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Warehouse 13: Nächtliche Aktivitäten

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    Warehouse 13: Nächtliche Aktivitäten

    Titel: Nächtliche Aktivitäten
    Serie: Warehouse 13
    Staffel: 1
    Wörter: ca. 1900
    Anmerkung: Dieser One-Shot entstand letztes Jahr zur Allerlei-Challenge auf Stargate-Project. Die Aufgabe lautete wie folgt:
    Zitat von Chayiana
    Schreibt mir eine AKE-FanFiction!


    Hihi, ich sehe jetzt erst mal bei einigen die sprichwörtlichen Fragezeichen auf der Stirn ...

    AKE steht fuer "Außerkörperliche Erfahrung" (auf englisch: OBE = "Out-Of-Body-Experience") und ich hätte gerne eine Geschichte, in der ein (oder mehrere) Charakter(e) seinen Körper verlässt/ihren Körper verlassen. Sei es, weil sie eine Nahtod-Erfahrung haben/im Koma liegen oder weil sie ein magisches Artefakt angefasst haben (denkt an Daniel in "Der Kristallschädel") oder weil ... nun, ich bin mir sicher, ihr findet einen guten Grund, warum sie plötzlich die Welt aus einer völlig neuen Perspektive sehen.

    Extrapunkte gibt es, wenn ihr noch die Sätze aus der ersten Aufgabe mit in eure Geschichte einbringt (das ist aber keine Pflicht!):

    - „Ich glaube, hier stimmt was nicht.“

    - „Bist du/Sind Sie/Seid Ihr/ihr von allen guten Geistern verlassen?“
    alternativ: „Bist du/Sind Sie/Seid Ihr/ihr noch bei Sinnen?“

    - „Das ging gerade noch mal gut.“


    Meine einzige Einschränkung dieses Mal ist, dass ich gerne eine Gen-Story lesen würde, also bitte keine Romanzen - egal in welcher Form oder Ausrichtung. *g* Im jeweiligen Fandom vorhandene Canon-Pairings dürfen aber erwähnt werden. Ansonsten ist es euch überlassen, ob ihr die FF eher lustig oder doch dramatisch haltet (alle Nuancen dazwischen sind natürlich auch willkommen *g*).


    ~%%%~



    Pete schlug mit einem komischen Gefühl die Augen auf. Er lag einige Momente desorientiert da und versuchte herauszufinden, was dass für ein Gefühl war. Aber er kam zu keinem Ergebnis.

    Langsam setzte er sich auf und blickte sich um. Es war anscheinend Nacht, doch der helle Schein des Vollmonds, der durchs Fenster schien, spendete genügend Licht, damit er sich orientieren konnte. Er war in seinem Zimmer in Leena’s Bed and Breakfast und lag auf seinem Bett.
    Das war schon mal gut.
    Sein Blick fiel auf die Uhr die auf seinem Nachttisch stand: 01:37 Uhr. OK. Alles klar. Das komische Gefühl kam anscheinend aus seinem Magen. Zeit für einen Mitternachtsimbiss.

    Pete schwang sich aus dem Bett und ging auf Zehenspitzen, um keinen der anderen zu wecken, durch die offen stehende Tür seines Zimmers – im Hochsommer ließ er sie immer offen – und die Treppe hinunter in die Küche.

    Vor dem Kühlschrank blieb er stehen und ein vorfreudiges Lächeln umspielte seine Lippen. Kurze Zeit genoss er noch die Vorfreude auf die gleich bevorstehende allnächtliche kleine Zwischenmahlzeit. Er griff nach dem Griff des Kühlschranks und – sah wie seine Hand durch den Griff hindurchglitt und auch durch die Kühlschranktür selber.
    Mit einem Schlag war Pete hellwach. Er starrte seinen Arm an, der zur Hälfte im Inneren des Kühlschranks war. Langsam zog er ihn wieder hinaus und betrachtete ihn. Anscheinend war alles noch heil. Er steckte ihn wieder durch die Kühlschranktür ins Innere, zog sie wieder heraus, steckte sie wieder hinein. Er runzelte leicht die Stirn. „Ich glaube, hier stimmt was nicht.“



    ~%%%~



    Nach einigem herumexperimentieren stand für Pete fest, dass er gerade irgendeine Art außerkörperliche Erfahrung machte. Er konnte durch Türen gehen, durch Wände – im Grunde durch alles. Feste Gegenstände waren für ihn zu etwas geworden, womit er nicht mehr interagieren konnte. Er war buchstäblich ein Geist. Die erste Frage die sich ihm stellte war: Warum? Die zweite: Wieso falle ich nicht durch den Fußboden?

    Die erste Frage stellte er zunächst zurück, während er wieder die Treppe zu seinem Zimmer hinaufstieg und grübelte über die zweite Frage nach. Die Antwort darauf war jedoch überraschend simpel. Erstens wäre es extrem unpraktisch gewesen, wenn er auch durch Fußböden fallen würde und zweitens fielen nichtstoffliche Erscheinungen in Filmen und Serien eigentlich nie durch Fußböden. Wie es in Büchern war, konnte er dagegen nicht sagen. Er nahm sich vor bei nächster Gelegenheit Myka …



    Pete sah sich verwirrt um. Vor einem Moment war er noch auf der Treppe gestanden und auf einmal war er in Mykas Zimmer. Die Nachttischlampe brannte und Myka sah in seine Richtung. „Pete?“

    Pete stockte. „Du … du kannst mich sehen?“

    Doch Mykas Blick sah eher so aus, als würde sie durch ihn hindurchblicken. „Pete? Wo bist du?“

    „Oder hören?“

    Myka drehte sich nun in die andere Richtung und suchte den Fußboden mit ihrem Blick ab.

    „Nein. Hören fällt wohl auch flach. Aber … fühlen! Du fühlst dass ich da bin! Richtig?“ Pete ging um Myka herum und stellte sich direkt vor sie. „Das ist meine Myka. Jetzt müssen wir nur noch das Artefakt finden, welches hierfür vermutlich verantwortlich ist und …“

    Er stockte, als sich Myka umdrehte, auf den Boden sinken ließ und unter ihr Bett schaute. „Da bist du ja du kleiner Schlingel.“

    „Äh … was?“

    Myka krabbelte halb unter ihr Bett. „Komm her Pete. Sei ein braver Pete und komm zu Mami.“

    Pete starrte mit offenem Mund auf das Schauspiel welches sich ihm bot, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das hier würde komplizierter werden, als er zunächst angenommen hatte. Anscheinend stand Myka auch unter dem Einfluss eines Artefakts.

    „Ha! Hab ich dich!“

    Stirnrunzelnd beobachtete Pete, wie sich Myka unter ihrem Bett hervorwand und – das Frettchen, welches sie bei ihrer Ankunft im Warehouse adoptiert hatte, mit einer Hand festhielt! „Moment mal! Das ist Pete? Du hast ihn Pete genannt?“

    „So, Pete kommt jetzt wieder in seinen Käfig“, sagte Myka und ließ ihren Worten umgehend Taten folgen, „und dann bekommt er noch ein bisschen Fresschen. Ich weiß doch dass ihr Petes immer hungrig seid. Muss am Namen liegen.“

    „Pfff.“ Pete drehte sich um und wollte gerade durch die geschlossene Tür gehen, als er stutzte. Wie war er überhaupt hier her gekommen? Er hatte an Myka gedacht und im nächsten Moment war er in ihrem Zimmer gestanden. Ob … ja, so musste es sein. Anscheinend war sein Geist nicht länger an den Raum um ihn herum gebunden. Wenn er sich auf einen Ort oder eine Person konzentrierte … was machte Artie nach der Arbeit eigentlich? Pete fiel auf, dass das eine Sache war, über die er völlig im Dunkeln tappte. Aber jetzt wäre eigentlich der richtige Zeitpunkt um … Pete schloss die Augen und konzentrierte sich auf einen einzigen Gedanken: ARTIE!



    ~%%%~



    „Sooo eine Naaacht so wunderschöööön wieee heeeuuuteeee …!“

    Pete, zur Salzsäule erstart, sah entsetzt auf das grauenerregende Bild, welches sich ihm bot: Er war in einem Badezimmer, mit Blickrichtung auf eine Badewanne, in welcher Artie stand, sich einseifte, und dabei furchtbar laut und furchtbar falsch sang.

    „… sooo eine Naaacht dieee dürfte nieee vergeheeeeeen!“

    Artie stand mit dem Rücken zu Pete. Was gut war, weil Artie vollkommen nackt war. Bis auf eine rosa Badehaube mit grünen und blauen Entchen darauf. Pete starte immer noch, zu keinem klaren Gedanken fähig, zwischen dem nackten Gesäß, welches sich ihm entgegen streckte und der Badehaube hin und her und versuchte irgendwie auf die Reihe zu bringen, welcher Anblick ihn mehr schockierte – als Artie Anstalten machte …

    „Sooo eine Naaacht …!“

    … sich umzudrehen!

    Pete schloss entsetzt die Augen und konzentrierte seine Gedanken auf ein Wort – WAREHOUSE! WAREHOUSE! WAREHOUSE!!! Er blinzelte vorsichtig aus einem Auge – und stellte fest, dass er im Warehouse stand.

    Erleichtert stieß er die Luft aus, die er, ohne es zu merken, unwillkürlich angehalten hatte. „Das ging gerade noch mal gut.“



    ~%%%~



    Pete ging durch die langen Reihen voller Artefakte und sah sich suchend um. Irgendein Artefakt hier war vermutlich für seinen momentanen Zustand verantwortlich. Das dem so war, stand für ihn fast zweifellos fest, da solche Sachen a) meistens auf ein Artefakt zurückzuführen waren und b) er sich ab und zu hier aufhielt und mit dem ein oder anderen etwas … interagierte.

    Das fast in stand für ihn fast zweifellos fest, konnte er im Grunde auch eliminieren, da das ab und zu genau genommen täglich war und das mit dem ein oder anderen eigentlich alle Artefakte betraf, die ihm in die Finger fielen. Deshalb wusste er auch nicht, welches jetzt genau für seine außerkörperliche Erfahrung verantwortlich war. Und Arties ständiges „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?“, dass er mehr als einmal zu hören bekommen hatte und jetzt ununterbrochen in seinem inneren Ohr vor sich hin zeterte, machte das Ganze auch nicht besser.

    „Also gut“, sagte er zu sich selbst. „Dann wollen wir doch mal unsere Schritte von gestern rekonstruieren Pete. Wo waren wir denn überall?“



    Drei Stunden später gähnte Pete herzhaft, während er das Schild an Timo Bolls Tischtennisschläger las, den er und Myka vor zwei Tagen beschlagnahmt hatten und der jetzt zwischen den Golfschlägern von Tiger Woods und den Skistöcken von Magdalena Neuner standen. Leider hatte dieser genauso wenig die Eigenschaften einen Geist vom Körper zu lösen, wie die anderen gut drei Duzend Artefakte, die er gestern ausprobiert hatte.

    Pete kratzte sich am Kopf und plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. Ein Artefakt hatte er noch nicht überprüft. Als er zwischendrin Hunger bekommen hatte, hatte er sich eine Dose eingelegte Birnen aus dem Kühlschrank geholt und …

    Er hastete durch die Gänge bis er vor dem Regal mit dem gesuchten Gegenstand stand: von Dänikens Dosenöffner.

    Pete beugte sich vor, um das Schild darunter lesen zu können:


    von Dänikens Dosenöffner

    Eigenschaften:
    Kann beim Anwender zu
    - vorübergehender Verrücktheit
    - Halluzinationen von Außerirdischen
    und / oder
    - außerkörperlichen Erfahrungen führen.

    Auftreten der Symptome:
    - einige Stunden nach Benutzung
    des Dosenöffners

    Vorhalten der Symptome:
    - bei einmaliger Nutzung wenige Stunden;
    klingt von selbst wieder ab.
    - von häufiger Nutzung wird dringend abgeraten;
    Symptome könnten dauerhaft bleiben.


    Petes erster Gedanke, nach lesen der Tafel war, wie cool es war, dass er die beste der möglichen Auswirkungen des Dosenöffners erwischt hatte.

    Sein zweiter Gedanke war, dass er vielleicht zukünftig öfter die Schilder an den Artefakten, die er ausprobierte, lesen sollte.

    Sein dritter Gedanke beschäftigte sich mit der Frage, wie viele der wenigen Stunden wohl noch übrig waren und was er in dieser Zeit in seinem momentanen Zustand wohl noch alles für coole Sachen machen konnte.



    ~%%%~



    Pete schlug die Augen auf, als helles Sonnenlicht durch die Vorhänge seines Fensters flutete und einen neuen Tag ankündigte. Vorsichtig setzte er sich auf und klopfte auf sein Bett. Seine Hand glitt weder durch die Bettdecke, noch durch die Matratze. Also war seine außerkörperliche Erfahrung wohl vorbei.
    Andererseits … während er über sie nachdachte, kamen ihm die Ereignisse der vergangenen Nacht doch recht irreal vor. Ob das alles vielleicht nur ein ziemlich wirrer Traum gewesen war?

    Nachdenklich stieg Pete aus seinem Bett, schlüpfte in seine, über einem Stuhl hängende Hose und machte sich auf den Weg nach unten. Am Frühstückstisch saß bereits Myka, trank ein Glas Orangensaft und las in der Morgenzeitung.

    „Hey!“ Pete setzte ein breites Grinsen auf und ließ sich auf einen Stuhl gegenüber von Myka fallen, während er sich eine Semmel schnappte und anfing sie aufzuschneiden.

    Myka blickte von ihrer Lektüre auf. „Hey Schlafmütze.“

    „Und?“, fragte Pete, wie er hoffte recht lässig, während er eine Hälfte seiner Semmel dick mit Nutella bestrich. „Wie war deine Nacht?“

    Myka runzelte die Stirn. „Ruhig? Entspannend?“

    „Keine mitternächtlichen …“, Pete suchte nach dem richtigen Wort, „… Aktivitäten? Ich dachte ich hätte gegen halb zwei Geräusche aus deinem Zimmer gehört.“

    „Nein“, sagte Myka schnell. „Hab die ganze Nacht durchgeschlafen. Wahrscheinlich hast du nur schlecht geträumt.“

    „Mhm.“ Pete nickte und biss genüsslich in die Semmel, um dann mit vollem Mund fortzufahren: „Sag mal Myka, dieses Frettchen, dass du an unserem ersten Tag im Warehouse adoptiert hast … hat es eigentlich einen Namen?“

    „Äh …“, Myka sah Pete misstrauisch an, „wieso fragst du?“

    „Nur so … reine Neugierde.“

    Myka entspannte sich etwas, dann beugte sie sich zu Pete und flüsterte ihm verschwörerisch zu: „Dick.“

    „Dick?“

    „Nach Phillip K. Dick. Diesem verrückten Science-Fiction-Autor, der seine besten Werke unter Drogeneinfluss schrieb. Kam mir passend vor.“

    „Verstehe.“ Pete überlegte, ob er enttäuscht darüber sein sollte, dass sich seine außerkörperliche Erfahrung doch nur als verrückter Traum herausstellte. Dann entschied er aber, dass es so auf jeden Fall besser war, als wenn Myka ein Frettchen mit ihm assoziierte.

    „He Leute!“ Pete wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Claudia, mit Artie im Schlepptau, das Esszimmer betrat. „Haben wir schon Pläne für heute Abend? Ich habe da von einer Karaokebar ganz in der Nähe …“

    „Keine Karaokebar“, unterbrach Artie Claudia sofort und angelte sich ein Wurstbrot vom Tisch. „Singen ist nicht meine große Stärke.“

    „Stimmt“, nickte Pete geistesabwesend und biss wieder in seine Semmel.

    „Wie meinen Sie das?“

    Pete sah auf und merkte, wie Artie ihn aufmerksam musterte. „Oh ah – nichts“, winkte er schnell ab. „Nur ein seltsamer Traum, den ich letzte Nacht hatte – nicht der Rede wert.“

    Artie sah ihn noch einige Sekunden an, dann nickte er. „Na dann ist ja gut.“ Mit dem Wurstbrot in der Hand drehte er sich um und verließ das Esszimmer wieder.
    Während er dies tat, fiel Petes Blick auf etwas, was aus Arties hinterer Hosentasche hervorlugte.
    Es war nicht viel davon zu sehen – aber es sah doch sehr verdächtig nach einer rosa Duschhaube aus.
    Und wenn man genau hinsah, konnte man sogar den Bauch eines grünen Entchens erkennen …



    ~ENDE~
    Wormhole GalaXy
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