STAR TREK LAZARUS
Pilotepisode Part I
Pilotepisode Part I
Wir schreiben das Jahr 2380.
Ein halbes Jahrzehnt lang ist der Krieg zwischen der Föderation und dem Dominion nun schon vorbei, doch hat dieser Konflikt tiefe Lücken in die Verbände der Sternenflotte gerissen, welche noch immer nicht vollends geschlossen werden konnten. Nirgends scheint der Wiederaufbau gänzlich beendet und so investiert die Föderation auch Ressourcen in humanitäre Hilfe, welche dem cardassianischen Volk zu gute kommt, das in den entscheidenden Kriegsmomenten besonders unter dem Zorn des Dominion zu leiden hatte. Die Union ist zerschmettert und so werden die Cardassianer unterstützt bei der Gründung einer demokratischen Republik, um für längerfristigen Frieden im Alpha-Quadranten zu sorgen.
Doch auch der Beta-Quadrant befindet sich in Schwierigkeiten. Das Klingonische Reich hat große militärische Kapazitäten im Dominion-Krieg einbüßen müssen und das Romulanische Sternenimperium befindet sich in einem Zustand anhaltender Bürgerkriege, seit der Klon Shinzon vor einem Jahr den Senat auf Romulus ermordete.
Die Vereinigte Föderation der Planeten hat Entscheidungen zu treffen, um nicht im drohenden Chaos unterzugehen. Doch wird sie wieder den Weg zu ihren eigenen Wurzeln finden, oder ist ihr ideologischer Kern längst ein Opfer des Krieges geworden?
Anfang 2380
Iphydron-System, Romulanisches Territorium
Iphydron-System, Romulanisches Territorium
Administrator Wraanus blickte voller Abscheu auf diese Horde, die seine Wächter getötet hatte und sich nun anmaßte, ihn als Gefangenen zu nehmen. Grünes Blut klebte dem ergrauten Romulaner im Gesicht, der die Nase vor den remanischen Minenarbeitern rümpfte. Sein weißes Gewand war schmutzig und angerissen als Spur der barbarischen Behandlung, die er erdulden musste.
Seit dem Sturz des Senats durch diese menschliche Abscheulichkeit Shinzon herrschte zwar Aufruhr im Sternenimperium, doch war die Bergbaukolonie auf Iphydron III bisher von jedem Ärger verschont geblieben.
Wraanus hatte gedacht, sein Durchgreifen hätte vor diesen hässlichen Kreaturen klargemacht, dass er keine Rebellion duldete. Blut war hier mit Blut beglichen worden und Tod mit Tod. Für jeden romulanischen Senator, der bei dem Unsturz vor einem Jahr sein Leben verloren hatte, hatte Wraanus als Ausgleich einen remanischen Arbeiter erschießen lassen. Ein gerechtes und wahrhaft mildes Urteil, das für seinen gnadenvollen Charakter sprach. Schließlich war ein Romulaner hundert Remaner wert. Doch so viele Arbeiter hätte er gar nicht opfern können, ohne die Produktivität auf Iphydron III völlig zusammenbrechen zu sehen.
Nun hockte er auf den Knien auf dem Podest, von dem aus er sonst seine Anordnungen gegeben hatte, zu den Füßen eines remanischen Rebellen namens Vaccoryn, der zu seinen Artgenossen sprach.
„Sie haben uns versklavt! Sie haben uns als Kanonenfutter missbraucht! Wir haben für das Sternenimperium gekämpft, für sie gekämpft und wurden dafür beschimpft und bespuckt! Für unsere Dreistigkeit, den Krieg überlebt zu haben!! Den Krieg, den wir für sie erst gewonnen haben!“
Die remanischen Arbeiter vor dem Podest brüllten laut ihren primitiven Unmut heraus und Wraanus spürte, wie das Lärmen in seinen spitzen Ohren schmerzte. Er hätte nicht so gnädig mit ihnen sein sollen. Ein großer Fehler.
„Sie wollten mich töten, weil ich in Gefangenschaft geriet. Ich überlebte die Schlacht, die Folter und allen Schmerz! Nur damit ich als Verräter hingerichtet werde?“, fragte Vaccoryn laut. „Dafür haben meine Männer und ich den Tod in Kauf genommen?“
Wieder brüllten die Remaner und Vaccoryn stachelte sie noch an. Wie für seine Spezies üblich besaß er einen haarlosen Schädel und eine graue Haut, spitze Ohren und Augen, die in tiefen Höhlen im Schädel lagen.
Vaccoryn wandte sich an Wraanus. „Sprich, Romulaner! Wo ist da die Gerechtigkeit?!“
Die Arbeiter stimmten zu und verlangten Antwort von ihrem Administrator.
Wraanus achtete drauf, nicht das Gesicht zu verlieren. „Ich habe nicht nötig, mich vor euch zu rechtfertigen. Ihr seid Diener des Sternenimperiums. Das ist alles. Beim Beginn dieser Rebellion sandte ich ein Notsignal. Warbirds sind schon auf dem Weg. Ihr werdet von den romulanischen Ulanen niedergemacht werden. Ihr alle!“
Vaccoryn ging in die Hocke und brachte sein Gesicht nahe an das des Romulaners. „Das stimmt. Warbirds waren auf dem Weg. Drei von ihnen. Meine Flotte hat sie vernichtet. Es wird niemand mehr kommen, um dich zu retten, Romulaner.“
Wraanus erschauderte kurz und sein Gesicht versteinerte im Schreck, dann griff er nach dem letzten Strohhalm Hoffnung. „Dann nehmt ihr mich also als Geisel?“
Vaccoryn erhob sich wieder und sprach zu den Remanern. „Es ist eine alte Regel des Kampfes, dass man Geiseln nimmt, um mit dem Feind verhandelnd zu können.“ In einem weiten Grinsen zeigte er seine Reißzähne. „Wollt ihr verhandeln? Mit romulanischem Abschaum, für den ihr kaum den geschmacklosen Brei wert seid, den sie euch hier vorgesetzt haben? Nein, ich bin nicht hier, um zu verhandeln! Ich führe Krieg! Ich will sie töten!“ Vaccoryn zog ein Messer mit gebogener Klinge.
„Das wagst du nicht!“, rief Wraanus, der dann anfing, um Hilfe zu schreien. Laut und angstvoll. Niemand reagierte darauf mit mehr als Jubelrufen.
„Seht ihn euch an!“, sagte Vaccoryn laut. „Ich kannte einen Vulkanier, der hätte in einer solchen Situation keinen Laut von sich gegeben. Weder vor Angst, noch vor Schmerz!“
Gnadenlos rammte der Remaner seinem Gefangenen die Klinge in die Kehle. Wraanus gurgelte erbärmlich, während er eine Fontäne grünen Blutes verspritzte. Am Ende der Darbietung präsentierte Vaccoryn seinen remanischen Brüdern und Schwestern einen wahrgewordenen Traum. Das abgetrennte Haupt des Administrators in den Händen eines remanischen Kriegers. Zum Dank würden sie sich ihm als neue Soldaten anschließen. So wuchs seine Armee mit jedem rollenden Kopf eines romulanischen Beamten um mindestens hundert Remaner.
Sol-System, Raumdock
Guy befand sich im Herzen der Föderation. Im Zentrum einer Macht, die vor etwas mehr als zweihundert Jahren von Menschen, Vulkaniern, Tellariten und Andorianern gegründet worden war und sich heute über weit mehr als 150 Mitglieder mit mehr als 1000 Kolonien in einem Raumgebiet von etwa 8000 Lichtjahre erstreckte. Eine Allianz geboren durch den Wunsch der Kooperation und Erforschung der Weiten, die nie ein Mensch oder irgendein anderes Wesen, wenn es denn Augen besaß, je gesehen hatte. Natürlich gab es in einer Geschichte, die sich über zwei Jahrhunderte erstreckte hin und wieder Meinungsverschiedenheiten und Rangeleien mit anderen Spezies.
Guy wusste das aus erster Hand. Er hatte ein paar davon mitgemacht. Tzenkethi, Borg und Dominion.
Der 41 Jahre alte Mann mit den Narben im Gesicht und den tiefbraunen Augen verzog die Lippen und bestellte mit einem Schnipsen das Übliche.
Das Herz der Föderation war in diesem Fall der Club 47, wo man sich bei stilvoller Musik betrinken konnte. Und da er zivil unterwegs war, musste sich Guy für nichts schämen. So stellte ihm der caitianische Barkeeper Niwan nicht das erste Glas Romulanisches Ale hin. Ein berüchtigtes Getränk mit einer blauen Farbe und bitterem Geschmack. Früher war sie nur unter dem Ladentisch gehandelt worden, doch die Zeiten hatten sich geändert.
„Dafür hat sich das Kämpfen gelohnt.“, sagte Guy mit schwerer Zunge. Er griff erst an dem Glas vor sich vorbei, doch beim zweiten Versuch erwischte er es. „Für Freiheit, Frieden und bisher verbotene Gesöffe aus dem Beta-Quadranten!“
Nach diesem improvisierten Toast nahm Guy einen tiefen Schluck und bereute es kopfschüttelnd. Doch das Trinken war eine alte Tradition auf der Erde und vielen anderen Welten. Er folgte den Regeln, die sich seit Jahrtausenden kultiviert hatten.
Der felide Humanoide Niwan fauchte leise und zeigte Zähne. „Fchrrr…Ich hörte, sie wollen das Ale bald wieder verbieten. Wegen dem Ärger, den die Romulaner haben…Chrrr.“
Guy schmunzelte. „Was soll’s? Ist nur Eigenwerbung für das Arschgesicht von Politiker, der es vorgeschlagen hat. Man kam früher an das Zeug, wenn man wollte. Das wird sich dadurch nicht ändern.“
Niwan nickte und spielte mit einer Hand an seinen Schnurrhaaren. „Das stimmt. Ich kenne da ein paar Ferengi.“
„Sehr gut.“, sagte Guy und hob wieder das nun halbleere Glas. „Was wäre die Motivation tüchtiger Offiziere ohne ein paar tüchtige Schmuggler für die richtigen Waren?“
Guys Stimme war so laut gewesen, dass er vom Tresen aus das Interesse mehrerer Kadetten an den hinteren Tischen weckte. Er begegnete ihren neugierigen Blicken mit Gleichgültigkeit. Diese Grünschnäbel kannten den Dienst zu 85 Prozent nur aus den Lehrprogrammen und Holo-Simulationen. Sie wussten nicht, wie kalt es im Weltall wirklich war.
Guy kratzte sich am etwas unrasierten Kinn und ächzte. Das Romulanische Ale würde ihn irgendwann umbringen, wollte ihm eine dieser leisen Vernunftstimmen einreden, doch er erstickte sie mit dem Selbstbetrug, alles überleben zu können. Sein Hauptargument war das Gefangenenlager Arrak’nor.
Niwan kümmerte sich gerade um ein paar andere Gäste, während sich Guy aus den Augenwinkeln umsah, auch wenn alles vor seinem Sichtfeld ein wenig verschwamm. Tatsächlich waren die meisten Gäste hier Sternenflottenpersonal meist jüngerer Semester. Irgendwelche Hinterweltler, die sich von einem der Rekrutierungsspots hatten begeistern lassen. Die Ränge mussten schließlich gefüllt werden.
Auf einer kleinen Bühne spielte eine Jazzband. Guy war sich im ersten Moment nicht sicher, ob es Hologramme waren, doch da er keine Ermitter sah, oder sie zumindest übersah, waren das wohl Musiker aus Fleisch und Blut. Drei Menschen und ein weißhaariger Efrosianer mit goldenem Saxophon.
Guy wandte sich ab und hatte gar nicht bemerkt, dass Niwan wieder bei ihm stand. „Frrrch…habe gehört die Jungs auf Station K-7 machen etwas, dass dem Romulanischen Ale ähnlich ist. Ist rot und schmeckt feuriger. Etwas andere Zusammensetzung.“
„Werde ich probieren.“, sagte Guy.
„Sie verlassen das Sol-System?“, fragte Niwan mit einem leisen Laut der Überraschung.
Guy nickte und seufzte. „Schon mal von dem Lazarus-Flottenprogramm gehört?“
Drei Tage vorher...
Guy war es gar nicht mehr gewohnt, Haltung anzunehmen. Doch es fühlte sich auf eine gewisse Weise gut an, während es gleichzeitig aber eine Leere in ihm spüren ließ. Vor ihm saß Admiral William Ross an seinem Schreibtisch und studierte auf einem Pad seine Personalakte. Ein Mann, der durch seine Rolle im Dominion-Krieg eine gewisse Popularität errungen hatte. Der perfekte Mann für das Programm, welches der Föderation vorschwebte.
„Gaius McLouis, 2339 in der Marskolonie geboren. Ihre Mutter war Diplomatin und ihr Vater Schiffstechniker auf Utopia Planetia. Sie schlossen die Akademie 2358 mit guten Ergebnissen ab und verbrachten ein Jahr auf der andorianischen Militärschule. Wie war es dort?“
„Sehr kalt, Sir.“
Admiral Ross verzog die Augenbrauen und las dann weiter. „Ihren ersten Posten traten Sie 2360 auf der USS Al-Batani unter Owen Paris an. Sie wurden dann zeitweise auf Sternenbasis 515 versetzt und dann ab 2365 auf die USS Davidson unter Thoshuur Mn’athaan. Aber auch da sind Sie nicht lange geblieben. Was war los?“
„Nun, ich respektierte alle meine Vorgesetzten.“, hielt Guy für ratsam zu erwähnen. „Doch wenn es Konflikte gab, war es in meinen Augen besser, um Versetzung zu bitten.“
„Interessanterweise haben aber stets Ihre Vorgesetzten dieses Gesuch eingebracht.“
„In gegenseitigem Einvernehmen, Sir.“
Ross kratzte sich am Kinn. „Natürlich. Das kann ich mir vorstellen, McLouis. Dann änderte sich alles, als sie auf Captain Sarpock trafen, wie mir scheint. In seinen Berichten werden sie in den höchsten Tönen gelobt.“
„Und das nehmen Sie nicht für voll, Admiral?“
„Unsinn, McLouis!“, gab Ross zurück. „Ich kannte Sarpock. Es ist schwer, von einem vulkanischen Offizier solche Loblieder in die Akten geschrieben zu bekommen. Sarpock war da keine Ausnahme. Was ist geschehen? Wieso hat sich Ihr verhalten plötzlich so zum Besseren gewandelt?“
„Ich weiß es selber nicht, Sir.“, sagte Guy nach bestem Gewissen. „Wahrscheinlich wusste Captain Sarpock, wie man Leute führt. Die Dinge waren unter seinem Kommando immer klar und nachvollziehbar. Es gab keine Eitelkeiten. Er gab die Befehle und wir befolgten sie.“
Ross betrachtete McLouis nachdenklich. „Sie dienten unter Captain Sarpock zuletzt auf der USS Achilles, einem Kampfschiff der Defiant-Klasse. Bis 2374…“
„Bis zur Schlacht von Betazed, Sir.“, sagte Guy. „Dann kam bis 2377 das Gefangenenlager Arrak’nor.“
Guy versuchte, die Erinnerungen an diese Zeit möglichst kurz zu halten. Das Lager hatte zwei Jahre nach dem Kriegsende noch bestanden, bis es von einem Verband klingonischer Schiffe entdeckt und befreit worden war. 510 Gefangene waren sie gewesen am Anfang, doch hatten nur 38 bis zur plötzlichen Befreiung 2377 überlebt. Guy war einer von ihnen und das einzige Crewmitglied der USS Achilles, dessen Herz noch schlug.
„Dann werden die Daten schwammig. Was haben sie dann getan?“, fragte Ross.
„Nachdem mir körperliche Gesundheit attestiert wurde, flog ich nach Vulkan, um mich mit Sarpocks Wittwe zu treffen. Eine Frau namens T’arin. Ich hatte ihr ein paar persönliche Worte auszurichten. Dort blieb ich ein paar Monate, bis ich von der Sternenflotte auf das Transportschiff USS Fivepoint versetzt wurde. Ich quittierte nach drei Wochen den Dienst.“
„Wieso?“
„Replikatoren nach Cardassia zu transportieren, passte nicht zu meinen Vorstellungen, Sir.“
„Sie sind kein Freund der Unterstützung, welche die Föderation auf Cardassia Prime leistet?“
Guy presste die Lippen aufeinander. „Sir, bei allem Respekt. Was den Cardassianern widerfuhr ist grausam, das stimmt. Doch es ist ihre eigene Schuld, da sie dem Dominion die Tür in den Alpha-Quadranten öffneten. Ihre Militärunion hat ganzen Völkern Schreckliches angetan, bevor wir…“
„Was haben die Cardassianer Ihnen angetan, McLouis?“, fragte Ross. „Arrak’nor wurde von einem Gul Dhomarr geleitet. Es gibt Berichte von Folterungen und falschen Berichten. Den dortigen Gefangenen wurden gefälschte Szenarien als Wahrheit verkauft, nicht wahr?“
„Sir, 2374 gerieten wir in Gefangenschaft und damals sah es nicht aus, als würde die Föderation dem Dominion noch eine Menge entgegensetzen können. Also konnte Dhomarr behaupten, was er wollte. Sie zeigten mir zum Beispiel das Hologramm der entvölkerten Erde. Aber das war nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, dass wir nicht aufgeben wollten. Wir mussten uns die Hoffnung bewahren. Die Schwächsten unter uns sind zum Glück schnell gestorben, die anderen haben sie gegen die Jem’Hadar-Wachen kämpfen lassen. Und nur wenn einer von uns gewann, konnten wir am Glauben festhalten, das Dominion sei nicht unbesiegbar. Und der Adjutant Dhomarrs, so ein blasser Vorta namens Irldryn, war besessen von den Schmerzrezeptoren verschiedener Spezies. Ein Interesse, das viele Gefangene mit dem Leben bezahlt haben.“
„Ist so Sarpock gestorben?“, fragte Ross.
„Das klingt einfacher, als es für ihn war. Er war unter uns schließlich derjenige, der am schwersten zum Schreien zu bringen war.Es hat sehr lange gedauert.“, deutete Guy das Geschehen an.
Ross seufzte und legte den Pad auf den Tisch vor sich. „McLouis, ich bin nicht sicher, was Sie angeht. Und ich fürchte mich davor, einen Fehler zu machen.“
Meinte der Admiral einen Fehler wie nur acht Kampfschiffe zur Verteidigung Betazeds zurückzulassen? Guy behielt diesen Gedanken für sich und ballte Fäuste.
„Sie haben viel durchgemacht. Das haben wir alle. Der Krieg hat uns geprägt und verändert.“, sagte Ross traurig. „Doch wir müssen uns darauf besinnen, wer wir sind. Wo unsere Wurzeln liegen und unsere Aufgaben. Der Krieg ist vorbei, auch wenn er für Sie zwei Jahre länger gedauert hat. Wir haben gewonnen, die Föderation war siegreich. Sagen Sie mir, McLouis. Sind Sie bereit, in den aktiven Dienst zurückzukehren?“
Guy antwortete automatisch wie auf einen Befehl. „Ja, Sir.“
Ross wirkte skeptisch, sprach jedoch weiter. „Ich könnte Ihnen das Kommando über ein Schiff anbieten im Rahmen des Lazarus-Flottenprogramms. Es soll die Wiederauferstehung unserer Ideale symbolisieren. Die Rückkehr zu den Werten, durch welche die Föderation groß wurde.“
„Ich kenne den Holospot, Sir.“, sagte Guy und erinnerte sich daran, dabei nur den Kopf geschüttelt zu haben. „Havarierte Schiffe der Sternenflotte wurden geborgen, repariert und schließlich modernisiert, um wieder in den Dienst gestellt zu werden.“
„Was denken Sie darüber?“, fragte Ross.
Guy gab eine Antwort, wie sie auch Sapock gegeben hätte. „Eine gute Strategie. Wir heben die Moral und füllen die Ränge, bis der Ausbau der neuen Schiffsklassen abgeschlossen ist.“
„Sehr nüchterne Bewertung, McLouis.“
Guy nickte. „Ja, Sir.“
„Würden Sie das Kommando über USS Lazarus übernehmen? Sie hieß früher USS Titania.“
Guy verstand die Angelegenheit. „Die Lazarus ist das Aushängeschild des Programms, Sir.“
„In der Tat.“
„Ich erinnere mich noch gut an die erste Zeit nach der Befreiung, Sir.“, meinte Guy dann. „Die Öffentlichkeit war sehr an uns interessiert. An unseren Erlebnissen und ständig wollte man von uns hören, wie glücklich wir sind, zurückkehren zu dürfen. Sir, ich würde dieses Schiff kommandieren, wenn ich sicher wüsste, wieso ich es kommandieren soll.“
„Wie meinen Sie das?“
„Ich lasse mich von der Sternenflotte nicht zu einer Werbefigur machen, um Rekruten anzulocken. Ich bin damals selbst auf so einen Trick hereingefallen. Aber ich erfülle meine Pflicht als Offizier. Alles andere habe ich eh verlernt.“
Admiral Ross faltete die Hände vor dem Mund. „Halten Sie das für klug, so mit mir zu reden?“
„Die Frage ist eher, für wie klug Sie mich halten, Admiral.“, hielt Guy dagegen. „Soll die Lazarus nur gesehen werden, oder bekommt sie eine klare Aufgabe?“
Ross lehnte sich zurück. „Wissen Sie, McLouis? Die Sternenflotte kann sich momentan gar nicht leisten, Schiffe zu unterhalten, nur damit sie gesehen werden. Die Lage ist zu schwierig und unsicher. Wir wissen nicht, wer in vielleicht ein oder zwei Jahren auf Romulus die Kontrolle hat. Trotz der kurzen Allianz gibt es im Sternenimperium noch genug konservative Kräfte, die nicht viel von der Föderation halten. Wir müssen Präsenz zeigen an der Neutralen Zone und im Beta-Quadranten.“
„Ich verstehe.“
„Sie sind bereit dafür, McLoius?“
„Ja, Sir.“
„Dann haben Sie eine Woche, um sich vorzubereiten. Ihre Crew ist dann hier versammelt. Wenn Sie Ihr Schiff sehen wollen, dann begeben Sie sich zum Aussichtsgalerie 11. Sie haben dort perfekten Blick auf Lazarus.“
Fortsetzung folgt...
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Lasarus schrieb nach 6 Stunden, 46 Minuten und 59 Sekunden:
Natürlich sind kurze Rezensionen zwischen den Teilen sehr gern gesehen, wenn man mag

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