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    @Parmenides: Ich habe mir zwar nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber die Argumente, die du in deinem Posting vom 28.03. gebracht hast, finde ich offen gesagt allesamt mangelhaft. Ich kann sie ja mal nacheinander durchgehen.

    Nach den Evangelien war J. ein Mensch, der Schmerzen gelitten hat, also mit Nerven ausgestattet war, darüber hinaus ein Mann, der als solcher auch sexuelle Bedürfnisse hatte.
    Natürlich. Da so gut wie alle Menschen sexuelle Bedürfnisse haben, kann man auch bei Jesus davon ausgehen, sofern nirgendwo explizit das Gegenteil behauptet wird. Daraus folgt aber nicht mal, dass Jesus überhaupt sexuell aktiv gewesen ist, geschweige denn, dass er homosexuell war.

    Diese werden an zwei Stellen direkt angesprochen, nämlich einmal in Markus 10, wo Jesus einen Jüngling trifft, den er "lieb hatte", wie Luther übersetzt. Dann tritt im Ev. nach Joh. ein Jüngling auf, den Jesus liebte, der aber offenbar nicht zu seinen Jüngern gehörte, aber beim letzten Abendmahl in seinem Schoß lag, wie es im Griechischen heißt. (Luther übersetzt falsch).
    Das heißt alles nicht viel. In der griechischen Welt war das Konzept der "platonischen Liebe" recht verbreitet: Einer keuschen, nicht-sinnlichen Liebe zwischen Freunden, die dementsprechend auch zwischen Männern bestehen kann. Man darf davon ausgehen, dass diese Form freundschaftlicher Liebe gemeint ist, wenn in den Evangelien von "lieb haben" die Rede ist.

    Grundsätzlich war man früher - das ist zumindest mein Eindruck - freigieber mit dem Wort "Liebe", wenn es bloß um freundschaftliche Beziehungen ging. In Briefen, die vor 100 Jahren verfasst wurden, liest man z.B. häufig "Geliebter Freund" als Anrede, was damals durchaus keinen amorösen Beiklang hatte. Auch kam es damals vor, dass ein Freund sich beim Freund unterhakte, während man spazieren ging, was ebenfalls keine romantische Konnotation hatte, sondern bloß für freundschaftliche, platonische Innigkeit stand. Vor diesem Hinterund solltest du auch die von dir genannten Bibelstellen interpretieren.

    Jesus war kein Christ (keines der christlichen Dogmen lässt sich auf Jesus zurückführen), wohl aber ein Jude, allerdings ein solcher, der die Auffassung vertrat, dass das Gesetz um des Menschen willen da sei und nicht der Mensch um des Gesetzes willen. Er war, wie viele damals, der Ansicht, dass das Himmelreich nahe herbei gekommen sei, die Menschen also sittlich einwandfrei leben sollten, aber er folgerte daraus nicht, dass die Askese, also der Verzicht auf die Freuden des Lebens, geboten sei - im Gegenteil: J. "aß und trank", wie ihm im Matth. vorgeworfen wird - also genoss er auch seine Sexualität.
    Dieser Schluss ist doch wohl vollkommen übertrieben. In den Evangelien findet sich kein Wort über Jesus vermeintliches Sexualleben, stattdessen finden sich zahlreiche asketische Züge in Lehre und Leben von Jesus. Beispielsweise hat er 40 Tage in der Wüste gefastet und in einer Predigt forderte er, eher solle man seine Hand abschlagen oder sein Auge ausreißen, als mit diesen Gliedmaßen zu sündigen, was eine ziemlich deutliche Anspielung auf sexuelle Sünden ist.

    Die Juden lehnten und lehnen die Homosexualität strikt ab, nicht so die Griechen, für die sie sehr wichtig war und von denen sie auch allgemein praktiziert war.
    Die Griechen praktizierten nur eine bstimmte Form der Homosexualität, nämlich die Knabenliebe, die darin bestand, dass ein älterer Mentor eine sexuelle Beziehung zu einem Jüngling hatte. Eine solche Beziehung war aber zeitlich begrenzt und stand unter erzieherischen Aspekten. Hingegen eine dauerhafte und ausschließliche Homosexualität, war bei den Griechen genauso verpönt wie in späteren Zeiten.


    Also summa summarum finde ich deine Gründe ausgesprochen windig, Parmenides Natürlich gibt es keinen Grund, einen homosexuellen Jesus auszuschließen, aber die Chance, dass er es war, ist sicherlich nicht größer als bei jedem anderen Menschen, über dessen Sexualität man nichts genaues weiß. Also in etwa 5 - 10%.

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      Zitat von Raven Beitrag anzeigen
      Was das zweite angeht. Ich glaube kaum, dass aus den Lehren eines Wanderpredigers eine weltumspannende Religion entstanden sein kann, die sich auch noch 2000 Jahre hält.
      Und ich glaube nicht daran, dass drittklassige Filmschauspieler Präsident der USA werden können, Terminator-Action-Darsteller Gouverneur von Kalifornien und Science Fiction Autoren Oberhäupter von riesigen internationalen Psychosekten-Konzernen.

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        Zitat von (F.E.A.S.)Spec_Operator Beitrag anzeigen
        Meine Meinung:
        Ich weiß ja nicht, wo dieses Wort Gottes stehen soll, denn die Bibel ist es sicher nicht.
        Mal ein kleines Fazit:
        Schwul sein ist okay, solange man das nicht praktiziert. Sinnig, oder?
        Alles was an christlichen Quellen gegen die Homosexualität spricht, orientiert sich an 3. Mose 20.

        Zitat von Bibel-online.de
        9Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Seine Blutschuld komme über ihn, weil er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat. 10Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat.

        11Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie. 12Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, so sollen sie beide des Todes sterben, denn sie haben einen schändlichen Frevel begangen; ihr Blut lastet auf ihnen. 13Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen. 14Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen; man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.

        15Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben, und auch das Tier soll man töten. 16Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten und das Tier auch. Des Todes sollen sie sterben; ihre Blutschuld komme über sie. 17Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und sie miteinander Umgang haben, so ist das Blutschande; sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volks. Er hat mit seiner Schwester Umgang gehabt; sie sollen ihre Schuld tragen. 18Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihrer Tage und mit ihr Umgang hat und so den Brunnen ihres Blutes aufdeckt und sie den Brunnen ihres Blutes aufdeckt, so sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden.

        19Mit der Schwester deiner Mutter und mit der Schwester deines Vaters sollst du nicht Umgang haben. Wer das tut, schändet seine Blutsverwandte; sie sollen ihre Schuld tragen. 20Wenn jemand mit der Frau seines Oheims Umgang hat, der hat seinen Oheim geschändet. Sie sollen ihre Schuld tragen; ohne Kinder sollen sie sterben. 21Wenn jemand die Frau seines Bruders nimmt, so ist das eine abscheuliche Tat. Sie sollen ohne Kinder sein, denn er hat damit seinen Bruder geschändet. (**) 22So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut danach, auf daß euch nicht das Land ausspeie, in das ich euch führen will, damit ihr darin wohnet.
        Die anderen Anweisungen nur mal zum Vergleich, was sonst noch so alles in der gleichen Liga spielt. Übrigens ist die Bibel hier überraschend fair, in anderen Partien wird dann nur die Frau bestraft, hier sind gleich beide dran...

        Code:
        (**) Vergleiche dazu Onan, denn hat DHMG (TM) mausetot umfallen lassen, weil er kein Kind mit der Frau seines (mittlerweile toten) Bruders machen wollte, obwohl DHMG (TM) es ihm aufgetragen hatte das zu tun.
        »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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          Nun, das alte Testament gehört ja auch zur Bibel und die Geschichte um David und Jonathan ist schon um einiges deutlicher:

          Die Freundschaft, ja Liebe zwischen David und Jonathan, dem Sohn von Davíds Vorgänger, Auch-Liebhaber, Konkurrenten und Verfolger Saul, ist vielen bekannt. Sehr bekannt ist die Klage Davids über Jonathans Tod, in der der Satz vorkommt

          Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist. (2. Samuel 1, 26).

          Nach den beiden ist sogar die französische Gruppe benannt, die dort der HuK entspricht: "David et Jonathan". Die fundamentalistischen Anti-Schwulen, denen es ein Graus wäre, wenn in der Bibel Gedanken an eine erotische Liebe zwischen Männern vorkommen, sagen sofort: „Ja, das war eine echte Freundschaft zwischen Männern, das hat aber mit Erotik und Sexualität nichts zu tun."

          In der Tat ist von Sexualität im engeren Sinn nicht die Rede, von Gefühlen und damit von Erotik zwischen Männern aber doch sehr viel: Einige der relativ breit ausgemalten Einzelheiten aus der Freundschaft zwischen David und Jonathan (z.B. 1. Samuel 20, vor allem V. 17: „... er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Herz“, Verabredung auf dem Feld) weisen in der Tat auf eine erotische Komponente, auf intensive Gefühle zwischen den beiden hin. Und eigentlich nur als Vorwurf des sexuellen Vergehens kann der Satz von Saul, dem enttäuschten Auch-Liebhaber Davids, gedeutet werden, wenn er zu seinem Sohn Jonathan sagt:

          Du Sohn einer ehrlosen Mutter! Ich weiß sehr wohl, daß du den Sohn Isais erkoren hast, dir und deiner Mutter, die dich geboren hat, zur Schande! (1. Samuel 20, 30)

          Eine andere, wörtlichere Übersetzung schreibt "... zur Schande der Blöße deiner Mutter" – ein Ausdruck, der öfters bei sexuellen Vergehen benutzt wird. Der biblische Erzähler hält aber zu Jonathan und zu David:

          Denn er war bekümmert um David, und daß ihm sein Vater solchen Schimpf antat (1. Sam. 20, 34)

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            Nun wäre es hilfreich, wenn wir uns über den griechischen Text sinnvoll unterhalten könnten, aber das ist leider nicht möglich. Im Prinzip folgendes:
            Die Griechen hatten eine durch ud durch erotisches Verständnis der menschlichen Kommunikation. Ich nenne ein Beispiel: "Synerchomai" heißt zunächst "zusammenkommen", dabei bleibt offen, wie intensiv das geschieht. Das kann die gelegentliche Begegnung auf der Straße sein, aber auch der Geschlechtsverkehr - das hängt vom Zusammenhang ab. Für die Griechen war das nämlich nichts, was man verbergen musste und vor allem eigentlich nicht tat, wie das in der christlich geprägten Kultur der Fall ist. Ein Punkt war allerdings geregelt und das sehr strikt: Die verheiratete Frau wurde konsequent eingesperrt, damit man sicher war, dass die Kinder, die sie gebar, auch von dem Ehemann gezeugt worden waren. Das war aus vermögensrechtlichen Gründen notwendig. Der Mann hingegen konnte sich mit Nutten vergnügen, aber auch mit anderen Männern - ganz wie er wollte. Da das normal war, brauchte man darüber auch nicht sonderlich zu reden. Das also ist die Welt, in der Jesus gelebt hat. Es ist also falsch, aus modernen Verhältnissen auf die Antike zu schließen (und aus Übersetzungen der Bibel auf den Urtext, umgekehrt wird ein Schuh draus). Vielleicht noch ein Wort zu dem Verhältnis von David und Jonathan. Ich beherrsche leider nicht die hebräische Sprache, aber der Zufall will es, dass ich den Text gerade gelesen natürlich in einer Übersetzung gelesen habe. Im Buch Samuelis I. wird die Beziehung Jonathans zu David (und Saul) sehr realistisch und dramatisch geschildert. Dort liest man auch, dass sie sich küssten - aber was sagt das? Ich würde sagen (vielleicht greift hier ein Hebraist in die Diskussion ein): Nichts. Neulich sah ich, wie ein Orientale, vermutlich ein Araber, Landsleute, alles Männer, begrüßte und zwar jeweils mit einem Wangenkuss. Waren die schwul? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Natürlich geht es in der Geschichte von David und Jonathan um die Beziehung zwischen Männern, die mit Sicherheit auch einen erotischen Aspekt hatte (alle Freundschaften funktionieren so), aber das eigentliche Thema ist der Loyalitätskonflikt einem Jonathas zu seinem Vater, dann Davids zu seinem Freund und zu seinem König. Ich will hier auf die Geschichte nicht eingehen, vielmehr darum bitten, dass jeder sich den Text selbst ansehen möge - es lohnt sich. Die Geschichte ist unglaublich spannend. Parmenides.

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              also ist die Welt, in der Jesus gelebt hat.
              Jesus lebte zunächst mal als Jude in einer jüdischen Welt. Diese war zwar hellenistisch geprägt, aber das wirkte sich nicht großartig auf das damalige Moralverständnis aus. Dass Jesus eigene Mentalität eine tolerante Haltung gegenüber Homosexualität zugelassen hat, halte ich daher für ziemlich unwahrscheinlich. Vermutlich hätte er sich gegenüber einem Homoesxuellen genauso verhalten wie gegenüber der Ehebrecherin: Er hätte ihm verziehen, aber er hätte auch gesagt: "sündige fortan nicht mehr".

              Außerdem habe ich schon einmal gesagt: Selbst wenn Jesus in einer Gesellschaft aufgewachsen wäre, die gegenüber sexuellen Dingen tolerant und freigiebig ist (wovon aber keine Rede sein kann), würde das höchstens etwas über seine moralische Einstellung gegenüber Homosexualität aussagen, aber es wäre kein Indiz dafür, dass er selbst schwul war. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist und bleibt nun mal 5 - 10%, also nicht besonders hoch.

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                In der Tat ist von Sexualität im engeren Sinn nicht die Rede, von Gefühlen und damit von Erotik zwischen Männern aber doch sehr viel: Einige der relativ breit ausgemalten Einzelheiten aus der Freundschaft zwischen David und Jonathan (z.B. 1. Samuel 20, vor allem V. 17: „... er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Herz“, Verabredung auf dem Feld) weisen in der Tat auf eine erotische Komponente, auf intensive Gefühle zwischen den beiden hin.
                Einbildung ist auch eine Bildung

                Vermutlich hätte er sich gegenüber einem Homoesxuellen genauso verhalten wie gegenüber der Ehebrecherin: Er hätte ihm verziehen, aber er hätte auch gesagt: "sündige fortan nicht mehr".
                so schwer es mir fällt: du hast völlig Recht 3of5
                "Inter Arma Enim Silent Leges"

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                  Und weil es so schön ist, zitiere ich mal wieder folgenden Brief.
                  So mancher hängt sich zwar immer wieder daran auf, dass hier etwas veralbert und in Wirklichkeit nicht ernst genommen wird. Dennoch sollte man sich den Inhalt mal gründlich zu Gemüte führen, wenn man selber immer der Meinung ist, dass man als Christ aufgrund bestimmter Bibelpassagen Homosexualität ablehnen muss.
                  In der Bibel steht nämlich eine ganze Menge veraltetes Zeug, welches heute einfach keine Relevanz mehr hat.
                  Die Bibel und ihre enthaltenen "Richtlinien" sind nicht einfach kritiklos zu übernehmen, weil vieles veraltet, nicht mehr zeitgemäßig und auch nicht unserer Kultur entsprechend ist. Von daher sollte man auch die Einstellung zur Homosexualität, welche auch im Tierreich vorkommt und durchaus natürlich ist daraufhin prüfen, inwiefern sie zeitgemäß ist und dem aktuellen Wissensstand über den Menschen entspricht.

                  Der folgende Text ist ein offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura, der im Internet verbreitet wurde:

                  Liebe Dr. Laura Vielen Dank, daß Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, daß es sich dabei um ein Greuel handelt. Ende der Debatte. Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind,

                  a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, daß dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

                  b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

                  c) Ich weiß, daß ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

                  d) Lev. 25:44 stellt fest, daß ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, daß würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

                  e) Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, daß er getötet werden muß. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

                  f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

                  g) In Lev. 21:20 wird dargelegt, daß ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muß zugeben, daß ich Lesebrillen trage. Muß meine Sehkraft perfekt sein oder gibt's hier ein wenig Spielraum?

                  h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

                  i) Ich weiß aus Lev. 11:16-8, daß das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

                  j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüberhinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, daß wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)

                  Ich weiß, daß Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, daß Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, daß Sie uns daran erinnern, daß Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.

                  Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan Jake
                  Die "Tatsache", dass Homosexualität unnatürlich und "ein Gräuel" sei, hat nämlich die gleiche Gültigkeit und Aktualität wie alle in diesem Brief genannten genannte "Fakten". Wer diese Punkte für nicht mehr zeitgemäß hält, sollte sich einmal fragen, wieso er der antiquierten Ansicht über Homosexualität immer noch zustimmt. Wer den Glauben so ernst nimmt, sollte auch oben genannte Regeln peinlichst einhalten und nicht nur auf die Einhaltung veralteter Werte pochen, wenn sie einen selber nicht betreffen.
                  Es wird wohl mal Zeit, bestimmte Passagen der "Heiligen Schrift" zu hinterfragen.
                  Ich brauche wohl nicht extra hinzufügen, an wen sich dieser Hinweis richtet.

                  Wenn du ernsthaft diskutieren willst, fege diese Argumente nicht einfach vom Tisch, sondern denke mal darüber nach.

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                    Vielleicht nochmal den Punkt, um den es mir geht:
                    In jeder dogmatischen Religion, und dazu gehören das Christentum ebenso wie der Islam und das Judentum, sind die Priester/Pastoren/Imame bestrebt, die Gläubigen bestimmten Vorschriften zu unterwerfen. Da sie ihre Untertanen aber naturgemäß nicht 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen in der Woche kontrollieren können, brauchen sie eine Instanz, die das für sie erledigt und das ist Gott, der alles sieht, kleine Sünden sofort bestraft, große später. Nun ist Gott eine fiktive Größe, an die unglücklicherweise nicht alle glauben (ich beispielsweise nicht), also muss man Regeln entwickeln, an die sich der Mensch auch dann hält, wenn er allein ist und die betreffen dann die Sexualität. Das setzt allerdings voraus, dass man den Kindern nicht sagen darf, dass die Sexualität etwas ist, auf das sie sich freuen dürfen, bei der man aber, wie überall, gewisse Regeln einhalten muss, sondern dass man ihnen sagt, dass sie eigentlich verboten ist, enorme Risiken birgt und dass man dem Bedürfnus nur unter großen Bedenken nachgeben sollte, möglichst aber überhaupt nicht. Und man muss Gefahren behaupten, wo es keine gibt, um die Risiken aufzublasen und um Angst zu erzeugen. All dies bewirkt die christliche Moral - und dagegen kekel ich an, wobei ich, zugegebenerweise, meinen schwulen Jesus einsetze, um zu zeigen, dass die christliche Religion, wie Alkohol, jedem in jeder Menge schadet. Ist das deutlich genug? Parmenides


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Parmenides schrieb nach 1 Minute und 3 Sekunden:

                    Der Brief ist ganz toll, Parmenides.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Parmenides schrieb nach 5 Minuten und 9 Sekunden:

                    Jesus lebte in einer hellenisierten Umwelt und setzte sich in ihr mit den Pharisäern auseinander, die damals eine Sekte des Judentums bildeten. Er hätte nach meiner Ansicht schwulen Juden deshalb nicht verziehen, weil er einmal nicht die Instanz war, die verzeihen konnte und weil Schwule keine Sünde begingen, wenn sie sich als schwule liebten. Das ist meine Botschaft. Ehebruch ist ein verwerflicher Vorgang, auch heute und damals ebenso. Merke: Vergleiche hinken immer! Parmenides.
                    Zuletzt geändert von Parmenides; 15.04.2007, 17:10. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                      All dies bewirkt die christliche Moral - und dagegen kekel ich an, wobei ich, zugegebenerweise, meinen schwulen Jesus einsetze, um zu zeigen, dass die christliche Religion, wie Alkohol, jedem in jeder Menge schadet.
                      Es ist fein, wenn du gegen die perverse Sexualmoral der katholischen Kirche vorgehst, denn damit liegt man immer richtig Aber wieso musst du dafür irgendwelche erfundenen Behauptungen über die vermeintliche Homosexualität von Jesus in die Welt setzen, die einfach keine historische Grundlage haben? Damit stellst du dich lediglich auf die schändliche Ebene der Religionsgründer, die sich Lügenmärchen ausgedacht haben, um ihre moralischen Ansichten durchzusetzen.

                      Mach es lieber besser, indem du bei der Wahrheit bleibst und rein rationale Gründe anführst. Die Gründe für die Legitimität der Homosexualität sind ohnehin so stark, dass man auf das Seuxalverhalten von Jesus gar nicht angewiesen ist Du siehst doch, wie wenig z.B. Raven zu erwidern hat, wenn man ihm nachweist, weshalb seine Behauptung, Homosexualität sein unnatürlich, nicht funktionieren kann.

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                        Mir geht es darum, dass die Christen, besonders die Berufschristen, endlich die Möglichkeit einräumen, dass Jesus schwul gewesen sein könnte - mit allen Konsequenzen, die das für ihre Dogmatik hat, nur bemerke ich, dass die sich an der Diskussion nicht beteiligen. Das ist aber immer so - Christen predigen, abr sie diskutieren nicht. Schade. P.

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                          Naja, Raven hat ja doch mitdiskutiert.

                          Aber naja, das ist immernoch ein scifi-forum, und somit eben nicht grad der größte Sammelpunkt von Christen^^

                          Kommentar


                            Zitat von Parmenides Beitrag anzeigen
                            Mir geht es darum, dass die Christen, besonders die Berufschristen, endlich die Möglichkeit einräumen, dass Jesus schwul gewesen sein könnte - mit allen Konsequenzen, die das für ihre Dogmatik hat, nur bemerke ich, dass die sich an der Diskussion nicht beteiligen. Das ist aber immer so - Christen predigen, abr sie diskutieren nicht. Schade. P.
                            a) Für die Christen kann Jesus nicht schwul gewesen sein. Homosexualität ist eine Sünde, Jesus war der Sohn Gottes, also frei von jeder Sünde, ergo auch nicht schwul. Daran gibt es für einen Christen nichts zu diskutieren, da braucht man auch nichts einräumen.

                            b) Das hier ist kein kirchliches Forum. "Berufschristen" wie Du sie suchst, wirst Du hier mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit nicht finden. Außerdem ist niemand verpflichtet, sich an einer Diskussion zu beteiligen, erst recht nicht, wenn man über eine so plumpe (und so empfinde ich sie sogar als schwuler Nichtchrist) Provokation dazu gebracht werden soll.

                            MfG
                            Whyme
                            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

                            Kommentar


                              Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                              a) Für die Christen kann Jesus nicht schwul gewesen sein. Homosexualität ist eine Sünde, Jesus war der Sohn Gottes, also frei von jeder Sünde, ergo auch nicht schwul. Daran gibt es für einen Christen nichts zu diskutieren, da braucht man auch nichts einräumen.

                              b) Das hier ist kein kirchliches Forum. "Berufschristen" wie Du sie suchst, wirst Du hier mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit nicht finden. Außerdem ist niemand verpflichtet, sich an einer Diskussion zu beteiligen, erst recht nicht, wenn man über eine so plumpe (und so empfinde ich sie sogar als schwuler Nichtchrist) Provokation dazu gebracht werden soll.

                              MfG
                              Whyme
                              Unabhängig von der Diskussusion: Du schreibst, für die Christen ist Homosexualität eine Sünde. In dem von mir zitierten Brief werden einige altbackene Regeln genannt. Laut Bibel ist der Verstoß dagegen auch Sünde. Die Bibel ist das Fundament des Christentums und dennoch hält sich praktisch kein Christ an diese speziellen Regeln. Wenn die Menschen die Nichteinhaltung dieser Gesetze aus dem Sündenkatalog rauswerfen, können sie auch die Homosexualität aus dem Sündenkatalog rauswerfen. Die Behauptung, dass diese eine Sünde sei, steht in der gleichen Bibel, in der erlaubt wird, seine Töchter in die Sklaverei zu verkaufen.
                              Wie um Himmels Willen kann man behaupten, die Sache mit der Homosexualität stimmt, die Sache mit der Sklaverei sei nicht mehr zeitgemäß?
                              Ist es nicht eine Anmaßung, nach eigenem Ermessen zu beurteilen, welche Aussagen in der Bibel Gottes Wort seien und welche nicht?
                              Die Sache mit dem Verkauf der Tochter in die Sklaverei ist auch "Gottes Wort".
                              Wer aber der Ansicht ist, dass man sowas nicht machen kann, muss doch selber zugeben, dass in der Bibel Dinge stehen, die nicht zeitgemäß sind und deren Umsetzung auch gegen die Menschenwürde verstößt.
                              Dann ist es auch kein großer Schritt mehr zu dem Punkt, dass dort eine veraltete Sexualmoral vertreten wird. Es ist immer leicht, auf Gesetze zu pochen, die einen selber überhaupt nicht betreffen.
                              Menschen haben die Bibel geschrieben. Menschen, die Kinder ihrer Zeit waren.
                              Werfen wir doch mal einen Blick in die heutige Türkei, die laut Meinung vieler Politiker so rückständig ist, dass sie in der EU nichts verloren hat.
                              War die Zeit, in der diese Bibelzeilen geschrieben wurden fortschrittlicher als die heutige Türkei? Fortschrittlicher als wir?

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                                Und genau das ist der Punkt: So lange die Christen die Homosexualität als Sünde definieren, was sie tatsächlich tun, so lange bleibt diese Religion inhuman. Und das ist ein Punt, zu dem christe sehr wohl Stellug nehmen sollten, finde ich. P.

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