Gedichtinterpretation - SciFi-Forum

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Gedichtinterpretation

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    #16
    Ich würde sagen der Text ist eher ein Monolog des Dichters der unglücklich verliebt ist und dessen Liebe nicht erwiedert wird. Quasi ein hilfloses schluchtzen weil er sie nicht vergessen kann... So würde ich das jedenfalls sehen ... Könnte total daneben sein aber was anderes kann ich aus dem Gedicht nicht deuten
    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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      #17
      Original geschrieben von QueenArachnia
      @Harry: Stimmt, mein momentaner Deutschlehrer ist zwar ganz okay, aber ein wenig merkwürdig ist er schon, der steht außerdem total auf gesungenge Gedichte... und wir sind die armen Opfer!
      Na ja...das sowieso...

      Wir müssen sogar in Physik interpretieren
      I'm the MasterOfMoon!

      Coya anochta zab.

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        #18
        Ich würde sagen, das lyrische Ich projeziert seine Wünsche und Sehnsüchte in Ermangelung einer besseren Alternative auf diese angesprochene Frau ... er weiß ja offensichtlich, dass er keine Gefühle für sie als Person hegt sondern für sie als Hilfsmittel zur Artikulation seiner Gefühle ... leidet darunter ...

        bittet ausgerechnet sie, das "Hilfsmittel" wiederum um Hilfe, macht sie vom Objekt zum Subjekt ... was eigentlich nur die Schlussfolgerung zulässt, dass er auch hier keine bessere Alternative hat --> ist offensichtlich einsam.

        Ich glaube nicht, dass eine zweite Frau im Spiel ist, die er/sie/das lyrische Ich in Wahrheit liebt; das Gedicht gibt mir darauf eigentlich keinen Anhaltspunkt.

        Der zweite Absatz sind aber Ansätze, die über die verlangte Interpretation hinausgehen dürften

        Phelia
        Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
        Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

        Kommentar


          #19
          Original geschrieben von Phelia

          Ich glaube nicht, dass eine zweite Frau im Spiel ist, die er/sie/das lyrische Ich in Wahrheit liebt; das Gedicht gibt mir darauf eigentlich keinen Anhaltspunkt.
          Der Titel lässt aber schon die Möglichkeit zu, dass es eine gibt, die gemeint sein könnte.

          endar
          Republicans hate ducklings!

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            #20
            Original geschrieben von endar
            Der Titel lässt aber schon die Möglichkeit zu, dass es eine gibt, die gemeint sein könnte.
            Nicht wirklich, nein...
            "An eine die nicht gemeint ist" sagt für mich nur aus, dass er das Gedicht zwar nicht für die Person schreibt ÜBER die er schreibt, aber ich sehe dort auch nichts was darauf hinweist, dass er an/über eine andere, zweite Frau schreibt...
            Besonders der letzte Absatz, dass er seine Sehnsucht zurück haben will, sagt für mich eindeutig aus, dass es nur eine Frau gibt und zwar die, die eben halt nicht gemeint ist Er will seine Sehnsucht ja zu sich zurück und nicht auf eine andere Frau lenken.

            Möglicherweise war er vom äußeren dieser einen Frau gereizt, diese will ihn aber nicht und nun ist er enttäuscht und fleht geradezu darum seine Sehnsicht zurück zu bekommen, da er sie ja eigentlich noch immer begehrt, aber hofft, dass sie ihn doch irgendwie loslässt, bzw. er von ihr loskommt!

            mfg,
            Ce'Rega
            "Archäologie ist nicht das, was sie glauben. Noch nie hat ein X irgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert."

            „And so the lion fell in love with the lamb“

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              #21
              Original geschrieben von Ce'Rega

              "An eine die nicht gemeint ist" sagt für mich nur aus, dass er das Gedicht zwar nicht für die Person schreibt ÜBER die er schreibt, aber ich sehe dort auch nichts was darauf hinweist, dass er an/über eine andere, zweite Frau schreibt...
              Besonders der letzte Absatz, dass er seine Sehnsucht zurück haben will, sagt für mich eindeutig aus, dass es nur eine Frau gibt und zwar die, die eben halt nicht gemeint ist Er will seine Sehnsucht ja zu sich zurück und nicht auf eine andere Frau lenken.

              Möglicherweise war er vom äußeren dieser einen Frau gereizt, diese will ihn aber nicht und nun ist er enttäuscht und fleht geradezu darum seine Sehnsicht zurück zu bekommen, da er sie ja eigentlich noch immer begehrt, aber hofft, dass sie ihn doch irgendwie loslässt, bzw. er von ihr loskommt!

              mfg,
              Ce'Rega
              Ja so würde ich das auch interpretieren ... Is etwas besser formuliert als meins oben
              "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                #22
                hilf
                meiner ermatteten Sehnsucht
                hilf ihr weit
                über dich hinaus
                zu mir

                @Ce'rega

                Kann sein, dass er seine Sehnsucht zurück will da sie nicht erwiedert wird. Man kann es aber auch so interpretieren, dass er seine Gefühle neu entfacht haben will. Wie gesagt, man hat sich auseinandergelebt und er will sie nun neu entdecken.

                Gruß, succo
                Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                  #23
                  Dieser Thread kommt mir gerade recht ... folgendes Problem: die Interpretation zu diesem Gedicht muss morgen um halb zehn auf dem Pult meines Deutschlehrers liegen

                  Wenn jemand heute Abend noch spontane Vorschläge hat, nur her damit ... ich steh jedenfalls auf dem Schlauch ...

                  Günter Eich

                  Zu spät für Bescheidenheit

                  Wir hatten das Haus bestellt
                  und die Fenster verhängt,
                  hatten Vorräte genug in den Kellern,
                  Kohlen und Öl,
                  und zwischen Hautfalten
                  den Tod in Ampullen verborgen.

                  Durch den Türspalt sehn wir die Welt:
                  Einen geköpften Hahn,
                  der über den Hof rennt.

                  Er hat unsere Hoffnungen zertreten.
                  Wir hängen die Bettücher auf die Balkone
                  und ergeben uns.
                  Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                  Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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                    #24
                    Das ist echt schwierig. Hier müsste man vieleicht auch genau wissen, wann das Gedicht geschrieben wurde.
                    Laut seiner Bio hat Günther Eich ja die beiden Weltkriege erlebt, den Zweiten sogar als Soldat.
                    Ich versuchs mal....
                    Das Gedicht gibt möglicherweise Eindrücke aus der letzten Phase des zweiten Weltkrieges wieder. Dieser wurde durch Aroganz begonnen, geht gerade verloren und es kommt zu der Einsicht, dass es jetzt "zu spät für Bescheidenheit" ist.
                    Nach der Situationsbeschreibung würde ich sagen, eine Gruppe von Menschen hat sich in einem Haus verschanzt und wartet nun auf das Ende.
                    Mit dem "Tod in Ampullen" könnten die berüchtigten Cyankali-Kapseln gemeint sein, die in aussichtslosen Situationen, für ein schnelles Ende sorgen sollten.
                    Die Welt ist ein geköpfter Hahn, der über den Hof rennt und ihre Hoffnugen zertritt. Damit beshreibt der Autor das Chaos und die Resignation kurz vor Kriegsende. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.

                    Gruß, succo
                    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                      #25
                      Also inzwischen habe ich die Interpretation abgegeben ... und ich hab tatsächlich ... hm, irgendwas geschrieben ... am Schluss glaubte ich fast, das Gedicht verstanden zu haben.

                      Faszinierenderweise las mein Lehrer den Text wortlos durch, steckte ihn in die Tasche und verkündete dann, er würde ihn für spätere Kurse kopieren *stolzgugg*

                      Wens interessiert: der Punkt bei dem Gedicht ist, dass Eichs Texte erstens immer wörtlich zu nehmen sind und zweitens nur im Kontext mit seinen anderen Gedichten völlig aufgeschlüsselt werden können. Bloß muss man das erst mal wissen ...

                      @ succo

                      Mittlerweile weiß ich, dass du mehr oder weniger richtig liegst

                      Phelia
                      Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                      Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

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