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    #31
    Zitat von Skymarshall
    Sicherlich ist es ein Problem das diese Leute überhaupt draussen sind. Aber ehrlich gesagt sind sie auch teilweise selber Schuld. Jeden Bürger stehen 45qm² zu. Nur viele von denen wollen gar nicht in einer Wohnung sein.

    Hauptgrund ist die Alkoholsucht für ihr Verhalten.
    sorry, ich steige wieder mal ein bisschen spät in die diskussion ein , aber da muss ich widersprechen: eine freundin von mir ist sozialarbeiterin und seit über 10 jahren in der obdachlosen-betreuung. laut meiner freundin ist es so, dass ein grossteil der obdachlosen psychisch schwer krank ist (weshalb sie ihr leben und ihren alltag nicht auf die reihe kriegen und schliesslich auf der strasse landen). in die alkoholsucht driften sie oft erst später ab, weil das leben auf der strasse ohne alkohol nur schwer zu ertragen ist.

    d.h. "selbst schuld" ist schlichtweg nicht richtig - es handelt sich sehr häufig um (psychisch oder geistig) schwer kranke menschen, die durch den sozialen rost fallen, weil sie oft keine familie o.ä. haben, die sich um sie kümmert - und eben selbst nicht in der lage sind, ihre angelegenheiten zu regeln. (ich habe übrigens selbst ehrenamtlich des öfteren in obdachlosen-einrichtungen mitgeholfen und kann das alles aus "erster hand" bestätigen).

    Zitat von Brainscanner
    Brainscanner Bestimmt wirke ich hier jetzt auf manche wie ein Arschloch, aber für einen Obdachlosen in Deutschland habe ich keinerlei Verständnis. Hier kann jeder ein Dach überm Kopf haben, aber wenn man sein Geld eben lieber für Alkohol ausgibt…
    *aua* sorry, aber das statement würd ich nochmal überdenken!!!

    Zitat von Boelkow
    Das ist aber nicht so, alkohol hat keinerlei einfluss, auf das wärmeempfinden des menschlichen organismus! ...
    doch! man spürt die kälte weniger! deshalb ist saufen bei kälte ja so gefährlich.
    Zuletzt geändert von loerp; 27.01.2006, 01:08.
    "Das Denken und die Methoden der Vergangenheit konnten die Weltkriege nicht verhindern,
    aber das Denken der Zukunft muß Kriege unmöglich machen." (Albert Einstein)

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      #32
      Zitat von loerp
      sorry, ich steige wieder mal ein bisschen spät in die diskussion ein , aber da muss ich widersprechen: eine freundin von mir ist sozialarbeiterin und seit über 10 jahren in der obdachlosen-betreuung. laut meiner freundin ist es so, dass ein grossteil der obdachlosen psychisch schwer krank ist (weshalb sie ihr leben und ihren alltag nicht auf die reihe kriegen und schliesslich auf der strasse landen). in die alkoholsucht driften sie oft erst später ab, weil das leben auf der strasse ohne alkohol nur schwer zu ertragen ist.

      d.h. "selbst schuld" ist schlichtweg nicht richtig - es handelt sich sehr häufig um (psychisch oder geistig) schwer kranke menschen, die durch den sozialen rost fallen, weil sie oft keine familie o.ä. haben, die sich um sie kümmert - und eben selbst nicht in der lage sind, ihre angelegenheiten zu regeln. (ich habe übrigens selbst ehrenamtlich des öfteren in obdachlosen-einrichtungen mitgeholfen und kann das alles aus "erster hand" bestätigen).
      Ähm, Alkoholsucht ist eine psychische Erkankung, genauso wie andere Süchte. Und ich kenne einige bei denen es in der Reihenfolge ablief:

      Verlust des Arbeitsplatzes, Schulden, Alkoholsucht(oft sogar zusammen), Mietschulden/Hausverkauf und dann Obdachlosigkeit.

      Depressionen und Schizophrenien kommen oft durch exzessiven Alkoholkonsum sowie das dahinfristen ohne sinnvolle Aufgaben.

      Obdachlose – statistische Angaben

      Auch wenn Obdachlose scheinbar „überall nur rumstehen„, sind sie trotzdem schwer zu erfassen. Dennoch hat man sich zuerst in den USA, später auch in Deutschland um diesen Personenkreis wissenschaftlich bemüht, sogar als „halbwegs„ repräsentative Stichprobe. Meist handelt es sich um sogenannte strukturierte Interviews, d. h. gleichlautende Fragen im persönlichen Gespräch.

      Dabei zeigte sich in mehreren amerikanischen und auch deutschen Studien, dass Obdachlose überdurchschnittlich häufig psychisch schwer Erkrankte sind. Der Eindruck, der sich schon im Alltag aufdrängt, täuscht nicht: Zwei Drittel sind alkohol- und drogenabhängig, und rund 15 bis 30% leiden entweder unter einer schizophrenen Psychose oder einer Gemütskrankheit, in der Regel Depression oder manische Hochstimmung bzw. Angststörung.
      und



      Gründe der Obdachlosigkeit
      Weshalb obdachlos, wie ist es dazu gekommen? Die Mehrzahl der männlichen Befragten sieht vor allem finanzielle Probleme als wichtigsten Grund (zwei Drittel). Danach kommen Arbeitslosigkeit bzw. der vor kurzem erfolgte Verlust eines Arbeitsplatzes (jeder Zweite). Auch Scheidung und andere familiäre Schwierigkeiten (jeweils rund jeder Zehnte) sind entscheidende Einschnitte (wiederum Mehrfachnennungen und damit über 100 Gesamt-Prozent).

      Neben diesen psychosozialen Schwierigkeiten, gibt es natürlich auch seelische Beeinträchtigungen, die zu dieser Situation beigetragen haben, wenn auch nicht - wie zu erwarten - aus der Sicht der Betroffenen. Denn nicht einmal jeder Fünfte sieht bei sich selber psychische Beeinträchtigungen gegeben. Etwa vier von zehn geben wenigstens Alkohol-„Probleme„, kaum einer aber einen ernsteren Drogenkonsum zu. Und obgleich man nicht wenigen Obdachlosen schon von weitem ansieht, welchen rein körperlichen Gesundheitsbelastungen sie offensichtlich ausgeliefert sind (Herz-, Kreislauf, Gelenke u. a.), scheint das für nur jeden Zehnten ein bedeutsamer Grund für die Obdachlosigkeit zu sein - zumindest nach außen.
      Quelle:Psychosoziale-Gesundheit

      Also sehr komplex. Und eigentlich ein Thread für sich. Können gerne dazu einen Extra-Thread aufmachen wenn du willst.

      PS: Aber mit "selbst Schuld" damit meinte ich das sie nicht auf ihr Wohnrecht beharren. Nicht die Obdachlosigkeit selber. Also wie sie reingerutscht sind. Obwohl, wenn sie das Wohnrecht einfordern würden, wären sie nicht mehr obdachlos. Naja, wenn sie krank sind... Ok, ist eben kompliziert.

      Kommentar


        #33
        stimmt natürlich, dass alkoholsucht eine krankheit ist, so hatte ich das aber gar nicht gemeint.

        du hast mit deinen argumenten auch völlig recht. aber man kann nicht alle menschen, die auf der strasse leben, über einen kamm scheren.
        es gibt eben auch viele fälle, die wirklich psychisch/geistig zu krank sind, um ihr leben auch nur annähernd in den griff zu kriegen und dadurch durch den sozialen rost fallen. in diesen fällen spielt der alkohol oft nur eine untergeordnete rolle. was jetzt natürlich NICHT heissen soll, dass alkoholkranke menschen "selbst schuld" wären.

        Zitat von Skymarshall
        Naja, wenn sie krank sind... Ok, ist eben kompliziert.
        das meinte ich ja
        freiwillig lebt jedenfalls sicher keiner auf der strasse.
        Zuletzt geändert von loerp; 27.01.2006, 17:10.
        "Das Denken und die Methoden der Vergangenheit konnten die Weltkriege nicht verhindern,
        aber das Denken der Zukunft muß Kriege unmöglich machen." (Albert Einstein)

        Kommentar


          #34
          doch! man spürt die kälte weniger! deshalb ist saufen bei kälte ja so gefährlich.
          Das sagte ich doch, das "wärmeempfinden" bezog ich nur nicht auf die person selbst, sondern auf den organismus der für die wärmeregulierung des körpers sorgt, unter anderem "die haut"! ... Alkohol mag zwar das eigentliche kälteempfinden der person selbst betäuben, doch das hat keinerlei auswirkung darauf, wie sich das kälteempfinden des organismus selbst verhält! ...

          Kommentar


            #35
            Zitat von Boelkow
            Das sagte ich doch, das "wärmeempfinden" bezog ich nur nicht auf die person selbst, sondern auf den organismus der für die wärmeregulierung des körpers sorgt, unter anderem "die haut"! ... Alkohol mag zwar das eigentliche kälteempfinden der person selbst betäuben, doch das hat keinerlei auswirkung darauf, wie sich das kälteempfinden des organismus selbst verhält! ...
            alles klar, unter "wärmeempfinden" habe ich das subjektive wärmeempfinden verstanden - körperlich verhält es sich eher umgekehrt: die blutgefässe erweitern sich und der körper kühlt dadurch schneller aus.
            "Das Denken und die Methoden der Vergangenheit konnten die Weltkriege nicht verhindern,
            aber das Denken der Zukunft muß Kriege unmöglich machen." (Albert Einstein)

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              #36
              Zitat von SF-Junky
              Ach ja:
              Ich kann's mir nicht verkneifen, an der Stelle zu erwähnen, dass einer aus meiner Klasse das ganze Schuljahr mit dem Rad ~ fünf Kilomter in die Schule fährt. Aber wirklich bei jedem Wetter, wurscht ob 30 Grad plus oder minus oder ob kein Schnee liegt oder 2 Meter. Dat nenn ich Abhärtung.
              ...habe ich 3 Jahre lang auch machen müssen, Ausbildung - sch*** Busanbindung - kein Führerschein - und? - Ich war jeden verdammten Herbst/Winteranfang sowas von Erkältet mit Fieber und dem ganzen Programm - abhärtung? - keine spur (IRGENDWAS habe ich da falsch gemacht )

              aber -15°C stören mich nicht mehr, habe ja jetzt ein Auto
              Tante²+²

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                #37
                Hui wie toll. Mit ner Angina in einem Zimmer gefangen, in dem bei -5°C Aussentemperatur die Heizung kaputt ist. Das ist doch mal was, ne? In dicke Decke kuschel...
                Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

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