Schlechte Toleranz in Europa

[froeschli]

@EREIGNISHORIZONT:
Mich interessiert beides. Eure Meinung zu diesem aktuellen Thema, sowie andere ähnliche Fälle. Deine Beschreibung von der Aufnahmestation in der Psychiatrie stellt einem schon die Haare zu Berge...

Ich selbst durfte schon Einblicke in die Arbeitswelt von und mit behinderten teilen. Sowohl im Erwachsenen- als auch im Kindesalter. Ich habe auch schon ziemlich deftige Unterschiede gesehen, wie diese Menschen behandelt werden. Die einen Pfleger geben ihr bestes um auf die Patienten einzugehen, andere behandeln sie wie nervige Anhängsel mit denen man sich halt beschäftigen muss.

[EREIGNISHORIZONT]

Ja, da gibt es schon merkwürdige Formen der Ausgrenzung.

Ich erinnere mich an einem Fall, wo wir eine sehr kleinwüchsige Dame aus einem Wohnheim aufgenommen haben, wegen angeblicher Suizidalität. Sie wog nur 20 Kilo und konnte sich nur mit einem Rollator, bzw. einen Rollstuhl bewegen. Sie musste im allen unterstützt werden und hat den größten Teil ihres Lebens nur in Heimen oder Krankenhäusern verbracht.

Eine meiner Kolleginen bezeichnete sie von Anfang an als "meine Süße" oder "die Niedliche".
Als dann eine andere Kollegin, ziemlich angefressen muss ich sagen, dieses mit der Frage "Was ist denn an der süß? Ist das ein Spielzeug?", kommentierte, kapierte die Besagte gar nicht, worum es eigentlich ging.

Dieses Abstraktieren von Menschen zu "Dingen", auch wenn es einen sog. "positiven" Inhalt hat, ist für mich genauso eine Ausgrenzung, wie in dem von mir zu erst geschilderten Fall.
Ausgrenzung fängt da an, wo man sich selbst verstellt und dadurch nicht authentisch sich der Person zeigt.

Auch die ewige Betonung, dass man Psychisch Kranke nur "relativ als krank" ansehen kann, oft von sog. "aufgeschlossenen" Leuten geäußert, ist oft eine Ohrfeige ins Gesicht der Betroffenen, die sich mit Sicherheit nicht so fühlen, wie es z.B. die Insassen in "Einer flog über´s Kuckkucksnest" angeblich tun.

Die Andersartigkeit akzeptieren schafft Normalität und dazu gehört eine ehrliche Innenspiegelung von sich selbst dazu.

[Sukie]

Um mal was zum Thema Toleranz beizusteuern...

http://www.scifi-forum.de/showthread.php?p=1043121#post1043121

Ich bin echt nicht mehr geworden, als ich diesen Hexenverbrennungsvergleich gelesen hab. Die Toleranzprobleme fangen ja schon im SFF an. Boah. Ich bin einfahc nur sprachlos. Das ist echt unfassbar...

[froeschli]

Kann mich deiner Meinung nur anschliessen. Zu behaupten, homosexualität sei im 24 Jahrhundert nicht mehr vorhanden, ist doch irrwitzig... Es gibt doch Belege dafür, dass schon die alten Griechen Vorlieben für das eigene Geschlecht kannten. Wieso sollte es das in der Zukunft nicht mehr geben??

Es kommt mir fast so vor, als ob die Leute Angst davor hätten, wenn andere das eigene Geschlecht bevorzugen. Wieso das? Was gibt es daran auszusetzen??

@Sukie:
Danke für den Beitrag. Wäre sonst nicht darauf gestossen.

[Sukie]

Jo, kein Ding. Ich bin immer noch ganz oben auf der Palme.

Eben, wie ich shcon in dem Threadlink gepostet habe, Homosexualität gibt es solange es Menschen gibt. Daran wird sich auch nie etwas ändern. Ich finds einfach nur schlimm, dass den Leuten noch immer so das Leben schwer gemacht wird, weil ein paar kleine Dummköpfe keine Ahnung von nichts haben, bzw einfach nciht weit genug denken.

Shana hatet mal dieses tolle Zitat angebracht: Liebe kennt kein Geschlecht.

Dem schließ ich mich an. Das sagt alles.

[Harmakhis]

Es gibt doch Belege dafür, dass schon die alten Griechen Vorlieben für das eigene Geschlecht kannten.

Nur Belege? Es hieb- und stichfest bewiesen, dass die Griechen und Römer einer kleinen Partie mit jungen Knaben nicht abgeneigt waren.

Aber so generell ist Homosexualität etwas das weit und breit in der Natur vorkommt und deswegen auch beim Menschen völlig normal und einfach ein weiterer Bestandteil der sehr diversen Formen von Sexualität. Nicht mehr und nicht weniger.

[Sukie]

Schwule Flamingos

Ich find diese Flamingos so genial. Das ist so knuddelig. Boah, ich muss immer grinsen, wenn ichs lese So süß Dass Homosexualität auch im Tierreich vorkommt, ist Beweis genug dafür, wie normal und natürlich es ist.

Jeder sollte so lieben udn leben wie er möchte. und ich kann es einfach nicht akzeptieren, wenn andere Leute so etwas nicht tolerieren können. Das macht mich wütend.

[tsuribito]

Das Tierreich als Vorlage für Normal und Natürlich anzuführen ist gefährlich. Sonst werd ich noch morgen Kannibale

Waren die alten Griechen nicht eher Päderasten? Die habens doch hauptsächlich mit jungen Knaben getrieben?!

Homosexualität ist für unseren Kulturkeis eine ziemlich neue Sache. Da muss sich der Moralkompass der Menschen erstmal drauf einstellen.
Man kann schwer von heute auf morgen Akzeptanz für ein Jahrtausende altes Tabu erwarten.

[froeschli]

Homosexualität ist für unseren Kulturkeis eine ziemlich neue Sache. Da muss sich der Moralkompass der Menschen erstmal drauf einstellen.
Man kann schwer von heute auf morgen Akzeptanz für ein Jahrtausende altes Tabu erwarten.

Und warum fangen wir nicht gleich mal damit an?? Jeder der sagt: "Das geht doch nicht gleich" oder "Das braucht Zeit" der sollte gleich bei sich selber anfangen und sich fragen warum das für ihn ein Problem ist. Wenn sich jeder, der mit dem Thema konfrontiert wird, diese Frage stellt und sie nicht beantworten kann, dann muss er sich doch gezwungen sehen, dies zu tolerieren!!

(Ist das jetzt verständlich ausgedrückt??)

EDIT:
@Sukie:
Find die Story mit den Flamingos ziemlich cool!!

[Sukie]

Ja, froeschli, ist es. ich sehe es genauso. Dieser Satz ist doch eine blanke Entschuldigung für die eigene Intoleranz.

Ich finde sowas rückschrittlich...

Und neu ist es überhaupt nicht. Es wird nur langsam offener mit umgegangen!

[ronin_sebastian]

die frage ist nur immer wie weit tolleranz geht.
ich kenne viele die sagen, dass ein freund der sich outet weiterhin ein freund bleiben könnte. allerdings fühlen sich diese leute dann oft durch zb ein hand auf die schulter legen oder sowas durch jenen freund ... nunja angemacht.

was ja ansich schwachsinn ist. denn es würde ja dann heissen dass alle schwulen jeden mann anmachen den sie treffen. gegengestellt würde jeder zb heterosexuelle mann damit ja jede frau anmachen. was wie wir wissen aufgrund von bindungen, geschmack und intresse NICHT der fall ist.

[froeschli]

die frage ist nur immer wie weit tolleranz geht.
ich kenne viele die sagen, dass ein freund der sich outet weiterhin ein freund bleiben könnte. allerdings fühlen sich diese leute dann oft durch zb ein hand auf die schulter legen oder sowas durch jenen freund ... nunja angemacht.

Solche Leute tun mir echt leid. Sie wollen es zwar akzeptieren, können sich aber nicht wirklich damit abfinden. Ich selbst bin eigentlich ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Nicht nur im sozialen sondern auch im körperlichen Sinn. Wenn ich mich nun jedes Mal angebaggert fühlen würde, wenn ich einen meiner schwulen Freunde zur Begrüssung umarmt, dann wäre ich wirklich arm dran.

[Sukie]

Das ist wahr. Es ist zu beginn vielleicht ein seltsames Gefühl, wenn man vorher keine Homosexuellen leute kannte, aber das übrkommt man sehr schnell, wnen man einfach nur offen ist.

[ronin_sebastian]

meine ich auch.
ich fands auch anfangs befremdlich einen bekennenden homosexuellen in der klasse zu haben.

aber das hat sich gelegt. auch wenn einige das seltsam finden aber zur offenheit gehört für mich in diesem sinne auch ein gewisser humoriger umgang mit dem thema. so wie ich mit jedem anderen menschen auch umgehe.

[Sukie]

Klar, es ist zu Beginn alles befremdlich, was man nciht kennt. Aber es ist halt ne Frage des Willens und der Toleranz.

Klar sollte man mit Humor rangehen. Das steht außer Frage ^^