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    Meine Version vom Krieg der Sterne

    Hi erstmal, das ist mien erster Beitrag.
    Hier habe ich eine Kurzgeschichte die ich schon vor ein paar Jahren geschrieben habe. Wollte einfach mal in die Runde fragen was ihr davon haltet. Ich hoffe der Plot ist nicht zu konventionell und die Sprache verständlich.
    Sternenritter

    Sternenritter

    Am Firmament von Therion erschien ein neuer Stern. Gerade noch war er mit bloßem Auge kaum erkennbar, dann wuchs er langsam und strahlte bald heller als alle anderen Gestirne am nächtlichen Himmel über dem Ozean der die beiden Kontinente von Therion voneinander trennte. Unmerklich löste er sich aus dem festen Gefüge der Lichtpunkte und wanderte aus dem Sternbild des Raben und überquerte den Zenit in Richtung Süden.
    Das unkundige Auge hätte die Künstlichkeit des Phänomens vielleicht nicht erkannt, doch tatsächlich handelte es sich nicht um einen Stern der seinen angestammten Platz verlassen hatte und nun als galaktisches Kuriosum durchs All raste.
    Auch war es kein Planet oder Asteroid der das von Therions Sonne stammende Licht reflektierte, auch wenn die Konstruktion nach hundert Jahren des Flugs zwischen den Welten wegen seiner mit Kratern übersähet Hülle einer Mondlandschaft glich.
    So war von der ursprünglichen Oberfläche des grauschwarzen Giganten nicht mehr viel zu erkennen, nur in einer Nische hatte ein mit Säure in die kristalline Hülle geätzter Schriftzug die Reise überlebt. „TITAN“ stand hier in der Sprache der Therionier. Darunter in kleineren Lettern der Schlachtruf des Sternenkaisers: „Das Reich ist ewig!“.
    Die TITAN war ein Weltenkreuzer von gigantomanischem Ausmaß. Er besaß die Form eines neunseitigen Primas von vier Meilen Länge und einer Ruhemasse von sechzehn Millionen Tonnen. Seine Erbauer hatten ihn mittels Nuklearlasern und Sprengladungen aus einem aus festem Gestein bestehenden Asteroiden gefräst. Anschließend hatte man ihn mittels künstlicher Kristalle versiegelt.
    Das Neutronentriebwerk des Schiffes, das nun dem nahen Ziel zugewandt war hatte mit dem finalen Bremsmanöver begonnen und das Atomfeuer wärmte den Rumpf. Eis welches sich über die Jahre am Rumpf festgesetzt hatte begann zu schmelzen und erzeugte einen Schweif, der für Kometen die von der Sonne bestrahlt werden charakteristisch war.
    Als der Sternenantrieb die Konstruktion weit genug erwärmt hatte und große Pumpen warmes Gas durch alle Ecken und Winkel befördert hatten beschloss ein Elektronenhirn irgendwo in der Nähe der Mittelachse, dass es Zeit für die TITAN war, aus dem Winterschlaf zu erwachen.
    Es begann mit den Robotern. Überall im Schiff begann es in der Dunkelheit zu surren und zu knacken. Befehle flossen lautlos durch Datenkabel und verbreiten elektronisches Leben. Große Transportsysteme lieferten frische Brennstäbe für die Reaktoren, die dann von automatischen Lastkränen in Position gebracht wurden, Wartungsroboter, kleinen metallischen Käfern ähnlich krochen in großer Zahl aus allen Winkeln hervor und begannen die Schäden der Jahrhunderte zu beseitigen.
    Auf ihren Wanderungen passierten sie die Waffenkammern, wo die großen Konversionsgeschütze und Massekatapulte, in dunkle Schatten gehüllt, vergeblich auf einen Einsatz warteten. Die Munitionsdepots hatte man bis aufs letzte Neutronengeschoss geleert, die gewaltigen Tanks, die einst mit zerstörerischen Naniten und Viren gefüllt waren hatte man um ihre tödliche Frachtgebracht.
    Alles was dem Schiff geblieben war, waren unheimliche Mengen an Handwaffen: Todesstrahler, Neutronengranaten und Schallwerfer, flankiert von zehntausend Infantriebots, kleinen Kampfschiffen und Autotanks, außerdem ein paar Terraminen die, jede einzelne, einen ganzen Planeten entvölkern konnte.
    Die Roboter drangen immer weiter in Richtung Schiffhülle vor und durch den steigenden Abstand zur Mittelachse der TITAN und die Eigenrotation wurde die simulierte Schwerkraft mit jedem Meter stärker und die Arbeit der Maschinen mühsamer.
    Dort wo die Gravitation nullkommafünf G betrug waren die Brennstoffkammern untergebracht. Einst waren sie bis zur Decke mit Brennstäben gefüllt gewesen, jetzt waren sie fast alle zu Schatzkammern siegreicher Kreuzritter geworden.
    Kunstgegenstände, tonnenweise Massivgold und Proben von Technologien die auf Therion unbekannt waren, hatte man mittels gewaltiger Netze im Raum fixiert. Ein Mensch hätte die mit Blei verkleideten Hallen Tage durchwandern können ohne auf ein Ende zu stoßen.
    Als die Schwerkraft Erdniveau erreicht hatte stießen die Roboterscharren auf die Hibernatoren. Jede der perfekt abgeschirmten Kapseln enthielt einen schlafenden Sternenkrieger, jede der zweihundert Hibernatorschächte dreitausend Kapseln.
    Tausende weiter Kapseln standen leer, ihre Besitzer waren lange tot, dahingerafft von radioaktiver Strahlung und außerirdischen Krankheiten.
    Als auch der letzte Metallkäfer durch die Wartungsschächte verschwunden war, gab das zentrale Elektronengehirn den Befehl, die Beleuchtung wieder einzuschalten. Flackernd vertrieb künstliches Tageslicht die uralte Dunkelheit.
    Das Eis, welches die Besatzung der TITAN konserviert hatte, begann bereits zu tauen. Als auch der letzte Tropfen verdunstet war ertönte der laute Knall einer starken elektrischen Entladung und sechshunderttausend Herzen begannen im Gleichtakt zu schlagen und die ganze Armee öffnete fast synchron die Augen.
    Auch nachdem die Kapseln mit pneumatischem Zischen geöffnet wurden, wagte es niemand zu sprechen. Einige sahen sich verwirrt um, andere verließen wortlos ihre Liegen.
    Das Bremsmanöver der TITAN war beendet, der Weltenkreuzer hatte seine endgültige Umlaufbahn über Therion eingenommen.
    In den Hibernationsschächten brach von einer Sekunde zur nächsten eine gewaltige Euphorie aus.
    „Wir leben!“
    „Heil dem Kaiser!“
    „Das Reich ist ewig!“
    Die Freudenschreie der Mannschaft schallten bis in die entfernte Kommandozentrale. Die Bildschirme zeigten was tausend elektronische Augen die in den Schiffsrumpf eingelassen waren sahen. Einige waren auf ferne Sterne gerichtet, einige blickten hinab auf die Meere, Wälder und Wüsten von Therion. Die Menschen waren tot, die Städte zerstört und der Palast des Kaisers lag seit hundert Jahren in Trümmern. Radioaktiver Staub eines lange zurück liegenden Kriegs bedeckte noch immer weite Teile der einst blühenden Welt.
    P.S. bin auch fähig Kritik zu ertragen

    #2
    Gefällt mir. Du hättest den Part mit der in Trümmern liegenden Heimatwelt allerdings nicht ganz ans Ende setzen sollen. Darauf solltest du noch etwas näher eingehen, also die Reaktionen der Sternenritter.
    Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Großvater, nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer im Wagen. - Will Shriner

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