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    #46
    Folge 29: Zwillingsschicksale (2)



    Äli trat gutgelaunt aus dem Ereignishorizont. Er hatte vielleicht gerade den Lauf der Zeit geändert, eine alternative Zeitlinie geschaffen und in dieser seinem jüngerem Ich und denen der Anderen eine Chance gegeben, nicht von einem schwarzen Loch verschlungen zu werden.
    Außerdem hatte er zwei angefangene Rollen Klopapier ergattern können.

    Er verstand einfach nicht, wieso in so vielen Science-Fiction-Serien, -Filmen, und -Büchern immer wieder nur auf Sauerstoff-, Nahrungs-, oder Wasserprobleme eingegangen wurde, aber das wirklich größte Problem das auftreten konnte – das fehlen von Klopapier – so sträflich ignoriert wurde. Er machte sich eine geistige Notiz dass unbedingt zu erwähnen, sollte er noch einmal die Chance haben mit den Kommunikationszitronen der Erde einen Besuch abzustatten.

    Er schaltete sein Funkgerät ein. „Shnell? Auftrag erledigt. Unsere jüngeren Ichs wissen jetzt Bescheid und können vielleicht den Lauf der Dinge zu ihren Gunsten abändern.“

    „Äli?“, meldete sich Shnell. „Das sind ausgezeichnete Nachrichten. Wo befindest du dich gerade?“

    „Im Torraum.“

    „OK. Komm am besten gleich in den Terminalraum. Eierkocher hat …“, es entstand eine Pause, als Shnell offenbar über etwas nachdachte. „Von dir aus gesehen Übermorgen eine Idee, die er uns mitteilen will. Wenn du dich beeilst, warten wir noch schnell auf dich.“

    Äli überlegte kurz. „Bis übermorgen müsste ich es eigentlich schaffen.“

    „Nein eigentlich jetzt“, verbesserte sich Shnell. „Aber bei uns im Terminalraum ist es schon zwei Tage später wie im Torraum. Zeitverzerrung und so, weil wir uns schon halb im schwarzen Loch befinden.“

    „Ah OK“, erwiderte Äli und besah sich dann die beiden Klopapierrollen. „Hab ich trotzdem noch Zeit kurz aufs Klo zu gehen?“

    „Klar“, meinte Shnell. „Aber benutz das Klo im Erdgeschoss. Dort läuft die Zeit rückwärts. So schaffst du es vielleicht zu uns, bevor wir überhaupt dieses Gespräch führen.“

    „Rückwärts?“, wunderte sich Äli. „Ist das nicht ziemlich unlogisch?“

    „Wir befinden uns in einem schwarzen Loch. Als vermutlich erste Menschen überhaupt. Und niemand weiß wie sich die physikalischen Gesetze dort so verhalten … also …“

    „Klingt eigentlich logisch“, antwortete Äli und schaltete sein Funkgerät aus. Die Zeit lief im Erdgeschossklo also rückwärts? Er betrachtete die beiden Klopapierrollen und nickte langsam. Er hatte eine Idee.

    ***

    „Na endlich“, begrüßte Jung Äli, als dieser den Terminalraum erreichte. „Ich dachte Shnell meinte Sie benutzen das Klo im Erdgeschoss und kommen deswegen früher an.“

    „Ich war noch im Restmüllraum“, japste Äli, der sich extra beeilt hatte. „Dort war es nach den Schiffsanzeigen an der Wand schon nächste Woche. Also hab ich dadurch meinen ganzen schönen Vorsprung wieder eingebüßt. Ich war dann zwar noch mal auf der Toilette, wollte dort dann aber nicht ewig warten. Aber ich habe ein Experiment gestartet. Ich hab zwei leere Klopapierrollen auf ein Waschbecken gestellt. Wenn die Zeit jetzt wirklich rückwärts …“

    „Jaja, schon gut“, stöhnte Jung, dem der Kopf von den ganzen Zeitverzerrungen dröhnte, seitdem diese angefangen hatten.

    „War vielleicht sogar ganz gut so.“, meldete sich Shnell zu Wort. „Wer weiß was dein auftauchen hier, bevor ich dir sagen konnte, dass du herkommen sollst, alles für Paradoxien hervorgerufen hätte. Vom Schmetterlingseffekt und dem Satz des Pythagoras mal ganz abgesehen. Wo waren wir gerade?“

    „Ich habe gerade festgestellt, dass ich Hunger habe“, warf Jung ein.

    „Sagten Sie nicht, ich hätte Sie beim essen unterbrochen, als ich Sie vor zehn Minuten angefunkt habe?“, wollte Shnell wissen.

    „Und sagten Sie nicht, dass die Küche inzwischen drei Wochen hinter der Zeit im Terminalraum zurückliegt?“, konterte Jung.

    Shnell sah auf eine Simulation, die das Schiff in die momentanen Zeitabschnitte einteilte. „Inzwischen vier Wochen.“

    „Dann sollten Sie sich nicht wundern“, meinte Jung mürrisch. „Also was ist jetzt so überaus wichtig?“

    ***

    „Habt ihr schon die guten Neuigkeiten gehört?“

    Ä, Kloie und DJJJ – DJ-Jung-Junior – drehten sich um. Woodstock hatte sich hinter ihnen materialisiert. Seitdem das verwirrte Pfarrer-Hologramm den Job als KI aufgegeben hatte, konnte er sich überall auf dem Schiff bewegen. Aber irgendwie sah er heute anders aus als sonst. DJJJ konnte allerdings nicht genau sagen warum. Hatte er sich vielleicht eine neue Frisur zugelegt?

    „Nein“, antwortete Kloie. „Was ist los?“

    „Oh ihr habt es wirklich noch nicht gehört?“ Woodstock sah sich kurz um, bevor sich ein Verstehen auf sein Gesicht schlich. „Ah. Bei euch ist noch Donnerstag. Ich war gerade bei der Besenkammer wo schon Dienstag ist.“

    „Also was ist jetzt los?“, wollte nun auch Ä wissen.

    „Nun, Übermorgen hat Eierkocher herausgefunden, wie wir eventuell die Energie des schwarzen Lochs anzapfen und ein Wurmloch zur Erde herstellen können. Ist anscheinend ein klein wenig riskant, aber einen Versuch wert. Im Kontrollraum arbeiten sie gerade … haben gearbeitet … werden arbeiten … ach verdammt, was auch immer … jedenfalls wird an einer Wurmlochberechnung gearbeitet.“

    Kloie und Ä sahen sich an. Sie konnten nicht glauben was sie da hörten. Seit über fünfzig Jahren waren sie nun schon auf der Schwips-Aal gestrandet und jetzt – als sie alle mit ihrem baldigen Tod durch das schwarze Loch gerechnet hatten – sollte es endlich einen Weg zurück zur Erde geben?

    DJJJ, welcher sein ganzes Leben auf der Tipsy-Eel verbracht hatte und deswegen nicht wusste, was er von einer Reise zur Erde halten sollte, strahlte ebenfalls. Allerdings nicht wegen Woodstocks Informationen von nächstem Dienstag, sondern weil ihm endlich aufgefallen war, was sich an dem Hologramm verändert hatte.
    Er sah Woodstock an. „Sag mal, wo sind eigentlich deine Beine?“

    Der halbe Woodstock sah an sich hinunter. „Stecken momentan in einer Zeitschleife in der Besenkammer fest. Verdammt blöde Geschichte. Das Problem müssten wir noch lösen, bevor wir durchs Stargate verschwinden …“

    ***

    „Also gut Leute!“ Jung sah von seiner erhöhten Sprechposition auf die Crew hinunter. Es war nicht leicht gewesen sie alle gleichzeitig an diesem einen Ort zu versammeln. Die verschiedenen Geschwindigkeiten mit denen die Zeit an unterschiedlichen Orten des Schiffes ablief, von rückwärts laufenden Zeitlinien, Zeitschleifen, Zeitverwerfungen, Zeitverzerrungen und das schlimmste – dem Mittagessen – gar nicht zu reden, hatten ihm in der Hinsicht einige Nerven gekostet.
    Aber jetzt waren sie alle da: Äli, Skott, Grier, House, Ä, DJ, Kloie, Woodstock, welcher seine Beine unter dem linken Arm trug, DJJJ und Sudoki, die Tochter von Kloie und Eierkocher.
    Jung ließ den Blick über die Anwesenden schweifen und blieb schließlich bei Sudoki hängen. Aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe hatten sie lange geglaubt, dass Äli der Vater war, bis ihnen House irgendwann mitgeteilt hatte, dass sich Ruß nicht auf die Hautfarbe der Nachkommen auswirkte. Ein Vaterschaftstest hatte schließlich Grier oder Eierkocher als Vater identifiziert. Eine zufallsbasierte Chi-Quadrat-Lee-Analyse, bei der jede Menge Brokkoli im Spiel gewesen war, hatte schließlich auf Eierkocher als Vater hingedeutet, wobei sie dann auch geblieben waren.
    „Die Neuigkeiten haben sich ja schon herumgesprochen“, fuhr er mit seiner Rede fort. „Das schwarze Loch eröffnet uns eine Chance wieder nach Hause kommen. Shnell und Eierkocher kümmern sich gerade um die letzten Berechnungen, aber sie sind zuversichtlich, dass wir es bald versuchen können. Da der Aufenthalt im schwarzen Loch auf lange Sicht vermutlich unseren Tod bedeutet – und Aufgrund der Tatsache, dass die Vorratskammer von einer möglichen Explosion, wenn der Druck auf das Schiff zu stark wird, als erstes zerstört wird, weil sie sich am weitesten in der Zukunft befindet es noch dazu ein unangenehmer Tod werden wird – würde ich vorschlagen, dass wir die Chance nutzen.“

    Woodstock hob mit einem Arm eines seiner Beine in die Höhe. „Wie stehen die Chancen, dass wir wirklich auf die Erde zurückkommen?“

    „Zwischen 105 und -5 %“, erwiderte Shnell, der gerade mit Eierkocher den Raum betrat und sich an einem der Terminals, die es hier gab, zu schaffen machte.

    Skott tauschte einen kurzen verwirrten Blick mit Ä. „Zwischen 105 und -5 %? Ist das nicht eine ziemlich seltsame Angabe?“

    Shnell schüttelte den Kopf. „Man kann nie wissen was in einem schwarzen Loch passiert. Es ist einfach unberechenbar. Deswegen stehen die Chancen zwischen 100 und 0 %.“

    „Und da ein schwarzes Loch außerdem auch noch eine zusätzliche Unsicherheit von ca. 5 % ins Spiel bringt, stehen wir bei zwischen 105 und -5 %“, ergänzte Eierkocher.

    Auf einmal gab es ein leises Pufff und ein gelber Schwimmreifen, eine knallgrüne Pringlesdose und eine DFB-Pokal-Nachbildung tauchten wie aus dem Nichts in der Mitte des Raumes auf.

    Die Crew starrte die Gegenstände verblüfft an.

    „Was hat es damit auf sich?“, wollte DJ schließlich wissen und deutete auf die erschienen Sachen.

    „Schwarzes Loch“, meinte Shnell und zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, man kann nie vorhersagen was passiert.“

    Als plötzlich ein blau-weiß gestreiftes Wildschwein mit einer Yucca-Palme auf dem Kopf auftauchte, seine Flügel ausbreitete und dabei begann laut
    Katzenklo zu singen, fing Eierkocher an Befehle in das Terminal einzugeben. „Ich glaube wir sollten jetzt langsam verschwinden.“

    Das Stargate setzte sich in Bewegung und ein Chefferon nach dem anderen rastete ein, bis schließlich der bekannte Strudel aus dem Tor schoss, sich wieder zurückzog sich der Ereignishorizont etablierte.

    Shnell gab mit einem nicken zu Jung zu verstehen, dass es losgehen konnte. Dieser nickte daraufhin Skott zu.

    „OK“, rief Skott. Er hob den Arm nachdem er den Iriscode der Erde durchgegeben hatte. „Alle mir nach! Zweierreihen bilden und dann im Abstand von drei Sekunden …“ Er unterbrach sich, als der Ereignishorizont plötzlich anfing wie wild zu flackern.

    Jung sah entsetzt zu Shnell.

    Dieser tippte wie wild auf dem Terminal herum. „Ich weiß nicht wie lange ich es noch offen halten kann! Los, verschwindet solange es noch geht!“

    Skott brauchte keine weitere Einladung. „Na los! Los! Los!“, er lief zum Sternentor und warf sich in den Ereignishorizont. Äli, Grier, House, Ä, DJ, Kloie, Woodstock, DJJJ und Sudoki folgten ihm innerhalb weniger Sekunden.

    Jung sah zu Shnell. „Doktor?“

    Shnell schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht gleichzeitig das Tor offen halten und durchgehen! Na los Jung, verschwinden Sie solange es noch geht!“

    Jung sah Shnell noch einige Sekunden an. Dann nickte er, schnappte sich Eierkocher, lief Richtung Stargate und verschwand ebenfalls im Ereignishorizont.

    Shnell schaffte es noch das Tor einige Sekunden offen zuhalten, dann deaktivierte es sich. Er hoffte, dass es alle auf die andere Seite geschafft hatten.
    Er war allein.
    Allein auf einem Schiff, dass sich im Inneren eines schwarzen Lochs befand.

    Nun ja, nicht ganz allein, denn im Hintergrund hörte er leise ein
    „Katzenklo, Katzenklo, ja das macht die Katze froh ...“

    Dann ließ er sich erschöpft neben dem Terminal zu Boden sinken.
    Er würde hier sterben.
    Es gab nichts mehr, was er tun konnte.


    „... Katzenklo, macht die richtige Katze froh!“

    ***

    „Und?“, wollte Jung wissen und sah den alten Shnell an. „Haben es unsere älteren Ichs auf die Erde geschafft?“

    Der alte Shnell zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie es geschafft, vielleicht sind sie auch alle tot. Vielleicht sind sie irgendwo anders gelandet.“

    „Und was ist mit dir?“, wollte Shnell wissen. „Wie bist du hier gelandet?“

    „Anscheinend hat das öffnen des Wurmlochs innerhalb des schwarzen Lochs irgendwie dazu geführt, dass unsere Schwips-Aal in dieses Sonnensystem fünfzig Jahre in der Vergangenheit geschickt wurde.“ Der alte Shnell schüttelte den Kopf. „Innerhalb eines schwarzen Lochs kann quasi alles passieren.“

    Telaudi runzelte die Stirn. „Ja aber wie wahrscheinlich ist es, dass Sie in den unendlichen weiten des Universums ausgerechnet hier landen? Und genau zu einem Zeitpunkt an dem wir uns hier befinden?“

    Shnell und Jung sahen sich an und meinten dann gleichzeitig resignierend: „Autoren …“

    Dann wandte sich Shnell an sein älteres Ich. „Heißt das deine Schwips-Aal ist hier auch irgendwo in der Nähe?“

    Der alte Shnell deutete aus dem Fenster. „Auf der anderen Seite der Sonne. Sie ist leider so stark beschädigt, dass sie nicht mehr fliegt und ich den Alkohol-Affen nehmen musste, als ich euer Signal bemerkte.“

    „Wie stark beschädigt ist sie genau?“, wollte Shnell wissen.

    „Naja, ein paar der Systeme sind durchgeschmort. Soweit ich es beurteilen kann ist das Schiff im Großen und Ganzen noch recht gut intakt, aber ohne Ersatzteile für die irreparabel beschädigten … warum?“

    Shnell blickte aufgeregt zwischen Jung und Telaudi hin und her. „Denkt ihr das gleiche wie ich?“

    Jung nickte. „Auf der anderen Schwips-Aal gibt es zwei angefangene Rollen Klopapier. Wenn Älis Experiment erfolgreich war, sogar zusätzlich noch zwei komplette.“

    „Ich glaube Shnell meinte eher, dass wir, wenn wir ein paar intakte Komponenten der anderen Schwips-Aal zu uns an Bord holen würden, wir unsere Schwips-Aal damit wieder flott machen könnten“, vermutete Telaudi.

    Shnell nickte. „Genau darauf wollte ich eigentlich hinaus.“

    „Oh.“ Jung ließ sich das durch den Kopf gehen und nickte schließlich. „Also gut. Statten wir der anderen Schwips-Aal einen kleinen Besuch ab und holen uns Ersatzteile und Klopapier!“



    Fortsetzung folgt ...
    Wormhole GalaXy
    Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
    Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

    Kommentar


      #47
      Folge 30: Mission Klopapier (3)



      Jung trat in den Gateraum, wo sich die Anderen bereits versammelt hatten. Es waren alle da, bis auf Woodstock welcher wie immer auf der Brücke über das Schiff wachte und House, der sich bereit erklärt hatte, über Woodstock zu wachen. Eine kurze Analyse mit Hilfe der Tiefenraumsensoren hatte ergeben, dass sich die andere Schwips-Aal in der Nähe der Sonne befand und von dieser immer schneller angezogen wurde. Per Schiff konnten sie sie nicht mehr rechtzeitig erreichen bevor sie vollständig verbrannte oder zerquetscht wurde, weshalb Äli auf die Idee gekommen war, sie per Stargate anzuwählen.
      Was in dieser Sekunde auch geschah.

      Jung blickte in die Runde und nickte. „Ich freue mich, dass sich so viele Freiwillige eingefunden haben! Ihr wisst alle was auf dem Spiel steht! Geht da raus und sorgt dafür, dass die Mission Klopapier ein voller Erfolg wird!“

      „Und die Mission Ersatzteile“, fügte Shnell hinzu.

      Jung sah Shnell einen Moment irritiert an, dann fing er sich wieder. „Ja klar … und die Mission Ersatzteile auch.“

      In diesem Moment öffnete sich mit einem Kawusch das Stargate. Äli, der an dem Gateraumterminal stand, warf Grier das mit Tesafilm zusammengeklebte schwebende Rund zu. Dieser fing es auf und rollte es durchs Stargate.

      „OK“, meinte Äli, „die Temperatur ist noch normal … Sauerstoff ist vorhanden … ich sehe nichts ungewöhnliches, allerdings liegt schwebendes Rund auch auf seiner Linse … also …“

      Telaudi trat einen Schritt nach vorne. „OK Leute! Wir haben nicht viel Zeit, bevor die zweite Schwips-Aal von der Sonne verschluckt wird und verbrennt! Bis dahin wollen wir wieder zurück sein! Allerdings wird es da drüber schon sehr bald unangenehm warm werden! Ihr wisst also alle auf was ihr euch einlasst?“

      Ein allgemeines Kopfnicken bestätigte es.

      „Gut! Team Ersatzteile, Team Klopapier, folgt mir!“

      Telaudi lief zum Sternentor und verschwand im Ereignishorizont. Dicht gefolgt von DJ, Äli, Skott, Ä, Grier, Eierkocher, Kloie und den beiden Shnells.

      Jung sah zu Alf, der Älis Platz am Terminal eingenommen hatte, hinüber. „Hoffen wir dass sie rechtzeitig und erfolgreich zurückkommen.“ Dann sah er wieder zum Sternentor. Die Mission Klopapier hatte begonnen.

      ***

      Äli war der Letzte der aus dem Ereignishorizont trat. Er sah sich um. Im Grunde hatte sich nichts geändert. Sie waren im Gateraum der einen Schwips-Aal gestartet und im Gateraum der anderen Schwips-Aal angekommen.
      Dann sah er doch eine Veränderung. Auf eine der Wände war ein großes blaues N geschrieben worden.

      Kloie hatte es ebenfalls bemerkt. „Was hat es mit dem N auf sich?“, wollte sie wissen und sah den alten Shnell fragend an.

      Dieser sah kurz an die Wand und wandte sich dann an Kloie. „Vor ein paar Jahren gab es hier den sogenannten Evaine-Zwischenfall, bei dem ...“

      Telaudi klatschte laut in die Hände und unterbrach damit den alten Shnell. „Leute, Leute, Leute! Wir haben nicht viel Zeit! Also wieso verschieben wir diese Geschichtenerzählerei nicht auf später und kümmern uns erst um die wichtigen Dinge?“

      Die Anderen nickten und formierten sich zu zwei Gruppen.
      Obwohl Telaudi das Kommando über beide Gruppen hatte, hatte Jung darauf bestanden, dass das erfahrenere und eingespieltere Team – Skott, Grier, Äli, Kloie und Eierkocher – die Mission Klopapier übernehmen sollte. Damit blieben DJ, Ä, die beiden Shnells und Telaudi selber für die Mission Ersatzteile.
      Die beiden Gruppen nickten sich noch einmal kurz zu und trennten sich dann um zu ihren jeweiligen Zielen zu gelangen.

      ***

      „Es ist wirklich lange her, dass wir mal wieder als Team auf einem Außeneinsatz waren“, stellte Äli fest, während sie sich auf dem Weg zur Toilette befanden.

      „Jep“, stimmte Kloie zu. „Das sollten wir wirklich öfter machen.“

      „Kann man das eigentlich als Außeneinsatz bezeichnen?“, wollte Eierkocher wissen. „Immerhin befinden wir uns noch auf der Schwips-Aal. Oder zumindest auf einer anderen Version von ihr.“

      Daraufhin verfielen sie alle in Schweigen um darüber nachzudenken.

      Wie es der Zufall wollte kamen sie alle im selben Moment zu einem Ergebnis und fingen somit auch alle gleichzeitig an zu reden.

      „Nein“, meinte Äli und schüttelte den Kopf.

      „Ja“, war sich Grier sicher.

      „Möglicherweise …“, fing Eierkocher an, hörte aber sofort wieder auf, als er merkte dass die
      Anderen auch etwas sagten.

      „Ich denke jein“, analysierte Skott die Situation.

      „Ob die Besenkammer wohl noch existiert?“, wollte Kloie wissen.
      Die Anderen starrten sie an. „Was denn? Ich dachte es reicht, wenn vier Leute über die Situation Außeneinsatz nachdenken.“

      „Aber das ist ein interessanter Gedanke“, griff Skott das Thema auf. „Wenn die Besenkammer noch existiert, gibt es vielleicht auch die klamottenfressenden Staubflunsen noch. Ich finde ein Teil von uns sollte versuchen das herauszufinden, nicht das wir noch eine unangenehme Überraschung erleben.“

      „In Ordnung“, meldete sich Grier freiwillig, „ich werde …“

      „… Äli und Eierkocher begleiten und dafür sorgen das ihnen nichts passiert“, unterbrach Skott Grier und lächelte dann Kloie an. „Kloie und ich kommen ganz gut zu zweit mit den Staubflusen klar.“

      ***

      DJ, welche mit Ä den Abschluss der Prozession Richtung Maschinenraum bildete, blieb stehen, als sie ein Geräusch hörte. Sie legte Ä eine Hand auf die Schulter und gab ihr ein Zeichen sich ruhig zu verhalten und auf die Umgebung zu achten.
      Und tatsächlich! Da war es wieder! Eine Art flattern von oben. DJ und Ä sahen nach oben. An der Decke flatterte ein blau-weißes Wildschwein mit einer Yucca-Palme auf dem Kopf.

      „Was zum Teufel …?“, rief Ä überrascht und hob ihr Gewehr.

      „Nicht schießen!“, rief der alte Shnell von vorne, rannte zurück und drückte die Waffen der beiden Frauen nach unten.

      Im gleichen Moment fing das Wildschwein an zu singen. „Wildschweinklo, Wildschweinklo, ja das macht das Wildschwein froh …“

      „Was ist das?“, wollte DJ völlig verdattert wissen und starrte auf das Wildschwein.

      „Das ist ein Major“, erklärte der alte Shnell. „Es ist ein Produkt des schwarzen Lochs, durch das die Schwips-Aal gekommen ist. Fliegt seitdem auf dem Schiff herum und singt.“

      „Ein Major?“, wollte Shnell wissen und starrte zu dem Wildschwein hinauf.

      „Wildschweinklo, Wildschweinklo, macht das richtige Wildschwein froh.“

      „Naja, es war meine einzige Gesellschaft hier, nachdem die Anderen durch das Wurmloch gegangen sind. Da dachte ich das mindeste was ich tun kann, ist, es irgendwie zu benennen. Darf ich vorstellen“, dabei deutete er nach oben, „Major Lee Adama.“

      Shnell starrte sein älteres Ich fassungslos an.

      „Was?“, wollte dieser wissen. „Ich bin kurz vor unserem Aufeinandertreffen mit dem schwarzen Loch öfter auf die Erde gekommunikationszitront und hab mir Battlestar Galactica angeschaut. Eine echt tolle Serie. Solltest du dir auch mal vornehmen.“ Dann sah er wieder zu dem Wildschwein hinauf, welches zu ihnen zurückstarrte. „Außerdem finde ich, es sieht aus wie ein Major Lee Adama.“

      „Und ist dieses Adama gefährlich?“, wollte Telaudi wissen.

      Der alte Shnell schüttelte den Kopf. „Außer das es manchmal Zeug singt, dass gar keinen Sinn ergibt, eigentlich nicht.“

      Major Lee Adama schien das Interesse an dem neuen Besuch zu verlieren, denn er drehte ab und flog in den Gang der in die entgegengesetzte Richtung führte in die das Team unterwegs war. „Gurkenklo, Gurkenklo, ja das macht die Gurke froh …“

      ***

      Grier stieß mit seinem Gewehrlauf vorsichtig die Klotür auf und spähte hinein. Dann winkte er Äli und Eierkocher zu sich. „Scheint alles in Ordnung zu sein.“

      Während Eierkocher das Licht einschaltete, betrat Äli die Toilette und sah sich in dem Raum um, in welchem sein älteres Ich das Klopapierexperiment durchgeführt hatte, kurz nachdem sie in der Gegenwart zusammen Klopapierflieger gebastelt hatten. Was war wohl aus dem anderen Äli geworden? Hatte ihn das Wurmloch wirklich auf die Erde zurückgebracht? Oder irgendwo anders hin in die schier unendlichen Weiten von Zeit und Raum? Oder war die Crew sofort tot gewesen, als sie den Ereignishorizont durchschritten hatten?

      „Bingo!“, rief Eierkocher von den Waschbecken her.

      Äli trat zu ihm. Tatsächlich stand er vor zwei niegelnagelneuen Rollen Klopapier. Die rückwärts laufende Zeit in der Toilette hatte also wirklich dafür gesorgt, dass sich die vom älteren Äli hier platzierten leeren Klopapierrollen regeneriert hatten. Äli dankte seinem älteren Ich im Stillen, während er ehrfürchtig das Klopapier betrachtete. Er hatte schon lange keinen so schönen Anblick mehr gesehen.

      „Packt zusammen und dann lasst und von hier verschwinden!“, rief Grier von der Tür aus.

      Äli schnappte sich die Klopapierrollen. „Wieso die Eile?“

      „Es wird wärmer“, erwiderte Grier.

      „Tatsächlich?“

      „Wir werden von einer Sonne angezogen und die Schirme des Schiffs funktionieren nicht. Natürlich wird es wärmer. Ich spüre den Temperaturanstieg zwar auch noch nicht …“ Grier brach ab und sah Eierkocher an.

      „Zwei Grad seit wir hier sind“, teilte Eierkocher mit, nachdem er sein eingebautes Thermostat überprüft hatte.

      Grier nickte wissend. „Und je näher wir der Sonne kommen, umso schneller werden wir angezogen und umso schneller wird es hier extrem heiß. Also, wo müssen wir als nächstes hin?“

      Äli überlegte. Grier bezog sich auf die beiden Klopapierrollen, mit denen Äli und sein älteres Ich Klopapierflieger gebastelt hatten und deren Reste er dem anderen Äli geschenkt hatte, als dieser auf diese Schwips-Aal zurückgekehrt war. Die Frage war jetzt nur, wo hatte Äli die Klopapierrollen hingetan? Wo würde er sie hintun?

      ***

      Skott wartete von der Tür der Besenkammer, während sich Kloie wieder anzog. Er selber musste das nicht, immerhin hatte er keine Klamotten mehr, seitdem sie damals beim Angriff der Melmacen auf SG-2007 überhastet fliehen hatten müssen und auf der Schwips-Aal gelandet waren. Er und Ä waren damals ebenfalls gerade in einer Besenkammer auf „klamottenfressender Staubflunsenjagd“ gewesen und so war es eben passiert, dass sie beide nackt auf der Schwips-Aal gestrandet waren. Und an einem Klamottengeschäft waren sie seitdem auch nicht vorbeigekommen. Gott wie viel Zeit war seitdem schon vergangen? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit.
      Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken, genau in dem Moment, wo sich die Tür der Besenkammer öffnete und Kloie herauskam.

      „Was ist los?“

      Skott sah Kloie an. „Hast du das gerade auch gehört?“

      „Was gehört?“

      Skott musste es ihr nicht erklären, denn im nächsten Moment war das Geräusch sehr gut zu verstehen.

      „Posterklo, Posterklo, ja das macht das Poster froh …“

      Skott und Kloie sahen mit offenen Mündern zu dem blauweißen Wildschwein mit der Yucca-Palme auf dem Kopf, das an ihnen vorbei flog und um die nächste Ecke verschwand.

      „… Posterklo, Posterklo, macht das richtige Poster froh.“

      ***

      „So das war’s“, meinte Shnell als er die letzten brauchbaren Teile aus dem FTL-Antrieb ausbaute und in zwei Umzugskartons stopfte. Er wusste zwar nicht, warum die Moderner ausgerechnet Umzugskartons auf der Schwips-Aal gelagert hatten, aber es war auf jeden Fall großes Glück.

      Telaudi reichte die Kartons an DJ und Ä weiter. „Bringt die schon mal zum Gateraum und wartet dort auf uns. Wir kommen gleich nach.“ Als die beiden Frauen weg waren, drehte er sich wieder zu Shnell um. „Wo ist Shnell Zwei?“

      Shnell zuckte mit den Achseln, aber da rief der ältere Shnell schon aus dem Nachbarraum: „Kommt mal her! Das müsst ihr euch ansehen!“

      Shnell war sofort auf den Beinen und hastete in den Nachbarraum zu seinem älteren Ich. Telaudi verzog das Gesicht. Langsam machte sich der Temperaturanstieg bemerkbar. Sie mussten langsam los!
      Seufzend machte er sich auf den Weg zu den beiden Shnells. Unterwegs zog er sein Funkgerät aus der Tasche. „Skott? Es wird langsam warm. Bringen Sie Mission Klopapier zu Ende und machen Sie das Sie Ihr Team in den Gateraum bringen.“

      „Verstanden Sir, Kloie und ich machen uns sofort auf den Weg.“

      „Was ist mit Grier, Äli und Eierkocher?“

      „Wir mussten uns trennen Sir … Staubflunsen.“

      Telaudi rieb sich die Stirn. „OK. Verstanden.“ Dann wechselte er den Kanal. „Grier? Wie läuft es bei Mission Klopapier?“

      „Sind so gut wie fertig Sir.“

      „Gut, machen Sie was Sie noch machen müssen …“

      ***

      „… und dann verschwinden Sie von hier!“

      „Ja Sir!“ Grier schaltete sein Funkgerät aus und sah zu Äli der gerade die zwei angefangenen Klopapierrollen gefunden hatte – und jetzt den Kühlschrank wieder schloss.

      „Wieso hat dein älteres Ich die Klopapierrollen in das Gemüsefach des Kühlschranks gelegt?“, wollte Eierkocher verwundert wissen.

      Äli grinste. „Er ist mir eben gar nicht so unähnlich.“

      Im nächsten Moment ging das Licht aus. Die Drei sahen sich im Licht von Griers Waffe verwirrt an.

      „Was ist denn jetzt los?“, wollte Äli wissen.

      „Egal“, entschied Grier. „Wir haben unser Klopapier, schauen wir das wir in den Gateraum kommen und dann von hier verschwinden.“

      ***

      Telaudi lief in den Raum, in dem sich die beiden Shnells aufhielten. Sie standen vor einer offenen Konsolenwand, bauten im Licht zweier Taschenlampen eilig einige Teile aus und schichteten sie in einen weiteren Umzugskarton.

      „Was ist hier los?“, wollte Telaudi wissen. „Warum ist der Strom ausgefallen?“

      Ein Shnell – Telaudi konnte im spärlichen Taschenlampenlicht nicht erkennen welcher von beiden – deutete auf die Teile in den Karton. „Damit können wir die ausgefallenen Bordgeschütze der Schwips-Aal wieder online bringen und somit unsere Feuerkraft nahezu verdoppeln.“

      „Und weil so eine hohe Spannung da drauf war“, der andere Shnell deutete auf die offene Wand, „haben wir vorher die Sicherung rausgedreht. Soll ja keiner verletzt werden oder sterben.“

      „Haben Sie mir nicht mal erzählt, in Science-Fiction-Serien würde sowieso nie jemand wirklich sterben?“, wollte Telaudi wissen. „Ach egal“, schob er nach, als er merkte, dass die Temperatur langsam auf die vierzig Grad zugehen musste. Er schnappte sich den Karton. „Drehen Sie die Sicherung wieder rein und dann verschwinden wir von hier!“ Mit diesen Worten lief er in Richtung Gateraum. Mit der schweren Kiste die er nun trug, hätten ihn die beiden Shnells sowieso abgehängt, wenn er auf sie gewartet hätte.

      Er erreichte den Gateraum genau in dem Moment, in dem das Licht wieder anging. Äli begann sofort das Tor anzuwählen. Telaudi sah sich kurz um. Team Klopapier war vollständig anwesend, ebenso wie DJ und Ä.

      „Wo sind die beiden Shnells?“, wollte Skott wissen.

      „Kommen gleich nach“, erwiderte Telaudi und drückte den Umzugskarton Grier in die Hand und nickte in Richtung Ereignishorizont, der sich gerade gebildet hatte. Der Master Sergeant verstand und machte sich auf den Weg Richtung ihrer Schwips-Aal. Dicht gefolgt von Ä und DJ, beide ebenfalls mit Umzugskartons beladen, und von Äli der Eierkocher und das Klopapier trug.

      Telaudi sah Skott fragend an, als sie alleine im Torraum waren.

      „Ich warte“, entschied Skott.

      Telaudi nickte. Dann drehte er sich zu dem Gang um, aus welchem er selber vor kurzem gekommen war. Es wurde immer heißer und heißer, während die Schwips-Aal immer weiter von der Schwerkraft der Sonne angezogen wurde. Wo verdammt blieben nur die Shnells?

      ***

      Shnell sah sein älteres Ich an. „Du kommst nicht mit zurück oder?“

      Shnell schüttelte den Kopf. „Nein. Du weißt dass es nicht geht.“

      Shnell nickte langsam bevor er traurig meinte: „Ja ich weiß es. Ich hatte nur gehofft, dass du es dir vielleicht anders überlegst.“

      Shnell schüttelte wieder den Kopf.

      „Schade. Ich glaube wir beide wären ein gutes Team gewesen.“

      Jetzt musste der alte Shnell doch grinsen. „Auf jeden Fall.“ Er streckte Shnell die Hand hin um sie zu schütteln. Er war froh das es sich so ergeben hatte, dass er am Ende allein mit seinem jüngere Ich war. Die Anderen hätten seine Entscheidung nicht verstanden. So konnte er sich wenigstens von jemandem verabschieden. „Und jetzt schau das du Land gewinnst, der Temperatur nach zu schließen, dürfte die Tipsy-Eel jeden Moment in die Sonne stürzen.“

      Shnell nickte Shnell ein letztes Mal zu, machte sich auf den Weg, blieb aber ein letztes Mal an der Tür stehen und drehte sich um. „Ich werde dich nicht vergessen.“

      „Natürlich nicht, dafür sind wir viel zu Ichbezogen“, lächelte Shnell traurig.

      Shnell musste wider erwarten schmunzeln. Dann drehte er sich um und lief in Richtung Torraum. Die Temperatur hatte inzwischen eine fast schier unerträgliche Hitze angenommen. Ein Scheppern und Krachen von hinten deutete an, das der Hinterteil der Schwips-Aal bereits den Kräften der Sonne zum Opfer gefallen waren.
      Er beschleunigte seine Schritte noch weiter und erreichte schließlich mit hochrotem Gesicht den Torraum. Skott und Telaudi waren sofort an seiner Seite, griffen sich jeweils einen seiner Arme und zogen ihn in den Ereignishorizont.
      Shnell glaubte zu spüren, dass es genau in dem Moment passierte, als sich die Schwips-Aal in Flammen auflöste.

      ***

      „Wo ist der andere Shnell?“, wollte Jung wissen, als die Drei aus dem Ereignishorizont taumelten, kurz bevor die Wurmlochverbindung abriss.

      Shnell schüttelte erschöpft den Kopf und blickte auf das deaktivierte Sternentor. „Er ist auf der anderen Schwips-Aal geblieben.“

      „Wieso?“, fragte DJ ungläubig.

      „Weil wir eine Fernsehserie sind“, erwiderte Shnell tonlos. „Wir hätten nicht beide hier bleiben können. Wäre viel zu verwirrend für den Zuschauer geworden. Und bevor einer von uns einem blöden Unfall zum Opfer fällt ...“

      „... hat er sich einfach selbst geopfert?“, fragte Jung ungläubig.

      „So läuft das Spiel nun mal“, erwiderte Shnell und hob eine der Umzugskartons hoch. „Was ist? Habt ihr nichts zu tun? Lasst uns die Schwips-Aal wieder flott machen und dann so schnell wie möglich von hier verschwinden. Wir hängen hier schon viel zu lange rum.“ Mit diesen Worten verließ er den Torraum und ließ eine fassungslose Crew zurück.
      Wormhole GalaXy
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      Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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        #48
        Folge 31: Heimaturlaub



        „Daaas Meeeeeer rauscht, duuu bist alleeein, eees riecht nach Fiiisch du wiiilst zufrieden seeeiiin. Doch iiirgendwie gelingt eees nicht, obwooohl duuu so weit geflooohen biiist…“ Eierkocher hüpfte voll Vorfreude auf den Tisch, auf dem die Kommunikationszitronen bereitlagen.

        Ein ranghohes Mitglied des Heimatweltenschutzabkommens hatte sich angekündigt, um die Lage auf der Schwips-Aal zu überprüfen und festzustellen, in wie weit weitere finanzielle Mittel bereitgestellt werden sollten, um die Mission zu unterstützen – sei es nun um einen Weg zu finden die Crew endlich nach Hause zu holen, oder die immensen Rechnungen zu begleichen, sollte das Schiff auf ihrer Reise mal wieder einen Planeten mit McGate kreuzen.
        Außerdem hatte sich auch ein Wissenschaftler angemeldet, um sich mit dem von Shnell gefundenem Signal im Hintergrundrauschen zu beschäftigen.
        Dies eröffnete zwei Besatzungsmitgliedern, endlich einen wohlverdienten Heimaturlaub auf der Erde anzutreten.

        „Bereit?“, wollte Grier wissen und musste breit grinsen. Eierkocher hatte sich in eine Badehose gezwängt, die Ä auf der Suche nach weiteren Sudokulöschtellern – die alten gaben langsam den Geist auf – in einem der Modernerquartiere gefunden hatte. Lediglich sein Deckel schaute aus einem der Hosenbeine heraus.

        „Bereiter geht’s gar nicht“, erwiderte Eierkocher deckelklappernd. „Lass die Reise beginnen!“

        Grier griff sich eine der zwei Kommunikationszitronen, die vor ihm lagen und steckte sie in eine von Eierkochers Vertiefungen, die eigentlich für die Eier vorgesehen waren. Dann nahm er die Zweite in die Hand. „Und los geht’s!“

        Jung, welcher an eine der Wände gelehnt dastand, beobachtete wie durch die beiden Körper ein kurzes zucken ging, dann sah sich Grier neugierig um.
        Oder wie Jung richtig bemerkte, wohl eher der Wissenschaftler der in Griers Körper steckte.

        „He was ist hier los? Ich kann nichts sehen! Hilfe!“

        Jung löste sich schmunzelnd von der Wand und trat zu der Vertreterin des Heimatweltenschutzabkommens, um ihren – oder besser gesagt Eierkochers – Körper von der Modernerbadehose zu befreien und ihr so ein freies Sichtfeld zu verschaffen.

        „Ah schon viel besser“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schließlich und sah sich um. „Das ist also die berühmte Schwips-Aal.“

        „In der Tat“, nickte Jung und warf einen kurzen Blick auf den Wissenschaftler. Doch der war anscheinend so fasziniert, dass er kein Wort herausbrachte und nur mit großen Augen seine Umgebung betrachtete.

        „Moment mal, wieso steck ich eigentlich in einem Gerät statt in einem normalen Körper?“, wollte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin plötzlich wissen, als ihr auffiel, dass mit ihrem neuen Körper etwas nicht stimmte.

        „Oh das …“ Jung kratzte sich am Kinn. „Nun wissen Sie, die Autoren haben scheinbar etwas dagegen, wenn Männer beim tauschen Frauenkörper bekommen und umgekehrt. Vermutlich aus irgendwelchen ethischen oder politischen Gründen. Jetzt ist heute zufällig Frauen-Sudoku-Tag bei uns an Bord und da … nun ja, Sie verstehen …“

        „Und mit einem Eierkocher zu tauschen ist ethisch korrekter?“, wunderte sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.

        Jung zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich verstehe die Autoren auch nicht wirklich.“

        ***

        „Wer sind Sie?“

        Grier sah auf. Sie waren im Kommunikationszitronenraum des Pentagons und standen einem fragend dreinblickenden Soldaten gegenüber. „Master Sergeant Grier“, antwortete Grier und zeigte neben sich. „Und Eierkocher.“

        „Identifikationscode?“

        „4-8-15-16-23-42“, ratterte Grier herunter.

        Der Soldat ließ die Waffe sinken und entspannte sich merklich.

        „Was ist los?“, wollte Grier wissen. „Dies hier ist ein vorher vereinbarter Körpertausch.“

        „Nun, es gibt da ein Problem“, begann der Soldat. „Die Melmacen …“

        „Diiieee Nordseeeee schlääägt dir ins Gesiiicht! Troootzdem hast duuu veeerloooren …“

        Grier sah zu Eierkocher hinüber und plötzlich durchfuhr es ihn siedend heiß. Shnell hatte sie genau vor dieser Situation gewarnt. Er hatte vorhergesehen, dass es im Pentagon genau in dem Moment zu Problemen kommen würde, in welchem der Körpertausch vollzogen wurde. Auf diese Weise wollten die Autoren Grier und Eierkocher an eine interessante Story auf der Erde binden. Deshalb hatte Shnell ihnen geraten, niemanden zu Wort kommen zu lassen und sofort die Beine in die Hand zu nehmen, wenn sie ihren Heimaturlaub genießen wollten.
        Grier warf einen Blick auf den Soldaten, der seine Ausführungen über das Melmacenproblem, welches es gerade gab, unterbrochen hatte und völlig verwirrt den unglaublich falsch singenden Eierkocher anstarrte.
        Grier tauschte einen viel sagenden Blick mit Eierkocher, der nicht einen Moment mit seiner Gesangseinlage aufhörte, Grier aber kurz zunickte. Die Beiden sprangen gleichzeitig auf und versuchten nach draußen zum Taxistand zu eilen. Als sie den Ausgang schon vor Augen hatten, war plötzlich ein lauter Knall zu hören und das gesamte Gebäude wurde heftig durchgeschüttelt.
        Grier schaffte es gerade noch Eierkocher durch eine offene Tür in ein angrenzendes Zimmer zu schubsen und selber hinterher zu springen, als die Decke auf sie herabstürzte und er das Bewusstsein verlor.

        ***

        „Doktor Shnell?“

        Shnell zog die letzte Schraube fest und kletterte dann, ölverschmiert wie er war, aus den Innereien der Schwips-Aal. „OK, das war’s. Der FTL der Tipsy-Eel dürfte jetzt wieder funktionieren. Zeit das wir endlich von hier wegkommen.“ Dann drehte er sich zu Jung um – und wie er bemerkte zu Grier und Eierkocher.

        „Doktor Shnell? Darf ich ihnen unseren Besuch vorstellen?“ Jung deutete erst nach links auf Eierkocher, dann nach rechts auf Grier. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin, Wissenschaftler.“

        Shnell nickte der Heimatweltenschutzabkommensvertreterin zu, dann wandte er sich aufgeregt an den Wissenschaftler. „Sie müssen wegen dem Signal hier sein, dass wir im Hintergrundrauschen bemerkt haben.“

        „Unter anderem“, bestätigte der Wissenschaftler. „Ja.“

        „Das ist gut“, freute sich Shnell und bedeutete dem Wissenschaftler ihm zu folgen. „Kommen Sie mit. So etwas haben Sie bestimmt noch nie gehört!“

        „Und was machen wir jetzt?“, wollte Jung wissen, nachdem Shnell und der Wissenschaftler verschwunden waren.

        „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich als erstes kurz mit Wrei unterhalten“, meinte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.

        Jung runzelte die Stirn. „Naja das ist ehrlich gesagt etwas schlecht …“

        Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin verzog fragend die Stirn. „Warum das?“

        „Nun Sie wissen bestimmt, dass Wrei beim IOG arbeitet …“

        „Den internationalen Orientierungsgenies, ja. Und?“

        „Nun“, Jung wusste nicht, wie er es am besten sagen sollte, also entschied er es ganz direkt auszusprechen. „Wrei hat sich an unserem ersten Tag auf dem Schiff anscheinend verlaufen. Seitdem hat sie keiner mehr gesehen.“

        „Aber sie sind seit über einem Jahr auf dem Schiff!“ Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schüttelte verständnislos den Kopf. „Hat denn seitdem keiner nach ihr gesucht?“

        „Ah … naja … wir hatten immer sehr viel zu tun“, erwiderte Jung entschuldigend. „Sie wissen ja wie das ist … geheimnisvolle Obelisken, Melmacenangriffe, Zeitreisen, Sudokuturniere, …“

        Jung unterbrach sich, als plötzlich ein blauweißes Wildschwein mit einer Yucca-Palme auf dem Kopf über sie hinweg flog, eine kleine Runde drehte und dann durch einen Entlüftungsschacht, welchen Shnell offen gelassen hatte, wieder verschwand. „Bratwurstklo, Bratwurstklo, ja das macht die Bratwurst froh, Bratwurstklo, Bratwurstklo, macht die richtige Bratwurst froh!“

        Die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin schaute verdattert auf den Entlüftungsschacht, in dem das Wildschwein verschwunden war. „Was war das denn?“

        „Das?“, fragte Jung. „Ach das war nur ein Major Lee Adama. Ein Produkt eines schwarzen Lochs, das auf der zukünftigen Schwips-Aal der wir kürzlich begegnet sind gelandet ist und bei unserer daraufhin durchgeführten Mission Klopapier anscheinend mit auf unser Schiff übergewechselt ist. Aber keine Sorge, Shnell denkt, dass Dinge die von schwarzen Löchern erzeugt werden keine hohe Halbwertszeit haben und sich das Wildschwein deshalb innerhalb weniger Tage wieder in Luft auflöst.“

        „Ah. Verstehe“, erwiderte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin lahm und nickte langsam, was eher den Eindruck erweckte, als ob sie es nicht wirklich verstand.

        „Gut“, meinte Jung gespielt freudig. „Was wollen Sie als nächstes sehen?“

        ***

        „ Deineee Leeeiiiche wurdeee schnell gefuuunden, das war zweiii Taaage interessant. Aaan deeeiiinem Arbeitsplaaatz sitzt ein neeeuuuer Mann, doooch waaas iiist da schon beeesooondeeereees dran...“

        Skott schlug die Augen auf. „Was ist passiert?“

        „Wir wurden von der Decke erschlagen“, teilte Eierkocher dem Master Sergeant mit. „Hab uns wieder ausgegraben. Toller Heimaturlaub. Ich wollte zwar graben, aber im Sand am Meer und nicht im Schutt des Pentagons.“

        „Nein, ich meine wieso ist die Decke auf uns runtergekommen?“

        „Ah das.“ Eierkocher rollte mit den Augen. „Anscheinend sind wir geradewegs in den Terroranschlag der Melmacen auf die Erde geplatzt, von der Flocke erzählt hat. Wir haben wirklich ein tolles Timing. Langsam versteh ich, warum Jung so sauer auf die Autoren ist …“

        „Eierkocher!“

        „Jaja, schon gut. Also ich hab ein Funkgerät gefunden und Kontakt mit einem Colonel Dingsbums aufgenommen. Anscheinend sind wir die letzten Leute in diesem Gebäude …“

        „Eierkocher! Was für ein Terroranschlag?“

        „Anscheinend haben die Melmacen ein Shuttle mit einer Bombe auf die Erde geschmuggelt das jetzt ins Pentagon gekracht ist.“ Eierkocher schüttelte den Kopf. „Dilettanten. Früher gab es wenigstens noch riesige Invasionsflotten, wenn die Erde angegriffen wurde! Und mit was werden wir heutzutage bedroht? Eine einzige Bombe in einem kleinen Shuttle! Und nicht mal das bekommen die richtig hin!“

        „Das Shuttle ist also mit der Bombe ins Pentagon gestürzt und wir sind die einzigen beiden Personen die sich noch hier drinnen befinden“, fasste Grier zusammen und rappelte sich auf.

        Eierkocher nickte. „Laut Colonel Dingsbums ja. Warum?“

        „Vielleicht sollten wir uns die Bombe mal anschauen und eventuell deaktivieren …“

        ***

        Krzqqtsch…pfeerrr…tzzzruughglk…vbfoeurpo…eretoofzadsrtzy…krkriaipcnscht…

        „Und was sagen Sie?“, fragte Shnell neugierig als der Wissenschaftler die Aufzeichnung des Signals abschaltete.

        Dieser lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Nun ja, doch … da scheint definitiv etwas zu sein.“

        Shnell grinste triumphierend.

        „Allerdings“, fuhr der Wissenschaftler fort, „bin ich kein sonderlich großer Experte für so was.“

        Shnell sackte sichtlich zusammen. „Na großartig. Und für was sind Sie dann Experte wenn ich fragen darf?“

        „Kommunikationszitronen.“

        Shnell schüttelte verständnislos den Kopf. „Und was machen Sie dann hier? Ich dachte es ginge um das Signal, welches wir im Hintergrundrauschen aufgefangen haben …?“

        „Geht es im Großen und Ganzen auch“, nickte der Wissenschaftler. „Ich soll hier einen Handlungsstrang vorbereiten, der in zwei Wochen wieder aufgegriffen wird.“

        Shnell sah den Wissenschaftler verständnislos an. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz …“

        „Oh, das werden Sie noch“, war sich der Wissenschaftler sicher. „Haben Sie zufällig Gurken an Bord?“

        „Nicht das ich wüsste.“ Shnell überlegte. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Aber wir haben etwas anderes. Moment!“ Mit diesen Worten eilte er aus dem Raum. Kurz darauf kam er zurück und drückte dem Wissenschaftler eine Dose in die Hand.

        Dieser sah die Dose verständnislos an. „Was ist das?“

        „Eine fünfzig Millionen Jahre alte Dose Ravioli. Wir haben Sie gefunden, nachdem uns vor einem Jahr ein zukünftiges Ich eines unserer Besatzungsmitglieder darauf aufmerksam gemacht hat, dass hier irgendwo eine herumliegen muss.“

        „Ravioli also …“ Der Wissenschaftler betrachtete die Dose gedankenverloren. Dann nickte er. „Ja, ich glaube das müsste gehen.“

        ***

        „Und dieser Colonel Dingsbums hat wirklich gesagt, dass wir die einzigen Personen sind, die sich noch im Gebäude befinden?“, flüstere Grier und blickte über einen Schutthaufen in Richtung abgestürztes Melmacenshuttle, welches sich in den Konferenzraum gebohrt hatte.

        Eierkocher nickte. „Alle anderen haben es nach draußen geschafft, nachdem es gerummst hatte und Alarm gegeben wurde. Nur wir mussten ja Bewusstlos unter den Überresten einer Decke begraben werden.“

        „Und wer ist er dann?“, wollte Grier wissen und deutete in Richtung Shuttle.

        Eierkocher kam nun auch aus der Deckung und sah in die gleiche Richtung wie Grier. Vor dem Shuttle stand ein Airman und betrachtete es gedankenverloren. „Gute Frage. Denkst du es ist vielleicht ein von den Melmacen eingeschleuster Spion?“

        Grier nickte.

        „OK, wir machen folgendes“, legte Eierkocher seinen Plan da, „du lenkst ihn ab und ich spring ihm von hinten auf den Kopf. Dann …“

        Grier sprang auf und rannte auf den Airman zu. Dieser fuhr überrascht herum, doch da war es schon zu spät. Grier hatte seinen Arm um den Hals des Airmans gelegt und drückte ihm solange die Luft ab, bis dieser bewusstlos zu Boden sank.

        „He du hast dir meinen Plan gar nicht zu Ende angehört!“, beschwerte sich Eierkocher während er zu Grier und den bewusstlosen Airman hinüberging.

        „Du steckst momentan in einem menschlichen Körper“, entgegnete Grier, während er dem Airman die Uniform auszog.

        „Und?“

        „Und da ist es vielleicht nicht so ratsam anderen Leuten auf den Kopf zu springen.“

        „Oh“, meinte Eierkocher nur. Daran hatte er nicht gedacht.

        „Ha!“, rief Grier triumphierend und deutete auf eine Tätowierung, die er auf der Schulter des Airmans gefunden hatte.

        „Was ist das?“, wollte Eierkocher wissen.

        „Eine Clantätowierung. Er gehört also definitiv zu den Melmacen.“

        Eierkocher sah den Airman genauer an. „Jetzt wo du es sagst … er ist auch ziemlich klein für einen normalen Menschen.“

        „Und ziemlich stark behaart …“, stimmte Grier zu.

        „Von der überdimensionierten Nase gar nicht zu reden …“, vervollständigte Eierkocher die Auffälligkeiten des vermeintlichen Airmans. „Was machen wir jetzt?“

        Aber Grier war schon im Inneren des Shuttles verschwunden, um die Bombe in Augenschein zu nehmen. „Das ist schlecht.“

        „Was?“ Eierkocher folgte Grier neugierig.

        „Die Bombe ist aktiviert“, antwortete Grier, „und von einer Hologrammschicht bedeckt durch die man nichts sehen kann. Man kann so keinen einzigen Draht erkennen. Wie sollen wir blind eine Bombe entschärfen, von der wir nicht mal wissen wie sie funktioniert?“

        „Dürfte ein Problem werden“, stimmte Eierkocher zu.

        „Gib mir mal das Funkgerät“, wandte sich Grier zu Eierkocher um. Als er es hatte, schaltete er es ein. „Colonel Dingsbums? Hören Sie mich?“

        „Bingsdums!“, kam es unverzüglich zurück. „Das hab ich Ihrem Partner aber auch schon gesagt!“

        Grier warf Eierkocher einen fragenden Blick zu.

        Dieser zuckte die Achseln. „Bei so einem Namen darf er sich nicht wundern, wenn man mal was durcheinander bringt.“

        Grier schüttelte den Kopf und wandte sich wieder an Bingsdums. „Colonel wir haben die Bombe gefunden. Sie ist aktiviert und wir können sie nicht abschalten. Wie schnell können Sie einen Bombenexperten hier rein bringen?“

        „Gar nicht“, erwiderte Bingsdums resignierend. „Wir versuchen uns irgendwie in das Gebäude zu graben, aber es ist so zerstört, dass es noch mindestens einen halben Tag dauern wird, bis wir durch die Zerstörung, die das Shuttle hinterlassen hat, durch sind. Vorläufig kommt nichts rein oder raus.“

        „Heißt das wir sind auf uns allein gestellt?“, wollte Grier wissen.

        „Genau das soll es heißen Master Sergeant.“

        „Na toll“, Grier schaltete das Funkgerät aus und ließ sich hoffnungslos an einer Wand nach unten sinken.

        „Papperlapp!“, rief Eierkocher kopfschüttelnd aus. „Ein größeres Plotloch hab ich ja noch nie erlebt!“ Grier sah Eierkocher fragend an, aber da hatte der sich schon das Funkgerät von Grier geschnappt und eingeschaltet. „Colonel Bingsdums …“

        „Dingsbums!“

        Eierkocher und Grier sahen sich verwirrt an.

        „Nein halt, Bingsdums stimmt ja. Jetzt komm ich selber schon durcheinander … Was gibt es?“

        „Ist zufällig die Papaschlumpf, die Bernd das Brot, die Biene Maja oder irgendein anderes Schiff im Erdorbit?“

        „Ich glaube ja …“

        „Und die Beamtechnologie hat uns seit letztem Jahr niemand geklaut?“, wollte Eierkocher wissen

        „Ah … nein …“

        „Dann beamen Sie uns gottverdammt noch mal hier raus und die Bombe an irgendeinen Platz im Sonnensystem, wo sie explodieren kann ohne Schaden anzurichten!“

        Kurze Zeit war es still am anderen Ende. Dann meldete sich Bingsdums aufgeregt wieder. „Das könnte sogar klappen! Warten Sie einen Moment, ich leite sofort alles in die Wege!“

        Grier sah Eierkocher anerkennend an. „Gute Idee. Wie bist du drauf gekommen?“

        „War nicht schwer“, seufzte Eierkocher. „Ich weiß nur anscheinend besser als die Autoren, was in den letzten fünfzehn Jahren Wormhole X-Treme und Wormhole X-Lantis passiert ist und über welche Technologie die Erde inzwischen verfügt …“

        ***

        „Wissenschaftler“, begrüßte die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin den Wissenschaftler, als sie zusammen mit Jung den Kommunikationszitronenraum betrat und sich neben ihn setzte.

        Der Wissenschaftler nickte kurz zurück. „Heimatweltenschutzabkommensvertreterin.“

        Jung tauschte einen kurzen Blick mit Shnell der an einer der Wände lehnte. Dann berührten die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin und der Wissenschaftler gleichzeitig die Kommunikationszitronen. Ein kurzer Ruck ging durch die Körper, dann waren Grier und Eierkocher zurück auf der Schwips-Aal.

        „Wie war der Heimaturlaub?“, wollte Jung neugierig wissen.

        „Toll! Einfach toll!“, erwiderte Eierkocher etwas angefressen, hüpfte auf den Tisch, schnappte sich seine Badehose und verließ dann den Raum.

        Grier zuckte mit den Schultern. „Statt Meer gab es Melmacen, aber sonst war es eigentlich wie immer ...“ Mit diesen Worten verließ auch er den Kommunikationszitronenraum.

        „Und wie lief es bei Ihnen?“, wollte Shnell wissen.

        Jung drehte sich zu ihm um. „Eigentlich ganz gut. Nachdem sich die Heimatweltenschutzabkommensvertreterin dem Frauen-Sudoku-Turnier angeschlossen hatte, hat sie sich relativ schnell dazu entschlossen, sich dafür einzusetzten, dass ein zweiter SG-2007-Planet gesucht und eine neue Basis errichtet wird. Das Problem ist nur, dass das einige Zeit dauern wird. Wir dürfen also noch nicht in allzu naher Zukunft mit Nachschub rechnen.“ Er kratzte sich am Kopf. „Und bei Ihnen? Gibt es Neuigkeiten über das Signal?“

        Shnell schüttelte den Kopf und hob dann eine Dose in die Höhe. „Nein, leider nicht. Aber wir haben jetzt Kommunikationsravioli.“

        Jung runzelte die Stirn. „Für was brauchen wir Kommunikationsravioli?“

        Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung. Aber angeblich werden wir es übernächste Woche erfahren ...“
        Wormhole GalaXy
        Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
        Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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          #49
          Folge 32: Von Stühlen und Nieren


          „Wachablösung!“, rief Kloie und betrat den Kommunikationszitronenraum.

          Telaudi erhob sich und streckte sich einmal kräftig, um die Verspannungen zu lösen, die sich von dem stundenlangen sitzen gebildet hatten. Er warf Eierkocher einen kurzen Blick zu, dann nickte er Kloie zu und verließ den Raum.
          Kloie setzte sich auf den Platz, den Telaudi gerade verlassen hatte und legte ihre Hand auf die Kommunikationszitrone. Jung hatte angeordnet, dass nach dem Angriff der Melmacen Tag und Nacht eine Person bei den Kommunikationszitronen bleiben sollte, damit eine Meldung über einen erneuten Angriff auf die Erde oder sonstige Unvorhersehbarkeiten sofort weitergegeben werden konnte. Sie nickte ihrerseits Eierkocher, der seinerseits die Kommunikationszitronenüberwacher überwachen sollte, um bei einem Transfer sofort Alarm schlagen zu können, kurz zu und gähnte dann ausgiebig.

          „Lange Nacht gehabt?“, wollte Eierkocher wissen.

          Kloie nickte. „Das Frauen-Sudoku-Turnier hat sich etwas in die Länge gezogen.“

          „Und?“, fragte Eierkocher um ein wenig Konversation zu betreiben – Telaudi war nicht besonders gesprächig gewesen, „wenigstens gewonnen?“

          Kloie sah Eierkocher perplex an. „Denkst du dann wäre ich hier?“ Sie gähnte noch einmal kräftig und schloss dann die Augen. Wenigstens machte es bei dieser Art von Wache nichts aus, wenn man zwischendrin ein bisschen einnickte.

          ***

          DJ und Ä legten die letzten Sudokus auf die Sudokulöschteller. Mit einem lauten Surren fingen sie an zu arbeiten, auch wenn sie in letzter Zeit immer länger brauchten bis sie ihre Arbeit erledigt hatten.

          „Denkst du sie geben langsam ihren Geist auf?“, wollte Ä von DJ wissen.

          Diese nickte. „Macht jedenfalls den Anschein. Vielleicht haben wir sie in letzter Zeit wirklich etwas zu sehr beansprucht. Wir sollten Shnell bitten demnächst an irgendeinem Supermarkt zu halten, damit wir Nachschub besorgen können.“

          „Oder an einer Werkstatt, damit sie repariert werden können“, nahm Ä den Faden auf, stockte dann aber.

          „Was ist los?“, wollte DJ besorgt wissen.

          „Ich fühle mich nicht so besonders“, gab Ä zu. „War wohl doch ein etwas zu langes Turnier. Ich …“ Weiter kam sie nicht, da sie ohnmächtig zusammensackte.

          „Scheiße“, entfuhr es DJ. Sie war sofort bei Ä um deren Puls zu fühlen. Glücklicherweise war noch einer vorhanden. Sie wollte gerade nach ihrem Funkgerät greifen, um medizinische Hilfe zu rufen, als ihr einfiel, dass sie ja die medizinische Hilfe war. Verdammt! Sie war doch für so etwas gar nicht ausgebildet! Und House war vermutlich wieder unauffindbar, wie immer wenn man ihn brauchte.

          ***

          „Colonel Jung?“

          Jung seufzte tief. Konnte man sich hier nicht ein Einziges Mal entspannen? Ständig wollte irgendjemand irgendwas von ihm. Er hätte vielleicht Shnell bitten sollen, die Schwips-Aal nicht sofort nach Fertigstellung der FTL-Reparatur wieder auf die Reise zu schicken, sondern erstmal ein paar freie Tage einzulegen. Ein paar freie Tage … das war genau das was er brauchte. Vielleicht sollte er einen Feiertag ausrufen lassen. Zum Teufel, er war der Anführer der einzigen Menschen in einem Umkreis von Milliarden von Lichtjahren! Da würde es wohl erlaubt sein, einen Feiertag …

          „Colonel Jung?“

          Jung drehte sich stöhnend auf die andere Seite des Bettes und nahm sein Funkgerät in die Hand. „Hier Jung. Was gibt es?“

          „Hier ist Eierkocher Sir. Sie sollten vielleicht mal in den Kommunikationszitronenraum kommen …“

          Mit einem Schlag war Jung hellwach. „Was ist passiert?“

          „Es geht um Kloie. Sie hat vor kurzem die Kommunikationszitronenwache übernommen … und naja … es gab einen Körpertausch.“

          Jung zog sich hastig seine Uniformjacke über. „Einen Körpertausch mit wem? Wer besucht uns diesesmal?“

          „Sir, ich glaube, sie sollten wirklich besser herkommen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.“

          Jung runzelte leicht verwirrt die Stirn, dann eilte er in Richtung Kommunikationszitronenraum.

          ***

          „Was ist passiert?“, stöhnte Ä, als sie die Augen aufschlug. Sie blinzelte und sah sich um. Anscheinend lag sie auf der Krankenstation.

          DJ trat mit versteinerter Mine zu Ä. „Ich befürchte ich habe eine schlechte Nachricht.“ Sie stockte. Als Ä keine Anstalten machte, etwas darauf zu erwidern, redete DJ weiter. „Ich habe endlich herausgefunden, wie man die Geräte auf der Krankenstation der Schwips-Aal bedient ...“

          Ä runzelte verwirrt die Stirn. „Und warum genau ist das jetzt eine schlechte Nachricht?“

          „Äh nein, dass ist eigentlich … also gut … dann sagen wir halt, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht“, stotterte DJ.

          „Und das hier ist …?“

          „Die Gute.“

          „Gut. Und was ist dann die Schlechte?“

          DJ zeigte auf eines der Geräte, dass an einer Wand stand. „Mit diesem Gerät kann man Körper scannen und darauf überprüfen, ob etwas nicht stimmt.“

          „Und was ist so schlecht daran, dass wir so ein Gerät an Bord haben?“ Ä schüttelte verständnislos den Kopf.

          „Was? … ah nein … also das ist jetzt eher eine neutrale Nachricht ...“

          „Ah.“ Ä ließ sich auf das Kissen zurück sinken. „Und was ist jetzt die schlechte Nachricht?“

          DJ atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann gab sie sich einen Ruck, um die schlechten Neuigkeiten zu verkünden. „Ä, deine Nieren versagen. Deine einzige Überlebenschance ist eine Operation. Falls wir einen geeigneten Spender finden. Und ich bin für so etwas nicht ausgebildet.“

          ***

          „Was ist los?“, wollte Jung wissen, als er gleichzeitig mit Shnell und Skott am Kommunikationszitronenraum ankam.

          Doch die Beiden konnten nur mit den Schultern zucken. Sie waren genauso ratlos wie er. Also machten sie das einzig Sinnvolle, was ihnen in dieser Situation einfiel – sie betraten den Kommunikationszitronenraum.
          Auf den ersten Blick gab es nichts Auffälliges zu sehen. Eierkocher saß an seinem angestammten Platz und unterhielt sich erregt mit der Person, die mit Kloie den Körper getauscht hatte.

          Jung trat einen Schritt vor und legte ihrer Besucherin vorsichtig von hinten eine Hand auf die Schulter. Als diese die Berührung spürte, drehte sie sich um und lächelte Jung erfreut an. „Colonel!“

          Jung runzelte leicht die Stirn und schüttelte der Unbekannten die Hand. „Willkommen auf der Schwips-Aal. Kennen wir uns?“

          Die Besucherin – aufgrund der Angewohnheit der Autoren, nur Leute gleichen Geschlechts die Körper tauschen zu lassen, wusste Jung mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit das er eine Frau vor sich hatte – verzog ihren Mund zu einem Grinsen und nickte. „Oh ja. Und es tut gut endlich wieder mit jemandem reden zu können.“

          Jung tauschte kurze verwirrte Blicke mit Shnell und Skott. Diese Frau sprach in Rätseln.

          Skott trat vorsichtig einen Schritt nach vorne. „Was gibt es auf der Erde neues? … Gab es noch einen Melmacenangriff?“

          „Ich komme nicht von der Erde“, erwiderte die Frau.

          Skott starrte die Unbekannte an. Mit wem zum Teufel war Kloie da verbunden?

          „Und von woher kommen Sie dann?“, wollte Jung wissen.

          Die Frau sah sie einen nach dem Anderen abwechselnd an, bevor sie antwortete. „Ich komme von hier. Von der Tipsy-Eel.“

          Nun trat auch Shnell nach vorne. Seine Neugier war geweckt. „Wer zur Hölle sind Sie?“

          „Ich“, antwortete die Frau und fixierte dabei Shnell, „bin Wrei.“

          ***

          „Naja und jetzt hab ich veranlasst, dass sich alle Besatzungsmitglieder testen lassen um auf diese Weise eventuell einen geeigneten Nierenspender für Ä zu finden“, berichtete DJ, während sie unruhig in Jungs Quartier hin- und herlief.

          Jung nickte aufmunternd. „Gute Arbeit DJ.“

          DJ schüttelte den Kopf und ließ sich frustriert auf Jungs Bett nieder. „Selbst wenn wir einen Spender finden würden … ich glaube nicht, dass ich diese Operation machen kann. Ich … ich bin für so was einfach nicht ausgebildet … und …“

          Jung sah sie mit festem Blick an. „Du bist die Beste die ich mir vorstellen kann. Und außerdem … außerdem … ach verdammt mir fällt jetzt nichts Tiefgründiges ein. Stell dir jetzt einfach eine überwältigende Rede vor, die dich motiviert diese Operation zu machen und deine Selbstzweifel verschwinden lässt.“

          DJ lächelte ihn an und sprang dann auf. „OK! Danke! Ich mach mich dann gleich mal ans Testresultate auswerten!“ Sie war schon fast an der Tür, als sie noch einmal stehen blieb und sich umdrehte. „Bei dir alles in Ordnung? Du machst so einen abwesenden Eindruck.“

          Jung sah auf. „Ja alles in Ordnung. Es ist nur … Wrei ist wieder aufgetaucht.“

          DJ war völlig sprachlos. Wrei – ein Mitglied der internationalen Orientierungsgenies, kurz IOG – hatte sich an ihrem ersten Tag auf der Tipsy-Eel hoffnungslos verlaufen. Da die Crew seitdem nie die Zeit gefunden hatte eine Suchaktion zu organisieren, war sie seitdem verschollen gewesen. Und das nun schon seit über eineinhalb Jahren. „Sie ist wieder da?“, fragte DJ schließlich, als sie ihre Sprache wieder fand. „Wie geht es ihr?“

          „Naja, da sein ist etwas übertrieben“, erwiderte Jung. „Ihr Geist hat Kloie übernommen, als diese Kommunikationszitronenwache hatte.“

          DJ runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz.“

          „Wir auch nicht“, gab Jung zu. „Shnell ist dran und findet hoffentlich heraus was da los ist. Er und Äli …“

          In diesem Moment erwachte sein Funkgerät zum Leben. „Colonel Jung?“

          „Was gibt es Äli?“

          „Wir glauben wir wissen jetzt, was passiert ist.“

          Jung sah DJ an. „Ich muss los.“

          DJ nickte. „Gut, dann mach ich mich mal auf den Weg in die Krankenstation und schau, ob der Computer schon einen geeigneten Spender ausgespuckt hat.“

          ***

          „Also?“, wollte Jung wissen, als er die Brücke erreichte. „Wie kommt Wrei in Kloies Körper?“

          Äli sah von einem der Terminals auf. „Also so wie es ausschaut, hat Wrei als sie sich hoffnungslos auf dem Schiff verlaufen hat, einen Raum gefunden indem es einen Stuhl der Moderner gibt.“

          „Einen Stuhl der Moderner? Wie solche in Antarktika und X-Lantis?“

          Äli nickte und schüttelte nach kurzer Überlegung den Kopf. „Von dem was Wrei erzählt hat … also vom Aussehen her schon, von der Funktionsweise her nicht.“

          Jung runzelte verwirrt die Stirn.

          „Anscheinend fanden es die Autoren eine gute Idee, etwas Bekanntes zu bringen, besonders wo es sich doch um ein Schiff der Moderner handelt, dabei aber eher Funktionsweisen einzubauen die besser in die Story passen.“

          „Also kein Drohnenabfeuerungsstuhl?“

          Äli schüttelte wieder den Kopf. „Nein, so wie es aussieht eher ein Verpuffungsstuhl.“

          Jung schüttelte verwirrt den Kopf. „Ein Verpuffungsstuhl? Was ist ein Verpuffungsstuhl? Und für was brauchten die Moderner so etwas?“

          Äli konnte nur mit den Achseln zucken. „Keine Ahnung. Aber Wrei hat gemeint, als sie sich auf den Stuhl setzte ist ihr Körper einfach verpufft.“

          „Und wie kommt sie jetzt in Kloie?“

          „Naja, ihr Geist blieb anscheinend als Signal erhalten und konnte sich mit Hilfe der Kommunikationszitronen mit Kloie verbinden.“

          „Aber wieso erst jetzt? Ich meine wir benutzen die Zitronen doch schon eine ganze Weile“, wollte Jung wissen.

          „Kloie ist mit einer Kommunikationszitrone in der Hand eingeschlafen“, teilte Äli Jung mit. „Anscheinend waren dabei ihr Körper und ihr Geist so entspannt, wie es im wachen Zustand nicht der Fall ist. Das könnte der ausschlaggebende Faktor gewesen sein, dass Wrei in Kloies Körper eindringen konnte.“

          Jung nickte und sah sich auf der Brücke um. „Wo ist eigentlich Shnell?“

          „Sucht mit Teldaudi, Skott und Wrei den Stuhlraum. Er hofft dort eine Lösung für das Kloie-Wrei-Problem zu finden.“

          ***

          „Also“, begann DJ ihre kleine Ansprache und sah dabei zu den beiden möglichen Spendern. „Bei der Suche nach einer passenden Niere vergleicht man normal sechs unterschiedliche Marker. Sehr kompliziert und theoretisch. Das müssen Sie nicht verstehen. Ehrlich gesagt verstehe ich es selber nicht mal genau. Naja, wie dem auch sein, auf jeden Fall konnte ich leider keinen hundertprozent passenden Spender finden. Das wäre auch ein ziemlich großer Zufall gewesen. Aber bei zwei Kandidaten passten immerhin vier von sechs Markern überein. Meine Herren“, sie nickte den Beiden zu. „Sie haben den Hauptgewinn gezogen.“

          „Tja, schön für uns, aber ich bin raus“, verkündete Eierkocher und hüpfte von dem Tisch, auf dem er gesessen hatte.

          „Ich kann gar nicht betonen, wie überaus wichtig ...“, versuchte DJ Eierkocher umzustimmen.

          „Ah ja, ich versteh schon“, meinte Eierkocher und druckste etwas herum. „Die Sache ist nur die … Eierkocher haben keine Nieren, die sie spenden könnten ...“

          „Oh.“ DJ sah Eierkocher verblüfft an. Daran hatte sie gar nicht gedacht. „Nun … ja … Schade.“ Sie wandte sich an die andere Person. „Also wie gesagt, ich kann gar nicht sagen wie ...“

          Weiter kam DJ nicht, denn Grier zog bereits sein Oberteil aus, schnappte sich ein Messer und betrachtete seinen Bauch. „Wo genau muss ich schneiden?“

          „Ahm, vielleicht ist es besser, wenn Sie mir das schneiden überlassen“, meinte DJ, obwohl sie sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als das Grier sich wirklich selber operieren könnte – und im Anschluss gleich noch Ä.

          ***

          „Shnell? Wie schaut es aus?“

          Shnell riss seinen Blick von dem Stuhl los und aktivierte sein Funkgerät um Jung zu antworten. „Wir haben den Stuhlraum gefunden Colonel. Er ist ganz in der Nähe unseres normalen Bewegungsradius. Ich glaube die Konstrukteure der Schwips-Aal wollten, dass man ihn findet.“

          „Meinen Sie die Moderner oder die Autoren?“, wollte Jung wissen.

          „Vermutlich beide“, erwiderte Shnell.

          „Hm, dann denken Sie also, es wäre vorgesehen gewesen, dass wir den Stuhlraum schon viel früher finden?“

          „Wenn wir wenigstens einmal das Schiff erkundet hätten, wie ich es vorgeschlagen habe“, entgegnete Shnell, „nur ein einziges Mal …“

          „Sie wissen, dass wir sehr beschäftigt waren“, rief Jung Shnell ins Gedächtnis.

          Shnell verdrehte die Augen. „Jaja, ich weiß … Sudokuturniere …“

          „Was ist jetzt mit unserem Kloie-Wrei-Problem?“, wechselte Jung das Thema.

          Shnell sah wieder zu dem Stuhl, auf welchen Skott und Telaudi Kloie/Wrei gerade festschnallten. „Ich glaube das der Stuhl mehr ist als nur ein Verpuffungsstuhl. Ich werde versuchen, Wreis Geist mit seiner Hilfe aus Kloies Körper herauszulösen. Ihr Körper ist zwar nicht mehr vorhanden, aber ich denke wir könnten sie in den Schiffscomputer verschieben.“

          „Und was ist wenn es nicht klappt?“, wollte Jung wissen. „Ist das nicht gefährlich?“

          Shnell senkte die Stimme, damit Skott seine Antwort nicht verstehen konnte. „Colonel, selbst wenn etwas schief geht und Kloie verpufft … ich meine es ist immerhin nur Kloie von der wir reden …“

          Am anderen Ende war es still, anscheinend ließ sich Jung das Argument durch den Kopf gehen. Nach einigen Sekunden meldete er sich schließlich. „Sie haben recht Shnell. Versuchen Sie Ihr Glück.“

          ***

          DJ atmete einmal tief ein und aus. Dann betrachtete sie ein letztes Mal Ä und Grier, die auf den Behandlungsliegen bereitlagen. Die Operation konnte beginnen. Mit leicht zitternden Händen nahm DJ ein Skalpell in die Hand. Und atmete noch mal tief ein und aus. Dann gab sie sich einen Ruck und …

          „Was ist denn hier los?“

          DJ wirbelte herum, als House die Krankenstation betrat.

          „Nein, sagen Sie nichts.“ House betrachtete eingehend die Szenarie. „Grier hat Nierenversagen und Ä will ihm eine spenden, damit er nicht stirbt und wir Probleme wegen der Schwarzenquote in TV-Serien bekommen. Wobei immer noch geklärt werden muss, ob Äli mit dem ganzen Ruß nicht als Schwarzer durchgeht …“

          „Eigentlich hat Ä das Nierenversagen und Grier …“

          „Aber wir haben doch genug Frauen an Bord“, meinte House verständnislos. „Von der Quote her sind wir sogar überbesetzt. Also warum …“

          „House“, unterbrach ihn DJ unwirsch. „Wollen Sie noch etwas Sinnvolles beitragen? Wenn nicht, verschwenden Sie hier gerade wichtige Zeit.“

          „Tu ich nicht“, verkündete House. „Sie irren sich.“

          DJ sah ihn verständnislos an. „Wie … was?“

          „Es ist kein Nierenversagen.“ Er ging zu der schlafenden Ä und besah sie sich eingehend. „Wäre es Nierenversagen, wäre sie schon längst tot.“

          „Und was ist es dann?“, wollte DJ unsicher wissen.

          „Dehydrierung. Ä hat bei eurem Frauen-Sudokuturnier anscheinend zu wenig getrunken. Geben Sie ihr etwas zu trinken und das Problem erledigt sich von selbst.“

          „Aber … aber das Modernergerät …“ DJ sah zu dem Gerät, das Äs Körper gescannt und Nierenversagen diagnostiziert hatte.

          „Können Sie überhaupt modernisch?“, wollte House wissen.

          „Nein, nicht besonders gut“, gab DJ zu.

          „Das könnte es erklären“, meinte House. „Dehydrierung und Nierenversagen klingt auf modernisch ziemlich identisch.“

          „Wo waren Sie eigentlich die ganze Zeit?“, wollte Eierkocher von House wissen.

          „Fernsehraum“, erwiderte dieser. „Erstklassige Ausstattung. Alles in HD und 3D. Außerdem übertragen sie sogar meine Lieblingsdokusoap. Big Schwips-Aal.“

          „Moment mal“, ging DJ auf, „heißt dass, Sie haben uns die ganze Zeit beobachtet?!“

          House lächelte nichtssagend. Dann drehte er sich um und verließ die Krankenstation. „Ich muss zurück! Die Werbung ist jeden Moment zu Ende!“

          DJ ließ sich erschöpft auf ein leeres Krankenbett zurücksinken und schloss die Augen. Sie wusste nicht ob sie sauer auf House sein sollte, weil er nicht schon vor Stunden etwas gesagt hatte oder froh darüber dass die OP noch so kurzfristig an ihr vorüber gegangen war. Denn eins war so sicher wie das Amen in der Kirche – für eine Operation war sie wirklich nicht ausgebildet.

          ***

          „Hat es geklappt?“, wollte Jung wissen, als Shnell und Telaudi die Brücke betraten.

          Shnell nickte, während er sich an einem der Terminals zu schaffen machte. „Bis jetzt ja. Ich habe Wreis Bewusstsein in den Schiffscomputer geladen. Jetzt versuche ich es als unabhängiges Programm zum laufen zu bringen. Quasi als Hologramm, wie bei Woodstock.

          „Ich wurde gerufen?“ Woodstock erschien mit einigen Indianerfedern auf dem Kopf und schwarz-grün karierten Gummistiefeln an den Füßen und sah sich fragend um.

          „Was ist mit Kloie?“, wollte Jung wissen.

          „Der geht es gut“, erwiderte Telaudi. „Skott hat sie gleich dazu eingespannt klamottenfressende Staubflunsen in der Besenkammer zu jagen. Jung, ich bin ja noch nicht lange auf der Tipsy-Eel, aber ich habe den Eindruck, hier existiert ein extremes Staubflunsenproblem.“

          „Ich hab's!“, rief Shnell freudig und drückte einen Knopf.

          Im nächsten Moment materalisierte sich ein Hologrammabbild von Wrei auf der Brücke. Sie sah sich verwundert um. „Wo bin ich?“

          „Auf der Brücke der Tipsy-Eel“, erwiderte Shnell grinsend.

          „Wie ich sehe habt ihr euch eine neue KI gesucht“, stellte Woodstock halb beleidigt, halb erstaunt fest.

          „Ah nein, eigentlich nicht“, erwiderte Shnell schnell. „Darf ich vorstellen? Woodstock, verwirrtes Pfarrerhologramm, momentan KI. Wrei, Mitglied der internationalen Orientierungsgenies.“

          „Sehr erfreut“, strahlte Woodstock und schüttelte Wrei die Hand, als er hörte, dass ihn niemand ersetzen wollte. „Wissen Sie was? Wir könnten uns den Job als KI teilen. Ich lerne sie an …“

          Jung, Shnell und Telaudi sahen sich an. Konnte es noch schlimmer kommen, als wenn ausgerechnet Woodstock die Ausbildung einer neuen KI übernahm?

          „... und danach kann ich endlich mal Urlaub nehmen. Und hinterher könnten wir uns ja die Aufgabengebiete teilen. Als Hologramm hat man auf diesem Schiff ansonsten recht wenig zu tun.“

          „Das hört sich toll an“, strahlte Wrei. „Ich würde gerne die Navigationssysteme übernehmen, wenn Sie nichts dagegen haben. Als Mitglied des IOG bin ich wie geschaffen dafür.“

          „Ist gebongt“, nickte Woodstock begeistert.

          Jung wurde blass und sah, dass es Shnell und Telaudi genauso erging. Damit hatte sich ihre unausgesprochene Frage gerade beantwortet.
          Ja, es konnte eindeutig noch schlimmer kommen ...
          Wormhole GalaXy
          Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
          Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

          Kommentar


            #50
            Zu Beginn der Folge ein kurzer Rückblick auf die bisherigen Ereignisse in X-Lantis und GalaXy:



            Was beim WG-Vorgänger Wormhole X-Lantis geschah:


            House stieß Ingram leicht in die Seite: „Geht’s dir gut?“

            „Ich bin am Leben“, erwiderte Ingram, „und ich habe dich – was brauch ich sonst noch?“

            „Schöne Aussicht“, kommentierte Sheppard, während Ingram seinen Arm um House legte.


            Was in der 1. Staffel von Wormhole GalaXy geschah:


            Jung sah die drei der Reihe nach an. „Bereit?“

            Als er sah, dass die drei nickten gab er mit „dann mal los“ das Startkommando und die drei umfassten gleichzeitig die vor ihnen liegenden Kommunikationszitronen. Augenblicklich ging ein kurzer Ruck durch Shnell, Ä und Äli, was darauf hindeutete, dass jetzt die drei, von General Danning ausgewählten Personen in deren Körpern steckten.

            Jung wandte sich an Person Nummer drei in Älis Körper. Dem Experten der Ihnen dabei helfen sollte effizienter mit allem zu wirtschaften. „Und Sie sind?“

            Der Mann in Älis Körper schüttelte Jungs Hand. „Peter Zwegat aus Berlin.“

            ***

            „Und was machen wir jetzt?“, wandte sich Äli an Ä. „Soll ich dir vielleicht mein Haus zeigen? Ich wohne hier ganz in der Nähe.“

            „Oder…“, Ä sah sich nach allen Seiten um, konnte aber keine Passanten sehen. „Oder wir könnten uns in einen Busch zurückziehen und Sex haben.“

            Äli sah Ä erstaunt an und ließ sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen. Irgendwie fühlte es sich falsch an – aber wenn er so an das ganze Zeug dachte, was sonst so im Fernsehen kam – vielleicht wurde es ja von ihnen erwartet. Schließlich gab er sich einen Ruck. „Hast du Kondome dabei?“

            „Nein wieso?“

            „Na damit wir die Zukunft nicht verändern. Mein zukünftiges Ich hat jedenfalls nichts davon gesagt, dass wir beide Kinder haben werden.“

            „Dummkopf“, sagte Ä. „Wir haben doch die Zukunft schon verändert, indem Jung Telaudi und seine Leute auf die Schwips-Aal geholt und uns auf die Erde geschickt hat.“

            Äli ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen und musste zugeben, dass Ä Recht hatte „An was für einen Busch hast du gedacht?“


            Und nun viel Spaß mit:



            Folge 33: Besuch auf der Schwips-Aal



            Skott betrat den Kommunikationszitronenraum.

            „Bereit?“, wollte Jung wissen.

            Skott nickte. Er und Jung wollten auf die Erde reisen, um an irgendeinem Geheimplan mitzuwirken. Im Gegenzug sollte ein lang erwarteter Gast auf die Schwips-Aal kommen. Peter Zwegat, der vor einiger Zeit schon mal auf dem Schiff war, würde – wenn es Skott richtig verstanden hatte, was nicht unbedingt zutreffen musste, immerhin hatte ihn Jung über das Vorhaben informiert als er gerade mit Kloie in der Besenkammer auf „Staubflunsenjagd“ war – auf einen zweiten Abstecher vorbeikommen. Anscheinend hatte er die Lage inzwischen eingehend analysiert und einige Pläne aufgestellt, wie man effizienter mit der Energie haushalten konnte. Dies war jedoch nur eine Vermutung von Skott. Wer der zweite Besucher war, wusste er nicht. Zu dem Zeitpunkt hatte sich die „Staubflunsenjagd“ gerade ihrem Höhepunkt genähert …

            „Skott?“, riss Äli Skott aus seinen Gedanken und wedelte mit der Hand vor Skotts Augen hin und her. „Hallo? Jemand zu Hause?“

            „Ah ja“, entgegnete Skott. „Tschuldigung.“

            Äli drückte ihm einen kleinen Gegenstand in die Hand, den Skott mit gerunzelter Stirn betrachtete. „Was ist das?“

            „Kommunikationsravioli“, antwortete Äli. „Bereit?“ Jung, welcher eine Kommunikationszitrone in der Hand hielt, nickte, woraufhin Äli einen Knopf auf der Kommunikationsplattform drückte und somit eine Verbindung zur Erde aufbaute.

            Eine Sekunde später befanden sie sich im Kommunikationszitronenraum des Pentagon. Skott sah auf seine Hand hinunter, welche gerade noch die Kommunikationsravioli gehalten hatte, die jetzt gegen eine Gurke ausgetauscht worden war. Er sah diese verständnislos an und hob dann den Blick in Richtung Jung. „Kommunikationsgurke?“ Als der Colonel nickte, schob Skott die Frage nach, die ihm auf der Zunge brannte. „Sir, mit wem zum Teufel habe ich gerade den Körper getauscht?

            ***

            „Was machen Sie denn hier?“, fragte Shnell überrascht, als er den Stuhlraum betrat und sah, wie es sich House gerade auf dem Stuhl bequem machte.

            „Wie schaut es denn aus?“, wollte House wissen.

            „Sie wissen dass das ein Verpuffungsstuhl ist?“, versuchte Shnell House vorsichtig von dem Stuhl herunterzuholen.

            „Er hat mehrere Optionen. Ich hab ihn auf künstliche Realität eingestellt“, verkündete House.

            „Künstliche Realität?“, versuchte Shnell überrascht zu klingen.

            House nickte. „Und Sie wissen ganz genau dass das geht, sonst wären Sie nicht hier. Oder?“

            Shnell ließ die Maskerade fallen. „Ja OK! Stimmt! Sie haben mich durchschaut! Könnten Sie jetzt bitte mich auf den Stuhl lassen, damit ich unseren Besuch „verpassen“ kann?“

            „Nein.“

            „Warum nicht?“, fragte Shnell fassungslos. „Hören Sie, es war von Anfang an vorgesehen, dass ich niemals auf Ingram treffen sollte. Er ist das Genie der alten Serie, ich bin das Genie der neuen Serie. Wenn zwei Genies sich treffen, sieht eins von ihnen zwangsläufig alt aus. Deshalb haben die Autoren unter anderem den Stuhl mit einer künstlichen-Realitäts-Option ausgestattet, damit ich …“

            „Tja, Pech für die Autoren, ich war zuerst da“, verkündete House.

            Shnell starrte House mit offenem Mund an. „Das können Sie nicht tun!“

            „Doch, ich glaube schon.“

            „Aber warum?“, wollte Shnell wissen. „Ich dachte Sie und Ingram wären zusammen. Ein Paar und so …“

            „Was denken Sie warum ich in die künstliche Realität will, während er hier ist?“

            „Aber …“

            „Hören Sie Shnell, das ganze war in X-Lantis schon schlimm genug, ich hab keine Lust diese Beziehungskiste noch mal zu wiederholen. Ende der Diskussion!“

            „Aber Wormhole GalaXy ist doch eine ganz andere Serie wie Wormhole X-Lantis“, versuchte es Shnell ein letztes Mal.

            House nickte ängstlich. „Sie sagen es. Diesesmal würde es wohl nicht bei einem gelegentlichen Kuss und einem Arm auf der Schulter bleiben. Dieses mal würden wir wohl zusammen in der Besenkammer landen.“

            „Aber wenn die Autoren denken …“

            „Die Autoren sind mir so was von Piepegal“, verkündete House und aktivierte den Stuhl. „Wir sehen uns in einer anderen Folge Shnell.“

            Shnell starrte auf den bewusstlosen House, der sich jetzt in einer künstlichen Realität vergnügen konnte, während er jetzt wohl oder übel in den sauren Apfel beißen musste. Shnell seufzte tief und machte sich dann auf den Weg zu den anderen um sich in sein unvermeidbares Schicksal zu begeben.

            ***

            Äli sah, wie der Mann in Skotts Körper ehrfürchtig auf die Kommunikationsravioli in seiner Hand starrte. „Wau! Erst Kommunikationsgurke, jetzt Kommunikationsravioli! Das ist einfach genial!“

            Ä trat einen Schritt auf den Mann zu. „Doktor Ingram?“

            Ingram sah auf. „In Fleisch und Blut. Nein, streichen Sie das. In Geist und … und Geist.“

            „Und Sie sind Peter Zwegat?“, vermutete Äli und nickte dem Mann in Jungs Körper zu.

            Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, Zwegat schickt mich als Vertretung. Er ist verhindert.“

            Äli runzelte die Stirn. „Verhindert?“

            „Ist vor sechs Monaten überraschend Vater geworden“, teilte die Vertretung mit. „Von der Wissenschaftlerin die damals zusammen mit ihm hier an Bord der Schwips-Aal war. Hat etwas gedauert, bis man herausfand das Zwegat der Vater ist, weshalb ich so kurzfristig einspringen musste. Angeblich hatten die Beiden nie was miteinander, aber wer soll das schon glauben? So ein Kind zeugt sich schließlich nicht von allein.“

            „Vor sechs Monaten ist das Kind also zur Welt gekommen?“, hakte Ä nach.

            Der Mann in Jungs Körper nickte.

            „Warum fragst du?“, wollte Äli wissen.

            Ä drehte sich zu ihm um und flüsterte „Das Kind wurde genau neun Monate nachdem wir auf der Erde Sex in ihren Körpern hatten gezeugt.“

            Äli schüttelte leicht den Kopf, bevor es Klick machte. Dann strahlte er über das ganze Gesicht. „Heißt das wir sind Eltern geworden?“

            Ä nickte strahlend zurück. „Sieht ganz so aus.“

            „Mann!“, freute sich Äli, „dass sind wirklich tolle Neuigkeiten!“ Dann erinnerte er sich wieder daran, dass sie ja Besuch hatten. Er ging zu dem Mann der ihnen gerade die tolle Botschaft überbracht hatte und Peter Zwegat ersetzte. Er schüttelte ihm die Hand. „Willkommen auf der Schwips-Aal. Ich bin Äli. Und Sie sind …?“

            „Mani“, stellte sich der Mann vor. „Daki Mani, aber ihr könnt Daki zu mir sagen. Ich bin Finanzbeamter aus Österreich. Freut mich außerordentlich hier zu sein. Ihr habt nicht zufällig einen Internetanschluss an Bord?“

            „Für was brauchen Sie Internetanschluss?“, wollte Äli wissen.

            Daki sah ihn an, als hätte dieser gerade das Dümmste gesagt, was er je gehört hatte. „Ja für was wohl? Zum denken natürlich!“

            „Können Sie nicht auch ohne Internet denken?“

            Daki schüttelte entrüstet den Kopf. „Ohne meine Mitdenker denken? Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“ Dann verzog er ratlos das Gesicht. „Was mach ich denn dann jetzt?“

            Äli kratzte sich am Kinn und dachte nach. Schließlich schlug er vor: „Vielleicht die Arbeit weswegen Sie hergekommen sind? Irgendwas effizienter machen oder so?“

            Daki starrte Äli wieder an, als hätte er den Mann im Mond vor sich. „Haben Sie mir nicht zugehört als ich mich vorgestellt habe?“

            „Äh … doch“, erwiderte Äli, „Sie heißen Daki, kommen aus Österreich …“

            „Nein, ich meinte dass ich Beamter bin. BEAMTER! Ich und arbeiten! Hallo??? Soweit kommt’s noch!“ Er schüttelte entrüstet den Kopf. Dann sah er fragend in die Runde. „Wann macht ihr hier an Bord eigentlich eure Kaffee- und Mittagspausen?“

            ***

            Shnell betrat schlecht gelaunt den Essensraum – und wäre am liebsten sofort wieder umgedreht, als er sah dass sich die Anderen, unter denen sich zweifellos auch Ingram befand, hier aufhielten. Aber es war schon zu spät, denn Äli hatte ihn bereits bemerkt und winkte ihm freudig zu.
            Shnell seufzte und ging zu der fröhlichen Runde. Als er ankam stutzte er. Ein Geruch stieg ihm in die Nase den er sehr lange Zeit nicht mehr gerochen hatte. Aber der konnte unmöglich echt sein!

            „Kaffee?“, wandte sich DJ in diesem Moment an Shnell und machte die Wahnvorstellung komplett.

            Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Kaffee? Aber … aber … wir haben doch gar kein Kaffeepulver an Bord …“

            „Doch“, erwiderte Äli. „Stellen Sie sich vor, wir hatten sogar die ganze Zeit Unmengen von Kaffeepulver hier gelagert. Und sogar Kaffeemaschinen, wir wussten nur nie wo wir danach suchen sollen. Aber dank Ingram …“, Äli nickte zu Jungs Körper.

            In diesem Momente drehte sich dieser um und bemerkte Shnell. „Shnell! Freut mich Sie zu sehen! Wie ich sehe haben Sie das Schiff in seinem ursprünglichen Zustand gelassen bis ich mal Zeit habe vorbeizukommen! Wie außerordentlich nett von Ihnen!“

            „Ich … ah … was?“, stammelte Shnell völlig überrumpelt.

            „War nur ein Witz“, winkte Ingram ab. „Gott, Sheppard färbt wirklich auf mich ab.“ Er stand auf und ging zu Shnell hinüber. „Kommen Sie Shnell, wollen Sie mir nicht eine kleine Führung durch das Schiff geben?“

            „Ah … außerordentlich … gerne“, log Shnell.

            Die Anderen sahen den Beiden nach, wie diese den Raum verließen.
            Dann wandte sich Daki an die restliche Besatzung. „Und was machen wir jetzt bis Feierabend?“

            „Arbeiten?“, schlug DJ vor.

            „Er arbeitet nicht“, klärte Ä DJ auf. „Er ist Beamter.“

            „Ah OK“, erwiderte DJ und überlegte. „Wir könnten Sudoku spielen.“

            „Ich hab’s nicht so mit Spielen wo man nachdenken und kombinieren muss“, warf Daki ein. „Und mit Zahlen hab ich’s auch nicht so.“

            „Ich dachte du bist Finanzbeamter?“, fragte Eierkocher erstaunt.

            „Ja, mit Betonung auf Beamter“, erwiderte Daki völlig ernst.

            „Nun … dann spielen wir doch am besten Beamtenmikado“, witzelte Grier.

            „Beamtenmikado?“, fragte Daki und schüttelte den Kopf. „Was ist das denn?“

            „Alle sitzen ruhig da ohne etwas zu tun. Wer sich zuerst bewegt hat verloren“, erklärte Grier. „Das war ein Witz.“

            Daki dachte angestrengt darüber nach, verstand aber beim besten Willen die Pointe des Witzes nicht. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich versteh den Witz nicht.“ Dann musste er grinsen. „Aber das Spiel gefällt mir. Könnte der Renner im Amt werden! Also los, lasst uns spielen!“

            ***

            „Und dort hinten ist …“

            „… die Brücke, ich weiß“, unterbrach Ingram Shnell. „Ich war schon auf einigen Modernerschiffen. Auf einmal war ein lautes grummeln zu hören, woraufhin Ingram seinen Bauch ansah. „Gott ich sterbe vor Hunger! Wann hat denn dieser Körper das letzte Mal etwas Anständiges zu essen bekommen?“

            „Naja, wir müssen von dem leben was die Planeten in unserer Umgebung hergeben“, versuchte Shnell zu erklären, „da gibt es eben nicht jeden Tag drei warme Malzeiten.“

            Ingram starrte Shnell an. Dann schüttelte er den Kopf. „Wissen Sie, verscheißern kann ich mich alleine, da brauch ich Sie wirklich nicht dazu.“ Mit diesen Worten bog er in einen Raum zu ihrer rechten ab.

            Shnell folgte ihm verwirrt.

            Ingram trat an ein Pult heran und drückte auf ein paar Knöpfe, woraufhin eine seltsam anmutende Maschine aus einer der Wände herausfuhr. Er gab schnell ein paar Befehle in diese ein und hatte eine halbe Minute später ein dampfendes, vor Fett triefendes, Käse-Tomaten-Schinken-Sandwich in der Hand. „Dürfte für den Moment ausreichen“, meinte er dann zufrieden und biss genüsslich in den Zwischensnack. „So jetzt zum nächsten Punkt“, meinte er mit vollem Mund. „Colonel Jung redet immer wieder von einem Klopapierproblem wenn er auf der Erde ist. Könnten Sie das vielleicht etwas präzisieren?“

            „Nun da gibt es nicht viel zu präzisieren“, meinte Shnell, der immer noch völlig perplex von Ingrams Käse-Tomaten-Schinken-Sandwich war. „Wir haben schlicht und einfach keins. Wir konnten uns zwar kürzlich zwei ganze und zwei halbe Rollen besorgen, aber die gehen auch schon wieder langsam zur Neige.“

            „Komisch“, meinte Ingram und runzelte die Stirn. „Die Moderner haben eigentlich nie an Klopapier gespart. Wenn auf den Schiffen die wir bis jetzt gefunden haben eines im Überschuss vorhanden war, dann war es Klopapier.“ Er ging zu einer der Wände und legte seine Hand an eine bestimmte Stelle. Wie aus dem nichts verwandelte sich ein Teil der Wand in einen Bildschirm und eine Tastatur fuhr aus dem Boden und blieb auf Hüfthöhe vor Ingram stehen.
            Während Shnell das Schauspiel mit offenem Mund verfolgte, huschten Ingrams Finger bereits über die Tastatur. Ein Lageplan erschien auf dem Bildschirm, woraufhin Ingram an eine bestimmte Stelle zoomte. „Ha!“, rief er, „wusste ich’s doch!“ Zwei weitere Befehle auf der Tastatur ließen einen Laserdrucker aus einer anderen Wand herausfahren und einige Seiten drucken. Ingram nahm den Papierstapel und drückte ihn Shnell in die Hand. „Wegbeschreibung“, meinte er dabei, während er sich den Rest seines Sandwichs in den Mund schob. „Am Ziel finden Sie den Lagerraum, in welchem die Moderner das Klopapier gelagert haben. Laut der Inventarliste müsste er fast voll sein. Wenn die Besatzung hier nicht über Nacht extrem anwächst würde ich schätzen …“, er überschlug im Kopf schnell ein paar Zahlen, „… das es in den nächsten vierhundertzwanzig Jahren keinen Klopapierengpass mehr geben dürfte.“

            Shnell ließ den Redeschwall mit offenem Mund über sich ergehen. Als dieser geendet hatte, brachte er einige Sekunden kein Wort heraus. Erst der Kaffee, dann das Sandwich und das Klopapier. Von dem mühelosen Umgang mit auf den ersten Blick nicht sichtbaren Geräten ganz zu schweigen. Schließlich fand er seine Worte wieder. „Ich wusste gar nicht dass Sie ein so großer Experte für Modernerschiffe sind.“

            „Ich auch nicht“, erwiderte Ingram. „Ehrlich gesagt komm ich wenn ich alles zusammenrechne vielleicht auf zwei, drei Wochen die ich auf verschiedenen Schiffen der Moderner war. Dieses Modell hier war mir bis heute völlig unbekannt.“ Dann runzelte er die Stirn. „Wie lange sind Sie eigentlich schon hier?“

            „Circa eineinhalb Jahre.“

            „Hmmm“, meinte Ingram lang gezogen und runzelte die Stirn.

            „Hmmm was?“, wollte Shnell wissen.

            „Ach nichts“, meinte Ingram und winkte ab. Dann sah er Shnell doch nachdenklich an. „Naja, es ist nur so, dass mir irgendjemand mal erzählt hat, dass Sie ein ziemliches Genie wären …“

            „Wirklich?“, fragte Shnell erfreut, aber auch ein bisschen überrascht über die Wendung die das Gespräch gerade nahm. „Wer?“

            „Ja“, meinte Ingram langsam, „das frage ich mich auch gerade.“ Dann verzog sich sein nachdenklicher Gesichtsausdruck zu einem grinsen und er klatschte in die Hände. „Egal. Keine Müdigkeit vorschützen, was für Probleme gibt es noch zu lösen?“

            ***

            „Ach verdammt!“, entfuhr es Ä, als sie merkte, wie ihr rechter Fuß leicht gezuckt hatte. Damit war sie nach Äli, Grier, DJ, Kloie und Eierkocher ebenfalls aus dem Rennen.

            Daki musste grinsen. „Tja, damit hab ich wohl gewonnen!“

            Die Anderen sahen sich frustriert an. Sie spielten nun schon seit geschlagenen sechs Stunden Beamtenmikado. Neun Runden hatte es gegeben. Und alle hatte Daki für sich entschieden. Im Nichtstun war der Beamte scheinbar einfach unschlagbar.

            „Bitte nicht noch eine Runde“, stöhnte Grier. „Mein Hintern ist immer noch nicht wieder aufgewacht.“

            Daki schüttelte entschieden den Kopf. „Eh keine Zeit. In fünf Minuten ist Feierabend. Den darf ich auf keinen Fall verpassen!“ Er schnellte in einer Geschwindigkeit nach oben, wie die Schwips-Aal-Crew es ihm nie im Leben zugetraut hätte, so betont langsam wie er sich den ganzen Tag bewegt hatte. „Hat Spaß gemacht euch alle kennen zu lernen und hier zu arbeiten.“

            Die Anderen sahen erst sich verwundert an, dann Daki. Der verzog jedoch keine Mine. Anscheinend hatte er das mit dem arbeiten völlig ernst gemeint.

            Daki winkte noch einmal kurz in die Runde, dann war er mit einem Affenzahn auf dem Gang und war verschwunden.

            „Ob er weiß, dass es zum Kommunikationszitronenraum in die andere Richtung geht?“, wollte Grier wissen, doch da zischte auch schon ein wie von der Tarantel gestochener österreichischer Finanzbeamter in die entgegengesetzte Richtung um rechtzeitig in den wohlverdienten Feierabend zu kommen.

            Grier, Kloie, Äli, DJ, Eierkocher und Ä erhoben sich ebenfalls und gingen etwas gemächlicher in den Kommunikationszitronenraum. Dort hatten sich neben Daki auch schon Ingram, Shnell, Telaudi und Alf eingefunden. Letzterer mit einer großen Schüssel in den Pfoten, aus der er begeistert etwas Undefinierbares aß.

            Shnell aktivierte bereits die Kommunikationsplattform, die Ingram und Daki wieder nach Hause bringen und dafür Skott und Jung zurückholen würde.

            Daki blickte erfreut auf, als er sah, dass seine neuen Freunde den Raum betraten. „Oh schön. Ich hab ganz vergessen mich richtig zu verabschieden!“ Er winkte heftig in ihre Richtung. „Baba!“

            Dann ging ein Ruck durch die beiden Körper und Jung und Skott waren zurück.

            „Wie ist es gelaufen?“, wollte Telaudi wissen.

            „Nicht besonders“, meinte Jung mürrisch. „So wie es ausschaut, müssen wir wohl noch etwas länger auf Nachschub von der Erde warten.“ Er sah sich erwartungsvoll um. „Gibt es hier wenigstens etwas Erfreuliches zu berichten? Gibt es Vorschläge, wie wir mit dem was wir haben, effizienter umgehen können?“

            DJ schüttelte den Kopf. „Nein Sir. Der Experte war in der Hinsicht etwas … ah …“

            „… zu sehr verbeamtet“, brachte es Ä auf den Punkt.

            Jung verzog das Gesicht. „Also war dieser ganze Körpertausch eigentlich für die Katz.“

            „Vielleicht auch nicht“, warf Shnell ein, der stapelweise handschriftliche Notizen und Ausdrucke auf einem Tisch vor sich ausgebreitet hatte. „Sie glauben ja gar nicht, was Ingram mit meiner Hilfe alles herausgefunden hat.“

            „Zum Beispiel?“, wollte Jung wissen.

            „Kein Klopapierproblem mehr“, antwortete Alf an Shnells Stelle. „Und das Beste: Wir können jederzeit essen, was immer wir wollen. An Bord gibt es dafür extra eine Essenszubereitungsmaschine. Hunger?“ Dabei hielt er Jung die Schüssel hin, aus der er die ganze Zeit gegessen hatte.

            Jung betrachtete den Schüsselinhalt skeptisch, griff dann aber doch beherzt zu und kostete einen Bissen. Während des Kauens hellte sich sein Gesicht immer mehr auf. Als er runtergeschluckt hatte, meinte er: „Einfach köstlich! Was ist das?“

            „Katzenauflauf“, erwiderte Alf ebenso begeistert.

            Jung musste würgen.

            Alf, der davon nichts mitbekam, sah mit leuchtenden Augen in die Runde. „Will noch jemand probieren?“
            Er war völlig verdutzt, als plötzlich alle in wilder Eile hektisch den Raum verließen. Shnell ließ bei seiner Flucht sogar die Papierstapel auf dem Tisch zurück. Alf runzelte die Stirn, während er sich noch etwas Katzenauflauf in die Schnauze steckte. Manchmal konnte er diese Menschen einfach nicht verstehen.
            Wormhole GalaXy
            Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
            Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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              #51
              Folge 34: Die Jagd



              „Ein Reh?“, fragte Ä verwirrt und bog die Äste des Busches ein Stück zur Seite um einen besseren Blick auf die Lichtung zu erhaschen.

              Die Schwips-Aal hatte bei einem erdähnlichen, aber scheinbar verlassenen Planeten halt gemacht, zu welchem sie ihr neues Navigationshologramm Wrei versehentlich geflogen hatte.
              Die Crew hatte sich daraufhin dazu entschlossen, aus dem Fehler das Beste zu machen und den Planeten etwas zu erforschen, auch wenn es nichts Aufregendes zu geben schien.
              Während Telaudi, Skott, DJ und Äli ein kleines provisorisches Lager vor dem Stargate errichteten, waren Grier und Ä zu einer kleinen Vorexkursion aufgebrochen. Und so standen sie jetzt mitten in einem Wald vor – oder hinter, je nachdem von welcher Seite man schaute – einem Busch mit Blick auf eine Lichtung, auf welcher tatsächlich ein rehähnliches Tier zu sehen war.

              „Naja, zumindest hat es gewisse Ähnlichkeit mit einem Reh“, meinte Grier. „Unser verlassener Planet ist scheinbar doch nicht ganz so verlassen.“ Er legte sich hin und zielte mit seiner Waffe auf das Tier.

              „Was machst du da?“, wollte Ä mit großen Augen wissen.

              „Wie sieht es denn aus? Ich brauch mal wieder richtiges Fleisch zwischen den Zähnen.“

              „Aber dank Doktor Ingrams Hilfe mit dem Essenszubereitungsautomaten können wir doch jederzeit essen was wir wollen“, warf Ä ein.

              „Es bleibt aber nach wie vor künstliches Essen“, erwiderte Grier. „Auch wenn man vielleicht keinen Unterschied schmeckt, man hat doch die ganze Zeit im Hinterkopf, dass es nicht echt ist. Das ist im Grunde nichts anderes als dieses Tofu das die Vegetarier dauernd in sich hineinstopfen, nur dass das Moderneräquivalent bessere Geschmacksverstärker hat. Einfach ekelhaft.“

              „Den Vegetariern scheint es aber zu schmecken.“

              „Nur weil Vegetarier von Natur aus ein sehr verwirrtes Volk sind. Wenn man schon freiwillig auf echtes Fleisch verzichtet, ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Und jetzt sei still, ich hab's im Visier.“ Grier krümmte seinen Finger um den Abzug.

              In diesem Moment stellte das rehähnliche Wesen seine Ohren auf, schnupperte kurz in die Richtung die das Team als Westen bestimmt hatte und galoppierte in atemberaubender Geschwindigkeit davon.

              „Verdammter Mist!“, rief Grier und stand wieder auf. „Muss das Vieh ausgerechnet jetzt etwas wittern?“

              „Die Frage ist doch, was hat das Reh gewittert?“ Ä drehte sich in die Richtung aus der der Geruch gekommen war, vor dem das Tier geflohen war.

              Grier sah in die gleiche Richtung. „Ist dort nicht das Stargate und unser Camp?“

              Ä nickte. „Vielleicht sollten wir mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“

              ***

              „Mein Gott, was ist denn hier passiert?“, fragte Ä entsetzt, als sie im völlig zerstörten Camp ankamen.

              „Es war ein … Raubtier … oder zumindest so was in der Art ...“, stotterte ein kreideweißer Äli. „Kam hier plötzlich durchgestürmt … und … und ...“

              „Erst das Reh und dann ein Raubtier. Soviel zu unbewohnter Planet ...“, meinte Grier.

              In diesem Moment traten Telaudi und Skott aus einem anderen Teil des Waldes auf die verwüstete Lichtung. Telaudi schüttelte den Kopf. „Wir haben die Spur verloren. Sie ist weg.“

              Grier und Ä tauschten Blicke. „Wer ist weg?“

              „Das Raubtier hat DJ geschnappt und ist mit ihr im Wald verschwunden“, setzte Skott zu einer Erklärung an. „Telaudi und ich sind sofort hinterher, aber es war verdammt schnell, lautlos und hinterlässt so gut wie keine Spuren ...“

              „Wir müssen DJ suchen.“ Grier schulterte seine Waffe und wollte sofort in die Richtung marschieren, aus der Skott und Telaudi gerade gekommen waren.
              Aber der Colonel hielt ihn zurück. „Es ist zwecklos. Wie gesagt wir haben versucht es zu verfolgen, aber ...“

              „Das heißt wir überlassen DJ einfach ihrem Schicksal?“, fragte Grier fassungslos.

              „Nein Master Sergeant, dass heißt wir gehen jetzt erstmal zurück auf die Schwips-Aal und überlegen uns wie wir am Besten weiter vorgehen.“ Telaudi nickte Äli zu, der die Gatefernbedienung schon in der Hand hatte und das Stargate anwählte um auf das Schiff zurückzugelangen.

              ***

              „DJ wurde von einem Raubtier entführt?“, fragte Jung aufgebracht. „Wie um alles in der Welt konnte das passieren?! Wir müssen unbedingt …“

              „Die Ruhe bewahren“, unterbrach Telaudi den Colonel.

              „Von wegen Ruhe bewahren! Ich geh jetzt auf diesen Planeten und hol sie zurück!“

              „Und wie wollen Sie das machen?“, wollte Telaudi neugierig wissen. „Wir wissen nicht wo das Raubtier sie hingeschleppt hat. Mein Gott, wir wissen noch nicht mal, ob sie überhaupt noch am Leben ist!“

              „Heißt das wir sollen einfach weiterfliegen als ob nichts passiert wäre und nicht mal versuchen irgendetwas zu unternehmen?“

              „Nein, aber es bringt auch nichts völlig überstürzt und planlos drauflos zu laufen“, erwiderte Telaudi. „Was wir brauchen …“

              „ … ist jemand der sich mit Spurenlesen auskennt“, kam eine Stimme von oben.

              Die Crew, die sich im Gateraum versammelt hatte, um zu beratschlagen was zu tun war, sah nach oben. Dort entdeckten sie Alf, welcher auf dem Rücken von Major Lee Adama unter der Decke schwebte. Nach einem leichten Klopfer auf den Kopf flog das Wildschwein zu Boden und ließ Alf absteigen. „Ich melde mich freiwillig für die Aktion. Genau wie Major Lee Adama. Ein fliegendes blauweißes Wildschwein könnte ein taktischer Vorteil sein.“

              „Gut“, meinte nun Grier und schob ein neues Magazin in seine Waffe. „Wir …“

              „Möp!“, unterbrach Alf den Master Sergeant sofort. „Lee kann nur eine Person tragen. Und was bringt uns ein taktischer Vorteil wenn ihn nicht jeder ausnutzen kann?“ Er sah erwartungsvoll in die Runde und hoffte auf Zustimmung.

              „Wir sollen also DJs Leben in die Hände von dir und einem Wildschwein legen?“, fasste Jung Alfs Vorschlag zusammen.

              Der Melmace nickte, woraufhin Jung ein sehr unglückliches Gesicht machte. Das gefiel ihm überhaupt nicht.

              „Ich bin auch dabei“, meldete sich Eierkocher zu Wort und sprang auf Lees Rücken. „Ich bin nicht all zu schwer, also dürfte mich das Wildschwein auch noch tragen können.“

              „Aber …“, versuchte Jung noch einmal zu Wort zu kommen, wurde aber sofort von Eierkocher unterbrochen: „Alf hat Recht. Können Sie Spuren lesen?“

              Jung verzog den Mund. Er gab es nicht gerne zu, aber im Spuren lesen war er schon immer eine ziemliche Niete gewesen.

              „Also ist es beschlossen“, freute sich Alf. „Wir drei …“

              „Aber es müssen mindestens vier sein“, warf Grier ein und sah zu Major Lee Adama, das sich mit Alf und Eierkocher schon wieder einen halben Meter über dem Schiffsboden befand und langsam zum Stargate flog.

              „Bin schon da!“, rief Woodstock, welcher einen riesigen Hologrammrucksack geschultert hatte, rannte dem Such- und Rettungstrupp nach und sprang ebenfalls auf den Wildschweinrücken.
              Da das Hologramm nichts wog, störte das den Flug von Major Lee Adama in keiner Weise.

              Jung sah verdattert zu Woodstock. „Was soll das werden?“

              „Nachdem ich endlich eine Vertretungs-KI habe, kann ich endlich auch mal wieder vom Schiff runter und auf Außenmission“, klärte das Hologramm den Colonel auf. „Keine Sorge, Wrei wird in meiner Abwesendheit das Ding schon schaukeln.“

              In dieser Hinsicht war sich Jung nicht besonders sicher. Andererseits konnte es auch nicht schlimmer werden, wie es unter Woodstock sowieso schon war, also sagte er nichts weiter dazu, sondern sah dabei zu wie das selbsternannte Such- und Rettungsteam Alf, Eierkocher, Woodstock und Major Lee Adama durch das gerade von Äli angewählte Sternentor verschwanden.
              Im Stillen nahm er schon einmal Abschied von DJ.

              ***

              „OK, wohin als Erstes?“, fragte Woodstock, als sie aus dem Ereignishorizont flogen und über dem Wald schwebten.

              Alf zeigte nach unten. „Dort scheint das zerstörte Lager zu sein. Fangen wir dort an.“

              Als Major Lee Adama gelandet war, stiegen Eierkocher, Alf und Woodstock von dessen Rücken ab und sahen sich um.

              „Wo fangen wir an?“, fragte Woodstock neugierig und schaute zu Alf.

              „Von woher soll ich das wissen?“

              Woodstock runzelte die Stirn. „Ich dachte du kannst Spuren lesen.

              „Hä? Nö, ich hab lediglich darauf hingewiesen, dass es ganz gut wäre jemanden zu haben, der Spurenlesen kann. Ich hab nie behauptet das ich derjenige bin.“

              Alf und Woodstock sahen zu Eierkocher. „Nö“, meinte dieser und schüttelte den Deckel. „Da seid ihr an der falschen Adresse. Ich hab lediglich festgestellt, dass Jung zum Spuren lesen denklich ungeeignet ist.“

              „Krimiklo, Krimiklo, ja das macht den Krimi froh ...“

              Woodstock musste grinsen. „Wir sind schon die richtigen Leute für diese Mission.“

              ***

              „OK, erklär uns nochmal kurz warum wir nach Westen fliegen“, verlangte Eierkocher zu wissen, nachdem sie eine Viertel Stunde später auf Major Lee Adamas Rücken nach Westen flogen.

              „Weil das Moos an den Bäumen im Süden wächst“, versuchte Woodstock noch einmal seine Theorie an den Mann zu bringen.

              „Und?“

              „Nichts und. Was spricht dagegen das wir im Westen suchen, wenn das Moos im Süden wächst?“

              „Wächst das Moos nicht im Norden?“, wollte Alf wissen.

              „Echt?“, fragte Woodstock.

              Alf zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich bin nicht sooo der Outdoorexperte.“

              „Ist es nicht vollkommen egal auf welcher Seite das Moos wächst, wenn es sowieso nichts damit zu tun hat, in welcher Richtung wir suchen?“, Eierkocher verdrehte die Augen. „Was wir brauchen ist ein Plan.“

              „Stimmt.“ Woodstock wandte sich an Major Lee Adama, welcher gerade Flaschenklo sang. „Land mal da unten bei der Lichtung. Ich glaube ich hab eine Idee.“

              ***

              „Also gut, dass ist der Plan“, erklärte Woodstock, nachdem sie gelandet waren. „Wir scheuchen das Raubtier mit Sprengstoff auf. Wir produzieren einen riesigen Knall und es wird kommen um zu schauen was los ist und ob es vielleicht neue Beute machen kann. Und sobald es auftaucht, können wir es zu seinem Nest verfolgen.“

              „Und du glaubst wirklich dass das funktioniert?“, fragte Eierkocher skeptisch.

              Woodstock sah Eierkocher erstaunt an. „Klar. Hat schon jemals ein Plan von mir nicht geklappt?“

              „Hm, wo soll ich da jetzt mit der Aufzählung nur anfangen?“, murmelte Eierkocher.

              „Wo nehmen wir eigentlich den Sprengstoff her?“, wollte Alf wissen.

              Woodstock grinste. „Kein Problem. Hab immer welchen dabei.“ Mit diesen Worten nahm er den Hologrammrucksack von seinem Rücken und fing an darin herumzuwühlen. „Wo hab ich ihn denn nur …?“ Er beförderte einen Hologrammschraubenzieher zu Tage, danach eine Hologrammdose, eine Hologrammeiswaffel mit Hologrammschokoladeneis gefolgt von einer Hologrammquitscheente, einem Hologramm-DVD-Player, einem Hologrammdeutschlandfanschal und einer Hologrammbadewanne. Endlich zog er einige Packungen Hologramm-C4 hervor. „Das das Gesuchte immer ganz unten liegen muss …“

              „Hologrammsprengstoff?“, fragte Eierkocher verdattert.

              „Warum nicht?“ Woodstock zuckte mit den Schultern. „Ist genauso effektiv wie normaler Sprengstoff. Also bis auf die Zerstörung der Umgebung halt. Ich verteil das Zeug dann mal.“ Mit diesen Worten verschwand er hinter dem nächsten Baum.

              „Denkerklo, Denkerklo ...“

              Alf sah zu Eierkocher. „Glaubst du das klappt?“

              „... ja das macht die Denker froh ...“

              „Naja … du weißt ja wie das mit den blinden Hühnern und den Körnern ist ...“ Besonders wenn Autoren in der Nähe sind, fügte er im Stillen hinzu.

              „Denkerklo, Denkerklo, macht die ...“ PUFFF!

              Alf sah verdattert auf die Stelle an der gerade noch Major Lee Adama gesessen hatte und an der sich jetzt nur noch der kahle Waldboden befand. „Pufff?“

              Eierkocher zuckte mit dem Deckel. „Scheint sich aufgelöst zu haben. Nachdem das Wildschwein ein Produkt eines schwarzen Lochs war, hat Shnell vorhergesagt dass das früher oder später passieren würde. Das es ausgerechnet jetzt passiert ist natürlich ein unglücklicher Zufall.“

              „Wieso?“

              „Na ich vermute mal, Woody wollte die Sprengung aus der Luft abwarten und auch die Verfolgung auf dem Luftweg aufnehmen.“

              „Ah ja, das hätte Sinn gemacht“, musste Alf zugeben.

              In diesem Moment kam Woodstock auf sie zugerannt. „Noch zwanzig Sekunden! Schnell, alles auf …!“ Er blieb stehen und sah sich suchend um. „Wo zum Mav ist Major Lee Adama?“

              „Hat sich in Luft aufgelöst“, teilte Eierkocher Woodstock mit. „Genau wie es Shnell vorhergesagt hat.“

              „Na toll“, kommentierte Woodstock und sah auf die imaginäre Uhr an seinem Handgelenk. „Noch vier Sekunden … drei … zwei … eins …“

              Im nächsten Moment erschütterte ein markerschütternder Knall die nähere Umgebung, der eine Hologrammexplosion und eine Hologrammstaubwolke folgte.

              „Gut. Wenn jetzt alles nach Plan verläuft …“ Woodstock drehte sich suchend im Kreis, um die nähere Umgebung im Auge zu behalten.
              Auf einmal war ein wütendes brüllen zu hören und das Raubtier schoss wie aus dem nichts durch einen Busch und landete vor ihnen auf den Vorderbeinen.
              „… und da ist es auch schon.“

              Das Raubtier musterte die Drei finster. Dann machte es einen Satz nach vorne, griff sich mit seinem Maul einen überrascht japsenten Eierkocher und verschwand in Windeseile in der entgegengesetzten Richtung.
              Wieder ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.

              Alf und Woodstock starrten sich verblüfft an. Seit der Explosion waren kaum zehn Sekunden vergangen.

              Alf fing sich am schnellsten wieder. „Das war wirklich ein genialer Plan. Jetzt sind wir statt zu viert nur noch zu zweit und immer noch keinen Schritt weiter.“

              Woodstock kratzte sich am Kopf. „Aber du musst zugeben, dass der Plan fast wie vorgesehen funktioniert hat …“ Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf und er rieb sich in einer Wicki-Imitation die Nase. „Ich hab’s! Ich weiß was wir machen!“

              „Ich hoffe deine neue Idee ist besser als deine alte.“

              „Viel Besser. Wir sprengen einfach noch mal.“ Er sah sich suchend um. „Wo ist denn mein Hologrammrucksack?“

              Alf sah sich ebenfalls um, konnte den Hologrammrucksack aber auch nirgends sehen. Dafür sah er etwas anderes, das hinter einem Busch hervorlugte. „He was ist das?“
              Neugierig näherten sie sich dem Busch, bis sie sehen konnten um was es sich handelte. Woodstocks Hologrammbadewanne stand vor ihnen.

              „Hm, das ist seltsam“, meinte Woodstock. „Ich könnte schwören, ich hätte sie wieder in den Rucksack gesteckt. Vielleicht …“

              „He! Sieh mal was dort liegt!“ Alf lief zu einer Eiche unter der ein Hologrammflachbildfernseher lag.

              Woodstocks Gesicht hellte sich auf. „Anscheinend hat Eierkocher meinen Hologrammrucksack zu fassen bekommen und legt uns jetzt mit dessen Inhalt eine Spur, mit der wir das Nest oder die Höhle oder das was-auch-immer des Raubtieres finden können.“

              „Hä?“ Alf starrte Woodstock an. „Ich dachte Hologrammsachen wie deinen Hologrammrucksack können nur Hologramme anfassen.“ Demonstrativ versuchte er den Fernseher zu greifen, tauchte mit seiner Hand aber durch das Hologramm und bekam nur den Waldboden darunter zu fassen.

              Woodstock winkte ab. „Nur nicht zu viel drüber nachdenken. Wie Shnell jetzt sagen würde: Wo ein Autor ist, ist auch ein Weg. Und wenn das ganze nur mit einem Logikfehler geht, dann gibt’s eben einen Logikfehler. Wir sind immerhin nur eine Fernsehserie. He! Da hinten liegt meine Hologrammapfelsine!“

              Und so folgten Woodstock und Alf der Hologrammkrümelspur, die ihnen Eierkocher hinterlassen hatte. Nachdem sie eine Hologrammpringlesdose, einen Hologrammjoystick, eine Hologramm-1860-Mütze, eine Hologrammphysikformelsammlung, eine Hologrammküchenrolle, einen Hologrammfarbdrucker, eine Hologrammzitronenlimoflasche, einen Hologramm-BMW im Maßstab 1:1, eine Hologrammstehlampe, eine Hologrammbanane, einen Hologrammwasserschlauch, eine Hologrammkühltasche, ein Hologrammgurkenglas, ein Hologrammstockbett, ein Hologrammhandyladegerät, eine Hologrammwii, ein Hologrammspoontaschenbuch, ein Hologrammklappfahrad, eine Hologrammtastatur, einen Hologrammpizzakarton, ein Hologrammstativ, einen Hologrammtresor, einen Hologrammklappsparten, einen Hologrammtigerkäfig, eine Hologrammsteckerleiste, ein Hologrammgaspedal, ein Hologrammspaceshuttle, ein Hologrammfotoalbum, eine Hologrammweihwasserflasche, einen Hologrammklappstuhl, eine Hologrammhollywoodschaukel, ein Hologrammflussschifffahrtsschiff, eine Hologramminsektenfalle, einen Hologrammfeuerlöscher, einen Hologrammwerkzeugkasten, eine Hologrammkäsesahnetorte, eine Hologrammschildkröte, einen Hologrammobelisken, einen Hologrammgartenzwerg, eine Hologrammeckbank, ein Hologrammverlängerungskabel, eine Hologrammbibel, einen Hologrammbesen, einen Hologrammplayboy, einen Hologrammgrabstein, ein Hologrammspiegelei, ein Hologrammhaarschneidegerät, eine Hologrammschraube die eigentlich in das Hologrammklappfahrad gehörte, ein Hologrammlineal, eine Hologrammstoppuhr, einen Hologrammgymnastikball, eine Hologrammstoffspringmaus, einen Hologrammlichtschalter, ein Hologrammsteak, einen Hologrammswimmingpool, einen Hologrammkartoffelchip, eine Hologrammtürklinke, einen Hologrammautoscooter inklusive Hologrammautoscooterautos, einen Hologrammmixer, ein Hologrammweltmeer, einen Hologrammtisch, ein Hologrammaquarium und ein Hologrammriesenrad aufgelesen hatten, welche Woodstock alle in einem zweiten Hologrammrucksack, den er hatte erscheinen lassen, verstaut hatte, standen sie schließlich vor einer Höhle.

              Alf sah Woodstock an. „Und jetzt?“

              „Wir gehen rein. Was sollen wir sonst tun?“

              Alf kratze sich am Kopf. „Stimmt. Blöde Frage.“ Dann drehte er sich zum Höhleneingang, schnupperte und kratzte sich verwirrt an der Nase. „Das ist komisch.“

              „Was?“

              „Ich rieche Pizza.“

              Die Beiden tauschten Blicke, dann betraten sie entschlossen die Höhle – und trauten ihren Augen nicht. In der Mitte der Höhle saßen das Raubtier, Eierkocher und DJ, aßen selbstgebackene Pizza und amüsierten sich anscheinend blendend.

              „Oh hi!“, rief Eierkocher, als er die Beiden bemerkte. „Wie ich sehe, habt ihr die Spur gefunden, die ich euch hinterlassen habe.“

              „Allerdings“, erwiderte Woodstock und sah in die Runde. „Was macht ihr da?“

              „Oh das?“ DJ hob ein Stück der Pizza hoch. „Wir haben herausgefunden, dass Raubtier intelligent ist und wir alle eine Leidenschaft für Pizza teilen. Also dachten wir, wir backen uns eine bis ihr uns findet. Wollt ihr ein Stück?“

              „Nö“, antwortete Woodstock. „Bin ein Hologramm und kann keine feste Nahrung zu mir nehmen.“

              Alf hingegen griff begeistert zu.

              Woodstock ging zu einer der Höhlenwände, wo Eierkocher den noch halbvollen Hologrammrucksack abgelegt hatte und verstaute ihn in seinem zweiten Hologrammrucksack. Dann drehte er sich zu den Anderen um. „Also ich will eure lustige Runde ja nicht unterbrechen, aber wir sollten langsam aufbrechen. Ohne Major Lee Adama steht uns noch ein langer Rückweg bevor und ich weiß nicht, wie lange Wrei mit der Schwips-Aal noch über dem Planeten bleibt, bis ihr langweilig wird, sie zu einer kleinen Spritztour aufbricht und den Weg zurück nicht mehr findet.“

              DJ nickte und stand auf. „Du hast Recht. Brechen wir auf.“

              Es gab noch einen kurzen, aber tränenreichen Abschied von Raubtier, dann machten sie sich auf den Rückweg zum Stargate.

              Raubtier blickte ihnen traurig hinterher. Es hatte lange gebraucht, um herauszufinden, dass DJ und Eierkocher intelligente Wesen waren, mit denen mal lieber Pizza machte, als sie aufzufressen, aber als es schließlich die Wahrheit erkannt hatte, war es ein sehr lustiger und kurzweiliger Nachmittag geworden.
              Es würde diese seltsamen Aliens für immer in seinem Herzen behalten und sie vermissen.
              Wormhole GalaXy
              Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
              Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                #52
                Folge 35: Verwandtschaft (1)



                „Tja, ich befürchte es ist mal wieder soweit“, meinte Shnell, während er an einem der Terminals auf der Brücke stand und Schiffsdaten analysierte.

                „Was ist mal wieder soweit?“, wollte Jung wissen und sah neugierig in Shnells Richtung.

                „Wir brauchen mal wieder Kalk für die Luftwiederaufbereitungsanlage. Die letzte Ladung geht langsam ihrem Ende entgegen.“

                Das erweckte bei Jung lange zurückliegende Erinnerungen daran, als ihnen der Kalk zum ersten Mal ausgegangen war. Skott, Grier, Äli und Kloie wären bei dieser ersten Außenmission die sie durchgeführt hatten fast für immer verloren gegangen. Andererseits hatte dieser Ausflug auf den Kalkplanet dazu geführt dass Eierkocher und Woodstock zu ihrer Besatzung gehörten. Unglaublich dass das inzwischen schon wieder fast zwei Jahre her war.

                Jung stand auf und ging zu Shnell hinüber. „Ist irgendwo ein Kalkplanet auf unserer Route?“

                „Es muss nicht unbedingt ein Kalkplanet sein“, erwiderte Shnell. „Nur ein Planet auf dem Kalk vorkommt. Ich meine das letzte Mal war es eigentlich auch ein Wüstenplanet …“

                „Shnell!“

                „Als ich heute Morgen unsere Route analysiert habe, habe ich gesehen dass wir bald an zwei viel versprechenden Planeten vorbeikommen. Bei einem ist die Gateadresse gesperrt, deshalb würde ich vorschlagen, dass wir zuerst den anderen … oh.“

                „Oh?“

                Shnell hatte vorgehabt die Daten der Planeten aufzurufen um sie Jung zu zeigen, konnte jetzt aber nur verdattert auf den Bildschirm starren. „Die Planeten sind weg. Ich verstehe das nicht … vorhin … Moment!“ Er sah sich um. „Wrei?“

                Wie aus dem nichts erschien Wrei vor ihnen. „Ja Shnell? Was gibt’s?“

                „Sind wir noch auf der berechneten Route?“

                Wrei runzelte die Stirn. „Ich wüsste nicht warum wir das nicht sein sollten. Ich fliege streng nach den berechneten Daten.“

                Shnell tippte auf der Tastatur herum, woraufhin eine rote Linie auf dem Bildschirm erschien.

                Jung beugte sich vor. „Was ist das?“

                „Die rote Linie ist der berechnete Kurs, die grüne ist der Weg den wir tatsächlich fliegen“, klärte Shnell den Colonel auf.

                „Ich sehe aber keine grüne Linie.“

                „Ich auch nicht.“ Shnell kratze sich am Kopf und fing an aus dem Bildausschnitt heraus zu zoomen. Als er fast das Ende der Zoomfunktion erreicht hatte, tauchte die grüne Linie schließlich auf. Lichtjahre von der roten entfernt und in einem ziemlichen Schnörkel- und Zickzackkurs.
                Shnell drehte sich zu Wrei um und zog eine Augenbraue nach oben.

                Wrei schüttelte verwirrt den Kopf. „Ich verstehe das nicht.“

                Shnell drehte sich seufzend wieder dem Terminal zu und gab einige Suchparameter ein. Kurz darauf blinkte ein Punkt ganz in der Nähe ihres derzeitigen Standortes. Shnell tippte auf diesen. „Dann ist das unser neues Ziel. Vermutlich gibt es dort auch Kalk.“

                „Und wir gehen dadurch vermutlich auch noch jeder Menge Ärger aus dem Weg“, freute sich Jung. Als Shnell ihn fragend anschaute schob er hinterher: „Wer weiß welche Überraschungen sich die Autoren an unserem ursprünglichen Ziel ausgedacht hätten. Wenn sie genauso einfallslos wie früher sind, wahrscheinlich wieder Drohnen.“ Dabei verdrehte er die Augen.

                ***

                „Wie in alten Zeiten was?“, grinste Skott während er seinen Rucksack schulterte und zu Äli, Grier, Kloie und Eierkocher sah, die sich ebenfalls für die Mission Kalk 2 bereit machten, nachdem sie vor zehn Minuten aus dem ZTL-Flug gefallen waren.

                „Aber wir haben seitdem viel erreicht“, meinte Kloie. „Das letzte Mal brauchten wir auch noch Klopapier und mussten uns eine Pizza liefern lassen um nicht zu verhungern. Und jetzt ist der Kalk unser einziges Problem.“

                „Ob es da unten wohl wieder ein Plumpsklo gibt?“, überlegte Äli.

                In diesem Moment öffnete sich die Tür des Gateraumes und Jung und Shnell traten mit ernsten Minen zu dem Team.

                „Was ist los?“ Grier sah die Beiden neugierig an.

                „Wir haben die Planetenoberfläche gescannt“, sagte Shnell langsam und tauschte einen Blick mit Jung.

                „Dort unten gibt es Leben“, fuhr der Colonel schließlich fort. „Nicht primitives Leben wie Gurkendinosaurier oder Raubtiere, sondern zivilisiertes Leben.“

                „Sir?“ Skott sah Jung verständnislos an.

                „Da unten gibt es Städte. Riesige Städte.“

                Kloie sah unsicher zwischen Jung und Shnell hin und her. „KFA? Unsinni?“

                Shnell schüttelte den Kopf. „Das kann man aus dieser Entfernung unmöglich sagen. Aber wer oder was auch immer diesen Planeten bewohnt, wir müssen da runter und unsere Kalkreserven auffüllen.“

                Jung sah jeden des Teams nacheinander jeweils mehrere Sekunden an, während Shnell an die Stargateanwahlvorrichtung getreten war und den Planeten anwählte. „Seid vorsichtig.“

                ***

                Sie kamen auf einer Lichtung an, auf welcher das Stargate platziert war. Grier und Skott gingen sofort an den Flanken in Deckung und hoben ihre Waffen.
                Die nicht über Militärtaktik verfügende Kloie steuerte neugierig einen Busch an und schob die Blätter etwas zur Seite, was ihr ein erstauntes Keuchen entlockte.
                Äli und Eierkocher folgten ihr neugierig und trauten ebenfalls ihren Augen nicht. Vor ihnen erstreckte sich eine riesige Stadt. Jedoch nicht veraußerirdischt, womit sie insgeheim gerechnet hatten, sondern sie hätte genauso auch auf der Erde existieren können.

                Äli winkte Skott und Grier zu, die mit ihren Händen in eine stille Soldatenkommunikation vertieft waren. „He! Kommt mal her und seht euch das an!“

                Skott verdrehte die Augen, stand auf und kam mit Grier zu den anderen drei ihres Teams geschlendert. „Geht es vielleicht noch lauter? Du hast gerade unsere Position verraten.“

                Äli runzelte die Stirn. „Verraten? An wen?“

                „Oh mein Gott!“

                Äli, Skott, Grier, Kloie und Eierkocher wirbelten herum, als sie den Aufschrei hörten. Zwei Leute standen hinter ihnen. Menschen! Ein Mann und eine Frau! Hier am anderen Ende des Universums! Das Team tauschte verdutze Blicke. Damit hatte niemand von ihnen gerechnet. Ihren Gegenübern ging es anscheinend ähnlich, denn sie starrten die Besucher entgeistert an, als ob es sich bei ihnen um Halluzinationen handeln müsste.

                Äli hob seine Hände, während Skott und Grier ihre Waffen auf die Neuankömmlinge richteten. „Äh … wir kommen in Frieden …“

                „Sind sie es wirklich?“, fragte der Mann und sah die Frau unsicher an.

                „Die Ähnlichkeit ist jedenfalls verblüffend.“

                „Also ist die Prophezeiung der Shnellländer doch wahr …“

                „Äh … hallo?“, wandte sich Kloie unsicher an die Beiden. „Kennen wir uns?“

                Die Frau grinste leicht. „Ihr uns anscheinend nicht. Dafür kennen wir euch umso besser.“

                „Von woher?“, wollte Skott misstrauisch wissen.

                „Kommt mit“, sagte der Mann und führte sie um einige Bäume die hinter dem Stargate standen. „Ich bin übrigens DJJJJJJJJJJ, und das ist Kochi.“ Dabei deutete er auf die Frau. Dann schob er einen weiteren Ast zur Seite und führte sie auf eine andere Lichtung. „Und das da seid ihr.“

                Skott, Kloie, Äli, Grier und Eierkocher blieben mit großen Augen und offenen Mündern stehen, als sie unvermittelt vor lebensgroßen Statuen der Schwips-Aal-Crew standen.

                Kochi ließ die Fünf den Schock erst etwas verarbeiten, bevor sie sich grinsend zu ihnen umdrehte. „Wir sind eure Nachfahren. Willkommen auf Novus II.“

                ***

                „Ihr seid unsere Nachfahren?“, fragte Skott, der sich als erstes wieder fing völlig perplex.

                DJJJJJJJJJ nickte und meinte dann stolz: „Ich bin ein direkter Nachfahre der DJ-Jung-Dynastie. Kochi stammt vermutlich aus der Kloie-Eierkocher-Sippschaft, aber so genau kann man das nicht mehr nachvollziehen. Immerhin sind schon über 2000 Jahre ins Land gegangen, seitdem unsere Vorfahren hier gestrandet sind.“

                Kloie und Eierkocher schauten erst sich und dann Kochi an.

                „Irgendwie ist das unheimlich“, meinte Kloie.

                „Wie ist das überhaupt möglich, wenn diese Geschichte stimmen sollte?“, wollte Grier ratlos wissen. „Ich meine wir sind jetzt hier und nicht vor 2000 Jahren. Und von gestrandet kann auch keine Rede sein.“

                „Also vielleicht ...“, Äli überlegte und schaute dabei in die Runde. „Möglicherweise sind es gar nicht wirklich unsere Nachfahren sondern die der anderen Schwips-Aal-Crew.“

                „Der anderen Schwips-Aal-Crew?“ Skott sah Äli fragend an. „Die von dem anderen Shnell, der durch das schwarze Loch fünfzig Jahre in die Vergangenheit geschickt wurde?“

                Äli nickte. „Genau die. Wir haben bis heute keine Antwort darauf erhalten, was mit ihnen geschehen ist, als sie versuchten durch das Stargate die Erde zu erreichen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das Wurmloch sie auf einen Planeten in der Nähe, 2000 Jahre in die Vergangenheit geschickt hat. Ich meine in einem schwarzen Loch wie in dem in welchem sie versucht haben ein Wurmloch zur Erde zu öffnen kann quasi alles passieren.“

                „Und von General Dannings und Colonel Sheppards Teams wissen wir ja, das Zeitreisen mit Hilfe des Sternentores durchaus möglich sind“, warf Grier ein.

                Kochi grinste. „Lustig. Zu genau dem gleichen Schluss ist unser Vorfahr Äli auch gekommen.“ Dabei zeigte sie auf die Statue die Äli darstellte.

                „Und von woher wisst ihr das?“, fragte Eierkocher deckelrunzelnd. „Ich meine das Ganze ist doch schon 2000 Jahre her ...“

                „Aus den historischen Aufzeichnungen“, erwiderte DJJJJJJJJJ lächelnd. „Wollt ihr sie sehen?“

                Die Fünf sahen sich an.

                „Klar.“

                „Auf jeden Fall.“

                „Sowas lassen wir uns doch nicht entgehen.“

                „Dann kommt mit“, grinste Kochi und führte sie aus dem Wald heraus.

                ***

                Es dauerte nicht lange und die Gruppe erreichte die Stadt, die die Teammitglieder bereits aus dem Busch gesehen hatten.

                Staunend verfolgten sie das rege Treiben auf den Straßen. Ganze Menschenströme waren hier unterwegs.

                „Und die sind wirklich alle mit uns verwandt?“, fragte Skott ungläubig.

                DJJJJJJJJJ nickte. „Schon faszinierend wie sich eine Population aus nur einer handvoll Individuen innerhalb von nur zwei Jahrtausenden entwickeln kann nicht?“

                „Aber ist das nicht unlogisch?“, wollte Grier wissen. „Hätte es bei einer handvoll Individuen nicht schnell zu Inzuchtproblemen … AU!“ Er sah zu Äli, der ihm ans Schienbein getreten hatte.

                Dieser beugte sich zum Master Sergeant hinüber und flüsterte: „Autoren. Science-Fiction-Serie.“

                „Oh“, meinte Grier daraufhin, blieb stehen und sah Äli an. „Ich verstehe.“

                „Wie kommt es eigentlich, dass ihr uns sofort erkannt habt, uns aber sonst niemand zu kennen scheint?“, fragte Skott DJJJJJJJJJ weiter aus, während sie durch die Straßen gingen.

                „Das kommt daher, weil nicht alle so interessiert an Geschichte sind wir“, antwortete Kochi an DJJJJJJJJJs Stelle und steuerte auf ein großes Gebäude zu. „Das ist unser Rathaus. Im Keller befindet sich unser Archiv. Ich bring euch schon mal runter während DJJJJJJJJJ den Bürgermeister informiert. Er möchte euch wahrscheinlich auch kennenlernen.“

                „Oh mein Gott!“, kam plötzlich eine Stimme von hinten. Skott, Grier, Kloie, Äli und Kochi drehten sich um, während DJJJJJJJJJ bereits im Gebäude verschwunden war. Hinter ihnen blickte Eierkocher mit großen Augen die Straße hinunter. „Seht ihr das gleiche wie ich? Ist das ein Eierkocher?“

                Die Anderen sahen die Straße hinunter. Tatsächlich schlängelte sich gerade ein Eierkocher zwischen den Beinen der anderen Passanten hindurch, bevor er aus dem Blickfeld verschwand.

                „Also eigentlich war es eine Eierkocherin“, grinste Kochi.

                „Eine Eierkocherin?“, fragte Eierkocher mit großen Augen ehrfurchtsvoll. Dann wandte er sich wieder zu den Anderen um. „Ich glaube ich mag diesen Planeten!“

                ***

                „Oh mein Gott! Sie sind es wirklich!“

                Skotts Team, das von Kochi in einen Konferenzraum geführt worden war, drehte sich zur Tür um, in welcher DJJJJJJJJJ und ein Mann standen. Der Mann sah sie mit großen Augen an. „Die ersten Gründer … ich … ich kann es nicht glauben! Wie … ist das möglich?“

                „Anscheinend hatten die Shnellländer die ganze Zeit recht“, meinte Kochi. „Naja, zumindest teilweise.“

                DJJJJJJJJJ deutete auf den Mann. „Das ist übrigens unser Bürgermeister.“

                Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ließen sie sich alle am Tisch nieder.

                Kloie schaute in Richtung des Bürgermeisters. „Weil jetzt schon zum zweiten Mal die Shnellländer angesprochen wurden, zu denen ihr anscheinend nicht gehört … wer seid ihr dann?“

                „Youngianer“, antwortete der Bürgermeister und rieb sich verträumt das Kinn. Er konnte immer noch nicht glauben, wer da gerade durch das Stargate gekommen war. Plötzlich schlug er sich an die Stirn. „Oh wie unhöflich! DJJJJJJJJJ hat gesagt, ihr wollt unsere historischen Aufzeichnungen sehen.“ Er nickte Kochi zu, die in einem Nebenraum verschwand. „Aber zuvor erlaubt mir die Frage, ob ihr die einzigen der Schwips-Aal-Crew seid.“

                „Nein“, erwiderte Grier, „Jung, Shnell, Wrei, Woodstock, DJ, Ä, Telaudi, Alf und House sind noch auf unserem Schiff.“

                „Oh, dass ist gut“, strahlte der Bürgermeister. „Wisst ihr, ich war gerade vorhin in ein Gespräch mit unserem Ehrenbürger vertieft, als mich DJJJJJJJJJ über euer auftauchen informiert hat. Er würde gerne mit einer bestimmten Person von eurer Crew reden.“

                Äli, Kloie, Skott, Grier und Eierkocher tauschten Blicke. Schließlich stellte Kloie die Fragen die ihnen alle durch den Kopf gingen. „Wer ist denn dieser Ehrenbürger? Und mit wem will er sprechen?“

                Der Bürgermeister musste grinsen. „Es handelt sich um den einzigen Überlebenden der ursprünglichen Schwips-Aal-Crew. Und er will mit sich selber sprechen.“



                Fortsetzung folgt …
                Wormhole GalaXy
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                Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                  #53
                  Folge 36: Epilog (2)



                  Jung trat als Letzter aus dem Ereignishorizont des Wurmlochs das die Schwips-Aal mit Novus II verband. Shnell, Telaudi, Wrei, DJ, Woodstock, Alf und House waren einige Sekunden vor ihm eingetroffen, standen nun vor ihm und versperrten ihm die Sicht.
                  Mit einem „Darf ich mal?“ arbeitete sich Jung nach vorne und stand schließlich Skott und einem älteren Mann gegenüber.

                  „Darf ich vorstellen?“, fragte Skott. „Das ist der Bürgermeister diesen Ortes“, dabei deutete er auf den Mann neben sich, dann zeigte er auf die eben durch das Gate Eingetroffenen. „Colonel Jung, Anführer der Schwips-Aal-Crew …“

                  Sofort kam ein starkes räuspern von Shnell.
                  Auch House schaute überrascht drein. „Also das Thema hatten wir das letzte Mal noch nicht endgültig geklärt!“

                  „Schon gut“, meinte der Bürgermeister und trat einen Schritt nach vorne um einem nach dem anderen die Hand zu schütteln. „Ich kenne sie ja alle aus den historischen Aufzeichnungen.“

                  „Wo wir gerade davon sprechen …“, fing Jung an.

                  „Wir können gleich in den Konferenzraum des Rathauses gehen“, lächelte der Bürgermeister. „Dort ist bereits alles vorbereitet.“

                  „Grier, Äli, Kloie, Eierkocher, DJJJJJJJJJ und Kochi sind ebenfalls dort und warten bereits auf uns“, sagte Skott.

                  Jung und DJ tauschten einen kurzen Blick bei der Erwähnung ihres Urururururururururururuswahnen. Oder zumindest dem ihrer anderen Selbst.

                  „Aber zuerst möchte ich euch noch unseren Ehrenbürger vorstellen“, meinte der Bürgermeister.

                  „Ehrenbürger?“, fragte Shnell neugierig.

                  Der Bürgermeister nickte. „Der einzige Überlebende der Schwips-Aal-Crew die vor zweitausend Jahren die erste Kolonie auf Novus II gründeten.“

                  „Einer von … von der Crew die durch ein Wurmloch in einem schwarzen Loch gegangen ist um hier zu stranden … hat zweitausend Jahre überlebt?“, fragte Telaudi überrascht.

                  Der Bürgermeister nickte. Dann sah er zu einem Baum, aus dessen Schatten sich eine Person löste, auf sie zukam und schließlich vor ihnen stehen blieb. Eine sehr bekannte Person. Woodstock. Ein blauer Woodstock.

                  Der blaue Woodstock grinste. „Hi Leute. Schön euch alle mal wieder zu sehen.“

                  Woodstock trat neben Jung, der an der Spitze ihrer Gruppe gestanden hatte und schaute sein anderes Selbst an. „Gleichfalls. Ahm … warum bist du blau?“

                  „Schwarzes Loch“, antwortete der blaue Woodstock. „Dort passieren lauter Sachen womit man nicht rechnen kann. Mich hat es zum Beispiel blau gemacht.“

                  „Verstehe“, nickte Woodstock. „Cool.“

                  „Sag mal“, wandte sich der blaue Woodstock an sein grüneres Selbst, „hast du Lust das wir uns etwas unterhalten während sich die anderen mit der Geschichte dieses Planeten vertraut machen?“

                  „Über was reden?“, wollte Woodstock neugierig wissen.

                  „Ähm … alte Zeiten?“

                  „OK.“

                  „Gut!“ Skott klatschte in die Hände. „Und wir schauen uns endlich diese historischen Aufzeichnungen an.“

                  ***

                  Jung purzelte mit Eierkocher unter dem Arm aus dem Ereignishorizont. Stöhnend richtete er sich auf und sah sich um, während er hinter sich das schließen des Wurmloch hörte. Vor ihm standen Skott, Äli, Grier, House, Ä, DJ, Kloie, Woodstock, DJJJ und Soduki.
                  Aber sie befanden sich definitiv nicht in einem streng geheimen unterirdischen Bunker, sondern viel mehr im Freien auf einer Lichtung.

                  „Wo sind wir?“, wollte Jung wissen. „Das ist doch nicht die Erde.“

                  „Nein. Anscheinend hat uns das Wurmloch zu einem anderen Planeten geschickt“, vermutete Ä.

                  „Aber wie?“

                  „Vermutlich eine Nebenwirkung davon, dass wir versucht haben in einem schwarzen Loch die Erde anzuwählen“, vermutete Eierkocher. „Wir könnten quasi überall gelandet sein.“

                  „Und jetzt?“, wollte DJ wissen.

                  „Nichts und jetzt“, meinte DJJJ, „Shnell wird bestimmt herausfinden wohin uns das Stargate geschickt hat und uns abholen.“

                  Jung schüttelte den Kopf. „Auf der Schwips-Aal ging alles drunter und drüber als ich in den Ereignishorizont gesprungen bin. Gut möglich dass Shnell inzwischen tot ist.“

                  „Vielleicht wurden wir auch nicht nur durch den Raum geschickt sondern auch durch die Zeit“, überlegte Äli. „Wundern würde es mich nicht. Immerhin haben wir das Wurmloch in einem schwarzen Loch geöffnet und da kann niemand vorhersagen was genau passiert. Wenn dem so ist, kann uns Shnell nicht mal finden, selbst wenn er es wollte.“

                  „Versuchen wir doch die Schwips-Aal anzuwählen und finden es heraus.“ Woodstock sah, zufrieden über seinen genialen Vorschlag in die Runde.

                  „Hab ich schon längst versucht“, meldete sich Skott zu Wort, der mit der Gatefernbedienung vor dem Tor stand. „Dreimal. Nichts.“

                  „Und jetzt?“, griff Grier DJs Gedanken wieder auf.

                  „Jetzt?“ House sah sie der Reihe nach an. „Jetzt sind wir gestrandet.“

                  Jung nickte. „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig als hier vorerst unsere Zelte aufzuschlagen. Also gut Leute, schauen wir mal, was uns der Planet an Vorräten und Rohstoffen liefern kann.“

                  „Wir brauchen auch noch einen Namen für den Planeten“, meldete sich Ä zu Wort.

                  Soduki nickte. „Stimmt. Ich würde sagen wir nennen ihn … Novus!“


                  „Das sind die ersten Aufzeichnungen die wir von unseren Vorfahren haben“, sagte der Bürgermeister, nachdem der Film geendet hatte und das Licht im Raum wieder anging.

                  Jung starrte auf die nun leere Leinwand. Irgendwie war es komisch sich selber bei etwas zu sehen, was man nie erlebt hatte.
                  Ein kurzer Blick in die Runde zeigte ihm, dass es den anderen genauso erging.

                  „Unglaublich wie sehr sich der Planet in den letzten 2000 Jahren gewandelt hat“, meinte Ä erfurchtsvoll.

                  „Oh … ah … nein, dass was ihr gerade gesehen habt war Novus“, erwiderte der Bürgermeister. „Wir befinden uns dagegen auf Novus II.“

                  „Dann sind wir … unsere anderen Ichs … also nicht auf dem Planeten geblieben“, vermutete Kloie.

                  „Richtig“, sagte Kochi und sah dabei ihre Vorfahrin an. Dann wanderte ihr Blick zu Eierkocher, aber es war DJJJJJJJJJ, der fortfuhr.

                  „Eierkocher hat relativ früh bemerkt, dass Novus ein Supervulkanplanet ist. Früher oder später wäre der Vulkan ausgebrochen und hätte alles Leben vernichtet. Also sind unsere Vorfahren nach Novus II umgesiedelt. Eierkocher wurde später für seine Verdienste zum Ehreneierkocher der Jungianer und der Shnellländer.“

                  „Erst Eierkocherinnen, jetzt Ehreneierkocher“, Eierkocher strahlte. „Also dieser Planet gefällt mir wirklich immer besser!“

                  ***

                  „Also, über was wolltest du jetzt reden?“, wollte Woodstock von seinem älteren Selbst wissen, nachdem sie alleine auf einer Lichtung angekommen waren.

                  „Über unsere selbst auferlegte Mission“, erwiderte der blaue Woodstock.

                  „Oh.“ Woodstock fiel siedendheiß ein, dass er die selbst auferlegte Mission über den ganzen neuen tollen Erfahrungen den der KI-Job auf der Schwips-Aal mit sich gebracht hatte, vollkommen vergessen hatte.

                  „Hast du inzwischen mit Skott geredet?“, wollte der blaue Woodstock wissen, ließ in der Luft zwei volle Hologrammwassergläser entstehen und reichte Woodstock eins.

                  „Danke.“ Woodstock nahm einen Schluck und kam anschließend auf die Frage zurück. „Ehrlich gesagt … nein. Auf der Mission zu dem Kalkplaneten auf dem ich ihn eigentlich erwartet hatte um ihm die Frage zu stellen, war er nicht dabei, später als ich KI wurde hat er sich nie auf der Brücke sehen lassen und seit ich eine Stellvertretungs-KI habe und mich hin und wieder frei bewegen kann hab ich’s völlig vergessen. Aber wieso erzähl ich dir das eigentlich alles? Du bist mein zukünftiges Ich, du müsstest das doch alles wissen.“

                  „In der Tat“, stimmte der blaue Woodstock zu. „Nun, warum ich dich jetzt deswegen sprechen wollte … ich habe Skott schließlich gefragt, nachdem wir hier gestrandet waren.“

                  „Und?“, fragte Woodstock neugierig.

                  Der blaue Woodstock schüttelte den Kopf. „Er ist es nicht.“

                  „WAS?“ Woodstock war vollkommen vor den Kopf gestoßen. Er hatte sich selbst zum Ziel gesetzt alle Dosen im Universum zu vernichten, da ihm diese inzwischen tierisch auf die Nerven gingen. Doch dazu brauchte er eine Dosenvernichtungsmaschine. Und der Einzige, der die Pläne für eine Dosenvernichtungsmaschine besaß war ein gewisser Skott. Im Vertrauen, dass es sich dabei um den Skott der U.S. Air Force handelte, war er auf den Kalkplaneten gekommen um dort ein Treffen zu arrangieren, was aber wie sich herausgestellt hatte, nicht zustande gekommen war. „Was soll das heißen er ist es nicht?“

                  „Er ist es eben nicht. Der Skott, der die Dosenvernichtungsmaschinenpläne besitzt, muss ein anderer Skott sein.“

                  „Verdammt! Ich hab jahrelang auf dem Wüstenplaneten verbracht und auf diesen Skott gewartet! Und dann noch mal zwei Jahre auf der Schwips-Aal!“

                  „Ach nee“, meinte der blaue Woodstock. „Stell dir vor, bei mir war es auch erst jahrelang der Wüstenplanet, dananch fünfzig Jahre Schwips-Aal und anschließend zweitausend Jahre Novus II.“

                  „Oh ja. Sorry. Nicht dran gedacht. Und jetzt? Wirst du weiterziehen um die Dosen doch noch zu vernichten?“

                  Der blaue Woodstock schüttelte den Kopf. „Nö. Hab mich hier inzwischen zur Ruhe gesetzt. Es liegt jetzt allein an dir. Aber ich mach mir da keine Sorgen. Wenn es jemand schaffen kann dann du. Ein besseres Hologramm kann ich mir für diese Mission nicht vorstellen.“

                  „Danke“, meinte Woodstock geschmeichelt und sah sich um. „Ich gehe davon aus, dass du wenigstens sichergestellt hast, dass die Dosenvernichtungsmaschine nicht auf diesem Planeten ist?“

                  Der blaue Woodstock schüttelte wieder den Kopf. „Sie ist ganz sicher nicht hier. Du wirst sie dort draußen in den weiten des Universums suchen müssen.“

                  „Tja dann …“, Woodstock kratzte sich am Kopf, „… werd ich wohl mal den Rest der Besatzung einsammeln damit wir weiterfliegen können.“

                  „Ich wusste ich kann mich auf dich verlassen. Das hat mir die letzten zweitausend Jahre Zuversicht gegeben, in denen ich hier festgesessen bin und die Mission nicht selber weiterverfolgen konnte.“ Der blaue Woodstock lächelte seinem grüneren Ich zu. „Eine Sache noch …“

                  Woodstock grinste. „Ich schick dir ne Hologrammpostkarte wenn die Mission erfüllt ist.“

                  Der blaue Woodstock strahlte. „Fast schon ein bisschen unheimlich wie ähnlich unsere Gedankengänge doch sind …“

                  ***

                  „Hier steh ich nun“, sagte ein deutlich gealterter und von Rost zerfressener Eierkocher und sah in die Kamera, die auf ihn gerichtet war, „und werde wohl bald den Weg gehen, den alle Haushaltsgeräte früher oder später gehen müssen. Aber he! Seht mich an! Ich bin jetzt über 400 Jahre alt geworden, was für ein Eierkocher kann das schon von sich behaupten?“ Er blickte lange ins Leere, wobei ihm die Jahre deutlich anzusehen waren. „Es war eine schöne Zeit. Als wir hier gestrandet sind hatten wir nichts. Und jetzt schaut euch an was wir seitdem geschafft haben.“ Das Bild wanderte in einer 360-Grad-Drehung einmal um die Stelle des Standortes und zeigte die beeindruckend gewachsene Stadt, bis es schließlich wieder bei Eierkocher stehen blieb, der jetzt verträumt grinste. „Vor dreißig Jahren haben wir es geschafft unsere erste Generation Eierkocher und Eierkocherinnen zu bauen. Damit bleibt zumindest ein Teil von mir der Nachwelt erhalten. Woodstock wird bald der letzte sein, der von der ursprünglichen Besatzung noch übrig ist, aber ich glaube die kleinen quirligen Bereicherungen für unser aller Leben auf Novus II werden ihn schon auf Trapp halten. Ich habe diese Aufzeichnung über die letzten Tage meines Lebens in Gedanken an Äli gemacht. Ihm hätte das bestimmt gefallen. Also macht’s gut und man sieht sich auf der anderen Seite!“

                  Als der Film geendet hatte, sahen sich die Besatzungsmitglieder der Schwips-Aal stumm an. Keiner sagte ein Wort, da alle ihren eigenen Gedanken nachhingen.

                  Schließlich räusperte sich Wrei, kam aber nicht dazu etwas zu sagen, da in diesem Moment Woodstock den Raum betrat, ohne anzuklopfen oder die Tür zu öffnen, er schwebte einfach durch sie hindurch. „OK Leute, genug Zeit vertrödelt! Wir müssen weiter! Los los! Dalli Dalli! Zackzack!“

                  Jung sah zu Woodstock auf und ließ noch einmal die vergangene Stunde Revue passieren. Sie hatten quasi die ganze Geschichte von Novus II anhand der historischen Aufzeichnungen miterlebt. Von dem stranden der Schwips-Aal-Crew, nachdem sie versucht hatten mit Hilfe des schwarzen Lochs eine Verbindung zur Erde aufzubauen, über das Wachstum der ersten Holzhütten bis zum Bau riesiger Städte, den Tod jedes einzelnen Teammitglieds, der Trennung der Bevölkerung in Jungianer und Shnellländer die unüberbrückbare Glaubensgrundsätze aufgebaut hatten – die einen glaubten dass Shnell irgendwann mit der Schwips-Aal zurückkommen würde um sie alle ins Paradies zu führen, die anderen dachten das alles Shnells Schuld war und in ihm das leibhaftige Böse sahen – sie hatten miterlebt wie Eierkocher sein Lebenswerk vollendet hatte und deshalb auch Eierkocher und Eierkocherinnen zur novianischen Bevölkerung zählten. Ja sie hatten sogar miterleben dürfen, wie Woodstock – wenn auch widerwillig – eine Schule eingeweiht hatte.
                  Es war einfach schön mit anzusehen was aus ihnen – oder besser gesagt aus ihren Doppelgängern, von deren Existenz sie schon vor so langer Zeit erfahren hatten als der ältere Äli mit der Warnung vor dem schwarzen Loch und der Bitte nach Klopapier der Schwips-Aal einen Besuch abgestattet hatte.
                  Es war schön zu wissen dass sie alle, obwohl gestrandet doch ein glückliches und zufriedenes Leben bis zu ihrem Lebensende geführt hatten.
                  Er sah einen nach dem anderen der Crew an und hoffte, dass es ihnen genauso ergehen würde.

                  „Ähm ich will ja wirklich nicht stören“, meinte Woodstock, „aber es gibt da immer noch eine Mission zu erfüllen!“

                  Jung sah auf, doch bevor er etwas erwidern konnte, wurden er, Woodstock, Skott, Grier, Äli, Eierkocher, Kloie, DJ, Ä, House, Alf, Telaudi und Wrei von einem hellen Licht erfasst und tauchten an Bord der Schwips-Aal wieder auf.

                  „Was zum …?“ Telaudi sah sich überrascht um.

                  Vor ihnen standen der Bürgermeister und Shnell. Letzterer hob die Hand in diesem Moment von der Tastatur eines der Terminals und grinste die Anderen breit an. „Beamtechnologie. Aus Star Trek geklaut. Ingram hat mir bei seinem Besuch gezeigt, dass wir über so was verfügen und wie man sie bedient.“

                  „ … und das heißt?“, fragte DJ und schüttelte verwirrt den Kopf. So ein schneller, unvorhergesehener Standortwechsel war doch etwas verwirrend.

                  „Das heißt das wir jetzt weiterfliegen“, strahlte Shnell, „es gibt noch eine Mission zu erfüllen.“

                  „Guter Mann!“ Woodstock verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen, ging zu Shnell, klopfte ihm auf die Schulter – was dazu führte dass seine Hand in Shnells Schulter verschwand – und verließ den Beamraum. „Ich bin dann schon mal auf meinem Posten! „DoVeMa, DoVeMa, ja das macht den Woodstock froh …“

                  Die Anderen sahen ihm verwirrt und mit gerunzelter Stirn hinterher. „Ich wusste gar nicht das er auch so am entschlüsseln des Signals interessiert ist“, brachte es Shnell schließlich auf den Punkt.“

                  „Was ist eigentlich mit dem Kalk?“, wollte Ä wissen.

                  „Wir haben etwas besseres“, strahlte Shnell und klopfte nun seinerseits dem Bürgermeister auf die Schulter. „Wir haben gerade eine ganze Tonne Stralkopor geschenkt bekommen. Eine von den Novianern entwickelte Mischung aus Kalk und Styropor. Genauso gut für unsere Zwecke geeignet aber viel effizienter. Bürgermeister“, Shnell schüttelte die Hand des Bürgermeisters, „es war mir eine Freude Ihre Bekanntschaft zu machen.“

                  „Die Freude war ganz auf meiner Seite“, lächelte der Bürgermeister und nickte jedem einzelnem der Crew zum Abschied kurz zu, bevor Shnell ihn wieder von der Schwips-Aal auf Novus II beamte.

                  „Dann geht es also weiter?“, fragte Jung, dem die ganze Entwicklung in den letzten Minuten fast ein wenig zu schnell gegangen war.

                  Shnell nickte. „Jep. Ich habe gerade unseren Kurs berechnet. Es steht noch einiges auf dem Programm.“

                  „Und zwar?“, wollte Grier wissen.

                  „Nun als erstes müssen wir tanken. Wir sind schon wieder fast auf ETL unten, was bedeutet das wir bald nur noch auf Reserve fliegen. Und dann …“

                  „… und dann?“, hakte Kloie nach, als Shnell eine Kunstpause einlegte.

                  „… und dann verlassen wir diese Galaxie.“
                  Wormhole GalaXy
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                  Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

                  Kommentar


                    #54
                    Anmerkung:
                    Wir nähern uns langsam aber sicher dem Ende der Reise. Hier der erste Teil des Staffelfinales:



                    Folge 37: Blockade (1)



                    „Wir verlassen also diese Galaxie?“, wiederholte Jung das eben gehörte.

                    „Nachdem wir aufgetankt haben“, bestätigte Shnell.

                    „Aber wir sind doch gerade erst in dieser Galaxie angekommen“, meinte Skott.

                    „Und doch sind wir schon wieder durch.“ Shnell schaute die Besatzung der Reihe nach an. „Dieses gerade erst ist immerhin auch schon wieder ein Jahr her. Und es war eine relativ kleine Galaxie. Die Schwips-Aal hat hier ihre Mission erfüllt und alles über das Signal herausgefunden, was es an diesem Ort herauszufinden gab. Um das Rätsel irgendwann lösen zu können müssen wir weiterfliegen.“

                    „Dann kommen jetzt also wieder die KFAs an Bord, weil sie das Schiff putzen wollen?“, fragte Kloie und erinnerte sich schaudernd daran, wie sie in Folge des letzten Galaxiewechsels beinahe in ein was-auch-immer mutiert wäre.

                    Shnell schüttelte den Kopf. „Alf und ich haben in letzter Zeit Kontakt zu den KFAs hergestellt und ausgehandelt dass wir unser Schiff selber putzen, solange wir an Bord sind. Allerdings …“

                    Telaudi horchte auf. „Allerdings?“

                    „Allerdings ist die Lücke zwischen dieser und der nächsten Galaxie die auf unserem Kurs liegt, viel größer als die letzte, was zu zwei Problemen führt. Problem eins: Mit einer einzigen normalen Tankladung können wir den Sprung unmöglich schaffen.“

                    „Und schon bin ich stark versucht mein Veto einzulegen“, meinte Jung, kniff die Augen zusammen und verschrägte die Arme.

                    House sah zu Jung hinüber. „Die Cheffrage wurde meines Wissens immer noch nicht endgültig geklärt.“

                    Äli seinerseits starrte Shnell an. „Sie haben doch schon längst einen Plan.“

                    Dieser nickte, ohne weiter auf House Einwurf einzugehen. „In der Tat, den habe ich. Wir sind bereits auf ETL unten. Bis wir die letzte Sonne vor verlassen des Systems erreichen dürfte er fast auf NTL sein. Ich habe den Tank nicht ohne guten Grund dieses Mal so lange nicht nachgefüllt. Wir tanken nämlich nicht wie sonst Orangenlimo.“ Shnell rief eine Simulation der Galaxie an einem der Terminals im Beamraum auf und ließ ein Hologramm davon in der Luft schweben. Dann zoomte er an einen der Ränder, bis sich nur noch eine einzelne Sonne im Bild befand. „Das hier ist etwas extrem seltenes. Eine so genannte WarriorSun. Wenn wir an ihr auftanken, können wir unsere Tanks mit fünf Tonnen reinen Koffeins füllen. Das ist mehr als genug um die nächste Galaxie zu erreichen.“

                    „Was ist mit Problem Nummer zwei?“, fragte Telaudi.

                    „Tja, dass könnte schon ein größeres Problem werden.“ Shnell druckste etwas herum. „Die Reise würde trotz dem Koffein noch ziemlich lange dauern. Nach meinen Berechnungen drei Jahre.“

                    „Drei Jahre?!“, die Anderen starrten Shnell an. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!“

                    „Naja, zumindest verhungern werden wir schon nicht“, warf Shnell ein. „Immerhin haben wir den Essenszubereiter der Moderner.“

                    „Was ist wenn der irgendwann den Geist aufgibt?“, wollte Grier wissen. „Die Sudokulöschteller funktionieren auch schon fast nicht mehr. Und wir benutzen sie noch nicht einmal zwei Jahre.“

                    „Und die Essenszubereitungsmaschine müsste nicht nur länger durchhalten, sondern wäre auch viel öfter im Einsatz“, warf Ä ein.

                    Jung nickte. „Wenn sie wirklich mitten in unserem Flug ausfällt, ist das unser Todesurteil, abgeschnitten von allen Möglichkeiten irgendwo frische Vorräte aufzutreiben.“

                    „Und drei Jahre ohne Planetenbesuch um mal frische Luft zu schnappen ist für den menschlichen Körper auch nicht ideal“, gab DJ zu bedenken.

                    „Ich wusste, dass euch das nicht gefallen würde“, meinte Shnell und rief einen Plan der Schwips-Aal auf. Er drückte eine Taste und ein bestimmter Raum fing an zu blinken.

                    „Was ist das?“, wollte Wrei wissen.

                    Shnell grinste. „Einer der unzähligen Räume, die mir Ingram gezeigt hat, als er auf dem Schiff war. Dort befinden sich Stasiskapseln, in denen wir uns einfrieren lassen und die drei Jahre verschlafen können. Wir gehen rein und wenn wir nach gefühlten fünf Sekunden wieder herauskommen, sind wir in einer neuen Galaxie. Keine Nahrungsprobleme, keine Probleme wegen Entzugserscheinungen aufgrund von fehlender frischer Luft. Problem gelöst.“

                    Alf schnappte hörbar nach Luft. „Das … das geht nicht. Die Stasiskapseln können nicht benutzt werden!“

                    „Was?“ Shnell starrte den Melmacen verdutzt an. „Warum nicht?“

                    „Nun … ah … also sagen wir einfach ich missbrauche sie gerade als Gefriertruhen.“

                    „Gefriertruhen?“, echote Eierkocher.

                    Alf nickte begeistert. „Sind sogar viel effizienter als normale Gefriertruhen. Du tust dein Essen rein und wann immer du es essen willst, kannst du es genauso frisch wie es irgendwann mal war wieder herausholen. Keine Gefahr das irgendwann mal etwas davon schlecht wird.“

                    DJ wandte sich an Alf. „Die Frage ist jetzt natürlich, was du so überaus Wichtiges darin eingefroren hast.“

                    Alf grinste. „Katzenauflauf. Nachdem die Sudokulöschteller langsam den Geist aufgegeben haben, hab ich mir auch Gedanken über die Leistungsfähigkeit der Essenzubereitungsmaschine gemacht und soviel Katzenauflauf produziert und für schlechte Zeiten in den Stasiskapseln gelagert wie möglich.“

                    „Tja, dann gibt es heute Abend wohl Katzenauflauf“, grinste Grier.

                    Kloie starrte den Master Sergeant völlig entsetzt an. „Was? Nie im Leben!“

                    Auch Jung machte ein alles andere als glückliches Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie er zum ersten Mal von Alfs Katzenauflauf gekostete hatte, ohne zu wissen das es sich dabei um Katzenauflauf handelte.

                    „Grier hat Recht“, meinte Shnell. „Wir werden noch lange Zeit auf die Dienste der Essenszubereitungsmaschine zurückgreifen müssen. Wir können es uns nicht leisten einfach etwas wegzuschmeißen, was sie produziert hat, nur weil uns das äußere nicht gefällt. Im inneren besteht der Katzenauflauf aus den gleichen Bestandteilen wie … hm … beispielsweise Pizza oder Entenbraten.“

                    „Und Katzenauflauf ist bestimmt sehr gesund“, war sich House sicher. „Die Chinesen essen so was schließlich auch ständig.“

                    „Ja und sind schon ganz gelb deswegen“, warf Ä ein.

                    „Und haben sich wie blöd vermehrt, bevor sie eine Geburtenquote eingeführt haben“, konterte House.

                    „Also ist es beschlossen“, freute sich Shnell. „Heute Abend gibt es Katzenauflauf um die Stasiskapseln leer zu kriegen. Ihr könnt ja schon mal den Tisch decken, während ich die WarriorSun ansteuere.“

                    „Ich bin gerade so froh, dass ich nicht auf Essen angewiesen bin“, meinte Eierkocher leise.

                    Wrei, die neben ihm stand nickte. „In der Tat.“

                    ***

                    Jung stand in seiner Kabine und schaute aus dem Fenster. Es war unglaublich wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Er wusste es noch, als ob es gestern gewesen wäre, als die Papaschlumpf nach SG-2007 gekommen war und Shnell zusammen mit Äli und Kloie zur Basis zurückgekehrt war. Kurz darauf hatten die Melmacen angegriffen und sie waren dank Älis Kenntnissen, wie man eine Spülmaschine explodieren ließ, auf der Schwips-Aal gelandet.
                    Und nun war das schon wieder zwei ganze Jahre her.
                    Eine verdammt lange Zeit.

                    Er schweifte mit seinen Gedanken zurück in die Vergangenheit. Zu seinem beinahen Tod, nachdem er bei der Ankunft auf der Schwips-Aal in eine Scherbe getreten war. Zu dem Kalkplaneten und der Bekanntschaft mit Eierkocher. Zu den Versuchen den Code der Schwips-Aal zu knacken, zu Peter Zwegat und dem McGate auf dem Obeliskenplaneten. Zur Gehirnwäsche die die Melmacen Telaudi verpasst hatten und die sie nur mit viel Glück und der Hilfe der Special-Extended-Edition von der König der Löwen wieder rückgängig hatten machen können. Zu dem Überfall der Melmacen, dem Absturz des Alkohol-Affen, Flockes Mord an Eierkocher und dessen wundersames Wiederauftauchen. Zu den Unsinni, den Drohnen und der zweiten Schwips-Aal. Zu Major Lee Adama und den Nachfahren ihrer älteren Selbst.

                    Und das war nur ein kleiner Bruchteil dessen was sie in dieser Zeit alles erlebt hatten.

                    Und nun würden sie sich bald alle in Stasis begeben und eine noch längere Zeit einfach verschlafen. Er fragte sich ob er die Erde je wieder mit eigenen Augen sehen würde oder nur noch durch die fremder Leute, wenn er mit Hilfe der Kommunikationszitronen einen Körpertausch durchführte.

                    Plötzlich merkte er wie ein Ruck durch das Schiff ging. Sie waren gerade aus dem ETL-Flug gefallen. Jung richtete sich auf. Zeit der Brücke einen Besuch abzustatten und dem letzten Manöver in dieser Galaxie beizuwohnen.

                    ***

                    „Ist sie das?“, fragte Woodstock und sah auf die strahlend helle Sonne vor ihnen.

                    Shnell nickte. „Ja. Das ist sie. Die WarriorSun. Unsere Eintrittskarte in die nächste Galaxie.“

                    „Oh oh …“

                    „Oh oh?“ Shnell drehte sich zu Äli und Eierkocher um, die an einem der Terminals standen und Daten aus dem System abriefen, in welchem sie gerade gelandet waren.

                    „Das wird Ihnen bestimmt nicht gefallen“, meinte Äli und schaute dabei alles andere als glücklich drein.

                    Shnell war mit einem Satz neben den Beiden um das Problem mit eigenen Augen zu begutachten.

                    „Was wird ihm nicht gefallen?“

                    Eierkocher drehte sich zu Jung um, der in diesem Moment die Brücke betreten hatte. „Drohnen! Sie sind überall im System! Die meisten von ihnen blockieren die Sonne!“

                    Jung reagierte sofort und rannte zum Pilotensessel. „Bringen Sie uns sofort von hier weg Shnell! Wir springen auf mein Kommando …!“ Jung stockte als er in die leeren Gesichter von Shnell, Äli, Eierkocher, Woodstock und Wrei sah. „Was ist los?“

                    ***

                    „Und das dürften die letzen sein“, meinte Grier, während er die restlichen Kisten des Katzenauflaufs aus der letzen Stasiskapsel zog und sie an Alf, Skott, DJ, Ä Telaudi und Kloie weiterreichte, damit diese sie in die Kantine bringen konnten, wo sie ein richtig großes Abschiedsessen machen wollten. Der Master Sergeant schnappte sich selbst die letzte Kiste und beeilte sich seinen Teamkameraden hinterher zu kommen.

                    House blieb alleine im Stasiskapselraum zurück und betrachtete mit gerunzelter Stirn die Maschinen die sie die nächsten drei Jahre eingefroren am Leben erhalten sollten. Er ließ den Blick von einer Seite des Raums auf die andere schweifen und schüttelte dann leicht den Kopf.
                    Anscheinend war es bisher keinem der Anderen aufgefallen, aber es würde zweifellos zu Problemen führen, an denen Shnells gesamter Plan zu scheitern drohte. Die Frage war jetzt nur, wann er es den Anderen mitteilen sollte. Er überlegte und entschloss sich schließlich, es noch für sich zu behalten. Er hatte sie selten so glücklich und ausgelassen erlebt und er war ja schließlich kein Unmensch. Naja, vielleicht doch. Ein klein wenig vielleicht. Sein Mund verzog sich zu einem leichten lächeln. Später würde sich bestimmt noch ein guter Zeitpunkt ergeben, den Anderen mitzuteilen, was sie bei der Planung nicht bedacht beziehungsweise übersehen hatten.
                    Er drehte sich zum Ausgang um und schlenderte den Anderen in Richtung Kantine hinterher. Nein, das würde Shnell gar nicht gefallen wenn er es erfuhr. Und Jung, der inzwischen auch davon überzeugt worden war, dass die Reise in die neue Galaxie eine gute Idee war, vermutlich auch nicht.
                    Aber es war nun mal eine Tatsache, dass es nicht genügend Stasiskapseln für die gesamte Besatzung gab …

                    ***

                    „Was? Was ist los?“, wiederholte Jung seine Frage.

                    Shnell schüttelte mit leerem Gesichtsausdruck den Kopf.

                    „Wir können nirgends hinspringen“, sagte Äli monoton.

                    „Unser Tank ist fast leer“, erklärte Woodstock. „Wir laufen schon auf Reserve. Es ist völlig ausgeschlossen, dass wir irgendwo hinspringen können, ohne vorher aufzutanken. Und unsere einzige Tankstelle – die Sonne – wird von den Drohnen blockiert. Wir sitzen fest und können nur darauf warten, dass uns die Drohnen früher oder später vernichten.“

                    Eierkocher nickte. „Wir werden ihnen wohl am Anfang etwas Schaden zufügen können. Aber es sind zu viele. Wenn unsere Waffen und Schilde schließlich versagen …“ Er schüttelte den Deckel und sprach nicht weiter.

                    Jung sah entsetzt von einem zum anderen. Nein! Das konnte einfach nicht wahr sein. Sie waren doch schon so kurz davor gewesen diese Galaxie für immer hinter sich zu lassen! Schließlich blieb sein Blick auf Shnell hängen. „Schnell?“

                    Doch Shnell sagte immer noch kein Wort sondern schüttelte nur traurig den Kopf. Dann sah er Jung an. „Es tut mir Leid Colonel. Äli, Eierkocher, Wrei und Woodstock haben Recht. Ich sehe auch keinen Ausweg.“ Sein Blick wanderte ins Leere, während er verschiedene Ideen im Kopf durchspielte und wieder verwarf. „Wir haben alles auf diese eine Karte gesetzt. Und wir haben verloren. Unsere Vernichtung steht unmittelbar bevor und es gibt nichts was wir dagegen unternehmen könnten …“



                    Fortsetzung folgt …
                    Wormhole GalaXy
                    Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                    Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

                    Kommentar


                      #55
                      Oh, es geht schon weiter...


                      Noch dazu mit soooo einem Cliffhänger.
                      ZUKUNFT -
                      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                      Kommentar


                        #56
                        @ Avatax: Na dann will ich den Cliffhanger doch mal schnell auflösen


                        @ Alle:
                        Wie schon angekündigt ist es mal wieder soweit, ein Staffelfinale steht an. Da auch SGU mit der zweiten Staffel eingestellt wurde, nähert sich auch die Parodie wohl oder übel ihrem Ende. Allerdings bin ich froh berichten zu können, dass es Martin Lloyd gelungen ist, noch zwei zusätzliche Folgen vom Sender bewilligt zu bekommen, die im Anschluss von Staffel 2 ausgestrahlt werden und Wormhole GalaXy mit einem einigermaßen runden und vielleicht sogar befriedigendem Ende beenden werden.

                        Also: Jetzt Staffelfinale, nächste und übernächste Woche Serienfinale

                        Aber jetzt genug der Rederei, viel Spaß mit:



                        Folge 38: Im Ruhezustand (2)



                        Shnell, Jung, Äli, Eierkocher, Woodstock und Wrei standen am Sichtfenster der Brücke und starrten nach draußen. Ihr Tank war leer. Die einzige Möglichkeit diese Galaxie – oder auch nur dieses Sonnensystem – wieder zu verlassen, bestand darin in der hell vor ihnen leuchtenden WarriorSun zu tanken. Aber das gestaltete sich aufgrund der schier endlosen Anzahl von Drohnen, die um die Schwips-Aal herumschwebten und die Sonne blockierten als schier unmöglich.
                        Komisch war nur, dass die Drohnen bis jetzt noch nicht angegriffen hatten, wie es die anderen Drohnen auf die sie bis jetzt getroffen waren immer sofort gemacht hatten.

                        Äli runzelte die Stirn, löste sich vom Sichtfenster und ging zu einem der Terminals.

                        Shnell drehte sich zu ihm um. „Was hast du vor Äli?“

                        Äli tippte bereits auf der Tastatur herum. „Irgendetwas ist seltsam an diesen Drohnen. Sie sind irgendwie so ruhig. Etwas stimmt mit ihnen nicht.“ Er rief weitere Daten auf. „Nachdem wir ja einige Daten von den anderen Drohnen sammeln konnten, versuche ich herauszufinden, ob darunter vielleicht etwas ist, was das passive Verhalten dieser Drohnen erklärt. Vielleicht …“

                        Jung, Eierkocher, Woodstock und Wrei drehten sich nun ebenfalls zu Äli um. Er hatte nun ihre ganze Aufmerksamkeit. „Vielleicht …?“, hakte Jung nach.

                        Aber Äli hob die Hand, damit die Anderen ihn nicht in seiner Konzentration störten. „Moment … ich hab hier was …“ Plötzlich sah er grinsend auf und klatschte in die Hände. „Bingo! Meine Damen und Herren, heute ist unser Glückstag.“

                        Die Anderen sahen sich nur verwirrt an.

                        „Könntest du das vielleicht etwas genauer ausführen?“, wollte Eierkocher wissen.

                        „Gerne“, erwiderte Äli und zeigte nach draußen. „Wir hatten es ja bereits mit Notebookdrohnen und Nudelauflaufformdrohnen zu tun. Das da“, dabei zeigte er nach draußen, „sind eine neue Art von Drohnen mit der wir es noch nicht zu tun gehabt haben.“ Er legte eine kleine Kunstpause ein, bevor er seine neuen Erkenntnisse mit einem breiten Grinsen mitteilte. „Das was da draußen um uns herumschwebt sind Beamtendrohnen.“

                        „Beamtendrohnen?“, echote Wrei.

                        Äli nickte. „Sie schweben nur rum, machen ansonsten aber nichts. Rein gar nichts. Wir können einfach an ihnen vorbei in die Sonne fliegen, auftanken und unsere Reise fortsetzten.

                        Nun fing auch Shnell an zu strahlen. „Na dann. Worauf warten wir noch?“

                        ***

                        „Und? Hat das auftanken geklappt?“, fragte Skott neugierig, als Shnell, Jung, Wrei, Woodstock, Äli und Eierkocher eine halbe Stunde später die Kantine betraten.

                        Alle Köpfe drehten sich erwartungsvoll in ihre Richtung.

                        „Leute“, sagte Shnell hochzufrieden, „wir sind bis oben hin voll getankt! Wir können die Reise in die neue Galaxie beginnen, wann immer wir wollen!“

                        Der Applaus und die Hurra-Rufe, in die die Schwips-Aal-Crew verfiel war atemberaubend.

                        ***

                        „Noch etwas Nachschlag?“, fragte DJ und hielt einen vollen Löffel Katzenauflauf fragend über Äs Teller.

                        Ä schüttelte den Kopf und strich sich über den Bauch. „Nein. Ich bekomm keinen Bissen mehr runter. Es ist lange her das ich mich zum letzten Mal so voll gefressen habe. Aber das Gefühl ist richtig gut.“

                        „Nur keine falsche Bescheidenheit“, sagte Skott heiter, „alles muss weg. Wenn wir aus dem Stasisschlaf aufwachen, ist alles was wir jetzt übrig lassen mit Sicherheit verdorben!“

                        „In dem Fall“, grinste Grier und hielt seinen Teller unter DJ immer noch vollen Schöpflöffel, „nehm ich gerne noch eine Portion. Ich hab noch nie in meinem Leben so guten Katzenauflauf gegessen!“

                        Diese Aussage führte zu großer Heiterkeit am Tisch.

                        Jung betrachtete die Crew. Er hatte sie selten so ausgelassen gesehen. Seit sie auf der Tipsy-Eel gelandet waren, war dies überhaupt das erste Mal. Man merkte ihnen an, dass sie es als eine Art Abschied sahen. Sie würden zwar von dem dreijährigen Schlaf objektiv gesehen nicht viel mitkriegen, aber subjektiv gesehen war der Zeitpunkt ihres Erwachens in weiter Ferne.
                        Jung nahm seinen Trinkbecher und stand auf. „Leute! Leute! Ich möchte etwas sagen!“ Langsam kehrte Ruhe ein, während alle Blicke zum Colonel wanderten. „Als wir vor zwei Jahren auf diesem Schiff strandeten, ohne Vorräte, ohne Verbindung zur Erde, ohne zu wissen wo wir uns überhaupt befinden und ohne Klopapier …“, der letzte Punkt löste wieder eine allgemeine Erheiterung aus, „da hätte ich nicht gedacht, dass wir jeweils so weit kommen würden, wie wir es jetzt geschafft haben! Es gab viele Gefahren auf einem steinigen Weg! Die Autoren haben es uns nicht immer leicht gemacht, aber letztendlich konnten wir immer alles meistern!“ Er ließ in Gedanken ihre lange Reise noch einmal im Schnelldurchlauf Revue passieren. „Leute, ich bin stolz auf euch! Auf jeden Einzelnen von euch!“ Und das war er wirklich. Eine bessere Crew konnte er sich einfach nicht vorstellen.

                        „Hört! Hört!“ Es gab lautes Geklatsche und Gelächter.

                        „Ich hoffe … ich hoffe das wir alle genauso unbeschwert auf der anderen Seite wieder erwachen und unsere Reise genauso unbeschwert fortsetzten können wie wir hier momentan zusammensitzen!“ Er hob seinen Becher und setzte sich wieder.

                        „Alle vermutlich nicht“, meinte House leise, aber doch laut genug, dass alle ihn hören konnten.

                        Sämtliche Köpfe drehten sich in seine Richtung. Plötzlich hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

                        „Was wollen Sie damit sagen?“, wollte Shnell beunruhigt wissen.

                        ***

                        Jung ließ noch einmal den Blick über die Schwips-Aal-Crew schweifen. Äli, DJ, Eierkocher, Shnell, Grier, Telaudi, Kloie, Alf, Skott, Wrei, Ä, Woodstock und House. Inklusive ihm selber 14 Besatzungsmitglieder. Dann zählte er zum wiederholten Male die Stasiskapseln ab. 13! Verdammt!

                        „Also, was machen wir jetzt?“, fragte Skott.

                        Shnell kratzte sich am Kopf. „Tja. Die schlechte Nachricht ist, dass, sollten wir das Ganze durchziehen und einer nicht in Stasis versetzt werden, er vermutlich nicht lebend in der nächsten Galaxie ankommt. Wir haben nicht genügend Nahrungsmittel an Bord und die Lebenserhaltung kann auch nicht …“ Er überschlug die Zahlen noch einmal im Kopf. „Nein unmöglich.“

                        „Und was ist die gute Nachricht?“, wollte DJ wissen.

                        „Naja, ob es wirklich eine gute Nachricht ist …?“, überlegte Shnell. „Wohl eher eine neutrale. Wenn sich der Rest der Besatzung sofort in Stasis versetzt, hat derjenige, wer immer auch übrig bleibt ungefähr zwei Wochen Zeit eine Lösung für dieses Schlamassel zu finden.“ Er sah einen nach dem anderen an. „Ich würde mich freiwillig melden.“

                        „Kommt überhaupt nicht in Frage“, brauste Jung auf.

                        „Und wieso nicht?“, wollte Shnell wissen.

                        „Wir brauchen Sie, wenn wir die andere Galaxie erreichen. Außerdem traue ich Ihnen nicht.“

                        „Dann können Sie es aber auch nicht sein“, konterte Shnell und streckte Jung die Zunge raus. „Ich traue Ihnen nämlich auch nicht.“

                        „Tja, dann bin ich wohl auch aus dem Rennen“, vermutete House, während sich Jung und Shnell böse Blicke zuwarfen.

                        „Aber wer soll dann draußen bleiben?“, fragte Kloie und sah sich unsicher um. „Und sagt jetzt nicht diejenige die eh für nichts gut ist.“

                        „Oder nur die Nebenfigur ist“, schloss sich Ä an.

                        „Ich mache es“, sagte Äli entschlossen und hob seine Hand, um seinen Entschluss zu untermauern.

                        „Äli …“

                        „Nein, Shnell hat Recht“, unterbrach Äli Grier, der sich eigentlich auch hatte anbieten wollen, aber einige Sekundenbruchteile zu spät gewesen war. „Es sollte jemand sein, der sich mit dem Schiff auskennt und theoretisch in der Lage ist innerhalb von zwei Wochen eine Lösung zu finden.“ Er sah jedem Einzelnen ein paar Sekunden in die Augen. „Ich bin bereit.“

                        Shnell sah Äli überrascht an. Von dem rußverschmierten Äli, den er vor zwei Jahren in einem Loch, das einmal ein Haus gewesen war für die Mission rekrutiert hatte, war nicht mehr viel übrig. OK, äußerlich war er immer noch rußverschmiert, aber innerlich war er sichtlich reifer geworden.
                        Er sah zu Jung und hielt ein stilles Zwiegespräch mit dem Colonel, woraufhin dieser schließlich nickte.

                        „In Ordnung Äli.“ Jung nickte ihm zu. „Ich bin mir sicher, dass Sie es schaffen werden eine Lösung zu finden und dass wir uns auf der anderen Seite wieder sehen.“

                        „Ja“, nickte Äli gespielt zuversichtlich, denn er fühlte sich in der Hinsicht nicht ganz so sicher wie es der Colonel anscheinend war.

                        „OK!“, rief Telaudi. „Damit wäre die Entscheidung getroffen. Sorgen wir dafür, dass Äli soviel Lebenserhaltung wie möglich zur Verfügung hat. Gruppe 1, in die Stasiskapseln!“

                        Skott, Grier, DJ, Ä, Kloie, Alf und House betraten jeweils eine Stasiskapsel. Als alle in Position waren aktivierte Telaudi die sieben Kapseln, woraufhin die Crewmitglieder erstarrten. Sie waren nun für die lange Reise zwischen den Galaxien in Stasis erstarrt. Telaudi betrat seinerseits auch eine Kapsel und nickte Shnell zu, welcher diese aktivierte. „Wir sehen uns in drei Jahren Doktor.“

                        Shnell nickte, was Telaudi aber schon nicht mehr mitbekam.

                        „OK“, sagte Jung, „als nächstes gehen Eierkocher, …“

                        TÖÖÖÖÖT

                        „Was ist denn jetzt schon wieder?“ Jung sah zu Eierkocher hinunter, der ihn gerade mit seinem eingebauten Eier-sind-fertig-Signal unterbrochen hatte.

                        „Ich hatte gerade eine bessere Idee“, meinte Eierkocher und sah Jung, Shnell, Äli, Wrei und Woodstock der Reihe nach an. „Ich bleibe draußen.“

                        „Du … was?“, fragte Äli verständnislos.

                        „Naja, ich bin in technischen Dingen mindestens genauso gut wie du und Shnell, weshalb nichts dagegen spricht warum ich statt dir nicht in Stasis versetzt werden sollte. Davon abgesehen bin ich eine Maschine. Ich verbrauche keinen Sauerstoff, muss keine Nahrung zu mir nehmen und bin nicht auf die Lebenserhaltungssysteme angewiesen. Ich kann also notfalls die drei Jahre auch an Bord verbringen ohne mich in Stasis versetzten zu lassen.“

                        Jung, Äli und Shnell tauschten Blicke. Eierkocher hatte Recht.

                        „Wieso haben wir da nicht früher dran gedacht?“, murmelte Jung. „Das scheint wirklich die Beste Lösung von allen zu sein.“

                        „Und jemand, der die ganze Zeit wach ist und auf das Schiff aufpasst, während wir uns im Ruhezustand befinden, wäre natürlich noch optimaler als unser ursprünglicher Plan“, nickte Shnell begeistert.

                        „Dann ist es also beschlossen“, strahlte Eierkocher und nickte begeistert mit dem Deckel.

                        „Bis auf eine Sache“, meinte Woodstock und tauschte einen Blick mit Wrei. „Wir bleiben ebenfalls wach.“

                        „Was?“, fragte Jung überrascht darüber, wie sich die Gesamtsituation auf einmal entwickelte.

                        „Wir sind Hologramme und brauchen ebenfalls keine Luft, keine Nahrung und keine Lebenserhaltung“, versuchte Wrei die Entscheidung von sich und Woodstock zu erklären. „Außerdem muss Eierkocher dann nicht drei Jahre völlig allein bleiben …“

                        „… nicht das er noch depressiv wird“, grinste Woodstock.

                        „… und drei Leute die sich in all den Jahren um die Tipsy-Eel kümmern sind besser als einer“, schloss Wrei.

                        Jung sah zu Shnell.

                        Dieser nickte. „Dem kann ich nur schwer widersprechen. Aber“ er versuchte einen strengen Blick aufzusetzen und erhob warnend den Zeigefinger während er die beiden Hologramme und Eierkocher betrachtete, „nichts kaputt machen!“

                        „Wir doch nicht.“

                        „Keine Sorge.“

                        „Wird schon schief gehen.“

                        Shnell verdrehte die Augen und seufzte. Ihm war nicht ganz wohl bei der Sache, aber es war trotz allem die beste Lösung. Er nickte Äli zu. Die beiden betraten ihre Stasiskapseln und ließen sich einfrieren.

                        Jung warf noch einen letzten Blick auf die drei Besatzungsmitglieder, die die nächsten drei Jahre über sie wachen würden. „Ich weiß das mir Shnell und House jetzt widersprechen würden“, er sah kurz zu den zwei Stasiskapseln, die die Beiden beherbergten und drehte sich dann wieder um. „Aber sie können mich ja zum Glück nicht hören. Eierkocher, Woodstock, Wrei, als kommandierender Offizier der Schwips-Aal übergebe ich euch hiermit das Schiff für die nächsten drei Jahre. Passt gut auf es auf.“
                        Mit einem letzten nicken trat auch er in eine der noch leeren Stasiskapseln. Sein letzter Blick galt der gegenüberliegenden Wand des Raumes. Zwei Jahre. Zwei Jahre war es her, dass sie die Schwips-Aal betreten hatten. Zwei Jahre voller Gefahren, aber auch lustigen Momenten. Zwei Jahre voller stiller Flüche über die Launen der Autoren. Zwei Jahre voller Ungewissheit was die Zukunft bringen würde. Zwei Jahre. Und nun war ein Etappenziel erreicht und die Reise vorerst beendet. Er würde zwar in gefühlten fünf Sekunden wieder aufwachen, aber in Wahrheit wären trotzdem drei weitere Jahre vergangen. Aber an diesen Moment wollte er jetzt noch nicht denken. Jetzt würde er erst mal das bekommen, was er in letzter Zeit viel zu wenig gehabt hatte: Ruhe. Er entspannte sich und die ganze Last der letzten zwei Jahre viel von ihm ab. Er registrierte aus den Augenwinkeln wie Eierkocher die Stasiskapsel aktivierte und dann fiel auch der Colonel in einen langen traumlosen Schlaf.










                        „Und was machen wir jetzt?“, fragte Eierkocher und sah Woodstock und Wrei fragend an.

                        „Gute Frage.“ Woodstock kratzte sich am Kopf. „Noch funktionieren die Sudokulöschteller ein wenig. Wie wäre es, wenn wir sie noch ganz aufbrachen würden? Ich meine es wird eine verdammt lange Reise und ein bisschen Zerstreuung würde da bestimmt nicht schaden.“

                        Eierkocher klapperte begeistert mit dem Deckel. „Au ja! Eine hervorragende Idee!“

                        „Wrei?“, fragte Woodstock.

                        Aber Wrei schüttelte den Kopf. „Spielt ihr zwei erstmal ohne mich. Ich übernehme die erste Wache auf der Brücke. Dann kann ich gleich die Kursberechnungen von Shnell überprüfen. Nicht das er irgendwelche Fehler eingebaut hat.“

                        Woodstock nickte. „Ein guter Gedanke. Wir werden dich dann in ein paar Stunden ablösen.“

                        „Lasst euch ruhig Zeit“, meinte Wrei, „wie du schon gesagt hast, es wird ein verdammt langer Flug, da ist genug Brückenzeit für jeden drin.“

                        „Also gut“, grinste Woodstock, „dann bis später also.“

                        Sie verließen zusammen den Stasiskapselraum.
                        Während Woodstock und Eierkocher nach links in Richtung Sudokulöschteller abbogen, wandte sich Wrei nach rechts, um zur Brücke zu gelangen.










                        Während sie sich auf ihre Ziele zu bewegten, fuhr die Tipsy-Eel langsam die nicht benötigten Systeme herunter und machte sich bereit für den drei Jahre dauernden Sprung in die nächste Galaxie.
                        Als letztes ging das Licht aus, welches Ä bei ihrer Ankunft vor so langer Zeit angeschaltet hatte und das seitdem ununterbrochen an gewesen war.
                        Fast erweckte das Schiff jetzt den Eindruck, dass es wieder in den gleichen ruhigen und stillen Zustand zurückgefallen war, in welchem es nach dem verschwinden der Moderner schon jahrtausendelang durch die weiten des Alls geflogen war.
                        Dann sprang der von Shnell programmierte Timer auf Null und die Schwips-Aal sprang in den FTK-Flug.

                        Und flog einem weiten und unbekannten Ziel entgegen.




                        ENDE
                        der zweiten Staffel



                        Fortsetzung folgt …
                        Wormhole GalaXy
                        Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                        Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                          #57
                          Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
                          Allerdings bin ich froh berichten zu können, dass es Martin Lloyd gelungen ist, noch zwei zusätzliche Folgen vom Sender bewilligt zu bekommen, die im Anschluss von Staffel 2 ausgestrahlt werden und Wormhole GalaXy mit einem einigermaßen runden und vielleicht sogar befriedigendem Ende beenden werden.
                          Na DAS wär doch was!!!
                          Mir hat das Ende "alle gehen in Kälteschlaf" gar nicht gefallen.
                          ZUKUNFT -
                          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                            #58
                            Na dann hoffe ich mal, dass du mit meinem Ende mehr anfangen kannst. Wobei dass auch relativ offen gestaltet ist, um schon mal ein bisschen zu spoilern.
                            Wormhole GalaXy
                            Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                            Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                              #59
                              So, und nun geht's auch schon weiter mit Teil 1 des Großen Serienfinales




                              Wormhole GalaXy: Das Ende der Reise



                              Folge 39: Blaubeerpfannkuchen



                              Jung erwachte langsam.
                              Dunkel.
                              Was war passiert?
                              Dunkel.
                              Wer war er?
                              Dunkel.
                              Wieso war es dunkel?
                              Dunkel.
                              Langsam nahmen seine Gedanken Fahrt auf und er blinzelte.

                              Auf einmal hatte er Woodstocks Gesicht vor sich, dass ihn breit angrinste und begeistert winkte.
                              Das war der Moment, in dem mit einem Schlag seine gesamten Erinnerungen zurückkehrten.
                              Er war Kommandant der SG-2007-Crew. Gestrandet auf einem Modernerschiff namens Schwips-Aal, am anderen Ende des Universums.
                              Er und der Rest der Crew waren in Stasis versetzt worden um einen dreijährigen Flug in die nächste Galaxie zu überstehen. Alle bis auf Woodstock, Eierkocher und Wrei, die sich in der Zeit um das Schiff kümmern sollten.

                              Langsam bewegte er seinen Kopf – die erste Bewegung seit sehr langer Zeit – und trat schließlich aus seiner Stasiskapsel, was Woodstock dazu zwang einen Schritt zurückzutreten.

                              „Sind wir schon da?“, fragte Jung. „In der neuen Galaxie?“

                              „Jep, sind wir“, erwiderte Woodstock begeistert und schob fröhlich nach: „Willkommen unter den Lebenden Colonel.“

                              Auf einmal hörte Jung ein Geräusch rechts von sich. Er drehte sich in die Richtung und sah Wrei und Eierkocher, die gerade Shnell aus dessen Stasiskapsel befreiten.

                              Shnell schüttelte leicht den Kopf um sich von der Verwirrtheit zu befreien, die auch Jung kurz nach dem erwachen befallen hatte. Dann sah er sich im Stasiskapselraum um. „Das ging aber schnell!“

                              „In der Tat!“, rief Woodstock erfreut. „Und wir sind sogar noch fast im vorgegebenen Zeitfenster.“

                              „Ja … so kann man das natürlich auch umschreiben“, meinte Eierkocher und verdrehte die Augen.

                              Shnell warf einen skeptischen Blick auf Eierkocher. „Was umschreiben?“

                              Woodstock sah Eierkocher böse an. „Wir haben doch gesagt, wir müssen sie langsam darauf vorbereiten. Vielleicht hätten sie auch gar nichts gemerkt!“

                              Was nicht bemerkt?“, schaltete sich jetzt auch Jung mit einem unguten Gefühl in das Gespräch ein.

                              „Naja … ah ...“, druckste Wrei etwas herum, „sagen wir, wir sind vielleicht ein ganz klein wenig vom Kurs abgekommen und ...“

                              „Was?!“, rief Shnell entsetzt und wollte aus dem Stasiskapselraum auf die Brücke stürmen, wurde aber von Woodstock aufgehalten.

                              „Nur die Ruhe. Wir haben alles unter Kontrolle.“

                              „Genau“, pflichtete Eierkocher dem Hologramm bei. „Wir sind genau da wo wir hin wollten. Und wir haben sogar eine gute Nachricht … und zugegebener Maßen auch eine schlechte. Wollt ihr zuerst die gute oder erst die schlechte hören?“

                              Jung und Shnell tauschten verunsicherte Blicke. Dann ergriff Shnell wieder das Wort. „Die schlechte Nachricht ist das ihr vom Kurs abgekommen seid und ...“

                              „Ahm … nicht ganz.“ Eierkocher schüttelte den Deckel. „Also wie gesagt wir haben uns da vielleicht ein ganz klein wenig verflogen. Und zuerst haben wir es gar nicht bemerkt und dann wussten wir auch nicht sofort wo es zurück geht ...“

                              „... sagen wir einfach wir haben einen kleinen unbedeutenden Umweg über ein paar andere Galaxien genommen“, meinte Woodstock.

                              „Und sind dadurch vielleicht ein ganz klein wenig später hier eingetroffen wie die veranschlagten drei Jahre“, schloss Wrei.

                              „Wie viel später?“, wollte Shnell mit gerunzelter Stirn wissen.

                              „Eventuell fünf...“

                              „Fünf Jahre?“ Jung war im ersten Moment schockiert. Andererseits … ob sie jetzt drei oder acht Jahre in Stasis verbracht hatten ...“

                              „Also eigentlich ...“ Wrei stockte kurz bevor sie weiter sprach, „... eigentlich waren es summersummarum so in etwa …“, sie überschlug die Zahl noch mal kurz im Kopf, „… fünfzehntausend Jahre.“

                              „Mehr oder weniger“, schob Woodstock hinterher.

                              „FÜNFZEHNTAUSEND JAHRE?“ Shnell sah Woodstock, Wrei und Eierkocher ungläubig an.

                              „Ja, wie gesagt, wir haben uns da ein klein bisschen verflogen ...“

                              Jung ließ sich an der Wand entlang auf den Boden gleiten. Es war alles so unglaublich irreal. Da hatten sie sich drei Jahre einfrieren lassen und plötzlich waren fünfzehntausend Jahre vergangen. Plötzlich war alles für was er sein Leben lang gekämpft, für was er gelebt hatte, unwichtig geworden. Es war einfach so unglaublich weit weg.

                              „Wieso bist du eigentlich noch nicht verrostet?“, fragte Shnell und betrachtete Eierkocher skeptisch. „Dein älteres Ich auf Novus II ...“

                              Jung hob den Kopf. War das vielleicht alles nur ein übler Scherz gewesen, den sich Woodstock, Wrei und Eierkocher ausgedacht hatten?

                              Doch Eierkocher zerstörte diese Hoffnung sofort wieder. „War die meiste Zeit in Stasis“, grinste er. „Nachdem Woodstock und Wrei draußen geblieben sind waren ja noch zwei Kapseln frei.“

                              „Was ist mit der Erde?“, wollte Jung wissen und erhob sich langsam wieder.

                              „Die Erde?“, fragte Woodstock erstaunt, bevor er sich an die Stirn schlug. „Ach die Erde! Die gibt’s schon lange nicht mehr. Also die Erde ansich schon, aber die Bevölkerung nicht mehr … ihr wisst schon Klimaerwärmung und dritter Weltkrieg und so …“

                              „Nein, wir wissen nicht“, meinte Shnell etwas angesäuert.

                              „Naja … nun ist ja auch egal“, winkte Eierkocher ab. „Ihr habt die gute Neuigkeit noch gar nicht gehört.“

                              Jung und Shnell tauschten Blicke. Sie waren sich nicht sicher, ob sie noch eine Nachricht hören wollten.

                              Schließlich seufzte Jung. „Also gut. Was ist die gute Neuigkeit?“

                              Eierkocher sah die beiden Hologramme kurz an bevor er die Bombe platzen ließ. „Also … ihr wisst schon, das Ziel der Wormhole-GalaXy-Mission, dieses Signal das im Hintergrundrauschen des Alls hängt … nun … wir haben es entschlüsselt.“

                              ***

                              Shnell starrte Woodstock, Eierkocher und Wrei an, während diese die Daten in einem der Terminals auf der Brücke suchten.

                              Das Signal. Vor endlos langer Zeit waren die Moderner auf ein verschlüsseltes Signal gestoßen, welches sich im Hintergrundrauschen des Universums befand. Allen Versuchen zum trotz das Signal zu entschlüsseln, waren sie nur zu der Einsicht gelangt, dass es schon seit Anbeginn der Zeit existieren musste und dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Botschaft handelte. Die Frage war nur: Von wem? Denn zum Anbeginn der Zeit hatte logischerweise noch kein Lebewesen existiert. Weder intelligent noch unintelligent. Oder etwa doch? Kam das Signal von Gott?

                              Um das Geheimnis zu knacken hatten die Moderner schließlich die Wormhole-GalaXy-Mission ins Leben gerufen. Ihre Bezeichnung bekam die Mission durch Phase 1 des Plans, den Torverteilungsschiffen die auf ihre lange Reise durch unzählige von Galaxien geschickt wurden und diese mit Stargates zupflasterten, sie im übertragenen Sinne also mit Wurmlöchern durchlöcherten. Das eigentliche Herz der Mission war aber Phase 2 gewesen, die Schwips-Aal. Die Tipsy-Eel war den Torverteilungsschiffen hinterhergeschickt worden um auf ihrer langen Odyssee durch die weiten des Alls weitere Informationen über das Signal zu sammeln und es so irgendwann entschlüsseln zu können. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Moderner eines Tages selber auf die Schwips-Aal kommen sollten, weswegen sie die KFAs engagiert hatten dem Schiff zu folgen und es bei jedem Übertritt in eine neue Galaxie zu putzen und auf Vordermann zu halten. Doch dann kam der Krieg mit den Melmacen und es hatte nie ein Moderner einen Fuß in das Schiff gesetzt.

                              Die Schwips-Aal war weiter ihrem vorbestimmten Kurs gefolgt, bis Jahrtausende später die SG-2007-Crew auf dem Schiff gestrandet war. Seitdem sie herausgefunden hatten was wirklich hinter der Mission steckte, hatte Shnell alles daran gesetzt sie zu Ende zu bringen und hinter das Geheimnis des Signals zu kommen. Insgeheim hatte er jedoch immer geglaubt, dass er es trotz allen Bemühungen nicht schaffen würde. Zumindest wurde ihm jetzt klar, dass er nie wirklich an einen Erfolg geglaubt hatte. Und jetzt sollte plötzlich – völlig unerwartet – die Mission doch beendet, das Signal entschlüsselt sein?

                              „Und ihr habt wirklich das Signal geknackt?“, fragte Kloie und riss Shnell aus seinen Gedanken.

                              Er drehte sich um und sah in die Gesichter der anderen Crewmitglieder, die sie aus der Stasis geholt hatten, bevor sie zur Brücke gegangen waren. Manche sahen noch etwas geschockt von der Nachricht aus, dass sie sich im Jahr 2011 schlafen gelegt und im Jahr 17011 geweckt worden waren. Doch die meisten hatten einen gespannten Gesichtsausdruck, angesichts der Neuigkeit um das Signal.

                              „Ja“, erwiderte Wrei. „Also nein. Eigentlich war es die Schwips-Aal. Vor ungefähr siebenhundert Jahren hat plötzlich ein grünes Licht angefangen zu blinken und dann war das Ergebnis da.“

                              „Vor siebenhundert Jahren?!“ Shnell konnte nicht glauben was er da hörte. „Wieso habt ihr uns nicht sofort geweckt?“

                              „Naja, wir waren noch etwas weit von unserem ursprünglich geplanten Zielpunkt entfernt“, meinte Woodstock, „und dachten uns, dass ihr bestimmt nicht erfreut seid zu hören, dass wir vierzehntausenddreihundert Jahre in der Zukunft und an einem völlig falschen Ort sind. Ach verdammt! Wo ist es denn nur?“ Er kratzte sich am Kopf. „Eierkocher weißt du noch unter was wir das ganze abgespeichert haben?“

                              Eierkocher hüpfte auf die Tastatur und schaute auf den Monitor. „Da! Da ist es doch!“

                              Woodstock blickte auf den Dateiname. „Dosenvernichtungsmaschine? Natürlich!“ Er klatschte sich an die Stirn und drehte sich verlegen um. „Ich ging davon aus, dass das Signal den Bauplan für eine Dosenvernichtungsmaschine enthalten muss, nachdem wir in den vergangenen fünfzehntausend Jahren keine Spur von einer gefunden hatten.“

                              „Und?“, wollte Skott wissen. „Waren es die Baupläne für eine Dosenvernichtungsmaschine?“

                              „Nein“, seufzte Woodstock enttäuscht.

                              „Was war es dann?“, drängte nun auch Telaudi.

                              „Nur Geduld“, meinte Eierkocher. „Ich las das Ergebnis gerade ausdrucken.“

                              Shnell wandte den Kopf zur gegenüberliegenden Wand, wo der Drucker tatsächlich gerade eine Seite ausspuckte. Er war mit einem Satz auf der anderen Seite des Raumes und riss das Papier aus dem Drucker. Er merkte wie sich die Anderen neugierig hinter ihm versammelten um ebenfalls einen Blick auf Das Papier werfen zu können, auf dem endlich der entschlüsselte Text dessen stand, was seit Jahrmilliarden im Hintergrundrauschen des Universums verborgen gewesen war.

                              Mit zitternden Fingern drehte Shnell das Blatt so, dass er den Text lesen konnte:



                              10 Eier
                              350 Gramm Mehl
                              3,5 Prisen Jodsalz
                              280 Gramm zarte Haferflocken
                              1,05 Liter Milch
                              875 Gramm Quark
                              7 Esslöffel Zitronensaft
                              14 Esslöffel Zucker
                              14 Teelöffel Puderzucker
                              1,4 Kilogramm Blaubeeren


                              Eier gut aufschlagen mit Mehl und Milch vermischen und ca 20 Minuten ruhen lassen. Dann den Teig nochmals "testen", damit er nicht zu dick ist. Ansonsten noch mit Milch und Wasser verdünnen.

                              Etwas Öl in der Pfanne auf mittlerer Temperatur warm werden lassen, mit der Schöpfkelle nur soviel Teig in die Pfanne geben, dass der Boden gerade bedeckt ist - dann die Pfanne so bewegen, dass sich der Teig vollkommen am Topfboden verteilt hat




                              Shnell senkte den Zettel ohne weiter zu lesen. „Was verdammt ist das?“

                              Woodstock kratzte sich am Kopf. „Soweit ich das beurteilen kann ein Blaubeerpfannkuchenrezept. Wieso? Nach was sieht es denn für Sie aus?“

                              „Natürlich ist das ein Blaubeerpfannkuchenrezept!“ Shnell funkelte Woodstock an. „Ich meine, wieso beinhaltet das Signal, dass seit Anbeginn der Zeit in Hintergrundrauschen des Universums steckt nichts weiter als ein Blaubeerpfannkuchenrezept?“

                              Woodstock zuckte mit den Schultern. „Von woher soll ich das wissen? Ich hab das Signal schließlich nicht ins Hintergrundrauschen gesteckt.“

                              Shnell seufzte. Das Pfarrerhologramm hatte ja Recht. Aber er konnte es sich einfach nicht erklären, wieso eine höhere Macht, oder wer auch immer für das Signal verantwortlich war, ein Blaubeerpfannkuchenrezept ans Hintergrundrauschen des Universums hängen sollte, wo es Jahrmilliarden überdauerte. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Das ergab einfach keinen Sinn.

                              „Und was machen wir jetzt?“, wollte DJ wissen.

                              Kloie nahm Shnell den Zettel aus der Hand und hob ihn in die Höhe. „Blaubeerpfannkuchen?“

                              „Ohne Zutaten?“, frage Grier zweifelnd.

                              „Wir haben doch noch die Essenszubereitungsmaschine“, meinte Skott. „Stellen wir doch die Zutaten mit ihr her.“

                              Die Anderen sahen sich an.

                              „Also ich hätte schon etwas Hunger …“, meinte Ä.

                              Jung nickte. „Fünfzehntausend Jahre ohne Essen ist wirklich eine verdammt lange Zeit. Und Blaubeerpfannkuchen hört sich gut an.“

                              Damit war es beschlossene Sache und die Mitglieder der Schwips-Aal-Crew verließen die Brücke.
                              Alle bis auf Shnell, der ihnen mit offenem Mund nachstarrte. Wie konnten sie jetzt nur ans Essen denken? Er ließ den Blick auf den Bildschirm wandern, auf dem immer noch das Pfannkuchenrezept zu sehen war. Er runzelte die Stirn, aber auf den ersten Blick sah es wirklich nur nach dem aus, was er da scheinbar vor sich hatte: Ein Blaubeerpfannkuchenrezept.
                              „Ach verdammt!“, murmelte er, drehte sich um und ging Richtung Tür.

                              ***

                              Eine halbe Stunde später betrat Shnell ebenfalls die Kantine. Er war in der Zwischenzeit mehr oder weniger ziellos durchs Schiff gewandert, hatte sich vergewissert dass Eierkocher und die beiden Hologramme nichts irreparabel beschädigt hatten und war seinen Gedanken nachgehangen, um das Pfannkuchensignalgeheimnis zu lösen, war dabei aber zu keinem Ergebnis gekommen.

                              Als er die Kantine betrat, wurde er allerdings abrupt aus seinen Gedanken gerissen. Er blieb mit offenem Mund an der Türschwelle stehen. „Was ist denn hier passiert?!“

                              Die gesamte Schwips-Aal-Crew war auf ihren jeweiligen Stühlen zusammengesunken, wie wenn sie schlafen würden, vor ihnen lagen angebissene Blaubeerpfannkuchen. Sogar Eierkocher, welcher einen Pfannkuchen in einem seiner Eierkochvertiefungen stecken hatte, war weggetreten. Schnell war Shnell neben Jung um dessen Puls zu fühlen. Erleichtert stellte er fest, dass noch einer vorhanden war. Wenn auch sehr schwach.

                              „Sie haben die Pfannkuchen gegessen und sind dann plötzlich umgekippt“, sagte eine Stimme hinter Shnell.

                              Dieser wirbelte herum und sah Wrei und Woodstock hinter sich. „Aber … aber warum?“

                              Woodstock zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich machen sie gerade das, was Sie eigentlich die ganze Zeit tun wollten.“

                              „Hä?“ Shnell starrte das Hologramm verständnislos an.

                              „Na herausfinden was das Signal bedeutet“, meinte Woodstock und verdrehte die Augen.

                              Shnell starrte die bewusstlose Besatzung an. „Du meinst die Blaubeerpfannkuchen ...“

                              „Es gibt nur einen Weg das herauszufinden oder Doktor?“ Woodstock nickte demonstrativ auf den Stapel Pfannkuchen in der Mitte des Tisches.

                              Shnell starrte auf die Pfannkuchen. Sollte er? Was wenn er auch bewusstlos wurde und nichts weiter als der Tod auf ihn wartete? Aber was war die Alternative? Es nicht zu wagen? Er würde sich den Rest seines Lebens Vorwürfe machen. Und eventuell als einziger Mensch nur mit den beiden Hologrammen Woodstock und Wrei den Rest seines Lebens zu verbringen war auch kein Leben. Sollte er es also wagen? Das Signal war immerhin das Rezept gewesen. Wenn es wirklich eine übergeordnete Macht, eine Gottheit gab … näher würde er der Lösung des Rätsels nie wieder kommen …
                              Ach was soll's, dachte er, schnappte sich einen Pfannkuchen und biss genüsslich hinein. Sofort wurde ihm schwarz vor Augen und er viel bewusstlos zu Boden.









                              „Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte Wrei beunruhigt und drehte sich vom bewusstlosen Shnell zu Woodstock um.

                              Dieser drückte ihr einen Hologrammblaubeerpfannkuchen in die Hand und hob selber einen hoch. „Na was wohl?“

                              Wrei runzelte die Stirn. „Ist das …?“

                              Woodstock nickte. „Nach dem Originalrezept aus dem Signal.“

                              „Und du denkst das ist eine gute Idee?“

                              Woodstock ließ seinen Blick über die bewusstlosen Crewmitglieder schweifen. Jung, Kloie, Äli, DJ, House, Telaudi, Skott, Alf, Grier, Ä, Eierkocher und Shnell. Dann sah er zu Wrei. „Ich glaube es ist sogar unser Schicksal.“

                              Wrei wirkte etwas skeptisch, nickte dann aber entschlossen. „Also gut.“ Sie biss in ihren Hologrammpfannkuchen, musste heftig husten und wurde schließlich immer blasser, bis sie sich ganz in Luft auflöste.

                              Woodstock sah einige Momente auf die Stelle, an der bis vor kurzem noch Wrei gestanden hatte. Dann verzog sich sein Mund zu einem leichten lächeln und er ließ seinen Hologrammblaubeerpfannkuchen verschwinden.

                              Er brauchte den Pfannkuchen nicht.
                              Er wusste auch so, wie er dahin gelangen konnte, wo sich die Anderen inzwischen befanden.

                              Er sah sich ein letztes Mal auf der Schwips-Aal um, die so lange sein Zuhause gewesen war und die er nun für immer verlassen würde. Dann schloss auch er die Augen und löste sich langsam in Luft auf …



                              Fortsetzung folgt …
                              Wormhole GalaXy
                              Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                              Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                                #60
                                Und damit sind wir bei der 40. und letzten Folge der SGU-Parodie angelangt. Ich hoffe ihr hattet Spaß und seid mit dem Finale einigermaßen zufrieden, auch wenn es, dass gebe ich leider zu, mehr auf die Community von stargate-project.de zugeschnitten ist, wo ich die Story vor vier Jahren ihre Erstveröffentlichung erfuhr.

                                Nichtsdestotrotz ... viel Vergnügen mit:




                                Folge 40: Ursprung



                                Dunkel.
                                Schon wieder dunkel?
                                Irgendwie kam es Jung vor, wie wenn er ein Dejavu haben würde. Gleichzeitig hatte er den Eindruck, als wenn es schon unendlich lange dunkel um ihn herum wäre.

                                Da war nichts.
                                Absolut nichts.
                                Nur Dunkelheit.

                                Oder?

                                Plötzlich sah er ein leichtes Glimmen. Einen roten Funken, weit entfernt, aber in der absoluten Schwärze doch deutlich zu erkennen.
                                Langsam versuchte er sich auf ihn zuzubewegen.
                                Gar nicht so einfach, wenn man seinen Körper nicht spürte.
                                Überraschenderweise kam das Glimmen aber erstaunlich schnell näher und verwandelte sich zu einem regelrechten Feuer. Flammen schossen links und rechts um ihn in die Höhe und tauchten alles in einen gespenstischen Schein.
                                Aus den Augenwinkeln nahm Jung wahr, dass die Anderen alle um ihn herumstanden. Shnell, Telaudi, Skott, Grier, DJ, Ä, Äli, Kloie, Wrei, Eierkocher, House, Woodstock und Alf. Alle waren sie da.

                                Auf einmal baute sich vor ihm ein feuerroter, flammenumhüllter Dämon von überdimensionaler Größe auf und schaute böse auf ihn und den Rest der Schwips-Aal-Crew herunter. „Ich bin das ultimative Böse! Der Satan! Der Teufel! M-Force Maverick!“ Noch während der Teufel mit furchterregender, dröhnender Stimme seine Namen herausschrie, wuchs er immer weiter an. Die Flammen züngelten immer schneller und immer höher und schlossen den Kreis langsam um die Schwips-Aal-Crew. „Ihr werdet alle in der Hölle schmoren! Muahahaha!!!“

                                „Musst du eigentlich immer so eine Show abziehen Mav?“, fragte Woodstock und trat einen Schritt vor.

                                Mav schrumpfte auf die Größe eines normalen Menschen zusammen, die Flammen erloschen und das Licht ging an.

                                Jung sah, dass sie sich in einem strahlend weißen Raum befanden, in welchem ziemlich viele Leute anwesend waren, die ihnen alle ihre Aufmerksamkeit schenkten.

                                „Du bist so ein Spielverderber!“, beschwerte sich Mav unterdessen und streckte Woodstock die Zunge raus.

                                „Sorry. Ich find deine theatralischen Auftritte in letzter Zeit nur etwas … hm … sagen wir theatralisch.“

                                „Das gehört dazu. Hast du dir jemals die Mühe gemacht das Berufsbeschreibungshandbuch für Teufel zu lesen?“

                                „Nein“, gab Woodstock zu. „Hast du es gelesen?“

                                „Stopp!“, ging Telaudi dazwischen. „Was zur Hölle ist hier eigentlich los?“

                                Zwei Frauen traten aus der Menge der Leute hervor, die im Raum verteilt herumstanden und blieb vor der Schwips-Aal-Crew stehen, während Mav Woody erklärte warum er zwar der Teufel war, aber das Teufelberufsbeschreibungshandbuch trotzdem nicht gelesen hatte.
                                „Seid gegrüßt“, lächelte eine der Frauen. „Mein Name ist Sandra. Das ist Liljana. Was euch betrifft, ihr habt gerade die nächste Ebene der Existenz erreicht.“

                                „Die nächste Ebene der Existenz?“, echote Shnell. „Moment mal …“ Eine längst vergangene Szene erschien vor Shnells geistigem Auge.


                                „Und Sie glauben wirklich, dass sich dahinter eine Nachricht verbirgt?“ Ä starrte fasziniert auf die Unmengen von Daten, die die Schwips-Aal auf ihrer langen Reise durch das Universum gesammelt hatte.

                                Shnell, welcher zusammen mit Ä und House im Terminalraum stand, nickte. „Ich kann sie zwar noch nicht entschlüsseln, dass geht erst, wenn die Mission vollständig abgeschlossen ist, aber da ist definitiv etwas. Ein Muster, welches nicht natürlichen Ursprungs sein kann und seit Anbeginn der Zeit existiert.“

                                „Aber von wem ist es?“, fragte Ä. „Gott?“

                                Shnell konnte nur mit den Achseln zucken. „Möglicherweise. Oder von einer außerirdischen Intelligenz. Allerdings von einer, welche schon zu Beginn des Urknalls existiert haben muss. Wenn nicht sogar schon vorher.“

                                „Vor dem Urknall?“ Ä runzelte die Stirn. „Geht das überhaupt?“

                                Wieder konnte Shnell nur mit den Achseln zucken und den Kopf schütteln. „Keine Ahnung. Wir werden wohl erst genaueres erfahren, wenn wir herausfinden, was in der Botschaft steht.“



                                „… die Botschaft … das Pfannkuchenrezept, dass uns hierher gebracht habt … das wart ihr?“

                                Liljana nickte. „Willkommen bei den Denkern.“

                                „Denker?“, fragte Ä mit gerunzelter Stirn.

                                „Was machen denn die Denker so?“, wollte Kloie neugierig wissen.

                                „Wir erschaffen Universen“, grinste Sandra. „Aber nicht nur eures, sondern viele Universen. Im Normalfall hat jeder sein eigenes. Manche haben auch mehrere und wieder andere wurden von mehreren Denkern geschaffen. Es gibt im Grunde keine festen Regeln. Die meisten Universen sind dabei in sich geschlossen und unabhängig von ihren Schöpfern. Manche Schöpfer können es allerdings nicht lassen auch mal in ihr geschaffenes Universum einzutauchen und mit diesem zu interagieren.“ Sandra sah zu einem Denker der wie eine weiße Schrift vor schwarzem Hintergrund aussah und ziemlich verloren wirkte. „Kevins B. kann da ein Lied von singen.“

                                „Die Bewohner mancher Universen kommen auch von selbst hinter einen Teil der Wahrheit, sowie beispielsweise die Bewohner von Terraners letztem Universum.“ Dabei nickte Liljana zu dem einzigen Denker der einen Hut aufhatte.

                                „Wie gesagt, jedes Universum hat seine eigenen Regeln“, brachte es Sandra noch einmal auf den Punkt.

                                „Aber was hat das ganze jetzt mit dem Signal auf sich?“, wollte Skott wissen.

                                „Es wurde von uns im Hintergrundrauschen eures Universums versteckt um euch die Möglichkeit zu geben, mit dessen Hilfe aus eurem Universum auszubrechen und zu uns zu gelangen“, erklärte Sandra. „Das ist bisher noch nie vorgekommen und deshalb in dieser Form einmalig.“

                                „He Moment mal!“, rief Äli plötzlich überrascht und deutete auf einen Einrichtungsgegenstand zu ihrer rechten. Dort stand ein IKEA-Regal, dass von oben bis unten mit Dosen gefüllt war.


                                „Vielleicht hätten Sie es mit Pizza aus der Dose versuchen sollen“, warf Woodstock von der Wand, an der er immer noch klebte, ein.

                                Jung drehte sich verwundert um. „Dose?“

                                Woodstock winkte ab. „Nur ein Insider.“



                                „Ihr habt schon früher mit uns interagiert“, ging Shnell auf.

                                „Das ist richtig. Ihr ward eines der Universen, in denen wir es etwas lockerer angingen“, stimmte Liljana Shnell zu und deutete in die Runde der Denker. „Seht euch um, vermutlich seht ihr einige bekannte Gesichter.“

                                Die Schwips-Aal-Crew sah sich um. Und tatsächlich …


                                „Mani“, stellte sich der Mann vor. „Daki Mani, aber ihr könnt Daki zu mir sagen. Ich bin Finanzbeamter aus Österreich. Freut mich außerordentlich hier zu sein. Ihr habt nicht zufällig einen Internetanschluss an Bord?“

                                „Für was brauchen Sie Internetanschluss?“, wollte Äli wissen.

                                Daki sah ihn an, als hätte dieser gerade das dümmste gesagt, was er je gehört hatte. „Ja für was wohl? Zum denken natürlich!“

                                „Können Sie nicht auch ohne Internet denken?“

                                Daki schüttelte entrüstet den Kopf. „Ohne meine Mitdenker denken? Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“



                                „Daki!“, rief Kloie überrascht, als sie den Beamten erblickte, der in einer Ecke friedlich vor sich hinschnarchte.

                                Auch Alf hatte bereits einige bekannte Gesichter entdeckt.


                                „Vielleicht hat jemand genaue Instruktionen auf das Klopapier geschrieben“, mutmaßte John Shepp..

                                „Das ist doch alles total blöd!“, meckerte Woodstock. „Beim nächsten Mal will ich der Captain sein! Ich könnte viel bessere Entscheidungen treffen!“

                                „DU?“, fragte John Shepp. entsetzt. „Wieso ausgerechnet du?“

                                „Wieso nicht ich?“

                                „Weil du Pfarrer bist! Ich hab ja noch nie etwas bekloppteres gehört wie ein Pfarrer der ein Schiff kommandiert!“

                                Woodstock sah John Shepp. aus zusammengekniffenen Augen an. „Und was schlägt Ente Neunmalklug dann bitte schön vor?“

                                „Ja was wohl?“ John Shepp. flatterte begeistert auf und ab. „Ich will Captain sein!“

                                „Niemals!“ Woodstock verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

                                „Und wieso nicht?“, fragte John Shepp. beleidigt. „Wer kommt denn sonst bitte schön in Frage?“

                                In dem Moment öffnete sich die Tür und Jaffa betrat mit einem dampfenden Nudelauflauf die Brücke.

                                John Shepp. und Woodstock sahen zuerst Jaffa und dann sich entsetzt an.
                                „Nein!“
                                „Niemals!“



                                „Wer ist denn der da?“, fragte Alf und deutete auf einen Denker der zwischen John Shepp. und Jaffa, welcher schon wieder Nudelauflauf aß, stand. „Jaffas Zwillingsbruder?“ Damit bezog sich Alf auf die Hautfarbe der Beiden.

                                „Nein.“ Sandra schüttelte amüsiert den Kopf. „Das ist AsgardKlon. Die beiden sind nicht verwandt, auch wenn sie sich zugegebenermaßen ziemlich ähnlich sind. Sie sind beide grün, programmieren gerne, sind Vegetarier … der einzige Unterschied ist, dass Jaffa um einiges verwirrter ist …“

                                „Und die Beiden dürften euch oder zumindest einem Teil von euch bekannt sein“, meinte Liljana und deutete auf einen Denker der neben einem Pferd stand. „Auch wenn ihr Aussehen in eurem Universum etwas anders war.“ Sie deutete auf das Pferd. „Darf ich vorstellen? …“


                                Shnell blickte sich um – er war auf einer Bowlingbahn und eine Katze, von der er instinktiv wusste dass sie Saffier hieß, holte gerade zum großen Wurf aus. Die Kugel entglitt ihr allerdings im letzten Moment und landete genau auf Shnells linkem Fuß. „AHHHHH!“


                                „… Saffier und“, dabei deutete sie auf den anderen Denker,


                                Im gleichen Moment fing das Wildschwein an zu singen. „Wildschweinklo, Wildschweinklo, ja das macht das Wildschwein froh …“

                                „Was ist das?“, wollte DJ völlig verdattert wissen und starrte auf das Wildschwein.

                                „Das ist Major“, erklärte der alte Shnell. „Er ist ein Produkt des schwarzen Lochs, durch das die Schwips-Aal gekommen ist. Fliegt seitdem auf dem Schiff herum und singt.“

                                „Major?“, wollte Shnell wissen und starrte zu dem Wildschwein hinauf.

                                „Wildschweinklo, Wildschweinklo, macht das richtige Wildschwein froh.“

                                „Naja, er war meine einzige Gesellschaft hier, nachdem die Anderen durch das Wurmloch gegangen sind. Da dachte ich das mindeste was ich tun kann, ist, ihm einen Namen zu geben. Darf ich vorstellen“, dabei deutete er nach oben, „Major Lee Adama.“



                                „Major Lee Adama.“

                                Lee winkte der Crew begeistert zu, doch noch bevor diese zurückwinken konnte, hörten sie einen überraschten Ausruf von Eierkocher, der die restlichen Crewmitglieder veranlasste sich umzudrehen. Eine der Denkerinnen die hinter ihnen stand, hatte ein großes N auf der Hand, dass sie nachdenklich betrachtete.

                                Shnell betrachtete das N ebenfalls nachdenklich. Irgendwie kam es ihm bekannt vor.


                                „Ich will schießen! Ich will schießen!“, rief Woodstock von hinten, entmaterialisierte sich, um sich in der Mitte des Raumes neu zu materialisieren. Ohne Hologrammsekundenkleber. Dafür hielt er ein großes N in der Hand.
                                Shnell, Jung, Äli, Alf und Eierkocher starrten das N an.

                                Woodstock folgte ihren Blicken. „Oh … ah … lustige Geschichte …“

                                „Für die wir jetzt keine Zeit haben“, unterbrach ihn Jung.

                                „Oh ja richtig“, Woodstock ließ das N wieder verschwinden und trat an das Terminal. „Das da?“, er deutete auf die rot markierte Drohne.
                                Shnell nickte.

                                +++

                                Dann sah er doch eine Veränderung. Auf eine der Wände war ein großes blaues N geschrieben worden.

                                Kloie hatte es ebenfalls bemerkt. „Was hat es mit dem N auf sich?“, wollte sie wissen und sah den alten Shnell fragend an.

                                Dieser sah kurz an die Wand und wandte sich dann an Kloie. „Vor ein paar Jahren gab es hier den sogenannten Evaine-Zwischenfall, bei dem ...“

                                Telaudi klatschte laut in die Hände und unterbrach damit den alten Shnell.



                                „Was hat es mit diesem N auf sich?“, wollte Jung wissen.

                                „Es gehört zu einem anderen Universum“, erklärte Sandra. „Eines dass erst noch geschaffen werden muss.“

                                „Teil eines zukünftigen Universums?“, echote Äli mit gerunzelter Stirn. „Wie ist es dann in unser Universum gekommen?“

                                „Es hat ein Echo in die Gegenwart geworfen“, schmunzelte Sandra. „So etwas ist selten, kommt aber hin und wieder vor. Fast ebenso selten ist es übrigens wenn bereits existierende Universen in ein anderes einwirken. Aber eures war in der Hinsicht sehr offen für andere Universen.“

                                „Andere Universen?“ Grier schüttelte verständnislos den Kopf.

                                Liljana nickte. „Oh ja, auch wenn ihr es nicht bemerkt habt, außer dem N-Universum von Evaine haben auch andere Universen in eures eingewirkt.“


                                Dann überfolg er den Artikel, runzelte die Stirn und las ihn noch einmal. Schließlich reichte er ihn an House weiter.


                                In den frühen Morgenstunden wurde gestern im Stadtpark die männliche Leiche eines Unbekannten gefunden. Ein näherer Bekannter namens Idefix konnte ausfindig gemacht werden und identifizierte die Leiche. Der Mann lebte schon seit etlichen Jahren ohne festen Wohnsitz und war unter den hiesigen Stadtstreichern nur als der ‚Colonel‘ bekannt. Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass der Tod durch plötzlichen Zuckerschock eingetreten war. Anscheinend hatte der Mann jahrelang unter Diabetes gelitten, ohne davon Kenntnis zu haben. Im Mageninhalt wurden Reste von Donuts gefunden, die vermutlich der Auslöser für seinen Tod waren. Da keinerlei Verwandte gefunden werden konnten, wird der Tote auf Staatskosten im städtischen Friedhof beigesetzt.


                                „Dann war dieser Colonel also schon tot, bevor er auf dem Alkohol-Affen aufgetaucht ist?“, fragte DJ überrascht, die über Jungs Schulter mitgelesen hatte.

                                „… wurde dann von irgendwelchen Aliens wieder ins Leben zurückgeholt, in einen niegelnagelneuen Alkohol-Affen gesetzt und neben der Schwips-Aal ausgesetzt“, führte House die Überlegungen fort.

                                „Aliens?“, fragte Ä.

                                „Natürlich Aliens“, entgegnete Shnell. „Wir sind schließlich in einer Science-Fiction-Serie. Ich würde mich nicht wundern wenn sie wie weiß leuchtendes Licht ausschauen würden.“

                                Äli nickte. „So mächtige Aliens sehen meistens wie weiß leuchtendes Licht aus.“

                                „Dann ist mit der Ente vermutlich das gleiche passiert“, überlegte House. „Sie wurde irgendwo irgendwann von irgendwem erschossen. Sagen wir, um das ganze etwas greifbarer zu machen, in einer Fanfiction namens Spoon, vor ungefähr einem Monat von einem Feretti.“



                                „Dann waren da also gar keine weiß leuchtende Aliens?“, fragte DJ.

                                Liljana und Sandra sahen sich an. „Wie man es nimmt.“ Die Beiden deuteten auf ein weiß leuchtendes Licht über ihnen. „Das ist John’s Chaya. Möglicherweise hat sie eine kleine Stippvisite in euer Universum gemacht, ohne dass ihr es mitbekommen habt. Das haben einige von uns gemacht. Aber für diesen speziellen Vorfall verantwortlich? Nein, dass war kein weiß leuchtendes Licht.“

                                „Moment mal …“ Jung wurde plötzlich die ganze Tragweite dessen klar, was er gerade gehört hatte. „Ihr ward für all das verantwortlich? Für alles was uns seit dem Angriff der Melmacen auf SG-2007 passiert ist??! Ihr seid diese verdammten Autoren?!“

                                „Nein.“ Sandra schüttelte entschieden den Kopf. „Wir haben zwar für haufenweise Inspiration gesorgt, aber speziell für euer Universum gibt es nur einen Hauptverantwortlichen. Einen sogenannten Autor, wie du ihn nennen würdest.“

                                Langsam fing Jung an zu kochen, während er sich in der Runde der Denker umsah. All die Momente, in denen die Autoren – oder der Autor, Einzahl, wie er jetzt erfahren hatte – für so viel Verdruss gesorgt hatte, liefen vor seinem geistigen Auge noch einmal ab. Er hätte nie gedacht, dass er dieser Person einmal Auge in Auge gegenüberstehen könnte und nun war es unerwarteter Weise doch plötzlich so weit. „Wer?“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wer ist der Autor unseres Universums?“

                                „Das bin dann wohl ich.“

                                Ein sehr attraktiv und intelligent aussehender Denker, wie Shnell fand, trat einen Schritt nach vorne. Im gleichen Moment wurde Shnell klar, dass er ihn wohl nur für äußerst attraktiv und intelligent hielt, weil der Autor der ihn erschaffen hatte wollte, dass Shnell ihn dafür hielt.

                                „Ich bin Redlum. Freut mich …“

                                Weiter kam Redlum nicht, denn im nächsten Moment hatte sich Jung wutentbrannt auf ihn gestürzt und ihn zu Boden geworfen. Sofort war er über ihm, schlang die Hände um seinen Hals um ihn zu würgen und gleichzeitig seinen Kopf auf den Boden zu schlagen.

                                Grier pfiff anerkennend.

                                „Das hat jetzt irgendwie etwas existenzielles“, meinte Wrei, während sie Jung bei dem recht ungleichen Kampf mit Redlum betrachtete.

                                Redlum, der wegen Luftmangel keinen Ton herausbrachte, sah flehentlich zu Mav und Woodstock, in der Hoffnung dass ihm diese zu Hilfe kommen würden, aber die Beiden sahen dem Kampf nur interessiert zu und schlossen Wetten darüber ab, wer wohl gewinnen würde. Jedenfalls versuchten sie es. Da beide auf Jung setzten wollten, gestaltete sich dass als etwas schwierig, weswegen es fast zur nächsten handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen wäre.

                                Doch bevor es dazu kommen konnte, zogen Liljana, Sandra, Shnell und Telaudi den wild um sich schlagenden Jung von Redlum.

                                Redlum rappelte sich hustend auf und funkelte Mav und Woody an. „Danke für die Hilfe.“

                                „Gern geschehen.“

                                „Keine Ursache.“

                                Redlum sah sie entgeistert an. „Das war sarkastisch gemeint!“

                                „Oh.“

                                „Echt?“

                                Redlum seufzte. „Mav?“

                                Mav hielt entschuldigend seine Hände ein Stück nach oben. „Sorry, ich bin der Teufel. Du weißt ja nicht wie schnell mein schlechter Ruf weg ist, wenn ich jemandem helfe.“

                                „Woody?“

                                „He, ich bin für Spoon verantwortlich! Du müsstest doch langsam wissen wie ich ticke!“

                                „Auch wieder wahr“, meinte Redlum resignierend, konnte es sich aber nicht verkneifen beide noch einmal anzufunkeln. „Trotzdem danke für die Hilfe!“

                                „Gern geschehen.“

                                „Keine Ursache.“

                                „Moment mal!“ Jung, der sich langsam beruhigte starrte auf Woodstock. „Bist du etwa auch einer dieser Denker? Warst du die ganze Zeit eingeweiht?!“

                                Aber es war nicht Woodstock, sondern Sandra die antwortete. „Woodstock wurde in euer Universum integriert um euch auf die richtige Bahn zu lenken und euch den Weg hierher zu erleichtern.“

                                „Aber warum?“, fragte Shnell fassungslos.

                                „Wir sitzen hier schon viel zu lange herum“, übernahm Redlum die Erklärung. „Viel länger als euer Universum existiert, viel länger als irgendein von uns geschaffenes Universum existiert. Und ehrlich gesagt, ständig nur neue Universen zu erfinden, auch wenn jedes anders ist, ist zwar die ersten paar Billiarden Jahre ganz interessant, aber wenn man sich darüber im klaren ist, dass man es vermutlich noch in alle Ewigkeit tun wird, wird es auf Dauer ziemlich langweilig. Deshalb haben wir uns entschlossen weiter zu ziehen. An einen Ort wo noch niemand von uns gewesen ist. Der uns völlig unbekannt ist. Und da kommt ihr ins Spiel.“

                                „Warum wir?“ Kloie schüttelte verständnislos den Kopf.

                                „Darum.“ Redlum deutete hinter die Schwips-Aal-Crew und als sich diese umdrehten, nahmen sie zum ersten Mal seit sie bei den Denkern, dem Ursprung unzähliger Universen, erwacht waren die zwei Gegenstände wahr, die an einer der Wände standen. Ein Stargate und – eine Spülmaschine!

                                Das Sternentor sah allerdings etwas seltsam aus. Shnell brauchte einige Sekunden, bis er dahinter kam, was ihn störte. „Das Stargate … es … es hat zehn Cheverons!“

                                Redlum nickte bedächtig. „Und wir haben eine dazugehörige Zehn-Cheveron-Adresse.“

                                „Wohin führt sie?“, fragte DJ ehrfürchtig.

                                Doch Redlum konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Wir wissen es nicht. Bis jetzt fehlte uns die Energie um die Adresse anzuwählen. Aber dafür haben wir die“, er lenkte mit einem nicken die Aufmerksamkeit der Schwips-Aal-Crew auf die Spülmaschine, die Äli sehr bekannt vorkam.

                                Er betrachtete sie und plötzlich machte es Klick und er wusste von woher er sie kannte.


                                Äli sah Shnell fragend an. „Was ist an der Beschaffenheit dieses Planeten so einzigartig?“

                                „Er besteht zu einhundert Prozent aus C4“, grinste Shnell. „Alles was fehlt ist ein Zünder“, dabei klopfte er an die Spülmaschine, „und das ist dafür das einzige Hilfsmittel das uns zur Verfügung steht. Denken Sie Sie bekommen das hin?“

                                Äli der bereits in die Spülmaschine geklettert war, um diese von innen zu begutachten nickte. „Ich denke schon, dass dürfte ein Kinderspiel sein.“ Dann besah er sich eine der Wände genauer, auf die jemand etwas mit schwarzem Stift geschrieben hatte: John Shepp. war hier. Äli sah Shnell fragend an. „Wer ist John Shepp.?“

                                „Colonel John Sheppard hat uns die Spülmaschine zur Verfügung gestellt“, erwiderte Shnell. „Ursprünglich hat er sie einem gewissen Terraner abgekauft um darin Wasserfeste feiern zu können.“

                                Äli schüttelte den Kopf. In was für einem Irrenhaus war er hier nur gelandet?



                                „Ist das …?“ Aber noch bevor Äli die Frage ausgesprochen hatte, war er schon in die Spülmaschine geklettert, wo er tatsächlich die mit schwarzem Filzstift geschriebene Inschrift John Shepp. war hier vorfand.

                                „Ja“, bestätigte Redlum. „Das ist Terraners Spülmaschine. Wir hatten gehofft, dass ihr uns helft sie zum explodieren zu bringen und dem Tor damit genug Energie zuzuführen um die 10-Cheveron-Adresse anzuwählen.“ Redlum sah von einem zum anderen, wobei er seinen Blick jeweils einige Sekunden auf jedem von ihnen ruhen ließ. „Ihr seid natürlich eingeladen uns zu begleiten. Wo auch immer unsere Reise uns hinführt.“

                                „Es wäre uns eine Ehre“, erwiderte Shnell ehrfurchtsvoll.

                                Äli betrachtete die Spülmaschine immer noch von innen. Mit einer Spülmaschine hatte alles angefangen und mit einer Spülmaschine würde es jetzt zu Ende gehen. Irgendwie erschien ihm das passend.
                                Schließlich riss er sich aus seinen Gedanken los und vollzog die wenigen Handgriffe, die es bedurfte Terraners Spülmaschine ein zweites Mal zum explodieren zu bringen.
                                Dann hechtete er aus ihr heraus und schrie: „In Deckung!“

                                Gerade noch rechtzeitig schafften es die Schwips-Aal-Crew und die Denker in Deckung zu gehen, bevor die Spülmaschine mit einem lauten Knall explodierte und dem Tor die nötige Energie lieferte. Mav wählte, immerhin war er als Teufel der einzige der eine solche Explosion ohne Deckung überstand – als erstes Lebewesen überhaupt – die 10-Cheveron-Adresse. Mit einem gewaltigen Kawusch etablierte sich der Ereignishorizont, der weiß vor sich hin wabberte und nur darauf wartete, dass die Versammelten ihn durchschritten.

                                Äli, Kloie, Skott, Grier, Eierkocher, Wrei, House, Shnell, Alf, Telaudi, DJ und die Denker sahen sich erwartungsvoll an. Schließlich nickten sich alle zu und sie betraten – ohne ein weiteres Wort zu sagen – einer nach dem anderen den Ereignishorizont.

                                Jung war der Letzte, der sich schließlich noch in dem Raum befand, als alle anderen schon zu dem unbekannten Ziel aufgebrochen waren. Erfurchtsvoll sah er das Tor an.
                                Ihre Reise war beendet.
                                Aber jedes Ende bedeutete gleichzeitig einen neuen Anfang.
                                Wohin würde sie das Tor führen? Welche Abenteuer lagen dieses Mal vor ihnen? Er konnte es nicht sagen.

                                Jung atmete noch einmal tief ein und aus, schloss die Augen und schritt schließlich in den Ereignishorizont, der ihn zu einem weit entfernten, unbekannten Ziel transportieren würde.



                                ENDE





                                Abspann:




                                Hauptpersonen:

                                Jung
                                Shnell
                                Äli
                                Kloie
                                Skott
                                Grier
                                DJ
                                Ä
                                Wrei
                                Telaudi



                                Nebenfiguren:

                                House
                                Eierkocher
                                Woodstock
                                Alf



                                Gastauftritte:

                                General Danning
                                Colonel Monroe
                                Kloies Vater
                                Schwebendes Rund
                                Doktor Lii
                                zukünftiger Äli
                                zukünftige Kloie
                                zukünftiger Skott
                                zukünftiger House
                                zukünftiges schwarzes Baby
                                zukünftiger Shnell
                                Wissenschaftlerin
                                Peter Zwegat
                                Soldat #1
                                Soldat #2
                                Hella von Sinnen
                                Doktor Levant
                                Saffier
                                Yoda
                                Darth Vader
                                Jack Bauer
                                Günther Jauch
                                Soldat #3
                                Flocke
                                melmacischer Wissenschaftler
                                Major
                                Melmace #1
                                Melmace #2
                                Melmace #3
                                Melmace #4
                                Melmace #5
                                Melmace #6
                                Melmace #7
                                Melmace #8
                                Melmace #9
                                Melmace #10
                                Alf
                                Katzenfischalien #1
                                Katzenfischalien #2
                                Scully/Unsinni #1
                                Krankenschwester
                                Älis Mutter
                                John Shepp.
                                Jaffa
                                Colonel aus Agentur Moda Space
                                Ente aus Spoon
                                Scully/Unsinni #2
                                zukünftiger Jung
                                zukünftige Ä
                                DJJJ
                                zukünftiger Woodstock/blauer Woodstock
                                zukünftiger Grier
                                zukünftige DJ
                                Sudoki
                                zukünftiger Eierkocher
                                Major Lee Adama
                                Wissenschaftler
                                Heimatweltenschutzabkommensvertreterin
                                Soldat #4
                                Airman/melmacischer Spion
                                Colonel Bingsdums
                                Dakimani
                                Raubtier
                                DJJJJJJJJJJ
                                Kochi
                                Eierkocherin
                                Bürgermeister
                                M-Force Maverick
                                Sandra
                                Liljana
                                Kevin
                                Terraner
                                AsgardKlon
                                Evaine
                                John’s Chaya
                                Redlum

                                sowie

                                SG 2007 als Planet
                                WarriorSun als Sonne

                                und

                                Terraners Spülmaschine als Terraners Spülmaschine



                                Drehbuch:

                                Redlum49



                                Betaleser:

                                Redlum49
                                Evaine (Folge 27)



                                Produzent:

                                Martin Lloyd



                                Nach einer Idee von:

                                General Jack O’Neill

                                … beruhend auf wahren Begebenheiten



                                Inspirationsquellen:

                                Stargate Universe
                                Denker-Thread im SG-P-Forum
                                Roter Zwerg (und dessen Fortsetzungen)
                                Diverse Plotbunnies aus anderen Serien, RL, Leserkommentaren etc.



                                Dank an alle Feedbackgeber, Dankedrücker, Favoritenverteiler und sonstige Unterstützer:


                                Im SciFi-Forum:


                                avatax
                                Badmacstone
                                earthquake
                                pollux83
                                Twister-Sister


                                Auf Fanfiktion.de:

                                Der Edgerton Bonus
                                Tamara J


                                Im Stargate-Project-Forum:

                                Antares
                                AsgardKlon
                                Azrael
                                Dakimani
                                Dante21
                                DarkVanilla
                                Evaine
                                Ferreti
                                GdE
                                Jaffa96
                                John Shepp.
                                John's Chaya
                                Kevin
                                Khamonai
                                Liljana
                                Major Lee Adama
                                M-Force Maverick
                                Sachmeth
                                Saffier
                                sandra721
                                Terraner
                                Toth
                                USS George Hammond
                                Valdan
                                WarriorSun
                                Woodstock
                                Zeson

                                … sowie allen stillen Mitlesern



                                © Redlum49, August 2010 – September 2011
                                Zuletzt geändert von Redlum49; 21.06.2015, 11:00.
                                Wormhole GalaXy
                                Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                                Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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