endars kleine Sigaktion: Quellen zur Alltagsgeschichte - SciFi-Forum

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endars kleine Sigaktion: Quellen zur Alltagsgeschichte

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    #31
    Eigentlich liegt Bad Salzuflen im autarken Fürstentum Lippe. Wir wollen mit den Preussen nix zu tun haben!
    Recht darf nie Unrecht weichen.

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      #32
      Oldenburg hat doch auch niemals etwas mit Preußen zu tun. Der Großherzog Peter Friedrich Ludwig zu Holstein-Gottorp war nämlich mit Katharina der Großen verwandt und von daher konnte es sich die Preußen nicht leisten, Oldenburg zu

      endar
      Republicans hate ducklings!

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        #33
        „Wir wurden ja alle 1941 ausgebürgert & hatte ich das Glück & die Ehre, im Dec. 1944 Amerikanischer Staatsbürger zu werden. Erinnerst Du Dich noch, wie wir in der Schule von dem Stolz der Römer lernten, wenn sie sagten: Civis Romanus sum. Well, ich fühle einen ähnlichen Stolz, wenn ich von mir heute sagen kann: Civis Americanus sum.“ aus einem Brief eines jüdischen Emigranten an einen zivilinternierten SS-Gerichtsrat.
        Warum hast Du dieses ausgewählt?

        Wegen des Nationalstolzes??


        Und was mich auch nochmal interessieren würde....kennst du die 450 Schicksale auswendig (so im groben)?

        Oder wie machst du das??
        "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
        "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

        Member der NO-Connection!!

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          #34
          Natürlich, endar ist eine zweite Erin Brockovic! SCNR

          Nein, jetzt mal im Ernst, das würde mich auch interessieren. Hast du gleich beim ersten Durchlesen die Idee zur Sig-Aktion gehabt und dementsprechend schon gesammelt, oder kam das erst später? Muss ja eine Heidenarbeit sein, aber unsonst ist ja bekanntlicherweise nur der Tod
          Recht darf nie Unrecht weichen.

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            #35
            Original geschrieben von Narbo
            Natürlich, endar ist eine zweite Erin Brockovic!
            Tut mir Leid. Einsmiler.

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              #36
              Was mich an dem Zitat fasziniert hat ist der Zusammenhang, denn er stammt von einem emigrierten Juden an einen SS-Gerichtsrat. Der Brief diente in erster Linie dazu, den Gerichtsrat zu entlasten und ist dem Emigranten nicht ganz leicht gefallen. Ich hab den Weg und die Entstehungsgeschichte dieses Briefes mittlerweile gut nachvollziehen können und da zeigt sich ein breites Beziehungsgeflecht, an dem sich die Verbindungen zwischen Belasteten, Entlastenden und Entlasteten erkennen lassen.

              Auch der Autor ist interessant. 1938 wurde er am 10. November verhaftet und mußte sechs Monate in Sachsenhausen verbringen, bis er 1939 mit der Maßgabe, das Land zu verlassen, wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Obwohl seine Familie in Theresienstadt ums Leben kam und er der letzte war, konnte er doch nicht von seiner Heimat ablassen und blieb stark heimatverbunden und hielt ab 1946 wieder Kontakt.
              Hier setzte er sich für seinen alten Schulfreund/einen Rechtsanwalt ein, der kurz vor Kriegsende zum SS-Gerichtsrat befördert worden war. Bleibt die Frage, ob der persönliche vertraute Ton des Briefes auch in Hinblick auf die Besatzungsmacht noch einmal verstärkt wurde.
              Es ist ja durchaus denkbar, dass hier die amerikanische Staatsbürgerschaft extra unterstrichen wurde, um die Besatzungsmacht für eine Begnadigung milde zu stimmen.

              Ja, im groben und ganzen genne ich die Fälle ganz gut. Das ist ja auch wichtig, weil ich Verbindungen nachspüre. Die meisten Fälle sind aber sehr dünn. Umfangreicher sind "nur" rund 150, die kenne ich mittlerweile aber innen und auswendig, da ich die Fälle auch statistisch auswerte. Und so habe ich die prägnanten Zitate natürlich im Kopf, weil ich die ja auch für meine Arbeit verwenden werde und in erster Linie natürlich dafür auswählte. Die Idee zu dieser kleinen Aktion hatte ich schon etwas länger, hat aber gedauert, bis ich sie umsetzte.

              Erin B. - den Film habe ich leider nicht gesehen, wehe, Narbo, wenn das kein nettes Kompliment war! (;

              endar
              Republicans hate ducklings!

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                #37
                „Bei der Weihnachtsfeier der Belegschaft der Inselgemeinde im Jahre 1941, zu der ich als Hoheitsträger eingeladen worden war, habe ich eine kurze Ansprache gehalten. Soweit ich mich heute noch erinnern kann, sprach ich damals über den Weihnachtsbaum als Quell des Lichts und der Auferstehung.“ Selbstauskunft eines Ortsgruppenleiters über seine Tätigkeit


                Dazu mal ne Frage:

                Das kommt doch sicher öfters vor oder?

                Das sich viele nicht mehr an Sachen erinnern können die sie gemacht haben bzw. sich alle in das licht rücken wollen doch garnicht so schlimm gewesen zu sein...
                "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                Member der NO-Connection!!

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                  #38
                  Die Tiefstapelei ergibt sich natürlich aus der Natur der Sache und es gibt es so einige Stereotype, die wieder auftreten:
                  - Ein Kollege am Arbeitsplatz sei ein "hohes Tier" gewesen und habe einen zum Eintritt gezwungen
                  - um die wirtschaftliche Existenz zu sichern, sei man in die Partei eingetreten
                  oder auch: eine berufliche Stellung sei nur an PGs vergeben worden.
                  Das ist so die eine Schiene.

                  Leute, die Ämter (Blockwart, Zellenwart, Kassenmeister etc.) innehatten, gaben häufig an, sie seien zwangsweise ernannt worden und hätten sich nicht wehren können. Dies findet sich besonders für die Kriegszeit.

                  Und dann gibt es noch diejenigen, die angeben, aus idealistischen, rein sozialen Gründen in die Partei eingetreten, habe sich dann aber entsetzt von der Partei abgewandt.

                  Und diese teilweise geschönten Biographien ließ man sich durch die Persilscheine dann eben bestätigen.

                  Dass da aber mal einer geschrieben hat: Ich fands toll und ihr könnt mich alle mal , das habe ich nicht gefunden.

                  endar
                  Republicans hate ducklings!

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