metern Länge übertraf er sogar die gewaltige Battlesphere welche bisher in Konflikten einsetzt wurde.
Bei diesem Einsatz war das Schiff tatsächlich oft das Zünglein an der Waage gewesen.
Aber jetzt gerade brauchte das Schiff etwas Pflege und die Besatzung endlich mal einen Urlaub, wo nicht in jeder Ecke irgendwelches Ungemach lauerte. Timy hatte gemerkt das sich unter der Besatzung bereits eine gewisse Grund Paranoia breitgemacht hatte und man hinter jedem Vorgang eine Falle oder Hinterhalt vermutete.
Sich selbst nahm Timy dabei gar nicht aus.
Jeantron hatte in einem Hyperfunkgespräch allen dringend eine Pause empfohlen …was auf große Gegenliebe gestoßen war, nur ZacVanDoom mimte mal wieder den Advocatus Diaboli (wie passend) und crashte die Party mit seiner Bitte (BITTE! Hi hi), die vorläufige Bewachung eines Sprungpunktes zu übernehmen.
Natürlich wusste auch Timy das Zac selber nur wenig dafür konnte, der Auftrag kam direkt von der imperialen Behörde deren Wohlwollen sich der Sky Duke nicht verscherzen wollte.
Immerhin waren sie Dank der Intervention von ganz oben, die Besetzung Ihrer Heimat durch den Orden der Paladine des Heilige Grals (Jeantron nannte sie immer Kirchengendarmen, hi hi) wieder losgeworden, bevor allen die Nerven durchgingen und es ganz sicher zu einem blutigen Exzess eskaliert wäre.
Vor allem an die rechthaberische, moralinsaure Helene Gaius Legaw dachte Timy nur mit Widerwillen zurück. Er hatte sinnlose Stunden seiner kostbaren Rechenzeit darauf verschwendet Pläne zu schmieden wie er diese Fanatikerin, möglichst grausam beseitigen und es dabei wie einen Unfall (den selbst wenn es einer gewesen wäre … es niemand geglaubt hätte) aussehen zu lassen.
Dafür waren sie jetzt dem Imperium einen Gefallen schuldig und dieses zögerte nicht ihn einzufordern.
Seufzend bereitet Timy sich darauf vor der Besatzung die nicht allzu frohe Botschaft mitzuteilen und das Schiff auf einem neuen Kurs zu bringen.
Bei der Wachübergabe fragte sich Timy zum wiederholten Male, wessen großartige Idee es gewesen war, dem Betrieb dieser Sprungpunkte zu outsourcen, statt sie direkt durch die Raumgilde zu verwalten. Immerhin bräuchte dann hier niemand Wache zu schieben da ein Gilden Operator entscheiden würde wer hier durch kam und wer nicht. Allerdings würden es Schiffe mit entsprechenden Triebwerken es trotzdem schaffen hierherzufinden, indem sie das Tor als eine Art Leuchtfeuer nutzen würden.
Die alte Wachmannschaft hatte sich erleichtert verabschiedet Þ nicht ohne sich über das Outfit des Capitans zu mokieren. Timy bewies das er komplett über den Dingen stehen konnte und ließ Spott und Witzeleien abgleiten wie eine historische Teflon Beschichtung.
Da sein neuer Körper auf Schlaf angewiesen war, beschloss er sein Kommando zu übergeben und erstmal eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. In diesem Augenblick schrillte der Eingangsalarm und mehrere Objekte materialisierten sich.
Timy starrte auf die Kommandoholos sein Kinn klappte herunter.
(Wow eine täuschend echte menschliche Reaktion den Umständen durchaus angemessen…).
„Die wollen mich doch verarschen“ flüsterte er, „ganz sicher wollen die mich verarschen.“
Ein Schlachtschiff vier Mal so lang und von ungefähr fünfzehnfachen Volumen der Lydia von Dyke umgeben von einer Flottille an Begleitschiffen war auf dem Display erschienen.
Wenige Stunden vorher.
Admiral Taylor Farnsworth vom Schlachtkreuzer Prometheus saß vor dem taktischen Display und studierte die Sternkarten.
Seine Mine wurde von Sekunde zu Sekunde finsterer, sein Haus derer zu Danneberg hatte unendliche Mühen und erhebliche finanzielle Anstrengungen unternommen, um dieses riesige Sternenschiff zu erbauen und nun, wo sie es an dringendsten brauchten, sollte es völlig nutzlos sein?
Im Konflikt um die Kolonie auf „Hinate Pluto Prime“, war auf einmal eine Kampfflotte eines abtrünnigen Mitglieds des Hauses aufgetaucht, um die Separatisten zu unterstützen.
Natürlich ließ dieser miese hinterhältige Verräter keine Chance aus, seiner ehemaligen Familie eins auszuwischen.
Aber diesmal war er zu weitgegangen man würde ihn dingfest machen und wegen Hochverrat vor das Familiengericht bringen. Das würde ihm sowohl sein Vermögen als auch sein restliches Land kosten und wahrscheinlich nach einer Imperialen Verurteilung sogar zum Renegaten machen.
Ja ... aber dazu müsste man ihn erstmal haben, die Kräfte vor Ort waren zwar gut ausgebildete Polizeieinheiten, sie würden sich aber gegen die Militäreinheiten des Dissidenten nicht durchsetzen können.
Ausgerechnet das schlagkräftigste Einsatzmittel des Hauses, war nicht imstande einzugreifen, weil alle Wege welche rechtzeitig zu Ziel führten versperrt waren.
Die trägen sturen Imperialen Behörden bestanden auf einer Deeskalation und einer Moderation des Konflikts und befanden das ein Schlachtschiff vor Ort bei diesem Prozess nicht dienlich sei.
Nun er selbst war da ganz anderer Meinung: mit der Prometheus vor Ort wäre der Konflikt binnen Stunden oder sogar Minuten beendet, denn weder der Verräter noch die Separatisten würden sich auf einen Kampf mit einen Fünf Kilometer langen Schlachtkreuzer einlassen ganz zu schweigen von den tausenden Soldaten und Kampfschiffen in seinen Inneren.
Zu seinem Unglück war die verfluchte Raumgilde ein allzeit willfähriger Erfüllungsgehilfe des Imperiums und so versperrten sie alle Wege welche ihm in einer brauchbaren Zeit vor Ort bringen konnten.
Die mächtigen Sprungtriebwerke konnten ihn zwar in der Theorie an jeden Ort der Galaxis bringen, in der Praxis bedeutet das aber einfach das er wahrscheinlich irgendwo im Nirgendwo landete oder noch schlimmer in einem Stern oder einem schwarzen Loch.
Eine schnelle Verbindung war nur mit einem Gildenhigliner oder eine Sprungpunkt möglich.
Bei der Größe des Schlachtschiffes kamen nur die Sprungpunkte infrage und die standen alle unter Kontrolle der Gilde.
Aber irgendetwas war da… er grübelte kurz und rief dann den Adjutanten an: „Schicken sie mir alle Sprungpunkte im Bereich Epsilon/Zeta, welche die Gilde outgesourct hat auf mein Display und bringen sie in Erfahrung wie sie bewacht werden.“
Er gönnte sich einen Kaffee mit Asli ya Nyota und genoss die belebende Wirkung.
Schon nach kurzer Zeit flammten alle angeforderten Informationen auf seinem Display auf. Er arbeite sie konzentriert durch, das meiste war zu weit weg, eine Sackgasse oder zu streng bewacht. Ah, aber hier ein Wachwechsel am Tannhäuser Tor, die Einheiten eines großen Hauses zogen ab und wurden durch ein einziges Schiff eines Kleinen Hauses ersetzt.
Vom Sprungpunkt aus konnte man über das Innere Netz unbehelligt bis Vorort kommen.
Klang wie eine Einladung, beinahe zu gut, um wahr zu sein.
Der Admiral las es sich nochmal durch und musste schmunzelten: das kleine Haus hatte ihr Schiff hochtrabend „Fregatte“ genannt.
Echte Fregatten konnten Teils hunderte Meter große Kampfmonster sein und auch diese würden der Prometheus aus dem Weg gehen.
Das, was ein kleines Haus Fregatte nannte, würde vermutlich beim Anblick eines Schlachtkreuzers einen Schock fürs Leben davontragen.
Aber zumindest habe sie dann, etwas wovon sie ihren Leuten zuhause erzählen können, dachte er und machte sich schon wesentlich zufriedener daran Befehle in seine Konsole einzugeben, um der Prometheus auf einen neuen Kurs zu bringen.
Grimmig dachte er daran, wie überrascht man auf Hinate Pluto Prime sein würde, wenn er ungeladen zu ihrer kleinen Party kam, um sie zu beenden.
Die Reise zum Tannhäuser Tor verlief erfreulich ereignislos, Admiral Taylor Farnsworth hatte noch einige Erkundigungen über die sogenannte JTG eingeholt. Aber die Ergebnisse waren eher geeignet zu verwirren als zu erhellen.
Mit wem hatte er es hier zu tun?
Händler, Schmuggler, Kopfjäger, was war das für eine Organisation?
Es gab auch Anzeichen auf Sektenähnliche Strukturen innerhalb des Hauses. Von einem Cyberguru war da unter anderen die Rede …und sie waren reich(!) flogen normalerweise in riesigen Highlinern umher die wie gigantische Segel aus Glas wirkten.
Natürlich waren diese aus mineralischen Polymer Nano Verbindungen, die jeden Stahl übertrafen, Aber was musste jedes einzelne Schiff, das man so fertigte, kosten?
Militärisch verfügten sie sogar über mindestens eine Battlesphere, aber diese war zum Glück hier nicht vor Ort. Ok auch diese wäre chancenlos gegen der Prometheus, trotzdem könnte eine derartige Konfrontation mit einem möglichen Fanatiker darin einen erheblichen Zeitverlust bedeuten.
Nach dem abschließenden Sprung hatten die Ortungsgeräte zunächst Schwierigkeiten überhaupt etwas zu erfassen, erst nach einer Neukalibrierung konnte man sich ein Bild von der Lage machen und das war überraschend.
Selbst unter der disziplinierten Mannschaft gab es einige Ausrufe des Erstaunens und auch der Admiral musste sich die Daten nochmals anschauen, um sie zu verarbeiten.
Ihnen Gegenüber befand sich ein knapp anderthalb Kilometer langes Schiff, durch seine Beschichtung war es so dunkel, dass man Probleme hatte es überhaupt optisch zu erfassen, auch auf die Sensoren hatte diese Beschichtung wohl ihre Auswirkungen denn auf diesen taktischen Displays war das Schiff irgendwie verschwommen, so dass es schwierige war Erkenntnisse daraus zu ziehen.
Gut sichtbar war das Doppelgeschütz auf der Vorderseite und ein weiteres Trippel-Kreutzer-Geschütz auf einen schwenkbaren Turm unter der gegnerischen Kommandobrücke.
Der Antrieb erfolgt über drei eindrucksvolle Großtriebwerke auf der Rückseite.
Dominiert wurde das Bild von einem Schilddom mit Radar mittschiffs und ein Gebilde mit einer drehenden Röhre in der Nähe der Triebwerke.
In der sich langsam drehenden Röhre blitzen und wetterten unbekannte Energien.
Der Admiral reflektierte über diese Erscheinung, wieso baute man ein kilometerlanges Schiff mit nur zwei Geschützen?
Selbst wesentlich kleinere Einheiten hatten da wesentlich mehr zu bieten, andererseits hatte die von diesem Haus verwendete Battlesphere auch nur vier Großgeschütze und es gab auch eine Variante, welche mit zwei Mainkanonen auskommen musste.
Dazu fiel ihm ein des in der Beschreibung des Hauses auch etwas von Schmuggel und Kopfjagd gestanden hatte, …vielleicht kam ja auch noch Piraterie dazu?
Die Geschütze waren zweifellos für Schiffe, die nicht die Prometheus waren, eine Bedrohung und in so einem langen Schiff konnte man sicherlich zahllose Kaper Einheiten verstecken, dazu war das Schiff schlecht erfassbar so das, wenn man es sah, es wahrscheinlich schon zu spät war sich aus dem Staub zu machen.
Nun sah Taylor Farnsworth diesen dunklen Killer der wie ein prähistorischer Hai der legendären Erde im Ozean hier durch den Raum trieb gleich viel klarer.
Ein böses Lächeln umspielte seine Lippen, angesichts von tausenden Soldaten an Bord des Schlachtschiffes würde jeder Enterversuch zu einem absoluten Desaster werden: nicht das er vorhatte es so weit kommen zu lassen.
Es war nun Zeit den Capitan der Fregatte einer Botschaft zukommen zu lassen doch die Gegenseite kam ihm zuvor.
Ein weiters Display ploppte auf seinen Kommandopult auf und als sich das Videofenster öffnete erwartet Ihn eine weitere Überraschung.
Ein Kind oder Jugendlicher in einem Kilt?? lümmelte entspannt in einem Kommandosessel.
Große dunkle braune Augen in einem müden dunkelbraunen Gesicht das deutlich ausdrückte das der/die/dass …jenige keinerlei Interesse für ihn hatte oder auch nur im mindesten gewillt war allzu viel Zeit mit so einer lästigen Angelegenheit wie einem viermal so großen Schlachtschiff zu verschwenden.
„Hier spricht Sternenvogt TimyMohar von der Hyperspace Fregatte „Lydia van Dyke“, der Zugang zum Sprungpunkt Tannhäuser Tor ist für alle militärischen Einheiten gesperrt.
Schalten sie die Triebwerke ab senken sie Ihre Schilde und bereiten sie sich vor ein Inspektionsteam an Bord ihres Schiffs zu lassen.“
Timy‘s jugendliche Stimme war eher ein Alt als ein Bariton und klang ein bisschen wie die monotone Ansage einer Warteschleife.
Im Admiral arbeitet es; kurz gab er sich der Hoffnung hin, dass gleich der Vater dieses Jugendlichen, der ganz offensichtlich noch auf der Suche nach seiner sexuellen Identität war, auftauchen würde und stammelnd die Situation erklären würde.
Auch blitzte kurz der Gedanke in Ihm auf, dass auch nach all den Jahrtausenden menschlicher Entwicklung sich in den Unterhaltungsmedien immer noch etwas hartnäckig hielt, was man „Pranks“ nannte: Erschaffene Situationen, um vor allem Pseudoprominente vorzuführen.
Leider trat ersteres nicht ein und der zweite Fall hätte einen Aufwand erfordert, den selbst große Medienunternehmen nicht hätten tragen können, davon abgesehen, hätte es einen Hellseher erfordert, um ihm hier abzufangen und die Raumgilde gab sich sicher nicht für so einem Mumpitz her.
Aber da gab es noch eine weitere Möglichkeit, von der er gehört hatte: egal wie absurd teuer Asli ya Nyota auch war es gab tatsächlich einige Superreiche, welche das Mittel in solch riesigen Mengen zu sich genommen hatten, dass es zu einer Überdosierung mit anschließendem Rückfall des Alters, bis Teils in die Pubertät gekommen war.
Und JTG waren WASSERHÄNDLER und Schmuggler mit Zugang zu Alraxis, ja so langsam ordnete sich das Bild im Kopf von Taylor Farnsworth.
Dieser dekadente Wasserhändler und Pirat hatte exzessiv Sternenhonig zu sich genommen, als Pirat war er vermutlich auch größere Beute gewohnt da Frachter teils riesige Ausmaße erreichen konnten. Diese hatten natürlich weder die Bewaffnung noch die Truppen eines Schlachtschiffes und waren daher leichte Beute für einen Jäger wie zum Beispiel einer Fregatte.
Wenn das hier keine endlose zeitfressende Angelegenheit für ihn werden sollte, musste er dem Laffen dort drüben rasch klarmachen, dass das letzte, was er vorhatte, war, einen Piraten Zugang zu seinem Schiff zu verschaffen, auch wenn es vollgestopft mit Kampftruppen war.
Um eine aufgeblasene Schlafmütze aufzuwecken, gab es eigentlich nichts Besseres als den sprichwörtlichen Schuss vor dem Bug.
Er gab dem Leiter der Richtschützen der Vordergeschütze entsprechende Anweisungen, die dieser kommentarlos an die entsprechenden Stationen weiterleitete und wand sich seinerseits an den Fregattenkapitän:
„Hier spricht Admiral Taylor Farnsworth vom Schlachtkreuzer Prometheus auf dem Durchflug durch das Tannhäuser Tor! Auf Grund dringender militärischer Erfordernisse habe ich keine Zeit für Unfug, ich lehne den Antrag mein Schiff zu inspizieren als gegenstandlos ab!
Räumen sie die Flugbahn und lassen sie uns ungehindert passieren, dann wird ihnen nichts geschehen.
Ansonsten werden sie Konsequenzen für alles, was passiert zu tragen haben.“
Dann löste er den Warnschuss aus, um pikiert festzustellen das die Salve viel(!) näher an dem Ziel lag als sie sollte.
Er holte sich sofort den Richtschützen auf den Monitor „Was zu Teufel sollte das? Ich sagte vor das Schiff und nicht zerstören sie das Schiff!“.
Der erste Kanonier ein altgedienter Kämpe mit vielleicht ein paar Kilo zu viel in der sich am Bauch spannenden Unform, erwiderte mit hochrotem Kopf: „Sir unsere Sensoren haben immer noch Probleme das Ziel richtig zu erfassen. Wir haben den Schuss Vektor rechnerisch angepasst, das Schiff muss uns viel näher sein als die Daten es hergeben.“
Der Admiral wurde blasser, auf vor ihm begann ein ganzes Feuerwerk an Warnleuchten aufzublinken.
Er sah, wie die beiden Geschütze der Fregatte anfingen zu feuern, gleichzeitig fuhren Waffenstationen überall aus der „Lydia van Dyke“, Flugkörper stiegen auf und rasten Richtung Prometheus.
Schockiert starrt der Admiral auf das Display, eins war klar, kein Mensch war in der Lage mit einer solchen Geschwindigkeit zu reagieren, das bedeutete: Das hier war ein Hinterhalt!
Aber wer würde ihm hier erwarten?
Wer war so tollkühn sich mit einem Schlachtschiff anzulegen?
Gab es Anhänger des Verräters oder der Separatisten unter seiner Mannschaft?
Oh, das würde so manches erklären, zum Beispiel wieso die Sensoren so falsch liegen konnten und warum sich der so schlafmützig scheinende Kommandant der Lydia van Dyke Chancen gegen einen so viel größeren Gegner ausrechnete.
Nun unter diesen Umständen war durchaus vorhersehbar, wie es weitergehen würde, vermutlich würde sich jemand an den Schild Generatoren zu schaffen machen, um den Piraten Zutritt zum Schiff zu verschaffen.
Er beorderte Sicherheitsdroiden zu den kritischen Stellen und ließ die Landetruppen zu den potenziellen Andockstellen ausrücken, gleichzeitig erteilte er der Begleitflotte Angriffsbefehl.
Außerdem ließ er Reserveenergie in die Schilde leiten und schaltete die Backupschilde zu.
Eine weise Entscheidung denn als die erste Salve des Doppelgeschützes einschlug, brachen punktuell einige der Schilde zusammen nur dank der Zusatzenergie erholten sie sich sofort wieder.
Er hatte jedoch keine Zeit sich über seine Weitsicht zu freuen, denn drüben begannen die Torpedowerfer in Aktion zu treten. Es war wiederum unreal und irrational denn im Selben Augenblick, wenn drüben gefeuert wurde schlug es hier auch schon ein.
Auch wenn Physik und Magie in diesem Universum teils scheinbar auf Kriegsfuß standen, DASHIER war nochmal etwas völlig anderes. Diese Geschosse/Strahlen waren immateriell beschädigten aber Schilde und Strukturelle Integrität vor allem bei der Panzerung und den großen Energie Erzeugern wie die Materie/Antimaterie Reaktoren.
Das war eine tödliche Bedrohung für das ganze Schiff da, wenn die Eindämmung unkontrolliert brach sie schmelzen würden wie ein Stück Blei.
Er befahl gezieltes Feuer auf die Waffen der Fregatte erinnerte sich dann aber an die Sensorprobleme und beschloss Feuer nach Planquadraten zu eröffnen.
Endlich hatten auch die schnellen Jäger die „Lydia van Dyke“ erreicht.
Der erste glühte auf wie ein Meteor und verlosch, dann der zweite, ein dritter …der Admiral konnte nicht länger an sich halten er schrie ins Mikrofon: „WANKELN!!!“.
Er hatte schon in taktischen Gefechten die Wirkung von Laserwaffen erlebt, aber noch nie eine so brachiale Entfaltung, die die mit reflektiver Oberfläche beschichteten Kampfjäger, welche sich aus mehreren Vektoren näherten, einfach in Dampf verwandelte. Es war, als ob jemand mit einem Luftgewehr auf Luftballons schoss.
Als nächstes kamen die größeren Einheiten in Waffenreichweite der Fregatte, aufgrund des Streufeuers, welches er angeordnet hatte, mussten sie einen weiträumigen Winkel fliegen was ihre Flanken verwundbar für das Trippelgeschütz und die Drohnen machte. Nein das hier sah überhaupt nicht gut aus! Er verlor hier draußen Soldaten und Material, das er dringend für den eigentlichen Konflikt brauchte.
Es war nunmehr Zeit die Glacéhandschuhe auszuziehen und die Lydia von Dyke in die Hölle zurückzuschicken, die sie ausgespiehen hatte.
Er befahl den Einsatz der Raumtorpedos.
Todesengel |
Timy fasst sich an den Kopf, früher hatte er immer die Menschen nicht verstanden welche die Realität ignorierten, jetzt gerade war er durchausgeneigt es ihnen gleichzutun.
Was sollte dieser Scheiß? Konnte es nicht einfach ein ruhiger langweilige Wachdienst hier am Allerwertesten des Imperiums sein?
Gewohnheitsmäßig ließ er die Antiortung aktivieren dann näherte er sich dem so plötzlich aufgetauchten Raumschiffmonster.
Als Sky Vogt kannte er sich natürlich mit diversen Riesenschiffen aus, aber dieses hier war trotzdem nochmal ein Ding für sich, selbst die meisten Gildenschiffe würden vom Ausmaß her mit dem Giganten nicht mithalten.
Betont lässig (Ich hoffe das ich nicht übertreibe) lümmelte sich Timy in den Kommandantensessel, er ließ sich deutlich anmerken wie müde und genervt er war, dann aktivierte er die Bildübertragung.
„Hier spricht Sternenvogt TimyMohar von der Hyperspace Fregatte „Lydia van Dyke“, der Zugang zum Sprungpunkt Tannhäuser Tor ist für alle militärischen Einheiten gesperrt.
Schalten sie die Triebwerke ab senken sie Ihre Schilde und bereiten sie sich vor ein Inspektionsteam an Bord ihres Schiffs zu lassen.“: sagte er in das Aufnahmegerät, dabei beobachtete er aus den Augenwinkeln seine Gegenüber. Der Admiral war eine beeindruckende Erscheinung, auch wenn er im Moment sicher nicht das intelligenteste Gesicht machte.
Er starrte Timy an als hätte dieser Katzenohren und würde jeden Satz mit „miau“ beenden.
Die Tatsache das er irgendwann seine Sprache wiederfand, machte leider die Situation nicht besser (denn er laberte nur Müll) und dass er vorwarnungslos das Feuer eröffnete, war einer zivilisierten Konversation ganz sicher nicht zuträglich.
(Kaum ist man mal eine Weile weg schon lassen die Umgangsformen im Imperium spürbar nach), räsonierte Timy innerlich.
Das hinderte ihn aber nicht daran in gewohnter rasender Geschwindigkeit die voreingestellten Kampfbefehle an die Waffenstationen auszugeben. Von einer Sekunde auf die andere hatte sich die Situation zu einer militärischen Auseinandersetzung entwickelt.
Timy war sofort klar das sein Schiff nicht in der Lage war mit dem waffenstarrenden Monster und seiner Flotte lange durchzuhalten. Er sendete eine entsprechende Meldung an das Imperium und aktivierte alle verfügbaren Waffen der „Lydia Von Dyke“.
Warum er angegriffen wurde, war ihm im Moment nicht klar, aber hier galt wie überall: wer schneller ist hat die militärische Initiative und behält in der Auseinandersetzung die Oberhand.
Er zögerte daher nicht sofort die Punktsingularitätstorpedos einzusetzen, eine Waffe welche Hyperraumeffekte nutzte und daher überlichtschnell selbst im Normalraum wirkte. Diese Einkapselungen von Raum eine Art Mikrouniversum verursachten Verzerrungen der Raumzeit und hatten umso größere Auswirkungen je größer und energiereicher das Ziel ist.
Die Raumzeitzerrung war verheerend für energetische Anlagen und ließ Strukturen in rasender Geschwindigkeit Anzeichen von Materialermüdung zeigen, wie sie sonst erst nach langer Beanspruchung hatten.
Im Prinzip hatte man hier eine technische Entsprechung zur Manipulationsmagie Altern gefunden, ein weiteres Nebenprodukt von Tanis Forschungen.
Timy war sich allerdings darüber im Klaren, dass solch ein Schlachtschiff auf Jahrhunderte des Betriebs ausgelegt war und daher über eine erhebliche Anzahl an Backup Systemen verfügte. Mit einer allzu schnellen Wirkung rechnete er daher lieber nicht.
Auch die sonst so wirkungsvollen Kanonen des Doppelgeschützes, konnten gegen die Schildsysteme der Prometheus im Moment nur wenig ausrichten. Da der Kontrahent außerdem auch seine Begleitschiffe auf die Fregatte hetzte, wurden die Geschütze erstmal für andere Ziele benötigt. Außerdem hatten die Feuerleitstände drüben begriffen das ihre Sensoren nicht die Werte lieferten, welche man brauchte, um etwas zu treffen.
Das Schiff schoss jetzt rechnerisch und per Zufallsroutinen aus seinen zahlreichen Geschützen. Nur die starken Schilde der „Lydia van Dyke“ hatten bisher schlimmeres verhindern können.
Die Lage wurde immer prekärer zum Glück war die Nahverteidigung aus Lasern, Drohnen und dem Trippelgeschütz wie gewohnt zuverlässig, keine einziges der Begleitschiffe kam nahe genug heran, um der Fregatte zu schaden.
Trotz des enormem Energieverbrauchs ließ Timy die Laser unter Volllast laufen, er hatte gelernt das es besser war sich einem Massenangriff nicht zweimal mit einem Gegner herumschlagen zu müssen und so stiegen die Abschuss Zahlen rasend schnell nach oben. Der Sky Vogt hatte trotzdem keine Zeit sich daran zu erfreuen, den im nächsten Augenblick stiegen Raumtorpedos zu hunderten aus den Schächten der Prometheus auf.
Timy verdrehte die Augen (was habe ich dem Universum getan das mich immer alle tot sehen wollen? Na gut, ich war nicht immer ein braver Junge und vorher eine hin und wieder etwas mordlustige KI)
Aber irgendwie bezweifelte er das der aktuelle Versuch, ihn mitsamt seiner Besatzung, aus dem Leben zu nehmen, etwas mit den alten Geschichten zu tun hatte. (Aber genau wissen kann man es halt nicht).
Jetzt musste er erstmal überleben, um alle anderen Fragen später klären zu können und im Moment hing genau dies davon ab das die technische Abteilung jedes bisschen Energie aus dem Hypergenerator quetschte. Triebwerke, Schilde, Waffen, alles brauchte Energie und jetzt gerade hatte er noch einen weiteren Großverbraucher dazugeschaltet. Timy ließ die Lydia van Dyke Haken schlagen (was man einem Schiff dieser Größe gar nicht zutrauen würde) trotzdem kamen die Einschläge immer näher und auch das Netz aus Torpedos wurde immer enger. Schließlich löste er das Sprungtriebwerk aus und die Lydia Van Dyke entschwand in den Hyperraum.
JTG-Technologie ist nicht wie die andere im Imperium verwendete Technik, nahezu jedes andere Schiff wäre sofort an einer anderen Stelle im Universum wieder materialisiert.
Nur wenige Schiffe, unter anderen Gilden Highliner waren dazu in der Lage sich im Hyperraum zu halten, um riesige Entfernungen zurückzulegen.
Das Problem war, das es dort keinerlei Orientierungspunkte gab, weshalb man in Raummagie begabte Leute benötigt, um solch ein Schiff zu navigieren.
Bei JTG hatte man dieses Problem etwas anders gelöst. Die entsprechenden Schiffe waren dazu in der Lage eine Hyperblase zu errichten.
Deren Licht durchdrang ähnlich wie Jeantrons angeborenen Fähigkeit den Nebel der Schöpfung.
Drei golden strahlende Kugeln kreisten um das Schiff herum und ihr Licht warf ein Abbild des Universums auf die Innenseite der Warpblase. Auch wenn diese Projektionen in steter Bewegung waren, als Abbildung eines ständig sich verändernden, zuckenden, tanzenden Universums, hatte man doch so den Anhaltspunkt, welchen man folgen konnte, um ein Ziel zu erreichen.
Keines der anderen Häuser ja nicht einmal die Gilde verfügt über diese wunderbare Technologie, welche den Weg tief in die Weiten des Weltraums ermöglicht.
In diesen Moment ermöglichte sie der „Lydia van Dyke“ ihre Besatzung aus der Schusslinie zahlreicher auf sie gerichteten Waffen zu bringen, um an Heck des Feindes aufzutauchen.
Gemäß der Maxime einen Gegner in seiner Beweglichkeit so weit wie möglich einzuschränken zielten die Waffensysteme der Fregatte auf die Triebwerke der Prometheus.
Auch diese waren wie alle wichtigen Einrichtungen des Schlachtschiffs mit dicken Panzerungen und Schilden gut geschützt außerdem führte das ganze zum Start weiterer Abfangjäger.
Timy stöhnte: „Hört das denn nie auf? Als sie dieses Schiff mit Waffen beladen haben, und der Konstrukteur gefragt wurde wieviel Waffen und Beiboote man einbauen sollte war die Antwort einfach JA“. Ein weiteres Holo ploppte auf: Raumtorpedos im Anflug“. Kurz darauf noch ein weiteres: Sprungblockierungsfeld etabliert! Der Sternenvogt ächzte: „es wird und wird nicht besser.
Admiral Farnsworth folgte immer fassungsloser den Ereignissen, sein Kopf war gefüllte mit immer denselben Fragen: Wieso hatte hier jemand einen Hinterhalt mit einem Piraten Kreutzer etabliert, wer war überhaupt zu so etwas imstande und was versprachen sie sich davon? Trotz des Überraschungsmoments war die Prometheus den Kontrahenten haushoch überlegen und selbst wenn es einen Kaperversuch geben würde, gab es immer noch tausende bestens gerüsteter Kämpfer im Inneren.
Da alles gab so lange nicht Sinn, außer …. die Verbündeten im inneren des Schiffes verübten massive Sabotage an wichtigen Geräten. Oder ein beachtlicher Teil seiner Besatzung war irgendwie unterwandert.
Sofort forderte er weitere Informationen über die JTG an.
Was er da erfuhr, ließ ihm seine Augenbrauen hochziehen.
Gestaltenwandler; Bewusstseinsmanipulationsmagie die in der Lage war ein komplettes Haus auszulöschen. Verwicklungen in Vorfälle mit Zombies und Körperfressern, dämonische Besessenheit das las sich eher nach einen Horrormärchen als nach seriösen Informationen.
Natürlich hatte er auch magisch begabte Leute unter seiner Besatzung, aber bislang sah er darin eher ein nützliches Gimmick für spezielle Kommando Aufträge. Kriege wurden immer noch mit Waffen und Soldaten ausgetragen, zu viel Hokuspokus störte da mehr als das es half.
Allerdings hatte er natürlich auch die Geschichten vernommen von Regionen, in denen das anders war, speziell Alraxis war eine solche.
Dort war am stärksten, wer mächtige Magie anwenden konnte.
Aber Alraxis war Alraxis - hier und jetzt auf seinem Schiff sich mit so etwas auseinander zu setzen, das war eine neue Dimension an Problemen.
Er löste einen Auftrag aus, empfindliche Infrastruktur zu überprüfen.
Die Meldungen, welche er hereinbekam, waren jedoch schlimmer als erwartet.
Die Zahl der Systeme, welche beeinträchtigt waren, übertraf alles, was er sich vorgestellt hatte. Waffen, Schilde, Energieproduzenten, sogar für die strukturelle Integrität verantwortliche Strukturen waren teils schwer betroffen.
Kein Zweifel die Saboteure hatte ganze Arbeit geleistet und dabei vor allem Systeme angegriffen, welche durch die geheimnisvollen Torpedowaffen bereits vorgeschädigt waren.
Das stellte sich die Frage, ob diese Waffe nicht einzig und allein dazu diente zu verschleiern das der wahre Feind sich im Inneren des Schiffes befand.
Farnsworth beschloss die Sektoren abzuriegeln, um dem Gegner es schwer zu machen sich durch das Raumschiff zu bewegen. Gleich darauf blitzten auf dem taktischen Display dutzende Anfragen auf, Reparaturteams beschwerten sich das sie festsaßen aber der Admiral hatte kein Ohr für sie.
Draußen tat sich etwas die „Lydia van Dyke“ verschwand in einem hellen Licht.
Admiral Farnsworth rief sofort seinen zweiten Offizier Tamara Jankowski an, um sie konfrontieren:
Das sie einer alten Militärfamilie entstammte hatte ihrer Karriere auch nicht geschadet.
Die durch zahlreichen technischen Spielereien konnte sie schnelle Zugriff auf viele Bereiche des Schiffes erhalten und ohne Verzögerung auf Ereignisse reagieren.
„Warum war der Sprungantriebstörer nicht aktiv?“ begehrte der Admiral zu wissen.
Die Dame wirkte kein Stück schuldbewusst: „Nun letztlich ist unser Ziel, dieses mehr als lästige Hindernis aus dem Weg zu bekommen und das war der effektivste Weg“
Der Admiral schnappte für einen Augenblick nach Luft, aber der Punkt ging an sie, da sie von ihrer Warte aus wohl recht hatte.
Aber mittlerweile glaubte er nicht mehr, dass sich die Fregatte einfach auf diesem Weg aus dem Staub machen würde.
Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es auch nicht wahr und sein Pessimismus sollte recht behalten.
Durch den Raumsprung der „Lydia Van Dyke“ verloren die Raumtorpedos vorrübergehend ihr Ziel allerdings starteten bereits Berechnungen um den Wiedereintrittspunkt und so schlugen die verheerenden Waffen einen anderen Kurs ein.
Offensichtlich führte dieser neue Kurs sie in eine Richtung Þ weg von der Prometheus.
Das war insofern zu kritisieren, da sich die Lydia van Dyke seitlich hinter dem Schlachtschiff rematerialisierte.
Von dort aus nahm sie die Triebwerke aus allen Rohren unter Beschuss.
Es nützte dem Admiral gar nichts das er mittlerweile die Gedankengänge des Feindes nachvollziehen konnte, wenn ihn laufend seine Kommandeure dazwischenfunkten, zumal unter diesen Umständen kaum noch jemand sagen konnte wer von denen überhaupt noch „sein“ Kommandeur war.
Kurzerhand trennte er Tamara von Ihrem taktischen Pult und ließ den Dritten Offizier, welcher aufgrund seiner Loyalität ein verlässlicher Aktivposten war, auf die Position des zweiten aufrücken.
Auf die Diskussion, die es ganz sicher nach der Raumschlacht geben würde, freute er sich gar nicht.
Im Moment hatte er aber ganz andere Sorgen: „Können sie mir sagen, wieso unsere Raumtorpedos Sightseeing betreiben, anstatt das Ziel zu zerstören?“
Die frischgebackene Nummer Zwei war noch etwas von der Dynamik der Ereignisse an Bord überrollt, aber er fasste sich rasch: „Offensichtlich sind auch ihre Sensoren von den allgemeinen Störungen betroffen, ich veranlasse einen manuelle Zielzuweisung. Äh – Sir es gibt da ein Problem. Offensichtlich befindet sich das Objekt zu nahe an unsere Position, daher sind Sicherungen aktiv.“
Der Admiral biss sich auf die Unterlippe.
„Sie tun es tatsächlich!“ dachte er: „sie bereiten sich darauf vor die Prometheus zu entern! Und niemand kann vorhersagen, was da an Bord kommt. Aber ich werde alles tun was nötig ist, um das zu verhindern.“
Sein Blick richtete sich auf den Offizier: „Entfernen sie die Sicherungen!“
Dieser glotzte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
In zahllosen Beispielen wurde auf der Raumakademie erläutert, wieso dies keine gute Idee war und man deshalb eine zusätzliche Autorisation durch einen weiteren Offizier benötigte.
Der Admiral schaute ihm durchdringend an: „ich warte auf Ihre Autorisation“
Hektisch tippte die neue Nummer Zwei etwas an ihrer Konsole ein und aktivierte auch gleich den Sprungstörer. Die Prometheus wäre sowieso in diesem Bereich nicht sprungfähig und der Gegner sollte damit schachmatt sein.
Im Moment war dieser gerade damit beschäftigt sich mit den Abfangjägern der Prometheus auseinanderzusetzen.
Leider hinderte es ihm nicht daran die Triebwerke weiter zu beschießen. Dieses Doppelgeschütz schien keine Pause zu benötigen und unendliche Mengen an Munition zu haben.
Sowohl Schilde als auch Panzerung nahmen zunehmend Schaden und auch von den Heckgeschützen kamen immer mehr Ausfälle.
Die Zeit, in der man auf die Raumtorpedos, welche dem Spuk ein Ende bereiten sollten, wartete, zog sich.
Als der frischgebackene Zweite Offizier den Kurs der Torpedos überprüfte, lief es ihm eiskalt dem Rücken runter, seine Hände begannen zu zittern und er begann immer hektischer neue Anweisungen in die Konsule zu hacken.
Der Admiral wurde auf das seltsame Gebaren seines Offiziers aufmerksam.
„Was ist hier los“: fragte er knapp.
„Ähhhhm laut den Daten fliegen die Torpedos eine anderen Position an als das Objekt“.
Farnsworth wirkte genervt: „Ich habe befohlen das Ziel manuell einzugeben!“
„Da habe ich auch, aber der Kurs führt sie an dem Objekt vorbei direkt zur Prometheus!“
Das Gesicht des Admirals versteinerte, bei der Anzahl und der Sprengkraft der Torpedos bedeutet das das Ende!
Hatte er sich so getäuscht? Wenn die alle einschlugen, würde es nichts mehr geben, was man entern konnte und auch die Saboteure an Bord würden das nicht überstehen.
„SIR!!!“ Der Schrei seines Offiziers riss ihm aus seinen Überlegungen, geschlagen gab er den Befehl zur Selbstzerstörung der Geschosse.
Die jedoch… flogen völlig unbeeindruckt weiter.
Fassungslos löste er immer wieder das Signal aus, um das herannahende Unheil aufzuhalten.
Er beugte sich über das Kommando Pult:
„Alle Energieerzeuger auf 150%! Maximum Schub! Maximale Schilde, alle Jäger starten zum Abfangen der Raumtorpedos!“
Wieder verlangten eine Vielzahl von Anfragen nach seiner Aufmerksamkeit.
Der Chef des Wartungsteams, ein Mann mit einen Vollbart wie ein schottischer Highlander vergangener Jahre hatte ein hochrotes Gesicht, er schrie ohne sich um Dienstränge zu kümmern den Admiral an: „Sie müssen uns sofort hier rauslassen der Antimaterie Reaktor im Zelle Gamma sieben muss sofort manuell heruntergefahren werden sonst besteht Gefahr das die Eindämmung bricht! Der Automat, welcher das sonst tun soll, reagiert einfach nicht und auch die Reserve Sicherungen sind beeinträchtigt. Alles Material in dieser Gegend zeigt unerklärliche Verschleißerscheinungen und wir sitzen hier fest!“
Das war nicht gut, ein brüchiger Antimateriewandler und 150 % Belastung, dem Admiral war klar, dass er hier keine Wahl hatte.
Trotzdem blieb das Gefühl hier nach den Fäden eines unsichtbaren Puppenspielers zu tanzen. Was wenn dies alles nur dem Plan folgte die Prometheus zu übernehmen?
Vielleicht war genau das der Plan? Wenn er jetzt die Beschränkungen aufhob, würden sich die Saboteure wieder unbeschränkt im Schiff bewegen.
In diesem Augenblick ploppten die ersten Alarmbildschirme auf Rot! Es war unglaublich Þ die Geschütze der Lydia van Dyke hatten ein Loch in die Panzerung der Prometheus gesprengt!
Schotten klappten zu, Notschilde aktivierten sich, zusätzliche Backupsysteme wurden hochgefahren. Automatische Ansagen leiteten die Evakuierung der betroffenen Bereiche ein.
Endlich hob der Admiral die Sektionsversieglung auf, doch irgendwie arbeiteten einige Systeme träge, andere gar nicht. Das war aber erst der Anfang als er es mit Überrangbefehl sendete, nahmen die Systeme es zum Anlass, eine totale Evakuierung zu veranlassen, dadurch war er gezwungen das Notfallsystem abzuschalten.
Draußen bekämpften die eigenen Einheiten die außer Kontrolle geratenen Torpedos.
Auch die Fregatte war mittlerweile unter schweren Beschuss geraten, einige der Begleitschiffe hatten die „Lydia van Dyke“ gestellt und feuerten aus allen Rohren. Als deren Schilde kurz vorn Kollaps standen enttarnte sich ein weiters Schiff und nahm die Begleitschiffe unter Feuer.
Diese benötigten einiges an Zeit, um sich auf den neuen Angreifer einzustellen.
Einige der Zeichen auf dem Display erloschen. Eines der Abwehrschiffe stürzte sich in einen Kamikazeangriff auf das blaue Schiff daraufhin gab es einen seltsamen Effekt und die Sensoren kalibrierten sich selbstständig neu, auf einmal hatten sie auch wieder Zugriff auf die Torpedos, leider war der Befehl zur Selbstzerstörung immer noch aktiv und so wurde es um das Schlachtschiff hell als hätte jemand eine oder genau gesagt mehrere Sonnen gezündet.
Es war eine Katastrophe für die Begleitflotte, welche viel zu nahe an den vermeintlich deaktivierten Waffen waren.
Auch für die Prometheus war es nicht so gut, da die ohnehin geschwächten Schilde kollabierten und damit die Energieerzeuger endgültig überlasteten.
Die immer noch viel zu trägen Sicherheitsschaltungen reagierten viel zu spät und bald explodierte der erste Antimateriereaktor, sein Versagen löste eine Kettenreaktion aus, welche auf die benachbarten Sektionen übergriff, niemand war vor Ort, um rechtzeitig manuelle Abschaltungen vorzunehmen.
Das schiffweite Notfallsystem war deaktiviert und viele der lokalen Systeme gestört.
Admiral Taylor Farnsworth verlor zum wohl ersten Mal in seiner Laufbahn komplett seine Fassung, er schrie:
„Timy warum tust du mir das an?
Bist du der Engel des Todes?
Er schlug sich die Hände vors Gesicht, bis es um ihn hell wurde.
Timy saß schweißnass in seinem Kommandantensessel, sein Kopf glühte er fühlte sich ausgebrannt.“ Soo knapp ,soo knapp“ lichterte es durch seine Gedanken.
Ohne Miheil, welcher von der HASIMIR aus, die Systeme der Prometheus gestört und mittels Raummagie den Raum verzerrt hatte, damit die Zielerfassungen des Schlachtschiffs ins Leere liefen, wäre dies vermutlich das Ende der Lydia van Dyke gewesen.
Erst als sich zum Schluss ein einzelnes Kampfschiff das Abwehrlaserfeuer durchbrochen und sich selbstmörderisch auf den Stealth Cruiser gestürzt hatte, konnte Miheil nicht länger die Blockade der Befehle an die Torpedos aufrechterhalten.
Die beiden JTG-Schiffe konnten den Inferno nur entgehen, da kurz vorher der Sprungstörer des Schlachtschiffes ausgefallen war.
Der ständige Beschuss mit den Punktsingularitätstorpedos hatte letztlich sein Ziel erreicht.
Entscheidende Systeme wie Waffen Schilde und eben auch das lästige Gerät waren ausgefallen.
Timy hatte aber nicht damit gerechnet, dass auch die Antimateriereaktoren explodieren würden.
Erstens gab es eine Unzahl an Sicherheitseinrichtungen und zweitens konnte man sie auch noch manuell herunterfahren, warum dies hier nicht passierte, darüber konnte man im Moment nur spekulieren.
Während die Mannschaft den Sieg bejubelte besah sich Timy das Ausmaß der Zerstörung.
„Wow, das ist heftig“,
Seine Cyberspin versorgte ihm mit Zahlen und Daten der vergangenen Schlacht.
„So viele …Menschen, ohhh, nein was zur Hölle habe ich hier gerade getan“.
Timy fühlte sich wie Unterwasser gedrückt.
Wie hatte er den wichtigsten Fakt überhaupt!
…so übersehen können?
Hier ist nicht die EXO-DOMÄNE und er hatte auch nicht gegen teils seelenlose Monster gekämpft, nicht gegen einen verrückten Exarchat und seine Lakaien.
Das waren Bürger des Imperiums gewesen, Menschen mit Träumen und Hoffnungen und er hatte tausende von ihnen getötet.
Timy wurde es schwindlig er kippte vom Kommandantensessel auf die Knie und erbrach sich zum Befremden seiner Mannschaft direkt auf den Boden.
Sofort eilten Offiziere herbei, um ihn aufzurichten, doch er wehrte sie ab.
Er übergab mit letzter Kraft das Kommando auf der Konsole an den Wachhabenden, dann taumelte er seinen Quartier entgegen.
Die ganze Zeit lief in seinem Kopf ein Film auf einer Endlosschleife ab.
Wieder und wieder fragte er sich, was ihm geritten hatte, so schonungslos gegen imperiale Bürger vorzugehen.
Warum hatte er nie versucht ernsthaft mit dem Befehlshaber des Schlachtschiff zu kommunizieren?
Diese erste Salve war sicher nahe dran, aber wahrscheinlich als Schuss vor den Bug gedacht, dass es anders gekommen war, lag sicher daran, dass er von Anfang an die Sensoren der Prometheus hatte stören lassen.
Dazu hatte Miheil von der getarnten Hasimir aus den Raum verzerrt, damit auch rechnerische Zielerfassungen versagten.
Er hatte in dem Auftauchen des Schlachtschiffes eine Art Hinterhalt gesehen, welcher sich gegen sein Haus sein Schiff und gegen Ihn persönlich richtete.
Aber was, wenn der Admiral genauso überrascht war wie er?
„Dann war ICH das einzig Hinterhältige hier am Tannhäuser Tor „
Mit einem Mal wurde Ihm kalt, als er darüber nachdachte, was das für sein Haus bedeuten würde, und der Gedanke entsetzte ihn was passieren würde, wenn SIE es erfuhren.
„Was werden Zac und Jeantron sagen? Wie kann ich Ihnen je wieder unter die Augen treten?
Er sprang auf und rannte zur Tür, draußen stand ein Medbot, Timy vom Gedanken an Flucht beseelt wollte an ihm vorbei, da hörte er ein leichtes Zischen, der Bord Arzt stand vor ihm und schaute ihn mitfühlend an: „Auch der größte Krieger braucht mal eine Pause“, Timy starrte ihn entgeistert an, dann wurde es dunkel.
Bhishma’s Bett aus Pfeilen: Der schmerzhafte Pfad der Konsequenz |
ZacVanDoom las die Nachricht, las sie nochmal und nochmal als würde sich dadurch irgendetwas an ihren katastrophalen Inhalt verändern.
Dann sprang er auf und rannte unter Verzicht seiner sonst so würdevollen Haltung wie von einer Wespe gestochen zum Turbolift.
Während der Fahrt mit dem Lift arbeitet sein Bewusstsein ununterbrochen, aber weder er noch der sonst so allwissende Geist in seinen inneren erkannten einen Weg aus dem Schlamassel herauszukommen.
„Er“ musste es richten!
Zac rannte in Jeantrons Raum im Tower:
“ Jean, bitte, du musst etwas tun, es ist ein Desaster, ich habe total versagt und die Familie in den Abgrund geführt! „
Hoffnung keimte in Zac auf. Befand sich Jeantron bereits auf dem Weg geschehenes ungeschehen zu machen?
„Es tut mir leid ich bin dafür verantwortlich, auf keinen Fall hätte ich Timy dorthin schicken dürfen, nicht nach allem, was er durchgemacht hat.
Ich verdränge immernoch, das Timy keine Maschine mehr ist und daher Schlaf und Erholung braucht und das alles, was er tut, nicht mehr so spurlos an Ihm vorbei geht wie zu Tanis Zeiten.
Jeantron bitte verändere den Lauf der Dinge, mache das Ganze ungeschehen, bewahre Timy vor dieser schlimmen Fehlentscheidung und rette unsere Familie!“: Flehte ZacVanDoom.
Jeantron blickt ihm aus seinen Jadeaugen entgegen, langsam jedes Wort betonend sagte er:
„Ich werde nichts dergleichen tun.“
Zacs Verstand stand eine Weile still, während Jeantron mit klarer ruhiger Stimme weiterredete:
„Es war unausweichlich das man im Imperium die Existenz des Engels des Todes zur Kenntnis nimmt.“
„Ab heute werden sie es wissen und niemand kann es verleugnen der Todesengel ist eine reale Gestalt und sie werden ihn fürchten und Geschichten über ihn verbreiten. Sie werden lernen das es Mächte gibt, die über weit über ihre persönlichen Befindlichkeiten hinaus, Einfluss auf ihr Schicksal nehmen können“
ZacVanDoom, Herzog durch Imperiale Beförderung, aber auch der Erbe des Dämonen Dukes Prufalas, eine Riese von Zweimeterdreisig mit Augen, die glühten, wie die einer Tiefseekreatur, entfaltete seine Aura, die Konturen seines Körpers verschwammen. Muskeln traten hervor sein Gesicht versteinerte als er Jeantron anstarrte.
„Und was wird UNS diese Lehre kosten? Wie hoch ist der Preis, den wir diesmal entrichten müssen?
Jeantrons Blick wirkte entrückt. „Was wären wir für Lehrer, wenn wir die Folgen unserer eigenen Lehren nicht ertragen könnten? Ohne Opfer sind Worte nichts als hohle Klänge, Geräusche, die der Wind erzeugt, wenn er durch enge Spalten pfeift. Worte, die sich ins Gedächtnis der Menschheit einbrennen, sind meist das Ergebnis eines Preises, den jemand erbracht hat. Dieser Jemand ist nicht immer der, den wir sehen; oft ist es eine Gestalt, die im Schatten der Geschichte verborgen bleibt. Diese Unbekannte hat den Preis gezahlt, damit andere auf ihren Weg voranschreiten können.“
Zac schaute Jeantrons Erscheinung an, seine Aura verdichtete sich. Dann sank er in den Schneidersitz hob seine Arme mit nach oben gedrehten Handflächen und chantete:
„Ich bin das Feuer im Herzen des Schicksals. Wenn die Flamme entzündet wird, brenne ich ohne Gnade alles nieder, was auf meinem Weg liegt. Mein Ziel ist nicht das Ende – es ist der alles verzehrende Brand“
Jeantrons Augen blitzen für einen Augenblick in einen Schockgrün.
Er atmete ein und aus, dann hatte er sich gefangen.
Mit leicht spöttischen Tonfall lobte er: „Das hast du aber sehr schön gesagt mein Süßer und jetzt gehe und tu was getan werden muss.“.
Zac erhob sich: „Ich werde bei der Imperatrix vorstellig, um meine Demission einzureichen, was unweigerlich zur Aufgabe des Herzogtums „Egle Rise“ führen wird.
Anschließend berufe ich eine Versammlung aller Skycitizen ein, um ihnen mitzuteilen, dass wir unsere Heimat für immer verlassen werden und dass wir innerhalb des Imperiums zukünftig auf Anwendung von JTG-Hypertech verzichten werden“. Mit grimmiger Miene sagte er: „Ich freue mich gar nicht auf den Moment wo ihnen klar wird, was das bedeutet.“
Jeantron seufzte: „Nun… das wird eine Zäsur.
Ich für meinen Teil werde mich auf den Weg machen, um das Häufchen heulendes Elend, was von unserer ehemals so unerschütterlichen Todesengel übrig ist, aufzusammeln und in den Arm zu nehmen.
Irgendwann wird sich Timy sicher wieder einkriegen.“
Dann verließ er ZacVanDoom welcher zurückkehrte zu Monitoren seiner Kommandozentrale im Tronical Tower auf der höchsten Erhebung in Eagle Rise.
Fußnote: Bhishma war ein großer Krieger und Anführer der Kauravas im indischen Epos Mahabharata. Während der großen Schlacht von Kurukshetra wurde er von Arjuna, einem der Pandavas, mit zahlreichen Pfeilen durchbohrt. Bhishma fiel jedoch nicht zu Boden, sondern blieb auf einem Bett aus Pfeilen liegen. Er entschied sich bewusst, auf diesem Bett zu verharren, bis der günstigste Zeitpunkt für seinen Tod gekommen war. Während dieser Zeit, in der er auf seinem Pfeilbett lag, gab er den Pandavas wertvolle Lehren und Weisheiten weiter.
EPILOG
20 Jahre nach dem Massaker am Tannhäuser Tor öffneten Forscher des großen Hauses Pharas bei der Untersuchung eines Artefaktes ein Tor zu einem Taschenuniversum. Ein Hive schob sich etwa 500 km heraus. Aus ihm kamen tausende kleine Schiffe, die gleichzeitig Lebensformen waren. Wenn es ihnen gelang, an andere Schiffe anzudocken, übernahmen und kontrollierten sie deren Besatzung, die dann Teil des Hives wurde.
Das Imperium und viele große Häuser sowie die Raumgilde mobilisierten ihre Flotten, um dagegen vorzugehen. Aber wie Insekten ihren Stock verteidigten, verteidigten Raumschiffe und die übernommenen Einheiten den Hive ohne Rücksicht auf Verluste. Die schweren Waffen der Menschenflotte drangen einfach nicht zu ihrem Ziel durch. Der Hive schob sich immer weiter in unsere Realität und während er das tat, kamen immer neue und besser angepasste Einheiten aus dem Stock.
Als das Objekt 2000 km in den imperialen Raum ragte, zeigten sich Auflösungserscheinungen bei den menschlichen Verteidigern, die die Hoffnung verloren.
In der Stunde der höchsten Not erschien der legendäre Todesengel, diesmal, um auf Seiten der Menschheit zu kämpfen. Die entschlossensten Verteidiger scharrten sich um das Schiff, das unnachgiebig auf den Fremdkörper vorstieß. Wurde einer zerstört, schloss ein anderer die Reihen. Drohte jemandem die Übernahme, zerstörte er sich selbst. So brachen sie zum Hive durch, damit die tödlichsten Waffen, die die Menschheit hatte, ihr Ziel finden konnten.
Als der Hive starb, kollabierte auch das Wurmloch und der Geist, der das Ganze kontrollierte, erlosch. Die Verteidiger zerstörten die Reste der Flotte komplett. Anschließend verschwand die Lydia van Dyke wieder in den Tiefen des Alls.
Das Imperium stufte den Vorfall als Gefahrenklasse SSS ein, die höchste Bedrohung, die es für die Menschheit gab.
Ende